Herzliche Einladung - Jettingen
Herzliche Einladung - Jettingen
Herzliche Einladung - Jettingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 20 / Nummer 9 Jettinger Mitteilungen<br />
Donnerstag, 04. März 2010<br />
Landesweite Streuobstpflegetage –<br />
zum 3. Mal auch im<br />
Landkreis Böblingen<br />
Auftaktveranstaltung am Samstag, 6. März 2010, bei Sindelfingen<br />
– Theoretischer Schnittkurs am Freitag, 5. März 2010<br />
Vom 1. bis 31. März 2010 finden wieder landesweite Streuobstpflegetage<br />
statt. Im Mittelpunkt dieser Aktionstage steht das fachgerechte<br />
Schneiden möglichst vieler, längere Zeit nicht gepflegter<br />
Streuobstbäume, aber auch der Rückschnitt jüngerer Bestände.<br />
Die wertvollen Streuobstbestände, die so prägend für das Landschaftsbild<br />
sind, sollen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt<br />
und eben dieses Interesse der Bevölkerung auf die erhaltenswerte<br />
Kulturlandschaft gelenkt werden.<br />
Diese Aktionstage gehen auf eine Initiative des Landesverbandes<br />
der Obst- und Gartenbauvereine (LOGL) und der Kreisfachberatungsstelle<br />
für Obst- und Gartenbau zurück. Schirmherr ist der<br />
LOGL. Durchgeführt werden die verschiedenen Aktionen von den<br />
Obst-und Gartenbauvereinen im Land. Die Koordination auf Kreisebene<br />
liegt bei der Fachberatungsstelle für Obst- und Gartenbau<br />
des Landratsamtes Böblingen. Dort gibt es auch weitere Informationen<br />
zur Veranstaltung, Telefon (0 70 32) 20 05 30.<br />
Jeder, der sich für den Erhalt der Streuobstwiesen interessiert, ist<br />
herzlich eingeladen, an der Auftaktveranstaltung am Samstag, den<br />
6. März 2010 um 11.00 Uhr, bei Sindelfingen teilzunehmen. Da die<br />
praktische Arbeit im Mittelpunkt der Veranstaltung steht, findet diese<br />
im Freien statt – in den Streuobstwiesen an der Burghalde / Herrenwäldlesberg;<br />
einfach in Sindelfingen am Haupteingang Burghaldenfriedhof,<br />
Hermann-Löns-Str. 12 parken und dem ausgeschildertem<br />
Fußweg folgen (ca. 300m). Neben allgemeinen<br />
Informationen zu den landesweiten Streuobsttagen gibt es an diesem<br />
Tag auch Grußworte des Umweltdezernenten des Landkreises<br />
Böblingen, Wolf Eisenmann, außerdem eines Vertreters der<br />
Stadt Sindelfingen, Helmut Plaz vom Kreisverband der Obst- und<br />
Gartenbauvereine sowie Rudi König vom Obst- und Gartenbauverein<br />
Sindelfingen-Darmsheim. Letzterer bewirtet außerdem die Veranstaltung.<br />
Im Anschluss werden dann gleich die ersten Streuobstbäume<br />
fachgerecht geschnitten.<br />
Alle, die am Erhalt der Streuobstwiesen Interesse haben, sind herzlich<br />
eingeladen, entweder über ihren örtlichen Obst- und Gartenbauverein<br />
oder in ihren eigenen Baumbeständen aktiv mitzuhelfen.<br />
Zur Unterweisung der interessierten Obstbaumpfleger findet im Vorfeld<br />
der praktischen Einsätze ein theoretischer Schulungsabend<br />
statt. Der Kurs wird vom Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau,<br />
Manfred Nuber, durchgeführt am Freitag, den 5. März 2010, ab<br />
19.00 Uhr im Vereinsheim des Obst-u und Gartenbauvereins Sindelfingen-Darmsheim,<br />
Döffinger Straße (Nähe Schwippebrücke).<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.<br />
Historische Reihe:<br />
Blitzlichter aus dem Kreisarchiv Böblingen<br />
Über Fleißige Mütterlein, Unser täglich Brot<br />
und Versteckerles<br />
Große Schulbuchsammlung im Kreisarchiv<br />
Das fleißige Mütterlein<br />
„Spät am Abend, früh am Morgen, schafft das liebe Mütterlein. Für<br />
die Kinder muß es sorgen, immer muß es fleißig sein.<br />
Hemdchen, Kleider muß es machen, Strümpfe strickt es für das<br />
Kind, und noch viele schöne Sachen, die den Kindern nötig sind.<br />
Für so viele Müh und Plage will ich stets recht dankbar sein und<br />
von Herzen alle Tage folgen meinem Mütterlein.“<br />
Würde ein Erstklässler heute dieses Gedicht lesen, so käme es<br />
ihm sicher altertümlich vor. Doch es ist gerade einmal 60 Jahre alt.<br />
Wir finden es in der „Fibel für die Volksschulen“ aus dem Jahre<br />
1946, die vom Württembergischen Kultministerium herausgegeben<br />
wurde. Dort stehen auch Geschichten etwa über „Die alte<br />
Kuh“, in der ein Junge vom Wagen absteigt, um der Kuh das Ziehen<br />
des Wagens leichter zu machen. In „Unser täglich Brot“ begleitet<br />
