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Studie berufliche Bildung am Oberrrhein.pdf - zum 12 ...

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Arbeit deshalb wichtig, weil sie zu einer größeren Völkerverständigung und einem besseren<br />

Zus<strong>am</strong>menwachsen beitragen.<br />

(34) „Denn wichtig ist, dass sich die Lernenden im grenznahen Ausland nicht mehr<br />

fremd fühlen, und das schafft man durch mehr Begegnung und Austausch, durch<br />

gelebte Praxis der Völkerverständigung. Denn die Bürgerbeteiligungen, das eigene<br />

Betroffensein, ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Schlüssel <strong>zum</strong><br />

Zus<strong>am</strong>menwachsen einer Grenzregion“<br />

Auf der anderen Ebene befinden sich die Unternehmer, Lehrer, Schuleiter und alle<br />

Personen, die die Mobilität konkret umsetzen. Sie vertreten eine eher pragmatische und<br />

wirtschaftsorientierte Ansicht. In ihren Aussagen wird ein schwierigeres, von der<br />

Marktrealität und vom Konkurrenzk<strong>am</strong>pf geprägtes Umfeld dargestellt, in dem Mobilität<br />

Luxus werden kann. Mobilität wird mit großem Aufwand und komplexer Bürokratie<br />

verbunden. Zudem wird es unterstrichen, dass Praktikumsplätze in Aus- und Inland in<br />

bestimmten Branchen sehr begrenzt sind, und dass sich der Enthusiasmus bei den<br />

Jugendlichen in Grenzen hält, einen Teil der Ausbildung im Ausland zu absolvieren. Wenn<br />

auf regionaler oder nationaler Ebene im eigenen Land ein adäquates Angebot vorhanden<br />

ist, besteht kein großes Mobilitätsbedürfnis.<br />

Zudem kann man feststellen, dass wenn Jugendliche Lust auf Mobilität haben, es für sie<br />

interessanter ist, das Auslandspraktikum weiter weg als im nahen Grenzraum zu<br />

absolvieren, als wäre der Oberrhein nicht exotisch genug. Der Mobilitätsaufwand würde sich<br />

deshalb nicht lohnen:<br />

(33): „Wir stellen aber fest, dass es für Jugendliche in der Regel viel interessanter ist,<br />

für ihr Auslandspraktikum nicht nur einige Kilometer über die Grenze zu gehen,<br />

sonder eher weiter weg wollen. “<br />

Schließlich sollte die Mobilität aller beteiligten Akteure (Lehrer, Ausbilder,<br />

Ausbildungsberater) mehr gefördert werden. Es bleibt immer noch schwierig zu erkennen,<br />

welche Progr<strong>am</strong>me sich an die Akteure der Ausbildung wenden.<br />

3.2.3. Anerkennung der Abschlüsse und der praktischen Erfahrungen<br />

Die gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse und der praktischen Erfahrungen wird von<br />

den Befragten als sinnvoll betrachtet. Viele bedauern dabei, dass das durch die Praxis<br />

erworbene Know-how von den zuständigen Stellen nicht ausreichend anerkannt wird.<br />

(<strong>12</strong>): „Das größte Problem sehe ich in der Nicht-Anerkennung der Praxis des<br />

deutschen <strong>Bildung</strong>ssystems. Die deutsche Berufsbildung verkauft sich unterm Wert“.<br />

(37): „Die gegenseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen ist eine gute Basis.<br />

Und falls trinational ein neues Berufsbild geschaffen werden kann, wäre das sehr<br />

innovativ (in Analogie zu den trinationalen Fachhochschulbildungsgängen).“<br />

Mehrere Ansätze werden vorgeschlagen wie z. B. das Erstellen von Äquivalenz-Tabellen<br />

für die europäischen – nicht nur oberrheinischen – Abschlüsse, das Erstellen von<br />

Broschüren mit Erläuterungen über die Inhalte der jeweiligen Ausbildungsgänge in den drei<br />

Ländern und der Aufbau von bi- oder trinationalen Ausbildungsgängen. Ziel ist es, mehr<br />

Transparenz in der Ausbildung <strong>am</strong> Oberrhein und in Europa zu schaffen und einen<br />

Überblick über die ges<strong>am</strong>ten Ausbildungsangebote zu liefern.<br />

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