Dorstfelder Volksbank-Filiale - Dortmunder & Schwerter ...
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DORTMUND-WEST · SONDERVERÖFFENTLICHUNG · AUSGABE SEPTEMBER | OKTOBER 2011<br />
Im Herbst 2008 erschien ein<br />
Bericht der IN-Stadtmagazine,<br />
durch den sich der damalige<br />
<strong>Dorstfelder</strong> CDU-Ortsunionsvorsitzende<br />
Bernd Tücking herabgesetzt<br />
fühlte.<br />
Es ging seinerzeit um die in der<br />
lokalen Politik kontrovers debattierte,<br />
aber letztlich nie realisierte<br />
Kreisverkehr-Lösung im Bereich<br />
Vogelpothsweg/Oberbank<br />
in Dorstfeld. In dem <strong>Dorstfelder</strong><br />
Magazin „Hier in Dorstfeld“ war<br />
damals nachzulesen, dass Tücking<br />
darum gebeten hatte, den Kreisel<br />
nach ihm benennen zu lassen.<br />
Tücking, offenbar von der Peinlichkeit<br />
der veröffentlichen Tatsache<br />
getroffen, sich selbst als<br />
Namensgeber für den künftigen<br />
Kreisel ins Gespräch gebracht zu<br />
haben, klagte gegen den Herausgeber<br />
Reiner Schwalm. Denn<br />
er habe nie darum gebeten, den<br />
Kreisel nach ihm benennen zu lassen.<br />
Jetzt ist nach zweieinhalb Jahren<br />
Recht gesprochen worden:<br />
Mit dem jüngst ergangenen Urteil<br />
des <strong>Dortmunder</strong> Landgerichts<br />
hat die 12. Zivilkammer die Klage<br />
endgültig abgewiesen und festgestellt:<br />
Der heutige stellvertretende<br />
Bezirksbürgermeister Innenstadt-<br />
West hat damals sogar gleich<br />
„mehrfach öffentlich den Wunsch<br />
geäußert, der in Dorstfeld angedachte<br />
Kreisverkehr möge nach<br />
ihm benannt werden“.<br />
Doch damit nicht genug: Das<br />
Landgericht stellte weiter fest,<br />
dass Tücking am 28.11.2008 im<br />
Landgericht sogar eine falsche eidesstattliche<br />
Versicherung abgab,<br />
als er vor Gericht behauptete, sich<br />
niemals selbst als Namensträger<br />
für die Kreisel-Benennung gegenüber<br />
Privatpersonen ins Gespräch<br />
gebracht zu haben. Tatsächlich<br />
tat er das aber nach Auffassung<br />
des Gerichts mehrfach gegenüber<br />
unterschiedlichen Personen.<br />
Das Landgericht hatte es sich gerade<br />
wegen Tückings eidesstattlicher<br />
Versicherung nicht leicht<br />
gemacht: Sechs Stunden lang er-<br />
24<br />
Delikater Fall für die <strong>Dorstfelder</strong> Christdemokraten<br />
CDU-Politiker Bernhard F. Tücking gab falsche eidesstattliche Versicherung ab<br />
hob der Vorsitzender der 12. Zivilkammer<br />
Beweis. Den Ausschlag<br />
gaben letztlich die Aussagen von<br />
zwei Zeugen.<br />
Gericht: Berichterstattung der<br />
IN-Stadtmagazine korrekt<br />
Und was bleibt nach all dem? Da<br />
ist die Presse-Berichterstattung<br />
der IN-Stadtmagazine aus 2008,<br />
die vom Landgericht abschließend<br />
als wahr und korrekt anerkannt<br />
wurde. Wäre die Wahrheit nicht<br />
ans Tageslicht gekommen, hät-<br />
Dieser Bericht aus dem Jahr 2008<br />
war Anlass für den Prozess<br />
Bald Kreisverkehr am Vogelpothsweg<br />
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit soll kurzfristig im<br />
Kreuzungsbereich Vogelpothsweg/Oberbank ein Kreisverkehr<br />
entstehen. Das Projekt wurde bereits vor einiger<br />
Zeit in der Bezirksvertretung auf Antrag der SPD<br />
genehmigt. Auf Initiative von Bezirksbürgermeister<br />
