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Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History

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transcriptie<br />

<strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

045<br />

Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) - Voortman


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Dit werk is auteursrechtelijk beschermd.<br />

Gehele overname, plaatsing op (web)sites, verveelvoudiging op welke andere wijze dan ook<br />

en/of commercieel gebruik van deze in<strong>for</strong>matie is niet toegestaan, tenzij hiervoor<br />

uitdrukkelijk schriftelijke toestemming is verleend door de beheerder van het Familiearchief<br />

zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Alle publicaties van het Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman staan<br />

geregistreerd in Vortmes Magazine, gedeponeerd bij de Koninklijke Bibliotheek in Den Haag<br />

onder ISSN 1383-858X.<br />

Alle rechten voorbehouden © Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Geauthoriseerde verspreidde versies:<br />

1.0 <strong>Artland</strong> <strong>Resource</strong> <strong>Collection</strong> <strong>for</strong> <strong>History</strong> [ ARCH ] 02-04-2010<br />

Documenteigenschappen<br />

Documentnaam: COPO-045.Docx<br />

Titel: <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Oorsprong:<br />

Versie: 1.0 ARCH<br />

Publicatiedatum: 22-9-2011<br />

Transcriptie: J.G. Voortman (†)<br />

Productiedatum: 1982-2009<br />

Beheerder: Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman (FAVO)<br />

Website: www.vortmes.nl<br />

Trefwoorden: Transcriptie, <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>,<br />

Omschrijving: Bewerkte transcriptie van <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Pagina’s: 142


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

<strong>Pohlsander</strong> film 1043851 (V/W)<br />

Erbkotten Wielage in Vehs.<br />

In dem Kirchspiele Badbergen gab es früher 3 Höfe des Namens Wielage.<br />

a) Erbkotten Wielage.<br />

b) Markkotten Wielage, der in der Naziezeit der Anlage eines Flugplatzes zum Opfer fiel.<br />

c) Markkotten Wielage in Grothe.<br />

Der Name Wielage bedeutet; Heiliger oder geweihter Land, die Wielage ist also eine alte<br />

germanische Kultstätte. Auf der Flurkarte Vehser Mark Nr.5 der Du Plat’schen Landesvermessung<br />

von 1784-1790 finden sich die Fluren Wielager Heide, Grosse Wielage und Kleine Wielage. In alten<br />

Urkunden und Schatzregistern sind die Höfe und Familien durchweg nicht näher bezeichnet, sodass<br />

es äusserst schwer war, die Nachrichten den betreffenden Höfen zuzuweisen. Nach bestem<br />

Vermögen ist versucht worden die Höfe zu unterscheiden. Mit den hier gebrachten Nachrichten war<br />

nicht beabsicht, eine vollkommene Hof- oder Familiengeschichte zu schreiben. Die Nachrichten<br />

wurden niedergeschrieben, wie sie anfielen, um der Nachwelt Kunde von den 3 Höfen zu vermitteln.<br />

Wielage ist der Classification der Höfe nach ein Erbkötterei, die in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts in der Bauerschaft Vehs sub Nr.23 geführt wurde.<br />

1448 die beati Egidii, schenkte vor dem Richter Hinric Brawe, zu Quakenbrück, Reynsad tor Wylaghe<br />

den Kirchenräthen zu Badbergen und ihren Nachkommen zum Behufe St. Georgii, 6 Scheffel<br />

Roggensaat, nämlich 5 Stück Landes hinter dem Vahlkamp zwischen H. tor Weylage und<br />

Borcherdings belegen, für Seelenmessen. Die Kirchenräthe sollen Reynsad tor Wylaghe, so lange sie<br />

lebt, jährlich auf Michaeli 4 Schilling wiedergeben. Der jeweilige Besitzer der Erbkötterei hat später<br />

die obengenannten Grundstücke immer in Pacht gehabt und dafür die ortsübliche Pacht gezahlt.<br />

Dühne II. S.265.<br />

Dieser Urkunde nach war also die Hofstätte 1448 bereits frei, auch in jüngeren Urkunden wird sie<br />

frei genannt.<br />

1490 Bursscop to Ves, Herman tor Wilage; 3 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 2 Rinder, 8 Schweine.<br />

Herman tor Wilage zahlte 8 Schill. 4 Pf. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

1512 Vees.<br />

Pfenneke tor Wilage ……, Gerdt Wilage 2 Schill., Johan tor Wilage 4 Schill. Kopfschatz.<br />

Diese 3 Steuerpflichtigen stehen hinter einander. In Pfenneke tor Wilage darf wohl die Witwe des<br />

1490 genannten Herman tor Wilage gesehen werden. Gerdt Wilage wird der Anerbe oder Besitzer<br />

der Erbkötterei sein. Johan tor Wilage wird Aufsitzer des Markkottens sein.<br />

Rep.100. Abschn89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Vees, dt. marcam Gert Wilage, Elzeke uxor 1 Mark 4 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1562 Johannis Kuest, zu Veest, obligatio super 50 Tahleris Joachimicis et 2½ Joachimicorum<br />

Thalerorum pensione inter visitationis beatae Mariae virg. et s. Jacobi, hypotheca praedium eius zu<br />

Veest in Kerspel Batberg. Fideiussores Jurgen Wilage et Engelke Bernehagen ibidem.<br />

Osnabrück 11 Pfarrarchiv St. Johann S.52. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 1 / 142


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1589 Buerschafft Veess, Jurgen Wilaghe 1 Rth. 3 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1599 Burschafft Vehess, Gerdt Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1601 Bauerschaft Vehes, die Freien, Wielage 3 Schill. Herbstschatz.<br />

Rep.123 C. 145 St.A.O.<br />

24.1.1612 vor dem Richter Leuningk in Quakenbrück erklärt Catharina Osing mit Autorität ihres<br />

Ehemannes als natürlichen Vormundes Juergen Wielage, dass sie ihr Kindesteil voll und ganz vom<br />

elterlichen Erbe Osing in Veess erhalten und keine Ansprüche mehr habe.<br />

Rep.958. Nr.1. S.5. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

21.4.1612 Coram Judice Leuningk.<br />

Catharina Ohsing mit Autorität ihres Ehemannes Juergen Wielage, bekennt ihren Brautschatz von<br />

Osings Erbe in Veess erhalten zu haben. (siehe auch vorherige Erklärung)<br />

Rep.958. Nr.1. S.5a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1614 Coram Judice Leuningk.<br />

Juergen, Herman, Taaleke, Gert und Toebke, nachgelassene Kinder der Eheleute weilant Gerd<br />

Wielagen und Moicken ufm Arnhorster Velde, in Veess, bei der Arnhorst belegen, bekennen dem<br />

Wilcke Buddeken, in Veess sich jetzt aufhaltend, und seinem Erben 40 Rth. zu schulden, so ihre<br />

abgelebten Eltern hierbevor Luebbert Nipper zu Quakenbrück schuldig geworden waren, jährlich auf<br />

Antoni Fest mit drittehalb Thl. zu verzinsen bei ½ jährlicher Löse beiderseits, und setzen zum Pfande<br />

ihren freien Brinkkotten in Vees.<br />

Rep.958. Nr.1. S.48. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628 Bauerschaft Vehess, Erbkotten Gerdt Wielage jetzt Jorrien 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.,<br />

filia 2 Schill. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205 Personenschatzreg. St.A.O.<br />

28.12.1628 die Eheleute Johan zum Borcherdingk und uxor Marie in Veess, leihen von Cort<br />

Neuwenkirchen und Frau Hille 80 Rth., die mit 5 Rth. jährlich zu verzinsen sind. Jorrien Wielage in<br />

Veess übernimmt Bürgschaft mit seinem freyen Erbkotten, Johan zum Borcherdingk will die Schuld<br />

am Tage Nicolai Episcopi 1629 zurückzahlen.<br />

Rep.958. Nr.2. S.138a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaf Vehes, Erbkotten Jorrien Wielage 2 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

16.3.1640 Schwanke Wielage sonst genannt Borcherding, in Veess, autoritate Curatoris electi<br />

Johannis Rensse, bekennt aus dem elterlichen Kotten, in Bauerschaft Veess, alle versprochene<br />

Absteuer von ihrem Bruder Johan Wielage, Besitzer des Kottens, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.3. S.65. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

16.3.1640 die Eheleute Johan und Tale Wielage, in Veess, für sich, Kinder und Erben, erklären wegen<br />

seiner Schwester Schwaneken zum Borcherding, daselbst wohnhafft, und seinem Bruder Herman<br />

Wielage 50 Rth. schuldig geworden zu sein, welche Weihnachten 1640 ohne Zinsen gezahlt werden<br />

sollen.<br />

16.3.1640 erscheint Schwanke Borcherding, geborene Wielage, in Veess, autoritate electi Johannes<br />

Rensse, und bekennt, ihre Wase Marieke, ihrer Mutter Schwester 50 Rth. donatione inter vivos<br />

erblich vermacht und ihr Bruder Johan Wielage ihr schuldig gewesen und ihr (der Tante Marieken)<br />

cediret, dass alsolche 50 Rth. Er Johan an seinen und ihren Bruder Herman Wielagen ihretwegen<br />

betzahlet, so quitiere sie, Schwaneke, hiermit befriedigt zu sein, und überliesse das Erbe dem Bruder<br />

Johan Wielage.<br />

Rep.958. Nr.3. S.62a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1642 producirte Johan Wielage eine alte unrichtige Abschrift der schon anfangs erwähnten<br />

Schenkungsurkunde der Reynsad tor Wylaghe von 1448, wonach nur 2 Stücke Landes der Kirche<br />

geschenkt sein sollten.<br />

Dühne II. S.265.<br />

1.12.1642 Engelke Luelingk untersetzt und verheuert dem Johan Wielage et uxori Talen, liberis et<br />

haeredibus, eine Brede im Teiche, zwischen Winkmans und Stichtmans Lande, item 5 Bülte vom<br />

Buddenhoff ufr Liekhorst, den halben Vogelfangk.<br />

Rep.958. Nr.3.S.149. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1.12.1642 Johan Wielage bürgt mit seinem freien Kotten, in Veess, für Engelke Luelingk, in Veeess,<br />

der seinem Bruder Herman Luelingk und dessen Frau Toeben 250 Rth. an Absteuer schuldet.<br />

Rep.958. Nr.3. S.149. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

22.1.1650 nach der Steuerrolle von 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting, in<br />

Vehs, geführt hat, zahlte der Erbkotten Johan Wielage 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Monatschatz nach dem<br />

Erbesfuss.<br />

Nachricht auf Hof Elting.<br />

1651 in diesem Seelenregister werden genannt; Veneke Wilache in Vehs, Johan Wilage et uxor in<br />

Vehs, Herman Wilage et uxor in Vehs.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. St.A.O.<br />

1655 Vehes, Erbkotten Juergen Wielage; 4 Pferde, 1 Enter, 5 Kühe, 2 Rinder, 5 Schweine.<br />

Noch; 1 Rind, 7 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

29.8.1660 fand eine “paelsetzung” zwischen den Kirchenländereien und den Wielagen Gründen auf<br />

der Liekhorst statt. Erbkötter Wielage hat die für die mehrmals erwähnten Ländereien 4 Rth. 19<br />

Schill. 9 Pf. oder 4 Rth. 22 gg. Pacht gezahlt. Es scheint angenommen worden zu sein, dass Wielage<br />

die Ländereien in Erbpacht besitze, und aus der vorliegenden Kirchenrechnung scheint<br />

hervorzugehen, dass die Herren Provisoren die Belegenheit und Grösse derselben nicht immer<br />

genau gekannt haben. (siehe 1836 und 1837).<br />

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Dühne II. S.265.<br />

1661 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Juergen Wielage 4 Rth. 13 Schill. 1½ Pf. Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Wielage 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Revisionsreg. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Wielage 2 Rth., Backhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Größe des Colonats 1 Malter 10 Scheffel 2 Viertel.<br />

Dühne II. S.265.<br />

1722 ist die Größe desselben angegeben mit 1 Malter 10 Scheffel 27 Ruthen.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602 Landesvermessungsprotokoll St.A.O.<br />

1722 Herman Wielage gab an Monatschatz 1½ Rth., Rauchschatz 2½ Rth. und 1 Rth., Herbstschatz 6<br />

Schill., Dienstgeld 2 Rth.<br />

1 Rauchhuhn.<br />

An den Pastor 1 Scheff. Hafer.<br />

An den Küster ½ Scheffel Hafer und 8 Garben.<br />

Capitelgeld 8 Schill.<br />

Dühne II. S.265.<br />

1722 nach dem Praestationsregister gab der Kotten Herman Wielage an Monatschatz 1 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf., Rauchschatz 2 Mahl 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Rauchschatz vom Kotten 1 Rth., Herbstschatz 8<br />

Schill., Dienstgeld 2 Rth.<br />

1 Rauchhuhn.<br />

An den Pastor 1 Scheff. Haber.<br />

An den Küster ½ Scheff. Haber und 8 Stück Rogkengarben.<br />

Capitulgeld 8 Schill.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Praestationes der Bauerschaft Vehes St.A.O.<br />

20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich in der Badberger Wohnung des Notars Nicolaus Caspar Giesche<br />

über Leistungen und Landfolgen Colon Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und Wessel Stichtman für<br />

sich und die übrigen Heel-Erbigen in Vehs, und Herman Brunnert, Herman Middendorf, Luebbert<br />

Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die Halb-Erbigen, Erbkötter und Markkötter in Vehs.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Ein Vollerbe hatte zu geben<br />

4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh. Einhalberbe gab die Hälfte, ein Erbkotten ein<br />

Drittel und ein Markkotten ein Viertel von dem was ein Vollerbe zu liefern verpflichtet war. Dies<br />

utter war für die verbündeten Franzosen bestimmt und musste nach Telgte in Westfalen gebracht<br />

werden. Zu dieser Zeit stand Klemens August, Churfürst von Köln, der zugleich Bischof von<br />

Osnabrück war, auf Seiten Frankreichs im Kampf gegen Preussen.<br />

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1778 Bauerschaft Vehes, Bornhage, Middelkamp, Vorsteg und Wielage spannen bei den<br />

Rundefuhren zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />

1789 hat Dr. Peithmann Anwaltskosten an Jürgen Bubert gegen die Eheleute Buberts sive Wielage, in<br />

Vehs. Die Eheleute Buberts sive Wielage sind Berend Cappelmann alias Bubert jetzt Colon Wielage<br />

und Catharina Adelheid Wielage, welche am 20.9.1764 getraut sind. Catharina Adelheid Wielage,<br />

geborene Wielage, ist am 8.5.1795 kinderlos verstorben. Der Witwer Berend Bubert sive Wielage<br />

ehelichte am 11.2.1796 Lucia Maria Middendorf aus Gross Mimmelage, Tochter von Jurgen Mengert<br />

sive Middendorf und Maria Wehlburg.<br />

27.9.1797 machen die Eheleute Berend Wielage, geborener Bubert, und Lücke Maria Middendorf,<br />

aus Mimmelage, einen Erbfolgevertrag, falls ihre Ehe kinderlos bleiben sollte. So geschehen in Dr.<br />

Kochs Wohnung in der Mühlenstrasse in Quakenbrück, nachmittags um 3 Uhr.<br />

Zeugen; Henrich Hase, Bürger in Quakenbrück, und Col. Gerd Wille in Wasserhausen.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />

11.4.1801 ist der Erbkötter Berend Wielage gestorben und seine Witwe Lucia Maria Middendorf am<br />

25.6.1805 auf dem Erbkotten. Beide Ehen des Berend Bubert sive Wielage waren kinderlos.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1803-1805 Bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde eine Kriegs-Supplementar-Steuer<br />

dem Kirchspiele Badbergen auferlegt, zu der der Erbkötter Wielage 14 Schillinge zu zahlen hatte.<br />

1805 war infolge der viele Requerierungen und Zwangsablieferungen das Brotgetreide derart knapp,<br />

dass die Bauern in Kriegsfuhren den auf dem Wasserwege von Friesland herangeschaften Roggen<br />

von Ellerbrock in Oldenburg herholen mussten.<br />

1806 fiel das Land wieder an Preussen. Nach der Niederlage bei Jena und Auerstadt geriet es erneut<br />

in die Hände der Franzosen, in denen es bis zum Jahre 1813 verblieb.<br />

1808 nach dem Ableben der Eheleute Berend Bubert sive Wielage und Lucia maria Middendorf, kam<br />

die Erbkötterei an Johann Barlage jetzt Wielage und Susanna Margaretha Dierker, welche Eheleute<br />

4.6.1808 getraut sind. Auch diese Eheleute blieben ohne Kinder.<br />

1816 Colon Wielage, Erbkötter.<br />

Eingeärntet;<br />

1 Fuder Weitzen.<br />

15 Fuder Rogken.-<br />

2 Fuder Gerste.<br />

17 Fuder Hafer.<br />

6 Fuder Heu.<br />

4 Fuder Kartoffeln.<br />

Viehbestand;<br />

2 Pferde.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

5 Hornvieh.<br />

2 Schweine.<br />

4 Schafe.<br />

4 Gänse.<br />

12 Hühner.<br />

Aussaat;<br />

½ Scheffel Weitzen.<br />

1 Malter 8 Scheffel Rocken.<br />

2 Scheffel Gersten.<br />

3 Malter 4 Scheffel Haber.<br />

Verzeichnis über die Ernte, Anzahl des Viehes und Einsaat, Bauerschaft Vehs Ksp. Bdbg. vom Jahre<br />

1816. St.A.O.<br />

Die kinderlosen Eheleute Johann Barlage sive Wielage und Susanna Margaretha Dierker vererbten<br />

den Hof an die Eheleute Johann Hermann Diedrich Barlage sive Wielage, * 31.10.1805 Wehdel, ˜<br />

9.11.1805 Bdbg., zn.v. Hermann Barlage en Helena Lucia Margaretha Scheper, ∞ 10.3.1833 Bdbg.,<br />

Catharina Elsabein (Elisabeth) Meschendorf, * 17.12.1807 Vehs, ˜ 19.12.1807 Bdbg., dr.v. Johann<br />

Hermann Tepe Meschendorf en Catharina Elsabein Dierker, Kind.;/ Catharina Margaretha, *<br />

14.7.1835 Vehs.<br />

1836-1837 heisst es in den Kirchenrechnungen; Wielage zahlt an Erbpacht für einen Acker von<br />

unbestimmter Größe auf der Lichthorst 4 Rth. 22 gg.<br />

1837 die vorerwähnte Erbpacht ist mit 128 Rth. 11 gg. 4 Pf. abgelöset.<br />

Dühne II. S.265.<br />

Bei dem erwähnten Acker von unbestimmter Größe handelt es sich um die 1448, 1462 und 1660<br />

genannten Ländereien.<br />

1837 löste Col. Wielage den von Col. Lüdeling bisher aus plusminus 8 Scheffelsaat (ca 54<br />

Quadratruten) auf der Lieckhorst bezogenen Fruchtzehnten mit 110 Rth. ab.<br />

Dühne II. S.265.<br />

1852 Größe des Erbkottens 46 Morgen 28 Quadratruten.<br />

1870 im Sommer, ging ein heftiges Gewitter über die Bauerschaft nieder. Der Blitz schlug in eine den<br />

Hof umstehender Eichen und von dieser in das Erbwohnhaus und richtete beträchtlichen Schaden<br />

an.<br />

Evert Wielage oder Klatte.<br />

Dieser uralte Bauernhof, aber nur als Markotten Evert Wielage sive Klatte modo Dollers Kotten in<br />

der Bauerschaft Vehs, der in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.24 der Bauerschaft geführt<br />

wurde, ist im zweiten Weltkriege 1939-1945 untergegangen, indem er der Anlage eines Flugplatzes<br />

zum Opfer fiel. Die Besitzer dieses Kottens haben oft gewechselt, doch hat das Amt Fürstenau in den<br />

Schatzregistern den alten Namen Evert Wielage Jahrhunderte hindurch beibehalten. Veranlassung<br />

dazu war, dass nicht von dem Bestimmter Hofstätte, sondern von dem Hofe die Abgaben und<br />

Verpflichtungen ge<strong>for</strong>dert wurden. Es war nicht mit der Wiedergabe dieser Nachrichten<br />

beabsichtigt, eine vollständige Hofes- und Familiengeschichte zu schreiben, lediglich sollte der<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Nachwelt Kunde über den untergegangenen Hof vermittelt werden. Der letzte Sprosse Gerd Klatte<br />

wäre 1961 86 Jahre alt gewesen, er starb unverheiratet. In der Schule war Gerd Klatte ein begabtes<br />

Kind, aber als er 17 Jahre alt war, stellte sich eine geistige Erkrankung, die bis zum Lebensende blieb,<br />

ein. Mit der regierungsseitigen Einziehung des Hofes, zog Mutter Klatte mit ihrem Sohn zu ihrer<br />

Schwester auf den Weilagen Hof in Nortrup und lebte da für fast 1½ Jahrzehnte. Vehser Bauern<br />

hatten Wiesengrundstücke an den Quakenbrücker Flugplatz abgeben müssen und wurden mit einem<br />

Teil des Wielage oder Klatte-Hofes entschädigt. Die Klatten, obgleich der Hof nur klein war, galten als<br />

vermögend, und alle Klatten Töchter heirateten auf grosse Höfe. Die Hofstätte war eigen im Jahre<br />

1471 an Claus von Bockraden, später an das St. Sylvesterkapitel, indessen Hörigkeit sie und die<br />

aufsitzende Familie bis zur Ablösung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verblieben.<br />

1471 am Sonntage nach Pfingsten, verschrieb Claus von Bockraden behuf der Vikarie und des Altars<br />

des heiligen Martinii zu Quakenbrück 6 Schillinge, welche zu bezahlen aus Dollers Kotten zu Vheess.<br />

Copiar St. Sylvester S.329. St.A.O. und Dühne II. S.266.<br />

Später ist der Kotten ganz an das St. Sylvesterkapitel gekommen, den in dem Hauptbuche des<br />

Kapitels heisst es auf Seite 220;<br />

Tepe Wielage zu Vehs hat unter dem Capitel eigenthümlich zustehenden Dollers Kotten, welcher von<br />

Alters her ums 12. Jahr beweinkaufet und gibt jährlich an Roggen 8 Scheffel und Weisskorn 3 Malter<br />

6 Scheffel.<br />

In demselben Hauptbuche auf Seite 253 und im Copiar auf Seite 329 Nr.1 heisst es;<br />

Tepe Wielage gibt von des Capituls Kotten genannt die Dollars Kotten zu vierjähriger Winne 4 Rth.<br />

modo Klatte zu Vehs ist ausgelosset.<br />

Dühne II. S.266.<br />

1490 Bursscop to Ves, Debeke tor Wilage hat 1 Kuh und zahlt 6 Pf. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. S.43r. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

1512 Vees, Johan tor Wilage 4 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1532 Vess, dt. marcam Werneke tor Wilage, Hille uxor …..<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1589 Bauerschaft Veess, Evert Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Evert Wilage gibt ein Huhn.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628 Bauerschaft Vehess, Marckotten Everdt Wielage 6 Schill., uxor 4 Schill. Personenschatz.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

28.4.1643 Tepe Wilage, in Bauerschaft Veess, pro se, Elsabe uxore, liberis et haeredibus, verbürgt<br />

sich für Engelke Lueling, der den Eheleuten Gerten Borchstette und Talke Luelings 160 Rth.<br />

Abfindung, 1 Pferd und 1 Kuh versprochen hat.<br />

Rep.958. Nr.3. S.167a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1650 nach der Steuerrolle von 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting, geführt<br />

hat, zahlte der Marckotten Evert Wielage 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />

Nachricht auf Elting in Vehs.<br />

1651 in diesem Seelenregister werden genannt; Hinrich Wilage et uxor, Gerd Wilage und Tepe<br />

Wilage et Uxor. Die hier genannten Personen scheinen auf dem Markkotten gewohnt zu haben.<br />

Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

Um diese Zeit hat Ewert Ortland, der später Wielage vulgo Klatte genannt wurde und mit Tale,<br />

vermutlich einer geborenen Wielage, verheiratet war, seine väterliche Markkötterei Ortlad, in<br />

Wohld Nr.6, nachdem er sie mehrere Jahre bewirtschaftet hatte, an seine Schwester Hempe, die mit<br />

Mencke Bieman verehelicht war, abgetreten. Er selbst hat dann den Hof Wielage sive Klatte in Vehs<br />

übernommen. Seine Eltern waren Johan Mencke Boike genannt Ortland und Frau Tale, die den<br />

Ortland Hof 1615 von Otto Vette genannt Ortland und Frau Tobe gekauft haben.<br />

1655 Vehes, Marckotten Everdt Wielage; 2 Pferde, 1 Enter, 3 Kühe, 5 Rinder, 4 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 3 Rth. 7 Schill. 9 Pf. Viehschatz.\<br />

Veihschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

11.11.1667 schreibt Johan Flotemersch in einer Beschwerde, dass ihm Johan Burlage in der Osterzeit<br />

seine Burlagen Stätte und seine Tochter, das älteste Kind, versprochen habe. Es lässt sich aus dem<br />

Schreiben weiter vernehmen, dass des Schreibers Vater noch lebt und ein Bruder des Vaters Herman<br />

Flotemersch heisst. Johan Burlages Bruder heisst Herman Burlage. Die Brüder des Johan Burgane<br />

verstorbenen Ehefrau heissen Evert und Kersten Wielage.<br />

Dep.5b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.620, Angelegenheit der Bauerschaft Talge St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 12 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1685 Pridie Dom. XX 4p. Trin. Sind zu Badbergen copuliert Johan Klatte, von Vehs, und Marcke<br />

Meyer zu Bergfeld. Durch die Eheschliessung wurde Johan Klatte col. Meyer zu Bergfeld.<br />

1686 heiratet Johan Klatte sive Meyer zu Bergfelds Bruder Gerdt Klatte, Hille Luedeling und am<br />

6.10.1689 Anna Middelkamp. Diese soll nach Gerdt Klatten Ableben im Jahre 1702 in zweiter Ehe mit<br />

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einem Gerdt Merschman verheiratet gewesen sein. Sie ist im Alter von 80 Jahren als Witwe am<br />

2.4.1743 zu Badbergen begraben worden.<br />

12.7.1697 hatte Johan Klatte (sive Meyer zu Bergfeld), einen unehelichen Sohn mit Soencken<br />

Tochter, der in der Taufe Johan Berent genannt wurde. Dies Kind wurde aber schon am 25.9.1697 zu<br />

Grabe getragen.<br />

18.9.1716 Freitags, ist der Sterbfall des Johan Klatte jetzt Meyer zu Bergfeld, welcher am 11.9.1716<br />

abends zwischen 9 und 10 Uhr im 62. Jahre seines Lebens verstorben ist, beschrieben. Vidua des<br />

Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld ist Marcke Meyers.<br />

Fürstenauer Lagerbuch anno 1659.<br />

1722 Evert Wielage ¼ Kotten, gibt an Monatschatz 12 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 2 Rth. 2 mahl,<br />

Rauchschatz vom Kotten 1 Rth., Herbstschatz 4 Schill. 3 Pf., Dienstgeld 2 Rth.<br />

1 Rauchhuhn.<br />

An den Pastor 1 Scheffel Rogken.<br />

An den Küster ½ Scheffel haber, noch 2 Schill.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602 S.24 ff. Angelegenheit. d.B. Vehs St.A.O.<br />

1722 Evert Wielage gab an Monatschatz 12 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 2 Rth. und 1 Rth., Herbstschatz<br />

4 Schill. 3 Pf., Dienstgeld 2 Rth.<br />

1 Rauchhuhn.<br />

An die Geistlichkeit 1½ Scheff. Hafer.<br />

Größe des Kottens 9 Scheffel 1 Viertel.<br />

Dühne II. S.266.<br />

1723 Everdt Wielage, hat vormahlss an der Voigdey gedienet, gibt itzo Geldt.<br />

Rep.150. Nr.116b. Fürst. 1723 St.A.O.<br />

20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich über die Leistungen und Landfolgen, in der Wohnung des<br />

Notars Nicolaus Caspar Giesche zu Badbergen, die Colonen Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und<br />

Wessel Stichtman, in Vehs, für sich und im Auftrag der übrigen Heel-Erbigen, und Herman Brunnert,<br />

Herman Middendorf, Luebbert Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die Halberbigen,<br />

Erbkötter und Markkötter.<br />

1755 und 1757 Everdt Wielage dient jetzo dem Vogten.<br />

Rep.159. Nr.116c. Fürst. St.A.O.<br />

6.6.1758 hat Johann Hermann Mengert mit Grethe Adelheit Klatte, deren Vater Johann Klatte, in<br />

Vehs, 500 Rth. verspricht, den Erbwinn einschliesslich seiner Mutter künftigen Sterbefall in toto 100<br />

Rth. gedungen.<br />

Rep.122.C.III.I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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27.10.1758 hora sexta vespertina in der Wohnbehaussung und in der hintersten Stuben eingangs<br />

linker Handt, des Notars Casparus Ferdinandus Luedling, zu Vehesse, und Johan Budecke jetzt Klatte<br />

daselbst, und verglichen sich um Wege-Gerechtigkeiten.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. 621. I. St.A.O.<br />

19.10.1763 erklären die Eheleute Meyer zu Bergfeld durch den Notar Casparus Ferdinand Nonte<br />

erneut, dass sie willens sind, ihren Vetter und Bruders Sohn Gerdt Klatte zu adoptieren, und dingen<br />

die Auffahrt für diesen und dessen künftige Braut und ihre eigenen künftigen Sterbefälle. Sie haben<br />

im Kriege 10 Pferde verloren und 1000 Thl. Schulden machen müssen und kaum tragbare<br />

Prozesskosten mit Beussmann und Einhaus um Gerechtsame des Meyerhofes gehabt. Es werden<br />

daher Auffahrt und Sterbefälle für 4500 Rth. in Gold einschliesslich der Amtsgebühr gelassen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Vehser Mark heisst es; Markkötter Evert Wielage.<br />

Landesvermessung 1784-1790 Du Plat.<br />

1801 als Johann Hermann Klatte, aus Vehs, sich mit der Anerbin des Reinken Hofes Margaretha im<br />

Wohlde verheiratete, wurde die Klatten Stätte, in Vehs, an Jürgen Theile für 44 Thl. verpachtet.<br />

Jürgen Theile war seit dem 25.11.1786 mit Margaretha Elsabein Volkert verheiratet und Vater von 6<br />

Kindern. Johann Hermann Klatte jetzt Reincke im Wohlde war ziemlich vermögend. Nach einem<br />

Verzeichnis hatte er über 3000 Thl. ausstehen. Er konnte daher die meisten Schulden, die bei<br />

Reincken waren, abstossen.<br />

3.7.1806 wird Hermann Evert Devermann Colon in Klatten Haus, zu Vehs, genant, er ist auf dem<br />

