Jungfraujoch ausverkauft Kommunikationsmassnahmen
Jungfraujoch ausverkauft Kommunikationsmassnahmen
Jungfraujoch ausverkauft Kommunikationsmassnahmen
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2009<br />
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“<br />
<strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Arbeit zur Erlangung des Diploms „Tourismusfachfrau HF“ der Schweizerischen<br />
Tourismusfachschule Siders<br />
Autor Betreuender Dozent Experte<br />
Thalita Salzmann Thomas Steiner Stefan Würgler<br />
Hohgantweg 14 Direktor der Schweizerischen Leiter Produktion &<br />
3550 Langnau Tourismus Fachschule Vertrieb Jungfraubahnen<br />
Management AG<br />
Eingereicht am 13. Juni 2009 Sieders
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Die Jungfraubahnen Management AG mit Hauptsitz in Interlaken ist weltweit einer der be-<br />
rühmtesten Bergbahnen der Schweiz. Mit der Jungfraubahn gelangt man von der Kleinen<br />
Scheidegg zum 3453 m.ü.M. gelegenen <strong>Jungfraujoch</strong>, welches zugleich auch die höchste<br />
Bahnstation Europas ist. Touristen aus aller Welt reisen nach Interlaken, um dieses Aus-<br />
flugsziel einmal besuchen zu können. Diese Attraktion ist in den letzten Jahren immer belieb-<br />
ter geworden, das führte zu einem extremen Anstieg der Besucher. Die Kapazitäten in der<br />
Hauptreisezeit, den Monaten Juli und August, scheint nun ausgeschöpft zu sein. Aus diesem<br />
Grund führen die Jungfraubahnen nun die Kontingentierung der Billette ein. Die Schwierig-<br />
keit bei der Kontingentierung ist die Kommunikation. Vor Allem wenn das Kontingent an ei-<br />
nem Tag ausgeschöpft ist, ist es schwer diese Nachricht so schnell wie möglich an die Be-<br />
sucherzahlen zu bringen.<br />
In der folgenden Arbeit wird zuerst eine Zielgruppenermittlung gemacht. Das ist nötig, um die<br />
Kommunikation gezielter zu verbreiten. Anschliessend werden verschiedene Medien und<br />
Ideen geprüft um zu ermitteln, welche die wirksamsten sind für die Erfüllung des Auftrages.<br />
Durch Experteninterviews mit wichtigen Partnern und anderen Leistungsträgern vor Ort wer-<br />
den zusätzliche Informationen ermittelt. Diese Interviews werden wiederum ausgewertet und<br />
daraus Schlussfolgerungen gezogen. Diese Interviews sollen auch aufzeigen, welche Me-<br />
thode/ welche Methoden bei den <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> umgesetzt werden.<br />
Nach dem Entschluss der Jungfraubahnen, welche Methode für sie in Frage kommt, werden<br />
die <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> präsentiert. Diese werden in drei Bereiche unterteilt. Der<br />
erste Teil umfasst die vorlaufenden Massnahmen, der zweite die mitlaufenden Massnahmen<br />
und zum Schluss die nachwirkenden Massnahmen. Sowie die Massnahmen, welche laufend<br />
aus den gemachten Erfahrungen abgeleitet werden (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | I
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Resumé<br />
La société anonyme „Jungfraubahnen Managament“ est l’une des sociétés de chemin de fer<br />
de montagne suisse la plus connue dans le monde, dont le siège principal se situe à Interla-<br />
ken. Grâce au chemin de fer de la Jungfrau, il est possible d’accéder jusqu’au <strong>Jungfraujoch</strong><br />
à 3453 m d’altitude, qui est également la station de chemin de fer la plus haute d’Europe.<br />
Des touristes du monde entier viennent à Interlaken afin de pouvoir profiter de ce spectacle<br />
unique. Cette destination touristique devient chaque année de plus en plus appréciée, c’est<br />
pour cette raison que le nombre de visiteurs est en constante augmentation. La capacité<br />
d’accueil, pendant les mois de juillet et d’août, semble néanmoins s’être épuisée. C’est la<br />
raison pour laquelle un système de contingentement des billets a été introduit.<br />
Cependant, un problème du système de contingentement est la communication.<br />
L’information concernant l’épuisement du nombre de billets pour la journée, doit être trans-<br />
mise aux touristes le plus rapidement possible.<br />
La première partie du travail est la détermination de la clientèle cible pour pouvoir déterminer<br />
les moyens de communication à utiliser. Le chapitre suivant est une évaluation de plusieurs<br />
médias afin de pouvoir décider lesquels seront les plus efficaces. Des informations supplé-<br />
mentaires seront apportées à l’aide d’entretiens avec plusieurs experts sur place. Il sera<br />
possible de déterminer, après évaluation des interviews, quelles méthodes pourront être uti-<br />
lisées pour les mesures de communication prises pour informer les touristes sur l’état actuel<br />
du contingent de billets.<br />
Les mesures de communication seront ensuite présentées, après la décision de la SA ‘Jung-<br />
fraubahnen’ sur la méthode correspondant à leurs besoins. Ces mesures seront divisées en<br />
trois domaines. Le premier comprend les mesures préliminaires, le deuxième les mesures<br />
prises en parallèle et enfin les premiers effets et réactions à ces mesures.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | II
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Vorwort<br />
Die folgende Arbeit wurde verfasst, um das Diplom zur Tourismusfachfrau HF der Touris-<br />
musfachschule Siders zu erlangen.<br />
Der Inhalt der Arbeit ist eine Aufgabenstellung aus der Praxis und zeigt Lösungsansätze für<br />
das Thema „<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong>.<br />
Motivation<br />
Ich hatte die Chance mein Praktikum bei den Jungfraubahnen zu absolvieren. Während die-<br />
sem Jahr arbeitete ich vor Allem in der Marketing & Verkaufs Abteilung. Ich erhielt jedoch<br />
auch die Möglichkeit im Rail Info und am Schalter in Grindelwald Grund zu arbeiten. Dort war<br />
ich unmittelbar mit dem Kunden in Kontakt. Diese Erfahrungen waren für mich sehr wertvoll.<br />
Ich beschäftigte mich schon während dem Praktikum mit einem geeigneten Thema für meine<br />
Diplomarbeit. Das Thema der Kontingentierung war am Ende meines Praktikums sehr aktuell<br />
und so erhielt ich den Auftrag mir Gedanken zu machen, wie sich die Nachricht: „Jungfrau-<br />
joch <strong>ausverkauft</strong>“ am schnellsten nach aussen kommunizieren lässt.<br />
Danksagung<br />
Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die mich während der Diplomarbeit unter-<br />
stützt haben. Mein besonderer Dank geht an Herr Christian Ginsig von der SBB, der sich viel<br />
Zeit für das Interview genommen hat. Ein weiteres Dankeschön geht an Stefan Würgler,<br />
Experte der Arbeit und Herr Thomas Steiner, Betreuer meiner Diplomarbeit.<br />
Anmerkung<br />
Die Arbeit habe ich persönlich erwirkt. Weder die Schweizerische Tourismusfachschule in<br />
Siders noch ich, können für den Inhalt, in irgendeiner Weise verpflichtet noch haftbar ge-<br />
macht werden.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | III
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung .......................................................................................................... I<br />
Resumé ............................................................................................................................ II<br />
Vorwort ............................................................................................................................III<br />
Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................... IV<br />
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. VI<br />
Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... VI<br />
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ VII<br />
1. Einleitung ..................................................................................................................... 1<br />
1.1 Zielsetzung ....................................................................................................... 1<br />
1.2 Vorgehensweise ............................................................................................... 1<br />
1.3 Schwierigkeiten ................................................................................................. 2<br />
2 Ausgangslage und Situationsanalyse ...................................................................... 3<br />
2.1 Geschichte der Jungfraubahnen ....................................................................... 3<br />
2.1.1 Die Idee ................................................................................................. 3<br />
2.1.2 Hochalpine Forschung ........................................................................... 5<br />
2.1.3 Das neue <strong>Jungfraujoch</strong> .......................................................................... 6<br />
2.2 Problemstellung ................................................................................................ 7<br />
2.3 Vergleich Anzahl Besucher ............................................................................... 8<br />
2.4 Kapazitäten ....................................................................................................... 8<br />
2.5 Massnahmen .................................................................................................... 9<br />
2.6 Kontingentierung ............................................................................................... 9<br />
3 Kontingentierung als Markensteigerung .................................................................10<br />
4 Zielgruppen Definierung ...........................................................................................11<br />
4.1 Die ausländischen Touristen: ...........................................................................11<br />
4.2 Die Schweizer Tagestouristen:.........................................................................11<br />
4.3 Der spontane Tagestourist ...............................................................................12<br />
4.4 Schlussfolgerung .............................................................................................12<br />
5 Kommunikationsinstrumente ...................................................................................13<br />
