28 Meldungen die aktuelle <strong>Finanzierung</strong>ssituation von Familienunternehmen: Die traditionelle <strong>Finanzierung</strong> über Bankkredite steht aufgrund der höheren Risikoprämien, die seitens der Banken gefordert werden, und der strengeren Eigenkapitalvorschriften, denen die Banken unterliegen, in begrenzterem Umfang oder zu verteuerten Konditionen zur Verfügung. Auch die offene Frage der Anschlussfinanzierung der finanziellen Mittel, die viele Unternehmen in den Jahren 2004 bis 2008 über Mezzanine- Programme aufgenommen haben – insgesamt knapp 5 Mrd. € – und die nun sukzessive auslaufen, beschäftigt Familienunternehmen und Investoren. Als Hauptgrund für eine <strong>Finanzierung</strong> über den Kapitalmarkt nennen die meisten Familienunternehmen Wachstum, welches über Investitionen oder über Akquisitionen erreicht werden kann. Aber auch Überlegungen, bestehende <strong>Finanzierung</strong>sinstrumente zu substituieren bzw. die <strong>Finanzierung</strong>squellen grundsätzlich zu diversifizieren und eine größere Unabhängigkeit von Banken zu erreichen, spielen eine Rolle. Die Bereitschaft, eine Kapitalmarktfinanzierung anzugehen, das zeigt die Studie, hängt entscheidend von der Bereitschaft der Familie ab, sich für eine solche <strong>Finanzierung</strong>sform zu öffnen. Anders als in Nicht-Familienunternehmen werden <strong>Finanzierung</strong>sentscheidungen von familienunternehmenstypischen Parametern, wie emotionale Verbundenheit der Familie mit dem Unternehmen, ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein, Verschwiegenheit, Langfristorientierung, Risikoaversion und dem Streben nach Unabhängigkeit, best<strong>im</strong>mt. Diese Besonderheiten der Familienunternehmen haben wiederum einen Einfluss auf die Wahl der <strong>Finanzierung</strong>squellen. Auf die Frage, welche <strong>Finanzierung</strong>squellen in Zukunft in Betracht gezogen werden, sehen die meisten Gesprächspartner Bankkredite nach wie vor als eine essenzielle <strong>Finanzierung</strong>squelle. Familienunternehmen schätzen daneben vor allem Anleihen als attraktiv ein. V.a. bei den sehr großen Familienunternehmen ist eine intensivere Nutzung von Anleihen wahrscheinlich. Aber auch mittelgroße Unternehmen könnten von der Entwicklung der Segmente für <strong>Mittelstand</strong>sanleihen profitieren. Auch der Schuldschein könnte zukünftig eine signifikante Bedeutung haben, denn er weist einige Charakteristika auf, die vielen Familienunternehmen entgegenkommen: Weitgehend bekannter Investorenkreis, relativ geringe Vorbereitungszeit, schlanke Dokumentation, weniger restriktive Anforderungen an Rechnungslegung und Publizität. Eine <strong>Finanzierung</strong>smöglichkeit, die vor allem Kapitalmarktexperten als relevant einstufen, ist der syndizierte Kredit ebenso wie die Aufnahme von Kapital über die Aktivseite der Bilanz, z.B. Asset Backed Securities (ABS) oder Factoring. Eine Unterschiedlichkeit der Bewertung zeigt sich <strong>im</strong> Hinblick auf die Mezzanine-<strong>Finanzierung</strong>. Diese wird vom Kapitalmarkt scheinbar noch als zukunftsfähig erachtet, während große Familienunternehmer sie aufgrund der relativ hohen Kapitalkosten und der eingeschränkten Verfügbarkeit nicht als alternative <strong>Finanzierung</strong>squelle sehen. Als ein Wachstumsmarkt wird von einigen Kapitalmarktexperten die Beteiligungen von Private Equity gesehen; die Bereitschaft einen angelsächsisch geprägten Investor ins Unternehmen zu nehmen, ist bei den meisten Familienunternehmen jedoch nach wie vor gering. Die Studie beruht auf der Auswertung von 41 semi-strukturierten Interviews mit Kapitalmarkt experten und Vertretern von Familienunternehmen. Bei den Familienunternehmen handelt es sich durchweg um sehr große Unternehmen, die <strong>im</strong> Durchschnitt eine Bilanzsumme von 4 Mrd. € (Median 1,3 Mrd. €) sowie fünf Mrd. € Umsatzerlöse (Median 1,6 Mrd. €) aufweisen und <strong>im</strong> Schnitt über 21.000 Mitarbeiter (Median 7.100) verfügen. u Studie: Diagnose <strong>Mittelstand</strong> 2011 Gestiegene Eigenkapitalquoten, mehr Investitionen und ein Wachstum in einzelnen Branchen von bis zu 15%: Der deutsche <strong>Mittelstand</strong> ist mit Schwung aus der Krise herausgekommen. Das ist das Ergebnis der großen Studie „Diagnose <strong>Mittelstand</strong> 2011“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Nach Auswertung der Firmenbilanzen zeige sich, dass es den Unternehmen auch <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Krisenjahr 2009 quer durch alle Größenklassen gelungen ist, ihre Kapitalbasis zu stärken. Die Eigenkapitalquote der Unternehmen stieg <strong>im</strong> Durchschnitt von 12,8 auf 15,6%. Zwar seien in der Krise die Umsatzrentabilität von 6,6 (2008) auf 5,3% <strong>im</strong> Jahr 2009 gesunken und der Personalaufwand von 18,4% (2008) auf knapp 20% gestiegen. Gerade die Entscheidung der Unternehmen, ihre Mitarbeiter über den Abbau von Arbeitszeitkonten oder über Kurzarbeit weiter zu beschäftigen, habe den jetzigen Aufschwung aber erst möglich gemacht. Die höheren Personalkosten seien eine richtige Investition in die Zukunft gewesen. Nahezu alle Sparkassen-Experten – rd. 96% – sehen die Geschäftslage des <strong>Mittelstand</strong>s <strong>im</strong> Vergleich zu 2009 als „verbessert“ an, nur 0,6% sehen eine Verschlechterung. Der positive Trend zieht sich durch alle Branchen. Der Maschinenbau hat 2010 ein Wachstum von 6,5% erreicht, die Automobilindustrie wuchs um 15% und der Einzelhandel konnte das Jahr mit einem Umsatzplus von 2,5% abschließen. u Creditreform stellt den Bonitätsindex2.0 vor Creditreform hat die Berechnungsmethode und die Informationsgrundlage für den Bonitätsindex, dem in Deutschland führenden Bewertungsinstrument für Kreditentscheidungen in der Unternehmenspraxis, weiterentwickelt. Das Ziel bestand in der weiteren Steigerung der Prognosegüte des Auskunftssystems zum Nutzen der Anwender in den Unternehmen und Kreditinstituten. Die Einsatzmöglichkeiten für den Bonitätsindex2.0 sind vielfältig und erstrecken sich über verschiedene Phasen einer Kundenbeziehung. In Marketing und Vertrieb helfen sie, bonitätsstarke Kundenpotenziale zu identifizieren. Bei neuen Geschäftsverbindungen tragen Informationen zu den aktuellen Stammdaten, zur Adresse oder den gesetzlichen Vertretern dazu bei, einen Geschäftspartner besser kennen zu lernen. Angaben zur Ausfallwahrscheinlichkeit und zum empfohlenen Kreditl<strong>im</strong>it ermöglichen die risikoadäquate Konditionierung der Zahlungsbedingungen. Im Geschäft mit Bestandskunden erfüllen Wirtschaftsauskünfte eine Frühwarnfunktion durch Monitoring, denn risikorelevante Veränderungen der Kunden- oder Lieferantenbonität werden automatisiert gemeldet. Und zu guter Letzt eignen sich die Informationen aus der Wirtschaftsauskunft auch zur Steuerung <strong>im</strong> Forderungsmanagement, indem Einzelmaßnahmen in Mahnwesen und Inkasso für jeden Schuldner individuell angepasst werden können. <strong>Finanzierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong> 02/2011
Konferenzinhalt • Fachmesse • Podiumsdiskussion • 24 Case Studies zu aktuellen IR-Themen in Deutsch und Englisch Das aktuelle Programm und die Anmeldung fi nden Sie unter www.dirk-konferenz.de. Platin-Partner und Sponsor des Gala-Dinners Platin-Partner Gold-Partner Hauptmedienpartner Silber-Partner 14. DIRK-Konferenz 6. und 7. Juni 2011 Frankfurt Marriott Hotel, Frankfurt am Main IR 2020 – Neues Denken für die Kapitalmärkte von Morgen Keynote Kasper Rorsted, CEO Henkel Deutscher IR Preis „Deutscher Investor Relations Preis 2011“ verliehen von der WirtschaftsWoche, ermit telt von Thomson Reuters Extel Surveys. Bronze-Partner Medienpartner Co-Initiator BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS