Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
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<strong>Die</strong> StarfiSh viSion<br />
Tarsus, war Paulus ein Ausgestossener, er wurde gefoltert, verspottet und<br />
verbrachte elf lange Jahre – verglichen mit seiner völkerapostolischen<br />
Berufung - in lächerlicher Ineffektivität, in der sein missionarisches Ego<br />
und jede selbstsüchtige apostolische Ambition wie ein Weizenkorn starb,<br />
bis er schließlich sagen konnte: „Ich bin tot“ (Gal 2,20; Phil 3,8). Tarsus ist<br />
ein prophetisches Symbol. Nur tote Apostel sind gute Apostel; nur tote<br />
Propheten sind gute Propheten. Der Kern dieser Einsicht ist der Tod jeder<br />
menschlichen Machbarkeit. Bevor Gott handelt und Bewegung hervorruft,<br />
bringt er oft genau die Menschen, durch die er handeln will, komplett<br />
zum Stillstand, einen Stillstand, der den Tod für jeden Aktionismus,<br />
jedes Machertum und jeden menschlichen Triumphalismus bedeutet.<br />
Moses ist dafür ein weiteres Beispiel, der vom jungen, kraftstrotzenden<br />
Heißsporn erst zum alten Mann mit einem Stock in der trockenen Wüste<br />
werden musste, bevor Gott ihn in einer der größten apostolischen Phasen<br />
der Geschichte brauchen konnte: dem Exodus Israels aus Ägypten.<br />
<strong>Die</strong>ses sorgfältige, egotötende Handeln Gottes an Aposteln hat das Ziel,<br />
dass niemand aus Aktionismus und Eifer Gott die Ehre stiehlt. Wenn wir<br />
uns umsehen, sind wir umgeben mit genügend menschlichen Ideen, Aktionen,<br />
Plänen, Projekten, Methoden, Wellen und Strategien, um die Welt<br />
tausendfach mit dem Evangelium zu erreichen. Doch alle diese Konzepte<br />
haben bisher nicht wirklich gefruchtet, und viele Beobachter sind - zu<br />
Recht! - müde geworden, vorsichtig, und sogar misstrauisch. Triumphale<br />
Strategien und Pläne, die nicht aus den prophetischen Initiativen Gottes<br />
hervorgehen, haben bereits die Saat zu ihrer eigenen Zerstörung eingebaut.<br />
Wir müssen wieder geduldig lernen, darauf zu warten, bis sich die<br />
Wolken- oder Feuersäule Gottes bewegt – und uns dann, und nur dann<br />
ebenfalls bewegen. Wir dürfen nur handeln, wenn der König prophetisch<br />
spricht, nicht vorher. Gute Ideen, eigene Kreativität und die genialsten<br />
Marketingkonzepte sind ganz einfach nicht gut genug. Ich nenne das,<br />
was wir brauchen, prophetische Intelligenz für apostolische Architektur,<br />
eine tiefere Art zu sagen, dass es darum geht, Gottes Stimme zu hören,<br />
und (alleine und gemeinsam) zu tun, was er sagt. Tarsus, mit anderen<br />
Worten, ist ein Ort mit grosser geistlicher Symbolkraft. Dort sterben<br />
menschliche Ambitionen, damit Gottes Pläne zum Tragen kommen.<br />
Noch ein kurzes Wort der Warnung, und zwar deswegen, weil Luzifer<br />
fast immer versucht, genau diejenige Erde zu verbrennen, auf die Gott<br />
gerade seinen Samen aussät. Wir können erwarten, dass der diabolos, der<br />
Durcheinanderbringer, gehörig Staub aufwirbelt und jede Menge unreifer<br />
oder sogar falscher Apostel und Propheten auf den Plan schickt, um<br />
das Echte zu torpedieren, lächerlich oder durch Extreme unglaubwürdig<br />
zu machen und dafür zu sorgen, dass möglichst die ganze Christenheit<br />
das Baby zusammen mit dem Badewasser wegschüttet. Und so können<br />
wir in großer Gelassenheit – und vielleicht sogar mit etwas gesundem<br />
Humor - erwarten, dass uns selbst ernannte, lächelnde, triumphierende,<br />
erfolgreiche und für ihren „enorm gesalbten“ <strong>Die</strong>nst über menschliche<br />
Leichen gehende Gurus begegnen, die ihre pseudo-apostolischen Imperien<br />
und „Netzwerke“ bauen wie ein Spinnennetz um eine Spinne, was<br />
oft allerdings nichts anderes ist als schlecht versteckter und aufpolierter<br />
Denominationalismus. Satan fördert dies, denn er hat tatsächlich begründete<br />
Angst vor einer apostolischen und prophetischen Kirche, die diesen<br />
Namen verdient. Auf lange Sicht wird er allerdings nicht in der Lage sein,<br />
das Aufkommen des Echten zu verhindern.