ein Bauernsohn seinen Vater hinaus aufs Feld zum Eggen<br />
und Säen; zum Abschluss bittet der Vater um Gottes Segen für<br />
ein gutes Gedeihen. Natürlich finden sich auch Kinderreime wie<br />
„Versteckerles“ oder „Fingermärchen“ und „Reigen“. Kurz gesagt:<br />
In den Geschichten spiegelt sich anschaulich der Alltag der Kinder<br />
und Erwachsenen in ihrem sozialen Umfeld wieder.<br />
Die Fibel gehört zu einer großen Sammlung von Schulbüchern,<br />
die vom Staatlichen Schulamt Böblingen im Zuge der Verwaltungsreform<br />
im Jahre 2005 an das Kreisarchiv übergeben wurde. Die<br />
ältesten Exemplare stammen aus den 1940er, die jüngsten aus<br />
den 1990er Jahren. Die Sammlung umfasst das ganze Spektrum<br />
der Unterrichtsfächer und zählt über 2000 Bände.<br />
Die Fibeln der 1950er und 1960er Jahre unterscheiden sich markant<br />
von ihren Vorgängern der unmittelbaren Nachkriegszeit: Sie<br />
werden stark vom Bild wie auch von einem bildhaft gestalteten<br />
Text bestimmt. Äußern sich darin bereits die Vorboten der heraufziehenden<br />
Mediengesellschaft? Zudem verengt sich die Erzählperspektive<br />
der Geschichten auf die Welt der Kinder.<br />
Die Schulbücher für die zweite Klasse lassen ebenfalls interessante<br />
zeitgeschichtliche Bezüge vermuten. So beinhaltet das Lesebuch<br />
für Nordwürttemberg und Nordbaden aus dem Jahre 1946<br />
überwiegend Märchen. Wurde hier bewusst eine Gegenwelt zur<br />
tristen Nachkriegswirklichkeit geschaffen? „Das Buch musste damals<br />
noch von der Militärregierung genehmigt werden“, betont<br />
Kreisarchivarin Dr. Helga Hager in einer Pressemitteilung. Nur sieben<br />
Jahre später, 1953, spielten Märchen in derselben Klassenstufe<br />
kaum noch eine Rolle, zumindest was den Unterrichtsstoff<br />
in Niedersachsen angeht.<br />
„So wirft also die Sammlung von Schulbüchern im Kreisarchiv viele<br />
Fragen auf, die weit über das eigentliche (pädagogische) Thema<br />
hinausreichen“, bemerkt die Kreisarchivarin abschließend.<br />
Milde Temperaturen locken die Frösche und<br />
Kröten bald wieder an ihre Laichplätze<br />
Amphibienwanderung wird demnächst beginnen<br />
Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten – zum Schutz der<br />
Helfer!<br />
Die Temperaturen sind zunehmend milder voraus gesagt – die Amphibienwanderung<br />
wird demnächst beginnen. Bei abendlichen Bodentemperaturen<br />
von über 5° Celsius wird es Frösche und Kröten<br />
bald wieder zu ihren Laichplätzen ziehen.<br />
Auf dem Weg dorthin müssen sie oft verkehrsreiche Straßen überqueren,<br />
und das endet für viele Tiere tödlich. Auch im Landkreis<br />
Böblingen können in den Hauptwanderungs nächten bis Ende April<br />
wieder viele Straßen zu „Amphibienfallen“ werden.<br />
Um das zu verhindern, hat der Landkreis in den letzten Jahren vorbildliche<br />
Schutzeinrichtungen entlang der Hauptwanderwege geschaffen.<br />
Dauerhafte Leit systeme aus Stahlblech und tunnelähnliche<br />
Durch lässe unter den Straßen sowie moderne Kunststoffgeflechte<br />
und Folien am Straßenrand sorgen in zwischen vielerorts für<br />
gefahrlose Wanderungen der Amphibien.<br />
Im späten Frühjahr 2010 wird an der K 1045 von Nufringen nach<br />
Rohrau, im Bereich zwischen dem Gewerbegebiet Buchen und der<br />
Autobahnunter führung, eine weitere feste Amphibien leiteinrichtung<br />
mit Ausgleichsmitteln der Gemeinde Nufringen errichtet.<br />
Im Sommer 2010 werden zudem auf Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde<br />
des Landkreises Böblingen vom Bund an der B 296<br />
zwischen Herrenberg-Oberjesingen und Deckenpfronn im Bereich<br />
des Egelsees neue Amphibiendurchlässe und feste Leiteinrichtungen<br />
gebaut.<br />
Zusätzlich helfen jedes Jahr zahlreiche Ehrenamtliche, indem sie<br />
die Frösche und Kröten an besonders gefährdeten Stellen am Straßenrand<br />
einsammeln und in Eimern über die Straßen tragen. Im<br />
Dunkeln sind die Helferinnen und Helfer trotz Warnwesten oft selbst<br />
gefährdet, weswegen der Landkreis auch in diesem Jahr wieder in<br />
sechs Bereichen Geschwindigkeits begrenzungen festsetzt, die voraussichtlich<br />
bis Ende April 2009 gelten werden:<br />
– Auf der K 1055, zwischen Sindelfingen und Vaihingen, im Bereich<br />
der Hinterlinger Seen, gilt ein Tempo limit von 30 km/h, wenn Wanderaktivitäten<br />
zu verzeichnen und aus diesem Grund Helfer unterwegs<br />
sind;