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leVe beim zerknall eines flüssiggas-tankwagens
in holland.
es geht dabei auf Grund seiner
hohen Temperatur augenblicklich
in den Gaszustand über und
verbrennt explosionsartig. Das
Gefährliche bei diesem explosionstyp
ist, dass nie genau vorhergesagt
werden kann, wann es zur
explosion kommt.
wIE kOMMT Es zUR BLEVE?
Der grundsätzliche verlauf einer
Bleve kann in vier Phasen anschaulich
beschrieben werden:
ein Flüssiggasbehälter wird
durch eine äußere Wärmequelle
aufgeheizt, wobei es zu einer
Druckerhöhung im Kessel
kommt.
es tritt ein leck am Behälter auf
Verlauf
einer
bleVe
in vier
phasen.
oder das Sicherheitsventil spricht
an. es kommt zu einem Gasaustritt
und einer Druckentlastung.
Das Flüssiggas beginnt zu sieden
und zunehmend zu expandieren.
Dadurch reißt der Behälter auf
und es kommt zu einem Feuerball.
wANN TRITT EINE BLEVE AUF?
Der Zeitraum bis zum Auftreten
der Bleve hängt von einer
Reihe von Parametern ab. Die
wichtigsten sind:
• Füllmenge des Stahlbehälters,
• Intensität des Feuers,
• Oberfläche des Behälters im
Flammenbereich und
• Teil des Behälters, der den
Flammen ausgesetzt ist (Flüssig-
oder Gasphase).
Praktische erfahrungen zeigen
einen Zeitraum zwischen 10 und
40 Minuten zwischen Brandausbruch
und dem Auftreten der
Bleve.
RAdIUs UNd wIRkdAUER
EINEs FEUERBALLs
Der Radius (r) und die Wirkdauer
(t) des Feuerballs bei einer
Bleve können nach folgender
Formel (gemäß den Richtlinien
des International Labour Office
ILO) berechnet werden:
r = 29 . M1/3 und t = 4,5 . M1/3 Dabei gilt:
• r = Radius des Feuerballs (in
Metern)
• t = Zeitdauer des Feuerballs (in
Sekunden)
• M = Masse des Propans/Butans
(in Tonnen)
wEITERBILdUNG
Bei einem zu 80 % befüllten Butan-Kesselwagen
mit 120 m³ Volumen (Dichte = 0,6 kg/l) ergibt sich
eine Masse M von rund 58 Tonnen und mit obiger
Formel ein Feuerball mit einem Radius von 112
Metern und einer Wirkdauer von rund 17 Sekunden.
Dies kann als der schlimmste Fall dieser Art
(„worst case“) angesehen werden.
zAHL dER TOdEsOPFER
Das Schweizer Bundesamt für Umwelt, Wald und
Landschaft (BUWAL) hat eine Dokumentation über
Flüssiggas-Tankanlagen herausgegeben, welche primär
zur Risikoermittlung im Hinblick auf die Störfallvorsorge
erstellt wurde. Darin wird auch die
Zahl der zu erwartenden Toten nach einer Bleve
nach Marshall abgeschätzt und mit folgender empirischer
Formel für Personen im Freien angegeben:
F = 0,003 . P . M D 2/3
Dabei gilt:
• F = Zahl der Toten
P = Zahl der im dreifachen Feuerballradius an-
D
wesenden Personen pro km²
• M = Masse des Propans/Butans (in Tonnen)
Die nicht getöteten Personen, die sich nach dieser
Berechnung im Freien im Umkreis des dreifachen
Feuerballradius aufhalten, gelten als verletzt. Je
nach Situation (Brennbarkeit des Baumaterials,
exposition der Räume) wird angenommen, dass 50
Das Fach- und Lehrbuch für Schadstoff-Unfälle
Aus dem Inhalt:
• Einteilung und Klassifizierung gefährlicher Güter
• Kennzeichnung bei Transport und Lagerung
• Gefahren bei Unfällen, nach Klassen differenziert (Explosivstoffe,
Gase, brennbare Flüssigkeiten, feste und brandfördernde
Stoffe, Gifte, biologische Agenzien, radioaktive und ätzende
Substanzen etc.)
• Richtiges Verhalten u. Einsatzmaßnahmen (Einsatztechnik u.
einsatztaktik)
• Richtiges Verhalten der Bevölkerung bei atomaren, biologischen
und chemischen Unfällen
• Erkenntnisse aus Schadstoffunfällen und Großkatastrophen
(z.B. Seveso, Bhopal, Anthrax-Anschlag, Tschernobyl, Fukushima
etc.
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