3 Aufgabe 2 - Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ...
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1 Eigenschaften einer auditiven virtuellen Umgebung<br />
1 Die <strong>Aufgabe</strong> auditiver virtueller Umgebungen besteht darin, Schallereignisse zu erzeugen,<br />
die zu Hörereignissen führen, die vom Hörer zumindest als plausibel akzeptiert<br />
werden. Hierzu ist es erforderlich, ein Modell der Umgebung zu erstellen, in die der Hörer<br />
versetzt werden soll; dieses Modell enthält auch die Gesetzmäßigkeiten, die die Herstellung<br />
des Schallfeldes bestimmen (z. B. Nachbildung der Naturgesetze der Schallausbreitung in<br />
realen Umgebungen). Für die zur Synthese des Schallfeldes notwendigen Berechnungen<br />
sind hierbei gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Verfahren denkbar: der wellentheoretische Ansatz <strong>und</strong><br />
die geometrische Akustik. Vorteil der geometrischen Akustik ist der erheblich geringere<br />
Rechenzeitbedarf. Beim gegenwärtigen Stand der Technik ist allein mit diesem Ansatz<br />
die Implementierung eines realzeitfähigen <strong>und</strong> somit interaktiven Systems möglich.<br />
Hierbei werden der Wellencharakter bei der Schallausbreitung vernachlässigt <strong>und</strong><br />
Reflexionen mit Hilfe virtueller Schallquellen nachgebildet. Die geometrischen Orte dieser<br />
virtuellen Schallquellen werden mit Hilfe des Spiegelschallquellen- oder eines Strahlverfolgungsverfahrens<br />
aus dem Ort der primären Schallquelle <strong>und</strong> der geometrischen Beschreibung<br />
der reflektierenden Flächen berechnet. Der Ort des Empfängers muss berücksichtigt<br />
werden, um zu entscheiden, ob ein gültiger geometrischer Schallweg zwischen Quelle <strong>und</strong><br />
Empfänger existiert, d. h. ob diese virtuelle Schallquelle einen Beitrag zur Schallfeldsynthese<br />
liefert.<br />
Das Signal der virtuellen Schallquelle ergibt sich dabei aus dem Originalsignal unter<br />
Berücksichtigung der Eigenschaften der Übertragungsstrecke, die diesen Schallweg<br />
beschreibt. Dabei müssen folgende Elemente berücksichtigt werden:<br />
• Abstrahleigenschaften der Quelle (z. B. Richtcharakteristik)<br />
•<br />
•<br />
Übertragungseigenschaften des Mediums (z. B. in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit)<br />
Übertragungseigenschaften der reflektierenden Flächen (in Abhängigkeit von Einfallswinkel<br />
<strong>und</strong> Frequenz, z. B. geometrische <strong>und</strong> diffuse Reflexionen)<br />
• Empfangseigenschaften des Empfängers (z. B. Außenohrübertragungsfunktionen)<br />
Zur Berechnung des Signals werden diese Elemente als kausale lineare zeitinvariante<br />
Systeme angenommen, die sich durch FIR-Filter beliebig gut approximieren lassen; die<br />
Übertragungsfunktionen dieser Teilsysteme werden entweder berechnet oder durch Messung<br />
bestimmt <strong>und</strong> in entsprechenden Datenbanken im Simulationssystem abgelegt. Die<br />
Auswahl der Filter erfolgt anhand der Parameter des gerade betrachteten Schallweges<br />
(z. B. Abstrahlrichtung, Länge des Schallweges, Reflexionswinkel, Einfallsrichtung). Der<br />
Übergang zum interaktiven Realzeitsystem erfolgt durch die Betrachtung diskreter Zeitabschnitte,<br />
<strong>für</strong> die das Gesamtsystem wiederum als linear <strong>und</strong> zeitinvariant angenommen<br />
wird. Der Übergang zwischen einzelnen Zeitabschnitte stellt eine eigene Problemstellung<br />
dar, <strong>für</strong> die unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen wurden (z. B. Output crossfading<br />
oder Parameter Tracking; [2]).<br />
1 Der Abschnitt 1 ist [1] entnommen<br />
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