3 Risiken in der Immobilienwirtschaft - Competence Center Process ...
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dp FM 2011 ▪ 5<br />
Henri Mickan<br />
Interne Kontrollsysteme <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Immobilienwirtschaft</strong><br />
Schadensausmaß von mehr als 1 Mio. € als wesentlich 141 . Das Frühwarnsystem<br />
lässt sich <strong>in</strong> drei Phasen unterteilen.<br />
24<br />
Phase Grundlage Aussagekraft<br />
1 kennzahlenbasierteFrühwarnung<br />
2 <strong>in</strong>dikatororientierteFrüherkennung<br />
3 erfolgspotenzialorientierte<br />
Frühaufklärung<br />
konkrete Informationen<br />
(z. B. Cashflow)<br />
Indikatoren (z. B.<br />
Ifo- Konjunktur<strong>in</strong>dex)<br />
schwache Signale <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Umwelt<br />
(z. B. Sozialprodukt,<br />
Wettbewerber,<br />
gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen,<br />
Äußerungen von<br />
Politikern)<br />
Tab. 6: Phasen des Frühwarnsystems 142<br />
� sehr hoch<br />
� belastbare Aussagen<br />
durch Datengrundlage<br />
� mittel<br />
� zukünftige Entwicklungen<br />
können nur abgeschätzt<br />
werden<br />
� schwach<br />
� Indikatoren zeigen<br />
hohe Ungewissheit auf<br />
Zeitbezug<br />
≤ 1 Jahr<br />
1-3 Jahre<br />
3-5 Jahre<br />
Konzeptionell wird zwischen strategischen und operativen Frühwarnsystemen un-<br />
terschieden. Die strategischen Frühwarnsysteme s<strong>in</strong>d auf das Unternehmensumfeld<br />
und die operativen auf <strong>in</strong>nerbetriebliche Abläufe fokussiert. 143<br />
Das Frühwarnsystem muss vor allem <strong>in</strong> den Phasen Risikoidentifikation und<br />
-steuerung aktiv werden, um die adäquate Ermittlung sowie den Umgang mit be-<br />
standsgefährdenden <strong>Risiken</strong> sicherzustellen. Bei <strong>der</strong> Identifikation müssen – vor<br />
allem <strong>in</strong> Phase 3 – möglichst umfassende und belastbare Indikatoren zur Bestim-<br />
mung verwendet werden, um die Aussagekraft zu stärken. „Je besser die Daten die<br />
tatsächliche Entwicklung wi<strong>der</strong>spiegeln können, desto eher können valide Prognosen<br />
für die zukünftige Entwicklung abgeleitet werden.“ 144<br />
Die Ermittlung <strong>der</strong> <strong>Risiken</strong> sowie die Kategorisierung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zu def<strong>in</strong>ierenden Ab-<br />
ständen regelmäßig zu wie<strong>der</strong>holen 145 . Zur Abgrenzung <strong>der</strong> Relevanz werden z. B.<br />
bei <strong>der</strong> IVG AG nur <strong>Risiken</strong> berücksichtigt, die zu Schäden von m<strong>in</strong>destens<br />
0,5 Mio. € führen können 146 .<br />
141 Vgl. IVG AG, Geschäftsbericht 2009, 2010, S. 69<br />
142 Eigene Darstellung nach u. a. Notger, Risikomanagementsystem, 2001, S. 228f.;<br />
Lattemann, Corporate Governance im globalisierten Informationszeitalter, 2010, S. 217,<br />
Wurl, Früherkennungssysteme, 2007, S. 510; Romeike, Integriertes Risk Controll<strong>in</strong>g und<br />
Risikomanagement im global operierenden Konzern, 2006, S. 454<br />
143 Weitere Informationen zu den Verfahren gibt Wurl, Früherkennungssysteme, 2007, S. 510<br />
144 Voigtlän<strong>der</strong>, Amtliche statistische Daten für das Immobilien-Research, 2008, S. 20<br />
145 Vgl. gif, Implementierung Immobilien-Risikomanagement, 2009, S. 21. Tesch/Wißmann<br />
bezeichnen dies als Risiko<strong>in</strong>ventur, vgl. Tesch/Wißmann, Erweiterung <strong>der</strong> Lageberichterstattung<br />
durch das BilMoG, 2009, S. 264<br />
146 Vgl. IVG AG, Geschäftsbericht 2009, 2010, S. 69