Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
Die Starfish Vision - Wolfgang Simson
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<strong>Die</strong> StarfiSh viSion<br />
nen, zeigte Church Growth, wie die lokale Gemeinde Wachstum erleben<br />
kann. Technisch gesehen lebt diese Ära heute noch fort in Sucher-orientierten<br />
Kirchenmodellen wie Willowcreek, einigen „emergent church“<br />
Modellen oder dem weitaus organischeren Ansatz der „Natürliche<br />
Gemeinde-Entwicklung“ von Christian Schwarz.<br />
3) Das Zeitalter der Gemeindegründung (1980 -2001). Der Schritt<br />
von der Addition (Church Growth: „Wie kann meine Gemeinde zahlenmäßig<br />
wachsen?“) zur Multiplikation („wie können neue Gemeinden<br />
gegründet und multipliziert werden?“) war nur logisch und letztlich eine<br />
Frage der Zeit. Doch für viele kirchenzentrierte Christen erforderte das<br />
Konzept, „neuer Wein gehört in neue Schläuche“ ein gehöriges Umdenken.<br />
Das Wort Gemeindegründung (church planting) ist ein relativ neuer<br />
Begriff, der früh von Pionieren unter den Baptisten und Methodisten gebraucht<br />
wurde. In neuerer Zeit wurde das Konzept stark durch Personen<br />
wie Bob Logan, englische Kirchenpioniere wie Roger Forster, Terry Virgo<br />
und Gerald Coates, später durch John Wimber und andere bekannt. Eine<br />
der am weitesten entwickelten Formen der Gemeindegründung waren<br />
die gesamtnationalen Strategien, die am deutlichsten durch die DAWN-<br />
Bewegung (seit 1984) bekannt wurden, gegründet von Jim Montgomery.<br />
4) Hauskirchen (von 1996 an). Flächendeckende Gemeindegründung<br />
ist eine Sache; doch welche qualitative Art von Gemeinde wird<br />
Menschen nicht nur passiv sakramentalisieren, sondern tatsächlich<br />
zu aktiven Jüngern machen können? <strong>Die</strong>se und andere Fragen führte<br />
für viele zur „Entdeckung der Hauskirchen“. In der neueren Geschichte<br />
entstanden Hauskirchen zunächst an Orten, die westlicher Mission (und<br />
damit direktem westlich-kirchlichem Einfluss) eher verschlossen waren,<br />
wie in China oder Vietnam. Eine neue Phase begann damit, dass Gott<br />
geradezu simultan einer immer größer werdenden Gruppe von Menschen<br />
zeigte, dass die neutestamentliche Form der Kirchen eindeutig<br />
miteinander regional verbundene Hauskirchen waren. Im Jahr 1996<br />
entstand möglicherweise die erste gezielte Hauskirchen-Gründungsbewegung<br />
außerhalb der eher für Missionare „geschlossenen Nationen“<br />
Chinas oder Vietnams, und zwar durch den Arzt Dr. Victor Choudhrie in<br />
Nordindien. In den Jahren darauf folgten immer mehr ähnliche Initiativen.<br />
IBRA Radio, eine schwedische Radiomission, begann ein immens<br />
fruchtbares Projekt zur Gründung von Hauskirchen in der arabischen<br />
Welt. Apostolische Personen wie Bruce Carlton, Mitarbeiter der Missionsgesellschaft<br />
IMB, „International Missions Board“ der Southern Baptists,<br />
initiierten Hauskirchen-basierte Gemeindegründungsbewegungen, und<br />
mein Freund Neil Cole begann mit der Gründung von Hauskirchen in<br />
den USA als Teil einer denominationellen Gemeindegründungs-Strategie.<br />
Am Anfang noch müde belächelt von den traditionellen Kirchen in<br />
fast allen Ländern ist die Hauskirchen-Bewegung inzwischen auf viele<br />
hunderttausende von Gemeinden in kirchengeschichtlich gesehen<br />
kürzester Zeit angewachsen. In mehrheitlich islamischen Ländern wie<br />
Bangladesh, Pakistan oder Indonesien kommen hunderttausende von<br />
Moslems durch Hauskirchen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.<br />
Aber auch der kulturelle Westen beginnt, die Hauskirchen zu entdecken.<br />
Wenn der christliche Meinungsforscher George Barna recht hat, wird es<br />
nur noch wenige Jahre brauchen, bis Hauskirchen sich auch im Westen