16.01.2013 Aufrufe

Ausgabe - 15 - Produktion

Ausgabe - 15 - Produktion

Ausgabe - 15 - Produktion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LESERBRIEFE<br />

Zum Editorial „Das kommt nach Lean Production“<br />

in <strong>Ausgabe</strong> 13/2012<br />

Mental Production<br />

Ein verrückte Idee? Aber absolut<br />

nicht! Dieser Ansatz ist nicht nur<br />

denkbar, sondern wird bei uns im<br />

Betrieb seit Jahren gelebt und von<br />

mir ganz aktiv gefördert. Wir haben<br />

schon lange erkannt, dass Shareholder<br />

Value und immer neue Ertragsrekorde<br />

nicht das Ziel einer<br />

gesunden Unternehmung sein<br />

sollten. Wir fühlen uns hier nicht<br />

gegenüber unbekannten Aktionären<br />

oder einem Aufsichtsrat verpflichtet,<br />

sondern in erster Linie<br />

den Mitarbeiten, deren Familien<br />

und der uns umgebenden Region.<br />

Und ‚Spaß bei der Arbeit‘ steht nach<br />

der Kostendeckung für mich an allererster<br />

Stelle.<br />

Ein Beispiel: Wenn ich bei einem<br />

Serienteil eine angenommene Tagesleistung<br />

von 600 Stück zur Kostendeckung<br />

benötige und 800 Stück<br />

problemlos möglich wären, infor-<br />

Denkweise umsetzen<br />

Zunächst hat sich das Thema Lean<br />

Production die letzten Jahre deutlich<br />

ausgeweitet auf den gesamten<br />

Unternehmensprozess.<br />

Das Produktportfolio wird auf die<br />

Lean Prozesse ausgerichtet, möglichst<br />

frühzeitig wird umfassend<br />

informiert, die Entwicklungsbereiche<br />

arbeiten nach ähnlichen Modellen<br />

und stellen sich täglich der<br />

Verbesserungsstrategie.<br />

Dass wird dort bereits am Anschlag<br />

sind, sehe ich nicht, wenn wir uns<br />

die globalen Herausforderungen<br />

anschauen, denn es geht darum,<br />

auch in Zukunftsmärkten trotz anderer<br />

Mentalitäten und lokaler<br />

Gegebenheiten diese Denkweise<br />

konsequent und gewinnbringend<br />

umzusetzen.<br />

Ihr Ansatz der Mental Production<br />

ist zwingend notwendig. Der Erfolg<br />

unserer Unternehmen wird we-<br />

Idee ist grandios<br />

Nachdem ich gestern Ihren Artikel<br />

zu ‚Mental Production‘ gelesen<br />

hatte, habe ich zunächst mal mit<br />

Hilfe der berühmten Internetsuchmaschine<br />

nach Ergebnissen gesucht.<br />

Als ich in den ersten paar<br />

Ergebnisseiten, die wenig Verwertbares<br />

hervorbrachten, keine Seite<br />

einer Uni oder Hochschule fand,<br />

war ich doch etwas verwundert.<br />

Der Ansatz von Mental Production<br />

ist grandios, muss in jedem Fall<br />

verfolgt werden und Versuche zu<br />

diesem Thema müssen gefahren<br />

werden. Doch scheint sich die Forschung<br />

im Moment nicht darum<br />

zu kümmern. Entweder sind die<br />

Lehrstühle des <strong>Produktion</strong>sma-<br />

Spaß an der Leistung<br />

Ich bin der Auffassung, dass man<br />

noch gar nicht ernsthaft darüber<br />

nachgedacht hat, die Erkenntnisse<br />

der Sportwissenschaft auf das Management<br />

von Fabriken zu übertragen.<br />

Dabei liegt es doch auf der<br />

Hand, diese beiden Bereiche zu<br />

verknüpfen. Das Montieren eines<br />

Produktes ist eine technische Disziplin,<br />

die genauso trainiert werden<br />

kann, wie ein Hürdenlauf, ein Golfabschlag<br />

oder die Schießeinlage<br />

beim Biathlon. Dass die hierfür erforderlichen<br />

