Download - Blaulicht

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

dr. otto Widetschek Aktuelles Kommentiert die costa concordia sank aufgrund eines etwa 80 m langen lecks bei der kollision mit einem felsen Am 13. Januar 2012 kollidierte die Costa Concordia, eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, vor der Mittelmeerinsel Giglio mit einem Felsen, schlug leck und lief mit starker Schlagseite nördlich des kleinen Hafens auf Grund. Obwohl die Küste nur etwa 100 Meter vom Unglücksort entfernt war, mussten über 30 Personen ihr Leben lassen. 18 <strong>Blaulicht</strong> 02-2012 Wie auf der titanic! EIN GIGANT Die Costa Concordia war ein luxusliner, der für maximal 3.780 Passagiere zugelassen war. Dazu kamen etwa 1.100 Mannschaftsmitglieder, sodass knapp an die 5.000 Menschen – dies entspricht der Bevölkerungszahl einer Kleinstadt – auf engstem Raum vorhanden waren. Das Schiff war 290 m lang und 35,5 m breit, besaß ein Gewicht von 114.500 Tonnen und hatte einen Tiefgang von maximal 8,2 m. Seine Höchstgeschwindigkeit betrug 22,5 Knoten (42 km/h). Alles in allem stellte die Costa Concordia einen Giganten dar, der anderen Gesetzmäßigkeiten im Katastrophenfall gehorcht als ein kleines Fischerboot. UNTERGANG dER TITANIC Beim Schiffsunglück mit der Costa Concordia wurden erinnerungen an den Untergang der Titanic wach! Denn bereits vor 100 Jahren kam es im Atlantischen Ozean zur bis dahin größten Schiffskatastrophe der Seefahrt: Am 10. April 1912 sank die Titanic vor der Küste Neufundlands nach der Kollision mit einem eisberg. Diese war das größte Passagierschiff ihrer Zeit und galt als absolut unsinkbar. Weil viel zu wenig Rettungsboote vorhanden waren, fanden damals rund 1.500 Passagiere den Tod in den eisigen Fluten des Atlantiks. VIELE VERBEssERUNGEN! Nachdem die Titanic untergegangen war, wurden viele Maßnahmen zur verbesserung der Sicherheit auf hoher See getroffen. Diese umfassten vor allem die ausreichende Ausstattung mit Rettungsbooten, die Besetzung von Funkstationen rund um die Uhr und die errichtung einer Internationalen eispatrouille. Dazu kam stets die nachweislich intensive Schulung des Personals in Sicherheitsfragen und die für alle Passagiere vorgeschriebene Information über das richtige verhalten im Brand- und Katastrophenfall. Der Mensch hatte wieder einmal nur durch Schock gelernt! dER FAkTOR MENsCH Als Folge dieser Maßnahmen konnte man mit gutem Grund Seereisen als das sicherste Urlaubsvergnügen bezeichnen. Aber trotzdem ist es auch in der jüngsten vergangenheit immer wieder zu tragischen Schiffsund Fährenunglücken gekommen, bei welchen viele Menschenleben zu beklagen waren. Was war die Ursache? es war meist der Mensch, der hier durch sein Fehlverhalten eine verhängnisvolle Rolle gespielt hat. Denn der Faktor Mensch (engl. Human Factor) spielt gerade bei komplizierten Mensch-Maschinen-Systemen, so wie auch auf einem Kreuzfahrtgiganten, eine wichtige Rolle. 95 PROzENT MENsCHLICHEs VERsAGEN! eine Studie Schweizer Sicherheitstechniker ergab in Hinblick auf die Wertigkeit des menschlichen versagens bei Unfällen ein überraschendes ergebnis: es waren nämlich nur etwa 5 Prozent auf technische Ursachen zurückzuführen und der Rest, also an die 95 Prozent, auf menschliche Fehler. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, beispielsweise den Betriebsbrandschutz zu forcieren oder eine intensive Ausbildung einer Schiffscrew zu betreiben. Dies ist – so wird jedenfalls berichtet – auch auf der Costa Concordia geschehen. Wieso ist es dann trotzdem zur Katastrophe gekommen? Weil anscheinend eine Führungskraft in Person des tragischen Kapitäns Francesco Schettino (es gilt die Unschuldsvermutung, wie es so schön heißt) total versagt hat! TRAGIsCHE FIGUR War es jedoch ein „Black-out“ oder hat er das Schiff zu nahe an das Ufer navigieren lassen, weil er die Show und persönliche eitelkeiten wichtiger gehalten hat als die elementarsten Sicherheitsvorschriften? War er durch weibliche Präsenz abgelenkt oder hat er in den letzten Stunden übermäßig dem Alkohol zugeneigt? Oder hat er als Befehlsempfänger gar nur Weisungen seiner Reederei umgesetzt? Wir wissen es bis heute nicht, können aber erkennen, dass Kapitän Schettino in diesem Trauerspiel zur tragischen