Kotten am 20.5.1828 verstorben, seine Witwe Anna Catharina Lindemann aber am 10.11.1838 auf<br />

dem Markkotten Feilker, in Talge Nr.21, bei ihrer Tochter Catharina Maria Riekhaus sive Feilker.<br />

1816 Markkötter Evert Wielage.<br />

Eingeärndtet;<br />

1 Fuder Weitzen.<br />

12 Fuder Rocken.<br />

1 Fuder Gerste.<br />

12 Fuder Hafer.<br />

3 Fuder Heu.<br />

6 Fuder Kartoffeln.<br />

Viehbestand;<br />

8 Stück Hornvieh.<br />

1 Stück Schwein.<br />

14 Schafe.<br />

10 Enten.<br />

12 Hühner.<br />

Aussaat;<br />

1 Scheffel Weitzen.<br />

1 Malter 3 Scheffel Rocken.<br />

1 Scheffel Gersten.<br />

2 Malter Haber.<br />

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Verzeichnis über Ernte, Anzahl des Viehes, Bauerschaft Vehs St.A.O.<br />

17.8.1834 ist der heuermann Johann Gerhard Theile, Sohn der schon erwähnten Eheleute Jürgen<br />

Theile und Margaretha Elsabein Volkert, als Ehemann von Anna Adelheid von Heune, welche als<br />

Witwe am 29.12.1846 auf dem Erbe Gerding in Vehs starb, gestorben.<br />

1838 sind die erwähnten Abgaben an St. Sylvester in Quakenbrück mit 672 Rth. 19 gg. 11 Pf.<br />

abgelöst worden.<br />

Dühne II. S.266.<br />

1847 in der Nacht von 6 auf 7 Juli wurde bei Evert Wielage, in Vehs, so berichtet der Badberger Vogt,<br />

in die Molkenkammer eingebrochen.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

1852 Größe der Kotten 26 Morgen 6 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.266.<br />

1882 Colon Klatte, zu Vehs, Ablösung beim St. Sylvester-Capitel.<br />

St. Sylvester Nr.74. 1882. VI. St.A.O.<br />

Wielage Markkotten in Grothe.<br />

Die Markkötterei Wielage liegt auf Buberts Orte, einem Ortsteil der Bauerschaft Grothe des<br />

Kirchspiels Badbergen. In den Registern des 19. Jahrhunderts wurde sie unter Nr.34 der Bauerschaft<br />

geführt. Schon von weiten war sie früher, wenn man von Badbergen über “im Buehnen” oder von<br />

Quakenbrück an der alten Grother Windmühle, die leider dem Abbruch verfiel, vorbei kam, an den<br />

grossen Kirschenbäumen und dem Hülsekrabbenbusch erkennbar. Der Name ist topographisch. Wie<br />

bedeutet heilig und lage Wald oder Stätte. Wielage ist nach Gretchen Velmelage, die ihre Heimat<br />

äusserst gut kannte, eine alte germanische Kultstätte. Es könnte aber auch möglich sein, dass ein<br />

abgehender Sohn von dem Erbkotten oder dem Markkotten, beide in der Bauerschaft Vehs belegen,<br />

dieser Hofstätte in Grothe den Namen gegeben hat. Wielage liegt am Fusse des Bloaenkamps. Wenn<br />

ein Zimmermann seinen Winkel oder Zollstock anlegt, dann sagt er “et bloaet off, et bloamet nich”,<br />

wenn er seine Arbeit rechtwinkelich haben will. Zum Beispiel ist der Dodenkamp in Wulften ganz<br />

rechtwinkelig. Das spricht für eine bedachte Anlage. Vielleicht war der Bloaenkamp zur Zeit seiner<br />

Anlage auch ein rechtwinkelig verlaufendes Grundstück. An den Bloaenkamp schliesst sich eine<br />

Wiesenniederung “de Buehnen” an. Wo Bloaenkamp und Buehnen zusammenstossen, könnte man<br />

von einem Steilufer sprechen, so schön hebt sich an der Südseite der Bloaenkamp vom Buehnen ab.<br />

In der Neujahrsnacht, so berichtet eine alte Sage, läuft “dat Foellen” den Wulftener Foellenweg<br />

entlang an den Höfen Helmert, Messmann, Lindemann und Saehnke vorbei. Bei der Stätte Saehnke<br />

bricht es durch die Hecke, dat Schlopp wasset nich wer tau, und läuft dann in Richtung Wielage zum<br />

Bloaenkamp. Der Colon Berend Henrich Hackmann, geborener Pahlmann, in Grothe, verkauft im<br />

Jahre 1812 die Buehnenwiese und Blenkamp für 2020 Franken an dem Colon Hermann Heinrich<br />

Bubert in Grothe. Wann der Kotten gegründet ist, ist unbekannt. In dem Bederegister von 1441 und<br />

dem Viehschatzregister von 1490 und dem Kopfschatzregister von 1512 ist er noch nicht erkennbar.<br />

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1532 dt. 10 Schill. Herman tor Wilage, Grete uxor …..<br />

Steuer für Familienangehörige ist nicht vermerkt. Trotzdem mögen Kinder unter 12 Jahre alt<br />

dagewesen sein, da für diese eine Kopfsteuer nicht entrichtet werden brauchte.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1589 Bauerschaft Grothe. In diesem Viehschatzregister steht kein Wielage verzeichnet, doch ein<br />

Ludeke Brunnert, der 1 Rth. 2 Schill. Viehschatz zahlt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1592-1593 Herman Wielage geringer Zaunrichtung 1 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Herman Wielage eyn Huen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bauerschaft Grothe, Herman Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

(In diesem Register ist er irrtümlich zweimal aufgeführt)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1600 Herman Wielage 2 fachige scheltungh an den Meier zu Bergfeldt 2 Thl. Brüchte, item<br />

gewrogter Zaunrichtung 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628-1629 Grothe, Marckotten Jurgen Gervesman 6 Schill., uxor 4 Schill., filius 3 Schill., Huesselte<br />

Weib pauper. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Zu bemerken ist hier, dass Wielage nicht genannt ist, an seiner Stelle steht Jurgen Gervesman.<br />

Rep.355C. 205 Personenschatzreg. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage 1 Rth. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1636 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage.<br />

Dühne II. S.117.<br />

1651 Bauerschaft Grothe, Johan Wilage et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Seelenregister St.A.O.<br />

1655 Grothe, Marckotten Herman Wielage; 2 Pferde, 3 Kühe, 3 Rinder, 5 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 2 Rth. 10 Schill. 9 Pf. Viehschatz, welcher<br />

Betrag viermal im Jahr erhoben wurde.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1663 Johan Wielage, Leibdiener, gibt 2 Rth. für anno 1663 nicht geleisteten Dienst.<br />

St.A.O.<br />

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1666 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage; 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 1 Rth. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 besass Wielage an Grundstücken 1 Malter 4 Scheffel 3 Viertel 3½ Becher.<br />

Er gab an Monatschatz 1 Rth., Rauchschatz jedesmal 1 Rth., Herbstschatz 4 Schill. 3 Pf.<br />

1 Rauchhuhn.<br />

1 Pfund Wachs an die Kirche und 3 Stück Garn an die Geistlichkeit.<br />

Dühne II. S.117.<br />

1719, 1720, 1721 und 1722 hat Johan Wielage gedienet, gibt in diesen 1723ten Jahre Geldt.<br />

Rep.150. Nr.116b. Fürst. St.A.O.<br />

1723 Johan Wielage, Leibdiener, hat vormahlss an der Voigdey gedienet gibt itzo Geldt.<br />

Rep.150. Nr.116b. Fürst. St.A.O.<br />

1730 eine Ofenplatte mit dieser Jahreszahl, dem Sachsenross und der Schrift “Momento Marie<br />

Wielage” befand sich noch 1970 auf der Markkötterei.<br />

21.12.1748 wurde Juergen Wielage von dem Bubers Ohrde, Aloterswegen gestorben und 84 Jahre<br />

alt, in Badbergen begraben. Dieser Juergen Wielage muss unverehelicht gewesen sein, da eine<br />

Trauung eines Juergen Wielage in dem Copulationsbuche der Kirche St. Georg zu Badbergen nicht<br />

vorkommt, auch Taufen von Kindern eines Juergen Wielage erscheinen nicht. Der Markkotten fällt<br />

nun durch Testament an Gerdt Strodtmann, welcher am 25.7.1733 als Sohn der Eheleute Dierk<br />

Strodtmann und Anna im Wolde geboren ist.<br />

1755 und 1757 Johan Wielage dienet jetzo dem Vogten.<br />

Rep.150. Nr.116c. Fürst. St.A.O.<br />

1760 erhebt nun ein Johann Berend Wilhelm Schlingmann Anspruch auf die Markkotterei, die Gerdt<br />

Strodtmann per testum legale besitzt, und weist eine Schenkungsurkunde vom 21.2.1737 vor,<br />

welcher von der inzwischen verstorbenen Familie die Wielage ihm versprochen war. Hierdurch<br />

entstand ein Prozess, dessen Ausgang nicht vorliegt. Er wird aber zugunsten des Gerdt Strodtmann<br />

entschieden worden sein, da dieser auf der Stätte verblieb und am 21.11.1761 Trine Margaretha<br />

Borgstede freit.<br />

Rep.958. Nr.3. S.27-28. Theodor Henrich Eick Not. St.A.O.<br />

11.6.1760 die Eheleute Wielage sind verstorben und Gerdt Strodtmann jetzt Wielage ist per testum<br />

legale zum Erben eingesetzt. Johann Berend Wilhelm Schlingmann kommt nun mit einer angeblichen<br />

Schenkungsurkunde vom 21.2.1737. Wielagen hatten aber derzeit noch einen lebenden Sohn, die<br />

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Schenkung kann also nicht stimmen. Die Eheleute Wielage haben auch nie davon gesprochen. Der<br />

Richter Dr. Dunkel und der Gerichtsschreiber Hocap sollen überprüfen, auch erklären, ob das Fenster<br />

offen und das Schloss abgebrochen und Akten an der Erde gelegen haben usw. Nicht der<br />

Gerichtsschreiber Sanemann, sondern der Küster und Notar Westerhoff, dessen Handschrift dem<br />

Notar Eick wohl bekannt ist, sei der Schreiber gewesen.<br />

Rep.958. Nr.3. S.27-28 Theodor Henrich Eick Not. St.A.O.<br />

Obiger Nachricht nach kommen als Erblasser die Eheleute Berend Wielage und Elsabein im Wolde,<br />

die am 6.6.1726 geheiratet haben, in Frage. Sie hatten einen Sohn Johann, der am 16.10.1728<br />

getauft wurde, einer seiner Taufzeugen war Johann Wielage, und am 8.9.1751 verstorben ist. Berend<br />

Wielage ist im Alter von 72 Jahren 4 Monaten am 11.4.1760 gestorben, aber im Taufbuche der St.<br />

Georg Kirche ist um 1687-1688 seine Taufe nicht beurkundet. Elsabein im Wolde ist die am<br />

3.11.1697 getaufte Tochter der Eheleute Juergen im Wolde jetzt Menke-Ortland und Luecke<br />

Taggenbrock und am 23.4.1760 verstorben.<br />

Gerdt Strodtmann sive Wielage, * 25.7.1733, ˜ 2.8.1733 Bdbg., † 30.8.1788 auf der Wielage,<br />

Schwindsucht, □ 3.9.1788 Bdbg., zn.v. Dierck Strodtmann, Meister, en Anna im Wolde, ∞ 26.11.1761<br />

Bdbg., Catharina Margaretha Borgstede, * Wehdel, ˜ 3.11.1739 Bdbg., † 10.11.1821 auf der Wielage,<br />

□ 12.11.1821 Bdbg., dr.v. Mencke Beckermann sive Borgstede en Anna Maria Wehlburg, kinderlos.<br />

Die Witwe Catharina Maria Wielage, geborene Borgstede schritt am 8.1.1789 zur zweiten Ehe mit<br />

Hermann Feld<strong>for</strong>th, der ebenfalls verwitwet war.<br />

Hermann Feld<strong>for</strong>th jetzt Markkötter Wielage war der am 11.4.1744 getaufte Sohn der Eheleute<br />

Johann Gerd Feld<strong>for</strong>th genannt Jürgen Jürgens und Trina Adelheid Cappelmann. In erster Ehe war er<br />

mit Lücke Maria Adelheid Brüning, mit der er am 29.12.1770 getraut worden war, verheiratet. Sie<br />

war die am 24.10.1742 getaufte Tochter der Eheleute Johann Henrich Brüning und Lücke<br />

Roessmann, auch Meyer genannt, und wurde Mutter von 6 Kindern, die alle auf der Vehr geboren<br />

wurden. Die Ehe Hermann Feld<strong>for</strong>th sive Wielage und Catharina Margaretha Borgstede blieb auch<br />

kinderlos. Hermann Feld<strong>for</strong>th sive Wielage verstarb am 7.3.1815 und seine hinterbliebene Witwe am<br />

10.11.1821. Dann ist die Stätte Wielage durch Kauf an die Familie Haverkamp in Wulften gekommen.<br />

Haverkamp ist der benachbarte Markkotten, der hier fliessende Kitzelbach trennt die Höfe. Zuerst<br />

finden wir Hermann Haverkamp, der am 21.6.1817 mit Catharina Lucia Maria Wehage getraut<br />

wurde, als Heuermann auf dem Wielage Kotten. 6 Kinder sind auf der Stätte geboren. Am 4.10.1828<br />

wurde Hermann Haverkamps Bruder Johann Gerhard Haverkamp, nach der Stätte Wielage genannt,<br />

mit Anna Catharina Maria Strüfing zu Badbergen getraut. Die Namen dieser Eheleute fanden sich<br />

noch 1970 an den Türbogen der Hausinfahrt.<br />

1775 in dem Amtsregister heisst es; Lüdecke Brunert jetzt Hermann Wielage zu Grothe gibt jährlich 4<br />

Schill. 3 Pf. ständiges Dienstgeld.<br />

Dühne II. S.117.<br />

Wenn obige Nachricht sich wirklich auf den Kotten Wielage in Grothe 34 beziehen sollte, dann<br />

müsste die Bezeichnung Lüdecke Brunnert noch aus dem Viehschatzregister von 1589 herrühren.<br />

Der Name Hermann Wielage erscheint in den jüngeren Registern.<br />

1778 bei den Rundefuhren spannen die Kötter Schulenborg, Ohrbring, Cappelmann, Vesslage junior,<br />

Kleine Thumann und Wielage zusammen.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272 St.A.O.<br />

1783 und 1793 berichten Nachrichten, dass zu dem Markkotten ein nebenhaus, das von armen<br />

Leuten bewohnt und in dem eine Grützemühle betrieben wurde, gehörte.<br />

1783 hat zwar die Witwe Queckemeyer, so berichtet 1797 der Notar J.H. Callmeyer in Quakenbrück,<br />

mit 2 Kindern als eine arme Frau, so kein Vieh gehalten, und ihr Brot gesammelt, nebst der Witwe<br />

Brunners nebst eine ledige Persohn aufgehalten, und bey seiner zu Hause Cunft bey die Brunnersche<br />

in die Kost gegangen, in diesem Hause zu gleicher Zeit gewohnet.<br />

Rep.958. Nr.1. S.162a. Quak. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />

In dies Nebenhaus hatte der Badberger Vogt eine Familie Thoele zwangsweise eingewiesen. Gegen<br />

diese Einweisung wehrte sich der Markkötter Wielage durch seinen Beistand J.H. Callmeyer, Notar in<br />

Quakenbrück.<br />

1797 nachdem ich Unterschriebener ad requisitionem des Coloni Wielage, in der Bauerschaft<br />

Grothe, unter dem heutigen dato nach dessen so genannten Buberts Wohnung begeben, und selbige<br />

aufs genaueste in Augenschein genommen, so habe ich der Wahrheit gemäss befunden dass;<br />

1) solches Heuerhauss an sich nur klein, und zwar zur Wohnung zweyer Familien überhaupt<br />

auch gar nicht eingerichtet noch für selbige bewohnbar ist, und daher<br />

2) schon dermalen die Eheleute Strubbe, welche neben ihren drey Kindern 5 Personen<br />

ausmachen, mit den neuen Heuerleuten Nahmens Thoelen, welche eine nicht minder starke<br />

Hausshaltung haben, nur mit der grössten Unbequemlichkeit und Confusion in der<br />

Hausshaltung massen, kein ordentlicher Platz für das beyderseitige Vieh, wie auch für die<br />

beyderseitige Feuerung, und die Mobilien vorhanden ist, in solchem Hause zusammen in<br />

einer wahren Bedrängniss sich befunden, auch die darin befindliche Grütze Mühle nicht<br />

gebraucht werden kann, da der dazu nötige Platz jetzt durch die Eheleute Strubben zum<br />

Schweine- und Ziegenstall gebraucht wird. Noch viel weniger aber werden<br />

3) unter diesen Umständen die sämtlichen Früchte der Beyderseitigen Bewohner bey der<br />

bevorstehenden Ernte Platz im Hause finden können, so dass die neuen Heuerleute Thoelen<br />

in die grösste Verlegenheit sich befinden.<br />

Dass dieses der Wahrheit gemäss, attestieren und bezeugen mit mir Dirck Diekmann als Zeuge,<br />

Jürgen Vehslage als Zeuge. So geschehen, Grothe den 21. Juli 1797 J.H. Callmeyer Notar.<br />

Rep.958. Nr.1. S.161. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />

1803 Wielage auf dem Bubertsorthe hat nach Kettenmass 1 Malter 5 Scheffel Ackerland und 1½<br />

Scheffel Wiesen.<br />

Dühne II. S.117.<br />

1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 9 Morgen 28 Quadratruten Ackerland und 59 Quadratruten<br />

Wiesen.<br />

Dühne II. S.117.<br />

Johann Gerhard Haverkamp-Wielage, Kötter, * 2.11.1789 Wulften, ˜ 7.11.1789 Bdbg., † 31.10.1836<br />

Grothe 34 als Col. und Ehemann, □ 3.11.1836 Bdbg., zn.v. Hermann Henrich Haverkamp, Col. In<br />

Wulften, en Margaretha Adelheid Wehage, ∞ 4.10.1828 Bdbg., Anna Catharina Maria Strüfing<br />

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(Strüwing), * 17.2.1805 Wehdel, ˜ 9.12.1805 Bdbg., dr.v. Johann Gerhard Strüwing (Strüfing) en<br />

Lucia Margaretha Adelheid Kappelmann, Heuerleute bei Kahmann in Wehdel Nr.11, Kind. ;/ Johann<br />

Gerhard Heinrich, Anerbe, * 17.2.1829 Grothe 34, ∞ Anna Catharina Margaretha Meyborg./ Anna<br />

Catharina, * 31.8.1834 Grothe 34.<br />

Johann Gerhard Heinrich Haferkamp-Wielage, Kötter, * 17.2.1829 Grothe 34, ˜ 25.2.1829 Bdbg., †<br />

12.10.1904 Grothe 34, □ 15.10.1904 Bdbg., zn.v. Johann gerhard Haverkamp-Wielage en Anna<br />

Catharina Margaretha Strüfing, ∞ 12.4.1860 Bdbg., Anna Catharina Margaretha Meyborg, *<br />

6.11.1838 Gross Drehle, Kirchspiel Gehrde, † 22.4.1929 Grothe 34, dr.v. Berend Luthmer von Felde<br />

sive Meyborg en Anna Catharina Margaretha Stegemann, Kinder alle geboren Grothe 34.;/ Johann<br />

Hermann Heinrich, Anerbe, * 4.3.1861./ Anna Katharina Marie, * 24.12.1863, ∞ Johann Hermann<br />

Heinrich Kahmann./ Heinrich, der eigentliche Anerbe, * 20.4.1865, ∞ Anna Maria Keck aus<br />

Quakenbrück. Er verzichtete auf das Erbrecht zugunsten seines älteren Bruders Hermann und ist<br />

nach Amerika ausgewandert. Um ihm sein Erbteil und den Abstand für das Anerbenrecht zu geben,<br />

mussten die Eltern ein Stück Land veräussern. In späteren Jahren hat Hermann Haferkamp-Wielage<br />

wieder ein wenig Land hinzugekauft. Heinrich (Henry) Haferkamp ist in Amerika ein erfolgreicher<br />

Farmer geworden. Erst nach 40 Jahren kam er in der Inflationszeit Deutschlands nach der Heimat,<br />

um seine hochbetagte Mutter und seine Geschwister zu sehen. Sein Vater Johann Gerhard Heinrich<br />

Haferkamp starb 1904 infolge einer Blutvergiftigung, die er sich durch einen rostigen Nagel an der<br />

Hand zugezogen hatte.<br />

Inschrift am Erbwohnhaus Wielage-Haferkamp.<br />

Herr, lass Deine Augen offen sein ueber diess Haus tag und nacht, Das du hoerest dass gebaeth, Das<br />

dein Knecht an dieser Staette thun wird. 2 chro am 6 V.20<br />

Gerdt Stroetmann jetzt Wielage und Catharina Margreta Borgstedens Eheleute.<br />

Anno 1753 den 23 april.<br />

Leichenrede für Johann Gerhard Heinrich Haferkamp,<br />

geb. am 17. Februar 1829, gest. Am 12. Oktober 1904.<br />

HIOB 16 V.22<br />

Wenig Jahre kommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde.<br />

Im alten Testametn steht ein wundersames Buch, an dem und in dem noch heute vieles rätselhaft<br />

ist. Das ist das Buch Hiob. Es erzählt uns von einem frommen Manne aus alten Zeiten, der zuerst<br />

reich und glücklich war, aber dann traf ihn ein harter Unglücksschlag nach dem anderen. Und wie er<br />

nun in der Tiefe seiner Leiden sich befand, da flossen seine Lippen über von dem Traurigen, das in<br />

seiner Seele wogte. Und in dem, was er dan sagt, finden sich, verstreut wie Blumen über eine Wiese,<br />

viel köstliche, unvergleichlich schöne Worte vom menschlichen Leben. Da findet sich auch das Wort,<br />

um das wir uns in dieser Trauerstunde scharen wollen. “Wenig Jahre kommen, und ich gehe hin des<br />

Weges, den ich nicht wieder kommen werde”. Da stellt sich der fromme Hiob gleichsam auf eine<br />

hohe Warte und sieht von dort herunter aufs menschliche Leben, wie es dahinläuft dem Strome<br />

gleich, der silbern durch die Fluren rinnt. Und wenn er es von so hoher Warte ansieht, wenn er<br />

ermisst, was es mit ihm auf sich hat, mit seinem ganzen Dahingehen von der Wiege bis zur Bahre, so<br />

kommt er zu dem Schluss, dass im Grunde es nur eine kurze Reihe von jahren ist, die dem Menschen<br />

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hienieden zu leben verstattet ist, und dann muss er von dannen ziehen, gleich allem seinen Vätern in<br />

ein Land, aus dem niemand wiederkehrt. Und ist nun das, was der frommer Hiob so gefunden hat,<br />

nicht tiefe Wahrheit? Es ist wahr, wir Menschen übertreffen viel andere Geschöpfe Gottes an Dauer<br />

des Lebens. Wir haben ein längeres Leben, als das meiste, was sonst lebend auf der Erde sich regt.<br />

Aber wenn wir es alles recht bedenken, wie lange doch ein Mensch gebraucht, bis er zur höhe des<br />

Daseins sich entwickelt hat, wenn wir besenken, wie schnell dann die noch übrigen Jahre enteilen<br />

unter dem vielen, das das Leben von uns <strong>for</strong>dert, sind es dann nicht wirklich auch bei einem voll<br />

ausgelebten Leben im Gründe doch nur wenig Jahre, die dahingehen, als flögen sie davon? So steht<br />

es in Sonderheit auch vor uns in dem, der in diesem Tagen seine Pilgerreise hienieden vollendet hat,<br />

und wir haben heute seinen Leib zur letzten Ruhe gebettet. Er hat ein Alter erreicht, wie es den<br />

meisten nicht gegeben wird. Gottes Güte hat ihn bis ins 76te Lebensjahr hineingetragen. Und es ist<br />

ein Leben gewesen köstlich und gesegnet, denn es war viel Mühe und Arbeit. Aber wenn wir es nun<br />

im ganzen übersehen, was sind seine 75 Jahre? Und wenn wir es nicht glauben wollen, fragen wir<br />

nur sie ihm nahe gestanden haben im Leben, fragen wir nur die Lebensgefährtin, die Freud und Leid<br />

mit ihm geteilt hat, fragen wir nur die Kinder, ob sie auch ihren Vater haben behalten dürfen, bis sie<br />

selbst schon ein gutes Teil ins Leben hineingegangen sind, sie werden uns bestätigen, dass doch nur<br />

eine kurze Zeit der Entschlafene hier geweilt hat, dass nur wenige Jahre es gewesen sind, und dann<br />

ist er hingegangen des Weges, den er nun nicht wieder kommen wird. Als einen Weg, den man nicht<br />

wieder komme, bezeichnet Hiob den Weg des Todes. Wie hat er damit seine ganze Traurigkeit<br />

bezeichnet! Wir gehen wohl oft im Lauf des Lebens einer nach dem anderen. Tag um Tag muss<br />

mancher in der Frühe des Morgens von den seinen <strong>for</strong>t. Hier geht einer auf die Reise, dort zieht<br />

einer in die Fremde. Aber da giebts dann immer ein Wiedersehen. Da kommt der Abend, wo der, der<br />

am Morgen <strong>for</strong>tging, zu den seinen wiederkehrt. Da ist die Möglichkeit wenigstens, dass auch die<br />

durch weite Entfernung Getrennten sich wiederfinden. Aber der Weg des Todes hat diese Art an<br />

sich, dass, wer ihn hat betreten müssen, niemals, niemals zu den Seinen wiederkommt. Aber wenn<br />

wir für den Frommen des alten Testamentes, Hiob, das Lied des Lebens endete mit dem düsteren<br />

und traurigen “Ich gehe hin des Weges, den ich nicht wieder kommen werde”, wir als Christen<br />

denken weiter. Uns fürt der Weg des Todes nach unserem Glauben nicht in finsteres, unbekanntes<br />

Reich, vor dem uns grauen müsste, sondern er führt uns nach unserem Glauben in das Reich der<br />

Verklärung, dorthin, wohin unser Heiland uns vorgegangen ist und alle vollendeten Gerechten ihm<br />

nachgefolgt sind. Uns ist der Tod ein Eingang in das Leben, das kein Leid, noch Geschrei noch<br />

Schmerz mehr kennt. Das aber giebt uns Trost, wenn wir da einen von Unseren des Weges hingehen<br />

sehen müssen, von dem er nicht wiederkehrt, und wir können ihn doch nicht halten trotz aller<br />

unserer Liebe und Sorge. Und das soll uns trauernde allzumal auch trösten in dieser Stunde, wenn<br />

wir da denken an den, der nun nicht mehr unetr uns ist, und unsere auch werden ihn nicht mehr<br />

sehen. Wenn er von dannen gezogen ist, wir glauben an ein lichtes, schönes himmliches Reich, dahin<br />

wir die ziehen sehen, die in dem Herrn gestorben wie sie in ihm gelebt haben. Ach möchten alle<br />

Trauernden unter uns an diesem Troste sich aufrichten. Aber wenn wir nun weiter pilgern durchs<br />

Leben hindurch, und neue Aufgaben, neue Freuden uns winken, vergessen wir doch das eine nie;<br />

Wenig Jahre nur kommen, und wir gehen auch hin des Weges, den wir nicht wieder kommen<br />

werden. Schnell von der Wiege bis zur Bahre trägt und der Fittig der Zeit. Und darum nutzen wir<br />

alles, was uns an Zeit gegeben wird, es ist für alles, das uns auszurichten obliegt, immer wenig<br />

genug. Nutzen wir die Zeit, auf dass wir, wenn einst auch unsere Stunde kommt, mit Frieden aus<br />

dieser Zeitlichkeit eingehen in den Himmel. Amen.<br />

Otto Gerlach, Pastor.<br />

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Rudolf <strong>Pohlsander</strong>, er war 13 Jahre alt, nahm an der Begräbnisfeier teil und hat hernach Pastor<br />

Gerlach gebeten, eine Wortgetreue Abschrift der Predigt fertigen zu dürfen.<br />

Johann Hermann Heinrich Haferkamp-Wielage, Kötter, * 4.3.1861 Grothe 34, † 31.3.1943 Grothe 34,<br />

an einem krebsartigen Geschwulst am Kopf hinter dem Ohr, □ 5.4.1943 Bdbg., zn.v. Johann Gerhard<br />

Heinrich Haferkamp-Wielage en Anna Catharina Margaretha Meyborg, ∞ 18.6.1889 Bdbg., Anna<br />

Catharina Maria Schone, * 21.12.1866 Vehs, ˜ 17.1.1867 Bdbg., † 20.11.1933 Grothe 34,<br />

Unterleibskrebs, dr.v. Johann Hermann Gerhard Schone, Heuermann, en Catharina Maria von Otte,<br />

Kind.;/ Margaretha Maria Helena, * 15.5.1892 Grothe 34, ˜ 24.5.1892 Bdbg., † 6.6.1892 Grothe 34, □<br />

9.6.1892 Bdbg.<br />

(Johann) Hermann (Heinrich) Wielage hatte Jahre lang ein Verhältnis, mit der Ehefrau des Nachbars<br />

Georg Rieckhaus. Später fiel Georg Rieckhaus im ersten Weltkriege, und Rieckhaus Minna, wie sie<br />

stets genannt wurde, gebar als Witwe einen unehelichen Sohn und nannte als seinen Vater Hermann<br />

Wielage. Dieser uneheliche Sohn ist aus dem zweiten Weltkrige nicht zurückgekehrt.<br />

Gott der Herr erlöste gestern abend 9 Uhr durch einen sanften Tod von seinem schweren Leiden<br />

unsern lieben, guten Onkel, Bruder, Schwager und Großonkel, den Landwirt Hermann Haferkamp, im<br />

83. Jahre seines arbeitsreichen Lebens. Im Namen der trauernden hintergebliebenen Familie<br />

Heinrich Kahmann.<br />

Grothe den 1. April 1943.<br />

Die Beerdigung findet statt am Montag dem 5. April, nachmittags um 3 Uhr in Badbergen.<br />

Versammlung um 12 Uhr im Trauerhause.<br />

Die kinderlosen Eheleute Hermann Haferkamp und Anna Schone vererbten ihren Kotten Wielage an<br />

den Neffen Heinrich Kahmann, der mit Wilhelmine Landwehr kinderlos verheiratet war.<br />

Diese vererbten den Kotten an Heinrich Landwehr und dessen Ehefrau Marie Spree. Die einzige<br />

Tochter dieser Eheleute Landwehr, Anni Helene Wilhelmine, freite Heinrich Mustermann, der auf<br />

dem Kotten viele Verbesserungen durchführte. Die Eheleute Mustermann hatten 1970 nur 2<br />

Töchter.<br />

Hier auf der Wielage habe ich als Junge schöne Ferientage verlebt. An einem Sommertage vor dem<br />

1 e Weltkriege hatte ich den Auftrag einzuhüten. Alle Türen des Hauses waren geschlossen, die<br />

kleinen Stallfenster mit Säcken verhängt und die Fenstervorhänge des Hauses zugezogen, um das<br />

Eindringen der drückenden Hitze zu verhindern. Auf dem Hofe war alles still, nichts rührte sich. Die<br />

Hühner lagen unter den Tannen und Hülsenkrabbebäumen. Nur hin und wieder war das Brummen<br />

einer Kuh zu vernehmen. Es herrschte eine eigenartige Stimmung, die mich in dem grossen Hause<br />

bedrückte. Vor Langweile und Neugier getrieben öfnete ich die Tür, die auf den Boden führte, stieg<br />

vorsichtig und leise die dunkle Treppe hinauf. Noch auf der Treppe stehend sah ich alte Stühle,<br />

Spinnräder, Kisten und Kasten, Körbe, Wannen, Pötte, Bettpfannen, alte Trachten und zu meinem<br />

Entsetzen einen Sarg, dessen Deckel angehoben war. Mit pochendem Herz näherte ich mich dem<br />

Sarge, der auf Holzbökken stand, fand aber darin zu meiner Erleichterung nur getrocknete Pflauen<br />

und Ringäpfel. Ich habe mich nicht lange auf dem dunklen Boden aufgehalten, in den das Tageslicht<br />

nur spärlich durch ein kleines mit Spinnengewebe und Staub bedecktes Fenster fiel. Dies Ereignis ist<br />

mir stets in guter Erinnerung geblieben und hat mich gelehrt, dass man nach altem Brauch der Väter<br />

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auch auf der Wielage auf den Tod vorbereitet war. Der schwere eichene Sarg war damals für die<br />

gute Wielagen Oma, Wielagen Heitken, geborene Feilker, welche 20 Jahre später am 22.4.1929<br />

starb, bestimmt.<br />

Auch war es auf der Wielage noch üblich nach altem Brauch geschossene Eulen und Habichte an die<br />

Scheunentür zu angeln, um alles Böse vom Hofe fernzuhalten. Die wiederkehr der Schwalben<br />

begrüsste man mit Freuden und Zuversicht, das Ausbleiben derselben aber bedeutete Unglück und<br />

Tod für die Wielage.<br />

Wissmann jetzt Busch in Hastrup.<br />

Wismann, ein Vollerbe, in der Bauerschaft Hastrup bei Bersenbrück, begegnet in alten Urkunden<br />

und Schatzregistern als Wischeman, Wyscheman, Wischman, Wyschman, Wisman(n), Wissman(n)<br />

usw. Wiederholt heisst es in den alten Nachrichten, dass das Erbe in der Bauerschaft Hoene (Höne)<br />

liegt. Hoene bildet heute mit derpolitischen Gemeinde Hastrup eine Einheit. In dieser Bauerschaft<br />

wird der Hof Wissmann sive Busch heute unter Nr.6 in der Häuserliste geführt. Die Bauerschaft<br />

Hoene wird urkundlich anno 977 als Hane und anno 1037 als Hagini erwähnt. In jüngeren Urkunden<br />

heisst es Hoyne, Hoine, Hoehne, Hoene.<br />

Hastrup, Hastorpe, Hastrupf heisst in einer Urkunde vom 1204 Harsdorp.<br />

Das Erbe Wissmann ist uralt. Durch Verkauf kam es im Jahre 1257 in den Besitz des Frauenklosters<br />

zu Bersenbrück.<br />

9.6.1257 zu Rüssel bekundet der Edelherr Herman von Hastorpe, dass er durch Schulden gedrängt<br />

seine Besitzungen in Hastrup, Drehle und Biest dem Kloster Bersenbrück für 250 Mark verkauft hat.<br />

Die dreimalige Auflassung geschah vor den Freien des bischöflichen Haupthofes in Rüssel.<br />

Urk. Nr.182. St.A.O. - Druck Sandhoff Nr.85.<br />

Bei den in dem Verkaufsvertrage vom 9.6.1257 genannten Höfen in Hastrup handelt es sich um den<br />

dortigen Meyerhof und die dazu gehörenden Hof Wissmann und Hussmann. Seitdem war das Erbe<br />

Wissmann dem Zisterzienserinnen Kloster St. Marien zu Bersenbrück nach Hofesrecht eigen. In<br />

dieser Hörigkeit sind Hof und aufsitzender Bauer bis zu der in der 1 e Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

erfolgten Ablösung geblieben.<br />

17.6.1257 der Edelherr Herman von Hastorpe bekundet, dass ihm die Abtissin und der Propst des<br />

Klosters Bersenbrück nach dem Verkauf seiner Güter ein Erbe mit einer Wiese in der Bauerschaft<br />

Drehle zu lebenslänglicher Nutzniessung überlassen haben.<br />

Urk. Nr.183 St.A.O. – Druck; Sandhoff Nr.87.<br />

Der Verkäufer Hermannus de Hastorpe ist anno 1277 verstorben, seine Gattin hiess Richeidis. Ihre<br />

Kinder waren, soweit bekannt, Alheidis, die im Jahre 1285 Nonne im Kloster Bersenbrück war, und<br />

Johannes.<br />

O.U.B. Band IV. 154 – 7.5.1285 St.A.O.<br />

1300 Circiter. Item de Meyer to Hastorpe Wischeman, Voggelwede unn Jorden Schoh gyfft unss 1<br />

Scheffel Rogken, den Koster 1 Scheffel Rogken unn 1 Scheffel Kornss.<br />

Rep.2. Msc.227. Messkornregister St.A.O.<br />

1366 Item Herman Wischman gifft de verden garven.<br />

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Rep.2. Msc.227. S.6. Pachtregister St.A.O.<br />

21.1.1379 der Knappe Justacius von Bocroden und seine Frau Mechtildis gestatten dem Knappen<br />

Johannes von Sutholte (anders genannt von Gerede) den unverjaehrbaren Rueckkauf des Wychmans<br />

Erbes zu Hoyne, Kerspel Gerede.<br />

Zeugen; Hermannus de Bocroden senior, Johannes Oltman und Hermannus de Heke.<br />

Rep.15. Nr.225. St.A.O.<br />

1379 Gerhardi Wischman in Astorpe ist dem Kloster Bersenbrück eigen.<br />

Erw.A.16. Nr.105. Nachl. D. Familie Stüve St.A.O.<br />

Bei obenstehender Nachricht handelt es sich um eine Urkunde, in der die Amtleute von<br />

Wildeshausen und die ganze Stadt mit dem Kirchenbann belegt wurden, weil sie im Sommer 1379<br />

von den 25 in der Urkunde genannten Klosterhöfen, worunter Gerhard Wischman genannt ist, 120<br />

Stück Hornvieh, 32 Pferde, 5 Schweine, Hausrat und Kleider im Werte von 200 Mark geraubt hatten.<br />

25.4.1489 Wilke Steman, geschworener Richter zu Anchem, bekundet, dass Herman Wisscheman<br />

eine jährliche Rente aus seinem Erbe zu Hastorpe an das Kloster Bersenbrück, Abtissin Gertrud<br />

Lanchals, verkauft.<br />

Zeugen; Herr Johan Jutteman, Gerhard Lamberdinck und Herman Gruninck.<br />

Rep.15. Nr.287. St.A.O.<br />

1490 Bursscop van Hoyne, Kerspel van Gerden, Herman Wisschman; 10 Pferde, 2 Fohlen, 12 Kühe,<br />

29 Rinder, 34 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

13.11.1494 vor Dethart Schulte zu Anchem, Richter, verkaufen Herman Wysscheman und Frau eine<br />

Geldrente aus ihrem Erbe in Hastorpe an die Abtissin Gertrud Lanchals zu Bersenbrück.<br />

Rep.15. Nr.300. St.A.O.<br />

25.2.1511 Arndt Brochus, Knappe, bekundet als gekorener Richter, dass Herman Wischman, to<br />

Hastorpe, und seine Familie eine jährliche Geldrente aus ihrem Kampe im Kerspel Nyenkerken upr<br />

Desborch an Hinrich Overman verkauft haben.<br />

Zeugen; Johan Smell, Hinrich Poelman, Vogt, und Fredericus vanem Sweghe, Koster to Alffhusen.<br />

Rep.15. Nr.309. St.A.O.<br />

1512 Hastorp et Hoyne, Wisschman VIII, II Marc VIII Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Bl.79V.-und Rs. St.A.O.<br />

1514 Ao Bossen zu Drelen Tochter Gese mit Lubbert Wissman zur Infahrt geben 18 Goldgulden.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1515 dinget Lubbeke Wissman die Vierte garben in bescheden schulde 12 Jhar Jarlich to 4 Molt<br />

Roggen, 2 Molt Gerstkorn, 2 Molt Wittkorn, Winkauff ½ tune butter, auch in diesem jaren<br />

aussgenohmen.<br />

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1519 dinget Lubbeke Wissman den Vierten 14 Jahr tho 3½ Malter Roggen, 3 Malter Gerstkorn,<br />

Winkauf ½ tunne butter.<br />

1540 Kornregister gedinget wie oben.<br />

1541 dingen Lubbeke und Geseke den Vierten 14 Jhar tho 3½ Malter Roggen, 3 Malter guet<br />

Gerstkorn, Winkauf 6 Thl.<br />

1556 zu Winkauf eins Jhars ein Lubbelinch.<br />

1560 Kornregister ist wie oben Winkauf 2 gense.<br />

1561 3 Malter Roggen, 2 Malter Gerstkorn, Winkauf 2 gense.<br />

1562 5 Malter Roggen, 2 Malter Gerstkorn, 2 Malter Wittkorn.<br />

1563 3½ Malter Roggen, 3 Malter Gerstkorn, item 1564 und 1565.<br />

1566 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Korn.<br />

1587 3½ Malter Roggen, 4½ Malter Korn, Winkauf Lubbelinch.<br />

1588 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Gerstkorn, Winkauf Lubbelinch.<br />

1589 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Korn, Winkauf Lubbelinch.<br />

1590 similiter Korn, Roggen.<br />

Dingelbuch Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1524 die fünf Hastruper zu Brocke ein jeglicher 1 Tunnen Vollheringe wegen Holzhauen.<br />

Es handelt sich hier um Meyer zu Hastrup, Wischman, Huesman und die beiden Sandbrinck.<br />

1532 in der Bursscup tho Hoyne, Lubbert Wysman, Hussherr und Hussfrau 2, Kynder 4.<br />

3 Marck 4 Schilling Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1541 Claus Becker zum Vorden, dinget seinen Sohne Jacob, zu Lubberts Tochter Annen die Infahrt<br />

für 16 Thl. und Zehen udd die Lyfftucht, biss der Vatter übergibt.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1542 Bursscop Hoine, Lubbecke Wyschman.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden 1542 Türkenschatzreg. St.A.O.<br />

1550 Hoyne, Lubbert Wischman; 9 pert, 3 Enter, 11 Ko Osse, 18 Smal (Rinder), 10 Schap, 30 Swyn, 6<br />

Mark 4 Schill. 10 Pf. ddt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Amt Vörden 1550 Viehschatzreg. St.A.O.<br />

1559 Jacob und Anna uff das Erbe getrocken und gegeben 20 Thl. (siehe Nachricht 1541)<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1565 ist die Tochter Geseke freigekaufft für 6 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1566 Ithem ydth ys tho wetthen dath ynn dem Jaire unses Herenn eyn dusenth vyfhunderth ses und<br />

sestych des sundages nha Jacobi is eynn entlich vordrach und boscheith gemaketh yn bywesenth der<br />

werdyhhenn achtbarenn und doichsamen Allheith van Langhen Abbe, tho Bersenbrugghe und<br />

Wolteken Kreylingks tusschen de Ersamen Merthen Huisman und Jacob Wyschman ummhe etlychen<br />

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bome dar de vorgemelte Mertenn wolde sinen wech up hebbenn so synth se frunntlich darummhe<br />

vorgelyketh und vordreghen also dat Jacob Wyschman hefft bewyllyghet dath Mertenn schall<br />

hebben eynen Slotell tho den rat essches bome und schall darby sommher tydenn synenn mess<br />

henn vorenn de he up synen nye lanth bederveth dath he averst tho rogghen messen wyll schall he<br />

des Sommers dar ganz gyne plaggen henn vorenn und de wech schall fryg staen tuschenn meidaghe<br />

und sunthe Jacobs dagh dath Merthen dar myt gynen un (Loch i.d. Urkunde) guide schall henn dryn…<br />

schall Merthen gynenn schaden …. Kornhe myth synen gu… synth se vor …. Merthenn Huisman nha<br />

sunthe Jacobs Daghe wen de esch b loth ys syn (kleine Lücke) mess und plagghenn mach vorenn<br />

dorch … Rovekampes boem und denn Sommer mach he syne plaggen vaelth… up einen boem<br />

legghen oyck syn korenn dar af<strong>for</strong>hen wen des tydt ys dyth synth se frunthlych unwedderroplich<br />

genalich und unvorbrackenn tho holdhende vordreghenn oyck deth se eine denn anderhen gynen<br />

schadhenn doenn wyll so se syck schadenn dedenn schall de werdyge Frouwe und de ehnen schaden<br />

doth schall der werdyghenn Frouwen und Conventh yn eine pene eyner thunnhe botteren vorvallen<br />

synn. Dyth tho eyner staendiger befestenisse der warheith so loveden de beidenn vorgemelte<br />

Mannes dusse vorgeschrevenen puntte vastlych tho holdenn sunder genyghe arrgelyst, desses tho<br />

merhr orkundhe der warheith so synth dusser nottelenn Twee myt hanth geschreven und dorch den<br />

Namen Jesus gesneden und eynen yder parth gegeve up Dach und Jare wo baven schreven.<br />

Rep.124B. XV. Nr.4. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1570 item Toben filia für 15 Thl. Anno 70.<br />

1576 ein Tochter freigekaufft für 8 Thl., wohnt zu Mertzen.<br />

1578 item dem Sohne Lubbeken für 10 Thl., Anno 78 Narberhauss.<br />

1579 item filia Anna freigekaufft für 6 Thl., wohnet zur Dussen.<br />

1582 item 82, Alheidis für 12 Thl. Vorden.<br />

1586 Lampe Sieverman in Alfhausen dinget mit Trine Wissman, Jacob Wissmans Tochter, die Infahrt<br />

zu 120 Thl. auf Sieverdings Erbe in Alfhausen.<br />

Klosterakten Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1589 Burschafft Hoine, Jacob Wissman 4 Daller 2 Schilling Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1593 Seligen Jacobs ½ guet, dinget die Wittwe für 60 Thl., 6 Rinder, 6 Schweine und 1 Pferdt.<br />

Item Wessel Wissman mit Berndt thor Lobecken Tochter Wendelen ein Infahrt gedinget, und lobet<br />

ein jeglich 90 Thl.<br />

1597 dingen Wessel und Wendel Wissman den Vierten tho 3½ Malter Roggen und 2 Malter<br />

Gerstkorn, 6 Scheffel Wittkorn 34 Jhar, Winkauf 1 tunne butter. Item noch Wissman in die Lage<br />

übergeweisen 20 Thl., da für nach geben 30 Jhar.<br />

Dingelbuch 1597 Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1599 Wessel Wissman seine Sohne Jacob, ist tho Jelsinck, freigekaufft für 18 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1601 Kerspell Gerde, Burschup Hoene, Erve;<br />

Wessel Wisman3 Dall.<br />

Wendele uxor 2 Dall.<br />

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Berndt famulus 9 Schill.<br />

Arndt ein Junge 2 Schill.<br />

Jacob ein Junge 2 Schill.<br />

Tale famula 6 Schill.<br />

Elsche ein Dern 1 Schill.<br />

Liefftucht;<br />

Jacob frater Wesseli 12 Schill.<br />

Elsche uxor 3 Schill.<br />

Trine Dern 1 Schill.<br />

Anna de Moder 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.2. Kopfschatzreg. 1601 St.A.O.<br />

1602 kaufft Jacob sich, seine frouwen unnd Kinder alle frei für 190 Thl.<br />

Wessel Wissman noch ein Bruder Herman tho des Grotenhauss tho Ryste.<br />

Wessel zu obengenannte Sohne Jacob hatt er noch Bernt, Johan, Wessel, Lubbeke, Herman, gert,<br />

Jurgen und Anneke.<br />

1619 kaufft Wessel seinen Sohne Berent für 20 Thl. in Meierhoff tho Drele.<br />

1622 Seligen Wessel Wismans ½ guet dinget die Wittwe nach Hoffrecht 3 gruse (grosse) Rinder, 3<br />

Schwein, 1 Kalb und 38 Thl.<br />

1625 wirt der Sohne Johan frei für 26 Thl.<br />

1630 Lubbeke frei für 29 Thl.<br />

1634 Anenke und Gert frei für 41 Thl.<br />

1634 der Sohne Herman mit Haussmans Tochter Tobeken zur Infahrt gelobet 165 Thl.<br />

1637 obengenannte aus ursachen von ein ander gescheden, sic contractus nullus frei 35 Thl.<br />

1637 Der Sohne Jurgen mit Bursteden Tochter Anneken uff Vorigen Contract die Infahrt gedinget zu<br />

165 Thl.<br />

2.3.1636 vor dem Richter und Gograf zu Vörden Johan Friedrich Molan verkauft die Witwe Wessel<br />

Wissmansche ein zu Wissmans Erbe gehöriges Grundstück genannt “das Freie Stück” auf dem Rhaets<br />

Esch an Berndt von Lobeck im Kirchspiel Bersenbrück.<br />

Zeugen; Dietrich Barlage von Rieste und Johan Schmedt von Vörden.<br />

Rep.15. Nr.389. St.A.O.<br />

1.2.1653 Abtissin Lucretia Elsaben Vincke und Convent von Bersenbrück bestätigen eine<br />

Schuldverschreibung ihres Eigenbehörigen Jurgen Wissman in der Bauerschaft Hastrup, Kirchspiel<br />

Gehrde, gegen die Conventionsschwester Judit Warsabe.<br />

(Vermerk; 1661 eingelöst).<br />

Rep.15. Nr.395. St.A.O.<br />

1659 Bauerschaft Hoene, Jacob Wissman; 4 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine.<br />

Gibt jedesmal 5 Rth. 12 Schill. 10½ Pf.<br />

Leibzucht; 1 Pferd, 1 Endter, 2 Kühe. Gibt jedesmal 1 Rth. 18 Schill.<br />

Backhaus; 1 Kuh, 1 Rind. Gibt jedesmal 12 Schill. 6 Pf.<br />

Schure; 2 Kühe, 1 Rind. Gibt jedesmal 1 Rth. 6 Pf.<br />

Viehschatzreg. 1659 St.A.O.<br />

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1667 Bauerschaft Hoene, Geheele Erbe Wissman 1 Hauptfeuerstette. Eigenbehöriger Stette Land<br />

nach Scheffelsaat, so etwa zur Heuer thut.<br />

1 Rth. ¾ Rth. ½ Rth.<br />

36 24 24<br />

Eigen frey Holtz gewaechs oder Wiesen Kampf nach Scheffelsaet; 5.<br />

Wiesen Wachs nach fuder; 7.<br />

Garten land nach Scheffelsaet; 4.<br />

Leibzucht; Herman Wisman, 1 Nebenfeuertstette.<br />

Scheure; Garlich, 1 Nebenfeuerstette.<br />

Backhaus; Gerd Wisman, 1 Nebenfeuerstette.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Konskriptionsreg. 28.2.1667 St.A.O.<br />

1693 bekennen die Männer der Bauerschaften Hastrup und Hoene, dass Husern einen Erbweg<br />

zugeschlagen, welches Priesshoff und Bischof und anderen mehr schädlich und nicht zu gestatten.<br />

Decretum ad Demoliendum. Item denen Hastrupfer befohlen, dass sie die gemachte Zuschläge bei<br />

der Hochw. Frawen justification lassen sollen, sub poena eines Holtzungsbrueche.<br />

1693 Kirchspiel Gehrde, Bauerschaft Hoene gantze Erbe;<br />

Wissman, Männer 1, Frawen 1, Söhne 12. Jahr 1, Volle Knechte 1, Maegde 1.<br />

Leibzüchter; Männer 2, Frawen 1.<br />

Wissmans Schuere; Männer 1, Frawen 1.<br />

Backhauss; Männer 1, Frawen 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.106 S.189, 190, 196R. Konskriptionsreg. Amt Iburg und Vörden St.A.O.<br />

Henricus Eilerman sive Wissman, ∞ 1670, Wendelen Wissman, * Hastrup, † 20.9.1709 auf dem Erbe,<br />

dr.v. Jürgen Wissman en Talke (Anna) Burstede, bekannte Kinder;/ Maria Catharina, 1697 genannt./<br />

Anna Maria, 1697 genannt./ Catharina Elisabeth, 1697 genannt./ Henricus, * 15.7.1677 Hastrup,<br />

Col., ∞ 12.5.1699 Bersenbrück, Anna Margaretha Hussman.<br />

1696 hat Evert Wissman die Regina Wolterman, Witwe des Severinus zu Hoene, geheiratet. Durch<br />

diese Eheschliessung wurde er Colon zu Hoene. Die Ehe blieb kinderlos.<br />

12.5.1699 führte Henricus Wissman, Colonus in Hastrup, Anna Hussman zum Traualtar. Die<br />

Copulation wurde in der Kirche zu Bersenbrück vollzogen.<br />

1723 Bauerschaft Hoene. Die ganze Bauerschaft gehöret Eigen ans Closter Bersenbrück.<br />

Henrich Wiessman zu Hastrupf;<br />

Garten Landt 8 23 Scheffel.<br />

..<br />

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Saat Landt 10 Malt 8 10 Scheffel.<br />

..<br />

Wiesen Landt 5 Malt 1 Scheffel.<br />

Holtz Landt 2 Molt 31 Scheffel.<br />

..<br />

Weyde Landt 1 Molt 4 12 Scheffel.<br />

..<br />

Summarum aller Ländereyen 19 Molter 10 Scheffel 1 Viertel 2½ Becher.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.69 Rs.- 70 Vs.<br />

1723 im Gehrder Lagerbuch ist die Größe des Colonats nur mit 19 Malter 10 Scheffel angegeben.<br />

Lagerbuch Gehrde. Twelbeck 1867.<br />

1723 Hastrupff, Hinrich Wiessman 1 Volle Erbe. Eigen nach dem Closter Bersenbrück.<br />

Monatschatz vollen anschlage 3 Thl. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rauchschatz auff 1 Mahl 2 Thl.<br />

Rauchschatz von Heuerleuten 1 Thl. 15 Schill. 9 Pf.<br />

Dienstgeld 4 Thl.<br />

Neu Jahres Geld 6 Schill.<br />

Mey Geldt 1 Thl. 3 Schill.<br />

An Pastoren 1 Scheffel Habern.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.64 Rs.-65 Vs.<br />

Johannes Wissmann, Col., ˜ 21.2.1712, † 23.3.1781, zn.v. Henricus Wissmann en Anna Margaretha<br />

Hussmann, ∞ 15.11.1745 Bersenbrück, Catharina Adelheid Heidlage, * 1726, † 5.6.1786, bekannte<br />

Kinder;/ Anna Maria Catharina, * 1749, † 29.7.1827, ∞ 27.10.1773, Johann Gerhard zu Hoene./ Anna<br />

Catharina Adelheid, * 13.9.1758 Hastrup, † 15.12.1828 Hastrup, Anerbe, ∞ 25.2.1783 Bersenbrück,<br />

Johannes Theodor (Johann Dierk) Meyer zu Hastrup jetzt Wissmann./ Anna Maria, * 6.1.1762, †<br />

20.8.1831 Priggenhagen, ∞ 22.11.1785, Joannes Gerd Bernhardus Warnefeld.<br />

Johannes Theodor Meyer zu Hastrup sive Wissmann, ˜ 4.4.1764 Bersenbrück, † 6.5.1848 in<br />

Bersenbrück als ex Colonus, zn.v. Johannes Theodor Meyer zu Hastrup en Maria Meyer zu Starten, ∞<br />

(1) 25.2.1783 Bersenbrück, Anna Catharina Adelheid Wissmann, * 13.9.1758 Hastrup, † 15.12.1828<br />

Hastrup, dr.v. Johannes Wissmann en Catharina Adelheid Heidlage, bekannte Kinder aus dieser Ehe;/<br />

Tochter NN, lebte als Witwe Mertens 1851 in Bersenbrück und hat den betagten Vater bis zu seinem<br />

Tode 1848 gepflegt./ Catharina, lebte als Ehefrau Kreke in U.S.A. 1851./ Margaretha, lebte als<br />

Ehefrau Niemann 1851 in von Hammerstein Heuer zu Holsten./ Johann Hermann Joseph, welcher<br />

1851 als Neubauer in Hertmann lebte und mit Maria Gertrud Hussmann verehelicht war.<br />

Obiger Johannes Theodor (Johann Dierk) Meyer zu Hastrup sive Wissmann schritt zu einer zweiten<br />

Ehe mit Margaretha Joering, Witwe. Diese Ehe aber blieb kinderlos. Ausser den obengenannten<br />

Kindern hatte Dierk Wissmann (Joh. Theod. Meyer zu Hastrup) noch einen natürlichen Sohn Gerhard<br />

oder Gerd Schulte, der als Heuermann in Hinkamps Hause zu Hertmann 1851, etwa 40 Jahre alt,<br />

lebte.<br />

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1743 Hinrich Wissman in der Bauerschaft Hastrup bekennt für sich, seine Ehefrau Anna Margaretha,<br />

Kinder und Erben, dass der Hoch Ehrwürdige und Hochgelahrte Herr Fr. Carolus Giese, p.t. Pastor zu<br />

Bersenbrück, und die p.t. Kirchenprovisores daselbst Herman Husser, Hinrich Kreke und Hinrich<br />

Wehberg ihm 60 Rth. geliehen haben.<br />

Rep.958. 1739-1768 Bersenbrück Joh. Theod. Richardt sen. Not. In Ankum St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Hastruper Mark heisst es Vollerbe Wismann.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790 St.A.O.<br />

1792 haben die Eheleute Johann Dirk Meyer zu Hastrup sive Wissmann und Anna Catharina Adelheid<br />

Wissmann ein Heuerhaus errichten lassen. Ihre Namen finden sich über der Dielentoreinfahrt.<br />

1843-1845 Vollerbe Wissmann, haus Nr.6 Hastrup, hat alle seine Verpflichtungen an das Kloster<br />

Bersenbrück für 1430 Rth. 15 gg. 5 Pf. abgelöst.<br />

Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />

Excolon Dierk Wissmann, geborener Meyer zu Hastrup, zuletzt in Bersenbrück wohnend, hat am<br />

27.5.1847 sein Testament gemacht und ist im Mai 1848 bei seiner Tochter, der Witwe Mertens, hier<br />

gestorben. Margaretha Joering ist ein Jahr früher gestorben.<br />

Heuermann Gerhard Schulte in Coloni Hinkamps Behausung zu Hertmann, etwa 40 Jahre alt, will ein<br />

uneheliches Kind des Excolonen Wissmann sein.<br />

Aus des Excolons 1er Ehe; Catharina Kreke in Amerika lebend, ist abgefunden. Der Nachlass des<br />

verstorbenen Excolons Wissmann soll dem Sohne Joseph Wissmann in Hertmann übergeben sein.<br />

Termin; 19 Juli 1851 morgens 10.00 Uhr.<br />

19.7.1851 Actum. Auf Vorladung erschienen Caspar Mertens, Heuermann in Meyers Heuer zu<br />

Brickwede, Gerd Schulte in Hinkamps Heuer zu Hertmann, Ehefrau Margaretha Niemann, geborene<br />

Wissmann, in von Hammersteins Heuer zu Holsten, Joseph Wissmann, Neubauer zu Hertmann und<br />

Witwe Mertens, geborene Wissmann, in Bersenbrück. Alle Comparenten erklären einstimmig<br />

Folgendes; die hier anwesende Witwe Mertens hat die unbedeutenden Gegenstände des Nachlasses<br />

des Excolonen Wissmann zu dessen Beerdigung usw. verwendet, ist aber dabei zu kurz gekommen.<br />

Weiteres Vermögen ist nicht vorhanden. Die Excolona Wissmann ist vor ihrem Manne verstorben.<br />

Ich verzichte auf weitere Erstattung. Wittwe Mertens.<br />

Vorgelesen und genehmigt. Actum ut supra.<br />

1860 ist das Erbwohnhaus abgebrannt und 1861 wieder neuerbaut.<br />

1864 Wissmann ist mit 24 Rth. 9 gg. 6 Pf. Grundsteuer veranlagt worden.<br />

Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />

1866 ist das Colonat 203 Morgen gross.<br />

Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />

Hausinschriften.<br />

Erbwohnhaus-Vordergiebel-Steintafel über dem Dielentor.<br />

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1860 brannte Wissmanns Erbhaus ab. Besitzer C. Mues, Frau T. Mues geb. Vehmeyer 1861.<br />

Wappen der Mues; Maus.<br />

Stall-Vordergiebel-Einfahrt.<br />

Der Herr hat mich in einem Ort gesetzt da ich Weide habe und Wasser zur Erquickung. Jesa ..<br />

Stall-rückwärtiger Giebel.<br />

Mit eisernen Zahlen 1884.<br />

Stall-massiver Ausbau.<br />

Mit eisernen Zahlen 1908.<br />

Heuerhaus-Dielentoreinfahrt.<br />

Joan Dierk Meyer itzo Wissmann und Catharina Adelheid Wissmann Eheleute Anno 1792 den 27.<br />

Mart. Meister J.G. Wessendorf.<br />

Heuerhaus-Gegengiebel-Dielentoreinfahrt.<br />

Das ganze Land das vor oede war wieder soll das Haus darauf bebauet werden. Joh.14 V.7.<br />

Heuerhaus-Gegengiebel.<br />

Mit eisernen Zahlen 1906.<br />

Wittrock.<br />

Der Bauernhof Wittrock ist dem westfälischen Höferecht nach nur eine Markkotten, der in den<br />

Schatzregistern des 19. Jahrhunderts als solcher unter Nr.12 der Bauerschaft Grönloh geführt wurde.<br />

Er ist seit alters einer der grösseren Markkotten des Sunderns. In der Viehbeschreibung von 1655<br />

wird Wittrock als Erbkötter aufgeführt, obgleich es in der Grönloher Bauerschaft nie Erbkötter<br />

gegeben hat. Wahrscheinlich erfolgte seine Gründung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, da<br />

er in dem Bederegister von 1441, in dem die Grönloher unter “de Stichtes lude to Batbergen”<br />

gesondert aufgeführt sind, unter den 9 Pflichtigen noch nicht erscheint. 1490 werden in dem<br />

landesherrlichen Viehschatzregister 29 Steuerpflichtigen unter Grönloh ausgewiesen, doch ist<br />

