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Der Birklehof in der Nachkriegszeit 1946-1963 - Schule Birklehof

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Da ich den Namen von Herrn Frowe<strong>in</strong> erwähnt habe, ist hier wohl auch <strong>der</strong> Ort zu sagen,<br />

welche Rolle er für den <strong>Birklehof</strong> spielt. Das Wort „spielen“ hätte ich eigentlich gar nicht<br />

gebrauchen dürfen. Er hat viel mehr getan, als e<strong>in</strong>e Rolle zu spielen. Ich glaube, wir haben ke<strong>in</strong>en<br />

Schülervater gehabt, <strong>der</strong> sich jahrzehntelang so für den <strong>Birklehof</strong> e<strong>in</strong>gesetzt hat, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Sorgen<br />

so sehr mitgetragen hat wie er. Er war zuerst Mitglied des Elternbeirats und ist nun schon viele<br />

Jahre Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des Schulvere<strong>in</strong>s.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes, die im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte natürlich auch gewechselt haben,<br />

berufen im E<strong>in</strong>verständnis mit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung den Schulleiter und den<br />

Geschäftsführer. Sie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nehmen ehrenamtlich die Aufgaben wahr, die dem Zweck des<br />

Vere<strong>in</strong>s dienen: <strong>Der</strong> Unterhaltung und dem Ausbau <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Birklehof</strong>, sowie <strong>der</strong> Vermittlung<br />

von Kontakten zu Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie tragen die Verantwortung für<br />

die Existenz <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>.<br />

1954<br />

Aus dem Jahr 1954 möchte ich zwei beson<strong>der</strong>e Ereignisse hervorheben, die sicher <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geschichte des <strong>Birklehof</strong>s e<strong>in</strong>e typische Rolle spielen. Das erste fand statt, als Schüler unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Frau Westphal zur Verabschiedung <strong>der</strong> Abiturienten Szenen aus dem „Figaro“ von<br />

Mozart spielten. Das war e<strong>in</strong>e ganz zauberhafte und erstaunlich gekonnte Darbietung. Überhaupt<br />

Frau Westphal! Sie gehört voll und ganz <strong>in</strong> die Geschichte des <strong>Birklehof</strong>s h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Vor <strong>der</strong><br />

Eröffnung <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> gehörte sie zu den Freunden des Hauses Wendelstadt, wo auch schon sehr<br />

viel Musik getrieben wurde. Da weiß ich nur, daß man <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>em Kreise sogar die Matthäus-<br />

Passion von Bach auf dem Plan hatte. Und nach dem Krieg kam Frau Westphal ganz regelmäßig<br />

zum <strong>Birklehof</strong> und gab Klavierunterricht. Das hört sich so e<strong>in</strong>fach an, wenn ich schreibe : Sie gab<br />

Klavierunterricht. Was war das für e<strong>in</strong> Unterricht! Selten habe ich e<strong>in</strong>en Menschen erlebt, <strong>der</strong> so<br />

sehr mit se<strong>in</strong>er ganzen Persönlichkeit h<strong>in</strong>ter dem stand, was er tat. Und selten auch wurde wohl<br />

e<strong>in</strong> lehren<strong>der</strong> Mensch so geliebt und verehrt wie sie.<br />

Zum Elterntag <strong>in</strong> diesem Sommer gab es die Aufrührung vom „Wallenste<strong>in</strong>“. Nachmittags wurde<br />

Wallenste<strong>in</strong>s Lager gespielt und zwar wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal im Haupthaushof. So konnten alle Mittel<br />

aufgeboten werden, die dazu gehörten: Pferd und Wagen, das Lagerfeuer, e<strong>in</strong>e Unmenge<br />

Soldaten, viel mehr als auf e<strong>in</strong>er Bühne Platz gehabt hätten. Am Abend wurde „Wallenste<strong>in</strong>s<br />

Tod“ gespielt. E<strong>in</strong> Vater schreibt zu dieser Mammutaufführung: „Alle<strong>in</strong> schon dieser jährlichen<br />

Aufführungen wegen sollten mehr und immer mehr Eltern sich freimachen und den Elterntag<br />

besuchen. <strong>Der</strong> erzieherische S<strong>in</strong>n des Theaterspielens wurde hier wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal sehr e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich<br />

zu Bewußtse<strong>in</strong> gebracht“.<br />

1955<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Än<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> ereignete sich im Jahr 1955. Herr Picht legt<br />

se<strong>in</strong> Amt als Schulleiter nie<strong>der</strong>, übernimmt aber den Vorsitz im Vorstand des Schulvere<strong>in</strong>s.<br />

Damit ist e<strong>in</strong>em Zustand, <strong>der</strong> sich seit längerer Zeit vorbereitet hatte, e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itive Form<br />

gegeben worden. Herr Till als Unterrichtsleiter, Herr Herchenröther als Internatsleiter und Herr<br />

Döhmer als Wirtschaftsleiter übernehmen <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung die Führung des<br />

<strong>Birklehof</strong>s.<br />

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