Strategie Wasserkraft Kanton Wallis - Etat du Valais
Strategie Wasserkraft Kanton Wallis - Etat du Valais
Strategie Wasserkraft Kanton Wallis - Etat du Valais
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lösungsansatz:<br />
Anpassung der<br />
Wasserzinsen<br />
48<br />
7 Stossrichtung III – Ressourcenrente<br />
Abb. 23 Vergleich Besteuerung der Partnerwerke aufgrund von Marktpreisen und aktuelles System, angelehnt<br />
an die Kraftwerk Electra-Massa AG im Jahr 2006 (fiktives Rechnungsbeispiel)<br />
Aktuelles System<br />
(in Mio. CHF)<br />
Gestehungskosten der Pro<strong>du</strong>ktion<br />
Pflichtdividende (5.5% vom Aktienkapital<br />
als Äquivalent für den Steuerbaren Gewinn)<br />
Steuerlicher Gewinn der Pro<strong>du</strong>ktion (Ge-<br />
winn + Pflichtdividende)<br />
-18.8<br />
-2.2<br />
+21.0<br />
-18.8<br />
+56.4<br />
System mit Besteuerung der Partnerwerke<br />
aufgrund von Marktpreisen (in Mio. CHF)<br />
Gestehungskosten der Pro<strong>du</strong>ktion<br />
Marktwert der Pro<strong>du</strong>ktion (Börsenpreis von<br />
10.36 Rp./kWh x Pro<strong>du</strong>ktion von 545 GWh<br />
als Basis für die Ermittlung des steuerbaren<br />
Gewinns)<br />
Steuerbarer Gewinn 2.2 37.6 Steuerbarer Gewinn (= theoretische<br />
Gewinnsteuerertrag für Gemeinde, <strong>Kanton</strong><br />
und Bund<br />
Ressourcenrente)<br />
0.8 14.3 Gewinnsteuerertrag für Gemeinde, <strong>Kanton</strong><br />
und Bund<br />
Quelle: Geschäftsbericht der Electra-Massa AG / BHP – Hanser und Partner AG<br />
Mit dem Umstieg auf die Steuerbemessung aufgrund von Marktpreisen kann wenigstens<br />
ein Teil der Ressourcenrente <strong>du</strong>rch das <strong>Wallis</strong>er Gemeinwesen auf legitime Weise beansprucht<br />
werden. Auf die bisherigen Behelfsmethoden wie zum Beispiel die Besteuerung<br />
der Pflichtdividende kann somit verzichtet werden. Dieses Instrument ist bereits in<br />
Umsetzung und dessen praktische Anwen<strong>du</strong>ngsregeln müssen aufgrund der Erfahrungen<br />
weiterentwickelt werden (vgl. Beispiel Energie Electrique <strong>du</strong> Simplon SA in Abb.<br />
24).<br />
Abb. 24 Gekürzte Jahresrechnungen 2008 bis 2010 der Energie Electrique <strong>du</strong> Simplon SA (EES)<br />
in Mio. CHF 2008 2009 2010<br />
Umsatz 15.7 20.2 17.6<br />
Betriebskosten + Finanzaufwand<br />
(inkl. Wasserzinsen)<br />
-11.3 -12.2 -11.5<br />
Ertragssteuern -1.2 -2.3 -1.3<br />
Jahresgewinn 3.2 9.7 4.8<br />
Quelle: Geschäftsberichte der EES<br />
Eine zweite Möglichkeit, den Anteil an der Ressourcenrente <strong>du</strong>rch die Wassereigentümer<br />
zu erhöhen, besteht theoretisch in der Anpassung der Wasserzinssystematik. Weil<br />
die maximal zulässigen Wasserzinsen auf Bundesebene geregelt werden, ist hier das<br />
<strong>Wallis</strong>er Gemeinwesen jedoch auf die nationale politische Akzeptanz entsprechender<br />
Anpassungen angewiesen.<br />
Im Jahr 2010 hat denn auch das Bundesparlament beschlossen, die maximalen Wasserzinsen<br />
gemäss der Teuerung der letzten Jahre anzuheben. Der letzte Teil der beschlossenen<br />
Erhöhungsrunde der maximalen Wasserzinsen auf ein Äquivalent von ca.<br />
1.5 Rp./kWh findet per 2016 statt. Es ist davon auszugehen, dass eine Anpassung der<br />
Wasserzinsen frühestens ab 2020 politisch wieder diskutiert werden kann.<br />
Beim nächsten Effort um eine Erhöhung der Wasserzinsen ist deshalb angezeigt, nicht<br />
nur eine Erhöhung im Rahmen der allgemeinen Teuerung zu fordern, sondern einen<br />
Teil der Ressourcenrente zu beanspruchen. Dies kann erfolgen indem die Wasserzinsen<br />
einerseits soweit erhöht werden, als dass sie in einem angemessenen Zusammenhang<br />
zu den dannzumal geltenden Marktpreisen stehen. Andererseits kann <strong>du</strong>rch die<br />
Arbeitsgruppe <strong>Wasserkraft</strong><br />
Groupe de travail Forces hydrauliques