Wittrock noch nicht unter ihnen. 1534 in diesem Kopfschatzregister heisst es;<br />

dt. 2 Marck Tabe Wittrock, Geseke uxor 3 Marck 12 Schilling.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

Wittrock war frei wie die anderen Grönloher. Er hatte daher auch keine ungewissen Gefälle zu<br />

tragen. Da aber seine Ländereien aus der gemeinen Mark stammten, er auch die Mark mit<br />

Viehweide und Plaggennutzung in Anspruch nahm, hatte er dafür gewisse Abgaben und Dienste zu<br />

leisten. Er war ein Leibdiener, der als solcher wöchentlich 1 Tag dem Amte mit der Hand zu dienen<br />

hatte, wobei die verschiedensten Arbeiten zu verrichten waren. Schon im Jahre 1722 hatte Wittrock<br />

den wöchentlichen Handdienst mit 2 Rth. jährliches Dienstgeld abgelöst.<br />

1526 kamen 6 Fähnlein Landsknechte nach Quakenbrück und bereiteten grossen Schrecken. Der<br />

Geschichtsschreiber sagt darüber; “dat alle vule quaden snoede boven waren, Boesewichter von<br />

Godes vergeten”. Ihr Führer war der Obrister Hensken von Halberstadt. Auch in Menslage und<br />

Badbergen lagen von Sonntagabend bis Donnerstagmorgen je 3 Fähnlein, die Schandtaten aller Art<br />

verübten.<br />

Quelle; Staedt. Archiv Quak., Mappe St. Antonii, Armenhaus 1526.<br />

Die Jahre vor und nach 1550 waren voller Schrecken. Das Land wurde von Kriegen, Fehden,<br />

Missernten, Plünderungen, Hexenverfolgungen und Hexenverbrennungen usw. heimgesucht. In den<br />

Jahren 1574-1578 herrschte erneut die Pest im Osnabrücker Nordlande. In der Stadt Quakenbrück<br />

starben in den Jahren 1576-1578 allein 710 Menschen. 1576 verkaufte vor dem Richter auf der<br />

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Neustadt zu Osnabrück eine Mutter ihre Tochter, um “sich des hungers to erweren und bym levende<br />

to erholden”, die Kaufsumme hat sie in “behoiff an broidtkorn und magemspis wedderumb<br />

angewandt und hengekert”.<br />

Quelle; Sudendorfs Beiträge 1840 S.54.<br />

1553-1554 Grönloh. In einer Liste ohne nähere Bezeichnung, wahrscheinlich handelt es sich um den<br />

Nachweis der Wagendienstpflichtige, werden genannt; Brake, Johan Gronlo, Herman Wulffert,<br />

Wollersinck, der Greve, Goesman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt Wedehage, Roleff Golinckhorst,<br />

Wittrock, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck, Ludeke de Greve.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559-1560 Vordienst (Fuhrdienst); Johan Netteldinck, Dethmar upn Fledder, Grote Gerdt (Greve<br />

Gerdt?), Roleff Golinckhorst, Ransesche, Tabe Wittrock, Juergen Goessman, Eylhart Golinckhorst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1559-1560 St.A.O.<br />

18.5.1573 am Montage, kaufte Johan Wittrock von seinen Geschwistern Herman, Johan, Rolf,<br />

Catharina und Hillen ihr väterliches und mütterliches Haus, Kamp und ganzen Kotten ab. Auffallend<br />

ist, dass der Käufer Johan Wittrock einen Bruder gleichen Namen hat.<br />

Dühne II. S.130.<br />

18.2.1580 wurde zu Fürstenau Catharina, Ehefrau des Tepe thom Walevelde in Talge, die wegen<br />

Brandstiftung zum Feuertode verurteilt worden war, im Gnadenwege mit dem Schwert hingerichtet.<br />

1580 wird von einer Hungersnot im Osnabrücker Land berichtet, der viele Menschen erlagen.<br />

Im Jahre 1583 wurden in Osnabrück 121 Hexen durch Feuer hingerichtet.<br />

1589 Bauerschaft Grönloh, Witterock 2 Daller (Rth.) 15 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1597-1599 und 1605-1607 wütete wieder die Pest.<br />

1599 Johan Witterock gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 wird von 54 Raubzügen in dem Osnabrücker Nordland berichtet.<br />

1601 Witterock 1½ Schill. Herbstschatz.<br />

Rep.123C. 205 St.A.O.<br />

1602 Fussdienste in Grönloh, jeder 1½ Hornschen Gulden; Johan Netteldingk, Dethmer uffn Fledder,<br />

Herman Groenloe, Rudolff Gollinckhorst, die Rantzesche, Witterock, Jorien Gossman, Eilerdt<br />

Gollinckhorst.<br />

Rep.123C. S,8a. St.A.O.<br />

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13.6.1616 (alten Kalenders) verkauften vor dem Richter Dieterich Leuning, die Eheleute Johan<br />

Kramer und Adelheid, geborene Arsse, dem Herman Wittrock, zu Grönloh auf dem Fladder<br />

wohnhaft, und dessen ehelich vertrauten Braut und künftigen Ehefrau Anna Rethorst und deren<br />

Erben die an Wittrocks Hause und Garten belegene Fledder-Wiese. Diese Wiese gehörte im Jahre<br />

1964 noch zum Hofe.<br />

Dühne II. S.130.<br />

1618-1648 tobte der 30 jährige Krieg mit all seinen fürchterlichen Begleiterscheinungen und<br />

Auswirkungen, die hier nicht alle erwähnt werden können, die aber das Leben lähmten und die<br />

Menschen in äusserste Armut und Not brachten.<br />

1624 Fussdienste, jeder ½ Hornschen Gulden (ist 1 Goldgulden 10 Schill.);<br />

Netelinck, Herman Gronlohe, Dethmer auffen Fledder, Rudolff Gollinckhorst, die Rantzesche,<br />

Witterock, Jorien Goessman, Eilert Gollinckhorst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628-1629 Bauerschaft Grönloh, Markkotten Johan Wittrock 6 Schill., uxor 4 Schill., Huesselte Weib<br />

2 Schill. Personenschatz. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. St.A.O.<br />

1631 Johan Witterock gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Kleinhaus gibt 10 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

(siehe die abweichende Nachricht Dühne II. S.130.)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. Erbschatzreg. St.A.O.<br />

1631 zahlte Wittrock 1 Rth. 20 Schill. Und für das Kleinhaus 20 Schill.<br />

Dühne II. S.130.<br />

September 1646 wurden Johan Wittrock, aus Grönloh, und Talke Hillige, in Lechterke, copuliert.<br />

Durch diese Eheschliessung und seine Eigengift an die von Voss wurde er Col. Hilge. Johan Wittrock<br />

sive Hilge ist im Januar 1668 verstorben, seine Witwe bezog 1672 die Leibzucht des Hofes und starb<br />

im Jahre 1679.<br />

1647 Herman Wittrock zahlt jedesmal zur Contribution 1 Rth. 15 Schill. 6 Pf.<br />

Dühne II. S.130.<br />

1651 Grönloh, in diesem Einwohnerverzeichnis werden genannt ; Johan Witterock et uxor, Herman<br />

Witterock und Lueke Witterock.<br />

Einwohnerverzeichnis f.d. Diozese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1653 Witterock gibt 1½ Thl. Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. Herbstschatzreg. St.A.O.<br />

1655 Grönloh, Erbkotten Wittrock; 3 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 12 Rinder, 6 Schweine, 4 Schafe.<br />

Kleinehaus; 2 Kühe.<br />

Viehbeschreibung 1655 Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

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1661 Witterock 4 Rth. 13 Schill. 4½ Pf., Kleinhaus 18 Schill. Viehschatz. Der Viehschatz wurde 4 mal<br />

im Jahr erhoben.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1662 Grönloh, freye dienen uff Erfürdern; Juergen Wollersing, Juergen Dethmer, Tholen Herman<br />

oder Juergen, Netteldingk, Otto Rantze, Witterock, Groppenhauss.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1663 Witterock, Leibdiener, gibt 2 Rth. für anno 1663 nicht geleisteten Dienst.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grönloh, Witterock 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Absch.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grönloh, Witterock 1 Hauptfeuerstätte, Kleinhauss 1 Nebenfeuerstätte.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />

1670 Witterock gibt 2 Rth., Kleinhaus 1 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

14.11.1696 schritt Herman Wittrock, Witwer von Talke Grönloh, zur zweiten Ehe mit Greta Vetten.<br />

Diese Ehe blieb kinderlos. Herman Wittrock verstarb 1707 und wurde am 9.8.1707 in Badbergen zu<br />

Grabe getragen. Seine hinterbliebene Witwe heiratete am 19.3.1718 Jacob Husman und ist als<br />

Ehefrau 90 jährig am 10.2.1753 verstorben.<br />

1698-1699 herrschte im <strong>Artland</strong>e grosse Not, sodass die Obrigkeit gezwungen war im Amte Minden<br />

Brotkorn aufzukaufen.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

13.6.1703 wurde Wittrocks Magd, deren Name und Alter aber im Kirchenbuche nicht angegeben<br />

sind, zu Badbergen begraben.<br />

Die Eheleute Herman Wittrock und Talke Grönloh hatten nur 6 Töchter. Von diesen Kindern wurde<br />

die 1671 geborene Trine Adelheid Anerbe von Wittrocks Markkotten und am 11.10.1703 Ehefrau des<br />

Lampe Grönloh, aus Grönloh, der sich nun Wittrock nannte. Diese Eheleute waren Eltern von 3<br />

Töchtern, von denen die im Januar 1708 geborene Trina Adelheit Anerbe war.<br />

1719 (in der Zeit vom 2.6. bis 8.7.) ist Lampe Wittrock an der Kolik verstorben und zu Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1722 zahlte die Witwe Wittrock an Monatschatz 1 Rth. 5 Schill. 6 Pf., Rauchschatz zu zweimal 2 Rth.,<br />

und für die Heuerleute ebenfalls 2 Rth.<br />

1722 Größe des Hofes 5 Malter 1 Scheffel 2 Becher.<br />

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12.12.1743 wurden Johan Huelsman und Catharina Adelheit Wittrock, Anerbin von Wittrocks Kotten,<br />

in der Kirche St. Juergen (St. Georg) zu Badbergen nach evang.-luth. Ritus getraut. Johan Huelsman,<br />

Eigentümer des Markkottens Huelsman, zog auf Hof Wittrock und nannte und schrieb sich nun<br />

Wittrock. Der väterliche Huelsman-Kotten wurde verpachtet.<br />

1750 haben die Eheleute Johann Huelsmann jetzt Wittrock und Catharina Adelheid Wittrock das<br />

Erbwohnhaus neu erbaut. Baumeister war Lambert Middelkampf aus Grönloh. Es handelt sich hier<br />

um den 1716 geborenen Colon Lampe Graeper sive Merschgraeper, geborener Middelkamp, in<br />

Grönloh, welcher am 17.2.1754 erst 38 Jahre 7 Tage alt aus diesem Leben abgerufen wurde.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, wozu Wittrock 1⅓ Scheffel<br />

Hafer, ⅓ Zentner Heu und ⅓ Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />

1771 nach dem Amtsregister zahlte Wittrock an Herbstschatz 1 Schill. 10½ Pf., ständiges Dienstgeld 4<br />

Schill. 3 Pf. und für den wöchentlichen Handdienst jährlich 2 Rth.<br />

Dühne II. S.130.<br />

1780 Größe der Hofstelle 6 Maltersaat.<br />

Dühne II. S.130.<br />

1.6.1780 wurden domi getraut der Anerbe Hermann Henrich Wittrock und Helena Catharina<br />

Hoffmann. Diese Ehe war mit 6 Töchtern und 1 Sohn gesegnet.<br />

1787 spannen bei den Rundefuhren Kleine Wollermann, Dettmer, Theilner, Netheler, Hermann<br />

Kahmann, Wittrock, Rantze und Grapperhaus zusammen.<br />

1803 Größe der Hofstelle 6 Malter 1 Scheffel.<br />

Dühne II. S.130.<br />

1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde eine Kriegs-Supplementar-Steuer<br />

auferlegt, Wittrock zahlte 7 Schill.<br />

30.9.1814 wurden Diedrich Hagemann und Anna Catharina Wittrock, Erbin des Kottens Huelsmann,<br />

getraut. Diedrich Hagemann schrieb sich nunmehr Huelsmann.<br />

27.10.1822 führte der Colon Johann Hermann Wittrock, Catharina Elisabeth Hoffmann, aus<br />

Lohausen, zum Traualtar.<br />

1.12.1828 konnte endlich der Recess der Markenteilung unterschrieben werden. Der Antrag auf<br />

Teilung der Mark war schon im Jahre 1809 bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück gestellt<br />

und auch bald genehmigt worden, aber durch die politischen und kriegerischen Ereignisse um 19<br />

Jahre verhindert worden. Wittrock erhielt gemäss der ihm zuerkannten 14290 Wertruten eine 11,3<br />

ha grosse Grundfläche zugewiesen.<br />

1834 ist der Hof 96 Morgen 73 Quadratruten gross.<br />

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29.11.1836 wurde die Grönloher Schule von einem heftigen Sturm umgerissen.<br />

1843 musste die Schule notgedrungen neugebaut werden. Ausser den Hand- und Spanndiensten<br />

hatte Colon Wittrock einen Baukosten-Beitrag von 35 Rth. 17 ggr. 6 Pf. zu leisten.<br />

1848 hat Colon Wittrock das bei ihm ausstehende Kapital von 300 rt. Münze an das Sylvester-Capitel<br />

in Quakenbrück zurückgezahlt.<br />

St. Sylvester-Capitel Urk.233. 1848 St.A.O.<br />

2.1.1860 hat Colon Wittrock die Verpflichtung, um Neujahr alljährlich an die katholische Kirche 1<br />

Ruwel Scheffel hafer, 3 Hafergarben, und für das Heuerhaus ½ Stück Garn und die Hälfte der<br />

vorgenannten Abgaben an die katholische Küsterei in Badbergen zu geben abgelöst. Er zahlte an die<br />

katholische Pfarre 14 Rth. 28 gr. 9 Pf., und an die katholische Küsterei 7 Rth. 14 gr. 5 Pf.<br />

22.5.1865 ging über Grönloh ein schweres Hagelunwetter nieder, das beträchtlichen Schaden<br />

anrichtete. Die dicksten Hagelstück waren so gross wie ein kleines Hühnerei.<br />

1865 Größe des Hofes 99 Morgen 45 Quadratruten.<br />

1867 kaufte Colon Wittrock von dem zerstückelten Markkotten Huelsmann, dessen Eigentümer nach<br />

Amerika ausgewandert war, eine 27 Morgen 26 Quadratruten grosse Grundfläche “im Wailde”.<br />

22.7.1868 wurde Grönloh wiederum von einem Hagelschlag getroffen, doch war er nicht so schlimm<br />

wie der des Jahres 1865. Diesmal waren die Hagelstücke nur in Grösse eines Taubeneies.<br />

19.7.1870 musste Wittrock mit seinen Pferden, gleich den übrigen Pferdehaltern der Kirchspiele<br />

Badbergen und Menslage auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die brauchbaren<br />

Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben wurden.<br />

Die Eheleute Colon Hermann Heinrich Wittrock, * 25.1.1835, und Anna Margaretha Hilge, *<br />

3.8.1840, vererbten den Hof auf den Sohn Wilhelm. Wilhelm Wittrock ehelichte Emma Huster aus<br />

Hahlen, Tochter des Johann Hermann Wehrenberg-Huster und Catharina Adelheid Hagemann.<br />

1899 ist der Colon Wilhelm Wittrock kinderlos verstorben. Seit 1907 ist Hof Wittrock an den<br />

Landwirt Korfhage und dann an dessen Sohn Heinrich Korfhage (1958) verpachtet.<br />

1958 ist Fraulein Gretchen Evers, in Vehs, Eigentümer des Hofes.<br />

Johann in der Woesten.<br />

Der Markkotten “Johann in der Woesten”, der in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.46 der<br />

Bauerschaft Gross Mimmelage im Kirchspiele Badbergen geführt wurde, ist seit dem Jahre 1826 mit<br />

dem Markkotten Juetter oder Juettenthal in Gross Mimmelage Nr.45 vereinigt.<br />

1587 am Sonnabende den andern Monatstag July, erschienen vor dem Richter Gerd Winkelman, zu<br />

Ankum, Katrine in der Woisten to Mynthmelage, geboren van der Poeisthorst, und Johan ere Sonne,<br />

und bekannten dass die gemeinen Nortrupper Markgenotten mit Consens des Markgrafen und<br />

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Gutsherrn, den Gebrüdern von Dincklage zu Loxten, ihnen im v(origen) J(ahr) bewilliget, ein klein<br />

Häuschen auf ihre Mark bei Mynthmelage aufzusetzen und vor eres levendes underholt to<br />

gebrucken. Für diese Bewilligung hat Johan in der Woesten 10 rike daler, so to der Vogedes Wissche<br />

angewandt synt, bezahlt. Nach Absterben der genannten Katrine und Johan sollen die Erben<br />

innerhalb 6 Wochen das Haus abräumen und de Stede entledigen, und war se up Grunde hebben<br />

nah sich nemen und affthein.<br />

1588 kaufte Johan in der Woesten von Klumcke einen in der Nortruper Mark belegenen Damm und<br />

Anewende und verpflichtet sich zur Urkunde Nortruper Mark alle Jahr 2 Hühner und ums 7. Jahr eine<br />

Winne von 3 Schill. zu geben.<br />

Arch. Haus Loxten und Dühne II. S.240.<br />

1599 zahlt Johan in der Woesten ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1631 heisst es im Erbschatzregister; Johan in der Woesten pauper, er zahlt also keinen Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1636 ist Johan in der Woesten unvermögend.<br />

1647 und 1648 heisst es; Johan in der Woesten, Heuermann, vacat. Er zahlt also kein Steuer.<br />

Dühne II. S.239.<br />

1655 ist Johan in der Woesten unvermögend.<br />

Dühne II. S.239.<br />

1655 Johan in der Woesten inquirendum (nachzu<strong>for</strong>schen)<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Johan in der Woesten inquirendum.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Johan in der Woesten vacat, 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1702 berichtet der Badberger Vogt Johan Wilhelm Schmidt; Johan in der Woesten praetendirt die<br />

Bauerschaft Nortrup im Kirchspiel Ankum, weil es in deren Mark belegen, das ist vor etlichen dreissig<br />

Jahren von dem weiland Herrn Holzgrafen Hugo von Dinckloage zu Loxten und denen Nortrupper<br />

Bauerschaft Eingesessenen abgebrochen und nicht wieder aufgezimmert, gehören dazu 2<br />

Scheffelsaat Ackerland, welche an Diedrich Oldenhagen verheuert, der die Schatzung davon<br />

entrichtet.<br />

Sammlung Hist. Ver. Osnabr. St.A.O. und Dühne II. S.240.<br />

1780 wird berichtet, dass zu dem Kotten nur 3 Scheffelsaat Ackerland gehören und der Kotten zu<br />

Bauerschatslasten nicht herangezogen wird.<br />

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1826 ist aber auf der Markkötterei ein Wohnhaus vorhanden, das zu 150 Rth. in der Brandkasse<br />

versichert ist.<br />

Weitere Nachrichten siehe unter Juetter sive Juettenthal in Gross Mimmelage Nr.45.<br />

Reinke in der Woesten.<br />

Die Hofstätte Reinke in der Woesten wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts als ein<br />

Markkotten unter Nr.40 in der Bauerschaft Gross Mimmelage geführt. Dieser Kotten ist “Juergen<br />

Oldenhagen” alte Leibzucht gewesen, hernach aber wieder an den Erbkotten “Juergen Oldenhagen”<br />

zurückgefallen. Der Name ist topographisch; Kahles, unfruchtbares, wüstes Land.<br />

1599 zahlt Reineke in der Woesten ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

11.1.1607 verkaufen Berendt Oldenhagen, in Mimmelage, Land an Reineke in der Woisten. Dies<br />

Land liegt in dem mittelsten Hagen negest Toben Jacobs Oldenhagen (d.i. Juergen Oldenhagen)<br />

sinen Hagen.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1631 heisst es in dem Erbschatzregister; Reinecke in der Woesten Vagabundes (kein Erbschatz).<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1651 wird im Einwohnernachweis genannt; Brinkkate Dirich olden Hagen et uxor, Talen, Marke, ein<br />

doghter Anneke.<br />

Höchstwahrscheinlich gehört diese Nachricht hierher, denn eine Brinkkate Oldenhagen findet sich<br />

weder in älteren noch in jüngeren Schatzregistern.<br />

Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1655 heisst es in dem Wolfjagdsregister; Reineke in der Woesten vacat.<br />

Dühne II. S.237.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Reineke in der Woeste vacat (kein Viehbestand).<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

NB. Vacat bedeutet nicht immer, dass die Stätte unbewohnt war. Ein Wehrfester war nicht auf der<br />

Stätte, doch ein Heuermann mag sie bewohnt haben.<br />

1661 Marckotten Reineke in der Woeste vacat (kein Viehschatz).<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Marckotten Reineke in der Woesten vacat, 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1704 berichtet der Badberger Vogt Johan Wilhelm Schmidt; Reineke in der Woesten ist Juergen<br />

Oldenhagen daselbst zuständig, wozu 2 Scheffelsaat Landes gehören, welches vor diesem Juergen<br />

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Oldenhagen Leibzucht soll gewesen und zwei alte Leute usu fructuarie eingethan seyn, damit sie<br />

wieder an Juergen Oldenhagen Erbkotten fallen sollte, laut eines noch vorhandenen versiegelten<br />

Briefes, thut an vollen Schatz 3 Schill.<br />

Sammlung Hist. Ver. Osnabr. Wueste Erben St.A.O.<br />

1803 berichtet der Badberger Vogt Johann Christian Block; Reineke in der Woesten hat nach<br />

Kettenmass 3 Scheffel Ackerland und 3 Scheffel Wiesen. Derselbe wird in Bauerschaftssachen nicht<br />

zugezogen.<br />

Dühne II. S.238.<br />

1631-1834 wohnten die Eheleute Jürgen Gerdt Dierker und Anna Margaretha Adelheid Schröder, die<br />

am 25.11.1831 zu Badbergen geheiratet hatten, als Heuerleute auf Reinke in der Woesten.<br />

Wohnunger.<br />

In der Bauerschaft Wulften, des Kirchspiels Badbergen, befindet sich der Bauernhof Wohnunger.<br />

Wulveten, Wulften bedeutet; Wolfsheide.<br />

Der Erbesqualität nach ist Wohnunger oder Wohninger ein Vollerbe, das in alten Registern,<br />

Urkunden und Nottulen als “tor Wonynge, tor Woninge, thor Wonnung, zur Wohnung, Wohnunger,<br />

Wohninger” usw. begegnet. Wohnunger war ein Churgenosse, der zum Koer und Gerichte<br />

Badbergen gehörig und verpflichtet war. Mit den Kurnoten oder Churgenossen sass der Gograf zu<br />

Gericht, und ohne Churgenossen bestand kein Gericht. Die Churgenossen fanden das Recht,<br />

während der Richter nur das Urteil verkündete. Wohnunger war trotz seiner Stellung als<br />

Churgenosse Leibeigen an den jeweiligen Grundherrn. Sein Hals war also nicht frei. Er hatte Auffahrt<br />

und Sterbefall zu dingen und Freibriefe zu Lösen. In dieser Hörigkeit ist Wohnunger bis zu der 1e<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Ablösung geblieben. Wie sich aus den ältesten Nennungen in<br />

den Lehnbüchern ergibt, ist der Hof Wohnunger aus der alten Wohnung, lateinisch habitacio, der<br />

Herren von Wulften, welche uns als “de Uflethen” und “von Wlueten” begegnen, entstanden. Im<br />

Verlauf der Zeit ist also ein Herrensitz zu einem Bauerngut herabgesunken. Auf dem Hofe<br />

Wohnunger, der dem 10. oder 11. Jahrhundert zugewiesen werden darf, sass, wie schon erwähnt,<br />

das Ministerialengeschlecht von Wulften. Aller Wahrscheinlichkeit nach war die “Wohnunge”<br />

zunächst Haupthof einer tecklenburgischen Villication und stand auf der Warlage. Die Warlage<br />

unterscheidet sich durch ihre hohe Lage sehr von den umliegenden niedrigen Äckern und Wiesen<br />

und gehört noch heute zum Hofe Wohnunger. Dies Ackerstück mit einer Grösse von 150 Metern in<br />

Quadrat war nach der Flurkarte der Landesvermessung von 1784-1790 noch mit einer Gräfte<br />

umgeben. Für die Parzelle X, 8 (bzw. X, 7), die sich unmittelbar neben der Warlage befindet, gibt das<br />

Register die nachgetragene Flurbezeichnung “Mühle” an. 1418-1419 wird noch die Mühle erwähnt,<br />

doch heute fehlt jede Spur von ihr. Zur Umsiedlung auf die heutige Hofstätte dürfte der wichtige<br />

Haseübergang aufge<strong>for</strong>dert haben.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

Sudendorf Nachl. S.6. Nr.48. 1418-1419 St.A.O.<br />

1250 seit dieser Zeit ist die Wonnunge vermutlich münstersches Lehngut. Als Vorbesitzer kommen<br />

nur die Grafen von Tecklenburg oder die von Ravensberg in Betracht.<br />

O.U.B. III. 55. St.A.O.<br />

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1150 war als erster Vertreter des Geschlechtes von Wulften, Liefhart de Uflethen, tecklenburgischer<br />

Lehnsmann. Die Brüder Wescelus und Alexander von Vulveten waren Burgmänner zu Quakenbrück<br />

1278-1279.<br />

1281 Alexander von Wulften.<br />

1293 Gerlacus von Wulften, Quakenbrücker Burgmann.<br />

1338 Gyso von Wulften, Knappe, Quakenbrücker Burgmann.<br />

O.U.B. II., 564.; III., 181, 182, 559, 636, 642.; IV., 17, 55, 356, 410. und<br />

Ritters d.F. Osnabr. Rud. v. Bruch 1930 S.369.<br />

1366 Gyselbert von Wulvethen verkauft vor Johan von Dinclage, Drosten zu Vechta, den Vierten Teil<br />

seines Hauses (mansio) und einer Mühle zu Wulvethen im Kirchspiele Badbergen, den er vorher von<br />

Sophie, der Witwe des Sander von Wulvethen, gekauft hatte, an den Knappen Everhard Hake.<br />

Oldenbg. N.B.V. Rep.71. I. Nr.748. St.A.Münster.<br />

25.5.1370 Herman von Bockraden und Frau Hille überlassen unter Vorbehalt des Rückkaufes ihre<br />

gegen die Fähre ausserhalb des Waldes to Hengelage gelegene Wiese, die ehedem Sander von<br />

Wulvethen besass, für 4 Mark an Johannes Oltmans Witwe Hille und verpflichten sich, die 4 Mark<br />

zurückzuzahlen, falls die Wiese für die allgemeine Weide erschlossen würde (Were aver, dat de<br />

wysche worde upghesleten, von eyner meynen upsletinge….) ad trium regum Quakenbrück.<br />

1393 ff. Ghyseken van Wulveten, habitatonem in Wulveten in parrochia Batberge, item domum<br />

Hasenkamp, item Marboldes hues, item domum tor Linden to Wulveten in parrochia Batberge, item<br />

domum ton Grale, item domum Reynoldinch in Batberch, item domum Verneholte, item domum<br />

Hulshues to Orten, item Brunynch to Bippen in parrochia Bippen, item domum in villa Hartlage, item<br />

domum in Aspelanynch in parrochia Alfhusen, item quatuor domos decimales to Vees parrochia<br />

Batberge.<br />

Lehnbuch Bischof Otto von Hoya 1392-1424 Msc.II. 162. S.61.Nr.61 St.A. Münster.<br />

1393 ff. Giseke van Wulften, de Wonynge to Wulften, item Lindemanshus to Wulveten in parrochia<br />

Batbergen, item Hermanshus to Gerberdinck in burscapio Tallage in parrochia Anchem, item<br />

Bossenhus to Rosynch in parrochia Batbergen.<br />

Lehnbuch Bischof Otto von Hoya 1392-1424 Msc.II. 162. S.71. Nr.41. St.A.Münster.<br />

1410 circiter. Vor dem Knappen Herman von Anthen, Richter zu Quakenbrück, verkaufen Gyselbert<br />

von Wulften und seine Gattin Neza und ihre Kinder Gyselbert, Hille und Lambert dem Capellen am<br />

St. Sylvester in Quakenbrück eine Rente von 4 Schillingen aus ihrem Erbe in der Bauerschaft Wulften<br />

für 14 Mark. Der restliche Tei der Urkunde ist unlesbar.<br />

Auf der Rückseite der Urkunde steht; 8 Schillinge Rente aus der Mühle in Wulften.<br />

Rep.14a. Nr.159. St.A.O.<br />

1413 Engelke tor Woninge war Kirchenrat der Kirche St. Juergen (Georg) in Badbergen.<br />

Pfarrarch. Bdbg. Cl.IX. 1. St.A.O.<br />

30.11.1422 wurde der Satebrief der Burgmannschaft Quakenbrück von 38 Burgmännern besiegelt.<br />

Unter diesen befinden sich der zuvorgenannte Giseke von Wulften, ferner Brun von Wulften und<br />

Boldewin von Wulften.<br />

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Ritters d. Fürstentums Osnabrück, Rud. v. Bruch 1930 S.372.<br />

1426 Sonntag Exaudi, wird Ghiseke von Wulften belehnt mit dem hues tor Wonynge to Wulfften,<br />

habitacionem in Wulveten.<br />

Msc.II. 162 Lehnbuch Bischof Heinrich Moers 1424-1450 St.A.Münster.<br />

1427 item Gisecke van Wulfften hefft entfangen dat hues tor Wonynge to Wulfften, dat hues tor<br />

Lynden to Wulften, und den Kotten tor Havickhorst to Wulften belegen in der Kerspell to Batbergen,<br />

item Hermans hues to Hone dat wandages Wolcke bouwede und den Koten tor Hove, und den Koten<br />

tom Slade in der Burscap tor Hone in der Kerspell van Dincklage.<br />

Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 Msc.II. 162. S.108. Nr.401. St.A.Münster.<br />

1430-1436 Protokoll.<br />

Brant de Wulfthem de Wonynge tho Wulfthem, dat Erwe thor Lyndem, Mensinck, de Havickhorst,<br />

den Hasekamp … in alle der Wys, wo Wilne Gysecke van Wulfthem syn Vader tho Lene hadde ….<br />

Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 Msc.II. 162. S.113. Nr.436. Protokoll 1430-1436<br />

St.A.Münster.<br />

1433 am Abend vor Philippi und Jacobi, wurde auf dem Lehntage zu Vechta Brandt van Wulfften<br />

belehnt mit de Wonnyge, belegen in den Kerspele van Badberge in der Burschap to Wulfften.<br />

Msc.II. 162 Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1424-1450 St.A.Münster.<br />

1458 up den Leendage tor Vechte, item Brandt van Wulften hefft entfangen de Wonnynge, de Linde,<br />

de Havickhorst, dat hues to Mensinck in der Kerspell van Badbergen in der Burschap to Wulften, den<br />

halven tegeden to Lotbergen in der Kerspell van Lonnyngen, des Byscopes hues to Suel in der<br />

Kerspell van Lastorpe, dat Erve to Hoene in der Kerspell van Dincklagen.<br />

Msc.II. 162. S.323 Nr.341. Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465 St.A.Münster.<br />

1462 gind die Wonnunge ad resignationem Brands von Wulfften in den Besitz seiner Tochter Neeze<br />

über, deren Gemahl Bernhardus Voss am Tage Urbani mit Reyncken hus tor Wonynge in dem<br />

Kerspele von Badbergen in der Burschap to Wulfften belehnt wurde.<br />

Msc.II. S.163. Lehnbuch Johann von Simmern 1458-1466 St.A.Münster.<br />

1463 die Urbani in Castro Bevergerne inpheodatus est Bernardus Voss ad resignationem Brandes<br />

von Wulften.<br />

Reynecken hus tor Wonnynge belegen Kerspell van Badbergen Burschaft to Wulften und des<br />

Biscopes hus Sulen Kerspell van Lastorpe beyde in D.<br />

Zeugen; Lamberto de Langen filio Lamberti et Johan van Munster filio Mathei de Munster.<br />

Msc.II. 162. S.249. Nr.428. Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465 St.A.Münster.<br />

1472 Freitag nach Johannes Baptiste, wurde Bernhard Voss belehnt mit de Wonnyge in Wulften.<br />

Lehnbuch Bischof Heinrich von Schwarzburg 1467-1496 St.A.Münster.<br />

1472 feria 6ta post Joann. Bapte.<br />

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Berent Voss hevet entfangen dat hues to den Moer Kerspell Alffhusen in der Busrchap van Heeck,<br />

item de Wonnynge in der Gerichte und Kerspell van Badbergen in der Busrschap Wulften, und des<br />

Bysscops hus to Sule in der Gerichte und Kerspell van Lastorpe in der Burschap to Sule, allet in D.<br />

Msc.II. 163 Vechtisch Leenboeck 1472 S.117.<br />

1474 wird Brand von Wulften noch als Mitglied des Rates der Stadt Quakenbrück erwähnt.<br />

Ritter d. Fürstentums Osnabr. Rud. v. Bruch 1930 S.374 und 380.<br />

1480 die beati Matthiae Apostoli, bescheinigt Bernd Voss, das er Johan Engelken zu der Wohnung,<br />

seinen eigenbehörigen Knecht, für eine genügsame Summe freigelassen habe.<br />

Dühne II. S.306.<br />

Diese Freilassung scheint mit der nachfolgenden Nachricht vom Jahre 1483 identisch zu sein.<br />

1483-1484 Knappe Bernd Voss hat Johan, den Sohn Engelkes tho der Woninge, von dessen Hausfrau<br />

Toben geboren, seinen vollschuldigen eigenbehörigen Knecht, freigelassen. Johan verzichtet auf alle<br />

Ansprüche an das Erbe tho der Woninge.<br />

Pfarramt Bdbg. Cl.III. lit.B.1.<br />

Nach Ableben des Gyse von Wulften, Bruder der vorgenannten Neeze, Ehefrau des Bernhard Voss,<br />

fielen im Jahre 1487 die übrigen noch verbliebenen Besitzungen des Geschlechts an Neeze und<br />

damit an die von Voss.<br />

Msc.II. 163 und Msc.203, 35. St.A.Münster.<br />

Wann der Hof an einen Bauer ausgetan wurde, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Zuerst<br />

hören wir 1413 darüber, als Engelke tor Wonynge als Kirchenrat in Badbergen erwähnt wird.<br />

1487 Bernhardus Voss inf. fuit myt den erve tor Linden, myt Ludiken erve to Hawichhorst, myt den<br />

tegenden over Reyneken Soneken erve, alle in Denstm. un in maten, als de vorgenannte Erve un<br />

guder selige Gyse van Wulffen van uns to leen to halden plach und en na zynen Tode up Neezen zyn<br />

echter Suster des vorgemelte Berndes seligen Hussfruwe gekommen un verfallen zyn.<br />

Msc.II. 163. St.A.O.<br />

1490 de Bursscopp to Wulffen, Reyneke tor Wonunge; 8 Pferde, 9 Kühe, 12 Rinder, 20 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Bl.47. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

1499 wurde Gyseke Voss belehnt mit Engelken Erve tor Wonninge.<br />

Msc.II. 164. St.A.Münster.<br />

1502 als einer der letzten Vertreter der Familie von Wulften gilt auch Brandt van Wulfften, Vikar und<br />

Kanonikus von St. Sylvester, 1470 Mitglied der St. Jost-Gilde, er war einer der wenigen Burgmänner<br />

und Geistlichen, die bei der herrschenden Pest in der Stadt Quakenbrück blieben, der er selbst im<br />

selben Jahr zum Opfer fiel.<br />

Stadtbuchchronik Quakenbrück.<br />

1504 tritt Engelke tor Woninge als Sprecher der Kurgenossen auf, als im Blutgericht in Quakenbrück<br />

Gerd Snyppe zum Tode verurteilt wird. Rat, Burgmänner und Gemeinde von Quakenbrück klagen,<br />

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vor dem landesherrlichen Richter Johan von Rede gegen Gerd Snyppe pynliker sake halven. Die<br />

Kurgenossen befinden, der Angeklagte sei des Todes schuldig (dat ordel wy bestadeden an Engelken<br />

tor Woninge unn an de dinckplichten de sick myt deme werve ummekerden van sick bereden unde<br />

weder in brachten vor recht he were des dodes schuldich). Er wird zum Tode durch Enthauptung<br />

verurteilt (dat men eme sin hovet aff hawn solde unn setten dat up eynen stocke unn laten dat<br />

licham wor men wolde). Es wird ein zweites Urteil gefunden, wonach hierüber ein offener<br />

Richtschein ausgestellt werden muss (dat ordel wy bestadeden an Engelken tor Woninge de sick dar<br />

up beret unn segede vor recht ja wy weren des plichtich) Beisitzer des Richters Johan van Rede sind<br />

die Knappen Wolter van Snetlage, Drost zur Fürstenau, und Berend Voss. Mehrere Burgmänner,<br />

Bürger und der Stadtsekretär sind Zeugen.<br />

Richtschein des Richters Johan van Rede vom 25.5.1504 (12.5) (ipso die Beati Urbani Pape) Druck in<br />

Sudendorf, Geschichte der Herren von Dincklage, 2.Heft S.107-108.<br />

Das Urteil wurde am folgenden Tage, Sonnabend nach Himmelfahrt, 13 Mai nach altem Kalender,<br />

vollstreckt.<br />

Mitt. d. Ver. f. Geschichte u. Altetumskunde des Hasegaus 1901 S.17.<br />

Wy Johan van Rede des hochwerdigen vorsten unses gnedigen heren heren Conrades van Retberge<br />

biscopes to Munster unde Administatoris der kerken to Osenbrugge sworne Richter to<br />

Quakenbrugge Enkennet unde betuget openbare vor allen luden in dessen openen breve dat vor uns<br />

erschenen un ghekomen sint in eyn heget gherichte sunderlinx to dessen nagescreven zaken<br />

geheget de Erber Raet Borchmans unde ghemenheit to Quakenbrugge myt Johanne Losekampe<br />

Richter to Swagestorpe eren ghewunnen un to ghelaten vorsprake un vormyddest deme sulven eren<br />

vorsprake pynliker sake halven ewrliken clageden over Gerde Snyppen wo he vaken un vele boven<br />

ere rechte unde rede segele un breve he van sick vorsegelt unde gegheven hadde twye in gherichte<br />

ghewesen unde vortegen unde vorlaten hadde. Raed unde Borchmans unde ghemenheyt to<br />

Quakenbrugge nummer tegen se to donde un off he myt weme hyr wes to donde hadde solde un<br />

wolde he hyr myt rechte vormanen un vor deme rade ut dregen, so de breve vor uns in gherichte<br />

ghelovet un ghelesen worden des Gerd Snyppe vormiddest Sweder ton in Bussche sinen to ghelaten<br />

vorspraken sulven openbare bekande vor uns uff der gansen ghemenheyt dat he leyder in den saken<br />

schuldich were dat se over Inne beklageden dar up Johan Losekamp lest vragen eyn ordel dat recht<br />

were in dem sin gichtaffige munt bekande he in saken achuldich were wat syn recht were dat ordel<br />

wy bestadeden an Engelken tor Woninge un an de dinckplichten de sick myt deme werve<br />

ummekerden un sich bereden unde weder in brachten vor recht he were des dodes schuldich un wy<br />

vort sodane ordel bestadeden an mester Johanne den Bodel de vort vor recht wysede dat men eme<br />

sin hovet aff hawen solde un setten dat up eynen stocke un laten dat licham wor men wolde welke<br />

ordele unbeschulden dorginge un uns beorkundet worden dat Johan Losekamp des Rades un<br />

ghemenheyt vorsprake noch eyn ordel up vragen leet wer wy un unse besitter des gherichtes<br />

nomentliken de Erber wolter van Snetlage knappe droste tor Vorstenowe un Berend Vos knape icht<br />

plichtich weren deme Erberen Rade Borchmans un ghemenheyt to Quakenbrugge des to gevende<br />

eynen openen richtes schyn to tokmender dechtnisse under unser dryer Ingesegel besegelt dat ordel<br />

wy bestadeden an Engelken tor Wonninge de sick dar up beret un segede vor recht Ja wy weren des<br />

plichtich up ere kost welik ordel ock unbeschulden dor ginck un uns beorkundet wart allent sunder<br />

argelist dar mede by an un over weren de Erberen Otto Korff, Clawes van Smerte, Otto Brawe, Johan<br />

van Dincklage to Loxten knapen Johan uppen Orde, Arend Bockhorsts nye Berend Johannes dene<br />

van Hamelen notarius samentliken hyr vor tuge to gheesschet un ghebeden un des vorder orkunde<br />

un bekanntnisse der warheyt. So hebbe wy Johannes van Rede sworne Richter vorgemeldet unse<br />

Ingesegel van gherichtes wegen myt Ingesegelen der Erberen Wolters van Snetlage knapen drosten<br />

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tor Vorstenowe unde Berend Vosses knapen unser bisitters witliken an dessen breeff don hangen.<br />

Datum Anno domini MCCCCC quarto ipso die beati urbani pape.<br />

Arch. Rathaus Quak. und Sudendorf II. S.107-108.<br />

1511 Dienstag nach Quasimodogeniti wurde auf dem Lehntag zu Vechta Gyseke Voss belehnt mit<br />

Engelke erve tor Wonynge in der Bauerschaft Wulften.<br />

Lehnbuch Bischof Erich von Sachsen-Lauenburg 1509-1522 St.A.Münster.<br />

1512 in Wulfften, Engelke tor Wonnynghe gibt 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1512 in dem Lagerbuch des Zisterzienserinnen-Kloster St. Marien zu Bersenbrück heisst es; Hof<br />

Boike. Engelke zur Wonninge, Hinderich Schirinch und Herman zu Alberdinck für die Infahrt 18<br />

Goldgulden.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

Obige Nachricht ist unklar und gibt viel zum Nachdenken, was gemeint ist. Wahrscheinlich hat<br />

Engelke Wohninger seiner Tochter die Einfahrt in Boiken Hof gedingt und Hinderich Schirinch seiner<br />

Tochter die Einfahrt in das Erbe Alberdinck, beide Höfe in Wehdel belegen. Es ist aber auch möglich,<br />

dass Hinderich Schirinch und Herman zu Alberdinck als nähere Angehörige der Einfahrenden mit<br />

dem Vater Engelke Wohninger die Auffahrt dingten.<br />

1524 mit Otto von Wulften starben die von Wulften in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus.<br />

Otto ist in der Stadt Quakenbrück bis 1524 nachweisbar. Er ward Bürger 1518.<br />

Stadtarch. Quak. 91. St.A.O.<br />

Die von Wulften führten in ihrem Wappen einen rechtsspringenden Wolf, die von Voss eine Fuchs.<br />

1525 gemeine Leendach tor Vechte, up dinxdach na unnser leven frouwen Visitationis dage, item<br />

Gyseke Voss is beleent myt Gerken hues tho Moer in den Kerspell van Alffhussenn, des Bysschups<br />

hues unde Erve in den Kerspell tho Lastorpe, Luthmers Erve tho Hone in den Kerspell tho Dincklage,<br />

Engelken Erve tho Wanynge, Ludekem Havychorst Erve, Hinrichs Erve tho Lyndenn unnd twe huysser<br />

tegedenn Reyneken Szonekenn, Johan Mengerdess in den Kerspell vann Badtbergenn.<br />

Msc.VII. Nr.406 Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1582-1632 S.103.<br />

1532 Dienstag nach Mariae Heimsuchung wird auf dem Lehntag zu Vechta Gyseke Voss belehnt mit<br />

Engelkenn erve to Wonynge in Wulften.<br />

Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1524-1530.<br />

1532 Wulften, dt. II Marck Engelke to Wonunge, Anna uxor IIII Marck, dt. 20 Schill.<br />

Rep.100. Abschn. 89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1536 Lehntag in Vechta, Gyseke Vohs is beleent mit Hinricks Erve to Morhues in dem Kerspell van<br />

Alfhusen, des Bischops Hues unnd Erve in dem Kerspell to Lastorpe, Luethmans Erve to Hone in dem<br />

Kerspell to Dincklage, Engelken Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes Erve, Johannes Erve tor<br />

Linden und twe Huser tegeden over Reinecken Sonecken Erve Johan Mengerdes Erve in dem<br />

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Kerspell to Bathbergen.<br />

Msc.VII. 165 Nr.587. S.112. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1535-1553<br />

1540 circiter war Johan zur Wohnung durch Heirat mit Thoebe to Harsing, Tochter der Eheleute Thie<br />

to Harsinck und dessen Ehefra Zwaneke, Colonus Harsing oder Harsman in Langen.<br />

1552 am Sonntag Jubilate, wird des verstorbenen Giseken Voss, Sohn Herbert Voss mit Johans erve<br />

tor Wonynge in Wulften belehnt.<br />

Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1530-1552.<br />

1552 am Sonntage Jubilate, Wy Frantz etc. doen kundt ….., Herberten Vohs zeligen Giseken Vohses<br />

Sonen mit in Behoif siner Broder …… mit Hinrichs Erve to Moerhues in dem Kerspell van Alfhusen,<br />

mit des Bischops Hauss und Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit Gotiken Erve to Hone in dem<br />

Kerspell to Dincklagen, Johan Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes Erve, Juergen Erve tor<br />

Linden und twe Huesern Tegeden over Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem Kerspell<br />

van Badtbergen gelegen in Mathen …..<br />

Msc.VII. 165. S.112. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553.<br />

17.10.1560 wird auf dem Vechtischen Lehntag Herbert Voss zugleich für seinen Bruder Roleff Voss<br />

mit Johans erve tor Wonnige in Wulften belehnt.<br />

Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1559-1565.<br />

17.10.1560 up dem gemeinen Vechtischen geholdenenn Leendage, Herbert Voss seligen Gyseken<br />

Voss Sonne iss beleent mede in behof synes Broders Roleff Voss mit Hinricks Erve to Moerhues in<br />

dem Kerspell van Alffhusen, mit des Bisschops Hues unnd Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit<br />

Gottiken Erve to Hone in dem Kerspell to Dincklage, Johans Erve tor Wonninge, Jurgen Erve tor<br />

Linden, unnd tween Hueseren Tegeden over Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem<br />

Kerspell van Batbergen gelegen, in maten ……<br />

Msc.VII. 408. S.139. Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1558-1566<br />

1563 der um diese Zeit geborene Johan zur Wohninge freite Hille zu Luedeling und wurde durch<br />

diese Eheschliessung Colon Luedeling in Vehs.<br />

1566 Mittwochens nach Michaelis, wurden Otto thor Wonnige und Thomas von Backum, Bürger zu<br />

Osnabrück, wegen eines im “hoene” begangenen Mordes in Osnabrück enthauptet.<br />

Dühne II. S.306 und Liliens Chronik III.Teil, S.32.<br />

Hierzu ist zu bemerken, dass nur vermutet werden kann, ob Beziehungen zwischen Otto thor<br />

Wonnige oder seinen Vorfahren und der Familie Wohnunger im Kirchspiel Badbergen bestehen, da<br />

es auch eine Familie Wohnunger in der Bauerschaft Sögeln des Kirchspiels Bramsche gab, die<br />

urkundlich schon am 9.9.1465 genannt wird. Auch ist der Ort der Tat nicht näher beschrieben,<br />

sodass man nicht weiss, um welches Hoene es sich im Osnabrücker Nordlande handelt.<br />

Möglicherweise handelt es sich um Hoene bei Osnabrück.<br />

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17.8.1569 wurde zu Vechta Herbert Voss zugleich für seinen Bruder Rudolph belehnt mit Johans Erve<br />

zur Wonunge.<br />

Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1567-1574.<br />

17.8.1569 auff gemeinen Munsterischen Vechtischen Lehentage, Herbert Voss seligenn Gyseken<br />

Vosses Sohnn, ist beleent mit im behuff seines Bruders Rudolphen Voss mit Hinrichs Erve zu Morhus<br />

in dem Kerspell von Alffhausen, mit des Bischoffs Haus unnd Erve in dem Kerspell zu Lastorpe, mit<br />

Gotteken Erve zu Hoene in dem Kerspell zu Dincklage, Johans Erve zur Wonnunge, Jurgen Erve zur<br />

Linden, und zweier Heuseren Zehendenn uber Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve im<br />

Kerspell vonn Bathbergen gelegen, in massen Msc.VII. 409. Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1569-<br />

1574<br />

1589 Johan tor Wonningk 4 Daller 11 Schilling Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

22.2.1591 wurde Gise Voss zugleich für seinen Brüder Jasper und Henrich und deren Vetter Otten,<br />

des verstorbenen Rudolph Voss Sohn, belehnt mit Johans Erbe zur Wonnige zu Wulften.<br />

Lehnbuch Bischof Ernst von Bayern 1585-1612.<br />

1595-1596 Herman Wonniger wurde mit 1½ Thl. wegen blutruns gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Hasskamp (Hasekamp) und Herman zur Wohnung wider verbott eingenommene<br />

Cloppenborgische Schweine 4 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bauerschaft Wulfften, thor Wannung (Wohninger) 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

25.4.1611 erklärt Bernd Gier Voss, Erbherr zu Backumb, vor dem Richter Diederick Leuing zu<br />

Quakenbrück, dass sein Eigenbehöriger Herman zur Wohnung zur Entwässerung seiner Wiesen eine<br />

Gosse unter der Hase herzulegen beabsichtige und verpflichte er sich und Herman zur Wohnung,<br />

jeden durch die Gosse dem Meyer zu Wehdel, Rantzen, Gerdt Meesman, Havighorst und sonst<br />

jemand anders erweislich zugefügten Schaden zu ersetzen. Ferner verpflichte er sich Herman zur<br />

Wohnung, so lange die Gosse unter dem Hasestrom liege, den Hasedeich von der langen Hasebrück<br />

an, bis an die Gosse und von da an 9 Rohden oder Staffmasse, jede Rohde 13 Holzschuhe lang, in<br />

guten unsträflichen Esse und Wohlstand zu erhalten. Dem Johan Gervesman soll ein berechtigter<br />

Erbweg zwischen dem Hasestrom und der Wohnunger Wrechten nicht geschmälert werden.<br />

Dühne II. S.307.<br />

16.12.1611 belehnen die münsterschen Räte Bernhard Voss mit Johans Erve thor Wonninge im<br />

Kerspell Batbergen, da dies vom Stift Münster zu Lehngeht, und weil es vorher Bernhards Vater Gyse<br />

Voss und vor ihm Herbord Voss zu Lehen getragen hat.<br />

Lehen Nr.57. Fürstentum Münster St.A.Münster.<br />

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1.4.1613 wird Bernhardt Voss behufs seiner Brüder Johan, Rabe und Otto und anderer Mitconsorten<br />

mit Johans Erve zur Wohnung in Wulften belehnt.<br />

Lehnbuch Bischof Ferdinand von Bayern 1613-1645.<br />

1624 Berndt Sonneke, in behuff seiner Haussfrauwen Catharinen zur Wohnung, so sich mit<br />

Leibeigenthumb qualificiren soll, den Erbwin auf Sonneken Erbe gedinget und zu zahlen versprochen<br />

35 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

16.11.1627 Gert Havickhorst und Toebe, Eheleute in Wulften, bekennen für sich, Lampe, Herman,<br />

Gert und Greten, liberis et haeredibus, alles was Toeben aus der elterlichen Wohnung zugesagt und<br />

versprochen war, von Herman zur Wohnung und Grete, Eheleuten und Toebes Eltern, zur genüge<br />

erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.113. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1627 Herman zur Wohnung wird wegen eigenthadtlich zu sich genommenen Pfande mit 2 Rth.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />

1628-1629 Wulfften, Erbe Herman zur Wonungh 2 Rth., uxor 1 Rth., 2 Söhne 16 Schill., famula 4<br />

Schill., halbfamula 2 Schill. Personenschatz. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.123C. 205. Personenschatzreg. St.A.O.<br />

16.5.1630 Coram Judice Leuningk.<br />

Berent Soencke und Catharina Woninger, Eheleute in Wulfften, pro se, Kinder und Erben, bekennen<br />

von ihren Eltern Herman zur Wohnung und Grete den vollen Brautschatz erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.258. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

16.5.1630 Coram Judice Leuningk.<br />

Jorrien Hackman und Herman Boissman loben, weilen Bernten Soencke und Catharina, Eheleute, aus<br />

Herman zur Wohnung Erbe Kisten und Kisten gesten aller paroelin Sechs Stücke unbezahlet restiren<br />

und für die Beschaffung bis Michaelis 1631.<br />

Rep.958. Nr.2. S.258. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Wulfften, Erbe zur Wonungh 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist wiederum nicht<br />

genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

27.10.1631 die Wulfter Erbleute Berndt Sonneke, Bauerrichter, Herman zu Wohnung, Hinrich<br />

Lindeman, Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Juergen Roesman, Juergen Mengert, Johan<br />

Gervesman der juenger, Dieterich Gralman, Herman Meesman und Johan Helmert vergleichen sich<br />

mit Matthias Wehlborg wegen Plaggenmähens in der Wulfter Mark.<br />

Nachricht auf der Wehlburg.<br />

18.1.1632 Berent Soencke, Gert Havickhorst, Johan Soencke, Gert Linneman, Jorrien Roessman und<br />

Jasper Woninger caviren für deren Bauerschaft Wulften abwesende Eingesessene und loben, den<br />

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Vertrag, den Berent Soencke und Gert Havickhorst für sich und die abwesenden Mitinteressenten<br />

über den Verkauf eines Erbweges an Gerten Garsten (Gast) abschlossen, zu halten.<br />

Rep.958. Nr.2. S.314. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1633-1634 nach dem Viehschatzregister zahlt das Erbe Wonnunger Dezember 1633 und Januar 1634<br />

zusammen 15 Rth., Februar 1634 zahlt er 3 Thl., Juli und August 4 Thl. 20 Schill. 6 Pf., September 2<br />

Thl. 5 Schill. 3 Pf., November und Dezember jedesmal 3 Thl<br />

1634 für den Monat Juli wurde eine Sonderabgabe von 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf. geleistet.<br />

1635 Januar 3 Rth., dann folgt eine Zahlung von 8 Thl. 2 Schill. 3 Pf.<br />

Viehschatzreg. 1633-1635 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1635 Nobilis Bernt Gier Voss pro Anne uxore, filiis et haeredibus bewillet Herman Woning, Greten<br />

uxori, von Johan Hembstetten, Vogt zu Badbergen, 100 Rth. aufzunehmen und dafür seinen<br />

Hewtheil, der Müllers Theill geheissen und in einem Walde belegen, für den Zins gebrauchen zu<br />

lassen bei halbjährlicher Löse. Hypotheca das ganze Erbe in specie der Hewtheil.<br />

Rep.958. Nr.2. S.364. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1636 beschweren sich die Badberger Kurnoten Gerdt Havickhorst, Juergen zur Linden, Wessel<br />

Veldman und Herman zur Wonnunge und bezeugen, dass sie und ihre Vorfahren zum “Koer und<br />

Gerichte Batbergen gehörig” gewesen seien. Sie hätten von alters her die Gerechtigkeit, dass sie<br />

einigerlei Dienste dem Amtshauss Fürstenau zu leisten nit verbündig, allein dass sie in Zeiten, wenn<br />

ein Glockenschlag geschieht, daselbst einen Schilling zu geben schuldig wären. Sie behaupten auch,<br />

den Wofsjagden nicht folgen zu brauchen.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

3.11.1636 Droste Michael Kobolt von Tambach befreit die Korgenossen Wessel Veltman, Herman zur<br />

Wohnunge, Henrich zur Linden, Juergen der Grote und Gerdt Havickhorst von den Diensten<br />

gegenüber dem Hause Fürstenau.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I.<br />

19.1.1641 Toebe, Witwe Havickhorst in Wulften sistirt Bernten Soencke, Wessel Otteman und<br />

Casparen Woninger in der Bauerschaft und bittet, dieselben unter Audt wegen des Erbes zu<br />

befragen. Es wird bezeugt, dass Gert Havickhorst das Erbe von Stift Münster zu Lehen getragen hat.<br />

Rep.958. Nr.3. S.194. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

12.7.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Berent Soeneke, Jasper Woninger, Churgenossen des Gerichts, und Wessel Otteman, der<br />

Bauerschaft Wulfften Eingesessenen, und bekennen dass Johan Laneman vor einigen Monaten von<br />

der Wittiben weilanten Gerten Havickhorstes Toebe, eine Wiese, die Holtwiese geheissen, gekauft<br />

habe und sie nun die angekauften freien Gründe übergenben.<br />

Rep.958. Nr.3. S.209. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1652 Erbe zur Wohnungh, in Wulften, 2 Thl. Erbschatz, 2 Thl. für die Feuerstätten und 16 Thl. für<br />

Supplements.<br />

Erbschatz-, Feuerstätten- und Supplementsteg. 1652 St.A.O.<br />

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1655 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohnung; 4 Pferde, 7 Kühe, 11 Rinder, 14 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1656 in diesem Lehnregister heisst es; Wy Frantz etc. Nachdem die samptlichen gemeinen Wedeler<br />

Buren im Kerspel Batbergen belegen, vergangener Jahre eine Wische im Owebroke belegen<br />

Dergelieken ock die gemeinen Buren to Wulfften ock im Kerspel Batbergen noch eine Wische by<br />

Meesmans becke belegen etc. unsem Richter to Quakenbrug Johannes Moringk und Catharinen<br />

siner ehelichen Husfruwen erer beider levenlanck to gebruken overwiset so bekennen wy dat wy ut<br />

h. kraft ordentlicher ovrichkeit als die landfürst sodane giffte bewilligen. Orkunde unsers<br />

Secretsiggels na christi geburt 1543 am Friedage nha luce Evangeliste.<br />

1658 Herman zur Wohnung, zu Wulften, 8 Schill. ad Vic. Ohne Brief Nicolaj.<br />

Rep.199. I. Nr.3. S.99. und Abschn.318. Nr.18. S.99. St.A.O.<br />

23.3.1660 die Churgenossen Lampe Hawighorst, Gerlich Lindeman, Jasper Wohnung, der<br />

Bauerschaft Wulften, und Johan Veltman und Johan Grothe, der Bauerschaft Devern, werden<br />

aufgrund vorgebrachter Documente und der Verfügung vom 3.11.1636 erneut vom Dienst befreit.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Wulften, Erbe Wohnung gibt 6 Rth. 13 Schill. 9 Pf. Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Bauerschaft Wulften, Erbe Wohnunger; 4 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 6 Rinder, 11 Schweine.<br />

Beyhauss; 3 Kühe.<br />

Viehbeschreibung 1666 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohninger 1 Hauptfeuerstätte, Leibzucht 1 Nebenfeuerstätte.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Feuerstätten-Nachweis 1667 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wonninger 1 Hauptfeuerstätte, Leibzucht 1 Nebenfeuerstätte.<br />

Eigenbehöriger Stettelaqndt nach Scheffelsaat so zur heuer thuet;<br />

1 Thl. ¾ Thl. ½ Thl.<br />

24 24 18<br />

Wiesenwachs nach Fuder Zahll; 20.<br />

Gartenlandt nach Scheffelsaat; 2.<br />

Beschreibung d. Kirchspiels Battbergen 5.3.1667 S.165. St.A.O.<br />

1668 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohninger 4 Daller 4 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz Rev. Reg. 24.2.1668 St.A.O.<br />

21.7.1668 Juergen Wehlborg, zu Wehdel, klagt gegen die Witwe und Erben des verstorbenen<br />

Juergen Wonunger auf ein Capital von 50 Rth. und 4 Rth. fällige Zinsen. Herman Wonunger, Sohn der<br />

Beklagten, sagt dass sie nur 40 Rth., die bei Soeneckes belegt sind, und 20 Rth., die in der Wohnung<br />

ausstehen, haben. Namens seiner Mutter, Taleken Ottemans, und vermöge vorgelegter Vollmacht,<br />

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verpflichtet er sich, die Zinsen dem Kläger jährlich zu bezahlen, bei Verpfandung eines Stückes<br />

Landes, dass Kläger im Nichtzahlungsfalle bepflügen mag.<br />

Herm. Blancken<strong>for</strong>dt Not. Nachricht auf der Wehlburg.<br />

1670 Wulften, Erbe Wohninger 2 Rth., Beihaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.11.1678 Herman Soenneke wird bei Strafe von 10 Goldgulden verboten, den Kläger Herman<br />

Woninger oder dessen Cessionarius Juergen Wehlborg in seiner 35 jährigen Possession eines Stückes<br />

Landes, zwischen Gralmans Ländereien belegen, zu stören, es sei denn, dass er anderweitig<br />

Genugtuung gebe.<br />

Nachricht auf Wehlburg.<br />

1679 nach dem Buche der Verstorbenen wurde Mencke auff der Wohnung seine Frau Talle Meyers<br />

am 2.9.1679 zu Badbergen begraben. Wahrscheinlich handelt es sich hier nicht um die Familie<br />

