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Der Birklehof in der Nachkriegszeit 1946-1963 - Schule Birklehof

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heucheln und war daher viel weniger zwanghaft als das Volkslie<strong>der</strong>s<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> manche<br />

Abendfeier. Christlicher s<strong>in</strong>d wir dadurch wohl nicht geworden (o<strong>der</strong> jedenfalls nur wenige von<br />

uns), aber wir haben immerh<strong>in</strong> gelernt, uns mit dem Christentum ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen, nicht<br />

mehr vielleicht, aber auch nicht weniger als mit Sophokles, <strong>der</strong> Differentialrechnung und Kleist.<br />

Als wir im Sommer 1947, nach dem Zentralabitur <strong>in</strong> Freiburg, H<strong>in</strong>terzarten verließen, hatten wir<br />

zwar Untergewicht, besaßen aber e<strong>in</strong>e für die damalige Zeit ziemlich gute Ausbildung (von den<br />

gänzlich fehlenden Naturwissenschaften abgesehen). Wir glaubten kaum, zu e<strong>in</strong>er Elite zu<br />

gehören, sahen aber den kommenden Jahren relativ offen und relativ zuversichtlich entgegen.<br />

Zu dieser Zeit hatte <strong>der</strong> Nachkriegs-<strong>Birklehof</strong> sich auf se<strong>in</strong>en Weg gemacht. Es tut mir leid, daß<br />

ich die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> Ende <strong>der</strong> 40er und Anfang <strong>der</strong> 50er Jahre nur aus <strong>der</strong> Entfernung<br />

miterlebt habe, die Zeit also, <strong>in</strong> <strong>der</strong> dieser Neubeg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>e eigentlichen Konturen erhielt und<br />

bevor die 50er Jahre wie<strong>der</strong>um das Gesicht <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> verän<strong>der</strong>ten. 1952, fünf Jahre nach<br />

unserem Abitur, haben wir <strong>in</strong> H<strong>in</strong>terzarten – Erwachsene, ehemalige Schüler und Aktive –<br />

Thornton Wil<strong>der</strong>’s „Our town“ gespielt, e<strong>in</strong> Stück, das nicht die Vergänglichkeit und den Wandel<br />

betrauert, son<strong>der</strong>n das fehlende Bewusstse<strong>in</strong> davon. Neue Gesichter gab es damals <strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>terzarten, neue Strukturen, neue Wege mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auszukommen, neben vielem noch und<br />

wie<strong>der</strong>um Vertrautem. Mit e<strong>in</strong>igen Leuten, die ich bei den Vorbereitungen zur „Kle<strong>in</strong>en Stadt“ <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Schule</strong> zum erstenmal traf, b<strong>in</strong> ich bis heute befreundet. Seitdem s<strong>in</strong>d dreißig Jahre<br />

vergangen. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Mitspieler leben heute nicht mehr: Georg Kuhn, Ludwig Herchenröther,<br />

Peter Hemmerich. <strong>Der</strong> <strong>Birklehof</strong> hat sich wie<strong>der</strong> vielfach verän<strong>der</strong>t, wie die Straßen, an denen er<br />

gelegen ist. Man kann ihm nur wünschen, daß er die Lebendigkeit behält, dies auch weiterh<strong>in</strong> zu<br />

tun.<br />

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