Nr. 2 · Mär/Apr. 2008 - Mediaport - Das Magazin für die Medienstadt ...
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Ist das wirklich so neu? Sie habe<br />
doch bisher auch mit ausgeklügelten<br />
Instrumenten Customer Relations<br />
Management (CRM), Abonnentenbetreuung<br />
betrieben.<br />
Sie haben Recht, <strong>für</strong> unsere CRM-Systemen<br />
ist es relativ unerheblich, ob Sie<br />
einen Versand auslösen, <strong>für</strong> den in der<br />
Druckerei Etiketten auf Hefte geklebt<br />
werden, oder ob auf einem elektronischen<br />
Weg Newsletter rausgeschickt<br />
werden. Insofern bieten unsere CRM-<br />
Systeme im Stammgeschäft eine hervorragende<br />
Grundlage <strong>für</strong> das Neugeschäft<br />
im Internet. Die Chance liegt <strong>für</strong> Verlage<br />
darin, Kundeninteressen aus dem Printgeschäft<br />
und dem Internet zusammenzufassen<br />
und zu be<strong>die</strong>nen. Bei Gruner<br />
+ Jahr standen <strong>die</strong> Websites <strong>für</strong> einige<br />
Jahre eher ein Stück am Rande. <strong>Das</strong> ändert<br />
sich jetzt, ihre Bedeutung <strong>für</strong> unsere<br />
starken Marken wächst, und in der Folge<br />
wachsen <strong>die</strong> Vertriebsaktivitäten Print<br />
und Online zusammen. Bei stern.de kam<br />
der neue Chefredakteur Frank Thomsen<br />
vom gedruckten STERN und steht jetzt <strong>für</strong><br />
einen starken Schulterschluss zwischen<br />
beiden Welten. Dadurch werden <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nmarken<br />
viel einheitlicher wahrgenommen,<br />
Print wie Online.<br />
Aber <strong>die</strong> Digitalisierung führt doch<br />
zu einer noch stärkeren Fragmentierung<br />
und zu noch weiter zersplitterten<br />
Zielgruppen, verstärkt also<br />
eine Entwicklung, <strong>die</strong> dem Pressemarkt<br />
ohnehin schadet.<br />
<strong>Das</strong> bleibt eine große Herausforderung.<br />
Eine wichtige Bahnhofs-Buchhandlung<br />
hält heute schon 6000 Titel vor. Die Zahl<br />
hat sich in den letzten 20 Jahren etwa verzehnfacht.<br />
Wir sprechen insgesamt über<br />
einen gesättigten Markt. Durch Produktdifferenzierungen,<br />
Line Extensions und<br />
unterschiedliche Preismodelle, so z. B. ein<br />
Heft mit DVD zum höheren Preis, haben<br />
<strong>die</strong> Verlage zum Teil sehr erfolgreich versucht,<br />
dem schleichenden Abwärtstrend<br />
der Zeitschriften entgegenzuwirken. Aber<br />
in der Tat entsteht dadurch ein hoch fragmentierter<br />
Markt, dessen Facetten im Einzelhandel<br />
immer schwieriger den Konsumenten<br />
zu vermitteln sind.<br />
Wie können Sie <strong>die</strong>ser zunehmenden<br />
Vielfalt und Segmentierung im Datenmanagement<br />
ausreichend begegnen?<br />
Neben unseren qualifizierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern benötigen wir<br />
in der Tat sehr belastbare und ausgefeilte<br />
Systeme, <strong>die</strong> alle Abrechnungs- und<br />
Kundendaten der unterschiedlichsten<br />
Vertriebsgeschäfte sauber und flexibel<br />
abwickeln.<br />
Gibt es Zahlen, <strong>die</strong> das Datenvolumen<br />
im Vertrieb im Langfristtrend<br />
zeigen?<br />
Bemisst man es allein an der Zahl der Erscheinungsweisen<br />
der Titel im G+J-Portfolio,<br />
so hat sich <strong>die</strong>se in den letzten<br />
zehn Jahren sicher mindestens verdoppelt.<br />
Dazu kommt ein Wachstum in Höhe<br />
mehrerer Tausend verschiedener Werbemaßnahmen<br />
<strong>für</strong> unsere Titel.<br />
Damit nicht genug, Sie organisieren<br />
im Rahmen der Markt- und Kundenpflege<br />
weitere Aktivitäten.<br />
Richtig. Der dpv ist genau genommen<br />
eine Unternehmensgruppe mit einer Vielzahl<br />
von hoch spezialisierten und kompetenten<br />
Geschäftseinheiten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> unsere<br />
Kundenverlage auf unterschiedlichsten<br />
Geschäftsfeldern und <strong>für</strong> unterschiedlichste<br />
Me<strong>die</strong>nprodukte Vermarktungs<strong>die</strong>nstleistungen<br />
erbringen. Wir folgen<br />
hiermit der gestiegenen Komplexität des<br />
Gesamtmarktes, denn auch <strong>die</strong> Absatzkanäle<br />
verfeinern sich ja immer stärker.<br />
So haben beispielsweise Nebenprodukte<br />
unserer Marken bereits eine lange und erfolgreiche<br />
Historie. <strong>Das</strong> Kalendergeschäft<br />
von GEO entstand in den 80er-Jahren.<br />
Heute gibt es immer mehr Produktgattungen<br />
und -arten, <strong>für</strong> <strong>die</strong> wir das Direktgeschäft<br />
oder das Handelsgeschäft stark<br />
ausbauen. Wir achten dabei darauf, <strong>die</strong>se<br />
Angebote an den Konsumenten mit<br />
den jeweiligen Zeitschriften zusammen<br />
zu verbinden und so thematisch stimmige<br />
Markenwelten zu inszenieren.<br />
Sie betreuen sogar eigene Läden.<br />
Wir haben als Anregung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Branche<br />
ein Konzept entwickelt, wie man<br />
innerhalb von so genannten Premiumshops<br />
Presse hochwertig inszeniert und<br />
<strong>die</strong> Markenwelten von Zeitschriften erlebbar<br />
macht. Käufer können dann bestimmte<br />
Produkte vor Ort kaufen, über<br />
<strong>die</strong> sie in der Zeitschrift gelesen haben,<br />
beispielsweise <strong>die</strong> Weine der „Weinschule“<br />
des Stern. <strong>Das</strong> ist attraktiver Leserservice<br />
in der Produktwelt und Erlebniswelt<br />
unserer Titel. <strong>Das</strong> werden wir in Zukunft<br />
stärker testen.<br />
Früher wurden solche Sachen an<br />
Partner abgegeben, warum machen<br />
Sie es jetzt selbst? Wegen der<br />
Mehrerlöse? ❱<br />
„In der Düsternstraße fühlen wir uns gut aufgehoben“: