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III. Predigten und Predigtmeditationen 4. Sich erinnern – Versöhnung leben – Zukunft gestalten<br />

Immer wieder werden wir unsere offenen oder versteckten<br />

Vorurteile sehr genau zu überprüfen haben,<br />

unsere schwarzen Partner im Südlichen Afrika<br />

doch noch für unreif und unfähig zu halten.<br />

Wir werden verstärkt lernen, afrikanische Spiritualität<br />

in unsere Gottesdienste einfließen zu lassen:<br />

Bilder, Lieder, Gebete und theologische Entdeckungen.<br />

Predigtentwurf<br />

30<br />

Sich erinnern<br />

Unser Kirchenkreis … hat seit über 20 Jahren Partner<br />

in Namibia. Gott sei Dank!<br />

Jedoch: Schauen wir in die Vergangenheit und gehen<br />

genau 100 Jahre zurück, erschrecken wir über<br />

das, was da geschehen ist. Hier folgt die Darstellung<br />

der Fakten (s. S. 4f) Zu Anschauung blende ich<br />

zwei oder drei Dias von den überlebenden Herero<br />

und ihrem Anführer Samuel Maharero ein.<br />

Wir müssen uns schämen. Wir müssen uns als Teilhaber<br />

unserer Geschichte dem Völkermord stellen,<br />

das Fehlverhalten benennen und Schuld auch in<br />

Kirche und Mission bekennen. Wir bitten um Vergebung.<br />

Versöhnung leben<br />

Durch Schulderkenntnis und Scham wird Versöhnung<br />

möglich, wenn sie auf der Opferseite angenommen<br />

wird.<br />

Die Gegenwart der Vergangenheit lässt ehrliche<br />

Gemeinschaft und Partnerschaft lebendig werden.<br />

Sind im Laufe der Jahre die offenen Wunden verheilt,<br />

die Narben bleiben. Und Narben können<br />

manchmal wieder Schmerz auslösen. In Namibia<br />

und Deutschland lesen wir die gleichen Texte aus<br />

der Bibel, zum Beispiel den Abschnitt Galater 3,<br />

26-29.<br />

Für uns Christen und Christinnen ist das der<br />

Schlüssel: Wir sind getauft – ihr seid getauft! Durch<br />

die Taufe wird Trennendes zwischen Söhnen und<br />

Töchtern Gottes aufgehoben: Herkunft, Stand, Geschlecht,<br />

Hautfarbe und Bildung.<br />

Diese Aufhebung öffnet unsere Augen für die Ver­<br />

gangenheit wie für unsere gemeinsame Zukunft.<br />

Gelingt Versöhnung, so entsteht daraus ein persönlicher<br />

Gewinn. Das erfahren wir alle im täglichen<br />

Umgang mit anderen in Ehe, Familie, Freundschaft<br />

etc. Genauso auch mit anders denkenden Gruppen<br />

und fremden Völkern. Denn letztlich steckt in uns<br />

allen eine tiefe Sehnsucht, friedlich und versöhnt<br />

miteinander zu leben.<br />

Zukunft gestalten<br />

Namibia ist weit weg – aber Fremde und Menschen<br />

mit anderer Hautfarbe leben unter uns.<br />

Unsere weltweite Partnerschaft wird uns sensibler<br />

machen für den Umgang mit Flüchtlingen und<br />

Asylbewerbern hier, mit Wohnungslosen und AIDS­<br />

Infizierten, mit Menschen anderer Religion und<br />

anderer Art zu lieben.<br />

Partnerschaft ist für uns ein Praxisfeld, die Gottesebenbildlichkeit<br />

umzusetzen, in sich selbst und<br />

dann in jedem anderen das Antlitz Gottes zu suchen<br />

und zu finden.<br />

In unseren Partnerbeziehungen zu Namibia sollten<br />

wir unsere Empfindlichkeiten besser in den Griff<br />

bekommen und unsere verdeckten Vorurteile kritisch<br />

überprüfen.<br />

Die bleibende Herausforderung: wie wir weiterkommen,<br />

unsere geistlichen Gaben und unsere<br />

materiellen Güter wirklich zu teilen.<br />

Worauf es in unserer gemeinsamen Zukunft ankommt:<br />

eine „Globalisierung mit menschlichem<br />

Angesicht“ zu schaffen und zu fördern, so Bischof<br />

Zephanja Kameeta am 23. September 2003 in<br />

Düsseldorf­Gerresheim.<br />

dazu:<br />

Kyrie-Gebet (S. 34)<br />

Lieder (S. 43)<br />

Siegel von Chief Maharero

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