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Das Benninger Ried (PDF) - Regierung von Schwaben - Bayern

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36<br />

6.1 · PFLANZEN UND TIERE AN LAND<br />

5 6<br />

7<br />

Die größte Familie innerhalb der<br />

Tagfalter bilden die Edelfalter, die<br />

in Kleinem Fuchs (Aglais urticae)<br />

und Tagpfauenauge (Inachis io) ihre<br />

prominentesten Vertreter haben.<br />

Im <strong>Ried</strong> kommt der stark gefährdete<br />

Randring-Perlmuttfalter (Boloria<br />

eunomia) vor, dessen Raupen auf<br />

den Blättern des Wiesenknöterichs<br />

zu finden sind. <strong>Das</strong> ebenfalls stark<br />

gefährdete Moor-Wiesenvögelchen<br />

(Coenonympha tullia) gehört zur<br />

Unterfamilie der Augenfalter, die<br />

durch Augenflecke auf den Flügeln<br />

gekennzeichnet sind. Die Raupen<br />

der Augenfalter ernähren sich ausschließlich<br />

<strong>von</strong> Gräsern, wobei die<br />

genannte Art als typische Form der<br />

Moore und Streuwiesen an diversen<br />

Sauergräsern (Wollgräser, Seggen)<br />

zu finden ist. Eine Zuflucht<br />

hat der Frühlings-Mohrenfalter<br />

(Erebia medusa) im <strong>Benninger</strong><br />

<strong>Ried</strong> gefunden, der sich allerdings<br />

mehr auf den selten gemähten<br />

Nasswiesen des Gebiets aufhält.<br />

Mit nur wenigen Arten ist die<br />

Familie der Bläulinge im Gebiet<br />

vertreten. Relativ häufig ist der<br />

Waldbläuling anzutreffen, während<br />

der seltenere Argus-Bläuling<br />

(Plebeius argus) nur vereinzelt<br />

beobachtet werden kann.<br />

Die Dickkopffalter zeichnen sich –<br />

wie der Name schon sagt – durch<br />

einen breiten Kopf und Vorderkörper<br />

aus und sind im <strong>Benninger</strong><br />

<strong>Ried</strong> mit einigen, allerdings weit<br />

verbreiteten Arten vertreten. Eine<br />

der häufigsten ist der Rostfarbige<br />

Dickkopffalter (Ochlodes venatus),<br />

dessen Raupe an verschiedenen<br />

Gräsern zu finden ist.<br />

Die Widderchen kommen bevorzugt<br />

an wärmebegünstigten Stellen<br />

vor. Einige Vertreter dieser Familie<br />

sind allerdings auch in Feuchtgebieten<br />

zu finden. Ihren Namen<br />

haben sie <strong>von</strong> der geschwungenen<br />

Fühlerform, die entfernt an Widderhörner<br />

erinnert. Die Widderchen<br />

sind in unserer Kulturlandschaft<br />

ziemlich selten geworden<br />

und sind für ihr Überleben auf<br />

8 11<br />

Bild 5: Weiden-Faltenminierer<br />

(Phyllonorycter salictella )<br />

Bild 6: Raupe Schwalbenschwanz<br />

(Papilio machaon)<br />

Bild 7: Falter Schwalbenschwanz<br />

(Papilio machaon)<br />

Bild 8: Baumweißling<br />

(Aporia crataegi)<br />

Bild 9: Zitronenfalter<br />

(Gonepteryx rhamni)<br />

Bild 10: Randring-Perlmuttfalter<br />

(Boloria eunomia)<br />

Bild 11: Moor-Wiesenvögelchen<br />

(Coenonympha tullia)<br />

Bild 12: Waldbläuling<br />

(Polyommatus semiargus)<br />

Bild 13: Frühlings-Mohrenfalter<br />

(Erebia medusa)<br />

Bild 14: Rostfarbiger Dickkopf<br />

(Ochlodes venatus)<br />

Bild 15: Feuchtwiesen-Widderchen<br />

(Zygaena trifolii)<br />

9 10<br />

Refugien wie das <strong>Benninger</strong> <strong>Ried</strong><br />

angewiesen. Eine typische Art ist<br />

das Feuchtwiesen-Widderchen<br />

(Zygaena trifolii), das im Gebiet<br />

noch häufig anzutreffen ist.<br />

Obwohl einige sehr seltene Tagfalter<br />

im <strong>Benninger</strong> <strong>Ried</strong> vorkommen,<br />

ist das zu erwartende Artenspek-<br />

13<br />

12<br />

trum nur noch unvollständig vorhanden.<br />

Einige Arten, die in anderen<br />

Feuchtgebieten im näheren<br />

Umfeld des <strong>Benninger</strong> <strong>Ried</strong>s vorkommen,<br />

konnten hier nicht nachgewiesen<br />

werden. Von zwei sehr<br />

seltenen, mittlerweile verschwundenen<br />

Tagfaltern (Blaukernauge,<br />

Minois dryas, und Storchschnabel-<br />

14 15<br />

bläuling, Aricia eumedon) weiß<br />

man aus Sammlungsbelegen, dass<br />

sie noch vor ca. 30 Jahren hier zu<br />

finden waren. Eine Wiederbesiedelung<br />

ist allerdings auch bei<br />

Optimierung der Lebensbedingungen<br />

nur sehr schwer zu erreichen,<br />

da das Gebiet momentan stark<br />

isoliert ist.<br />

37<br />

RICHARD HEINDEL · HUBERT ANWANDER

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