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7 Das schweizerische Gesundheitswesen

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Zahlungen, Zahnarzt, KV-Prämien) des Monatsbudgets eines Haushalts<br />

ausgegeben. Zum Vergleich: Für das Auto (Anschaffung, Unterhalt, Garage,<br />

Versicherung ohne Steuern) betrug der Anteil durchschnittlich ungefähr 7.5%.<br />

7.9 Modelle zur Eindämmung der Kosten im <strong>Gesundheitswesen</strong><br />

Aufgrund weiterer Fortschritte im Bereich der Diagnostik und der Therapie<br />

sowie der zunehmenden Lebenserwartung mit Verschiebung des<br />

Krankheitsspektrums von vorwiegend akuten zu mehr chronisch degenerativen<br />

Erkrankungen ist mit einem weiteren Kostenwachstum im GW zu rechnen. In<br />

den letzten 100 Jahren hat sich der Anteil der über 65-jährigen verdoppelt.<br />

Dies ist bedeutungsvoll, da die stationären Gesundheitskosten mit<br />

zunehmendem Lebensalter exponentiell zunehmen. Vor dem Hintergrund des<br />

bestehenden Kostenwachstums von über 4% jährlich und des verminderten<br />

Wirtschaftswachstums der letzten Jahre werden nachdrücklich Massnahmen<br />

zur Eindämmung der Gesundheitskosten gefordert. Die Gesundheit ist<br />

allerdings ein nicht quantifizierbares Gut. Somit gilt es, ökonomische Prinzipien<br />

und Grundsätze von Kultur und Ethik (z. B.: wie viel ist einer Gesellschaft die<br />

Gesundheit ihrer Individuen wert?) gegeneinander abzuwägen (Tabelle 6).<br />

Tabelle 6: Modelle zur Eindämmung der Kosten im <strong>Gesundheitswesen</strong><br />

Massnahme Vor- bzw. Nachteile<br />

Aufhebung des Kontrahierungswangs Gefahr der verstärkten Risikoselektion. Ärzte mit<br />

kränkeren Patienten würden existentiell bedroht.<br />

Dieser Massnahme müsste ein verbesserter<br />

Risikoausgleich zwischen den Krankenversichern<br />

vorausgehen.<br />

Erhöhung des Selbstbehalts Gefahr der Verzögerung notwendiger Behandlungen<br />

Förderung von „Managed Care“ Problem der Risikoselektion. Belastung der Ärzte als<br />

„Diener zweier Herren“.<br />

Verbesserung der „dualen“<br />

Spitalfinanzierung<br />

Förderung von Generika Kaum umstritten.<br />

KV befürchten Prämienanstieg, Kantone Mehrkosten.<br />

7.9.1 Kostenreduktion auf Ebene der Grundversorgung<br />

Bei einer Aufhebung des Kontrahierungszwangs (Definition siehe 7.3.2)<br />

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