Wir schenken Ihnen Sky HD bis Juli 2010. - Dortmunder & Schwerter ...
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unter Bezirksbürgermeister Hans-<br />
Ulrich Krüger fortgesetzt werden<br />
würde, so sollen die Gespräche<br />
an den Forderungen der Grünen<br />
gescheitert sein. Diese wollten<br />
mit einem sehr guten Ergebnis im<br />
Rücken und mit einer gehörigen<br />
Portion Selbstbewusstsein erreichen,<br />
dass der Posten des Bezirksbürgermeisters<br />
nach 2,5 Jahren<br />
wechselte. Die SPD verweigerte<br />
dies und schaut nun in die Röhre.<br />
Denn der Koalitionsvertrag zwischen<br />
den Grünen und der CDU<br />
ist mittlerweile unterschrieben<br />
und Friedrich Rösner wird als erster<br />
grüner Bezirksbürgermeister<br />
in den nächsten fünf Jahren die<br />
Geschicke im Stadtbezirk Innenstadt-West<br />
lenken. Kuriosum am<br />
Rande: die CDU meldete auf ihrer<br />
Internetseite bereits vier Tage<br />
vor der Wahl des Bezirksbürgermeisters<br />
und seiner Stellvertreter<br />
Vollzug und feierte ihren Kandidaten<br />
schon mal im Voraus. Eine<br />
interessante Praxis; Zeichen von<br />
hellseherischen Fähigkeiten oder<br />
schlicht eine Anmaßung? Wie war<br />
das mit der Politik- und Parteienverdrossenheit?<br />
(siehe oben!)<br />
Ullrich Sierau als<br />
Oberbürgermeister<br />
vereidigt<br />
Dichtes Gedränge vor dem Ratssaal,<br />
reges Treiben innen drin.<br />
Man spürte sofort, dass die Ratssitzung<br />
Ende Oktober keine normale<br />
sein sollte. Der gewählte Oberbürgermeister<br />
Ullrich Sierau sollte<br />
vereidigt und ins Amt eingeführt<br />
werden. Nach den Vorkommnissen<br />
seit dem 30. August stand die<br />
Zeremonie unter besonderen Vorzeichen.<br />
Der Alterspräsident des Rates,<br />
Heinrich Mause, mahnte in seiner<br />
Rede denn auch, man müsse<br />
Vertrauen zurückgewinnen. „<strong>Wir</strong><br />
dürfen nicht abwarten, sondern<br />
müssen durchstarten.“ Bevor<br />
Sierau den Eid ablegte und die<br />
Amtskette umgehängt bekam,<br />
verließen die Fraktionsmitglieder<br />
der FDP/Bürgerliste und der Linken<br />
den Ratssaal. Auf der Tribüne<br />
mischten sich Jubel und Buh-Rufe,<br />
im Plenum verlief ebenfalls eine<br />
undurchlässige Stimmungsgrenze.<br />
Nichts desto Trotz ist Ullrich<br />
Sierau fortan <strong>Dortmunder</strong> Oberbürgermeister<br />
und muss mit der<br />
Last des Wahlbetrug-Vorwurfes<br />
das Amt in schwierigen Zeiten<br />
führen. Immer wieder beschwörte<br />
er in seiner Antrittsrede Offenheit<br />
und Transparenz: „In diesem<br />
Sinne werde ich neue Wege gehen!“<br />
Die Zeiten von einsamen<br />
Entscheidungen seien nun vorbei,<br />
ein gut informierter und handlungsfähiger<br />
Rat sei notwendig,<br />
um Politik zu machen zum Wohle<br />
der Stadt.<br />
Ein anderes Stichwort, das Sierau<br />
immer wieder nannte, ist die Bürgerbeteiligung.<br />
„Ich möchte den<br />
Dialog mit Bürgerinitiativen auf<br />
Augenhöhe zu einem Schwerpunkt<br />
meiner Amtsführung machen!“<br />
In der Tat, Sierau geht den<br />
Menschen nicht aus dem Weg.<br />
Vor der Sitzung hatten sich rund<br />
50 Mitglieder des Zusammenschlusses<br />
<strong>Dortmunder</strong> Bürgeri-<br />
nitiativen „Vor Ort“ – darunter<br />
zahlreiche Leute von der „Schutzgemeinschaft<br />
Fluglärm“ (SGF) –<br />
vor dem Rathaus versammelt, um<br />
den neuen Rat zu begrüßen. Die<br />
SGF hatte einen Sarg aufgestellt,<br />
der das Millionengrab Flughafen<br />
symbolisieren sollte. Während<br />
die meisten Abgeordneten an den<br />