Wohnunger, sondern um eine Heuerlingsfamilie, deren Name dem Kirchenbuchführer nicht einmal<br />

bekannt war. Das Alter der Verstorbenen ist nicht angegeben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

29.8.1680 Herman Soenneke, der Plaggen auf das strittige Land (siehe Nachricht 13.11.1678)<br />

gefahren hat, wird bei Strafandrohung von 15 Goldgulden aufge<strong>for</strong>dert, diese Plaggen bis zur dritten<br />

Sonne (innerhalb 3 Tagen) wieder <strong>for</strong>tzuschaffen.<br />

Hofakten Wehlburg.<br />

1687 berichtet das Badberger Kirchenbuch, dass Fennecke Hamkesche bei der Wohnung ertrunken<br />

ist und am 4.2.1687 in Badbergen begraben wurde.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1692 reichen Badberger Bauern wegen erlittenen Wasserschaden ein Gesuch um Steuerlass ein,<br />

darunter auch Woninger. Die behördliche Heberprüfung ergibt;<br />

Woninger, ahn heugewax verdorben 40 Fuder, ahn Korn war annoch überschwemt 2 Molt, sint auch<br />

selbigen von Michaelis bishin 3 schone Pferde gestorben.<br />

Rep.150. Nr.13. Fürst. Remission an Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

1694 schätzen die Kurgenossen Lindeman und Wohninger das von Colon Wulfert auf der Hohorst,<br />

Bauerschaft Grothe, an die Kirche zu Badbergen abgetretene Land auf 1¾ Scheffel ein.<br />

Pfarrarchiv Bdbg. Cl.IV.A. 7.<br />

6.2.1697 nachmittags hora tertia.<br />

Ehrsahmer Johan Lindeman, in Bauerschaft Wulften Kirchspiel Battbergen, sistirt den auch<br />

Ehrsahmen Wilhelm Wonninger, Churgenossen, und Johan Gralman, aus Wulften, als zwey<br />

aufrichtige Zeugbarmenner mit der Bitte, auf Eides statt zu befragen, was die jenige Wiese, welche<br />

Punge alias Mengert von seinem antecessor Gerlich Lindeman für der Jahrlichen Zinssen der 120 Rth.<br />

Capittal Jahrlichs an Heuergelder woll ertragen könnte und darüber Documentum auszustellen.<br />

(Aussage ist nicht vermerkt)<br />

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Wilhelm Wonninger, Churgenosse, ist 50 Jahre alt.<br />

Rep.958. Bdbg. 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />

1704 Herman Wohninger ist Aufsitzer des Hofes in Wulften.<br />

Rep.100. Abschn.107. Nr.29. S.143. St.A.O.<br />

1.11.1717 nach Bericht des Drosten von Hammerstein war die hölzerne Brücke bei der Wohniger so<br />

baufällig, dass sie kaum zu Fuss, viel weniger zu Wagen zu passieren ist. Er weist darauf hin, dass<br />

täglich grosse Frachtwagen, welche von Leipzig und Braunschweig nach Holland fahren, die Brücke<br />

passieren, und dass die Königliche Hoheit hier einen Zoll habe, welcher bei so bewandten<br />

Umständen sich vermindern könnte.<br />

1719 aber erst, also nach 2 Jahren, wurde eine steinere Brücke unter einem Kostenaufwand von<br />

4773 Reichsthalern 18 Schillingen und 6 Pfennigen errichtet.<br />

12.12.1720 beschweren sich der Meyer zu Wehdel, Rantze und Ojeman zu Wehdel, dass durch<br />

vernachlässigtes Unterhalten des Dammes bei der neuen Hasebrücke der Hasestrom ausgetreten<br />

und dadurch ihre Ländereien und der Weg nach Badbergen unfahrbar gemacht worden seien.<br />

13.12.1720 wird dem Wohnunger die so<strong>for</strong>tige Instandsetzung des Hasedeiches befohlen.<br />

(siehe Nachricht 25.4.1611)<br />

1722 gab Herman Wohnung an von Voss auf der Mundelburg an Pacht 2 Malter 9 Scheffel Roggen, 2<br />

Malter 9 Scheffel Halbspielkorn (Gerste und Hafer) und für den Dienst alljährlich 20 Rth.<br />

An Rauchschatz zu zweimal 5½ Rth., an Monatschatz 4 Rth. 4 Schill.<br />

An die Prediger 2 Scheff. Hafer.<br />

An die Kütsre 1 Scheff. Hafer und 20 Roggengarben.<br />

An den Richter 20 Hafergarben.<br />

An den Vogt 20 Garben.<br />

Dühne II. S.307.<br />

1722 Größe des Colonates ;<br />

6 Scheffel und 10 Quadratruten Gartenland.<br />

5 Malter 3 Scheffel 21 Quadratruten Ackerland.<br />

10 Malter 6 Scheffel 39 Quadratruten Wiesenland.<br />

Also im ganzen 17 Malter 7 Scheffel 11 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.307.<br />

1725 sind Herman Wohninger und Consorten angeklagt, dem Dr. Jur. Zurmühlen, in Quakenbrück,<br />

ein Fischgarn <strong>for</strong>tgenommen zu haben. Es wird ihnen bei 50 Goldgulden Strafe anbefohlen es<br />

zurückzugeben, was sie aber anscheinend nicht für nötig hielten. Wie die Sache verlaufen ist, ist<br />

unbekannt.<br />

Wohldbuch Dietrich Korfhage 1930 S.43.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 47 / 142


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1750 haben die Eheleute Johann Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyer, zu Wehdel, welche<br />

am 8.11.1742 gefreit hatten, das Erbwohnhaus erbauen lassen.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu der Wohnunger gleich<br />

den anderen Vollerben zu geben hatte; 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh.<br />

1778 Wohnunger, Havighorst und Haferkamp spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />

1781 war ein sehr trockenes Jahr und die Ernte folglich schlecht. Die Getreidefrucht war so gering,<br />

dass man sie nicht mähen und zusammenbringen konnte. Wohnunger verkaufte dem Meyer zu<br />

Wehdel, der um Futter für sein Vieh äusserst verlegen war, 1 Fuder Heu.<br />

Nachricht auf Meyer zu Wehdel.<br />

1789 Schweine des Erbkötters Heinken im Wohlde, Hof Nr.3, haben dem Erbkötter Gieske Thumann,<br />

im Wohlde Hof Nr.7, Schaden an Roggen, Hafer und Flachs angerichtet, der Richter Utermark, in<br />

Quakenbrück, bestellt die gerichtlichen Sachverständigen und Churgenossen Lindemann,<br />

Wohnunger und Havighorst, in Wulften und Grothe, und Feldmann in Grothe, den Schaden zu<br />

ermitteln.<br />

1789 Flurkarte der Wulfter Mark; Vollerbe Wohnunger.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

15.9.1791 die Befreiungen von Dienstleistungen an das Amtshaus Fürstenau vom 3.11.1636 und<br />

23.3.1660 werden erneut bestätigt.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1791 berichtet der Vogt Block, dass die Bewohner des Dorfes Badbergen und der Bauerschaft<br />

Wulften die damalige nötige Reparatur der 1719 erbauten Brücke jeder zur Hälfte bezahlt haben.<br />

1792 als der Meyer zu Wehdel sein Erbhaus richtete, spendete Johann Hermann Wohninger 1 Pfund<br />

Kaffee und Zucker, 2 Butter, 40 Eier, 1 Schinken, 2 Hühner, wehrend der Bruder Hermann<br />

Wohninger, Bäcker in Badbergen, zu dem Richtefestschmaus einen Schinken, einen Käse, zwei<br />

Hühner und eine grosse Butter von 8 Pfund, 9 Pfund Reis, 2 Pfund Kaffee, 2 Pfund Zucker, 1 Mand<br />

Pflaumen gab.<br />

1801 war die schon mehrmals erwähnte 1719 erbaute Brücke wiederum der Reparatur bedürftig.<br />

1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung, 1803-1805, wurde dem Kirchspiel Badbergen<br />

eine Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Zu dieser gab Wohninger gleich alle anderen Vollerben 2<br />

Thl.<br />

1806 musste die Brücke dringend repariert werden. Die Kosten dieser wiederherstellung hat laut<br />

Rechnung vom 27.10.1806, ohne die geleisteten Fuhren, 540 Thaler betragen.<br />

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1810 hatte das Kirchspiel Badbergen Einquartierung von französischen Husaren.<br />

1818 Größe des Erbes;<br />

Haus- und Hofstellen 2 Scheffel 24 Quadratruten.<br />

Acker- und Gartenland 7 Malter 10 Scheffel.<br />

Wiesen und Weiden 14 Malter 6 Scheffel 19 Quadratruten.<br />

Unpflugbarer Boden 6 Scheffel 46 Quadratruten.<br />

Also insgesamt 23 Malter 1 Scheffel 30 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.307.<br />

1824 im Februar, verkauft die Witwe Catharina Maria Wohnunger, geborene Gervesmann, an den<br />

Advokat Georg Meessmann, in Badbergen, 2 Scheffel 43 Quadratruten Land an seinen Bruchzehnten<br />

am Hasekampe, zu 54 Thl., die so<strong>for</strong>t gezahlt werden. Es handelt sich um Grund in der Wulfter Mark.<br />

Nachricht auf Thumann in Grothe.<br />

19.7.1870 musste Wohnunger gleich allen anderen Pferdehaltern der Kirchspiele Badbergen und<br />

Menslage mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die zum<br />

Kriegsdienste geeigneten Pferde ausgehoben wurden.<br />

1872 besassen die Vollerben Wohninger, Gervesmann und Grahlmann, alle zu Wulften, gemeinsam<br />

eine auf dem aus der Wulfter Mark herstammenden sogenannten Moehringsburger-Zuschlage<br />

errichtete Wohnung. Dieser Zuschlag war für 3600 Rth. von dem Rittmeister Meier bei Melle,<br />

welcher Besitzer der Moeringsburg in Badbergen war, erworben worden. Diesen Zuschlag, der hinter<br />

der Wohnung über der Hase in der Stromesecke bei dem dicken Huelse belegen war, hatte der Vogt<br />

und Rittmeister Wilhelm Schmidt und dessen Ehefrau Margarethe von Limborg am 16.9.1649 von<br />

den Erbmännern der Bauerschaft Wulften für 120 Rth. gekauft. In diesem Vertrage gestatten die<br />

Verkäufer dem Erwerber, in diesem gedachten Zuschlage einen Schweinestall zu bauen und die<br />

Schweine in die Wulfter Mark zu treiben. Gleichzeitig bewilligen dieselben dem Käufer ein<br />

Plaggenmatt in der Mark. Ferner gehörte zum Hof Wohnunger früher ein Ackerstück, das Osteresk<br />

hiess. Dieser Osteresk kam später an das Vollerbe Sonneke, Soencke oder Saehnke, dessen<br />

Eigentümer 1962 der Bauer Suedhaus ist, der es käuflich erworben hat. Der Osteresk vereinigte<br />

früher die Wulfter Bauern zum Osterfeuer.<br />

1886 im letzten Quartal des Jahres, ist das Erbe Wohninger durch Kauf an den Landwirt Berner<br />

übergegangen. Der neue Eigentümer hat dem Hofe grosse Pflege geschenkt. Die Familie Wohninger<br />

hat das Kirchspiel nach dem Verkauf des Hofes verlassen. Träger dieses Namens lebten 1935 in Borg<br />

bei Menslage.<br />

1894 auch gehörte früher zum Erbe Wohnunger ein Fährhaus, das in den Wiesen zwischen<br />

Wohnunger und dem langen Damme stand. Die Fähr vermittelte den Verkehr vom langen Damme<br />

bis zur Hasebrücke. Der letzte Fährmann hiess Tobias, Tobeis in der Mundart des Volkes. Über dem<br />

Doork dieses Hauses stand in der Vertäfelung der schöne plattdeutsche Spruch;<br />

“Drink un sett bliew bie Gott un dienen Negesten nich vergaett”.<br />

Diese kleine Landstelle wurde von den Colonen Rantze und Grahlmann aufgekauft und 1894 das<br />

Fährhaus abgebrochen.<br />

Mitgeteilt von Frau Gretchen Velmelage.<br />

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1956 ist die Größe des Colonates mit ungefähr 42 ha. angegeben.<br />

Hausbau und Hausinschriften.<br />

Die Eheleute Johann Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyer zu Wehdel, welche am 8.11.1742<br />

getraut sind, haben 1750 das Erbwohnhaus neu erbauen lassen. Der Baumeister war Gerdt Rantze,<br />

auch ein Sohn des <strong>Artland</strong>es, der der Heimat viele Schöne Bauten gegeben hat. Auf dem Wohninger<br />

Hof ist der Hausbau wie bei der Wehlburg, in Wehdel, zu reichster Entfaltung gekommen. Steil<br />

aufragend bietet der prächtige Hausgiebel in seiner geschossweisen Vorkargung eine stolze Wirkung.<br />

Am eichenen Balken der etwas zurücktretenden Missentür liest man;<br />

Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers Eheleute.<br />

Anno 1750 den 21. May. Meister Gerdt Rantze.<br />

Am unteren Balken des Vordergiebels heisst es;<br />

Herr, nun hebe an zu segnen das Hauss deines Knechtes, dass es Ewiglich sey bei dir, denn was du,<br />

Herr segnest, das ist gesegnet Ewiglich. Matth.18. V.27.<br />

Am unteren Balken des rückwertigen Giebels;<br />

Weise mir Herr deinen Weg dass ich wandle in deiner Wahrheit, schaffe mein Hertz bey dem Ewigen<br />

dass ich deinen Namen Fuerchte. Ps.86. V.11.<br />

Auch an einer Scheune findet man die Namen Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers.<br />

1. Scheune – Einfahrt Nr.1.<br />

Gott sey uns gnaedig und segne uns. Ps.67.<br />

1. Scheune - Einfahrt Nr.2.<br />

Ehre den Herrn von deinem Gute, so werden deine Scheunen voll werden. Pro.3. V.9.<br />

1. Scheune – Giebelbalken.<br />

Das Land gibt sein Gewaechs es segne uns Gott unser Gott. Es segne uns Gott und alle Welt fuerchte<br />

ihn. Ps.67.<br />

2. Scheune – Einfahrt 1.<br />

Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers.<br />

2. Scheune – Einfahrt Nr.2.<br />

Wohl dem der seine Hoffnung setzet auf den Herrn. Ps.10.<br />

2. Scheune – Giebelbalken.<br />

Herr erhoere unsre Bitte, segne unser Haus und Land, und bewahre unser Erbe stets vor Unglueck<br />

Krieg und Brand. Renov. Anno 1968.<br />

An den Pfosten, Ständern und Streben und Türen finden sich wunderschöne schnitzereien. An den<br />

Türen erblickt man Vögel in der Größe eines Stares, die an einer Kolbenfrucht picken. Eigenartig ist<br />

auch, dass diese Vögel an dem Türpfahl der Wehlburg noch im Jahre 1937 zu finden waren. So findet<br />

man auch an den Streben der Stube auf dem Wohninger Hofe die Justitia, Constantia usw.<br />

abgebildet. Über der Seitentür der Landstrasse zu ist ein Wappen, das 2 Löwen und ein<br />

Wappenschild unter einer Krone zeigt. Der Wappenschild zeigt den Doppeladler mit Reichsapfel,<br />

Zepter und Schwert. Die Krone zeigt 3 Zacken. Dies alles ist wohl ein Überbleibsel aus der Zeit, als die<br />

Wohnunge noch ein Herrensitz war. Über der Tür zum Garten sieht man eine Madonna mit einem<br />

Kindlein auf dem Arme und eins an der Hand haltend dargestellt, und die Inschrift “Lasset die<br />

Kindlein zu mir kommen”.<br />

Abgehende Söhne, die durch Einheirat andere Familiennamen erhielten.<br />

Um 1540 Johan zur Wohnung itzo to Harsing, in Langen, ∞ Thoebe to Harsing.<br />

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Um 1590 Johan zur Wohnung itzo zu Luedeling, in Vehs, ∞ Hille zu Luedeling.<br />

Um 1600 Engelke zur Wohnung sonst Mellman, in Badbergen, ∞, Anna NN, dem Sohne Gert wird am<br />

20.8.1624 die freie Geburt bescheinigt.<br />

1722 Johan Wohninger jetzt Grahlman, in Wulften, ∞ Margaretha Gervesman.<br />

1741 Hermann Wohninger jetzt Klatte, in Langen, ∞ Margaretha Adelheid Klatte.<br />

1774 Schwiethard Wohninger jetzt Grahlmann, in Wulften, ∞ Maria Elsabein Grahlmann, Witwe des<br />

Johann Rethorst sive Grahlmann.<br />

Wolle.<br />

Wolle war nur eine kleine Landstelle in der Bauerschaft Vehs des Kirchspieles Badbergen, die im<br />

Verlaufe der Jahrhunderte an das Halberbe Nehmelmann gefallen ist. Wenn und wie sie in den Besitz<br />

des Colons Nehmelmann gekommen ist, kann nicht gesagt werden, doch war sie schon 1722 in<br />

dessen Händen. Dass dieser Kotten auch, wie Rothert und Dühne anführen, Melle hiess, ist nicht<br />

zutreffend. Rothert hat dieser Nachricht von Dühne übernommen, dar es im Dühne II. S.267 heisst;<br />

1599 Melle. Es liegt entweder ein Druckfehler vor oder Dühne hat falsch gelesen. In diesem<br />

Schatzregister von 1599 sagt es deutlich Welle. Dies muss aber ein Schreibfehler des Registerführers<br />

sein, da in Urkunden, Schatzregistern und Kirchenbüchern es stets Wolle heisst. 1490 bestand dem<br />

Viehschatzregister nach diese Wohnung noch nicht, doch muss sie bald darauf, wie aus der<br />

nachstehenden Urkunde hervorgeht, errichtet worden sein.<br />

2.8.1506 bekundet der Richter Johan von Rede, dass Wessel Eltinck, de olde, mit seiner Frau Enneke<br />

und ihrer beider Sohn Wessel dem Bernd Wolle und dessen Frau Swaneke 3 Landstücke, eine auf<br />

dem Buddeken Kampe welcher zwischen den Höfen Stichtman und Nehmelman liegt, sodann den<br />

von Wolle bewohnten Garten, dazu die Bachwiese in der Seelhorst (Beke Wische in der Zeelhorst)<br />

für eine ghenochliche Summen Geldes verkauft und aufgelassen haben unter der Bedingung, dass<br />

nach dem Tode der beiden Käufer das Land, bestellt oder unbestellt, an den Hof Elting zurückfällt,<br />

während die Erben Wolle das im Garten stehende Haus abbrechen und wegführen dürfen.<br />

Aus diesem Kaufvertrag geht deutlich hervor, dass die Wohnung auf Eltings Gründen erstanden ist.<br />

Scheinbar aber die Erben dieser Wohnung nicht das Haus abgebrochen, sondern sich mit Elting<br />

irgendwie geeinigt.<br />

1512 zahlt Berndt Welle (Wolle) 2 Schill. Kopfschatz. Zu bemerken ist hier, dass als erster<br />

Steuerpflichtiger Tebbe Nemedinck genannt ist, dem Berndt Welle als nächster folgt.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. 3 Schill. Wollen Modeke ….. 1 Marck.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1534 St.A.O.<br />

1555-1556 wird, so schreibt Rothert, ein Markkotten tor Borch erwähnt, in dem er den Markkotten<br />

Wolle vermutet.<br />

Hm. Rothert; Hof Elting S.14, 15 und 194. Anmerk.22.<br />

1599 Berndt Wolle gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

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1631 ist unter den Markkotten Jorien Wolle als pauper aufgeführt. Er zahlt also keinen Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1636 Johan Wolle zahlt keine Contribution.<br />

Dühne II. S.267.<br />

1651 werden in dem Einwohnerverzeichnis unter Vehs genannt ; Wessel Wolle et uxor, dann Gerdt<br />

Wolle und ferner Gretke Wollen.<br />

Rep.100. Abschn.188. Bauerschaft Vehs Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1655 Berndt Wolle vacat.<br />

Dühne II. S.267.<br />

1655 Bernd Wolle pauper; 1 Kuh.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />

1661 Berndt Wolle. Ein Viehschatz ist nicht verzeichnet.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Berndt Wolle pauper, hat vorhin nicht geben.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 in dem Praestationsregister von 1722 wird Wolle nicht geführt, doch zahlt Nehmeling den<br />

Herbstschatz den auf den Kotten fallenden Herbstschatz von 2 Schill. 6 Pf.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Gedruckter Auszug Rothert.<br />

1783 so berichtet Dühne, bewohnt Gerd Hamke diesen Kotten.<br />

Dühne II. S.268.<br />

Gerdt Hamcke, Heuermann, ˜ 9.12.1730 Bdbg., † 7.4.1796, □ 9.4.1796 Bdbg., zn.v. Gerdt Hamcke en<br />

Maria Elsabein Fuesting, ∞ 24.9.1754 Bdbg., Agnesa Catharina Thesing, ˜ 24.12.1724 Bdbg., †<br />

30.4.1795, □ 2.5.1795 Bdbg., dr.v. Hermann Henrich Thesing, Korbmacher, en Helena Hildebrandt,<br />

Kind. ;/ Johann Henrich, ˜ 16.10.1757 Bdbg., † 14.1.1758./ Catharina Margaretha, ˜ 9.11.1762 Bdbg.,<br />

† 20.1.1763./ Johann Gerdt, ˜ 20.2.1759 Bdbg., † 21.3.1762./ Catharina Adelheid, ˜ 11.1.1765 Bdbg.,<br />

† 30.12.1828 Vehs, ∞ 19.4.1796 Bdbg., Johann Hermann Budke.<br />

1789 auf der Du Plat’schen Flurkarte heisst es nur; Wolle.<br />

1803 gehörte zu dieser Wohnung nur ein kleiner Garten, sodass Wolle zu Bauerschaftslasten nicht<br />

herangezogen wurde.<br />

Dühne II. S.268.<br />

1816 in dem Verzeichnis über Aussaat, Ernte und Viehbestand wird die Stelle Wolle nicht genannt.<br />

Sie war also dem Halberbe Nehmelmann schon eingegliedert worden.<br />

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31.3.1838 wurde der von dieser Wohnung zu zahlende Herbstschatz von 2 Schill. 6 Pf. von Colon<br />

Nehmelmann mit 3 Rth. 11 Pf. abgelöst.<br />

1870 war das Wohnhaus bereits abgebrochen.<br />

Dühne II. S.268.<br />

Nachrichten über die Familie Wolle.<br />

Herman Wollers Kind begraben 1672 Bdbg.<br />

Marcke Wolle propter Deum begraben 28.12.1693 Bdbg.<br />

Hille Wollesche begraben 8.12.1693 Bdbg.<br />

Catharina Elisabeth Wollers, 18 Wochen 2 Tage alt, gestorben 7.4.1763 Bdbg.<br />

Juergen Wollen – Marcke, Ehefrau unbekannt, Kinder;<br />

Hinrich, ˜ 28.8.1682 Bdbg.<br />

Juergen Wolles Kind begraben 25.8.1685 Bdbg.<br />

Gretken, ˜ 3.4.1686 Bdbg.<br />

Juergen Wollenmarckes Sohn propter Deum begraben 6.9.1715 Bdbg.<br />

Johan Woll und Gesske Schlump copuliert 8.11.1708 Bippen.<br />

Mehr kommt der Name Wolle in den Kirchenbüchern von St. Georg in Badbergen und in Bippen<br />

nicht vor. In den älteren Kirchenbüchern von Gehrde, Menslage und Quakenbrück kommt der Name<br />

Wolle nicht vor.<br />

Grosse Wollermann.<br />

Das Vollerbe Wollermann oder Grosse Wollermann liegt in der Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels<br />

Badbergen. Gröhnloh, das grüner Wald bedeutet, wird urkundlich zuerst in dem bischöflichen<br />

Tafelregister von 1240, das Verzeichnis mag aber auch einige Jahrzehnte älter sein, genannt. In<br />

diesem Register heisst es; Mansus in Gronlo urnam mellia, ibi est alia casa, quae injuste solvit G. de<br />

Varendorpe. Nach dem Register befanden sich also 1 Hof und 1 Kotten in Grönloh, welche eine<br />

geringe Abgabe “1 Topf mit Honig” zu geben hatten. Um 1250 begann der Bischof von Osnabrück<br />

mit der plamässigen Besiedlung seines Sundern. Gegen Abgabe eines Zinses, des sogenannten<br />

Freirindes, wurden den Bauern die Landstücke übertragen. Schon am 30.10.1296 verpfändete der<br />

Bischof Conrad von Osnabrück 1 Hof und 7 Kotten, die in Grönloh sind, dem Edelherrn Rudolf von<br />

Diepholz, dessen Frau und dessen Bruder Conrad. Dies sind offenbar die noch vorhandenen 6<br />

Vollerben und 2 Halberben, die noch heute durch ihre Einzellage erkennbar sind. Erbkotten finden<br />

sich in der Bauerschaft Grönloh überhaupt nicht, und die vielen Markkotten, Anbauser- und<br />

Neubauerstellen usw. sind erst Ende des 15. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts und<br />

später entstanden. Ursprünglich waren die ersten Siedler im Sundern herrschaftlich frei, aber<br />

anscheinend haben sie sich nicht lange der Freiheit erfreuen und von ihr Gebrauch machen können<br />

und sind im Verlauf der Jahre zu einer Klasse der Eigenbehörigen, deren Hals nicht frei war, eben zu<br />

der der Hausgenossen herabgesunken. Als Hausgenossen waren sie dem Meyer zu Wehdel<br />

unterstellt. Die hochdeutsche Schreib<strong>for</strong>m und der amtliche Hofname sind; Wollermann, doch in der<br />

Umgangssprache des Artländers wird der Hof Wollerssing genannt. Aus Wollerssing oder<br />

Wolderssing wurde durch Umwandlung Wollermann. Wollermann soll eine Ableitung von dem<br />

altdeutschen Rufnamen Waldhar, Waldorad und Wolfhart sein. Wenn solches zutreffend ist, dann<br />

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wäre der Name patronymisch. Spricht man aber vom Hofe, dann heisst es; upn Wollerssing und man<br />

gibt dem Namen einen topographischen Sinn. Schon in dem bederegister vom Jahre 1441 werden<br />

die Grönloher nicht unter den “Vrigen tho Batbergen” aufgezählt, sondern getrennt als “de stichtes<br />

lude to Batbergen” bezeichnet.<br />

1441 gibt Johan to Wullersinck 2 Mark. Hier dürfte es sich um das Ganzerbe Wollermann handeln.<br />

Ferner wird eine Modeke to Wullersinck, die 18 Schill. gibt, genannt. Vermutlich handelt es sich hier<br />

um die Altenteilerin des Hofes.<br />

Es folgt hier die paleographische Textwiedergabe aus dem Bederegister vom Jahre 1441.<br />

De stichtes lude to Batbergen.<br />

Item Lampe to Netelingen (Markkotten Netheler?) II Marck.<br />

Item Modeke to Wullersinck (Markkotten Kleine Wollermann?) XVIII Schill.<br />

Item Geze to Groenenloe (Erbe Grönloh) II Marck.<br />

Item Modeke to Bekermanninck (Erbe Beckermann) II Marck.<br />

Item Tebbeke ton Brake (Erbe Bracke) I Marck.<br />

Item Wernese Gosman (Halberbe Goessmann) X Schill.<br />

Item Johan to Wullersinck (Erbe Grosse Wollermann) II Marck.<br />

Item Ludeke to Grever (Erbe Grosse Greve) II Gulden.<br />

Item Middelkampe (Halberbe Middelkamp) ½ Marck.<br />

Die in Klammern gesetzten Hofnamen sind von mir zugefügt, ich vermute diese in den 1441<br />

genannten Höfe wiederzuerkennen.<br />

Register der Bede über die Leute des Bischofs, der Klöster und die Freien im Nordlande 1441.<br />

Dep.3a. 1. II.C. Nr.68. St.A.O.<br />

Auffallend ist hier Lampe to Netelingen, der doch nur als ein Markkotten galt, einen so hohen Betrag<br />

von 2 Marck wie ein Erbe zahlt. Sollte Neteling wirklich ein Erbe gewesen sein, dessen Name durch<br />

einen anderen verdrängt wurde? Das Erbe Wulfert ist nämlich nicht im obigen Bederegister<br />

erkennbar, seiner Lage und Größe nach sollte es vorhanden gewesen sein. Möglicherweise ist<br />

“Netheler” ein Abspliss von dem alten Hof “to Netelingen” (sive Wulfert?) und ist der Name auf den<br />

Markkotten übertragen. Erbe Wulfert und Markkotten Netheler erscheinen beide 1490 und 1511-<br />

1539.<br />

28.10.1449 vor dem Knappen Heinrich Brawe, Richter zu Quakenbrück, verkaufen wiederkäuflich<br />

Gosscalk Rodert und seine Frau Lucke für 6 Mark, dem Altar der 11000 Jungfrauen in der<br />

Quakenbrücker Kirche, eine jährliche Rente von 6 Schill. aus ihrem Erbe, Dunkering geheissen, in der<br />

Bauerschaft und im Kirchspiel Badbergen. Zeitiger Besitzer des Altars ; Werinbold.<br />

Bürgen; Rembert tor Veeslage, Johan Schulenberch zu Badbergen und Ludeke in dem Wolde.<br />

Zeugen; Johan Rense, Herman to Woldering und Herman tor Godelinghorst.<br />

In dorso; 15.11.1501 Kapital auf 9 Mark erhöht und Rente auf 8 Schill.<br />

Quelle; St.A.O. Urk.188.<br />

1478 wurde Wollerman wie alle anderen Grönloher Erben aufge<strong>for</strong>dert, seinen Aussengraben so<br />

hoch auszuwerden, dass er nicht leicht zu ersteigen ist.<br />

Sudendorfs Nachl. Nr.37. S.6. St.A.O.<br />

1478 wird in einer Urkunde ausdrücklich gesagt, dass nur die Bewohner des freien Sundern zu<br />

Grönloh Send- und Godings-frei seien. Diese Freiheit besassen nicht die Bewohner auf dem Fladder.<br />

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Die Bewohner des Sundern waren nicht schuldig, bei den Goedingen, den Versammlungen der<br />

Dienstpflichtigen, an den bestimmten Tagen, an den die gefragten Urteile gefunden wurden, zu<br />

erscheinen. Auch waren sie von der Halsgerichtsfolge frei. Diese Gerichtsfolge begreift die<br />

Begleitung zur Gerichtsstätte und die Urteilsweisung. Ferner waren sie von dem Gerichts- und<br />

Gografendienst frei.Diese Freiheit von der Gogräflichen Gerichtsbarkeit in streitigen Rechtsfällen<br />

wurde ihnen 1660 streitig gemacht. In dem Streite des Colons Grosse Greve, zu Grönloh, mit dem<br />

Richter, zu Quakenbrück, ist nachgewiesen, dass die Grönloher in den Jahren 1596-1660 activ und<br />

passiv im Gerichte zu Quakenbrück tätig gewesen sind.<br />

9.6.1660 bescheinigt der Drost Wilhelm Kobolt von Tambach, zu Fürstenau, dass die Grönloher<br />

altem Herkommen nach an keinen niederen Gericht, um was es sich auch immer handeln möge,<br />

teilzunehmen haben usw.<br />

1490 Bursscop to Gronelo, Herman Woldersinck; 9 Pferde, 13 Kühe, 15 Rinder, 20 Schweine.<br />

Viehschatzreg. um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Auffallend ist, dass in dem Kopfschatzregister vom Jahre 1512 Wollermann nicht genannt ist,<br />

obschon er in den vorhergehenden Schatzregistern von 1441 und 1490 verzeichnet ist. Zu des Lesers<br />

besseren Orientierung ist hier das Schatzregister 1512, Bauerschaft Grönloh, wiedergegeben.<br />

Vielleicht vermag der Leser, den Hof unter einem anderen Namen zu erkennen. 1512 in Gronlo;<br />

Johan de Greve VII. (Schill.)<br />

Johan de Grote Gronlo VI.<br />

Gert Gronlo IV.<br />

Albert up der Heyde II.<br />

Gert Gosman IV.<br />

Modeke Wedehagen III.<br />

Dethmer up den Vledder IV.<br />

Gert Teylen man II.<br />

Hermen Neteldynck IV.<br />

Werneke to Myddelkampe VI.<br />

Hermen Wulffert VI.<br />

Grete Bekermansche VII.<br />

Lucke upr Lyfftucht III.<br />

Elsche de Venemansche I.<br />

Tebbe ton Braken VI.<br />

Borchert Wedelhage --.<br />

Hermen Godelinckhorst --.<br />

De Hamekesche --.<br />

Wolteke Linnemans dochter man --.<br />

Roleff Godelinckhorst II.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1534 Gronloe, dt. 10 Schill. Hilla to Wollersinck 3 Marck 12 Schill.<br />

Dann folgt der Steuerpflichtige Lampe de Greve mit seiner Frau Tobe der 1 Marck gibt.<br />

Als nächster Steuerzahler steht verzeichnet, dt. 2 Marck Herman Wollerman, Anna uxor 5 Marck 28<br />

Schill.<br />

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In Hilla to Wollersinck kann wohl wieder die Altenteilerin des Hofes gesehen werden. Die letzteren<br />

Beträge wurden für Hausgenossen oder Familienangehörigen, die über 12 Jahre alt waren, gezahlt.<br />

Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1553 Groenloh. In einer Liste werden genannt;<br />

Brake, Middelkamp, Johan Gronlo, Beckerman, Herman Wulffert, Gerdt Wedehage, Wollersinck,<br />

Roleff Golinckhorst, de Greve, Wittrock, Goessman, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck und<br />

Ludeke de Greve.<br />

Wahrscheinlich handelt es sich um eine Nachweisung der Wagendienstpflichtigen.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

5.8.1553 wurde eine Erbsteuer beschlossen, zu der<br />

das Erbe 10 Goldgulden<br />

das Halberbe 6 ,,<br />

der Kötter 4 ,,<br />

der Halbkötter 2 ,,<br />

der Brinklieger 1 ,,<br />

der Halbbrinklieger ½ ,, aufzubringen hatte.<br />

Akten über die Teckl. Schatz St.A.O. und Dühne II. S.22.<br />

1559-1560 Dienstgeld, jeder 1 Gulden, der Vogtei Batbergen, Gronlo Wagen;<br />

Johan Gronlo, Wollerman, de Greve, Goessman, Middelkamp, Wulffert, Beckerman und Brake.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1582 Johan Wollerman, ist ein ganz Erve.<br />

Erstlich 4 Kampe zwischen Gronloees, dess Greven undt Goissmans lendereien belegen, ist 56<br />

stuecke Landess, dar man 111 moldt roggen undt 52 moldt Korenss inseiest.<br />

Noch 2 Kolgartten, dar man 5 schepel lines inseiett.<br />

Noch in einem Walde 4 wische zwischen Bracken undt dem Gronloe belegen.<br />

Ist 19 foder hoigewasses.<br />

Her kan auch 10 Koie dess Sommers den halven dag binnen holden.<br />

Wan Godt mast gifft von eigenem holtze jarlichs 3 foder thunholz.<br />

Von dussen erve nichts Vorsaht oder Affkommen.<br />

Sachsenbruch Msc. Nr.241. St.A.<br />

1591 Wollerman gethanen gewalt 3 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1591 Johan Wollerman gibt für die Freiheit seiner dochtter Elssken 8 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Wollerman gibt ein paar Hühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Wollerman gibt ein Rindt ums 3. Jahr.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1593 wegen Herman Wollermans in Gronloe nachlass empfangen 20 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 die Grönloher geben jährlich Achte Magere Schweine so uff der Mühlen zu Quakenbrück<br />

gemestet werden.<br />

Dieser Nachricht nach gab also auch das Erbe Wollerman seinem Landesherrn jahrlich ein mageres<br />

Schwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 Henrich Schwarte und Trine Wollermans wurden wegen Beischlafes mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

15.12.1596 wurde Jorien Wollerman, dessen Eltern Johan Wollerman und Gese, in der Bauerschaft<br />

Gronloh, sind, aus dem Leibeigentum des Landesherrn entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1599 Wollersinck (Wollerman) zahlt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Eine Leibzucht ist<br />

nicht verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 Johan Wollerman, in Gronloe, gibt für seiner dochter Hillen, so bereits F.B. Eigen, zu Erbwin in<br />

dass Braken Erbe daselbst 55 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Anno 1603 ist der Colonus Johan Wollerman verstorben.<br />

21.11.1604 wurde Catharina Wollerman, Tochter der Eheleute Johan Wollerman und Gese, in<br />

Groenloe, freigelassen und ihr der Freibrief gegeben.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1606 Wollerman gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.9.1607 wurde Gese Wollerman, deren Eltern Johan Wollerman und Gese in Groenloe sind, aus<br />

dem Leibeigenschaft entlassen und ihr der Freibrief gegeben.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1614 Gerdtt Wollerman, im Gronloe, und dessen Hausfrau Wibbeke Wollersings, geben zu Erbwin<br />

Wollermanss Erbes 150 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1614 Bracken Sohn Wessel, im Gronloe, unehelichen Beischlaffes 3 Thl. und Catharina Wollermans<br />

selbige sach 3 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1614 Gerdt Wollerman der wider Verbot gemeiheten Torff seinem Nachbar Greve entfoert 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1615 Gerdtt Wollermans Fraw, in Gronloe, geübten gewalt an ihres Mannes Mutter 3 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

24.2.1617 wurde Juergen Wollerman, dessen Eltern der verstorbene Johan Wollerman und Gesche,<br />

Eheleute in Groenloe, sind, aus landesherrlicher Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

Anerbe von Wollerman wurde der 1573 geborene Sohn Gerd Wolelrman, der sich mit Wibbe<br />

verehelichte. Dieser wollte die Auslobungen, die seine mutter, die Witwe Gese Wollerman, den<br />

abgehenden Kindern versprochen und festgesetzt hatte, nicht halten. Den abgehenden Kindern<br />

waren 400 Thl. und von jeder Art Vieh 6 Stück zugesagt worden. Die Beamten gestanden aber doch<br />

jedem Kinde 300 Thl., jedoch nur 1 Stück Vieh jeder Sorte zu, da Gerd Wollermans Frau Wibbe auch<br />

400 Thl. und 5 Stück Vieh jeder Sorte eingebracht hatte.<br />

S. Dom. Akten über Wollermanns Erbe zu Grönloh anno 1615 in der Sammlung d. Hist. Ver.<br />

Gesch. d. Hochstifts Osnabr. C. Stüve Bd.II. S.844.<br />

Im Jahre 1618 ist die Witwe Gese Wollerman im Alter von 80 Jahren verstorben.<br />

1622 Gerdtt Wollerman ist anno 1622 verstorben, dessen Nachlass oder vierfüssiges halbes Gut ist<br />

gedingt und erhandelt von desselben Wittiben uff 50 Rth.<br />

Geschehen den 17. May 1623.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1622 Gerdtt Wollermans, in Gronloe, Wittib gibtt für ihres verstorbenen Ehemans nachgelassene<br />

vierfüssiges halbes gutt 50 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Dienstgeld, jeder 1 Goldgulden, geben; Herman Gronlohe, Gerdt Wollerman, Wilhelm Greve,<br />

Herman Goessman, Jacob Middelkamp, Johan Wulffert, Johan Beckerman und Wessel Bracke.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbe Wollersingh 6 Thl. Erbschatz. Ein Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.66. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

9.9.1638 empfangen für Hilla Wollermans, in Groenloh, Freiheit 20 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.36. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1647 hatte Colon Wollerman eine monatliche Contribution von 5¼ Rth. aufzubringen.<br />

Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />

1648 Wollerman, in Groenlohe, 2 Mark Herbstschatz. Eine Leibzucht oder ein Beihaus ist nicht<br />

angegeben.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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In dem Einwohner verzeichnis von 1651 werden in Grönloh genannt; Gert Wollerman, Johan<br />

Wollerman und Juergen Wollerman. An anderer Stelle finden sich; Herman Wehagen, Wobbeke<br />

Wollermansche, Johan Witterock et uxor, Talcke Wollermansche, Johan Wollerman und Marcke<br />

Wollermansche.<br />

Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

25.11.1654 hat Gerd Wollerman den Erbwin erhalten zu 75 Thl. für sich und seine künftige Hausfrau,<br />

die sich qualificiren soll.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.48. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Gerdt Wollerman hat beide Brüder und Schwestern Johan, Juergen, Gesen und Wobben<br />

freigekauft. 45 Thl. empfangen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Grönloh, Erbe Volleringk; 2 Pferde, 2 Endter, 8 Kühe, 12 Rinder, 12 Schweine.<br />

Viehschatzreg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1657 Kirchspiel Badbergen, Wollerman gibt 1 Thl. Freirindgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Erbe Wollering gibt 10 Rth. 17 Schill. Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben wurde. Eine<br />

Leibzucht ist nicht aufgeführt.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Erbe Wollerssing gibt 2 Rth. Rauchschatz. Eine Leibzucht ist nicht angegeben.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

25.7.1674 erscheinen Wilhelm Greve junior, Gerdt Wollerman, Juergen Bracken als Erbmänner der<br />

Bauerschaft Grönloh, Juergen Middelkamp und Juergen Goessman als Opponenten. Die Zeugen<br />

Wilhelm Greve der Ältere, welcher bereits deinem Sohne vor manchen Jahren das Erbe überlassen,<br />

und Gerdt Huelssman, Markkötter daselbst. Zeuge Wilhelm Greve senior, seines Alters Vierstiege<br />

und acht, sein 88 Jahre, sagt dass er nebst Herman Groenloe, nun in Gott ruhend, den fürstlichen<br />

Vergleich zwischen Heel- und Halberbigen des Kirchspiels Battbergen anno 1615 den 9. August, mit<br />

gerichtet. Zeuge Hinrich, der Sohn, sagt ad causem, dass Middelkamp und Goessman 17 Schillinge<br />

ausgetan ohne contradiction. Zeuge Gerdt Huelssman, seines Alters 80 Jahre, sagt ebenfalls dass<br />

beide Middelkamp und Goessman statt einem Heelerbigen 1 Rth., nur 17 Schilling gaben.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

19.5.1701 Donnerstag, ist der Sterbefall der verstorbenen alten Wollermanschen TrinekenFoersten,<br />

Gerdten Wollermans Ehefrau, im Gronlohe, beschrieben worden. Undt deren aussage nach<br />

befunden 5 alte Pferde, 3 Endter Pferde, 5 Kühe undt 1 Bulle, 5 Schmallrinder, 2 Schweine, deren<br />

eine 5 Fercken, von 3 Wochen alt, undt das zweyte draechtigh. 79 Thl., medietas 39 Rth. 10 Schill. 6<br />

Pf.<br />

Rep.122. III. 1A. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

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1718? In einem Nachweis über die auf den landesherrlich-eigenen Höfen ruhenden Schulden heisst<br />

es; Gerdt Wollerman, Schulden 1615 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Unter den Gläubigern werden genannt;<br />

Der Bruder Johan Wollerman 14 Rth.<br />

Der Bruder Juergen Wollerman 40 Rth.<br />

Juergen gebraucht dafür 1¼ Scheffel Saadt Landes.<br />

Idem gebraucht auch Zeit seines Lebens 1¼ Scheffel Saadt Landes.<br />

Idem noch Brautschatz 80 Rth.<br />

Wofür noch keine Rente bezahlet.<br />

Idem bin noch schuldigh gelehnet gelt 22 Rth.<br />

Ohne pension wieder zu bezahlen.<br />

Meine Schwester Wuebbe Wollerman 16 Rth.<br />

Was von selbiger Verlassung bekommen soll ihr selbige bezahlet werden.<br />

Noch gebrauchet selbige 1 Stücke Landess ad 1¼ Scheffel Saadt Landes Zeitlebens.<br />

Noch Cistindirt ihr Eheman Gerdt Trymoller zu Berssenbrugh 200 Rth. Brautschatzgelder welchem<br />

nicht schuldigh weniger etwass versprochen ohngeachtet aber muss selbigem zum Gerichte folgen.<br />

Johan Kaman 27 Rth.<br />

Gebraucht dafür eine kleine Wischplacke.<br />

Idem bin noch schuldig 20 Rth.<br />

in diesem jahre zum Viehschatz uffgenommen.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O. (1718?)<br />

Dass diese Nachweisung der Schulden aus dem Jahre 1718 stammen soll, kann nicht zutreffend sein,<br />

denn 1677 wurde zum letzten Male der Viehschatz erhoben und 1718 war Juergen Wollerman,<br />

welcher mit Maria Gerdings verheiratet war, Aufsitzer. Ferner berichtet 1718 der Badberger Vogt,<br />

dass von Wollermans Erbe nichts versetzt ist. Diese Urkunde gehört sichtbar in das 17. Jahrhundert.<br />

In Virgilia St. Mattheus 1703 wurden in der Kirche St. Georg zu Badbergen Juergen Wollerman und<br />

Maria gerding getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

14.11.1715 ist den Juergen Wollerman und der Maria Gerdings erstgeborene freyen Tochter Catrina<br />

Wollermans der Freischein ertheilt.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1716 Juergen Wollerman ad 57 Jahre, uxor Marie (geb. Gerding) ad 40 Jahre, 3 Kinder.;/ Catharina,<br />

ad 10 Jahre, ist bei vohriger Regierung wegen der Mutter Freiheit freigelassen./ Gerdt ad 5 Jahre,<br />

eigen./ Johan ad 1 Jahr, eigen.<br />

Rep.106. VI / y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1718 wird Juergen Wollerman Provisor der Kirche zu Badbergen genannt.<br />

1722 heisst es in dem Feldschlagregister; Diese Erben, in Grönloh, haben ihre Ländereien, Wiesen<br />

und Holtzung ganz besonders allein liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem Holtz und findet sich<br />

vielerorten.<br />

Ausschnitt 92, 13 St.A.O.<br />

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1722 Größe des Colonates 11 Malter 3 Scheffel Acker und Garten, 9 Malter 9 Scheffel Wiesen und<br />

Weide, 1 Malter 1½ Scheffel Holz.<br />

Gesamtgröße 22 Malter 1 Scheffel 13 Quadratruten.<br />

1723 heiratet die 1705 geborene Catharina Wollerman, die wegen ihrer Mutter Freiheit 1715 aus<br />

dem landesherrlichen Leibeigentum entlassen war, auf Hof Schoene in Lechterke und gab sich dem<br />

Landesherrn wieder eigen. Die Nachricht darüber lautet;<br />

18.3.1723 Herman Schoene, zu Lechterke, und Catharina Wollerman auf das Schoene-Erbe in<br />

Lechterke Auffahrt gedungen mit Einschluss seiner Mutter Sterbefall zu 350 Rth., Amtsgebühr 70<br />

Rth., Schreibgebühr 1 Rth., facit 421 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Bis zum Jahre 1727 wurde nur zur Winterzeit in einer kleinen Stube Schule gehalten. 1727 erbaute<br />

man eine Schulstube auf Markengrund, in der Nähe des Colonates Beckermann. Der Schulmeister<br />

wohnte in Beckkermanns Heuerhause.<br />

27.4.1739 hat Johan Wollerman, der Schoeneschen Bruder, des verstorbenen Herman Schoenen<br />

Sterbfall nach dem Hofrecht bedungen zu 37 Rth., Amts jura 8 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1740 wurde die 1718 geborene Maria Wollerman freigekauft, die Nachricht darüber lautet;<br />

28.4.1740 Maria Wollerman ihre Freiheit 30 Rth., Amtsgebühr 6 Rth., Schreibgebühr 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

28.4.1740 Gerd Beckerman und Maria Wollerman dingen Auffahrt an das landesherrliche<br />

Beckermans-Erbe in Grönloh für 800 Rth. und Amtsgebühr 161 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1740 ist Juergen Wollerman verstorben. Er war 6 Jahre Kirchen- und Armenprovisor und seines<br />

Alters 80 Jahre 8 Monate 6 Tage. Am 7.7.1740 wurde er in Badbergen zu Grabe getragen.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

5.7.1740 wurde Gerhard Beckermann mit Maria Wollermann in der Kirche St. Georg zu Badbergen<br />

getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

25.8.1740 ist des Juergen Wollermans, in Grönloh, Sterbefall angesetzt zu 48 Rth., Amtsgebühr 10<br />

Rth., Schreiber 1 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

10.11.1740 schritt die Witwe Catharina Schoene, geborene Wollerman, zur zweiten Ehe mit Johan<br />

Wilhelm Hilge, der sich dann wieder Schoene nannte.<br />

25.10.1742 wurden in der Kirche St. georg zu Badbergen Johann Wollermann und Catharina<br />

Warnefeld copuliert.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

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1742 Johann Woellermann, zu Grönloh, und Catharina Warnefeldt auf Wolelrmanns Erbe bedungen<br />

zu 450 Rth. (Auffahrt).<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

23.7.1744 schritt Gerd Wollermann, Bruder des Colons Johann Wollermann, zu Ehe mit Anna<br />

Catharina Spoede.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, wozu Wollermann 4<br />

Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />

10.11.1770 der Vollerbe Col. Johann Wollermann erbat Freilassung seiner mit Catharina Warnefeld<br />

gezeugten Tochter Lücke Marie, bedungen inclusis juribus zu 24 Thl.<br />

(In der Familiengruppe Johann Wollermann-Catharina Warnefeld ist aber gesagt dass Lücke Marie<br />

für 30 Rth. freigelassen wurde)<br />

Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1781 lieh Johann Grosse Wollermann, in Grönloh, dem Colon Wessel Elting, in Vehs, 66 Rth. 1 Schill.<br />

9 Pf.<br />

Anno 1784 war der Grönloher Escheding in gemeinsamen Besitz von Vollerbe Vollermann<br />

(Wollermann), Halberbe Goesmann und Middelkampf und den Markkotten Kleine Wollermann,<br />

Dettmer, Meese und Schüttemeier.<br />

Flurkarte Du Plat 1784 Kirchspiel Badbergen.<br />

1787 bei den Rundefuhren spannen Wollermann und Goesmann zusammen.<br />

Dühne II. S.57.<br />

1792 liess Johann Arendt Meyer zu Wehdel das Erbwohnhaus neu erbauen. Am 13.7.1792 wurde<br />

« das Speer mit Freuden gerichtet » und das Richtefest gross gefeiert. Hierzu gab Wollermann “eine<br />

Butter”.<br />

Spendenliste auf Meyer zu Wehdel.<br />

1795 hat Anerbe Johann Wollermann, * 1756, angetraut mit Lucia Elsabein Luedelings, * 1755,<br />

Auffahrt gedungen zu 700 Rth.<br />

Kind.;/ Catharina Maria, * 1798.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

3.12.1795 führte Johann Wollermann, Lucia Elsabein Luedeling zum Traualtar.<br />

T.H.S. St. georg Bdbg.<br />

23.2.1796 erhob der Colon Johann Arend Jacob Meyer zu Wehdel, Beschwerde wider den Colon<br />

Johann Wollermann, dass dieser sich ohne vorherige Einführung auf die Stätte gesetzt und ihm die<br />

Jura entzogen habe. Wollermann wurde von dem Beamten aufgegeben, den Kläger innerhalb 8<br />

Tagen zu befriedigen.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 62 / 142


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Im Jahre 1802 herrschte die Ruhr, die viele Opfer <strong>for</strong>derte. Das Kirchenbuch der Kirche St. Georg zu<br />

Badbergen berichtet, dass in diesem Jahre 192 Personen zu Grabe getragen wurden.<br />

1803 besass das Colonat Wollermann nach Kettenmass;<br />

An Garten- und Ackerland 13 Malter 4 Scheffel.<br />

An Wiesen 9 malter 8 Scheffel.<br />

Geschlossenen Weiden 1 Malter 6½ Scheffel.<br />

Geschlossenen Holzgründen 2 Malter.<br />

Summa 26 Malter 6½ Scheffel.<br />

1803 gleich zu Beginn der französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />

Supplementar-Steuer auferlegt, zu dieser Steuer zahlte Wollermann 2 Thl.<br />

1809 stellten die Grönloher Markinteressenten bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück den<br />

Antrag auf Auflösung der bis dahin gemeinsam genutzten Mark. Dieser Antrag wurde auch bald<br />

genehmigt, aber durch die unruhigen Kriegszeiten wurde die Auflösung der Mark viele Jahre<br />

verzögert.<br />

3.2.1811 entschlief der Colon Johann Wollermann im Alter von 54 Jahren 8 Monaten 1 Woche 1<br />

Tage an der Auszehrung auf dem Erbe und wurde am 7.2.1811 begraben.<br />

1817 verhandelte man über die Ablösung der ungewissen Gefälle mit den Beamten. Bei dieser<br />

Gelegenheit wurde der Mietwert des Hofes zu 309 Rth. 6 Schill 1½ Pf. ermitelt.<br />

Als Onera und Abgänge sind aufgeführt; Rth. Schill. Pf.<br />

Der Monatschatz 45 -- --.<br />

Beitrag zur Brandkasse 1 -2 --.<br />

An Gutsherrlichen Lasten;<br />

Der wöchentlichen Spanndienst 9 -- --.<br />

Zehntholzgeld 1 -- --.<br />

1 Fuder Brüchtengerichtsholz 2 -- --.<br />

Herbstschatzgeld 2 14 -1½.<br />

Ums 3. Jahr ein Freirind wovon ein<br />

Jahresanschlag beträgt 2 10 -6.<br />

Ein mageres Schwein 3 -- --.<br />

2 Pachthühner -- -3 -6.<br />

1 Fass Hafer 3 -- --.<br />

An die Geistlichkeit zu Badbergen;<br />

3 Scheffel Hafer 1 -- --.<br />

3 Bröde jedes von 1 Scheffel Roggen 2 -- --.<br />

Für die gemeinen Reihelasten in Friedens-<br />

zeiten ist zwar das Wohnhaus nebst Garten<br />

in Anschlag gebracht, obwohl es auch jetzt<br />

kein Krieg, allein die Folgen des gewesenen<br />

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Krieges bewirken noch oft Fuhren, Dienste,<br />

Einquartierungen, Lieferungen, mehr wie<br />

sonst in ruhigen Zeiten, auch müssen<br />

Personal- und Mobilair-, Thuer- und<br />

Fenstersteuer, Servicegelder etc. bezahlt<br />

werden, weshalb billig hier noch in Abgang<br />

komt 10 -- --.<br />

Die Reparatur und Unterhaltung des<br />

Erbwohnhauses, 4 Nebenhäuser und der<br />

Sehr baufälligen Scheune nebst den<br />

Befriedigungen, wozu zwar das benöthigte<br />

Holz vom Erbe wird erfolgen können, indess<br />

Doch der Arbeitslohn und sonstige Ausgaben<br />

ein Jahr ins Andere betragen wird 20 -- --.<br />

Nach Angabe der Colona Wollermann<br />

Sind an Passiv-Schulden 1000 Rth.<br />

Vorhanden, wovon die jährliche Rente<br />

Zu 4 % beträgt 40 -- --.<br />

Summa 142 -9 -1½.<br />

Die Ausgabe von der Einnahme abgezogen, so bleibt ein jährlicher Überschuss von 140 Rth. 9 Schill.<br />

1½ Pf.<br />

Auf Grund dieser Verhandlungen wurden 1825 die ungewissen gefälle; Auffahrt, Sterbefall,<br />

Friebriefe, die Gutsherrliche Mitbenutzung des Blumenholzes und der Windfälle, sowie die<br />

Beherbergung des landesherrlichen Jägers beim Jagen im Grönloher Gehege zu einer jährlichen<br />

Grundrente von 3 Malter 3 Scheffel Roggen und 1 Scheffel hafer, jedoch nicht in natura, sondern<br />

statt dessen bis 1853 jährlich zu 31 Rth. 16 gg. fixiert. In dem Fixationsvertrage heisst es: “Demnach<br />

räumen wir den Besitzern des Wollermannschen praedii, falls sie ohne Leibeserben sein oder bleiben<br />

sollten, das Recht ein, über das Praedium durch Testament zu verfügen, zu verkaufen oder durch<br />

sonstigen Contract auf ihre Seitenverwandten oder an Fremde zu übertragen”. Ferner heisst es, dass<br />

unter allen künftigen verheirateten Besitzern der Wollermannschen Stätte die Gütergemeinschaft<br />

bestehen bleiben soll, der Aufgeheiratete das Eingebrachte aber nicht zurück<strong>for</strong>dern kann und der<br />

Jüngste Sohn Anerbe ist. Auch ist bestimmt, dass die Wollermannsche Stätte ewig und ungeteilt<br />

zusammenbleiben soll.<br />

Dühne II. S.140 und 141.<br />

Grosse Wollermann hat den wöchentlichen Spanndienst abgelöst und zahlte eine Rente von 52 x ½<br />

Thl.: 26 Thl. jährlich. Das Ablösungskapital betrug folglich 650 Thl.<br />

20.10.1828 ist die Witwe Lucia Elsabein Wollermann, geborene Lüdeling, gestorben und am<br />

25.10.1828 begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1.12.1828 konnte endlich der Recess der Markenteilung, welche Teilung man 1809 beantragt hatte,<br />

unterschrieben und die Interessenten ihre Antheile eingewiesen werden. Grosse Wollermann erhielt<br />

aufgrund zuerkannter 29415 Wertruten, in welchenn ein Kostenanteil von 2430 Wertruten erhalten<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 64 / 142


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war, eine Fläche von 45,7 ha zugewiesen. Auch erhielt Wollermann aus dem Grönloher Zuschlag eine<br />

Abfindung von ungefähr 1,4 ha.<br />

1834 gehörten nach der Grundsteuer-Mutterrolle zum Colonate 329 Morgen 82 Quadratruten.<br />

9.4.1835 wurde Ludwig Ernst Scholwin, aus Badbergen, mit der Anerbin Helena Catharina Elisabeth<br />

Wollermann zu Badbergen getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1839 erbat Ernst Wollermann von der Königlichen Landdrostei einen Consens zur Führung eines<br />

Rechtstreites wider den Colon Grosse Greve wegen eines Wasserabzuges.<br />

Entgegen des Ablösungsvertrages von 1825 ist eine Fläche Grundes auf dem Eschedinge an den<br />

Colon Middelkamp verkauft worden.<br />

1843 wurde die Schule in Grönloh neu gebaut. Ausser den geleisteten Hand- und Spanndiensten<br />

hatte Wollermann einen Baukostenbeitrag von 90 Rth. 22 ggr. 6 Pf. zu zahlen.<br />

7.4.1846 berichtet der Vogt Weber, zu badbergen, dass die aus der Bauerschaft Grothe gebürtige<br />

Dienstmagd Catharina Moeller, die seit gestern Vormittag vermisste Magd des Colona Wollermann,<br />

zu Grönloh, in einer Wassergrube in der Nähe des Wollermanns Hofes, gefunden ist. Freitod wird<br />

angenommen. Die Leiche ist in die Wollermannsche Scheune gebracht und wird bewacht.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Amt Fürst. St.A.O.<br />

Oben genannte Catharina Maria Moeller war am 18.7.1823 in Grothe Nr.53 (Markkotten Ohrbrink)<br />

als Tochter des Heuermanns Gerhard Henrich Moeller und dessen Ehefrau Lucia Maria Wielage<br />

geboren. Dem Badberger Kirchenbuche nach ist der Ort des Todes, Grothe 61 (Markkotten Arend<br />

Sandmann, der jetzt nicht mehr besteht). Wahrscheinlich wurde die Leiche nach hier, wo die Eltern<br />

wohnten, gebracht und von hier begraben. Die Beeerdigung erfolgte am 9.4.1846 in Badbergen. Als<br />

Todesursache nennt das Kirchenbuch; “hat sich ertrunken”.<br />

1846 berichtet der Vogt Weber, zu Badbergen;<br />

Sonnabend den 26. November ist dem Colon Wollermann aus der Futterkiste wieder Hafer<br />

gestohlen worden. Schon früher war wiederholt bemerkt worden, dass Hafer, Heu, Stroh, Eisenwerk,<br />

Kleidung usw. entwendet wurde. Der Verdacht richtete sich erneut auf den Landarbeiter Gerhard<br />

Schlüter, Sohn des Heuerlings Schlüter in Wollermanns Heuer. Colon Wollermann fand den<br />

gestohlenen Hafer in seinem Beutel in einer Kiste seiner Scheune. Colon Wollermann passte auf, als<br />

Schlüter durch den Pferdestall die Scheune betrat, den Beutel mit dem gestohlen Hafer an sich nahm<br />

und sich auf dem selben Wege wieder entfernte, gab Wollermann sich nicht zu erkennen.<br />

Wollermann begab sich zu Schlüters Eltern, wo aber der Dieb noch nicht angekommen war. Colon<br />

Wollermann begab sich dann über die Grenze ins Oldenburgische zu der dort belegenen Wirtschaft<br />

“Landeskrone”, in der allerlei Sachen aufgekaufft werden. Auf seine Frage nach Gerhard Schlüter<br />

sagte man ihm, dass dieser soeben dagewesen und einen Beutel mit 17 Kannen Hafer für 35 Grote<br />

verkauft habe. Ferner berichtet Vogt Weber, dass die Familie Schlüter in einem schlechten Rufe<br />

steht und der Dieb Gerhard Schlüter bereits wegen eines Gelddiebstahls bei dem Bäcker Kaufmann<br />

in Badbergen 3-4 Jahre Kriminalstrafe erlitten hat.<br />

Rep.421. Nr.21. Kriminalfälle Amt Fürst. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 65 / 142


