Der Birklehof in der Nachkriegszeit 1946-1963 - Schule Birklehof

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Vorwort und Inhaltsverzeichnis Man hat mir den Auftrag gegeben, eine Geschichte der Schule Birklehof in den Jahren 1946 – 1955 zu schreiben. Da aber die kargen Archivalien der Schule nur wenig hergaben und ich nicht imstande war, in Deutschland herumzureisen um oral history zu betreiben, halte ich es für das Beste, die vorhandenen Texte, die sich mit diesem Zeitraum befassen, noch einmal abzudrucken. Es handelt sich dabei um einen Auszug aus Frau Herchenröthers Geschichte der Schule, sowie um zwei Texte von Jürg Zutt und mir, die in den Schriften anlässlich des 50. Jubiläums des Birklehofs im Jahre 1982 abgedruckt sind. Schließlich füge ich zwei listenartige Kapitel an. Im ersten sind, ohne Anspruch auf Vollzähligkeit, die Namen der Damen und Herren genannt, die sich in dieser Zeit als Lehrer und Erzieher um uns bemüht haben. Mancher Name, den man schon vergessen zu haben glaubt, wird mancherlei Erinnerungen, kuriose und dankbare, wachrufen. [Anmerkung: Die Liste wurde von Frau Knöpfle weiter ergänzt und umfasst alle am Birklehof in den Jahren 1946 bis 1963 tätigen Erwachsenen, soweit heute bekannt.] Dasselbe mag eine ebenso unvollständige Aufzählung der Theaterstücke, die in diesen Jahren auf dem Birklehof aufgeführt wurden, bewirken. Soweit es möglich war, habe ich auch die Namen der Schauspieler genannt. Gerbert Hübner, im März 2004 Hildegard Herchenröther Meine Geschichte der Schule Birklehof, Auszug 1946 – 63 (1982) 2 Jürg Zutt Birklehof 1941 – 47 23 Maria Schütze-Bergengruen Erinnerungen an die Picht-Ära, 1946 – 1948 (2003) 30 Gerbert Hübner: Auf dem Birklehof, 1947 – 55 (1982) 39 Erwachsenen-Liste (2004) 50 Theater auf dem Birklehof nach 1946 (2003) 56 Vom Birklehof wurden der Sammlung entsprechend des Zeitraumes, den das Treffen umfasst, noch zwei Texte zu Helmut Lindemann beigefügt. Christian Petry Auf der Suche nach dem „jenseitigen“ Ufer Veröffentlicht in: Helmut Lindemann: Die Arbeit des Publizisten, 2001 60 Henning Burk Helmut Lindemann auf der Schule Birklehof Veröffentlicht in: Helmut Lindemann: Die Arbeit des Publizisten, 2001 65 1
Meine Geschichte der Schule Birklehof Hildegard Herchenröther 1600 Die älteste Erwähnung des „Birklishof“ habe ich im Rathaus der Gemeinde Hinterzarten gefunden. Hier heißt es „daß ehmals auf diesem Hofe das Geschlecht Hecht hauste“ und daß Moritz Hecht anno 1608 starb. Sein „Nachfahr und Tochtermann“ war Adam Birkle. Ihm folgten viele Nachfahren Birkle, Birklin und Bürklin. Ende des Jahrhunderts heißt es in der Chronik : „Dieser Hof ist schon sehr alt, was schon seine Bauart verrät, und welche auf wenigstens hundert Jahre schließen läßt. Es geht eine alte Sage, daß dieses Haus ehemals das Meßmerhaus zu St.Oßwald unter der Staig gewesen sei. Der Hof hat seinen Namen vom Geschlechte Birkle, welches denselben schon sehr lange besitzt.“ Das früheste Datum bezieht sich auf eine Christinle Bürklis Frau, die zwischen 1416 und 1475 lebte. Schließlich hieß es dann von Jacob Birklin, geb. 1747, daß er nur eine Tochter hatte. Und der letzte Satz lautet: „Von dem Geschlechte Birkle sind hier Orts keine männlichen Nachkommen mehr übrig als die zween Söhne des Michel Birkle: Laurentius, geb. 1779, Philip 1781, davon einer ein Mühlvogt, der andere ein Gerber ist. Beyde sind noch unverehlicht und in der Fremde.“ Dies sind die ersten Blicke in die am weitesten zurückliegende Vergangenheit... 1946 Es ist außerordendlich schwierig für eine Mitarbeiterin am alten Birklehof den Neubeginn der Schule im Januar 1946 zu schildern, zumal dann, wenn sie ihn nicht selbst miterlebt hat. Also muß ich mich hier wieder beziehen auf das, was man mir erzählt hat oder was andere darüber geschrieben haben. Im ersten Heft „Der Birklehof“, das im Mai 1952 erschien, schreibt Herr Picht über die Wiedereröffnung: „Im Sommer 1945 beschloß Herr Dr. Wendelstadt mit ungebrochener Zuversicht, die Wiedereröffnung der Schule vorzubereiten, — im Herbst fragte er mich, ob ich bereit sei, die Leitung zu übernehmen. Ich antwortete ihm, meiner Ansicht nach seien die Zeitumstände so ungünstig, daß ich diesem Wagnis nicht mehr als 5 Prozent an Aussichten zubilligen könnte, — ich sei aber bereit, auf diese 5 Prozent zu setzen. So wurde dann am 7. Januar 1946 die Schule neu eröffnet. Ich übernahm die leeren, teilweise von Marokkanern verwüsteten Häuser, einen Kohlenvorrat, mit dem ausschließlich der Saalbau geheizt werden konnte, Kartoffeln für drei Wochen, Kohlrüben für fünf Wochen und einen Rest von Schulbüchern, der nicht einmal für die zwölf internen und etwa fünfzig externen Schüler ausreichen wollte, mit denen wir unsere Arbeit begannen. Mit Rücksicht auf die externen Schüler mußte sofort in sämtlichen neun Klassen der Unterricht aufgenommen werden, — im Sommer 1946 wurde bereits von zwei Schülern das erste Abitur erfolgreich abgelegt“. Hier muß ich eine persönliche Erinnerung einfügen. Dieses Abitur war wirklich ein Unikum. Es fand statt im „Olymp“ des Altbirkle. Herr Picht hatte sich ein Bein verletzt und mußte liegen. So versammelten sich die Prüflinge mit den prüfenden Lehrern und einer sehr verständnisvollen Kommissarin vom Oberschulamt an der Couch von Herrn Picht. Allzu viel konnte man nach einem halben Jahr Unterricht von den beiden Prüflingen nicht verlangen, aber sie haben sich tapfer geschlagen. Die wenigen internen Schüler wohnten im Saalbau unter der Betreuung von Herrn Dr. Goll, der viel dazu beigetragen hat, die ersten Nachkriegsjahre zu überstehen. — Nach den Osterferien 2
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