VR_GB_Imageteil 24.05. - VR-Leasing AG

GESCHÄFTSENTWICKLUNG 05
| Geschäftsentwicklung 2005
|Zeit | Geschäftsentwicklung 2005 | Jahresabschluss | Anschriften |
28 29
B INNOVATIVE FINANZIE-
RUNGSINSTRUMENTE SETZEN
IMPULSE FÜR WACHSTUM
WACHSTUM AUF BREITER FRONT
B
Das Jahr 2005 war für die deutsche Leasingbranche erneut
von markanten Zuwächsen auf hohem Niveau geprägt. Bei
einem Wachstum des Gesamtmarkts um 7,5 Prozent verzeichneten
die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Deutscher
Leasingunternehmen (BDL) ein Neugeschäft in Höhe von 44,4
Mrd. Euro. Mit diesen neuerlichen Erfolgen hat Leasing seine
führende Stellung unter allen alternativen Finanzierungsformen
gefestigt und weiter ausgebaut. Beim Mobilien-Leasing, das mit
einem Anteil von 88,5 Prozent nach wie vor den Löwenanteil
des Investitionsvolumens ausmacht, liegt die Leasingquote mittlerweile
bei beachtlichen 24,6 Prozent. Damit wurde im Berichtsjahr
jede vierte Ausrüstungsinvestition bereits über Leasing
realisiert. Aber auch in anderen Bereichen übernimmt Leasing als
Form der Investitions- und Absatzfinanzierung eine zunehmend
wichtige Rolle.
Im Bereich Mobilien verzeichnete die Branche ein Plus im Neugeschäft
von 5,4 Prozent auf 39,3 Mrd. Euro. Positiv entwickelte
sich auch das Immobilien-Leasing, dessen Neugeschäftsvolumen
um 26,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zulegte. Dazu beigetragen
haben mehrere starke Einzelgeschäfte, so dass die Leasing-
LEASINGQUOTE STEIGT KONTINUIERLICH AN
25%
20%
15%
2001 2002 2003 2004 2005
Quelle: ifo-Institut
nur Mobilien Mobilien und Immobilien
branche noch keine generelle Trendwende in diesem im vergangenen
Jahr etwas schwächeren Segment sieht.
Die Rangliste der Leasingobjektgruppen wurde in 2005 wieder
mit deutlichem Abstand von Straßenfahrzeugen angeführt. So
steuerte der Bereich PKW und Kombis 48,6 Prozent zum Neugeschäft
der Leasingbranche bei. Es folgten die Sonstigen
Mobilien (Produktionsmaschinen, Medizintechnik, Immaterielle
Wirtschaftsgüter, Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge und
Sonstige Ausrüstungen) mit einem Anteil von 20,7 Prozent,
Busse, LKW und Hänger (11,8 Prozent), Immobilien (11,5
Prozent) sowie Büromaschinen und EDV (7,4 Prozent).
PROSPERIERENDES AUSLANDSGESCHÄFT
B
Die Erweiterung der Europäischen Union im Mai 2004, die
zunehmende wirtschaftliche Dynamik in den Staaten Mittel- und
Osteuropas sowie die Internationalisierung des Mittelstands
führten dazu, dass auch im Berichtsjahr das Auslandsgeschäft
der deutschen Leasinggesellschaften wuchs, wobei der Schwerpunkt
nach wie vor deutlich auf Europa lag. Neben dem so
genannten Cross-Border-Leasing führte das grenzüberschreitende
Geschäft vor allem zur Gründung von Auslandsniederlassungen
deutscher Leasingunternehmen, die ihre inländischen
Kunden bei der Erschließung prosperierender neuer Märkte begleiteten.
Gefragt waren in diesem Zusammenhang vor allem
Investitions- und Absatzfinanzierungen.
Das anerkannte Know-how sowie die breite Servicepalette der
deutschen Leasinggesellschaften verschafften der Branche einen
Wettbewerbsvorteil und machten für sie die europäischen
Märkte vorrangig in Mittel- und Osteuropa weiterhin interessant.
FACTORING ERNEUT MIT ZWEISTELLIGEN
ZUWACHSRATEN
B
Eine anhaltend starke Nachfrage aus dem Bereich mittelständischer
Unternehmen verzeichnete die deutsche Factoringbranche
auch im Berichtsjahr 2005. Die Umsätze der im Deutschen
Factoring-Verband zusammengeschlossenen Institute, die etwa
95 Prozent des Marktes repräsentieren, stiegen im Vergleich
zum Vorjahr um 21,6 Prozent auf 55,1 Mrd. Euro (2004: 45,3
Mrd. Euro). Der allein im Inland erzielte Umsatz stieg um 16,4
Prozent auf 41,2 Mrd. Euro (2004: 35,4 Mrd. Euro). Die Kunden
kommen dabei aus mehr als 30 verschiedenen Branchen.
Besonders wichtig erwies sich das Finanzierungsinstrument
Factoring erneut für die Sektoren Metallerzeugung und -verarbeitung,
Lebensmittel, Handel sowie das verarbeitende
Gewerbe. Das seit Jahren anhaltende Wachstum der Branche im
zweistelligen Prozentbereich und die Zahl der Kunden dokumentieren,
dass sich Factoring besonders bei kleineren und mittelständischen
Unternehmen als wichtiges Instrument der Umsatzfinanzierung
etabliert hat. Rund 5.000 Unternehmen in
Deutschland nutzen mittlerweile Factoring.
SCHWIERIGE KREDITAUFNAHME ERFORDERT ALTERNATIVE FINANZIERUNGSSTRATEGIEN
über 50 Mio. EUR
über 10 – 50 Mio. EUR
über 2,5 – 10 Mio. EUR
über 1 – 2,5 Mio. EUR
bis 1 Mio. EUR
Unternehmen nach Umsatzgröße
Veränderung der Kreditaufnahme
Quelle: kfw Unternehmensbefragung 2005
WEITERHIN GÜNSTIGES UMFELD FÜR LEASING UND
FACTORING
B
leichter gleich schwieriger
Die seit einigen Monaten festzustellende konjunkturelle
Belebung, die aufgehellte Stimmungslage in vielen Branchen
sowie nicht zuletzt die beschlossene Anhebung des Höchstsatzes
für die degressive Abschreibung (AfA) auf 30 Prozent
stimmen die Leasingbranche optimistisch. Dies könnte nach
Jahren der Rezession und Stagnation ein erster Schritt zur Belebung
der gesamtwirtschaftlichen Investitionstätigkeit sein.
Weitere Impulse dürften von der voraussichtlich 2008 in Kraft
tretenden Unternehmenssteuerreform ausgehen. Zusätzliches
Wachstumspotenzial verspricht sich die Leasingbranche von den
dynamischen Auslandsmärkten in Mittel- und Osteuropa.
Die deutschen Factoringinstitute erwarten angesichts der etwas
positiveren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im laufenden
Jahr erneut erkennbare Zuwächse. Potenzial ist jedenfalls vorhanden.
Trotz des enormen Wachstums in der Vergangenheit
liegt in Deutschland der Factoringumsatz im Verhältnis zum
Bruttoinlandsprodukt nur bei 2,5 Prozent und damit unter dem
Wert vergleichbarer Nachbarländer.
11,9 62,5
25,6
8,5 56,0
35,5
5,9 49,1
45,0
3,8 42,4
53,8
3,7 46,1
50,2