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Die Starfish Vision - Wolfgang Simson

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<strong>Die</strong> Rückkehr zum Imperium<br />

<strong>Die</strong> Natur des “Königreiches Gottes” ist ein Geheimnis (Mk. 4,11), sagt die<br />

Bibel. Und Geheimnisse werden nicht leichtfertig ausgeplaudert. Das Königreich<br />

Gottes – was wir treffender ab hier das Imperium Gottes nennen,<br />

ist keinesfalls eine zukünftige, himmlische Traumwelt, in die Menschen<br />

kommen, nachdem sie gestorben sind. Das Imperium Gottes ist der<br />

Bereich der unwidersprochenen Herrschaft Gottes. Es ist exakt der<br />

Raum, in dem Gott und seine Regierung freiwillig anerkannt werden.<br />

Paulus schreibt: „Das Reich Gottes besteht nicht in Essen und Trinken,<br />

sondern in Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm<br />

14,17). Das griechische Wort für Gerechtigkeit ist erneut dikaiosyne, und<br />

man könnte den Text auch folgendermassen übertragen: „Das Reich<br />

Gottes besteht darin, uns in das Staatsgesetz Gottes, in sein Staatengebilde,<br />

einzufügen …“.<br />

Wir wollen hier ebenfalls kurz darauf zu sprechen kommen, was das<br />

„Reich Gottes“ nicht ist.<br />

Keine globale Transformation der Welt in ein Paradies<br />

Gerade wegen der geheimnisumwitterten Natur des Imperiums Gottes ist<br />

es verständlich, dass es eine Vielzahl von Fehlinterpretationen und Reich-<br />

Gottes-Spekulationen gibt, die an der Sache vorbeigehen. Eine der verheerendsten<br />

und weitverbreiteten Theorien heute ist die Annahme, das Reich<br />

Gottes bedeute die Verchristlichung der Gesellschaft, das Aufrichten der<br />

Herrschaft Gottes über Christen wie Nichtchristen. <strong>Die</strong>s wäre nichts weniger<br />

als eine naive, christliche Version des Islamismus, der in seiner fundamentalistischen<br />

Form die Scharia (das islamische Gesetz) im Rahmen eines<br />

globalen Kalifats einsetzen möchte. Der Kerngedanke dieses irregeleitenten<br />

Wunschtraumes zielt darauf ab, die sichtbare Welt möglichst komplett<br />

unter die Herrschaft Gottes zu bringen, sie zu christianisieren, als gehe es<br />

darum, eine Art religiöse Version der Welt, ein Paradies diesseits des Himmels<br />

zu erbauen und die Nationen dieser Welt immer mehr zu entwickeln<br />

(statt sie zu Jüngern zu machen), bis so gut wie alle Probleme gelöst sind<br />

und unser neuer Bürgermeister Jesus heisst. Doch weit gefehlt. Auch wenn<br />

viele sich das aufrichtig wünschen: Jesus hat sich niemals in die sozialen,<br />

politischen, legalen, finanziellen und gesundheitlichen Probleme dieser<br />

Welt eingemischt, sondern er brachte, demonstrierte, lebte und predigte<br />

eine radikale Alternative: wie das Leben unter der Königs-Herrschaft Gottes<br />

praktisch aussieht. <strong>Die</strong>ses Imperium Gottes bietet jedem Menschen völlig<br />

neue Rahmenbedingungen für ein Leben, das in sozialer, legaler, finanzieller<br />

und gesundheitlicher Hinsicht existenziell anders aussieht als ein<br />

Leben in dieser Welt. <strong>Die</strong>jenigen, die das Reich Gottes mit einer Strategie<br />

für die Schaffung einer besseren Gesellschaft verwechseln, kämpfen einen<br />

aussichtslosen Kampf. Sie stehen an der falschen Front und verpuffen ihre<br />

wertvolle Energie, Zeit und Geld. Sehen Sie sich einmal um: der Löwenanteil<br />

christlicher Gelder wird heute für die Schaffung einer besseren<br />

Welt ausgegeben. Manche glauben beispielsweise ernsthaft, dass mehr<br />

Kruzifixe an den Wänden der Schulen, mehr Hinweise auf Gott in den<br />

Staats-Verfassungen, mehr Bibeln im Gerichtssaal, mehr öffentliche Gebete,<br />

das Verbieten homosexueller Beziehungen oder die Abtreibung der<br />

Abtreibung das Reich Gottes in ihren Ländern vorantreibt.<br />

Menschen „die sich selbst für gut halten und Gutes tun“ sind nicht etwa<br />

die Lösung der Weltprobleme, sie sind das Weltproblem – und zwar sei<br />

<strong>Die</strong> StarfiSh viSion 13<br />

Das Imperium Gottes<br />

ist der Bereich der<br />

unwidersprochenen<br />

Herrschaft Gottes.

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