fEiNAL - Feintool
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Unter anderem zusammen mit Borg-<br />
Warner. Als das Unternehmen im Jahr<br />
2003 in die Serienproduktion der<br />
VW-Doppelkupplungen einstieg, war<br />
Herzing + Schroth der naheliegende<br />
Partner, sagt Meidt. Denn die benötigten<br />
Lamellenträger sollten sich bei<br />
hohen Drehzahlen nicht zu stark verformen.<br />
Selbst Stahl kann, wenn die<br />
Fliehkraft heftig genug an ihm zerrt, in<br />
die Breite gehen und sich ausdehnen.<br />
Das durfte in den penibel vermessenen<br />
Doppelkupplungen nicht passieren,<br />
weshalb Guss- und Schmiedeteile<br />
nicht infrage kamen. „Die Träger aus<br />
einem Stahlblock zu fräsen oder zu<br />
drehen, wäre zwar möglich gewesen“,<br />
ergänzt Technikerin Annett Knöfel.<br />
„Aber das ist für die Serienfertigung<br />
viel zu teuer.“ Kernkompetenz von<br />
Herzing + Schroth ist das spanlose<br />
Umformen von Stahlblech. Die Spezialisten<br />
schaffen es dank jahrzehntelanger<br />
Erfahrung, Bandstahl auf Pressen<br />
so kunstfertig umzuformen, dass in<br />
den fertigen Bauteilen so gut wie keine<br />
Riefen oder Abrisskanten zurückbleiben<br />
– und falls doch, dann nur, weil<br />
diese eine Funktion für das Bauteil<br />
erfüllen. Der Vorteil: H + S-Produkte<br />
müssen nicht nachbearbeitet werden.<br />
Ein schlagendes Argument für die Massenfertigung.<br />
„<br />
Der trend geht auch bei Volumengetrieben<br />
zu immer mehr Präzision. Das ziel ist es,<br />
auf kleinstem Raum möglichst kompakte<br />
und leichte Bauteile zu kombinieren.“<br />
PhiLiP meidt, mArKetinG AnALyst Bei BorGWArner<br />
2 200 tonnen Präzision<br />
Herzing + Schroth stellt mit dieser<br />
Technik tiefgezogene Teile in Leichtbauweise<br />
her – komplexe, feingliedrige<br />
und perfekt symmetrische Formen,<br />
nicht nur für Doppelkupplungen,<br />
sondern auch für Hybrid- und Automatikgetriebe.<br />
Außerdem hat H + S<br />
Impuls- und Geberscheiben für Motoren<br />
im Programm sowie Riemenscheiben<br />
für Kurbelwelle, Wasserpumpe und<br />
Lichtmaschine. Die Lamellenträger für<br />
BorgWarner entstehen auf der großen<br />
Stufenpresse in Ohrdruf. Mit einem<br />
Druck von bis zu 1 250 Tonnen prägt die<br />
Presse die Konturen der verschiedenen<br />
Werkzeuge Zug um Zug ins Material.<br />
Am Ende werden feine Nuten spanlos<br />
umgeformt, in denen später die Sprengringe<br />
der Doppelkupplung einrasten.<br />
Feingeschnittene Stahllamellen von<br />
<strong>Feintool</strong> kommen in Kupplungen zum<br />
Einsatz, für die besonders hohe Anforderungen<br />
gelten: Sie müssen perfekt<br />
plan sein und dürfen keinerlei Grate<br />
und Abrisskanten aufweisen, wie sie<br />
beim herkömmlichen Stanzen entstehen<br />
können. Sonst ist der Kraftschluss<br />
beim Einkuppeln nicht vollständig<br />
und die Kupplung rupft. Ab Ende des<br />
Jahres setzt BorgWarner die feingeschnittenen<br />
Lamellen von <strong>Feintool</strong><br />
bei einer besonders beanspruchten<br />
Sportwagen-Doppelkupplung ein. „Der<br />
Trend geht auch bei Volumengetrieben<br />
zu immer mehr Präzision“, sagt Borg-<br />
Warner-Analyst Philip Meidt. Das Ziel<br />
sei es schließlich, auf kleinstem Raum<br />
möglichst kompakte und leichte Bauteile<br />
zu kombinieren. Die müssen dazu<br />
extrem präzise und genau gefertigt<br />
sein. „Jedes Gramm geht zulasten des<br />
Verbrauchs, genauso wie eine Ungenauigkeit<br />
im Material oder Bauteil.<br />
Und sei sie noch so klein.“ <<br />
trends 15<br />
feintool magazin 2012