Bürgerinnen und Bürgern vorbei<br />
schlichen oder gar den Nebeneingang<br />
nutzten, begrüßte Ullrich<br />
Sierau jeden Einzelnen und redete<br />
mit den Menschen.<br />
Er hätte erst die Einsprüche abwarten<br />
sollen, bevor er sich vereidigen<br />
ließe, begründete Wolf<br />
Stammnitz (Die Linke) die Nicht-<br />
Teilnahme seiner Fraktion an der<br />
Zeremonie. „Beenden Sie diese<br />
unwürdige und für Dortmund<br />
schädliche Hängepartie“, forderte<br />
er Sierau auf, Neuwahlen auszurufen.<br />
Dem widersprachen sowohl<br />
Frank Hengstenberg (CDU)<br />
als auch Mario Krüger (Die Grünen).<br />
Krüger: „Der neue Rat hat<br />
sich innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitraumes zu konstituieren.<br />
Unwürdig ist nur das, was Frau<br />
Littmann und Herr Stammnitz<br />
hier veranstalten.“ Hengstenberg<br />
machte unmissverständlich klar,<br />
dass er die Wahl Sieraus anerkenne<br />
und dass der Ratssaal nicht der<br />
geeignete Ort sei für Nach- oder<br />
Vor-Wahlkampf. „Die offenen<br />
Fragen beantwortet die Judikative<br />
Nun ganz offiziell – Ullrich Sierau mit der Amtskette des Oberbügermeisters<br />
und nicht der Rat.“ Im weiteren<br />
Verlauf der Sitzung wurde bei<br />
der Ansprache „Herr Sierau“ oder<br />
„Herr Oberbürgermeister“ deutlich,<br />
wer die Wahl anerkennt und<br />
wer nicht.<br />
Unter dem Motto: Jörder weiterhin,<br />
Sauer neuerdings, Uthemann<br />
nicht mehr traf der Rat weitere<br />
zukunftweisende Entscheidungen.<br />
In geheimer Wahl bestätigte man<br />
Birgit Jörder (SPD) als 1. Stellvertreterin<br />
des Oberbürgermeisters.<br />
Neuer 2. Stellvertreter ist Manfred<br />
Sauer (CDU), der auch in den anderen<br />
Fraktionen ein sichtlich hohes<br />
Ansehen genießt.<br />
Während Jörder und Sauer mit<br />
Blumen beschenkt wurden, bekam<br />
die nun ehemalige Stadtkämmerin<br />
Christiane Uthemann<br />
‚einen Tritt in den Allerwertesten’.<br />
Mit 84 zu 7 Stimmen wurde sie<br />
abgewählt und darf als Bauernopfer<br />
in die <strong>Dortmunder</strong> Historie<br />
eingehen.<br />
Die Bezirksvertretungen und<br />
der Rat haben sich konstituiert,<br />
Ullrich Sierau ist als<br />
Oberbürgermeister vereidigt<br />
und das politische Tagesgeschäft<br />
verläuft nun wieder in<br />
den relativ geordneten Bahnen.<br />
Somit können wir ab der<br />
nächsten Ausgabe (erscheint<br />
Anfang Dezember) wieder zu<br />
unserem bewährten Prinzip<br />
von „Politik IN Dortmund“<br />
zurückkehren und sind schon<br />
jetzt gespannt darauf.<br />
Mehr Infos auf unserer Seite:<br />
www.in-stadtmagazine.de.<br />
Schauen Sie nach und sagen<br />
uns Ihre Meinung!<br />
Eine Ergänzung zu Ihrer hervorrankenden<br />
Berichterstattung über<br />
die Kommunalwahl in Dortmund:<br />
Menschen sind nicht durch die<br />
Bank unpolitisch, zukunftsblind<br />
und verantwortungslos.<br />
Es gibt tiefverwurzelte Konzepte<br />
von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit,<br />
von Mitgefühl und Generationenverantwortung.<br />
Viele Leute tun bereits mehr, als<br />
sie müssten - im Naturschutz, im<br />
Verbraucherschutz, in Sport, Kultur<br />
und Sozialem. Dieses zivilgesellschaftliche<br />
Potential muss<br />
repolitisiert werden. Genau hier<br />
liegt das Problem unserer Politiker,<br />
egal ob sie ehrenamtlich oder<br />
berufsmäßig tätig sind, sie haben<br />
keine Nähe und kein Gefühl mehr<br />
für die Menschen und ihre Bedürfnisse.<br />
Susanne Brethauer, Alter Hellweg<br />
87, 44379 DO<br />
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