RDT 4/2009 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 4/<strong>2009</strong><br />
12<br />
T IERSCHUTZPOLITIK I<br />
TIERSCHUTZ IN DEUTSCHLAND NACH DER WAHL<br />
AUSWIRKUNGEN ... UNTERLAUFEN DER DEN WAHLERGEBNISSE TIERSCHUTZ AUF DEN TIERSCHUTZ<br />
IM BUND<br />
"Tierschutz im Einklang mit<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
voranbringen"<br />
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU,<br />
CSU und FDP für die 17. Legislaturperiode<br />
misst dem Tierschutz eine "zentrale<br />
Bedeutung" bei. Verantwortlich für<br />
das <strong>Bund</strong>eslandwirtschaftsministerium<br />
und somit zuständig für den Tierschutz<br />
bleibt weiterhin Ilse Aigner (CSU).<br />
Union und FDP wollen sich für artgerechte<br />
Tierhaltung einsetzen und "den<br />
Tierschutz in <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Nutztierhaltung im Einklang mit <strong>der</strong><br />
Wirtschaftlichkeit voranbringen." Darü-<br />
Ilse Aigner: Qualvolle Tiertransporte<br />
nach Lybien abgesegnet<br />
ber hinaus lehnen die Koalitionäre die<br />
Patentierung landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
ab.<br />
Das <strong>Bund</strong>esjagdgesetz soll in seiner jetzigen<br />
Form erhalten bleiben, ein Verbot<br />
des Haustierabschusses und <strong>der</strong> Fallenjagd<br />
ist folglich nicht beabsichtigt.<br />
Zur Verringerung von Tierversuchen<br />
soll die Entwicklung von Ersatzmethoden<br />
weiter geför<strong>der</strong>t werden. Tiertransportzeiten<br />
in <strong>der</strong> EU sollen weiter begrenzt<br />
werden. Konkrete Maßnahmen<br />
hierzu werden jedoch nicht genannt.<br />
Da<strong>gegen</strong> hat das <strong>Bund</strong>eslandwirtschaftsministerium<br />
erst vor wenigen<br />
Monaten eine Vereinbarung mit Libyen<br />
unterzeichnet (das RdT berichtete in seiner<br />
Ausgabe 3/<strong>2009</strong>), die vorsieht, lebende<br />
Rin<strong>der</strong> von Deutschland aus auf<br />
einen tagelangen, qualvollen Transport<br />
in das Wüstenland zu schicken, wo sie<br />
anschließend geschächtet werden.<br />
BRANDENBURG<br />
"Keine Patentierung<br />
von Tierarten"<br />
Eine rot-rote Koalition aus SPD und<br />
LINKEN wird künftig in Brandenburg<br />
regieren. Auf <strong>der</strong> politischen Agenda<br />
<strong>der</strong> neuen Landesregierung spielt <strong>der</strong><br />
Am 27. September haben die Bürgerinnen und<br />
Bürger in Deutschland einen neuen <strong>Bund</strong>estag<br />
gewählt. In den fünf <strong>Bund</strong>eslän<strong>der</strong>n Brandenburg,<br />
Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und<br />
Thüringen haben die Wähler zusätzlich über die<br />
neue Zusammensetzung ihrer Landtage entschieden.<br />
Inzwischen haben sich die Parlamente<br />
neu konstituiert, die Regierungen sind vereidigt,<br />
und die Parteitage haben den Koalitionsvereinbarungen<br />
zugestimmt. Doch was bedeuten die<br />
einzelnen Koalitionsverträge für den Tierschutz?<br />
Der bmt gibt einen Überblick über die Koalitionsvereinbarungen<br />
<strong>der</strong> neuen <strong>Bund</strong>esregierung<br />
und <strong>der</strong> neu gewählten Landesregierungen<br />
von Brandenburg, Saarland, Sachsen, Schleswig-<br />
Holstein und Thüringen.<br />
Tierschutz eine untergeordnete Rolle.<br />
In dem 61seitigen Koalitionsvertrag für<br />
die 5. Wahlperiode des Brandenburger<br />
Landtages befindet sich hierzu lediglich<br />
ein Satz: "Die Landesregierung wird<br />
sich <strong>gegen</strong> die Patentierung von Tierarten<br />
einsetzen."<br />
SAARLAND<br />
"Einführung <strong>der</strong> Verbandsklage<br />
und Verbot des<br />
Haustierabschusses"<br />
Erstmalig in Deutschland wird im Saarland<br />
eine Jamaika-Koalition aus CDU,<br />
FDP und Bündnis 90/Die Grünen ein<br />
<strong>Bund</strong>esland regieren. Nach dem Koalitionsvertrag<br />
für die 14. Legislaturperiode,<br />
in dem <strong>der</strong> Tierschutz äußerst<br />
umfangreich und teilweise sehr detailliert<br />
berücksichtigt wird, sollen "<strong>Tiere</strong><br />
nicht nur als Nutzobjekte behandelt<br />
werden, son<strong>der</strong>n (…) ihnen um ihrer<br />
selbst willen Schmerz und Leid erspart<br />
bleiben" und sie sollen "artgerecht leben<br />
dürfen."<br />
Nach Bremen will auch das Saarland<br />
die Verbandsklage für anerkannte Tierschutzverbände<br />
einführen. Neben <strong>der</strong><br />
"Weiterführung und Verbreiterung <strong>der</strong><br />
artgerechten Tierhaltung" in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
soll <strong>der</strong> Vollzug gestärkt und