motorischen Fähigkeiten<br />

gezielt trainiert werden ist eine<br />

Selbstverständlichkeit im Sport – in<br />

miere ich den Werker über die<br />

möglichen 800 und gebe ihm als<br />

Ziel aber nur 700 vor. Damit bin ich<br />

sicher im Ertragsbereich und der<br />

Mitarbeiter fühlt sich nicht ‚ausgequetscht‘.<br />

Ich nenne das ‚Komfortzonen‘<br />

für die Beteiligten. Meine<br />

Erfahrung dabei: In der Regel fertigt<br />

der Mitarbeiter dann von sich aus<br />

schon 750 Stück und ist gleichzeitig<br />

mit sich und der Arbeit zufrieden.<br />

(Und ich im übrigen auch). Bei einem<br />

Lieferrückstand o.ä. benötigt<br />

es dann auch keine große Mühe,<br />

mal die 800 Stück zu erbitten, das<br />

kommt unter dem Gesichtspunkt<br />

‚Geben und Nehmen‘ bereitwillig<br />

und in der Regel kommentarlos.<br />

Und dabei überraschen mich dann<br />

auch schon mal Stückzahlen, die<br />

höher als die hier angenommenen<br />

800 liegen.<br />

Henk Oberste Berghaus<br />

Betriebsleiter Hidde GmbH<br />

sentlich durch die Motivation unserer<br />

Mitarbeiter beeinflusst. Dort<br />

reichen nicht mehr nur monetäre<br />

Ansätze über Prämienvergütung<br />

und Leistungsanreize.<br />

Erreicht werden muss das unternehmerische<br />

Denken aller Beteiligter.<br />

Dabei wird die Öffnung unserer<br />

Organisationssysteme für neue<br />

Medien, die unseren Mitarbeitern<br />

ein schier unerschöpfliches Wissenspotenzial<br />

bieten von wesentlicher<br />

Bedeutung werden. Diese<br />

Medien zeigen uns ja heute bereits,<br />

was man unter Globalisierung versteht.<br />

Die Unterschiede sind egalisiert.<br />

Überall auf der Welt sind Informationen<br />

schnell und einfach<br />

zu bekommen. Unsere Netzwerke<br />

sind global gespannt. Darauf müssen<br />

wir auch unsere Mitarbeiter<br />

einstellen.<br />

ppa. Jochen Fischer<br />

GBL Anlagen+Systeme<br />

nagements mit Supply Chains beschäftigt<br />

oder die Lehrstühle für<br />

Personal und Organisation sind<br />

mit abgehobenen wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Themen der ‚Organizational<br />

Behaviour‘ oder Organisationstheorien<br />

beschäftigt.<br />

Sollen wir etwa warten, bis uns ein<br />

beispielsweise japanisches Unternehmen<br />

wieder ein neues <strong>Produktion</strong>ssystem<br />

lehrt? Nein, lautet<br />

meine Antwort. Wir haben eine<br />

schlagkräftige Wirtschaft mit Großunternehmen<br />

und einem starken<br />

Mittelstand. Hierbei muss Geld<br />

übrig sein für einen neuen Ansatz<br />

der <strong>Produktion</strong>.<br />

Manuel Norbert Loos<br />

Audi AG<br />

der <strong>Produktion</strong> kann ich hier nur<br />

einzelne Ansätze erkennen. Es ist<br />

ein logischer Schritt, dass wir in der<br />

<strong>Produktion</strong> das Thema Zielsetzung<br />

ergänzen müssen um die Formulierung<br />

von Visionen und uns der Erkenntnisse<br />

von Mentalcoaches bedienen<br />

sollten. Ich will nicht falsch<br />

verstanden werden, mir geht es<br />

nicht darum, das Letzte aus dem<br />

Mitarbeiter ‚herauszuquetschen‘,<br />

sondern den Spaß und den Stolz an<br />

einer ermüdungsfrei erbrachten<br />

Spitzenleistung zu fördern.<br />

Prof. Dr. Andreas Syska<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement<br />

