Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
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<strong>Die</strong> StarfiSh viSion<br />
es sein, dass Gott uns nicht nur etwas über die Qualität, sondern auch<br />
prophetisch etwas über die Quantität der Ernte vorhersagt? Wenn der<br />
Herr der Ernte das so meint, was er ausdrücklich und auf vielerlei Weise<br />
sagt, dann sollten wir keinesfalls so tun als sage der König zu diesem<br />
Thema nichts, „als wäre das alles ja nur übertragen gemeint“ und wir<br />
könnten und sollten uns daher lieber unsere eigenen Zukunftsszenarien<br />
zusammenbasteln, die auf unseren eigenen Erfahrungen und Erwartungen<br />
aufbauen. Wenn Gott alle diese Dinge ernst meint, dann hat<br />
dies eine einzige, und für alle, die dem König gehorchen wollen, unbedingt<br />
bindende Konsequenz: wir müssen uns auf eine Ernte von<br />
wenigstens 50% der Weltbevölkerung vorbereiten. <strong>Die</strong> Hälfte der<br />
Weltbevölkerung ist eine Dimension, die alle evangelistischen <strong>Vision</strong>en<br />
und Konzepte bei Weitem übersteigt, die auf dem Markt sind. Zu einer<br />
Vorbereitung auf eine solche gigantische Aufgabe und Mission müssen<br />
wir uns hüten, nicht auf unseren natürlichen Verstand zu hören, der in<br />
uns schreit: „völlig unmöglich, total unrealistisch!“, sondern beginnen<br />
mit Augen des Glaubens zu sehen - die Dinge so zu sehen wie Gott sie<br />
sieht - und unsere Handlungen auf Inspiration von Gott bauen, nicht auf<br />
Informationen von der Erde.<br />
Was würde das praktisch bedeuten? <strong>Die</strong> UN schätzt, dass die derzeit 6,5<br />
Milliarden Menschen der Erde bis zum Jahr 2025 auf 7,82 Milliarden anwachsen<br />
werden. 93% des Bevölkerungswachstums wird außerhalb des<br />
Westens geschehen. Wenn wir eine grobe Zielvorstellung von 8 Milliarden<br />
Menschen einplanen, auf die die Weltbevölkerung in den nächsten<br />
15 bis 20 Jahren anwachsen wird, dann stehen wir vor der Frage: wie<br />
werden 4 Milliarden davon, die Hälfte, zu Nachfolgern von Jesus Christus?<br />
Aktuelle Missionsstatistiken sprechen von ca. 650 bis 700 Millionen<br />
evangelikaler, wiedergeborener Christen quer durch alle Kirchen und<br />
Denominationen hindurch, einschließlich charismatischen Christen<br />
in römisch-katholischen, protestantischen und orthodoxen Kirchen.<br />
„Evangelikale“ werden dabei definiert als Menschen, die eine persönliche,<br />
glaubensvolle Beziehung zu Jesus Christus gefunden haben. Im<br />
besten Fall beträgt die Anzahl aller Evangelikalen weltweit derzeit etwas<br />
mehr als 10% der Weltbevölkerung. Wenn diese Personengruppe in den<br />
nächsten 20 Jahren von 650 Millionen auf 800 Millionen anwachsen sollte<br />
(ein Wachstum von über 20%, was allerdings aufgrund der aktuellen<br />
stagnierenden Wachstums-Zahlen der klassischen Evangelikalenbewegungen<br />
höchst unwahrscheinlich ist), würde das von den anvisierten<br />
4 Mrd., die gewonnen werden sollen, eine Gruppe von 3,2 Mrd. Menschen<br />
selbst dann unberührt lassen, wenn es zu einem phänomenalen<br />
Aufbruch kommen würde und die aktuellen 650 Millionen in 20 Jahren<br />
auf 800 Millionen in geradezu erwecklichen Dimensionen anschwellen<br />
würden. 3,2 Mrd. sind 80% der anvisierten 4 Mrd.; 4/5 der anstehenden<br />
Ernteaufgabe würde also selbst dann nicht erreicht, wenn es zu einem<br />
beispielslosen missionarischen Aufbruch innerhalb der evangelikalen<br />
Bewegung weltweit kommen würde. Und da es noch wesentlich unwahrscheinlicher<br />
ist, dass KWASK – Kirche-wie-alle-sie-kennen – urplötzlich<br />
in den nächsten zwei Jahrzehnten von 650 auf 4 Mrd. Menschen<br />
anwachsen wird, brauchen wir ein alternatives Szenario. Respektable<br />
Missionsexperten wie James Engels und William Dyrness haben in ihrem<br />
Buch “Changing the Mind of Missions: Where Have We Gone Wrong?” gefolgert,<br />
dass die aktuelle Missionsbewegung weit vom Kurs abgekommen