Hans-Ulrich Krüger und einiger einflussreicher Dorf-<br />
und Stadtpolitiker entschloss sich auch die Stadtverwaltung<br />
für diese Lösung. Stadtdirektor Sierau trat<br />
ebenfalls für diese Variante ein. Allerdings scheint<br />
es noch ein kleines Problem zu geben: Der Kreisverkehr<br />
soll geschätzt mindestens 350.000 Euro kosten<br />
und dieser Betrag steht noch nicht zur Verfügung.<br />
Aber für eine Stadt wie Dortmund mit einer Gesamtverschuldung<br />
von etwa 2.000.000.000 Euro (in Worten<br />
zwei Milliarden) plus Klinikum-, Flughafen- und<br />
sonstigen Verbindlichkeiten sollte der geschätzte Betrag<br />
für die erhoffte Sicherheit doch wohl nur eine Kleinigkeit<br />
sein. Übrigens: Bernd F. Tücking, <strong>Dorstfelder</strong><br />
Kaufmann, CDU-Ortsvorsitzender und Inhaber zahlreicher<br />
weiterer Posten, soll, so ist aus gut informierten<br />
Kreisen zu erfahren, gebeten haben, den Kreisel nach<br />
ihm benennen zu lassen.<br />
Würde dies wirklich passieren, würde Herr Tücking<br />
dann in einer Reihe mit nur ganz wenigen prominenten<br />
Deutschen stehen, die schon zu Lebzeiten eine eigene<br />
Straße bzw. in diesem Fall einen Kreisel mit ihrem Namen<br />
zieren dürfen, z. B.: Richard von Weizsäcker, Boris<br />
Becker und Steffi Graf.<br />
WWW.DO-STADTMAGAZINE.DE<br />
ten die IN-Stadtmagazine letztlich<br />
dauerhaft als Medium dagestanden,<br />
das Unwahrheiten über einen<br />
honorigen Politiker verbreitete.<br />
Und da ist am Ende auch der<br />
Privatmann Tücking, der laut Urteil<br />
klagte, da er seine Ehre herabgesetzt<br />
sah.<br />
Dazu spricht das Urteil<br />
Az: 12 O 481/09 des Landgerichts<br />
jetzt für sich selbst.<br />
Und da gibt es jetzt auch einen delikaten<br />
„Fall Tücking“ für die CDU.<br />
Immerhin war der exponierte<br />
CDU-Mann 2008 mit einem Parteimandat<br />
als CDU-Vorsitzender<br />
Dorstfelds ausgestattet, als er bei<br />
der Eröffnung der Fliederkirmes<br />
bzw. bei der CDU-Flugblattaktion<br />
im damaligen Bundestagswahlkampf<br />
seinen Wunsch nach dem<br />
„Tücking-Kreisel“ streute.<br />
Für den <strong>Dorstfelder</strong> CDU-Vorsitzenden<br />
Wilhelm Schulte-<br />
Coerne ist das Ganze allerdings<br />
dennoch eine Privatangelegenheit<br />
Tückings:<br />
„Die CDU erkennt den langjährigen<br />
und anerkennungswürdigen<br />
Einsatz von Herrn Bernd Tücking<br />
für die Belange Dorstfelds, seiner<br />
Bürger und Vereine dankbar an.<br />
Der Rechtsstreit, der sich an der<br />
Benennung eines nie gebauten<br />
Kreisverkehres entzündet hat, war<br />
und ist eine persönliche Angelegenheit<br />
von Herrn Tücking. Der<br />
Respekt vor unserem Rechtsstaat<br />
verlangt, ein Urteil nicht beiseite<br />
zu wischen. Der nichtige Anlass<br />
der gerichtlichen Auseinandersetzung<br />
macht den Vorgang tragisch<br />
und schmerzt unsere Ortsunion<br />
und auch mich persönlich sehr“.<br />
Zu dem Urteil erklärte Tücking<br />
auf Anfrage der <strong>Dortmunder</strong><br />
Stadtmagazine, er habe nie<br />
darum gebeten, den Kreisel<br />
nach ihm benennen zu lassen.<br />
Der Herausgeber der IN-Stadtmagazine<br />
hat Bernhard F. Tücking<br />
inzwischen bei der Staatsanwaltschaft<br />
Dortmund wegen der Abgabe<br />
dieser falschen eidesstattlichen<br />
Versicherung angezeigt.