Das Benninger Ried (PDF) - Regierung von Schwaben - Bayern
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8.2 · WENN SIE SCHON HIER SIND<br />
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10<br />
ehemalige Müllerstube ist heute<br />
eine urige Wirtschaft. Auch ein<br />
Biergarten findet sich, und wer es<br />
feiner will, kann ins Restaurant<br />
sitzen. Unzählige Quellen speisen<br />
hier den Mühlbach. In ihnen lebt<br />
der Alpenstrudelwurm mit der<br />
Quellsumpfschnecke und daneben<br />
wächst das Bayerische Löffelkraut,<br />
eine Pflanze, die nur im Bayer.<br />
Voralpenraum vorkommt<br />
(www.katzbrui-muehle.de).<br />
Anschauen lohnt.<br />
Doch zurück nach Benningen.<br />
Wen es <strong>von</strong> dort mehr nach Westen<br />
zieht, findet in Illerbeuren das<br />
schwäbische Bauernhofmuseum.<br />
Fast ein Muss für Besucher der<br />
Region. Die ländliche Kulturgeschichte<br />
<strong>Schwaben</strong>s wird hier in<br />
mehr als 30 Gebäuden lebendig<br />
(www.bauernhofmuseum.de).<br />
Wechselnde Sonderausstellungen<br />
locken immer wieder in dieses<br />
weitläufige Areal. <strong>Das</strong>s dieses Museum<br />
vor Leben nur so strotzt,<br />
erfährt jeder, der es besucht. Alte<br />
Haustierrassen vom Zaupelschaf<br />
bis zum Süddeutschen Kaltblut,<br />
vom Hällischen Schwein bis zum<br />
Bild 7–10:<br />
Bauernhofmuseum Illerbeuren,<br />
Schwäbisch-Hällisches Landschwein,<br />
Gromerhof (oben rechts)<br />
11 12<br />
Augsburger Hahn blöken, wiehern,<br />
grunzen und krähen hier.<br />
Und wer das originale Allgäuer<br />
Braunvieh sehen will, darf nicht<br />
auf die Alpe steigen, der muss<br />
auch hierher kommen. Und was<br />
für Tiere gilt, gilt auch für Pflanzen.<br />
Alte Kulturpflanzen und Publikationen<br />
darüber – alles findet<br />
man hier. Auch Ruhe und Einkehr<br />
für den Leib. Die ehemalige Torfwirtschaft<br />
– ebenso schief wie früher<br />
an ihrem Standort im Mindeltal<br />
– lässt einen schon beim Eintritt<br />
schwindeln. Der Gromerhof, die<br />
zweite Museumswirtschaft, kann<br />
auch ohne Museumsbesuch betreten<br />
werden. Gut isst sich’s in<br />
beiden. Nach etwas Zielwasser<br />
kann man noch das angegliederte<br />
schwäbische Schützenmuseum<br />
besuchen. Von der Schützenliesel<br />
Kaulbachs bis zur Luntenschlossmuskete<br />
bietet dieses Spezialmuseum<br />
alles, was den Schützen<br />
interessiert.<br />
Wer in Illerbeuren ist, und noch etwas<br />
Zeit hat, kann über Wagsberg<br />
– hier gibt es noch eine Illerfähre –<br />
(der Sepp Fischer rudert über die<br />
Iller und erzählt auch etwas vom<br />
Fluss und vom Illerwinkel) nach<br />
Kronburg fahren.<br />
<strong>Das</strong> Renaissanceschloss auf der bewaldeten<br />
Bergkuppe ist im Besitz<br />
des Freiherrn <strong>von</strong> Vequel-Westernach.<br />
Führungen durch die Herrschaft<br />
selbst sind möglich (also<br />
kein Trinkgeld geben).<br />
Wer in Illerbeuren nicht eingekehrt<br />
ist, muss jetzt in der Kronburger<br />
Brauereiwirtschaft an der Hauptstraße<br />
einkehren und kann bei passendem<br />
Wetter einen der schönsten<br />
Biergärten mit grandioser Aussicht<br />
„besitzen“.<br />
So gestärkt, grüßt der Turm <strong>von</strong><br />
der Wallfahrtskirche in Maria<br />
Steinbach. <strong>Das</strong> Gnadenbild der<br />
schmerzhaften Muttergottes lockte<br />
im 18. Jhr. so viele Pilger an, dass<br />
ein neues, größeres Gotteshaus<br />
durch die Prämonstratenserchorherren<br />
aus Rot an der Rot gebaut<br />
wurde, welches 1755 eingeweiht<br />
werden konnte. Orgelfreunde<br />
13 14<br />
Bild 11/12: Wallfahrtskirche<br />
Maria Steinbach, Schmerzhafte<br />
Muttergottes<br />
Bild 13/14: Kronburg<br />
finden hier eine berühmte Orgel<br />
<strong>von</strong> Josef Gabler. Bemerkenswert<br />
ist auch die Menge der Votivtafeln<br />
in der Kirche und im Wallfahrtsmuseum<br />
(geöffnet nach Vereinbarung;<br />
www.maria-steinbach.de).<br />
Heute haben Salvatorianer die<br />
Seelsorge übernommen.<br />
Vieles gäbe es im Illerwinkel, in Legau,<br />
Lautrach und rund um Memmingen<br />
noch zu sehen. Ich hoffe,<br />
Ihnen Lust auf eigene Entdeckungen<br />
gemacht zu haben. Dann finden<br />
Sie vielleicht den Kreislehrgarten<br />
oder den Walderlebnispfad<br />
in Bad Grönenbach oder sie gehen<br />
zum Kneippen.<br />
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DAGOBERT SMIJA