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Finanzierung im Mittelstand - BDO

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14 Beitrag<br />

* ) Jürgen Jacob,<br />

M&A-Berater und<br />

Wirtschaftsmediator,<br />

Gesellschafter der<br />

M&A Exchange GmbH<br />

sowie Gesellschafter-<br />

Geschäftsführer bei<br />

der conflict management<br />

partners gmbh.<br />

Jürgen Jacob* )<br />

Der Faktor Mensch <strong>im</strong><br />

modernen M&A-Prozess<br />

Gerade bei familienexternen Unternehmensübergaben spielen emotionale Beweggründe eine bedeutende<br />

Rolle. Der erfolgreiche Fortbestand des Unternehmens und die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

stehen oft vor allen anderen Themen. Treffen die Ansprüche und Wertevorstellungen verschiedener<br />

Generationen aufeinander, ist die Gefahr der Eskalation sehr groß. Um diesem Aspekt <strong>im</strong> Zuge<br />

beschleunigter M&A-Prozesse ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken, ist es empfehlenswert,<br />

zeitnah einen Wirtschaftsmediator einzubinden, der dabei unterstützt, eine für alle Beteiligten befriedigende<br />

Lösung zu finden.<br />

Unternehmensnachfolgen sind ein komplexer Prozess,<br />

der schwerwiegende strategische Entscheidungen umfasst.<br />

Viele finanzielle, rechtliche und steuerliche Fragen<br />

sind zu klären. Deutlich verkürzt wird der meist lange,<br />

schwierige Vorgang für mittelständische Unternehmen<br />

mittlerweile mithilfe IT- unterstützter Systeme. Die Identifikation<br />

geeigneter Partner wird dadurch wesentlich<br />

erleichtert. Die Effizienz wird gesteigert, das Risiko reduziert<br />

und Kosten werden gesenkt. Gerade bei familienexternen<br />

Unternehmensübergaben spielen auch emotionale<br />

Beweggründe eine bedeutende Rolle.<br />

Der erfolgreiche Fortbestand des Unternehmens und<br />

die Sicherung von Arbeitsplätzen stehen oft vor allen<br />

anderen Themen. Treffen die Ansprüche und Wertevorstellungen<br />

verschiedener Generationen aufeinander, ist<br />

die Gefahr der Eskalation sehr groß. Denn statt nach<br />

konstruktiven Lösungen zu suchen, verharren die Parteien<br />

in den jeweiligen Positionen. Der Faktor Mensch spielt<br />

also eine bedeutende Rolle. Wie internationale Studien<br />

belegen, werden durch die Vernachlässigung emotionaler<br />

Faktoren zahlreiche Unternehmensübergaben behindert<br />

oder scheitern gar daran. Um diesem Aspekt <strong>im</strong> Zuge<br />

beschleunigter M&A-Prozesse ausreichend Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, ist es empfehlenswert, zeitnah einen<br />

Wirtschaftsmediator einzubinden, der dabei unterstützt,<br />

eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung zu finden,<br />

eine Win-Win-Situation zu schaffen.<br />

Herausforderung M&A-Prozess<br />

Zwischen fünf und sieben Jahren rechneten Experten<br />

bisher für den kompletten Ablauf einer familienexternen<br />

Unternehmensübergabe. Eine Zeitspanne, die z.B. durch<br />

den Einsatz internetbasierter Transaktionsplattformen<br />

deutlich reduziert werden kann. Ein internetbasiertes<br />

M&A-System bietet die Möglichkeit den Markt anonym zu<br />

„testen“. Es ermöglicht eine komfortable und übersichtliche<br />

Suche innerhalb einer überregionalen Käufer- und<br />

Verkäufer-Schicht. Die Zusammenführung geeigneter<br />

Partner wird intensiviert, das Suchen „nach der Stecknadel<br />

<strong>im</strong> Heuhaufen“ wird effizienter und erfolgreicher.<br />

Traditionell wird eine Unternehmensnachfolge durch das<br />

Zusammenspiel fächerübergreifenden Wissens unterstützt.<br />

Häufig wird dabei mit externen Dienstleistern zu-<br />

sammen gearbeitet: Rechtsanwälte, Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer stehen ganz oben auf der Liste der Erfahrungsträger.<br />

Der Faktor, der bei diesem Prozedere oft<br />

zu wenig berücksichtigt wird, zugleich jedoch die meisten<br />

Übernahmeversuche zum Scheitern bringt, ist der emotionale<br />

Aspekt. Eine Studie der „Perspektive <strong>Mittelstand</strong>“<br />

besagt, dass bei vier von fünf kritischen Erfolgsfaktoren<br />

für M&A der Mensch <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Um mit der<br />

notwendigen Weitsicht zur richtigen Zeit die richtigen<br />

Schritte zu unternehmen, ist eine Prozessbegleitung<br />

durch erfahrene Nachfolgeexperten empfehlenswert.<br />

Voraussetzung ist hierbei stets ein vertrauensvolles<br />

Verhältnis zwischen den beteiligten Parteien. Der Umgang<br />

mit Emotionen nämlich ist es, der <strong>im</strong>mer wieder zu<br />

Hindernissen führen kann und allzu oft über Erfolg und<br />

Misserfolg einer Übergabe entscheidet.<br />

Konfliktpotenzial<br />

Ursachen für Konflikte bei einem Generationenwechsel<br />

können vielfältiger Natur sein: Meinungsverschiedenheiten<br />

bei der Unternehmensfortführung, unzureichende<br />

Kompetenzabgrenzungen zwischen Verkäufer und Käufer,<br />

fehlende Transparenz in der Kommunikation oder<br />

leistungshemmende Ängste der Belegschaft nach der<br />

Unternehmensübergabe. Auch mangelhafte Vorbereitung<br />

des Übernahmeprozesses oder unterschiedliche<br />

Vorstellungen über die Geschwindigkeit, in der eine derartige<br />

Transaktion durchgeführt werden soll, führen zur<br />

Eskalation. Gerade der letztgenannte Faktor wird bei den<br />

künftigen Unternehmensnachfolgen eine noch bedeutendere<br />

Rolle spielen.<br />

Die Nachfolgergeneration ist mit den modernen Mitteln<br />

der IT-basierten Transaktionsunterstützung vertraut.<br />

Virtuelle Datenräume, „Matching“ von Angebot und<br />

Nachfrage <strong>im</strong> Internet auf M&A-Plattformen usw. sind<br />

mittlerweile gängige Instrumentarien. Herausforderung<br />

dabei ist, dass der Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens<br />

sowohl für den potenziellen Käufer als auch für<br />

den Verkäufer i.d.R. ein einmaliges Ereignis darstellt,<br />

d.h. beide Parteien betreten neues Terrain. Es fehlen<br />

zudem grundlegende Informationen übereinander, sodass<br />

das „Matching“ eine bedeutende Rolle <strong>im</strong> M&A-<br />

Prozess spielt. Eine systematische Vorgehensweise ist<br />

<strong>Finanzierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> 02/2011

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