Hochschule Niederrhein<br />

Hermes Award:<br />

Jury nominiert<br />

fünf Kandidaten<br />

PRODUKTION NR. <strong>15</strong>, 2012<br />

FRANKFURT (ILK).<br />

Der Hermes<br />

Award 2012 geht<br />

in die Endrunde:<br />

Die Jury unter<br />

dem Vorsitz von<br />

Prof. Dr. Wolfgang<br />

Wahlster,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

des Deutschen<br />

Forschungszentrums für<br />

Künstliche Intelligenz (DFKI), hat<br />

jetzt fünf Unternehmen für den<br />

Technologiepreis nominiert. Für<br />

den Preis wurden folgende Unternehmen<br />

(in alphabetischer Reihenfolge)<br />

nominiert: ContiTech<br />

AG, Hannover; Festo AG, Esslingen;<br />

Linz Center of Mechatronics,<br />

Linz, Österreich; Pepperl + Fuchs,<br />

Mannheim sowie Phoenix Contact,<br />

Blomberg. Der Gewinner<br />

wird im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />

der Hannover Messe am 22.<br />

April vom Juryvorsitzenden bekannt<br />

gegeben und von der Bundesbildungsministerin<br />

Prof. Dr.<br />

Annette Schavan in einer Laudatio<br />

gewürdigt.<br />

12. April 2012· Nr. <strong>15</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

EDITORIAL<br />

Effizienz um jeden Preis?<br />

Angeblich überlegt die EU-Kommission gerade, für schwarze<br />

Autos wegen ihres ungünstigeren CO2-Wertes im Innenraum eine<br />

Strafabgabe zu verlangen (kein Scherz!). Da wundert es nicht,<br />

dass sich Brüssel auch Gedanken über die Energie-Effizienz von<br />

Werkzeugmaschinen macht. Im Prinzip eine gute Idee. Allerdings<br />

hat sie sich bislang schon mal nicht auf das Angebot einer freiwilligen<br />

Selbstkontrolle der WZM-Branche eingelassen.<br />

Stattdessen gab sie bei den Fraunhofer-Instituten<br />

IZM und IPK eine Machbarkeits-Studie<br />

über Eco-Design für Werkzeugmaschinen<br />

in Auftrag. Der einige Hundert<br />

Seiten umfassende Report - er gilt für „Werkzeugmaschinen“<br />

von der Tischkreissäge (!)<br />

bis zum 5-Achsen-Bearbeitungszentrum - ist<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

praktisch fertig. Enthalten ist ein Katalog<br />

mehr oder weniger teurer „Folterinstrumente“<br />

vom Verbrauchs-Maximum über Design-<br />

Vorschriften bis zum Effizienz-Label (Kühlschränke!), aus dem<br />

die Kommission dann auswählt. Hoffentlich weise genug, um<br />

dem Unterschied zu Simpel-Technik Rechnung zu tragen. Schwacher<br />

Trost: EU-Vorschriften gelten auch für Import-Produkte.<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

DEW_Anz148x201_Form_<strong>Produktion</strong>.qxd 03.03.2012 10:59 Uhr Seite 1<br />

Glänzend geformt<br />

Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH produziert in den<br />

Segmenten rost-, säure- und hitzebeständige Stähle-,<br />

Edelbau- und Werkzeugstähle eine weltweit einzigartige<br />

Produktpalette.<br />

Diese reicht vom gezogenen Draht bis zum 50 Tonnen<br />

Freiformschmiedestück, aus dem in modernen Bearbeitungsbetrieben<br />

u.a. vorgearbeitete Kunststoffformen<br />

und Formenrahmen entstehen.<br />

DEUTSCHE EDELSTAHLWERKE<br />

Auestr. 4, D-58452 Witten / Obere Kaiserstr., D-57078 Siegen / www.dew-stahl.com<br />

Seite 03 Nachrichten PRO_2012_<strong>15</strong>.indd 3 05.04.2012 09:50:44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!