5.1 Definition Kommunikation ................................................................................13<br />
5.2 Bedeutung der Informationsquellen in der Schweiz ..........................................14<br />
5.3 Medien .............................................................................................................15<br />
5.3.1 Zeitungen .............................................................................................15<br />
5.3.2 Fernsehen ............................................................................................15<br />
5.3.3 Internet .................................................................................................15<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | IV
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
5.3.4 Radio ....................................................................................................16<br />
5.3.5 SBB / Bahnschalter ..............................................................................16<br />
5.3.6 Rail Info ................................................................................................16<br />
5.3.7 Hotels/ Hostels .....................................................................................17<br />
5.3.8 Verkaufsstellen Dritter ..........................................................................17<br />
6 Expertenbefragungen ...............................................................................................18<br />
6.1 Ausgangslage ..................................................................................................18<br />
6.2 Erhebungsmethode ..........................................................................................18<br />
6.3 Auswertungsmethode ......................................................................................18<br />
6.3.1 Experteninterview mit Christian Ginsig SBB .........................................19<br />
6.3.2 Experteninterview Martin Muerner Radio BEO .....................................22<br />
6.3.3 Experteninterview mit Carmen Balmer, Balmers Herberge ...................24<br />
6.3.4 Experteninterview mit Martin Mäder Hoteldirektor Carlton Europe ........25<br />
6.3.5 Experteninterview mit Jungfrau Viktoria ................................................26<br />
7 Schlussfolgerungen der Befragungen .....................................................................27<br />
7.1 Methodenkritik zur Expertenbefragung .............................................................27<br />
7.2 Schlussfolgerungen .........................................................................................27<br />
8 <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> .................................................................................29<br />
8.1 Vorlaufende Massnahmen ...............................................................................29<br />
8.2 Mitlaufende Massnahmen ................................................................................30<br />
8.2.1 Kommunikation Extern ..........................................................................30<br />
8.2.2 Kommunikation und Zusammenarbeit Intern ........................................31<br />
8.2.3 Alternativ- Angebote .............................................................................31<br />
8.3 Nachwirkende Massnahmen ............................................................................31<br />
9 Schlusswort ...............................................................................................................33<br />
Literaturverzeichnis ...................................................................................................... VII<br />
Anhang ........................................................................................................................... IX<br />
Anhang 1 ..................................................................................................................... IX<br />
Anhang 2 ...................................................................................................................... X<br />
Anhang 3 ..................................................................................................................... XI<br />
Eidesstattliche Erklärung ............................................................................................ XIII<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | V
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Skizze Adolf Guyer Zeller ................................................................................. 3<br />
Abbildung 2: Aussichtsterasse der Station Eigernordwand. ................................................... 4<br />
Abbildung 3: Der Lift .............................................................................................................. 5<br />
Abbildung 4: Übersicht Jungfrajoch ....................................................................................... 6<br />
Abbildung 5: Anzahl <strong>Jungfraujoch</strong>besucher 2002- 2008 ........................................................ 8<br />
Abbildung 6: Modifiziertes Kommunikationsmodell nach Maletzke .......................................13<br />
Abbildung 7: Informationsquellen der Reisenden aus der Schweiz .......................................14<br />
Abbildung 8: Kontinuierliche Qualitätssicherung ...................................................................32<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Kapazitätskennzahlen ........................................................................................... 8<br />
Tabelle 2: Kapazitätszahlen Alhambra Granada ...................................................................10<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | VI
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abb. Abbildung<br />
AG Aktien Gesellschaft<br />
BEO Berner Oberland<br />
CEO Chief Executive Officer<br />
CHF Schweizer Franken<br />
CNN Cable News Network<br />
Etc. Et cetera<br />
HF Höhere Fachschule<br />
HIM Hafas Information Manager<br />
ICE Intercity Express<br />
Inkl. Inklusive<br />
JB Jungfraubahnen<br />
KVP Kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
m Meter<br />
MIKU Mobilen Informationstool für Kundenkontakte<br />
Mio. Millionen<br />
m.ü.M Meter über Mehr<br />
n.Chr Nach Christus<br />
NZZ Neue Zürcher Zeitung<br />
OCP Operation Center Personenverkehr<br />
POS Point of Selling<br />
PR Public Relations<br />
SBB Schweizerische Bundesbahnen<br />
Sek Sekunden<br />
STF Schweizerische Tourismus Fachschule<br />
Stv. Stellvertretung<br />
USA United States of America<br />
usw. Und so weiter<br />
z. B Zum Beispiel<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | VII
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
1. Einleitung<br />
Seit einigen Jahren gelangen die Jungfraubahnen in der Hauptreisezeit vermehrt an absolute<br />
Kapazitätsgrenzen. Das Konzept für das neue Berghaus Top of Europe, welches am 1. Au-<br />
gust 1987 in Betrieb genommen wurde, basiert auf einer Tagesspitze von 3‘500 und einer<br />
Jahresspitze von 350‘000 Besuchern. Im Juli und August 2008 verzeichneten die Jungfrau-<br />
bahnen an 9 Tagen über 5000 <strong>Jungfraujoch</strong>besucher. 1<br />
Der Tourismus ist heute schnell lebend, die Touristen entscheiden sich viel spontaner als vor<br />
20 Jahren. Für einen Ausflug aufs <strong>Jungfraujoch</strong> spielt das Wetter eine sehr wichtige Rolle.<br />
Wenn nach einigen Regentagen wieder ein schöner Tag folgt, wollen natürlich alle Gäste<br />
davon profitieren.<br />
Die Erfahrungen vom vergangenen Jahr zeigen, dass es bei einer ungünstigen Gästevertei-<br />
lung, zeitlich, wie auch wetterbedingt, bereits ab 4‘000 <strong>Jungfraujoch</strong>besuchern Stehplätze<br />
geben kann.<br />
Die Jungfraubahnen versuchen nun mit einer Kontingentierung der Tickets die Qualität und<br />
die Sicherheit für den einzelnen Gast zu gewährleisten.<br />
1.1 Zielsetzung<br />
Die folgende Arbeit soll aufzeigen, wie die Nachricht „<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ so schnell<br />
wie möglich, mit verschiedenen Medien, an die <strong>Jungfraujoch</strong>besucher gelangen.<br />
Das Ziel der Arbeit ist es, passende <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> für die Jungfraubahnen<br />
auszuarbeiten und zu präsentieren.<br />
1.2 Vorgehensweise<br />
Im ersten Teil wird auf die Geschichte der Bahn eingegangen: Von der Idee diese Bahn zu<br />
bauen über den Werdegang und Bau, bis zum vollendeten Werk. Des Weiteren wird aufge-<br />
zeigt wie die Jungfraubahnen die Kontingentierung umsetzt.<br />
1 Kessler Urs (2008) Zitat in Kontingentierung <strong>Jungfraujoch</strong>- Top of Europe<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 1
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Im zweiten Teil wird die Kommunikation als solche definiert. Danach gehe ich auf die Exper-<br />
teninterviews ein. Ich erkläre, wieso ich diese Art von Interview als Methodologie der Arbeit<br />
gewählt habe. Ich möchte aufzeigen was bei solchen Interviews zu beachten gibt, und wel-<br />
che Wichtigkeit eine genaue Auswertung hat. Die Resultate werden anschliessend präsen-<br />
tiert.<br />
Zum Schluss werden die verschiedenen Medien und Methoden analysiert. Mit einem Ver-<br />
antwortlichen der Jungfraubahnen werden die Ergebnisse besprochen und ausgewertet. Die<br />
Besten Ansätze werden danach umgesetzt. Meine Aufgabe wird es sein Kommunikations-<br />
massnahmen auszuarbeiten, welches später umgesetzt werden können.<br />
1.3 Schwierigkeiten<br />
Da über das bearbeitende Thema keine spezifische Literatur besteht. Aus diesem Grund<br />
gestaltet sich für mich das Aneignen von Fachwissen sehr schwierig. Die Experteninterviews<br />
sind dadurch als Informationsmaterial von grosser Bedeutung und fliesen aus diesem Grund<br />
mit in die Arbeit ein, und sind nicht wie üblich im Anhang aufgeführt. Eine weitere Schwierig-<br />
keit wird die Zielgruppendefinierung sein, da die Jungfraubahnen nur schwer abgrenzbare<br />
Zielgruppen haben. Darum wird es schwierig sein alle potentiellen Besucher zu erreichen.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 2
