7 Das schweizerische Gesundheitswesen

Grundversicherung). Auch erfuhr der Leistungskatalog eine Ausweitung. Mit
dem Beschluss des Eidgenössischen Departements des Inneren (EDI) vom
9.7.1998 wurden die fünf komplementären Verfahren anthroposophische
Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie und traditionelle
chinesische Medizin mit Wirkung ab 1.7.1999 und zeitlich befristet bis zum
30. Juni 2005 in die Krankenpflege-Leistungsverordnung aufgenommen. Der
Entscheid über den Verbleib dieser komplementären Verfahren in der
Grundversicherung war an den Nachweis ihrer Wirksamkeit, Zweckmässigkeit
und Wirtschaftlichkeit (siehe Kasten 2) gebunden. Das zu diesem Zweck
durchgeführte Programm zur Evaluation der Komplementärmedizin (PEK)
konnte diesen Nachweis nicht erbringen, sodass diese Leistungen per Juli 2005
aus dem Leistungskatalog gestrichen wurden. Bei präventiven Leistungen wird
nur ein Teil übernommen (z.B. obligatorische Impfungen, Grippeimpfung bei
über 65-jährigen oder bei Vorhandensein von Risikofaktoren). Diese
Leistungen sind in einem Leistungskatalog aufgeführt. Zahnärztliche
Behandlungen sind nur dann durch die KV gedeckt, wenn die Pathologie durch
einen Unfall verursacht oder durch eine schwere, nicht vermeidbare
Erkrankung des Kau-Systems bzw. durch eine schwere Allgemeinerkrankung
oder ihre Folgen bedingt ist. Dies gilt auch, wenn die Indikation durch die
Behandlung einer schweren Allgemeinerkrankung (oder ihrer Folgen) entsteht.
Kasten 2: Definitionen von Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit
Wirksamkeit (Efficacy) Ist die Therapie unter „idealen“ Bedingungen
wirksam? Als „Goldstandard“ für die
Wirksamkeit gilt die Randomisierte
Kontrollierte Studie
Zweckmässigkeit (Effectiveness)
Ist die Wirksamkeit auch im Alltag gegeben?
Was bewirkt die getroffene Massnahme in der
Zielgruppe?
Wirtschaftlichkeit (Efficiency) Wenn eine Therapie wirksam ist, welches ist
deren Kosten-Nutzenverhältnis? Gibt es
billigere Alternativen? Die Kosten betreffen
nicht nur finanzielle Aspekte sondern auch
Einbussen der Lebensqualität, soziale
Stigmatisierung etc.
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