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Strategie Wasserkraft Kanton Wallis - Etat du Valais

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Offene Frage: Wie<br />

können Potenziale<br />

ausgeschöpft<br />

werden?<br />

Herausforderungen<br />

bei der Ausschöpfung<br />

der<br />

Potenziale<br />

3.6 Herausforderungen<br />

34<br />

3 Potenziale<br />

Nachdem die möglichen „Wachstumsschienen“ für den <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> identifiziert und<br />

aufgezeigt wurden, stellt sich die Frage, wie das ökonomische Potenzial der <strong>Wallis</strong>er<br />

Stromwirtschaft optimal im Sinne der Volkswirtschaft <strong>Wallis</strong> ausgeschöpft werden kann.<br />

Aus diesem Grund möchten wir – bevor wir in den folgenden Kapiteln zur Vision, den<br />

Zielen und Stossrichtungen der <strong>Strategie</strong> <strong>Wasserkraft</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Wallis</strong> überleiten –<br />

zuerst auf die Herausforderungen bei der Ausschöpfung der wirtschaftlichen Potenziale<br />

eingehen.<br />

Folgende Herausforderungen stellen sich aus Sicht der Arbeitsgruppe <strong>Wasserkraft</strong> bei<br />

der Ausschöpfung der wirtschaftlichen Potenziale der <strong>Wasserkraft</strong> <strong>Wallis</strong>:<br />

▪ Potenzial für Grosswasserkraft identifizieren: Die technische Analyse der Potenziale<br />

der Grosswasserkraft – insbesondere der Pumpspeicherwerke – ist relativ einfach<br />

zu bewerkstelligen. Jedoch wird die Frage, welche Ausbau- oder Neubauprojekte<br />

tatsächlich realisiert werden sollen, schwieriger zu beantworten sein. Einerseits<br />

müssen entsprechende Projekte <strong>du</strong>rch die Politik bewilligt werden, was aufgrund<br />

unterschiedlicher Anspruchsgruppen (Wirtschaft, Umweltschutz, Konzessionäre)<br />

einen politischen Entschei<strong>du</strong>ngsprozess voraussetzt. Andererseits braucht es<br />

Projektinitianten, welche bereit sind, entsprechende Projekte zu entwickeln, zu planen<br />

und zu finanzieren. In der Regel sind hier die bereits engagierten Gesellschaften<br />

angesprochen.<br />

▪ Bessere Beteiligung an Ressourcenrente: Für das <strong>Wallis</strong> besteht die Herausforderung<br />

darin, sich an der bereits heute existierenden Ressourcenrente besser beteiligen<br />

zu können. Am einfachsten wird die Beteiligung über die Neukonzessionierung<br />

nach den Heimfällen sein. Denn mit dem Heimfall kann der Anteil an der Ressourcenrente<br />

direkt mit den Elektrizitätsgesellschaften neu ausgehandelt werden. Jedoch<br />

fallen die grossen Kraftwerke erst um das Jahr 2040 herum heim. Bis dahin<br />

gilt es sich also zu überlegen, ob die Ressourcenrente beispielsweise über eine Erhöhung<br />

der fixen Wasserzinsen, mit flexiblen Wasserzinsen in Abhängigkeit zum<br />

Marktpreis, mit einer Besteuerung der Pro<strong>du</strong>ktionsgesellschaften aufgrund von<br />

Marktpreisen als Ersatz zur heutigen Partnerwerkbesteuerung und/oder Energiebezügen<br />

bereits vor dem Heimfall vorzeitig besser abgeschöpft werden kann.<br />

▪ Rahmenbedingungen für Verlängerung der Wertschöpfungskette schaffen:<br />

Die Herausforderung für den <strong>Kanton</strong> (und die Gemeinden) besteht darin, flexible<br />

Leitplanken zu setzen, damit die Wertschöpfungskette der Elektrizitätswirtschaft im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> (Pro<strong>du</strong>ktion / Handel / Hauptsitzaktivitäten / Übertragung und Versorgung)<br />

verlängert werden kann. Primär setzt dies eine unternehmerische Leistung<br />

der Elektrizitätsbranche voraus, wie zum Beispiel die Optimierung der Pro<strong>du</strong>ktion,<br />

die Vermarktung der Energie oder den Aufbau einer Stromhandelsplattform. Gleichzeitig<br />

spielt das <strong>Wallis</strong>er Gemeinwesen jedoch bereits heute eine wichtige Rolle in<br />

der Elektrizitätswirtschaft, sei es als Regulator (beispielsweise der <strong>Kanton</strong> bei der<br />

Homologierung von Konzessionen) oder als wichtiger (Mit-)Eigentümer der FMV<br />

und den lokalen und regionalen Energieversorgungsunternehmen.<br />

▪ Service public vs. maximale Wertschöpfung: Wiederholt werden im <strong>Wallis</strong> Stimmen<br />

laut, den Haushalten und der Wirtschaft im <strong>Wallis</strong> Strom zu Preisen abzugeben,<br />

welche unter dem Marktpreis liegen. Beispielsweise vonseiten der Grossin<strong>du</strong>strie<br />

werden entsprechende Forderungen insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

Wettbewerbsfähigkeit des In<strong>du</strong>striestandorts <strong>Wallis</strong> gestellt. Der Ansatz, Strom vergünstigt<br />

abzugeben (Service public) steht im Widerspruch zu den wertschöpfungsorientierten<br />

Elementen der <strong>Strategie</strong> <strong>Wasserkraft</strong> (bessere Beteiligung an der Res-<br />

Arbeitsgruppe <strong>Wasserkraft</strong><br />

Groupe de travail Forces hydrauliques

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