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2 Ausgangslage und Situationsanalyse<br />
2.1 Geschichte der Jungfraubahnen<br />
Vor über hundert Jahren lancierte Adolf Guyer Zeller das Projekt, das auf 3454 m.ü.M gele-<br />
gene <strong>Jungfraujoch</strong> mit einer Bahn zu erreichen. Heute ist es immer noch die höchstgelegen<br />
Bahnstation Europas.<br />
2.1.1 Die Idee<br />
Im August 1983 wanderte Adolf, der damals schon ein bekannter Eisenbahnpionier war,<br />
mit seiner Tochter von Mürren aufs Schilthorn. Da beobachtete er, wie die Dampfbahn<br />
Wengernalpbahn ihren Weg zur Kleinen Scheidegg machte.<br />
Da kam ihm diese brillante Idee von der Jungfraubahn. In derselben Nacht skizzierte er in<br />
seinem Hotelzimmer die ersten Entwürfe für sein Ehrgeiziges Projekt. Vor ihm gab es schon<br />
viele, welche von einer „Himmelsbahn“ träumten. Denn man befand sich im 19. Jahrhundert,<br />
welches auch bekannt war für die goldene Zeit des Alpinismus und der Bergbahnen. Die<br />
Jungfrau wurde zu dieser Zeit erstmals 1811 bestiegen, doch diese Höhe wurde mit noch<br />
keiner Bahn erreicht. „Die Jungfraubahn sollte sich zur Königin der Bergbahnen empor he-<br />
ben“ 2<br />
Abbildung 1: Skizze Adolf Guyer Zeller<br />
Quelle: Jungfraubahnen Management AG (2009)<br />
2 Schindler, Wenger, S. 9<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 3
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Guyer Zeller besass eine Idee und mehrere Vorteile gegenüber früheren Versuchen.<br />
Der Streckenbeginn lag schon ab der Kleinen Scheidegg und nicht mehr ganz unten im Tal.<br />
Des Weiteren plante er die Fahrt durch einen Tunnel verlaufen zu lassen, damit die Bahn vor<br />
Witterungseinflüssen geschützt ist. Zum Schluss schlug er vor im Tunnel zwei Zwischensta-<br />
tionen mit Panoramafenstern zu bauen, somit konnte die Bahn ettappenweise eröffnet wer-<br />
den und konnte bis zur Vollendung schon Geld einbringen.<br />
Abbildung 2: Aussichtsterasse der Station Eigernordwand.<br />
Quelle: Jungfraubahnen Management AG (2009)<br />
In seinem Baugesuch bei der Landesregierung beschrieb Guyer Zeller die Schönheit der<br />
Alpen und wie die Bevölkerung von dieser Schönheit profitieren könnte. Aber der ausschlag-<br />
gebende Grund für den Bau war, dass Adolf Gueyer Zeller dem Parlament anbot 100‘000<br />
Franken aus eigener Tasche zu finanzieren, um auf dem <strong>Jungfraujoch</strong> eine Wetterstation zu<br />
bauen.<br />
Der Bau der Jungfraubahn begann 1896. Man hatte die Bauzeit damals auf 7 Jahre ge-<br />
schätzt. Aber durch zahlreiche geologische Schwierigkeiten, Finanzprobleme und sogar töd-<br />
liche Unfälle, dauerte es schlussendlich 16 Jahre. Die Kosten wurden anfangs auf 10 Millio-<br />
nen geschätzt und beliefen sich tatsächlich auf 15 Millionen.<br />
Am 1. August 1912 konnte die höchste Bahnstation Europas eingeweiht werden. Adolf<br />
Gueyer Zeller starb im Jahre 1899 im Alter von 60 Jahren und konnte die Erfüllung seines<br />
Lebenstraums leider nicht mehr miterleben.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 4
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2.1.2 Hochalpine Forschung<br />
Die Hochalpine Forschung begann 1925 auf dem Joch. 1930 und 1931 entstand das fünfstö-<br />
ckige Forschungsgebäude der internationalen Stiftung Hochalpine Forschungsstationen<br />
<strong>Jungfraujoch</strong> und Gornergrat.<br />
Die Sphinx AG <strong>Jungfraujoch</strong> gehörte damals zu 43% der Internationalen Stiftung Hochalpine<br />
Forschungsstationen <strong>Jungfraujoch</strong> Gornergrat und zu 57% der Jungfraubahnen Holding AG.<br />
Diese bauten auf dem Sphinxfelsen ein Observatorium. Das Observatorium wurde mit einem<br />
114, 4 m langen Lift mit dem fünfstöckigen Gebäude erschlossen. Der Lift diente damals dfür<br />
Meteorologen, Strahlungsforscher, Astronauten und auch den Touristen.<br />
Abbildung 3: Der Lift<br />
Quelle: Jungfraubahnen Management AG (2009)<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 5
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2.1.3 Das neue <strong>Jungfraujoch</strong><br />
Im August des Jahres 1983 begann auf dem <strong>Jungfraujoch</strong> eine umfangreiche Bautätigkeit.<br />
In 17 Jahren entstanden alle heutigen Bauten, welche das <strong>Jungfraujoch</strong> in allen Hinsichten<br />
prägen. Das Berghaus, welches 1912 noch ein einfaches Touristenhaus war, wurde nach<br />
einer Bauzeit von vier Jahren am 4. August 1987 neu eröffnet.<br />
Als zweites Projekt entstanden in den Felsen des <strong>Jungfraujoch</strong>s eine zusätzliche Bahnhof-<br />
halle und ein neuer Ausgang auf den grossen Aletschgletscher. Doch die Platzverhältnisse<br />
genügten bei den immer wachsenden Gästezahlen nicht mehr aus.<br />
Drei Jahre später am 1. Juli 1996 wurde die neu Sphinx eingeweiht, erschlossen mit dem<br />
schnellsten Lift der Schweiz. Im Jahre 2002 erfolgte die Eröffnung des Ice Gateway auf dem<br />
<strong>Jungfraujoch</strong>. Nun ist das Gesamtwerk der Moderne vollendet.<br />
Abbildung 4: Übersicht <strong>Jungfraujoch</strong><br />
Quelle: Jungfraubahnen Management AG (2009)<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 6
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2.2 Problemstellung<br />
Das Konzept für das neue Berghaus Top of Europe, welches am 1. August 1987 in Betrieb<br />
genommen wurde, basiert auf einer Tagesspitze von 3‘500 und einer Jahresspitze von<br />
350‘000 Besuchern. Im Juli und August 2008 verzeichneten die Jungfraubahnen an 9 Tagen<br />
über 5000 <strong>Jungfraujoch</strong>besucher.<br />
Mittwoch, den 6. August 2009, war der Auslöser für Sofortmassnahmen 2009. Die Gäste<br />
reisten an diesem Tag generell später als üblich an. Das Wetter war am Morgen noch sehr<br />
schön, am Nachmittag jedoch braute sich ein unerwartetes Gewitter zusammen. Wegen<br />
Blitzschlag mussten die Touristen von der Sphinx, dem Plateau und dem Aletschausgang in<br />
das Hauptgebäude verlassen. Somit befanden sich um 16.00 Uhr über 1‘000 Personen in<br />
der Bahnhofhalle, welche darauf warteten mit dem nächsten Zug herunter zu fahren. Für den<br />
Zug Nr. 570 waren um 16.00 Uhr bereits Reservationen für 300 Personen vorhanden, wes-<br />
halb sich die Rückreise für die übrigen Besucher verzögerte.<br />
Dies führte zu einem völligen Tumult. Familien mit Kindern wurden entzweit, Kunden, welche<br />
Sauerstoff benötigten, konnten in der Menschenmenge nur schwer erreicht werden. Dank<br />
dem richtigen Reagieren des gesamten Personals konnte die Situation einigermassen ent-<br />
schärft werden. Von Qualität kann so aber keine Rede sein. Dieser Vorfall hat zu 13 schriftli-<br />
chen Reklamationen und zu zahlreichen Telefonanrufen geführt. Im Berner Oberländer er-<br />
schien sogar ein Leserbrief. Diese Erfahrung zeigte, dass es bei einer ungünstigen Gäste-<br />
verteilung, zeitlich, wie auch wetterbedingt, bereits ab 4‘000 <strong>Jungfraujoch</strong>besuchern Steh-<br />
plätze geben kann.<br />
Die Jungfraubahnen versuchen nun mit einer Kontingentierung der <strong>Jungfraujoch</strong>besucher<br />
die Qualität und die Sicherheit für den einzelnen Gast zu gewährleisten.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 7
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2.3 Vergleich Anzahl Besucher<br />
Anhand der folgenden Grafik lässt sich die Zunahme der Besucher auf dem <strong>Jungfraujoch</strong> in<br />
Zahlen messen. Auf der Grafik kann man sehr deutlich erkennen, dass der Juli und August<br />
seit Jahren der Monat mit dem stärksten Gästezulauf ist. Das lässt sich dadurch erklären,<br />
dass die Gäste lieber im Sommer in die Ferien gehen. Das ist beim <strong>Jungfraujoch</strong> nicht an-<br />
ders. In der Schweiz ist im Juli zugleich für viele Kinder Schulferien und für die Familien<br />
Hauptreisezeit.<br />
Besucherzahl pro Monat<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
Abbildung 5: Anzahl <strong>Jungfraujoch</strong>besucher 2002- 2008<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Zahlenmaterial Jungfraubahnen Management AG<br />
2.4 Kapazitäten<br />
Anzahl <strong>Jungfraujoch</strong>besucher 2002-2008<br />
Das Platzangebot auf der Strecke Kleine Scheidegg – <strong>Jungfraujoch</strong> ist limitiert. Es stehen<br />
heute bei jeder Abfahrt Kleine Scheidegg 435 Sitzplätze zur Verfügung.<br />
17 Abfahrten pro Tag in der Hochsaison 7‘395 Sitzplätze<br />
Aufgrund der Praxiserfahrung bis 12.00 Uhr 4‘300 Sitzplätze<br />
Tabelle 1: Kapazitätskennzahlen<br />
Januar<br />
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung U. Kessler (2008)<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 8<br />
Mai<br />
Juni<br />
Monat<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
2.5 Massnahmen<br />
Am 1. Mai 2009 führten die Jungfraubahnen die Einzelplatzreservation ein.<br />
Die Gäste können nun, versuchsweise, bei den Abfahrten von der Kleinen Scheidegg jeweils<br />
um 10.00, 11.00 und 12.00 Uhr 48 Sitzplätze reservieren. Die Rückfahrt um 13.00, 14.00 und<br />
15.00 Uhr ist ebenfalls reservierbar. Die Einzelplatzreservation kostet CHF 5.-<br />
pro Person und Reiseweg, für eine Retourfahrt CHF 10.- und die Reservationen können über<br />
Internet und an den Verkaufstellen der Jungfraubahnen getätigt werden.<br />
2.6 Kontingentierung<br />
Definition Kontingentierung:<br />
Etwas vorsorglich so einteilen, dass es jeweils nur bis zu einer bestimmten Höchstmenge<br />
erworben od. verbraucht werden kann 3<br />
Durch ein Update im Vertriebssystem Bazora, ist es möglich, die tägliche Anzahl Billette auf<br />
das <strong>Jungfraujoch</strong> zu kontingentieren. Die Einführung eines solchen Kontingents ist am 30.<br />
Mai 2009 erfolgt. Die grösste Schwierigkeit bei der Umsetzung ist die Gültigkeit der Tickets,<br />
welche bis anhin ab dem Tag des Kaufes, 10 Tage gültig waren. Diese sollten zukünftig nur<br />
noch einen Tag gültig sein, was aber aufgrund der geltenden Tarifbestimmungen kurzfristig<br />
nicht möglich ist. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, dass die SBB mit dem Prisma ein<br />
