Magazin 01/2010 - bei den Doxs
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Flussdiagramme in der Praxis<br />
Für die Bewältigung neuer Routineaufgaben kann es sich lohnen, Flussdiagramme zu erstellen, um sich über<br />
die beste Verfahrensweise zu verständigen und diese jederzeit abrufbar zu haben. Gerade <strong>bei</strong> der zunehmen<strong>den</strong><br />
Vernetzung von Praxen wird dies in Zukunft immer wichtiger wer<strong>den</strong>. Dr. Uwe Popert hat (ohne Gewähr<br />
für Richtigkeit und Vollständigkeit) einen Ablauf <strong>bei</strong> Influenza-Verdacht entworfen. Das entsprechende Flussdiagramm<br />
hat der Arzt für Allgemeinmedizin dem DOXS-<strong>Magazin</strong> zum Abdruck zur Verfügung gestellt.<br />
Neue Influenza A (H1N1 09)<br />
Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie<br />
(Stand 10.02.2<strong>01</strong>0)<br />
Dieses Flussdiagramm gilt unter folgen<strong>den</strong> Bedingungen:<br />
• Influenza H1N1-Pandemie<br />
• hohe Infektionsrate<br />
• > 99,9 % harmloser Verlauf <strong>bei</strong> Nicht-Risikopersonen<br />
• Hochrisikopatienten sind zu schützen<br />
Patient kommt in die Praxis ggf. Telefontriage: kann Patient in die Praxis kommen? (Hausbesuch?)<br />
Symptome<br />
Hat Patient* mindestens zwei der folgen<strong>den</strong><br />
• Fieber > 38° C<br />
• Husten<br />
• Schmerzen (Hals-, Kopf, -Glieder-)<br />
• plötzlicher Infektbeginn<br />
* Alter < 5 Jahre: s. spez. Empfehlung www.dgpi.de<br />
Diagnose „pandemische Influenza“ = J09.und<br />
Ziffer 88200 eintragen<br />
JA<br />
JA<br />
Patient mit schwerem Krankheitsbild,<br />
gekennzeichnet u. a. durch<br />
• Atemnot und/oder<br />
• Sauerstoffmangel und/oder<br />
• Kreislauf-Schock und/oder<br />
• Verwirrtheit<br />
NEIN<br />
• (Ungeimpfter) Hochrisikopatient, z. B.<br />
• Schwangerschaft, inbesondere 3.Trimenon<br />
• Krankhafte Adipositas (BMI > 30)<br />
• symptomatische Lungenerkrankung (z. B. COPD, Asthma)<br />
• Immunsuppression (z. B. HIV/AIDS, behand. rheumat.<br />
Arthritis, onkolog./hämatologische Krankheiten, Trans-<br />
plantation, Medikamente)<br />
• schwere Nierenerkrankung<br />
• Diabetes mellitus, insbes. <strong>bei</strong> HbA1c > 8%<br />
• chron. Stoffwechselkrankheit<br />
• Herzerkrankung (nicht: einfache Hypertonie)<br />
• Chron. neurologische Erkrankung<br />
• Chronische Lebererkrankung, …<br />
Symptomatische Diagnostik, insbes.<br />
• Inspektion/Auskultation<br />
• ggf. EKG <strong>bei</strong> Hinweisen auf Myokarditis<br />
• ggf. CRP/BSG <strong>bei</strong> Hinweisen auf bakt. Erkrankung<br />
• ggf. Influenza-Abstriche, wenn ungeimpfte Risikopersonen<br />
in engem Kontakt stehen und therapeutische<br />
Konsequenzen sinnvoll sind<br />
JA<br />
NEIN<br />
Im Regelfall sind Influenza-Abstriche nicht sinnvoll!<br />
Im Regelfall ist Behandlung mit Antibiotika bzw. Oseltamivir nicht sinnvoll!<br />
Im Regelfall ist eine medikamentöse Prophylaxe <strong>bei</strong> Kontaktpersonen nicht sinnvoll!<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Anderer Beratungsanlass<br />
Ggf. zusätzlich klären, ob Influenza-<br />
Hochrisikopatient (Def. siehe unten)<br />
JA<br />
Beratung von Hochrisikopatienten<br />
(<strong>bei</strong> Kontakt/Recall)<br />
� Impfung Influenza<br />
� Impfung Pneumokokken<br />
� Infektprävention<br />
Klinik-Einweisung<br />
Klinik telefonisch informieren<br />
Engmaschig beobachten<br />
Klinik-Einweisung erwägen<br />
Oseltamivir anbieten, wenn < 48 h Erkrankung<br />
Ggf. Influenza-Abstriche<br />
(wenn ggf. therapeutische Konsequenzen<br />
sinnvoll sind)<br />
Pneumonie? => ggf. Antibiotika<br />
Symptomatische Therapie<br />
AU-Bescheinigung<br />
Vermeidung von Kontakt zu Hochrisikopersonen<br />
Wiedervorstellung <strong>bei</strong> Verschlechterung<br />
kein ASS für Patienten < 16 Jahren