Unerbittliche Förderung der Wiederverwendung (VR 03

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JULIAN CARROLL AUS BRÜSSEL Unerbittliche Förderung der Wiederverwendung Julian Carroll, Managing Director, EUROPEN Nach der letzten Gesprächsrunde über die Überarbeitung der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle hat das Umweltdirektorat der Europäischen Kommission von der Industrie eine klare und unmissverständliche Botschaft erhalten. Danach sollen eventuelle Änderungen der bestehenden Verwertungsvorgaben in der Richtlinie nur auf der Grundlage einer vorher durchgeführten Beurteilung und Analyse der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Richtlinie erfolgen. Das Problem liegt darin, dass die Kommission erst vor kurzem eine derartige Studie eingeleitet hat und dass die Ergebnisse erst in einem Jahr vorliegen sollen. Trotz dieses Informationsdefizits hat die Kommission erneut bestätigt, dass sie einen Vorschlag zur Änderung der Vorgaben vorlegen wird. Die Industrielobby in Brüssel kann das Verfahren nur aufhalten, wenn sie den Rat (Mitgliedsstaaten) und das Europäische Parlament dazu bringt, bis zum Vorliegen des Berichts zu warten. Um dieser Forderung nach einem Aufschub Nachdruck zu verleihen, ist an die Kommission ein Schrei- ben gerichtet worden, in dem mitgeteilt wird, dass die Industrie bereit ist, „einen unmittelbaren und erheblichen Beitrag zur Überprüfung und Analyse der derzeitigen Verwertungsaktivitäten innerhalb eines geeigneten Rahmens für einen Dialog zwischen allen Beteiligten zu leisten“. Die vom Umweltdirektorat angekündigte Studie wird folgendermaßen beschrieben: „Beurteilung der Kosten und der Nutzen bezüglich der Erreichung von Wiederverwendungs- und Verwertungszielvorgaben für die unterschiedlichen Verpackungsmaterialien im Rahmen der Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsabfälle“. Die Ausschreibung der Kommission mit dem Aufruf an Interessenten für die Durchführung der Studie beschreibt ihre Ziele und Aufgaben. Wenn diese als Hinweis auf die möglichen Lösungen gewertet werden, die die Beamten in Brüssel in Erwägung ziehen, dann sind sie alarmierend. Die Analyse soll Verpackungsverwertungs- und -wiederverwendungssysteme behandeln, einschließlich „einer Untersuchung der möglichen Einführung von Wiederverwendungs-Zielvorgaben für die betreffenden Verpackungsmaterialien bis Mitte 2006“. Obwohl die derzeitige Richtlinie keine solchen Vorgaben enthält und es viele Beweise gibt, dass derartige Zielvorgaben sich auf den Binnenmarkt störend auswirken würden, setzt die Kommission ihre unerbittliche Förderung von Wiederverwendungssystemen als Allheilmittel für die Lösung von Abfallwirtschaftsproblemen im Verpackungsbereich trotzdem fort. In einem weiteren, für die Industrie alarmierenden Punkt wird eine besonders eingehende Untersuchung von stofflichen Verwertungsverfahren für Kunststoffe gefordert. In diesem Zusammenhang wird eine Analyse jedes Packstoff-Kunststoffpolymers verlangt. Die Forderung nach einer derart segmentierten Betrachtung lässt die Frage nach den genauen Plänen der Gesetzgeber für die Zukunft von Kunststoffverpackungen offen. Jeder in der Verpackungskette, der meint, dass die Gefahr von restriktiver Verpackungsgesetzgebung inzwischen geringer geworden ist, wäre gut beraten, sich die in dieser Studie geforderten Angaben zu Gemüte zu führen und darüber nachzudenken, was noch zwischen den Zeilen zu lesen sein könnte. Verpackungs-Rundschau 3/2000 11
Titelthema Die Abfüller wollen alle Freiheiten was ihre Produkte betrifft. Umso flexibler muss die nachgeschaltete Palettiertechnik angelegt sein. Ein Feld, in dem sich Palettierroboter mehr und mehr durchsetzen. Intelligente Palettiertechnik 12 Verpackungs-Rundschau 3/2000 Drei Roboter in Action. Fünf Trays mit Jogurt oder Quark laufen von der Formationsbahn in den Greifer ein. Erst das Produkt - dann der Roboter Die Abpackprozesse sind dabei so anspruchsvoll, dass die Roboter hier meist in komplexe Systeme eingebunden werden. Viel Software für die Verknüpfung der einzelnen Aggregate, viel Fördertechnik und viel, viel Know-how. Daraus schnürte die HD Automations GmbH, Westerkappeln-Velpe, ein ganzes Paket. Im Jahre 1993 von Palettiertechnik-Experten gegründet, wurde am 1. Oktober 1999 ein kompletter Schuh daraus, als man auch der steigenden Nachfrage nach Palettierrobotern ein schlüssiges Konzept entgegensetzte. HD Automations GmbH, die Spezialisten für Palettier- und Handlingslösungen, Kawasaki Robotics Deutschland und Apollo Logistics/NL für die gesamte Fördertechnik und Logistik. HD entwickelt die Konzepte und schreibt die Software unter Einbindung aller Förder- und Transportstrecken sowie der gesamten Peripherie. Von Kawasaki kommen „leblose“ Roboter, die bei HD mit allen erdenklichen Greifern ausgerüstet und auch programmiert werden. Nach Angaben der Geschäftsführung hat man sich mit Kawasaki ganz be- wusst einen Roboter-Anbieter ausgesucht, der im Robot-Palettieren, in der Verpackungstechnik, noch nicht über ein eigenes Vertriebsnetz verfügte, dies wollte HD selber von Grund auf übernehmen. Mit Apollo arbeitete man schon vorher bei verschiedenen Projekten zusammen und wurde dann offizielle Vertretung. Alle drei Bereiche unter einem Dach in Westerkappeln-Velpe, mit insgesamt 35 Roboteranwendungen in den verschiedensten Abfüllbereichen. Weites Spektrum verschiedener Anwendungen HD sieht sich als Steuerungsspezialist für die gesamte Planung in der Palettiertechnik. Die Robotik habe einen eindeutigen Aufschwung vollzogen, weil die Abfüller in der Anlieferung zum Palettieren weitgehend frei bleiben wollen. Das heißt, Produkt stehend, liegend, chaotisch, als Einzelprodukt, im Tray oder in sonstigen Umverpackungen. Mit einer solchen Fülle an verschiedenen Aufgaben kommt eigentlich nur ein programmierbarer Roboter zurecht. Hier
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