Vertriebssystem haben, welche keine flexible Kontingentierung der Billette zulässt.<br />
Das Ziel ist es jetzt täglich maximal 5000 Besucher auf dem <strong>Jungfraujoch</strong> zu haben.<br />
3 Zitat aus Fremdwörter Duden<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 9
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
3 Kontingentierung als Markensteigerung<br />
Durch Kontingentierung die Marke steigern und Nachfrage erhöhen, dass dieses Konzept<br />
funktioniert, beweist die Alhambra in Granada Spanien. Durch die Kontingentierung der Ein-<br />
tritte in die Touristenattraktion Alhambra wurde eine exklusive Touristenattraktion geschaf-<br />
fen, welche in der ganzen Welt bekannt ist. Viele Touristen reisen nur für diese Attraktion<br />
nach Spanien.<br />
„Die Alhambra war die Residenz der Nasriden-Könige<br />
(13.-14. Jahrhundert n.Chr.) - gleichzeitig Palast, Zitadelle und Festung. In ihren Mauern leb-<br />
ten ausser der Herrscher- Familie viele Handwerker, die den Bedarf an Arbeitsleistungen am<br />
Hofe deckten sowie hohe Beamte und Soldaten“. 4<br />
Die Alhambra ist auch 365 Tage im Jahr geöffnet wie die meisten touristischen Attraktionen.<br />
Bei der Alhambra wird anders als bei den Jungfraubahnen zwischen Hoch und Nebensaison<br />
unterschieden. Individualtouristen haben zwei Möglichkeiten ein Ticket zu erwerben. Entwe-<br />
der kaufen Sie es im Vorverkauf (wird empfohlen) oder Sie kaufen es vor Ort. Wobei die<br />
Chance vor Ort noch ein Ticket zu bekommen sehr klein ist.<br />
März - Oktober 6‘600 Personen/ Tag<br />
400 Personen/ Nacht<br />
November – Februar 5‘400 Personen/ Tag<br />
Tabelle 2: Kapazitätszahlen Alhambra Granada<br />
400 Personen/ Nacht<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Zahlen von http://www.andalusien-web.com/alhambra_infos.htm<br />
(29.05.2009)<br />
Mit der Bekanntmachung über die verschiedenen Kommunikationskanäle „ <strong>Jungfraujoch</strong>-<br />
Top of Europe <strong>ausverkauft</strong>“ können die Jungfraubahnen auch Ihren Markenwert steigern und<br />
eine grössere Nachfrage generieren.<br />
4 Alhambra Infos für Besucher, http://www.andalusien-web.com/alhambra_infos.htm, (25.05.2009)<br />
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„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
4 Zielgruppen Definierung<br />
Erholung (aktiv wie passiv) Erlebnisse, Aktion, Abenteuer, Wandern Biken, Spass, Bewe-<br />
gung, Unterhaltung, Gesundheit, Natur, Sonne, Ruhe.<br />
Dies sind Bedürfnisse vieler Menschen. Wer möchte sich in seiner Freizeit nicht erholen und<br />
gleichzeitig eine spektakuläre und einmalige Aussicht auf die Schweizer Alpen haben? Oder<br />
im Sommer bei einer kleinen Wanderung die Natur und die frische Alpenlust geniessen? Mit<br />
seinem Bike eine fantastische Bergstrecke hinunter fahren?<br />
All diese Bedürfnisse kann die Jungfraubahn mit ihren Erlebnisbahnen im Berner Oberland<br />
erfüllen. Somit ist auch verständlich, dass man hier keine klassische Zielgruppendefinierung<br />
vornehmen kann. Ob jung oder alt, alle können das <strong>Jungfraujoch</strong> besuchen und behalten es<br />
in guter Erinnerung.<br />
Dennoch versuche ich wischen zwei Gruppen zu unterscheiden:<br />
4.1 Die ausländischen Touristen<br />
Ausländische Touristen, welche das <strong>Jungfraujoch</strong> besuchen, sind meistens auch in Interla-<br />
ken wohnhaft sind. Also sind sie schon vor Ort in Interlaken.<br />
Hier kann man noch zwischen Gruppenreisenden und Individualgästen unterscheiden:<br />
Der Gruppenreisende bucht für gewöhnlich die Reise bei einem Touroperator und tritt seine<br />
Reise mit einem Reiseleiter von Interlaken zum <strong>Jungfraujoch</strong>.<br />
Der Individualgast reist entweder allein, mit dem Partner/ Partnerin oder mit der Familie an.<br />
Der Grossteil verbringt einige Tage vor Ort in Interlaken. Nebst dem <strong>Jungfraujoch</strong> besucht er<br />
auch das Schilthorn und weitere Ausflugsziele in der Jungfrau Region.<br />
Wenn sie nicht vor Ort residieren halten die Gäste sich im Grossraum Bern auf und machen<br />
einen Tagesausflug aufs <strong>Jungfraujoch</strong>.<br />
4.2 Die Schweizer Tagestouristen<br />
Gruppenreisende aus der Schweiz können zum Beispiel, Kunden von Carhaltern sein, wel-<br />
che eine Reise mit älteren Gästen arrangieren. Können aber auch Vereine sowie Schulklas-<br />
sen sein. Diese reservieren im Vorfeld die Plätze und können die Tickets dann vor Ort an<br />
einem beliebigen Schalter beziehen. Die beliebteste Variante sieht so aus, dass die Gruppen<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 11
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
mit Bussen oder Autos bis Grindelwald Grund oder Lauterbrunne anreisen, dort Ihre Tickets<br />
beziehen und anschliessend von dort aus die Reise zum <strong>Jungfraujoch</strong> fortsetzen. Das ist<br />
zugleich auch die Preisgünstigste Variante.<br />
Der Individualgast hier, kommt von der ganzen Schweiz. Ein Gast, welcher eine Anfahrt von<br />
2 Stunden hat, informiert sich sicher im Voraus, wann sie das <strong>Jungfraujoch</strong> besuchen kön-<br />
nen, was es kostet und tritt dann erst die Reise an. Das kann eine Woche zum Voraus sein,<br />
kann aber auch ein Tag vor der geplanten Reise sein. Diese Gäste kaufen Ihr Ticket, falls sie<br />
mit dem Zug anreisen bereits am Abfahrtsbahnhof ihres Heimatortes. Der Gast, welcher mit<br />
dem Auto anreist, kauft es entweder in Interlaken, Wilderswil, Grindelwald oder Lauterbrun-<br />
nen.<br />
4.3 Der spontane Tagestourist<br />
Der spontane Tourist ist der, welcher am Wochenende bei schönem Wetter sich spontan<br />
dazu entschliesst in die Berge zu fahren. Er fährt am Morgen einfach drauf los und informiert<br />
sich kaum, oder gar nicht im Voraus. Meistens sind das Einheimische oder Gäste mit Wohn-<br />
sitz Wohnhaft im Grossraum Bern.<br />
4.4 Schlussfolgerung<br />
Keinesfalls betrifft die Kontingentierung die Gruppen. Diese haben Ihr Ticket ja bereits reser-<br />
viert oder vorher bezahlt. Für diese Gruppen ändert sich nichts. Es gibt auch ein Spezialfall,<br />
dass sind Einzelreisende, welche ihre Tickets im Voraus zahlen und z.B. Privat mit einem<br />
Reiseleiter das <strong>Jungfraujoch</strong> besuchen. Somit nochmals zusammengefasst. Gruppen und<br />
Einzelreisende welche eine Reservation haben, oder Ihr Ticket im Voraus gekauft haben,<br />
können in jedem Fall die Reise antreten.<br />
Die <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong>, welche getroffen werden müssen, richten sich somit nur<br />
an die Einzelreisenden ohne Ticket. Und diese Zielgruppe gilt es zu informieren.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 12
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
5 Kommunikationsinstrumente<br />
5.1 Definition Kommunikation<br />
Kommunikation wir im Wikipedia wie folgt definiert:<br />
Kommunikation stammt aus dem Lateinischen communicare und bedeutet „teilen, mitteilen,<br />
teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“. In dieser ursprünglichen Bedeutung ist<br />
mit „gemeinsam machen“, „teilnehmen lassen“ eine Sozialhandlung von Lebewesen oder<br />
Menschen gemeint. Das Wort Kommunikation wird seit den 1940er-Jahren zunehmend aber<br />
auch dazu verwendet, um Fragestellungen und Modelle bei der Signalübertragung von tech-<br />
nischen Geräten wie Telefonen, Computern oder gesteuerten Waffen zu beschreiben. In<br />
dieser Folge ist mit Kommunikation „Verbindung“, „Übertragung“, „wechselseitige Steuerung“<br />
gemeint. Kommunikation wird des Weiteren häufig als „Austausch von Informationen“ be-<br />
schrieben. Zumeist ist damit die gegenseitige Mitteilung von Wissen und Erkenntnissen ge-<br />
meint, ohne das dabei auf weitere Erklärungen oder auf soziale Aspekte eingegangen wird,<br />
die mit Kommunikation zusammenhängen. 5<br />
Beim modifizierten Kommunikationsmodell von Maletzke kann man gut erkennen, dass der<br />
Kommunikationsprozess von vielen Faktoren abhängt.<br />
Abbildung 6: Modifiziertes Kommunikationsmodell nach Maletzke<br />
5 http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation (25.05.2009)<br />
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„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Quelle: http://miteb.ifs-dortmund.de/medio/ab14/w-info.htm (27.05.2009)<br />
Somit würde der Kommunikationsprozess im Beispiel der Jungfraubahnen wie folgt ausse-<br />
hen:<br />
SENDER Anbieter der Informationen (Jungfraubahnen)<br />
SIGNALE Informations- / Kommunikationsinhalte (<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>)<br />
MEDIEN Informations- Kommunikationskanäle (Internet, TV, Radio usw.,)<br />
EMPFÄNGER Adressat, Zielgruppe (<strong>Jungfraujoch</strong>besucher)<br />
Aufnahme u. Verarbeitung von Inhalten<br />
5.2 Bedeutung der Informationsquellen in der Schweiz<br />
Abbildung 7: Informationsquellen der Reisenden aus der Schweiz<br />
Quelle: Bieger/ Lasser (2005)<br />
Diese Abbildung soll die Wichtigkeit der verschieden Informationsquellen der Schweizer Be-<br />
völkerung verdeutlichen. Die Abbildung bezieht sich auf allgemeine Information. Ich finde es<br />
trotzdem relevant für meine Arbeit und stütze mich darauf.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 14
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
5.3 Medien<br />
Die folgenden Medien werden nun näher betrachtet und die Vor – und Nachteile eruiert.<br />
5.3.1 Zeitungen<br />
Da die Nachricht „<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ eine Nachricht ist, welche nicht lange im Voraus<br />
gemeldet werden kann, ist die Zeitung als Medium nicht Ideal. Aber um die Kunden und die<br />
Partner vorgängig zu sensibilisieren, könnte man diese Mitteilung in den Zeitungen publizie-<br />
ren.<br />
Vorteil: Erreichbarkeit, ausführliche Informationsbekanntgabe<br />
Nachteil: Nicht Tagesaktuell<br />
5.3.2 Fernsehen<br />
Das Medium welches unser Leben am meisten dominiert ist das Fernsehen. Er lehrt, unter-<br />
hält und informiert uns. Dieses Medium sollte die JB auch als Informationskanal nutzen. Auf<br />
dem Infokanal 29, welcher in Interlaken in den Hotels und Hostels benutzt wird, sollte die<br />
Information über die Tickets publiziert werden.<br />
Vorteil: Erreichbarkeit<br />
Nachteil: Nur lokal in Interlaken<br />
5.3.3 Internet<br />
Das Internet hat als Informationsquelle stark an Bedeutung gewonnen. (siehe Abb. 4, Infor-<br />
mationsquellen der reisenden aus der Schweiz) Heute gibt es fast keinen Haushalt in dem<br />
kein Computer zur Verfügung steht. Und fast jedermann weiss wie man das Internet als Me-<br />
dium und zur Informationsbeschaffung nutzt. Viele <strong>Jungfraujoch</strong>besucher erkunden sich vor<br />
dem Reiseantritt auf der Website. www.jungfraubahn,ch<br />
Es wäre somit eine gute Idee, wenn man den Ticketbestand auf der Internetseite veröffentli-<br />
chen könnte. Somit könnte der Internetbesucher immer nachschauen wie viele Tickets noch<br />
zum Verkaufen verbleiben. Dies bedingt natürlich auch, dass die Seite stets aktualisiert wird.<br />
Vorteile: Schnellst mögliche Information laufend aktualisiert, Zugriff für interessierte jederzeit<br />
möglich, grosse Erreichbarkeit (auch international), Nebst Text auch interaktive Elemente<br />
möglich (Fotos, Grafiken, Musik)<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 15
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Nachteil: Nur Internetuser / suchende wird informiert<br />
5.3.4 Radio<br />
Das Radio ist als Medium etwa dem Fernsehen gleichzustellen. Radio kann der Konsument<br />
fast überall hören, ob im Auto, im Büro oder zu Hause. Durch die grosse Reichweite ist es<br />
als Informationskanal prädestiniert. Radio Beo zum Beispiel hat im Berner Oberland sowie<br />
im Grossraum Bern eine grosse Hörerschaft. Die Nachricht „<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ könn-<br />
te binnen kurzer Zeit an eine relativ grosse Menschenmasse verbreitet werden.<br />
Vorteile: Grosse Erreichbarkeit , relativ schnell kommuniziert<br />
Nachteil: Nur Zuhörer sind informiert, Nur einmal angesagt mit Spot nicht laufend informiert<br />
5.3.5 SBB / Bahnschalter<br />
Es zeichnet sich auch deutlich ab, dass die Schweizer den Rail Service als eine wichtige<br />
Informationsquelle ansehen. (Siehe Abb. Informationsquellen der reisenden aus der<br />
Schweiz) Am Bahnschalter erhalten sie nebst dem Ticketkauf auch wichtige Informationen.<br />
Diese Variante ist auch für ältere Menschen der einfachste Weg.<br />
Auch für ausländische Touristen ist das meistens die erste Anlaufstelle, da sie nicht Orts-<br />
kundig sind. So können sie sicher sein, dass sie die benötigen Informationen erhalten.<br />
Vorteile: schneller und persönlicher Info-Transfer, grosse Erreichbarkeit, vertrauenswürdige<br />
Informationsquelle<br />
Nachteile: nur Schalterkunden werden informiert<br />
5.3.6 Rail Info<br />
Das Rail Info in Interlaken ist eine Interner Informationsschalter der Jungfraubahnen.<br />
Ankommende Touristen informieren sich in Interlaken meistens direkt am Schalter über die<br />
Ausflugsmöglichkeiten und was noch wichtiger ist, über den Besuch auf dem <strong>Jungfraujoch</strong>.<br />
Somit ist diese Informationsquelle sehr wertvoll und sollte bei den Massnahmen berücksich-<br />
tigt werden. Die Mitarbeiter können den Touristen auch ein Alternativprogramm in der Region<br />
anbieten, falls das <strong>Jungfraujoch</strong> am gewünschten Tag bereits <strong>ausverkauft</strong> sein sollte.<br />
Vorteile: schneller und persönlicher Info-Transfer, vertrauenswürdige Informationsquelle,<br />
alternativen können aufgezeigt werden<br />
Nachteile: nur Schalterkunden werden informiert, welche in Interlaken sind<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 16
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
5.3.7 Hotels/ Hostels<br />
Hotelgäste in Interlaken können Ihre Tageskarte fürs <strong>Jungfraujoch</strong> auch an der Hotelrezepti-<br />
on kaufen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass auch die Hoteliers über die Lage informiert<br />
sind.<br />
Vorteile: Die Gäste werden vor Reiseantritt informiert, persönlich<br />
Nachteile: Nur Hotelgäste sind informiert<br />
5.3.8 Verkaufsstellen Dritter<br />
Unter Verkaufsstellen Dritter werden Reisebüros und Tourismusbüro verstanden.<br />
Die Tourismus Organisation Interlaken ist ein wichtiger Partner der Jungfraubahnen. Durch<br />
sie gelangen viele Touristen nach Interlaken, Touristen welche vor Ort Ausflüge in der Regi-<br />
on unternehmen und so auch das <strong>Jungfraujoch</strong> besuchen. Die Rolle vom Tourismusbüro<br />
bzw. Reisebüros wird immer ein wichtiger Bestandteil sein. Die Gäste wünschen oft eine<br />
persönliche Beratung und gehen somit viel ins Tourismusbüro, um sich die wichtigsten Infos<br />
vor Ort geben zu lassen. Die Informationen sollten somit so schnell wie möglich zu ihnen<br />
gelangen.<br />
Vorteile: schneller und persönlicher Info-Transfer, grosse Erreichbarkeit, vertrauenswürdige<br />
Informationsquelle<br />
Nachteile: nur Schalterkunden werden informiert<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 17
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6 Expertenbefragungen<br />
6.1 Ausgangslage<br />
Jedes Unternehmen hat seine eigene Kommunikationskultur. Durch die Experteninterviews<br />
möchte ich die Informationsprozesse in den verschieden Unternehmen näher untersuchen<br />
und so zu zusätzlichem Informationsmaterial gelangen. Die Erkenntnisse sollen bei der Um-<br />
setzung der <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> mit einfliessen.<br />
6.2 Erhebungsmethode<br />
Als Erhebungsmethode wird ein qualitatives Experteninterview angewendet nach (Alexander<br />
Bogner, Beate Littig, Wolfgang Menz). In diesem, wird ein Spezialist zu bestimmten Sachla-<br />
gen befragt. Dessen Deutung, Sichtweise und Einstellungen werden festgehalten. Vorgängig<br />
wird von einer Problemstellung ausgegangen und ein Interviewleitfaden 6 erstellt Die in die<br />
Entwicklung eines Leitfadens eingehende Arbeit schliesst aus, dass sich Forscher als Ge-<br />
sprächspartner darstellt. Die Ausrichtung nach einem Leitfaden verhindert auch, dass das<br />
Gespräch sich in Themen verliert, die nichts zur Sache tun, und erlaubt zugleich dem Exper-<br />
ten, seine Sicht der Dinge darzulegen.<br />
6.3 Auswertungsmethode<br />
Soweit es ging wurden die Interviews persönlich geführt, jedoch gab es Betriebe welche rela-<br />
tiv unflexibel waren und keine Zeit für ein persönliches Interview hatten. Aus diesem Grund<br />
wurden diese telefonisch geführt, die Qualität der Interviews wurde dadurch nicht beeinträch-<br />
tigt. Die Interviews wurden im Dialekt geführt und auf Tonband aufgenommen. Anschlies-<br />
send wurden sie ins Hochdeutsch transkribiert. Das Textmaterial wurde Zusammengefasst,<br />
sodass nur relevante Antworten einbezogen wurden. Pausen, Stimmlagen und nicht relevan-<br />
te Aussagen wurden nicht miteinbezogen. Da die Interviews eine sehr wichtige Informations-<br />
quelle sind und für die Arbeit äusserst relevant, wurden sie in die Arbeit miteinbezogen und<br />
nicht nur im Anhang aufgeführt. Auf diese Weise entsteht auch kein Unterbruch im Ver-<br />
ständnis der Arbeit.<br />
6 Siehe Anhang, Leitfaden Experteninterview<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 18
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6.3.1 Experteninterview mit Christian Ginsig SBB<br />
Persönlich befragt am: 17. April 2009 von 10.00 – 12.30 Uhr<br />
Von: Thalita Salzmann, Studentin STF Siders und<br />
1. Was haben Sie vorher gemacht?<br />
Stefan Würgler Leiter Personenverkehr JB<br />
C.G.: Stv. Leiter Kommunikation SBB Personenverkehr, davor für drei Jahre Mediensprecher<br />
in Zürich.<br />
2. Wie lange arbeiten Sie schon für die SBB?<br />
C.G.: Schon sehr lange. Ich habe die KV-Lehre bei der Bahn absolviert. Das hiess damals<br />
Bahnbetriebsdisponent. 1997 wechselte ich in den Bereich Kommunikation und organisierte<br />
Grossevents für etwa 300'000 Kunden. Danach übernahm ich die Leitung des Kundendiens-<br />
tes und war anschliessend in der Unternehmensentwicklung des Personenverkehrs tätig,<br />
bevor ich die Stelle als Mediensprecher in Zürich antrat. Je nach dem, was als 'leitende<br />
Funktion' zählt, bin ich also schon länger im Business tätig. In meinem derzeitigen Umfeld<br />
arbeite ich seit Herbst 2006.<br />
3. Welche sind deine Hauptaufgaben als Leiter Kommunikation?<br />
C.G.: Ich betreue den Geschäftsbereich Verkehrsmanagement Personenverkehr mit seinen<br />
rund 2500 Mitarbeitenden. Ich betreue auch PR-Projekte für den Bereich Verkehrsmanage-<br />
ment Personenverkehr das sind Kundeninformationen, Grossveranstaltungen, Strategiepro-<br />
jekte. In meiner Verantwortung liegt auch die Aufgabe des Mediensprechers für den Konzern<br />
und zu guter letzt noch die Sicherstellung der Kundeninformation bei Grossereignissen und<br />
Krisensituationen.<br />
4. Wo ist die erste Anlaufstelle?<br />
C.G.: Da schickt ihr eine E-Mail ans Operation Center Personenverkehr Bern, ocp@sbb.ch<br />
Wie verläuft der Infoprozess?<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 19
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
C.G.: Nachdem die Informationen per E-Mail im OCP eingehen, gelangen sie weiter zu den<br />
SBB Schalter und in die Züge. Die Infos wandern auch gleich auf die Internetseite<br />
www.sbb.ch zu Viasuisse zwecks Verkehrsmeldung über Radio DRS und Teletext.<br />
5. Welche Informationskanäle (z.B. Verkehrsinfo) werden benutzt?<br />
C:G.: Auf unserer Homepage www.sbb.ch erscheinen bei den Fahrplänen eine Information.<br />
Per Telefon 166 haben die Kunden die Möglichkeit sich selbst zu informieren. Eine automati-<br />
sche Stimme gibt Auskunft über Störungen im Zugverkehr, ob das nun Streik, Unfälle oder<br />
Verspätungen sind. Ein Anruf auf diese Nummer kostet CHF 0.50 in der Minute.<br />
6. Wie gelangt die Info zu den Bahnhöfen / zu den Gästen?<br />
C.G.: Vom Operation Center aus. Das Hafas Information Manager (HIM) ist die Landkarte<br />
auf der Website, auf dieser werden die Ereignisse im Bahnnetz angezeigt. Mit dem Mobilen<br />
Inforamtionstool für Kundenkontakte. (MIKU) hat der Zugbegleiter dieses Kundeninformati-<br />
onssystem für Störungsfälle und Fahrplanauskünfte immer zur Hand. Dann gibt es noch den<br />
Online- Fahrplan. In den Bahnhöfen gibt es diese Infoterminals, wo sich die Gäste selber per<br />
Online Fahrplan auch informieren können. Ausserdem gibt es noch Mobile Fahrpläne, das<br />
NaviGo ist eins dieser. Die Kunden können mit dem NaviGo ihre eigenen Fahrpläne und<br />
Strecken jederzeit abrufen. Und per SMS kann man z.B. auch an 222 die Streckenanfrage<br />
senden, dass ist im Vergleich zum NaviGo jedesmal Kostenpflichtig.<br />
7. Wie gelangt die Info in die Züge?<br />
C.G.: Der Zugkoordinator des OCP meldet die Infos per sms an den Zugbegleiter.<br />
8. Auf welchen Strecken, in welchen Zügen wird kommuniziert?<br />
C.G.: Das wären sicher alle Züge in Richtung Bern, Interlaken. Das wären vor Allem die In-<br />
tercity und ICE Züge.<br />
9. Wie gelangen die Infos an die POS? (Point of Sales)<br />
C.G.: Über das Vertriebssystem Prisma.<br />
10. Wie schnell kann diese Nachricht kommuniziert werden?<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 20
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
C.G.: Schnell innerhalb von 3 min.<br />
11. Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?<br />
C.G.: Das ist gratis<br />
12. Gibt es noch etwas zu beachten?<br />
C.G.: Nein, ich glaube nicht.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 21
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6.3.2 Experteninterview Martin Muerner Radio BEO<br />
Telefonisch geführt am: 18. Mai 2009 um 10.30 Uhr<br />
Von: Thalita Salzmann, Studentin STF Siders<br />
Herr Muerner arbeitet bereits seit 23 Jahren bei Radio BEO. Er war von Anfang an dabei und<br />
hat das Radio mit Thomas Morgenthaler gegründet. Zuvor hatte er in den USA beim Radio<br />
gearbeitet und in Bern beim damaligen Radio „Förderband“. Radio BEO hat eine Hörerschaft<br />
von etwa 80‘000 und eine Reichweite, welche das gesamte Berner Oberland und den Gross-<br />
raum Bern abdeckt.<br />
Herr Muerner, Sie haben sicher von der Kontingentierung im Zusammenhang mit den<br />
Jungfraubahnen gehört? Im Rahmen meiner Diplomarbeit erarbeite ich ein Kommuni-<br />
kationskonzept aus, in der ich untersuche, wie schnell sich die Nachricht „Jungfrau-<br />
joch <strong>ausverkauft</strong>“ kommunizieren lässt. Dazu habe ich nun einige Fragen, wie das<br />
über Radio BEO als Medium aussehen könnte?<br />
M.M.: Das Radio ist das schnellste Medium und im Verhältnis zu den Printmedien wie Zei-<br />
tungen günstig. Das Beste was man machen könnte, sind Spots, wobei die auch etwas kos-<br />
ten. Spots kann man relativ kurzfristig schalten. Das Problem ist einfach, wie kurzfristig man<br />
das schalten muss? Grundsätzlich planen wir die Spots immer um 16.00 Uhr abends für den<br />
anschliessenden Tag. Wenn ihr jetzt sagt, dass ihr erst um 12.00 Uhr entscheidet, wann der<br />
Spot durchgegeben werden soll, dann müssten wir einen Zusatzaufwand erbringen. Dieser<br />
wäre natürlich auch wieder mit Kostenverbunden. Ich geh mal davon aus, dass wir einen<br />
fixen Spot produzieren, welcher z.B. „no more Tickets“ oder so aussagt. Die Werbetarife mit<br />
den Preisen für Spots findet ihr auch unserer Homepage. Dort sieht man auch wie lange so<br />
ein Spot aussieht, ich gehe mal davon aus, dass es in diesem Fall etwa 20 sek. Sein dürf-<br />
ten.“<br />
M.M.: Wenn sie nun um 12.00 Uhr wissen, also sie müssen sich vor 12.00 Uhr melden, da<br />
die Mitarbeiter um 12.00 Uhr in der Mittagspause sind. Also am liebsten wäre uns ein Fax,<br />
damit wir etwas in den Händen haben. Sobald das Fax bei uns eintrifft, wird es anschlies-<br />
send um etwa 12.15 Uhr im Radio ausgestrahlt. Der Zusatzaufwand müsste ein noch mit<br />
einberechnet werden. Dieser würde etwa plus 20% zusätzlich zum Normaltarif ausmachen.<br />
Weil so was in der Art haben wir noch nie gemacht und. Und wenn das jeder machen wür-<br />
de? Die Migros ha auch schon bei uns angefragt, sei wollten wissen, wie man verkünden<br />
lassen könnte, dass am Samstag noch Erdbeeren hat. Aber wie schon gesagt, dass wäre ja<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 22
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Grundsätzlich kein Problem. Wir können das schon machen, es braucht einfach immer Man-<br />
power.<br />
Wie schnell kann die Nachricht kommuniziert werden?<br />
M.M.: Innerhalb von einer Stunde, und wäre ausnahmsweise und wie schon erwähnt Kos-<br />
tenpflichtig. Da sehe ich aber noch ein Problem, bei uns ist das Büro am Samstag und am<br />
Sonntag das nicht besetzt. Wir können Die Spots jederzeit schalten, aber nur unter Spots<br />
und am Sonntag ginge es erst nach 12 Uhr, da vorher die Sonntagsgottesdienst läuft und ich<br />
kann den Gottesdienst schlecht unterbrechen für eine solche Botschaft.<br />
Wo wäre denn die erste Anlaufstelle? Wenn dieser Vertrag zustande käme? An wen<br />
sollte man sich wenden, am schnellsten?<br />
M.M.: Das ist bei unserem Verkaufleiter Remo Häsler, seine Adresse finden sie auf unserer<br />
Website.<br />
Dann ist es am einfachsten, wenn wir eine E-Mail an Herr Häsler senden?<br />
M.M.: Ja wenn das Projekt zustande kommen sollte, können sie sich bei ihm melden.<br />
Wie würde der Informationsprozess ablaufen?<br />
M.M.: Also die Logistik würde so ablaufe, dass ihr z.B. am Freitag einen Spot schalten wollt.<br />
Dann muss eine Ansprechperson erreichbar sei, dass hei, wir schalten nichts, was vorgängig<br />
nicht verifiziert wurde. Wir müssen eine E-Mail oder ein Fax erhalten und danach schalten<br />
wir erst den Spot. Es muss also ein Kontakt statt finden. Man muss daran denken, dass wir<br />
am Wochenende nur die Redaktoren und Redaktorinnen im Haus sind und diese haben<br />
auch noch andere Aufgaben. Sie müssten z.B. auch schauen, ob irgendwo ein Unfall auf der<br />
Strasse ist oder andere Informationen.<br />
Ist noch etwas, zu beachten?<br />
M.M.: wir können die Schaltungen auch auf Englisch machen.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 23
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6.3.3 Experteninterview mit Carmen Balmer, Balmers Herberge<br />
Persönlich befragt am: 19. Mai 2009 um 11.11 Uhr<br />
Von: Thalita Salzmann, Studentin STF Siders<br />
Carmen Balmer ist 24 Jahre alt und ist mit Ihrer Schwester Fabienne Balmer seit 2008 in der<br />
Geschäftleitung im väterlichen Betrieb eingestiegen. Erich Balmer, der Vater, betreibt in In-<br />
terlaken ein das Hostel Balmers Herberge, welches seit Jahren sehr gut läuft und von Gäs-<br />
ten aus aller Welt (Hauptsächlich USA und Kanada) besucht wird. Carmen hat vor dem Ein-<br />
stieg in San Diego in den USA Business und Management studiert und ist viel in der Welt<br />
gereist. Für sie war schon immer klar, dass sie im Betrieb mit einsteigen würde.<br />
Wo ist die erste Anlaufstelle?<br />
C.B.: Ja, am besten per E-Mail an mail@balmers.ch, dass wäre, nehme ich mal an, auch die<br />
billigste Variante für alle und auch die schnellste. Zu 99.9% hat doch heute jeder eine E-Mail<br />
Adresse.<br />
Wie gelangt die Info zu den Gästen?<br />
C.B.: In den verschieden Gebäuden hat es überall Fernseher an welchen der Kanal 29,<br />
Jungfrau Life oder CNN läuft. Und wenn die Gäste einchecken, haben wir einen ganzen<br />
Speach parat, mündlich wie schriftlich, Der Fernseher läuft, Sings, und Reception ist 24 h<br />
und hier bekommen wir auch ständig E-Mails und ein Click und das ist bei der Reception<br />
vorne. Dann ist der Fall auch schon klar. Und wenn jemand zu uns kommt und irgendwelche<br />
hikerquestions hat und angenommen das <strong>Jungfraujoch</strong> ist aus diesen oder anderen Gründen<br />
erst morgen wieder geöffnet, dann führen wir den Gast auf einen anderen Weg.<br />
Welche Infokanäle werden benutzt?<br />
C.B.: Speakerphone, Signs, Television Infokanal 29, Reception und Ticketdesk.<br />
Wie Schnell kann die Nachricht kommuniziert werden?<br />
C.B.: Zwischen 1 bis 5 Minuten.<br />
Gibt es noch etwas zu beachten?<br />
C.B.:<br />
„Kaum weiss man es, sofort melden. Wir geben, ich wiederhole mich nochmals, den ganzen<br />
speech der abgeht, mündlich und schriftlich ab und sie dürfen uns auch immer Fragen, da<br />
wir 24h Rezeption haben. Nothing we can‘t work with!“<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 24
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6.3.4 Experteninterview mit Martin Mäder Hoteldirektor Carlton Europe<br />
Telefonisch befragt am: 20. Mai 2009 um 14.00 Uhr<br />
Von: Thalita Salzmann, Studentin STF Siders<br />
Herr Martin Mäder, 43 Jahre als, führt seit 2001 das Hotel Carlton Europe in Interlaken. Be-<br />
vor er jedoch das Hotel übernahm führte er noch ein Hotel in Sigiriswil, und arbeitete bei Re-<br />
covery für Credit Suisse. Seine Ausbildung machte er in der Hotelfachschule in Lausanne.<br />
Wo ist bei Ihnen die erste Anlaufstelle:<br />
M.M.: Also ich denke ein E-Mail und ein Fax an die Hotelrezeption. Das sind ja ganz klar die,<br />
welche die Informationen auch automatisch weitergeben. Ja es ist derselbe Ablauf, wie im<br />
Winter, wenn die Bahnen die Anlagen schliessen müssen. Das funktioniert da sehr gut. So<br />
wie Sie über den Föhn informieren, sollten sie in Bezug auf die Tickets informieren „Achtung,<br />
jetzt sollte man das <strong>Jungfraujoch</strong> für heute nicht mehr empfehlen.“<br />
Wie schnell könnte diese Information kommuniziert werden?<br />
M.M.: Das kann man z.B. mit einer Infotafel, welche aufgestellt wird. Es kann sein, dass man<br />
etwas erhält, welche man schnell ausdrucken kann und dann aufhängen kann. Und dann<br />
machen wir es sicherlich auch noch mündlich. Also wenn wir das wissen und ein Gast an die<br />
Rezeption kommt, würden wir ihm das sicher nicht mehr empfehlen.<br />
Gibt es noch etwas, was wir beachten sollten?<br />
M.M.: Ja also ich denke, frühzeitig ist wichtig. Wenn man sieht, dass man schon 4500 Ti-<br />
ckets verkauft hat, dann langsam bremsen. Nicht erst wenn es erreicht ist, in dem Sinn, son-<br />
dern frühzeitig, dann kann man den Gast am Morgen schon beeinflussen und geht heute<br />
aufs Schilthorn und morgen aufs <strong>Jungfraujoch</strong> oder was auch immer. Weil die Gäste, welche<br />
in unserem Hotel Fix sind, machen beide Ausflüge. Weil der, der mit dem Touroperator<br />
kommt, es sowieso fix im Programm drinnen hat. Und der Individualgast, bei dem ist es wich-<br />
tig, dass man es im Voraus mitteilen kann.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 25
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
6.3.5 Experteninterview mit Jungfrau Viktoria<br />
Telefonisch befragt am: 30. Mai 2009, um 13.30 Uhr<br />
Von: Thalita Salzmann, Studentin STF Siders<br />
Jose Maia Castro ist 44 Jahre alt und arbeitet seit 21 Jahren als Concierge im Hotel Jungfrau<br />
Viktoria. Die Abteilung Rezeption/ Concierge ist eine Verkaufstelle sowie Informationsstelle<br />
für die Gäste des Hotels. Seine Hauptaufgabe ist, dass der Gast sich wohl fühlt und eine<br />
direkte Ansprechperson hat. „Wir machen alles was möglich ist, und unmögliches versuchen<br />
wir möglich zu machen“ Sagte er mir im Interview. Sie versuchen dem Hotelgast alles zu<br />
geben und jeden Wunsch zu erfüllen.<br />
Wo ist die erste Anlaufstelle?<br />
J.M.: Die erste Anlaufstelle ist bei der Rezeption, beim Concierge. Weil bei uns die Informa-<br />
tion und Verkaufstelle ist. Am besten per Email an concierge@vjc.ch<br />
Wie verläuft der Infoprozess?<br />
J.M.: Wenn wir die Information erhalten, dass das <strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong> ist, geben wir<br />
die Info dem Kunden weiter, wenn er das Billette an der Rezeption beziehen kommt. Wir<br />
empfehlen ihm dann, dass er am nächsten Tag aufs <strong>Jungfraujoch</strong> gehen kann.<br />
Dann werden die Gäste bei Ihnen nur mündlich informiert?<br />
J.M.: Ja, im Prinzip geben wir nicht generelle Information für das ganze Haus. Klar wir hätten<br />
die Möglichkeit das im System einzugeben, aber die Gäste sind nicht im Zimmer: Die sind<br />
beim Frühstück oder sonst unterwegs im Haus, aus diesem Grund würden sie das auch nicht<br />
lesen. Somit ist es am Besten den Gast persönlich zu informieren, wenn er an die Rezeption<br />
kommt. Er kommt ja so oder so an die Rezeption um Fahrplaninformationen zu holen und<br />
um das Billette zu kaufen.<br />
4. Wie schnell kann die Info kommuniziert werden?<br />
J.M.: Unmittelbar wenn der Gast an die Rezeption kommt und ein Ticket kaufen möchte.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 26
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
7 Schlussfolgerungen der Befragungen<br />
7.1 Methodenkritik zur Expertenbefragung<br />
Die offen gestaltete Interviewform ermöglichte es den Experten/ Expertinnen, alle ausgear-<br />
beiteten Themenbereiche und insbesondere die schwierigen Problempunkte ausführlich und<br />
eingehend zu beantworten. Das reichhaltige Informationsmaterial der Interviews zeigt einen<br />
tiefen Einblick in die Prozesse der Unternehmen. So liess sich der Inhalt der jeweiligen Text-<br />
blöcke nicht immer eindeutig einer Frage zuteilen, sodass Wiederholungen im Kontext kaum<br />
zu vermeiden waren.<br />
7.2 Schlussfolgerungen<br />
Durch die Expertenbefragung bei den Hoteliers konnte man sehen, dass die internen Infor-<br />
mationsprozesse ziemlich identisch sind. Zu Beginn wünschen alle die Meldung „Jungfrau-<br />
joch <strong>ausverkauft</strong>“ per E-Mail ins Haus zu bekommen und immer per Rezeption. Es sind die<br />
Rezeptionisten/ innen, welche die Gäste betreuen und an die die Infos weitergeleitet werden.<br />
Mir war vor den Interviews schon klar, dass die Abläufe in den Hotels und Hostels ziemlich<br />
ähnlich aussehen würde, trotzdem war es wichtig für die Jungfraubahnen, zu wissen, wo die<br />
richtige Anlaufstelle ist. Denn es ist auch im Interesse des Hotels, ihre Gäste zu informieren.<br />
Bei der SBB sah die Situation schon anders aus. Diese internen Abläufe sind nicht für je-<br />
dermann ersichtlich, deshalb war es auch für meinen Experten, Herr Stefan Würgler, interes-<br />
sant beim Interview dabei zu sein. Erwähnenswert ist hier auch, dass wir nebst dem Ge-<br />
spräch auch einen Rundgang im Hauptgebäude der SBB in Bern erhielten. Das Operation<br />
Center in Bern ist als Informationsvermittler ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens,<br />
somit wurde uns genauestens erklärt wie der Informationsprozess Intern abläuft. Das war für<br />
mich persönlich ein sehr interessanter und lehrreicher Besuch.<br />
Was auch noch zu beachten ist, ist das bei den Bahnen keine zusätzlichen Kosten aufkom-<br />
men. Da die Informationen für alle Zugreisenden wichtig sind, wird diese Leistung von der<br />
SBB nicht in Rechnung gestellt.<br />
Beim Radio BEO wusste ich Anfangs nicht genau, was ich alles Fragen sollte. Jedoch nach<br />
längerem nachdenken und dem erstellen eines weiteren Leitfadens gelang es mir die richti-<br />
gen Fragen zu stellen. Das Telefoninterview mit Herr Mürner verlief sehr gut ich erhielt alle<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 27
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
für mich relevanten Informationen. Es war mir schon klar, dass dieses Interview zwar sehr<br />
interessant sein würde, jedoch weniger brauchbar für die Jungfraubahnen. Da es eine kost-<br />
spielige Methode ist.<br />
Der nächste Schritt wird nun sein, mit den Jungfraubahnen abzusprechen und zu schauen,<br />
welche Methoden als Informationskanäle geeignet sind.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 28
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
8 <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Nach einem Treffen mit dem JB Experten Stefan Würgler, Leiter Vertrieb & Produktion, ist<br />
schon sehr klar deutlich geworden, welches Medium zur Umsetzung der Massnahmen am<br />
Besten geeignet ist. Die SBB ist durch die weitläufige Erreichbarkeit als das Medium sehr gut<br />
geeignet. Durch die schnelle Mitteilung ans Operation Center in Bern, kann die Nachricht<br />
sehr schnell an den Reisenden weitergegeben werden. Durch die Bahnschalter sowie der<br />
Website www.sbb.ch finden die Reisenden zusätzliche Informationen. Die Vorteile dieser<br />
Methode sind hier nochmals festgehalten:<br />
� Die Nachricht gelangt schnell und einfach an die Zielgruppen.<br />
� Diese Dienstleistung wird gratis von der SBB angeboten, da die Information für alle<br />
Reisenden von Bedeutung ist.<br />
Die Prozesse der <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> werden folgend unter drei Situationen un-<br />
terschieden. Mit den vorlaufenden Massnahmen, wird versucht den Gast zu sensibilisieren.<br />
Es geht darum, dass man langsam auf die Änderung vorbereitet wird. Die mitlaufenden<br />
Massnahmen sind diese, welche beim <strong>ausverkauft</strong>en <strong>Jungfraujoch</strong> ausgeführt werden, wel-<br />
che Vorkehrungen Intern wie Extern getroffen werden müssen.<br />
Die nachwirkenden Massnahmen sollen die Bekanntheit der Kontingentierung <strong>Jungfraujoch</strong><br />
nachhaltig steigern sowie die getroffenen <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong> auf deren Wirksam-<br />
keit prüfen. Bei der Auswertung, geht es schlussendlich um die Analyse und kontinuierliche<br />
Verbesserung der Massnahmen. Es wird analysiert ob die getroffenen Entscheidungen und<br />
Abläufe zukünftig beibehalten, geändert oder verbessert werden müssen.<br />
8.1 Vorlaufende Massnahmen<br />
Es ist wichtig, dass man die Kunden und die Partner im Voraus auf die Kontingentierung<br />
aufmerksam macht. Aus diesem Grund haben es die Jungfraubahnen am 29. Mai 2009 vor-<br />
gezogen eine Medienmitteilung 7 herausgegeben. Diese wurde über Zeitungen wie auch über<br />
der Website der JB publiziert.<br />
Folgende Zeitungen berichteten am 29. Mai 2009 von der Kontingentierung der Billette.<br />
7 Siehe Anhang 2, Medienmitteilung Jungfaubahnen<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 29
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
� Tagesanzeiger<br />
� Berner Zeitung<br />
� NZZ<br />
� Thurgauerzeitung<br />
� Jungfrauzeitung<br />
� Handelszeitung<br />
� Cash.ch<br />
� Walliserbote<br />
� Blick<br />
� 20 Minuten<br />
� .ch<br />
Wichtige Partner und Touroperator wurden auch vorgängig per E-Mails informiert. Es war<br />
wichtig abzuklären, was sich ändert. Z.B. die grossen Touroperators, für diese ändert sich<br />
nicht, da sie ausschliesslich Gruppenreisen organisieren und für diese ändert sich nichts.<br />
8.2 Mitlaufende Massnahmen<br />
8.2.1 Kommunikation Extern<br />
Auf der Website www.jungfraubahn.ch sowie im Online-Fahrplan auf www.sbb.ch wird auf<br />
mögliche Wartezeiten aufmerksam gemacht. Wartezeiten und <strong>ausverkauft</strong>e Kontingente<br />
werden durch die Stationen Zweilütschinen dem OCP der SBB in Bern gemeldet. Das OCP<br />
organisiert die Information der Reisenden in den Fernverkehrszügen und Bahnhöfen und gibt<br />
die Information an Viasuisse für die Kommunikation über die Verkehrsinformationen weiter.<br />
Zudem informiert die Station Zweilütschinen auch die Hotels per E-Mail über das ausverkauf-<br />
te Kontingent. Auf www.jungfraubahn.ch wird zudem ein „Countdown“ eingerichtet, mit den<br />
täglich noch verfügbaren Tickets. Die Meldung „<strong>Jungfraujoch</strong> – Top of Europe <strong>ausverkauft</strong>“<br />
wird durch die Betriebsabteilung der Jungfraubahnen www.jungfraubahn.ch sowie auf dem<br />
Infokanal 29 publiziert. Als Zusatzmassnahme bietet sich ein Spot über Radio BEO an.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 30
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
8.2.2 Kommunikation und Zusammenarbeit Intern<br />
Was es hier noch zu beachten gilt ist, dass laufend über Wartezeiten, Parkplätze usw. infor-<br />
miert wird. Da ist vor Allem die interne Kommunikation zwischen den Dienststellen und<br />
Bahnhöfen gefragt. Die Entlastung der Kleinen Scheidegg und der JB wird für die Talbahn-<br />
höfe und die Verkaufstellen eine zusätzliche Herausforderung sein. Es ist sehr wichtig, dass<br />
alle Beteiligten mithelfen damit dem Gast, trotz Grossandrang, ein positives Reiseerlebnis<br />
geboten werden kann.<br />
8.2.3 Alternativ- Angebote<br />
Um dieses positive Reiseerlebnis zu gewährleisten, werden auch Alternativangebote ange-<br />
priesen. Wenn das <strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong> ist, werden folgende Angebote aktiv:<br />
