Mentoring-Brosch re Korr. - Evangelische Kirche in Deutschland
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<strong>in</strong>novativen Methoden des Personalmanagements und<br />
der gezielten Angebote für betriebliche Akteu<strong>re</strong> im Kontext<br />
von Unternehmenskultur zu verfolgen. Unser Ausgangspunkt<br />
der betrieblichen Kultur als entscheidendem<br />
E<strong>in</strong>flussfaktor für die Frauenförderung traf also auf e<strong>in</strong><br />
sich überschneidendes Inte<strong>re</strong>sse aufgeschlossener<br />
Führungskräfte, durch die Weite<strong>re</strong>ntwicklung von Unternehmenskultur<br />
<strong>in</strong>nerbetriebliche Reformprozesse voranzut<strong>re</strong>iben<br />
und neue Impulse zu setzen. Dabei wa<strong>re</strong>n wir<br />
uns bewusst, dass e<strong>in</strong> Knackpunkt die <strong>re</strong>cht verschiedenen<br />
Standorte der Betriebe <strong>in</strong> punkto Personalentwicklung<br />
<strong>in</strong>sgesamt und Frauenförderung im Besonde<strong>re</strong>n<br />
se<strong>in</strong> würden. Dies schien jedoch gleichermaßen e<strong>in</strong><br />
Potenzial zu se<strong>in</strong>, um Lernprozesse zu ermöglichen und<br />
anzustoßen. Das positive Feed-back der Unternehmensleitungen<br />
hat uns gezeigt, dass wir mit dem Angebot<br />
richtig liegen. Wir wurden beauftragt, von RUBICON e<strong>in</strong><br />
Angebot für die Begleitung e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Als Merksatz für die Implementierung e<strong>in</strong>es <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>-Programms<br />
möchte ich summie<strong>re</strong>n: Grundvoraussetzung<br />
ist die Klärung der Inte<strong>re</strong>ssenslagen und der<br />
potenziellen Gew<strong>in</strong>ne für die Organisation bzw. die Unternehmen.<br />
Je stärker die Überzeugung aufgrund eigener<br />
Ziele vorhanden ist, umso stärker werden sich die<br />
Unternehmen bzw. die Organisation im Programm engagie<strong>re</strong>n.<br />
Das hat sich <strong>in</strong> Offenbach bestätigt. Für e<strong>in</strong>en<br />
erfolgversp<strong>re</strong>chenden Entwicklungsprozess ist von<br />
Bedeutung:<br />
■ Unterstützung durch die Leitungsebene<br />
■ Kla<strong>re</strong> und transpa<strong>re</strong>nte Ziele<br />
■ Frühzeitige und umfassende Information<br />
■ Klärung der Schnittstellen mit Personalentwicklung<br />
Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und die Struktu<strong>re</strong>n<br />
Das Angebot der Unternehmensberatung RUBICON<br />
(Petra-Johanna Regner und Michael Urbach) hat folgende<br />
Bestandteile, die wir im Wesentlichen übernommen<br />
haben:<br />
■ Pilotprogramm über 1 V Jah<strong>re</strong> mit Unterstützung der<br />
Konzernspitze und vertraglicher Ve<strong>re</strong><strong>in</strong>barung<br />
■ Beratung bei der Zusammenstellung von <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>-<br />
Tandems und Begleitung der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen durch<br />
Coach<strong>in</strong>g-Angebote<br />
■ Empfehlungen zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Steuergruppe<br />
mit Schlüsselpersonen und Beratung und Begleitung<br />
der Steuergruppe<br />
■ Rahmenangebote für alle im Projekt Beteiligten durch<br />
Start-Workshop / Zwischenbilanz-Workshop /<br />
Abschlussbilanz-Workshop<br />
■ Gezielte Angebote durch begleitende Workshops für<br />
Mentees, Mentor<strong>in</strong>nen, Mento<strong>re</strong>n und für Vorgesetzte<br />
■ Ergänzende Angebote zur systemischen Arbeit <strong>in</strong>sbesonde<strong>re</strong><br />
durch Gender-Workshops<br />
Wie Sie sehen, ist dies e<strong>in</strong> sehr umfang<strong>re</strong>iches Programm,<br />
das auf meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n Ebenen (Organisation, Beziehung,<br />
System und Kompetenzerweiterung) Wirksamkeit<br />
entfalten soll. Dass es möglich wurde, dieses umfang<strong>re</strong>iche<br />
Angebot auszuhandeln und zu ve<strong>re</strong><strong>in</strong>ba<strong>re</strong>n, entschied<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vorgeschalteten Grundlagen-Workshop<br />
für Konzernentscheider/<strong>in</strong>nen, Personalverantwortliche,<br />
Frauenbeauftragte und Personal- bzw. Betriebsräte.<br />
In diesem Workshop wurden Ziele, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
Befürchtungen und Erwartungen artikuliert und Empfehlungen<br />
zur Durchführung gegeben und abgestimmt.<br />
Danach fiel die Entscheidung über Teilnahme und<br />
Anzahl der Plätze. Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unse<strong>re</strong>m Falle 14 Paa<strong>re</strong>,<br />
davon 7 Mentees mit Mentor<strong>in</strong> und 7 Mentees mit Mentor;<br />
diese gemischtgeschlechtliche Zusammensetzung<br />
deckte sich mit den geäußerten Wünschen und dem<br />
ermittelten Bedarf.<br />
Ziele des <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>-Programms<br />
Folgende zentralen Ziele wurden formuliert:<br />
■ <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong> für Frauen als Bauste<strong>in</strong> für Verwaltungs<strong>re</strong>form<br />
entwickeln<br />
■ Leitbild Chancengleichheit im Konzern mit Leben<br />
füllen<br />
■ Potenziale von Frauen fördern, sichtbar und nutzbar<br />
machen<br />
■ E<strong>in</strong>fluss auf Unternehmenskultur („die gläserne<br />
Decke“ von zwei Seiten zum Zerspr<strong>in</strong>gen br<strong>in</strong>gen)<br />
■ Den „Geist der Hold<strong>in</strong>g“ geme<strong>in</strong>sam entwickeln,<br />
der Konzern wächst zusammen<br />
■ Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Führungsstilen, Lernen<br />
neuer Führungsmethoden<br />
■ Weibliche Vorbilder haben<br />
■ B<strong>in</strong>dung von qualifiziertem Personal<br />
■ Übertragung auf Konzepte für Nachwuchsförderung<br />
Sie können sehen, dass wir mit dem Programm von<br />
Seiten der unterschiedlichen Beteiligten, d.h. Führungsebene,<br />
Personalebene, Frauenförderung und teilnehmende<br />
Mentees und Mentor<strong>in</strong>nen/Mento<strong>re</strong>n anspruchsvolle<br />
Erwartungen verb<strong>in</strong>den. Dies steht jedoch m.E.<br />
durchaus im E<strong>in</strong>klang mit den Potenzialen, die <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong><br />
als Methode bietet. Es ist jedoch wichtig, dass zu<br />
Anfang des Prozesses geklärt wird, welchen Gew<strong>in</strong>n sich<br />
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