Nr. 2 · Mär/Apr. 2008 - Mediaport - Das Magazin für die Medienstadt ...
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
<strong>die</strong> Gespräche der Parteien über<br />
den nächsten Senat sind <strong>für</strong> Journalisten<br />
doppelt spannend: Der<br />
Souverän hat was Neues ausprobiert,<br />
aber es geht auch um <strong>die</strong><br />
Zukunft der Me<strong>die</strong>n selbst.<br />
Im Hafen ist <strong>die</strong> Sache klar: Die<br />
unaufschiebbare Elbvertiefung<br />
steht gegen unverzichtbaren Umweltschutz.<br />
Die große Koalition<br />
der Gutwilligen hofft auf das althamburgische<br />
Talent zur klugen<br />
Kunst von Kompromiss und Konsens.<br />
Aber auch das zweite Standbein<br />
der Stadt bedarf erhöhter Aufmerksamkeit.<br />
So, wie <strong>die</strong> großen<br />
Pötte in ein paar Jahren vielleicht<br />
nicht mehr in Hamburg, sondern<br />
in Rotterdam laden und löschen,<br />
so ankern und ackern große Verlage,<br />
Sender und Agenturen womöglich<br />
bald nicht mehr an der<br />
Elbe, sondern an der Spree.<br />
Es stimmt wenig optimistisch, dass<br />
der Journalist Michael Naumann<br />
in der neuen Bürgerschaft nur<br />
fünf Kolleginnen und Kollegen<br />
aus den Me<strong>die</strong>n findet. Drei sind<br />
bei der Linken, zwei in der SPD,<br />
bei Schwarz-Grün bleibt <strong>die</strong> Kaste<br />
der Kommentatoren und Korrespondenten<br />
komplett außen vor.<br />
Nun könnte man sagen, dass<br />
Journalisten Politik verfolgen<br />
und nicht selbst veranstalten sollen.<br />
Doch was ist mit der großen<br />
Mehrheit der 65.000 Mitarbeiter<br />
auf den klassischen Feldern Werbung,<br />
Verlagsgewerbe, Druck,<br />
Rundfunk, Film-, Musik- und Kulturwirtschaft?<br />
Und den 45.000<br />
aus dem jungen Bereich der IT,<br />
wo sich Multimedia, DV-Dienste,<br />
Telekommunikation, Gerätehersteller,<br />
Hardware- und Softwareberatung<br />
tummeln?<br />
Hamburgs Me<strong>die</strong>nwirtschaft<br />
braucht keine Bagger im Elb-,<br />
wohl aber Leuchttürme im Datenstrom:<br />
Etwa mehr Fördermittel<br />
<strong>für</strong> Prestige-Branchen wie <strong>die</strong><br />
Filmindustrie (S. 20), <strong>die</strong> Stars in<br />
<strong>die</strong> Stadt schleppt und damit eine<br />
hochprofessionelle Glamour-Community<br />
nährt (S. 8). Mehr Metropolitan-Image.Internationale<br />
Drähte, <strong>die</strong> nur dann glühen<br />
können, wenn Preise, Events und<br />
Spektakel winken. Mehr Starthilfe<br />
<strong>für</strong> chancenreiche Newcomer.<br />
Und eine Bürgerschaft, <strong>die</strong> den<br />
privatwirtschaftlichen Steuerfaktor<br />
Me<strong>die</strong>n auch als kulturellen Zugewinn<br />
schätzt.<br />
Schwarz-Grün? Schwarz-Rot?<br />
Und nach Kurswechsel oder Koalitionskrise<br />
doch noch Rot-Rot-<br />
Grün? In der Hauptstadt regiert<br />
Rot-Rot. Auch wenn das der Berliner<br />
Me<strong>die</strong>nwirtschaft offenbar<br />
nicht schadet: In Hamburg sollen<br />
wir dergleichen nicht riskieren.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Josef Nyary<br />
EDITORIAL<br />
Schwarz-Grün, Schwarz-Rot, Rot-Rot<br />
INHALT<br />
PERSONALIEN AUS HAMBURG<br />
Die erste PR-Nacht in Hamburg .................4<br />
Peter Heinleins Termine ......................5<br />
PRINTMEDIEN IN HAMBURG<br />
„Die Ängste sind vorbei“: