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Finanzierung im Mittelstand - BDO

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26 Meldungen<br />

u Wirtschaftslage und <strong>Finanzierung</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Mittelstand</strong><br />

Die St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> ist laut Information der Creditreform<br />

rekordverdächtig. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen<br />

(53%) bezeichnet die aktuelle Geschäftslage als „sehr<br />

gut“ oder „gut“. Gegenüber dem Vorjahr (34,3%) hat sich dieser<br />

Wert deutlich erhöht. Die Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“<br />

werden nur noch von 3,8% der Befragten vergeben,<br />

nachdem das <strong>im</strong> Frühjahr 2010 noch bei 10,8% der Unternehmen<br />

der Fall war. Somit erreicht das St<strong>im</strong>mungsbarometer des<br />

<strong>Mittelstand</strong>s, das aus dem Saldo aus positiven und negativen<br />

Bewertungen gebildet wird, den Rekordwert von 49,2 Punkten<br />

(Vorjahr: 23,5 Punkte).<br />

Bei den mittelständischen Unternehmen füllen sich derzeit die<br />

Auftragsbücher und die Umsätze steigen. So meldet jeder Dritte<br />

(33%) einen Zuwachs seines Auftragsbestands, während ein<br />

Siebtel der Befragten (14,8%) in den vergangenen Monaten<br />

Auftragsrückgänge hinnehmen musste. Auf ein Umsatzplus <strong>im</strong><br />

Vergleich zum vergangenen Herbst konnte ebenfalls ein Drittel<br />

der Mittelständler (32,7%) verweisen. Zum Vergleich: Im Frühjahr<br />

2010 hatten dies nur 19,4% der Unternehmen angegeben.<br />

Gleichzeitig verringerte sich der Anteil der Unternehmen, die<br />

über Umsatzrückgänge klagen, von 37,7% <strong>im</strong> Vorjahr auf ein<br />

Fünftel (19,5%). Damit überwiegt zum ersten Mal in einer Creditreform<br />

Frühjahrsbefragung der Anteil der Unternehmen, die<br />

ein Umsatzplus erwirtschafteten. Ein überdurchschnittlich hoher<br />

Anteil an Unternehmen mit Umsatzzuwächsen findet sich<br />

<strong>im</strong> Verarbeitenden Gewerbe (43,5%) sowie <strong>im</strong> Handel (35,3%).<br />

Die mittelständischen Unternehmen blicken sehr opt<strong>im</strong>istisch<br />

auf die kommenden Monate. 43,9% der Befragten rechnen<br />

mit einem Umsatzanstieg – <strong>im</strong> vergangenen Frühjahr lag<br />

dieser Wert bei 31%. Gleichzeitig sind deutlich weniger Betriebe<br />

pess<strong>im</strong>istisch <strong>im</strong> Hinblick auf die weitere Umsatzentwicklung.<br />

Vor einem Jahr befürchteten 17,5% der befragten<br />

Unternehmen ein Umsatzminus, in diesem Frühjahr sind es<br />

nur 7,1%. Der Saldo aus opt<strong>im</strong>istischen und pess<strong>im</strong>istischen<br />

Umsatzerwartungen übertrifft somit seinen bisherigen Höchstwert<br />

aus dem Jahre 2000 (31,9 Punkte) und notiert nun bei<br />

36,8 Punkten. In der gesamten Breite des <strong>Mittelstand</strong>s ist<br />

der Opt<strong>im</strong>ismus groß. Im Handel (48,9%) und <strong>im</strong> Verarbeitenden<br />

Gewerbe (45%) rechnet jeweils knapp die Hälfte der<br />

Befragten mit Umsatzsteigerungen. Im Dienstleistungssektor<br />

erreicht dieser Anteilswert 44%, <strong>im</strong> Bausektor 35,9%.<br />

Investitionen stehen bei 53,4% der Befragten auf der Agenda.<br />

Das ist nicht nur ein deutlich höherer Anteil als <strong>im</strong> vergangenen<br />

Frühjahr, als 44,3% der Mittelständler Investitionen<br />

planten, sondern er liegt auch signifikant über dem<br />

Durchschnitt der letzten zehn Jahre (44,4%). Die kleinen<br />

und mittleren Unternehmen erhöhen auch den Umfang ihrer<br />

Investitionsausgaben: Wenn investiert wird, stellen <strong>im</strong>merhin<br />

53,8% der Unternehmen ein höheres und 35,9%<br />

ein unverändertes Budget bereit. Zudem planen mehr Betriebe<br />

Erweiterungsinvestitionen (52,5%; Vorjahr: 50,3%).<br />

Am investitionsfreudigsten zeigen sich Unternehmen aus dem<br />

Verarbeitenden Gewerbe (58,1% der Befragten), gefolgt von<br />

Dienstleistungsfirmen (56,2%). Den größten Sprung in der Investitionsbereitschaft<br />

zeigt der Handel: Nach 33,7% <strong>im</strong> vergangenen<br />

Frühjahr, wollen nun 47,4% der Händler ein Investitionsvorhaben<br />

durchführen. Dank der Entspannung auf den Finanz-<br />

und Kreditmärkten waren <strong>Finanzierung</strong>sschwierigkeiten nur<br />

bei jedem siebten Mittelständler (14,1%) der Hinderungsgrund<br />

für die unterlassene Investitionstätigkeit (Vorjahr: 19,3%).<br />

Die Ertragslage <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> verbessert sich <strong>im</strong> Zuge der wirtschaftlichen<br />

