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Finanzierung im Mittelstand - BDO

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hier das A und O. Der emotionale Teil rückt dabei allerdings in<br />

den Hintergrund. Die möglichen Konsequenzen sind klar: Die<br />

Kommunikation zwischen den Beteiligten verläuft destruktiv,<br />

ist emotional geprägt, auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert oder sogar<br />

vollkommen abgebrochen. Einigungschancen werden dadurch<br />

verhindert, dass die Parteien auf ihrer eigenen Position verharren,<br />

ausschließlich in Ansprüchen denken oder um wechselseitige<br />

Zugeständnisse ringen, anstatt nach alternativen Lösungen<br />

zu suchen. Sind die Fronten erst einmal derart verhärtet,<br />

sehen die Beteiligten oft die letzte Lösung <strong>im</strong> Abbruch der<br />

Verhandlungen. Dabei haben beide Ansätze ihre Berechtigung<br />

und werden gemeinsam in erfolgreichen Unternehmensnachfolgen<br />

ihren Niederschlag haben.<br />

Wirtschaftsmediation als Unterstützung nutzen<br />

Mediation ist ein Verfahren zur freiwilligen, außergerichtlichen<br />

Streitbeilegung, bei dem die Parteien mithilfe eines neutralen<br />

Dritten, des Mediators, eine eigenverantwortliche Problemlösung<br />

erarbeiten. Das Prinzip: Es wird ein Bewusstsein der<br />

verschiedenen Positionen der Konfliktparteien geschaffen und<br />

ein tragfähiger Konsens gebildet. Der Mediator trifft dabei keine<br />

Entscheidung in der Sache. Er hilft den Beteiligten, ihre<br />

eigene, passgenaue Lösung zu erarbeiten. Ziel ist es, einen<br />

befriedigenden, interessengerechten und ausgeglichenen Konsens<br />

aller Beteiligten zu finden. Ein Mediationsprozess setzt<br />

allerdings voraus, dass alle beteiligten Parteien damit einverstanden<br />

sind, den Konflikt in dieser Form zu lösen und sich<br />

auf die Arbeitsweise des Mediators einlassen.<br />

Mehrwert der Mediation<br />

Die Interessen der Beteiligten stehen <strong>im</strong> Mittelpunkt der Mediation.<br />

Oft verstecken sich hinter den Positionen ganz persönliche<br />

Bedürfnisse, die erst <strong>im</strong> Laufe der Mediation herausgearbeitet<br />

werden und den Weg zu einem gemeinsamen<br />

Nenner erleichtern. So will der Verkäufer häufig Anerkennung<br />

für sein Lebenswerk, über die monetäre Gegenleistung hinaus.<br />

Der Käufer hingegen kann es kaum abwarten, das Ruder vollständig<br />

in die Hand zu nehmen. Oder es gibt den Verkäufer, in<br />

dessen Fokus die Erhaltung der Arbeitsplätze steht, wogegen<br />

Abb. 1: Stakeholder <strong>im</strong> M&A-Prozess<br />

Kooperationspartner<br />

Banken Sparkassen<br />

Steuerberater Wirtschaftsprüfer<br />

Rechtsanwälte<br />

Privatpersonen<br />

02/2011 <strong>Finanzierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong><br />

Beitrag<br />

der Käufer in erster Linie an einem niedrigen Kaufpreis interessiert<br />

ist. In solchen Situationen strukturiert und begleitet der<br />

Mediator den Gesprächsprozess, ohne Lösungen vorzugeben.<br />

Vorteile der Mediation liegen in der Zeit- und Geldersparnis, verbunden<br />

mit einer zukunftsorientierten Lösung, die die Parteien<br />

selbstständig entwickeln. Folgekonflikte werden somit meist<br />

vermieden. Darüber hinaus ist die Wirtschaftsmediation vertraulich<br />

und nicht-öffentlich, der Konflikt gelangt also nicht an die<br />

Öffentlichkeit. Die neutrale Leitung des Mediators garantiert <strong>im</strong><br />

vertraulichen Mediationsprozess jeder Partei die Möglichkeit, die<br />

Motive und Interessen, die hinter den verhärteten Positionen stehen,<br />

ungestört und ohne unterbrechende Einwände darzustellen.<br />

So bekommen die Konfliktparteien die Chance, sich gegenseitig<br />

besser zu verstehen. Dies wiederum erleichtert das Finden<br />

alternativer Konfliktlösungen und das gemeinsame Treffen von<br />

Entscheidungen. Erst dann, wenn alle betroffenen Parteien einer<br />

Konfliktlösung zugest<strong>im</strong>mt haben und den Beschluss in einem<br />

vom Mediator verfassten Protokoll unterschrieben haben, wird<br />

die Entscheidung über die Konfliktlösung endgültig. An diese gemeinsam<br />

geschaffene, zufriedenstellende Lösung fühlen sich<br />

alle Beteiligten automatisch gebunden, das Risiko des Weiterschwelens<br />

des Konflikts ist damit umgangen.<br />

Fazit<br />

Unternehmer<br />

Nachfolge Kapital/Beteiligung<br />

Management<br />

Beratung<br />

M&A<br />

Exchange<br />

Privatpersonen<br />

Unternehmen Family Offices Fonds<br />

Private Equity & Venture Capital Gesellschaften<br />

Investoren<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass moderne, IT-basierte<br />

Lösungen Verkäufer und Käufer bei der Durchführung eines<br />

effizienten Verkaufsprozesses zunehmend mehr unterstützen.<br />

Emotionale Konflikte zwischen Käufer und Verkäufer können<br />

durch die ggf. divergierenden Erwartungshaltungen gefördert<br />

werden. Insbesondere wenn persönliche bzw. emotionale<br />

Aspekte Ursache des Konflikts sind, kann mithilfe von Wirtschaftsmediation<br />

eine für alle Beteiligten als „richtig“ empfundene<br />

Lösung erzielt werden. Die Methode der Mediation unterstützt<br />

dabei das gegenseitige Verständnis und führt durch das<br />

Commitment der Parteien zu der gefundenen Lösung zu einem<br />

nachhaltig konfliktfreien Rahmen für den weiteren Übergabeprozess.<br />

Die zeitgemäße ideale Kombination: Erleichterung<br />

durch IT-unterstützte Systeme und Wirtschaftsmediation als<br />

ergänzende Komponente.<br />

Dienstleister<br />

M&A Berater<br />

Steuerberater Wirtschaftsprüfer<br />

Rechtsanwälte<br />

Unternehmensberater<br />

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