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Magazin 01/2010 - bei den Doxs

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der Kirchturmpolitik<br />

Auch andere Zweckverbände seien entstan<strong>den</strong>, weil<br />

<strong>den</strong> beteiligten Kommunen klar wurde, dass es leichter<br />

ist, Gewerbegebiete gemeinsam statt in Konkurrenz<br />

zueinander zu entwickeln, so der Leiter des Amtes<br />

für Wirtschaftsförderung in der Kreisverwaltung,<br />

Hans-Georg Korell. Inzwischen kümmern sich diese<br />

Verbände aber auch um andere Themen, laut Korell<br />

sind zum Beispiel alle vier in das hessische Stadtumbau-Programm<br />

aufgenommen wor<strong>den</strong> – ebenfalls<br />

ein Versuch, <strong>den</strong> demografischen Wandel in <strong>den</strong> Griff<br />

zu bekommen. Bis 2<strong>01</strong>3 fördern das Land Hessen<br />

und der Bund unter dem Motto „Stadtentwicklung<br />

ohne Wachstum“ Konzepte und Projekte, die die<br />

Schrumpfung zwar nicht aufhalten, aber deren Folgen<br />

mildern könnten. Städte und Gemein<strong>den</strong> müssen<br />

sich Gedanken darüber machen, was sie mit leer<br />

stehen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> tun oder wie sie für immer weniger<br />

und immer mehr ältere Einwohner ihre Infrastruktur<br />

in Gang halten.<br />

Vorreiter <strong>bei</strong>m Stadtumbau:<br />

Zweckverband Schwalm-Eder-West<br />

Vorreiter <strong>bei</strong>m Stadtumbau – nicht nur in Hessen,<br />

sondern bundesweit – war der Zweckverband<br />

Schwalm-Eder-West, in dem sich 2003 Bad Zwesten,<br />

Borken, Jesberg, Neuental und Wabern zusammenschlossen.<br />

Die Region hatte mit dem Strukturwandel<br />

bereits Erfahrungen, musste sie doch Ende der 80er<br />

Jahre nach dem Zusammenbruch des Braunkohlebergbaus<br />

in Borken neue Wege gehen.<br />

Dass Problem schrumpfender Städte schien im Westen<br />

zunächst nicht zu existieren. Deshalb gab es lediglich<br />

<strong>den</strong> „Stadtumbau Ost“. Mit Fördergeldern<br />

des Bundes und der Länder wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> neuen<br />

Bundesländern unter anderem leer stehende Plattenbausiedlungen<br />

abgerissen oder umgebaut. Dann<br />

meldeten auch die alten Bundesländer Bedarf an, sodass<br />

ein Programm „Stadtumbau West“ aufgelegt<br />

wurde. Die Region Schwalm-Eder-West gehörte zu<br />

<strong>den</strong> 16 Pilotprojekten. Mit fünf Millionen Euro wur<strong>den</strong><br />

in <strong>den</strong> Mitgliedskommunen diverse Projekte realisiert<br />

oder zumindest angeschoben.<br />

Zum Beispiel ging es um die 38 Dorfgemeinschaftshäuser<br />

im Zweckverband. Ausgaben und Einnahmen<br />

stan<strong>den</strong> nicht mehr im Verhältnis, weil einige Häuser<br />

kaum noch genutzt wur<strong>den</strong>. Und so wur<strong>den</strong> in<br />

Großenenglis, einem Ortsteil von Borken, ungenutzte<br />

Teile des Dorfgemeinschaftshauses abgerissen, in<br />

Neuental-Bischausen übernahmen die Vereine die<br />

Nutzung des kommunalen Gebäudes. Ein anderes<br />

„Impulsprojekt“ war eine Datenbank für leer stehende<br />

Bauten und Flächen. Der Zweckverband stimmt<br />

inzwischen mit <strong>den</strong> Eigentümern ab, wie leer stehende<br />

Immobilien genutzt wer<strong>den</strong> können, und übernimmt<br />

die Vermarktung.<br />

Masterplan für die kommen<strong>den</strong> Jahre<br />

2007 war das Stadtumbau-Programm in <strong>den</strong> Schwalm-<br />

Eder-West-Kommunen beendet, doch viele Projekte<br />

mussten noch realisiert oder weiterentwickelt wer<strong>den</strong>.<br />

Deshalb wurde ein Masterplan mit Ideen und<br />

Konzepten aufgestellt, die in <strong>den</strong> nächsten Jahren realisiert<br />

wer<strong>den</strong> sollen. So haben die Kommunen ambitionierte<br />

Pläne in Sachen Tourismus: Flüsse und die<br />

Restlöcher des ehemaligen Braunkohlebergbaus sollen<br />

als Bestandteile einer „WasserWelt Schwalm Eder<br />

West“ Touristen anlocken. In Sachen Frem<strong>den</strong>verkehr<br />

und Wasser schauen die Zweckverbands-Kommunen<br />

inzwischen über <strong>den</strong> Tellerrand und ar<strong>bei</strong>ten in der<br />

Foto: Touristik Service Kurhessisches Bergland<br />

Besuch im Dom<br />

Fritzlar ist zwar kein Bischofssitz, trotzdem hat die Stadt einen Dom.<br />

Die Kirche neben dem Kloster, das heute noch einen Mönchsor<strong>den</strong><br />

beherbergt, verdient diese Bezeichnung nicht nur wegen der beeindrucken<strong>den</strong><br />

Architektur, sondern auch wegen ihrer historischen Bedeutung:<br />

Dort fan<strong>den</strong> Syno<strong>den</strong> und Reichtage statt, auf <strong>den</strong>en außer<br />

kirchlichen auch politische Entscheidungen getroffen wur<strong>den</strong>. Im Jahre<br />

2004 kürte Johannes Paul II. das Bauwerk zur Päpstlichen Basilika.<br />

Das Dommuseum bewahrt unter anderem Gemälde, Skulpturen und<br />

liturgische Geräte auf, außerdem gibt es einen Klosterla<strong>den</strong>.<br />

Informationen: www.basilika-dom-fritzlar.de<br />

<strong>Magazin</strong> Winter 2009 19

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