Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
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freiwilligen Sklaven zu sein, so wie ein Sklave, der von seinem Herrn zwar<br />
freigelassen wird, der aber freiwillig wieder zurückkehrt. In einer Zeremonie,<br />
die im Alten Testament mehrfach beschrieben ist (2. Mose 21,5.6;<br />
5.Mose 15,16-17, siehe Gal 6,17), durchbohrt der Herr das Ohrläppchen<br />
eines solchen Knechts mit einer Ahle gegen den Türpfosten als Zeichen<br />
dafür, dass der Knecht nun aus freien Stücken bei ihm bleiben will. Als<br />
Nachfolger von Christus sind wir frei, uns nicht nur aus Liebe zu unserem<br />
König und Befreier für immer von ihm abhängig zu machen, sondern<br />
uns auch voneinander abhängig zu machen. Wir wissen zwar genau, dass<br />
wir aufeinander angewiesen sind, aber die starke Beeinflussung durch<br />
das verdrehte Freiheitsverständnis einer gottlosen Welt lässt keinen<br />
von uns kalt. Und die predigt: Freiheit ist völlige Unabhängigkeit, jener<br />
Unberührbarkeitsstatus, in dem mir niemand sagen darf, was ich tun,<br />
glauben oder sagen soll, oder mich gar zur Rechenschaft ziehen oder<br />
auch nur den Hauch einer Andeutung machen darf. <strong>Die</strong> USA ist als Nation<br />
seit jeher stolz auf ihre Unabhängigkeitserklärung. Doch wir müssen<br />
sehr darauf achten, dass wir nicht im Wahn falschverstandener Freiheit<br />
unsere geistliche Unabhängigkeit voneinander erklären, vom Rest des<br />
Leibes Christi oder natürlich sogar von Gott selbst. Ganz im Gegenteil:<br />
Als prophetischer Akt müssen wir lernen, eine „Abhängigkeitserklärung“<br />
mit unserem Leben zu unterzeichnen: die Abhängigkeit von Gott, vom<br />
Leib Christi und voneinander. Nur wenn wir uns derart verletzbar machen<br />
und uns dazu öffentlich demütigen, den anderen einzugestehen,<br />
wie sehr wir hoffnungslos auf sie angewiesen sind, wird der scheinbar<br />
allgegenwärtige Geist der stolzen Unabhängigkeit, des Einzelkämpfertums,<br />
der Isolation, der Konkurrenz und der binnenchristlichen Dolchstöße,<br />
der wie ein Krebs das Christentum durchfressen hat, seine Macht<br />
verlieren und ersetzt werden durch Gottes Original.<br />
3) Mission muss wieder zum Open Source Projekt werden. Jeder<br />
Mensch ist ein Missionar, jemand, der unterwegs ist eine bestimmte<br />
„Mission“ zu erfüllen. <strong>Die</strong> Frage ist: wessen Missionar sind wir? Wenn wir<br />
nicht in der Sache des Königs unterwegs sind, so sind wir Missionare in<br />
anderem Auftrag. Das Ziel der Mission ist dann beispielsweise ökonomischer<br />
Natur (etwa die Konkurrenz auszustechen), politischer Natur<br />
(die weltweite Verbreitung der Demokratie), religiöser Art (gibt es unsere<br />
Art zu Glauben schon in Malawi?) oder sportlicher Natur oder einfach<br />
selbstbezogen (wie viel Spass kann man im Leben haben?). In dem<br />
Moment wo wir zu Untertanen des Königs werden, werden wir auch<br />
zum Teil seiner apostolischen Mission. Und, wie wir bereits gesehen<br />
haben, wird die Mission von Jesus nicht durch spinnenartig-strukturierte<br />
hierarchische Organisationen mit großartigen Hauptquartieren ausgeführt<br />
werden können. Mission wird wieder wie ein Seestern organisiert<br />
werden, in einer flachen Struktur, der Gott seinen genetischen Code in<br />
jede Zelle eingepflanzt hat und deren „himmlisches Haupt“ er ist, sodass<br />
er die gesamte Bewegung vom Himmel her durch prophetische Direktiven<br />
steuern kann. In einem Open Source Projekt kann und sollte jeder<br />
das einbringen und beitragen, was Gott ihm gegeben hat, und da es in<br />
einem flachen neuralen Netzwerk viele Synapsen und Knotenpunkte<br />
gibt, sollte es auch nicht schwierig für jemanden zu sein, Zugang zu<br />
bekommen. Niemand muss sich erst langwierig die hierarchische Leiter<br />
empordienern, um einen missionarischen Spezialstatus zu erhalten<br />
und mitzumachen, sondern jeder Teil des Leibes, stark oder schwach,<br />
<strong>Die</strong> StarfiSh viSion 3