Erholung zunehmend. Im Frühjahr 2011 berichten<br />

22,9% der Unternehmen von einer besseren und 24,1% der<br />

Befragten von einer schlechteren Ertragslage als <strong>im</strong> Herbst<br />

2010. Zum Vergleich: Bei der Creditreform Befragung <strong>im</strong> letzten<br />

Frühjahr sprachen noch 42,5% der Mittelständler von einem<br />

Ertragsrückgang. Die wieder zurück gewonnene Ertragskraft<br />

wird <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> für erhöhte finanzielle Stabilität sorgen.<br />

Auch für die Ertragsentwicklung in den kommenden Monaten<br />

sind die befragten Unternehmen opt<strong>im</strong>istisch. 37,4% der<br />

Mittelständler rechnen mit einem höheren Gewinn, nur 13%<br />

erwarten einen niedrigeren. Dadurch verfügen <strong>im</strong>mer mehr Mittelständler<br />

über eine solide Eigenkapitalquote von über 30%<br />

<strong>im</strong> Verhältnis zur Bilanzsumme. Mit 27,1% ist dieser Anteil<br />

auf den höchsten Wert seit 20 Jahren gestiegen. Noch gibt<br />

es aber Bedarf für eine weitere Stärkung der Kapitalbasis in<br />

den Unternehmen. Immerhin leiden drei von zehn Unternehmen<br />

(29,9%; Vorjahr: 28,7%) unter Eigenkapitalmangel, da<br />

ihre Eigenkapitalquote weniger als zehn Prozent ausmacht.<br />

Nachholbedarf haben hierbei vor allem Bauunternehmen, unter<br />

denen 42,1% als zu schwach kapitalisiert gelten sowie<br />

Betriebe zwischen zehn und 50 Mitarbeitern.<br />

u Mittelständler loben Deutschland<br />

Im Zuge des starken Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland<br />

erreicht die Zufriedenheit der deutschen Mittelständler mit<br />

dem Standort Deutschland eine neue Höchstmarke. Und auch<br />

für die Rahmenbedingungen in ihrer Region finden die Unternehmer<br />

überwiegend lobende Worte. Während allerdings die<br />

Zust<strong>im</strong>mung zur Bildungs-, Förder- und <strong>Mittelstand</strong>spolitik auf<br />

ein Rekordniveau steigt, vergeben die Unternehmer deutlich<br />

schlechtere Noten für die Infrastrukturpolitik – wohl ein Resultat<br />

der Diskussionen um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“. Das sind<br />

Ergebnisse des „<strong>Mittelstand</strong>sbarometers 2011“ der Prüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft Ernst & Young.<br />

Deutschlands Mittelständler fühlen sich am Standort Deutschland<br />

sehr wohl: 77% der mittelständischen Unternehmen halten<br />

die bundesweite Politik für den Standort Deutschland für<br />

gut oder eher gut. Damit erreicht die Zufriedenheit der Unternehmen<br />

einen neuen Höchststand. Im vergangenen Jahr hatten<br />

sich 69% lobend geäußert, 2005 lag der Anteil hingegen<br />

z. B. nur bei zehn Prozent.<br />

Auch die regionalen Rahmenbedingungen für Unternehmen<br />

in Deutschland werden so gut bewertet wie seit Beginn der<br />

Befragungen <strong>im</strong> Jahr 2003 nicht. Fast neun von zehn Unternehmern<br />

(89%) sind mit den Gegebenheiten vor Ort zufrieden.<br />

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 84%, <strong>im</strong><br />

Krisenjahr 2009 bei 76%.<br />

Die Zufriedenheit der Unternehmer mit den Rahmenbedingungen<br />

in ihrer Region erreicht in diesem Jahr mit 89% eine neue<br />

Rekordmarke – 2010 lag der Anteil bei 83%, <strong>im</strong> Jahr 2005<br />

äußerten sich hingegen nur 55% positiv über ihren Standort.<br />

Am zufriedensten sind die Unternehmer in Bayern: Der Freistaat<br />

belegt in drei von vier Kategorien den ersten Platz <strong>im</strong><br />

Bundeslandranking, in einer Kategorie reicht es <strong>im</strong>merhin für<br />

den zweiten Rang. Mit den allgemeinen Rahmenbedingungen<br />

<strong>im</strong> Freistaat sind 93% der Unternehmer zufrieden (Platz 1 vor<br />

<strong>Finanzierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> 02/2011

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