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Studie berufliche Bildung am Oberrrhein.pdf - zum 12 ...

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Die Untersuchung erhebt nicht den Anspruch, ein repräsentatives Bild der allgemeinen<br />

Einstellung der Unternehmen und Akteure der Ausbildung <strong>am</strong> Oberrhein zur Mobilität zu<br />

geben. Unter Berücksichtigung der qualitativ hochwertigen Gesprächsinhalte können die<br />

Ergebnisse jedoch durchaus als aussagekräftig und aufschlussreich betrachtet werden.<br />

3. AUSWERTUNG DER INTERVIEWS<br />

3.1. Hemmnisse der Mobilität<br />

Zum einen haben die Interviews die bereits bekannten Hemmnisse der Mobilität bestätigt.<br />

3.1.1. Bekanntheit von Mobilitätsprojekten<br />

Bis auf das Euregio-Zertifikat, das über eine breite Bekanntheit unter den Befragten verfügt,<br />

sind die meisten Mobilitätsprogr<strong>am</strong>me bei den betroffenen Akteuren zu wenig bekannt. Das<br />

betrifft sowohl die Auszubildenden, aber auch die Arbeitgeber, und selbst <strong>zum</strong> Teil die<br />

Lehrer und die Leiter von Berufsschulen.<br />

Mobilitätsprogr<strong>am</strong>me sind hingegen vornehmlich bei den Fachleuten bekannt, die z.B. als<br />

Ausbildungsberater oder Mobilitätswerber tätig sind.<br />

3.1.2. Sprachkenntnisse<br />

Unter den wichtigsten Hemmnissen der <strong>berufliche</strong>n Mobilität wird der Mangel an<br />

Sprachkenntnissen in erster Linie genannt. Dabei wird die Wichtigkeit des Englischen<br />

unterstrichen, vor allem in den kaufmännischen und technischen Bereichen. Die Kenntnis<br />

der Nachbarsprache Deutsch oder Französisch ist zwar wichtig, doch wird sie zweitrangig.<br />

Sprachliche Kompetenzen werden mit Horizonterweiterung, mit größeren Berufschancen<br />

und besseren Einstiegsmöglichkeiten verbunden.<br />

3.1.3. Attraktivität der Grenzregion<br />

Die Attraktivität der drei oberrheinischen Grenzregionen wird unterschiedlich<br />

wahrgenommen, was auch zu bemerken ist, wenn man die unausgeglichenen<br />

Pendlerströmen zwischen den drei Ländern betrachtet: Viele Franzosen arbeiten als<br />

Grenzgänger in Deutschland oder in der Schweiz; Für Deutsche ist die Schweiz sehr<br />

attraktiv; Für die Schweizer ist das eigene Land sehr attraktiv.<br />

(10) „Bis heute stellen wir fest, dass die Schweizer Auszubildenden weniger gerne<br />

über die Grenze gehen, als <strong>zum</strong> Beispiel die deutschen oder die französischen<br />

Lehrlinge. Sie verhalten sich „europäischer“.<br />

(27) „Der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt ist eher eine einseitige Angelegenheit:<br />

Zehntausende kommen täglich aus Frankreich über den Rhein zur Arbeit – aber nur<br />

wenige Deutsche haben im Elsass ihren Arbeitsplatz.“<br />

(32) „Es arbeiten viele Deutsche als Grenzgänger in der Schweiz, nur sehr wenige in<br />

Frankreich. Deutsche Facharbeiter aus dem Handwerk sind in der Schweiz sehr<br />

gefragt, in Frankreich ist das Lohnniveau zu niedrig, um für die deutschen Fachkräfte<br />

interessant zu sein“.<br />

Daher entstehen unterschiedliche Arbeitsverhältnisse <strong>am</strong> Oberrhein, was folgende Fragen<br />

aufwirft: Bringt der Oberrhein gleiche Vorteile für alle drei Länder? Worin und inwiefern<br />

besteht einen Mehrwert für die Teilregionen des Oberrheins? Es scheint, als wäre die<br />

Grenzregion von vornherein nicht gleich attraktiv. Aus den Interviews können dennoch<br />

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