Figur werden muss. kAPITäN VON BORd! viele Fragen sind indessen noch offen! Und so wurden Kapitän Francesco Schettino und sein erster Offizier, Ciro Ambrosio, nach dem Schiffsunglück in Haft genommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 52-jährigen Schettino ein „allzu verwegenes Fahrmanöver“ und mehrfache fahrlässige Tötung sowie die Tatsache, dass er zu früh von Bord gegangen ist, vor. Dass er im allgemeinen Trubel in ein Rettungsboot gefallen wäre und nicht mehr zurück konnte, glaubt ihm niemand. Nachdem nämlich das Kreuzfahrtschiff am Unglückstag gegen 21.30 Uhr eine Klippe gestreift hatte und gekentert war, verließ der Kapitän jedenfalls das Schiff gegen 23.30 Uhr. Die letzten Passagiere wurden jedoch erst gut fünf Stunden später gerettet! eine Todsünde für jede Führungskraft in einer derartigen Situation! ERkENNTNIssE Was können wir aus dieser tragischen Katastrophe lernen? Zweierlei: Großstrukturen, wie riesige luxusliner, Hochhäuser, lange Tunnelanlagen und große technische Anlagen in der Chemie, Kern- und Biotechnik, sind katastrophenanfällig und sind vor allem wesentlich schlechter beherrschbar. Das vorhandensein großer Menschenmassen führt zur Massenpanik und zum allgemeinen Chaos. Gerade hier wäre das eingreifen einer höheren Instanz, wie jene des Kapitäns, notwendig gewesen. Indessen hat er elendiglich versagt und es ist zu Zuständen wie weiland auf der Titanic gekommen!
die produktneuheiten sind ab sofort im neuen seton- katalog oder im online-shop unter www.seton.at zu besichtigen Seton 2012 SETON startet mit über 2.500 Produktneuheiten ins neue Jahr. Pünktlich zum Jahresbeginn erscheint der neue SETON- Katalog. Der 732-seitige Fachkatalog für Firmen und Behörden bietet über 70.000 Produkte zur Sicherheit und Kennzeichnung. Die neue Produktpalette zum Start in das neue Jahr setzt deutliche Akzente in Sachen Prävention und Maßstäbe punkto Qualität. PRäVENTION UNd sICHERHEITsAsPEkTE Prävention umfasst in diesem Zusammenhang alle Maßnahmen, die vorbeugend zum Schutz und zur Sicherheit am Arbeitsplatz unternommen werden. Während die sichere Gestaltung von Arbeitsplätzen, insbesondere durch Kennzeichnung und Markierung, seit Jahren fester Bestandteil des SeTON-Angebotes ist, stehen die Sicherheitsaspekte bei INFORMATION der direkten Ausübung von Tätigkeiten bzw. für den Schutz bei spezifischen Gefährdungen im Fokus der Prävention. So beinhaltet dieses Sortiment Produkte zur Hygiene und Schutzausrüstung sowie zum Umgang mit Gefahrstoffen und im erste-Hilfe-Bereich. ein Beispiel hierfür sind die neuen Hygiene-Schutzkleidungs-Sets, die passend zum Gefährdungsgrad ein vollständiges Schutzpaket für jeweils eine Person bieten. ergänzt wird dies um lösungen für die Ausgestaltung von Hygienemaßnahmen, wie z.B. Desinfektionsmittel nach eN 12054 und eN 1500 oder mit dem ellenbogen bedienbare bzw. automatische Spender. Um Gefährdungen bei Tätigkeiten im Umgang mit Gefahrstoffen und der Arbeit im labor vorzubeugen, enthält der neue Katalog eine erweiterte Produktauswahl zur Gefahrstoffkennzeichnung nach GHS-/ ClP-verordnung und Kennzeichnungsprodukte für die laborsicherheit. Diese und viele weitere Produktneuheiten sind ab sofort im neuen SeTON- Katalog und Online-Shop unter www.seton.at verfügbar. <strong>Blaulicht</strong> 02-2012 19
Seite 1 und 2: Blaulicht FAchzeitschriFt Für BrAN
Seite 3 und 4: Blaulicht FAchzeitschriFt Für BrAN
Seite 5 und 6: massen Der nasse unterbau sorgt auc
Seite 7 und 8: kINd sTüRzTE IN EIsENROHR Nicht nu
Seite 9 und 10: Am Samstag, dem 21. Jänner informi
Seite 11 und 12: 10 feuerwehrfahrzeuge standen beim
Seite 13 und 14: Alarmierung der Feuerwehren des lö
Seite 15 und 16: kAMPF GEGEN dIE UHR Der Kampf gegen
Seite 17: kONzEPTE sINd GEFRAGT! Um unsere Br
Seite 21 und 22: leVe beim zerknall eines flüssigga
Seite 23 und 24: erstmals gab es zwei termine, die s
Seite 25 und 26: sTädTIsCH BEsOLdETEs POMPIER-CORPs
Seite 27 und 28: Bericht „Aktuelles kommentiert“
Seite 29 und 30: DiE titanEn donnern wieder Bereits
Seite 31 und 32: der brand drohte auf das knapp ange
Seite 33 und 34: PErU: 28 tote nach brand in entzugs
Seite 35 und 36: Handliches Taschenbuchformat (105x1

Download - Blaulicht

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?