� Retourbillette nach First für CHF 20.-<br />
� Retourbillette nach Schynige Platte CHF 20.-<br />
� Retourbillette nach Harder Kulm (Hausberg Interlaken für CHF 10.-<br />
8.3 Nachwirkende Massnahmen<br />
Nach dem ersten Tag mit <strong>ausverkauft</strong>em Kontingent, wird intern im Unternehmen ein Debrie-<br />
fing stattfinden, bei dem die erfolgten Massnahmen und Abläufe besprochen werden. Diese<br />
werden anhand eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) analysiert und wenn<br />
nötig verbessert, um so die Qualität stetig zu verbessern.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 31
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Ein KVP kann z.B. folgendermassen aussehen:<br />
Abbildung 8: Kontinuierliche Qualitätssicherung<br />
Quelle: Steinröder (2005, S. 36)<br />
Um im Gespräch zu bleiben und damit das auch Nachhaltig verankert wird, sollten die Mel-<br />
dungen nacht solchen Spitzentagen auch immer auf der Internetseite sowie über den News-<br />
letter der Jungfraubahnen publiziert werden. Somit kann die Einführung der Kontingentierung<br />
schnell per mund zu mund Propaganda in Umlauf gebracht werde. Mit einem „Besucherba-<br />
rometer“ können die Website-Besucher zudem die Frequenzen der letzten dreissig Tage<br />
nach verfolgen. Dies hat auch positive Auswirkung auf die Marke, so wird das rare Gut ver-<br />
marktet und die Nachfrage gesteigert.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 32
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
9 Schlusswort<br />
Wie die Nachricht „<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ nun kommuniziert werden kann, ist vorläufig<br />
geklärt. Es gilt nun abzuwarten, wie sich die Kontingentierung durchsetzt und wie die Ausfüh-<br />
rung des ersten Falles ablaufen wird.<br />
Mit dieser Arbeit konnte nun aufgezeigt werden, wie schwierig es ist, eine solche Nachricht<br />
an alle relevanten Gäste zu bringen. Es schien mir zuerst unmöglich und dennoch wurde ein<br />
passender Weg gefunden. Es stellte sich auch heraus, dass es nicht nur ein Medium gibt<br />
welches zur Informationsverbreitung eignet. Es ist eine Kombination von Informationsquellen<br />
welche den gewünschten Effekt erbringen soll.<br />
Zudem ist es wichtig zu erkennen, dass ein solches Konzept nicht von heute auf morgen<br />
umgesetzt werden kann. Intern wie auch extern müssen Mitarbeiter, Kunden und Partner<br />
sowie die ganze Medienlandschaft vorgängig sensibilisiert werden.<br />
Nun gilt es abzuwarten und zu sehen, wie sich diese Lage entwickelt.<br />
Was mich persönlich interessiert, ist ob die Kontingentierung eine Erhöhung der Nachfrage<br />
mit sich bringt. Leider kann ich das nicht in meiner Diplomarbeit miteinbeziehen, da noch<br />
keine Rückmeldung bezüglich dieser eingetroffen ist. Aber ich bin gespannt, wie sich das<br />
Thema in den Medien, sowie bei den Jungfraubahnen weiterhin entwickelt.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | 33
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Literaturverzeichnis<br />
Selbständig erschienene Quellen:<br />
Bieger T.(2006), Tourismuslehre – Ein Grundriss, Bern Stuttgart Wien: Haupt Verlag, 2. Auf-<br />
lage<br />
Blatter-Constantin M. et.al.(2002), Marketing und Verkauf, Aarau, Bildung Sauerländer,<br />
3.Auflage<br />
Bogner A. / Littig B. / Menz Wolfgang (2005), Das Experteninterview, Theorie, Methode, An-<br />
wendung, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwirtschaften, 2. Auflage<br />
Duden (1990), Das Fremdwörterbuch. Mannheim: Dudenverlag<br />
Fassler M. (1997), Was ist Kommunikation? München: Wilhelm Fink Verlag, 2. Auflage<br />
Rusch G. / Schanze H. / Schwering G. (2007), Theorien der Neuen Medien Kino – Radio –<br />
Fernsehen – Computer, München: Wilhelm Fink Verlag<br />
Steinröder M. et. al. (2005), Quality sells? Kundenorientiertes Qualitätsmanagement für Ver-<br />
lage, Frankfurt: Deutscher Fachverlag<br />
Unveröffentlichte Quellen:<br />
Kessler U. (CEO) Kontingentierung <strong>Jungfraujoch</strong> Top- of Europe, 2008<br />
Schindler H. / Wenger P. (unbekannt) <strong>Jungfraujoch</strong>- Top of Europe Seine Bauten und Anla-<br />
gen, Interlaken: Jungfraubahnen Management AG<br />
Diplomarbeiten/ Dissertationen:<br />
Niklaus S. (2005), Kommunikationskonzept zur Eröffnung der Lötschberg- NEAT Ende 2007<br />
für Wallis Tourismus, Diplomarbeit Siders: Schweizerische Tourismusfachschule<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | VII
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Landert C. (2003), Krisenmanagement und Kommunikation im Wandel, Dissertation der Uni-<br />
versität St. Gallen Hochschule für wirtschafts- Rechts – und Sozialwissenschaften<br />
Internetquellen:<br />
Fotogalerie http://www.jungfraubahn.ch/de/desktopdefault.aspx<br />
/tabid-50/332_read-2643/<br />
Definition Kommunikation http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation<br />
Alhambra Infos für Besucher http://www.andalusien-web.com/alhambra_infos.htm<br />
Kommunikationsmodell Maletzke http://miteb.ifs-dortmund.de/medio/ab14/w-info.htm<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | VIII
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Anhang<br />
Anhang 1<br />
Leitfaden für das Experteninterview SBB<br />
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ Kommunikationskonzept<br />
Berufstätigkeit & Aufgabenbereich<br />
1. Was haben Sie vorher gemacht?<br />
2. Wie lange arbeiten Sie schon für die SBB?<br />
3. Welche sind deine Hauptaufgaben als Leiter Kommunikation?<br />
Fragen bezüglich der Problemstellung<br />
4. Wo ist die erste Anlaufstelle?<br />
5. Wie verläuft der Infoprozess?<br />
6. Welche Informationskanäle (z.B. Verkehrsinfo) werden benutzt?<br />
7. Wie gelangt die Info zu den Bahnhöfen / zu den Gästen?<br />
8. Wie gelangt die Info in die Züge?<br />
9. Auf welchen Strecken, in welchen Zügen wird kommuniziert?<br />
10. Wie gelangen die Infos an die POS?<br />
11. Wie schnell kann diese Nachricht kommuniziert werden?<br />
12. Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?<br />
13. Gibt es noch etwas zu beachten?<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | IX
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Anhang 2<br />
Leitfaden für das Experteninterview andere Interviewpartner<br />
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ Kommunikationskonzept<br />
Berufstätigkeit & Aufgabenbereich<br />
1. Was haben Sie vorher gemacht?<br />
2. Wie lange arbeiten Sie schon für das Unternehmen X<br />
3. Welche sind deine Hauptaufgaben als …….?<br />
Fragen bezüglich der Problemstellung<br />
4. Wo ist die erste Anlaufstelle?<br />
5. Wie verläuft der Infoprozess?<br />
6. Welche Informationskanäle werden benutzt?<br />
7. Wie gelangt die Info zu den Gästen?<br />
8. Wie schnell kann diese Nachricht kommuniziert werden?<br />
9. Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?<br />
10. Gibt es noch etwas zu beachten?<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | X
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Anhang 3<br />
Medienmitteilung der Jungfraubahnen vom 28. Mai 2009<br />
Jungfraubahn: Täglich maximal 5000 Besucher<br />
<strong>Jungfraujoch</strong>–Top of Europe soll das Top-Ausflugsziel Europas bleiben. Zur<br />
Qualitätssicherung wollen die Jungfraubahnen die Zahl der Besucher ab sofort auf<br />
täglich maximal 5000 beschränken.<br />
Eine Fahrt zum <strong>Jungfraujoch</strong> bildet für viele Europa-Reisende den Höhepunkt ihres Auf-<br />
enthalts in der Schweiz. Aber auch viele Schweizer gönnen sich mindestens einmal im Le-<br />
ben einen Ausflug zum höchstgelegenen Bahnhof Europas auf 3454 m.<br />
Besucherandrang mit Auswirkungen<br />
An einzelnen Schönwettertagen kam es in der Vergangenheit vor, dass die Jungfraubahn<br />
von Besuchern aus aller Welt richtiggehend überrollt wurde. Die Folgen davon waren ein<br />
Mangel an Sitzplätzen während der Fahrt und ein Gedränge während des Aufenthalts auf<br />
dem <strong>Jungfraujoch</strong>–Top of Europe. Neue Kontingentierungsmassnahmen sollen diesem<br />
Schwachpunkt nun ein Ende bereiten. Zur Sicherung der Qualität wollen die Jungfraubahnen<br />
bei dieser Neuerung die Zahl der Besucher auf täglich maximal 5000 beschränken. Weil die<br />
Bahnen am vergangenen Samstag eine viel zu grosse Nachfrage verzeichneten, erwarten<br />
sie über Pfingsten wieder einen Grossaufmarsch an Gästen. Die ursprünglich auf 1. Juli<br />
2009 geplante Einführung realisieren sie<br />
deshalb bereits ab bevorstehendem Wochenende. Reisende zum <strong>Jungfraujoch</strong>–Top of Eu-<br />
rope müssen an solchen Tagen damit rechnen, dass gewisse Züge ausgebucht sind und je<br />
nach Verkehrsaufkommen eine spätere Abfahrtszeit oder ein alternatives Angebot vorge-<br />
schlagen wird.<br />
Einzelplatzreservierung möglich<br />
Als neue Serviceleistung bieten die Jungfraubahnen zu bestimmten Abfahrtszeiten ein Kon-<br />
tingent von reservierten Sitzplätzen für Einzelreisende auf der Strecke Kleine Scheidegg –<br />
<strong>Jungfraujoch</strong> und umgekehrt an. Ein Platz kostet je Reisestrecke fünf Franken und kann bis<br />
spätestens am Vortag online gebucht werden.<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | XI
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Einzelplatzreservierung online<br />
Auf www.jungfraubahn.ch ist dieser Service erhältlich. Buchung<br />
bis am Vortag der Reise, die Zahlung erfolgt online per<br />
Kreditkarte. Die zuhause ausgedruckte<br />
Reservierungsbestätigung wird am Reisetag ganz einfach der<br />
Zugbegleiter vorgewiesen.<br />
Weitere Information:<br />
Rail Info Jungfraubahnen, 3800 Interlaken<br />
Telefon 033 828 72 33, info@jungfrau.ch<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | XII
„<strong>Jungfraujoch</strong> <strong>ausverkauft</strong>“ <strong>Kommunikationsmassnahmen</strong><br />
Eidesstattliche Erklärung<br />
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Diplomarbeit alleine recherchiert und geschrie-<br />
ben habe und dass ich ausschliesslich die erwähnten Quellen benutzt habe.<br />
Ort: Siders Datum: 13. Juni 2009 Unterschrift: Th. Salzmann<br />
STF Diplomarbeit 2009 Thalita Salzmann Seite | XIII