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1852 hat Ernst Wollermann, geborener Scholwin, das Erbe an Telkamp verkauft, der 1859 es an den<br />

Georg Heinrich Helmert, geborener Middendorf, in Wulften, veräusserte.<br />

2.1.1860 wurden die Abgaben an die Katholische Pfarre von 1 Scheffel Hafer, 20 Pfund Heu, 2 Stück<br />

Garn mit 17 Rth. 19 gr. 2 Pf. abgelöst. Die Abgaben an die Küsterei wurden mit 8 Rth. 24 gr. 6 Pf.<br />

abgelöst.<br />

1866 Größe des Colonates 316 Morgen 33 Quadratruten.<br />

19.7.1870 musste Wollermann wie die übrigen Pferdehalter der Kirchspiele Badbergen und<br />

Menslage mit seinen Pferde auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die brauchbaren<br />

Tiere für den Kriegsdienst ausgesucht wurden.<br />

1878 heiratete Hermann Nehmelmann aus Vehs ein, indem er Helena Maria Elisabeth Helmert am<br />

28.5.1878 zum Traualtar führte. Seine Frau starb früh mit hinterlassung einer Tochter Margaretha,<br />

Die Tochter Elisabeth war bereits jung verstorben. Margaretha Nehmelmann, die Anerbin, hat später<br />

den Bauer Gustav Rethorst, in Wehdel, geheiratet und ist auch daselbst auf Rethorst Erbe 1937<br />

gestorben.<br />

Hermann Nehmelmann war ein tüchtiger Landwirt und hat viel zur Verbesserung des Hofes<br />

beigetragen. Während Hermann Nehmelmann den Hof bewirtschaftete, wurde 1901 auf<br />

Wollermanns Gründen eine Neubauerei errichtet und an Gerhard Strodtmann, hernach an dessen<br />

Schwiegersohn Heinrich Siltmann verpachtet. Ein Heuerhaus mit Land “auf der Diestelhorst” wurde<br />

an den Landwirt Wiegand verkauft.<br />

Der Witwer Hermann Nehmelmann verheiratete sich zum 2ten Male mit Marie Diekmann, die<br />

Anerbin des Hofes Diekmann in Borg war, laut Vertrag mit Margaretha Rethorst, seiner Tochter aus<br />

1er Ehe, konnte er Wollerings Erbe noch längere Jahre bewirtschaften.<br />

1912 zog Hermann Nehmelmann aber mit seiner Familie auf Diekmann, in Borg, und verpachtete<br />

sein Niessbrauchrecht an Hof Wollering an den Landwirt Hermann Saehnke, aus Grönloh. Das<br />

Niessbrauchrecht lief 1924 ab, doch hat Frau Margaretha Rethorst, geborene Nehmelmann, den<br />

Pachtvertrag mit Hermann Saehnke und später mit dessen Sohn Heinrich Saehnke bis 1937<br />

verlängert.<br />

6.3.1884 fand zum Zwecke einer Beratung und Beschlussfassung über die Herstellung desjenigen<br />

Teiles des sogenannten Diekbruchweges, welcher der Grenzweg zwischen Oldenburg und Preussen,<br />

zwischen den Oldenburgischen Bauerschaften Buenne und Schwege und der Preussischen<br />

Bauerschaft Grönloh ist, ein Termin an Ort und Stelle statt. Der ganze Weg wurde abgeschritten und<br />

in Augenschein genommen und dann im Hause des Colons Grosse Wehrmann, in Buenne, über die<br />

Herstellung verhandelt, aber eine Einigung kam nicht zustande. Auf dem Rückwege kehrte der<br />

Kreishauptmann bei Gastwirt Reinermann, in Wehdel, ein, wo auch bald darauf die Vertreter der<br />

Bauerschaft Grönloh der Gemeindevorsteher Wulfert, Hofbesitzer Grönloh, Hofbesitzer Netheler,<br />

Hofbesitzer Göhlinghorst und Hofbesitzer Wollermann einkehrten. Man verhandelte hier in der<br />

Gastwirtschaft noch einmal, doch wieder erfolglos. An obiger Abschreitung des Grenzweges nahmen<br />

von Oldenburgischer Seite teil der Grossherzogliche Oldenburgischen Amtshauptmann, der<br />

Gemeindevorsteher Fangmann, aus Dinklage, und mehrere andere Oldenburgische Interessenten.<br />

Erst im Jahre 1886 wurde die Herstellung des Dieckbrockweges durchgeführt.<br />

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1936 Größe des Hofes 77,3 ha und der Einheitswert ist mit 59300 RM von der<br />

Reichsfinanzverwaltung festgestellt worden.<br />

1937 übernahm Wilhelm Rethorst, Sohn der Verpächterin Margaretha Rethorst, geborene<br />

Nehmelmann, den Hof Wollering, den er 1959 noch bewirtschaftete.<br />

1957 war das Wollermannsche Heuerhaus “Timphus” die Hofstätte Rethorst in Grönloh.<br />

Johan Wollerman, Col., * ca 1534, † 1603, ∞ Gese NN, * ca 1538, † 1618, Kind.;/ Catharina,<br />

21.11.1604 freigekauft, † vor 1626, ∞ Buenne Kirchspiel Dinklage, Henrich Gieske./ Gerd, Anerbe, *<br />

ca 1573, † 1622, ∞ Auffahrt 1614, Wibbe NN, * ca 1581, † nach1623./ Jorien, 15.12.1596<br />

freigekauft./ Gese, 13.9.1607 freigekauft./ Hille, sie blieb eigen und wurde 1600 Colona Bracke./<br />

Juergen, 24.2.1617 freigekauft./ Elseken, 1501 freigekauft.<br />

Gerd Wollerman, Col., * ca 1573, † 1622, zn.v. Johan Wollerman en Gese NN, ∞ Auffahrt 1614 als<br />

Eheleute, Wibbe NN, * ca 1581, † nach 1623, Kind.;/ Johan, 1655 freigekauft./ Juergen, 1655<br />

freigekauft./ Gerd, Anerbe, * ca 1618, † 1663, ∞ 1654, Trinke Foerste./ Geseke, 1655 freigekauft./<br />

Hilleke, 9.9.1638 freigekauft./ Wobben, 1655 freigekauft.<br />

Gerd Wollerman, Col., * ca 1618, † 1663, zn.v. Gerd Wollermanen Wibbe NN, ∞ 1654, Trinke<br />

Foerste, aus Rüs<strong>for</strong>t, □ 25.4.1701 Bdbg., Witwe, Kind.;/ Elsche, * ca 1655, □ 8.12.1717 Bdbg., ∞<br />

10.8.1680 Bdbg., Johan Groenloh, Col. in Grönloh./ Hilcke, □ 27.10.1681 Bdbg./ Juergen, Anerbe, *<br />

ca 1660, □ 7.7.1740 Bdbg., ∞ in Vigilia St. Matth. 1703 Bdbg., Maria Gerding.<br />

Erbe Wollermann in Grönloh;<br />

Johann Wollermann, * 1715, † 1798, Sterbefall 58 Rth., Auffahrt 450 Rth.<br />

Catharina Warnefeld, * 1724, † 1791, Sterbefall 63 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />

Kinder;<br />

Jürgen, * 1743, freigelassen 1778 für 30 Rth.<br />

Lücke Marie, * 1745, † 1772, freigelassen 1770 für 30 Rth.<br />

Johann Gerdt, * 1750, freigelassen 1795 für 30 Rth.<br />

Catharina Maria, * 1752, freigelassen 1785 für 30 Rth.<br />

Hermann Dirck, * 1754, freigelassen 1798 für 30 Rth.<br />

Johann, * 1756, succediert i. C.<br />

Margaretha Adelheid, * 1765, freigelassen 1795 für 30 Rth.<br />

Christina Maria, * 1768, † 1768.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

Kleine Wollermann.<br />

Der Bauernhof Kleine Wollermann oder Juergens ist der Hofgliederung nach ein Markkotten, der in<br />

den Registern des 19. Jahrhunderts in der Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels Badbergen sub Nr.10<br />

geführt wurde. Grönloh das Grüner Wald bedeutet, wird urkundlich zuerst in dem bischöflichen<br />

Tafelregister von 1240, das aber einige Jahrzehnte älter sein mag, genannt. Zu dieser Zeit befanden<br />

sich in Grönloh nur 1 Hof und 1 Kotten. In diesem Register heisst es;<br />

Mansus in Gronlo urnam mellis, ibi est alia cass, quae injuste solvit G. de Varendorpe.<br />

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Um die Mitte des 13. Jahrhunderts begann der Bischof von Osnabrück mit der planmässigen<br />

Besiedlung seines Sundern, des bischöflichen Jagdgebietes. Nach einer Urkunde vom 30.10.1296<br />

zählte man in der Bauerschaft schon 1 Hof und 7 Kotten, die der Bischof Conrad von Osnabrück dem<br />

Edelherrn Rudolf von Diepholz, dessen Gattin und dessen Bruder Conrad und dazu den Zehnten zu<br />

Damme verpfändete.<br />

In dem Bederegister von 1441 werden 9 Höfe in der Bauerschaft Grönloh aufgeführt und die<br />

aufsitzenden Bauern als “de stichtes lude to Batbergen” bezeichnet.<br />

In dem Viehschatzregister von 1490 werden 21 landwirtschaftliche Betriebe, einschliesskich der<br />

Leibzuchten, verzeichnet.<br />

Wann der Markkotten erstand, kann nur vermutet werden, da irgendwelche Nachrichten über die<br />

Ansetzung desselben nicht vorliegen. Wahrscheinlich hat sich hier ein abgehender Sohn von<br />

Wollersings Erbe angesiedelt. In dem Bederegister von 1441, dem Viehschatzregister von 1490 und<br />

dem Kopfschatzregister von 1534 werden zwar jedesmal Steuerpflichtige des Namens Wollermann<br />

genannt, doch offenbar handelt es sich stets um das Ganzerbe Wollermann und dessen Leibzucht.<br />

Jedenfalls ist der Markkotten nicht auszumachen.<br />

Kleine Wollermann oder Juergens war wie alle Markkötter Grönlohs frei. Er stand in keiner Hode<br />

oder Schutzherrschaft, hatte also keinen Grundherrn. Er hatte daher keine ungewissen Gefälle bei<br />

Auf- oder Infahrten und Sterbefällen zu dingen und für abgehende Kinder des Hofes keine Freibriefe<br />

zu lösen. Auch hatte er weder den Blut- noch den Kornzehnten zu geben. Das alles war für den<br />

Besitzer der Hofstelle sehr günstig. Da aber seine Ländereien aus der gemeinen Mark gewonnen<br />

waren, er die Mark auch mit Viehweide, Plaggen- und Brennmaterialgewinnung in Anspruch nahm,<br />

hatte er dafür gewisse Abgaben und Dienste zu leisten. Er war ein Leibdiener des Landesherrn.<br />

Diesen Leibdienst hatte Wollermann 1722 bereits mit einer jährlich zu zahlenden Geldbetrag<br />

abgelöst. Der Überlieferung nach ist auf Kleine Wollermann früher eine Gastwirtschaft betrieben<br />

worden, die besonders von Frachtfahrern mit ihren Gespannen zum Übernachten benutzt wurde.<br />

Das Erbwohnhaus ist wohl das älteste Haus in der Bauerschaft Grönloh. Es zeigt die Jahreszahl 1584<br />

und ist den alten Leuten als das “Joedden-Haus” bekannt. Die Inschriften des Hauses sind;<br />

Herman Wollerman und Anna Rickehaus Eheleute.<br />

Anno 1753 den 28. Juny Meister G. Wehage.<br />

Hermann Wollermann Selig Elisabeth Schulten Wittwe.<br />

Hinrich Budke itzo Wollermann und Margaretha Wollermann.<br />

Juny 1843 Zimmermeister J.H. Stegemann.<br />

Die Inschrift am Hausbalken ist infolge Verwitterung unleserlich.<br />

Die Zeichnung von Gerhard Eitzen zeigt das Erbhaus in seinem ursprünglichen Aussehen. Auf dem<br />

Torbogen des Giebels steht die Jahreszahl 1753, im Schatten des Vorschauers liegt ein weiterer<br />

Torbogen mit der eingekerbten Jahreszahl 1584. Bei näherer Untersuchung ergab sich, dass das Haus<br />

im wesentlichen aus dem Jahre 1584 stammt, im Jahre 1753 durch den Zimmermeister Gerhard<br />

Wehage um 3 Fache erweitert und dabei gleichzeitig mit einem neuen Giebel in zeitgemässer<br />

Ausführung versehen worden ist. Bereits vorher, etwa um 1650, ist das Kammerfach erweitert<br />

worden. Wir sehen hier ein einfaches Haus mit schlichten, nüchterem Fachwerk, das lediglich<br />

zweckbestimmt angeordnet ist und weit liegendeGefache bildet. Die Schrägen Streben zwischen den<br />

Ständern und Balken treten nach aussen nicht in Erscheinung. Sie werden von den gezäunten<br />

Lehmtafeln verdeckt, mit denen die Gefache ausgefüllt sind. Auszierungen sind nur in Form von<br />

geschützten Knaggen vorhanden, die den weit überstehenden Plankengiebel abstützen. Ein<br />

Vorschauer findet sich nicht. Es fehlen mithin noch alle jene Erscheinungen, die den Charakter der<br />

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späteren Artländer Giebelkunst ausmachen, also das engmaschige Fachwerk, die mehrfachen<br />

Vorkarhungen mit den beschrifteten Setzschwellen und das malerisch anmutende Vorschauer für die<br />

Einfahrt.<br />

Bersenbrück Kreisblatt Nr.178. vom 4.8.1954.<br />

Nach Dühne; “Geschichte des Kirchspiels Badbergen” II. S.149, war 1590 schon eine Leibzucht<br />

vorhanden, 1592 wird Juergen Wollersingk und 1599 Juergen Wollerding genannt. Ferner so sagt der<br />

Heimat<strong>for</strong>scher Dühne, heisst es in alten Amtsregistern Reinke Wollerman, Reineke jetzt Juergen<br />

Wollerman, auch Hillen Juerrens.<br />

1594 werden Henrich Schwarte und Trine Wollerman wegen gehaltenen Beischlafes mit 1 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Juergen Wollerdinck ½ Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1601 werden Jorien Wollerman und Catharina Middelkamp in der Burschafft Gronloe eines Excesses<br />

halber mit 27 Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1603 werden Jorrien Wollerman und Catharina Middelkamps wegen eines begangenen Excesses in<br />

der Burschafft Gronloe mit 15 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1614 wird Jacob Middelkamp, weil er etwas Gras, das er Johan Wollerman verpfändet hat,<br />

abmachte, mit 2 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1625 Juerrien Wollersingk, ein Leibdiener.<br />

Hand- und Spanndienst Amt Fürst. 1625.<br />

1631 Joerien Wolleringk zahlt 1 Rth. 20 Schill.<br />

Dühne II. S.149.<br />

1631 Marckotten Jorien Wollering gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf., für das Kleinhaus 10 Schill. 6 Pf.<br />

Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1648 Wollermann gibt an Contribution 1¼ Rth.<br />

Dühne II. S.149.<br />

1655 Hillen Juergens.<br />

Bederegister 1655 und Dühne II. S.149.<br />

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1655 Groenloh, Jurgen Vollerink; 3 Pferde, 6 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />

Klein Haus; 2 Kühe, 2 Rinder.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Marckotten Juergen Wolelring gibt 4 Rth. 2 Schill. 10½ Pf., Klein haus 18 Schill Viehschatz,<br />

welcher viermal im Jahr erhoben wurde.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Marckotten Juergen Wollering gibt 2 Rth., Kleines Haus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Johan Wollerman gibt an Monatschatz 1 Rth., Rauchschatz zu zweimal 2 Rth. und von dem<br />

Heuerhaus 1 Rth., Herbstschatz 6 Schill. 1½ Pf.<br />

Jährliches Dienstgeld 2 Rth. (der Leibdienerdienst war also abgelöst).<br />

Praestationsreg. 1722 St.A.O.<br />

1722 besass Kleine Wollerman an Acker und Garten 2 Malter 3 Scheffel 10 Quadratruten, Wiesen<br />

und Weide 8 Scheffel, Holz 10 Quadratruten.<br />

Gesamtgröße des Colonates 2 Maltersaat 11 Scheffelsaat 10 Quadratruten.<br />

Landesvermessungsreg. 1722 und Dühne II. S.149.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, dazu hatte der Markkötter<br />

Wollermann 1 Scheffel Hafer, ¼ Zentner Heu und ¼ Zentner Stroh zu liefern.<br />

1787 bei den Rundefuhren spannen Kleine Wollermann, Dettmer, Theilner, Netheler, Hermann<br />

Kahmann, Wittrock, Rantze und Grapperhaus zusammen.<br />

1803 gleich zu Beginn der französischen Besetzung, wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />

Supplementar-Steuer auferlegt, die Markkotte Wollermann zahlte daran 7 Schill.<br />

1803 gehörten zu dem Colonate 3 Malter 4 Scheffel Garten- und Ackerland, 1 Malter 4 Scheffel<br />

Wiesen.<br />

1.12.1828 Kleine Wollermann erhielt gemäss der ihm zuerkannten 11178 Wertruten eine 8,7 ha<br />

grosse Grundfläche aus der Markteilung.<br />

1843 baute die Gemeinde eine neue Schule mit Lehrerwohnung. Ausser der geleisteten Hand- und<br />

Spanndienste hatte Wollermann einen Baukostenbeitrag von 28 Rth. 18 ggr. zu zahlen.<br />

1860 Größe des Hofes 59 Morgen 71 Quadratruten. Hinzu kam noch der Domänenkammer<br />

angekaufte Vogtteil mit 1 Morgen 72 Quadratruten. Die Gesamtgröße betrug also 62 Morgen 23<br />

Quadratruten.<br />

In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts kaufte der damalige Besitzer der Markkötterei Wollermann<br />

sive Juergens, Johann Budke sive Kleine Wollermann, der mit Catharina Margaretha Kleine<br />

Wollermann verehelicht war, das Volkert Erbe in Langen, siedelte nach Langen ünber und nannte<br />

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sich nunmehr Volkert. Auf Volkerts Erbe ist er am 18.6.1870 verstorben und seine Witwe am<br />

14.12.1877.<br />

Als die Familie Kleine Wollermann nach Langen verzog, wurde der Markkotten an den Landwirt<br />

Hermann Busch verpachtet und 1896 an den Landwirt Wiegand verkauft, dessen Nachkommen ihn<br />

noch 1957 besitzen.<br />

1926 Größe des Hofes ist 17 ha., der Einheitswert 11800 RM., Eigentümer Budke.<br />

1957 Eigentümer Witwe Frieda Budke, Anerbe Walter Budke.<br />

Wrocklage.<br />

Der Bauernhof Wrocklage ist in der einstigen Bauerschaft Nortrup, des Kreises Bersenbrück, gelegen.<br />

Diese Bauerschaft wird in alten Urkunden Norpen genannt, später Northerup und schließlich<br />

Nortrup, welches bedeutet “nördliches Dorf” von Ankum, von dem Nortrup vor der Re<strong>for</strong>mation<br />

seelsorgerisch betreut wurde. Der Name Wrocklage bedeutet soviel wie strittiges Gebiet. Dinninger<br />

und Nortruper Markgenossen stritten sich um es. Der Hof Wrocklage begegnet uns zuerst im Jahre<br />

1200, in welchem die Ankumer Kirche Steuern von den in Woldhausen gelegenen Höfen<br />

Bromeswiek, Wrocklage und Velmelage zieht. Woldhausen ist ein Nortruper Ortsteil, die nördlichste<br />

Seite von Ankum. Sie Ankumer Kirche ist im Jahre 1188 gegründet. Nach der Re<strong>for</strong>mation und der<br />

Gegenre<strong>for</strong>mation geschah die seelsorgerische Betreuung der protestantischen Einwohner jenes<br />

Teiles von Nortrup, in welchem die Wrocklagen-Stätte gelegen ist, teils von der katholischen Kirche<br />

in Ankum, teils von den lutherischen Kirchen in Badbergen, Bippen und Menslage. Der Überlieferung<br />

und den schriftlichen Berichten nach haben die Protestanten von Ankum zeitweilig die lutherische<br />

Kirche in Ueffeln besucht, wobei es auf dem Nachhausewege in Ankum zu förmlichen Schlachten<br />

zwischen ihnen und den Katholiken gekommen ist. Theodor Kamp, der damalige Pastor zu Ueffeln<br />

war ein Schwärmer, ein Heißsporn. In seinen Predigten hat er die Leiden und Schrecken des 30<br />

jährigen Krieges, der von 1618-1648 tobte, wieder in nahe Aussicht gestellt, den Weltuntergang<br />

vorausgesagt und die Errettung der Gerechten und Getreuen versprochen und die Aufrichtung der<br />

wahren Kirche Christi angekündigt. Und da er mit einigen Prophezeiungen anderer Art tatsächlich<br />

Recht hatte, stand er bei vielen Leuten im Ansehen eines Propheten. Er predigte Busse und <strong>for</strong>derte<br />

die Leute zur Auswanderung nach Schweden auf, und viel Volk verlies Haus und Hof, Weib und Kind,<br />

und folgte seinem Rufe. Er selbst hielt am 24.9.1741 seine letzte Predigt in Ueffeln und verschwand<br />

mit seiner Magd und seinen Ueffelner Getreuen in der zweiten Nacht darauf. Seine Prophezeiungen<br />

schlugen fehl, ein Teil seiner Anhänger starb in der Fremde, einige kehrten arm und krank in die<br />

Heimat zurück, andere wieder, die dem Spott und dem Gelächter der lieben Mitmenschen nicht<br />

ausgesetzt sein wollten, fristeten ihr Leben in Pommern, wohin sie von Schweden vertrieben waren.<br />

Unter ihnen war auch der Freibauer Albertus Velmelage mit Familie, der vorzog, als armer Mann in<br />

Pommern zu sterben. Pastor Kamp starb ebenfalls in der Fremde im Jahre 1752. Die Bauerschaft<br />

Nortrup, die nach dem Konfessionsregister vom Jahre 1659 nur eine Einwohnerschaft von 481<br />

Seelen, die auf 45 Hofstellen wohnten, aufwies, ist heute ein Dorf mit über 1800 Einwohnern. Am<br />

1.1.1961 zählte man 1789 Dorfbewohner, von denen jede vierte Person Flüchtling aus den<br />

verlorenen Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches ist. In den Jahren 1950-1961 sind in<br />

Nortrup über 150 Wohnhäuser errichtet worden und mancherlei Gewerbetrieb neu erstanden. Das<br />

Dorf hat nunmehr Post und seinen eigenen Bürgermeister.<br />

(unterstehende Text fast unleserlich)<br />

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1402 Der Älteste unserer Vorfahren, den wir nachweisen oder als solchen ansehen können, ist<br />

Wibbe to de Wrocklage. In einer Schenkungsurkunde der Else tho Druchhorn, seligen Wolteken Wyf,<br />

über eine Word Statte und 8 Mark Pfennige an die Kirche zu Ankum, tritt Wibbe to de Wrocklage,<br />

Ratmann der Kirche, als Zeuge auf.<br />

Weiter können wir Johann Wrocklage als unseren Vorfahr nachweisen. Am 2.7.1462 schenkten die<br />

Nortruper Markgenossen eine Wiese aus der Mark, gelegen zwischen der Wellig Beke und der<br />

Bockhorst, für die Unterhaltung der ewigen Lampe, an der Kirche zu Ankum. Die Schenkungsurkunde<br />

ist unterzeichnet von den Markgenossen, unter diesen befindet ich auch Johann Wrocklage. Das<br />

Schriftstück ist für uns insofern von Wichtigkeit, als es dartut, daß der Besitzer des Wrocklagen Hofes<br />

Vollberechtigter Genosse in der Nortruper Mark war. Nochmals wird er in einer Schenkungsurkunde<br />

des Lübbeke tho Alberding, Hille sine Frau und Wernse, Gerlich und Hermann, ihre Kinder, über ein<br />

Stück Land an die Kirche in Ankum am 14.12.1466, als Ratmann der Kirche genannt.<br />

1481 am Tage der Himmelfahrt Christi, verheuert die Kirche in Ankum ihrem Küster Albert,<br />

geborener Northofe, Word und Garten. Unter den Zeugen wird Johann Wrocklage genannt. Dieser<br />

scheint mit dem im Schatzregister von 1490 genannten Johann Wrocklage identisch zu sein. Weiter<br />

wird in einem Kaufvertrage über ein Stück Land, vom Jahre 1503, als Zeuge Johann Wrocklage tho<br />

Ankum, so auch in einem Vertrage aus dem Jahre 1511 ein Johann Wrocklage als Kerkherr (Pastor)<br />

zu Ankum. Wahrscheinlich haben wir es bei diesen beiden Wrocklagen mit Sippenangehörigen zu<br />

tun.<br />

Alle diese genannten Urkunden sind uns aus dem Kopiar der Kirche zu Ankum bekannt. Die Berufung<br />

unserer Vorfahren als Juraten der Kirche und das Wirken eines Johann Wrocklage die Kirchenherr zu<br />

Ankum beweisen, daß die Sippe schon damals in ziemlichen Ansehen stand. Sonst haben wir weder<br />

über die Sippe, Familie, noch die Stätte irgendeine Nachricht bis 1490.<br />

Aus dem Jahre 1580 stammt die älteste in Familienbesitz befindliche Urkunde, ausgestellt am<br />

24.9.1580. Aus einer Prozeßakte des Jahres 1724, aus der Zeit Jürgen Wrocklagen, geht<br />

unzweifelhaft hervor, daß dieses Dokument vom 24. September anno im achtzigsten, welches im<br />

Prozeß vorgelegt wurde, aus dem Jahre 1580 stammt. Es handelt sich in dieser Urkunde um die<br />

Berechtigung des in der Nortruper Mark gelegenen Wrocklagen Hofes in der Dinninger Mark, die an<br />

der Grenze des Hofes liegt. Es wird ausgemacht, daß der halbe und der oberste Teil des “größesten<br />

Kampes”, jetzt Oberesch, mit Plaggen aus der Dinninger Mark bedüngt werden darf, doch sollen die<br />

Plaggen gemäht werden. Bezüglich des Plaggenmatts soll Wrocklage seinen beiden Nachbarn<br />

Gresswinkel und Bromeswik gleichgestellt werden, so ist andermaliger derowegen auf der Mahlstatt<br />

gehaltener Beieinkunft nach fleißiger emsiger Handelung und Bemühung nach gesetztermaß und<br />

gestalt entschieden, verglichen und vertragen worden. Die Grenze des obersten Teils des größesten<br />

Kampes nach “Bromselswiek Behausung” soll von 2 Vertrauensmännern festgesetzt werden. Der<br />

Streit ist eine geräume Zeit her geführt worden von Annen Ladebauern seligen Balthasar Brawen<br />

nachgelassenen Wittiben anstatt ihres zugehörigen Mans Hermann Wrocklage einerseits und von<br />

den Erb-Exen und Butherrn der Dinniger Mark andererseits. Man vergleiche den Passus<br />

obengenannter Brawesche Man Wrocklage und seine uf dem Erbe und Gute Wrocklage Nachfolger<br />

und Erben und desselben jedesmahls Inhaber, Besitzer und Abnutzer. Die Entscheidung wurde<br />

herbeigeführt auf Veranlassung und Befehl des Landesherrn des hochwürdigster und<br />

durchlauchtigster hochgeporener Fürst und Herr, Herr Heinrich, postulierter Erzbischof zu Bremen,<br />

Administrator der Stifte Osnabrück und Paderborn, Herzog zu Sachsen, Engern und Westfalen, unser<br />

gnedigster Fürst und Herr.<br />

Eine andere Urkunde aus dem Jahre 1581, welche sich auf dem Hofe Ortland Bruns befindet, zeigt<br />

mit aller Deutlichkeit, das Hermann Wrocklage mit einer Bruns-Wolthaus verheiratet war. Weiteres<br />

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ist uns über Hermann Wrocklage nicht überliefert, doch geht aus dem ersteren Vertrage<br />

unzweideutig hervor, daß der Hof ursprünglich an die von Brawe eigenbehörig war, und dies wird<br />

auch durch die Aufzeichnungen des F.C.L. von Hammerstein bestätigt. Es heißt dort unter § 1:<br />

Wrocklage gehörte vormals an die von Brave auf Schleppendorf. Nach dem Todes des Johann von<br />

Brawe ererbte ihn nebst Wissenburg und Völmigs Kotten dessen Schwester Anna Brawe, Witwe<br />

seligen Jurgen Dorgelohe, und diese verkaufte genannte Stätten an ihren Schwiegersohn, den<br />

Landrat Johann von Dinklage zu Loxten. Der Kaufbrief ist aus dem Jahre 1605. “Wrocklagen Erbe”, so<br />

fährt von Hammerstein <strong>for</strong>t, war damals von Arendt Wrocklage und seiner Hausfrau Mette bewohnt,<br />

jedoch hatten sie die Stätte nur Heuerweise unter, obschon sie persönlich eigen waren. Arendt hatte<br />

3 Söhne und 1 Tochter aus erster Ehe. (siehe Familiengruppenbogen).<br />

Die Heuer unseres Arendt Wrocklage scheint eine Erbheuer gewesen zu sein, denn wie hätte der<br />

Gutsherr sich 1640 dazu verstanden, den 3 Söhnen Gerdt, Hermann und Berendt größere Beträge<br />

auszuloben. Die Tochter Mette war wahrscheinlich schon 1640 verstorben, denn sie wird in dieser<br />

Auslobung nicht genannt. Möglich ist aber auch, daß sie bereits verehelicht und am Tage der<br />

Hochzeit oder längst abgefunden war. Gerdt wurden 100 Rth., Hermann 120 Rth.. und Berendt 100<br />

Rth. ausgelobt und jedem 6 % Zinsen bis zur Abtragung zugesichert. Hermann erhielt die 20 Rth.<br />

mehr wegen der aktuellen possession.<br />

Vermutlich ist also Arendt um 1640 verstorben, denn nach einem Notariatsprotokoll, auf das sich<br />

von Hammerstein beruft, vom genannten Jahre hatten “Hermann und Berendt die Stätte<br />

gemeinschaftlich in Heuer, da sie aber Conditionen nicht erfüllet haben, so wurde es Hermann allein<br />

auf 3 Jahre untergeben”.<br />

Dieser Hermann Wrocklage wird in dem Heuer-Kontrakt ein eigenbehöriger Knecht genannt. Das<br />

Heuer praedium waren die alten Pachte und Dienste etc. Von 1644 ging der Heuervertrag nur auf 2<br />

Jahre, dann von 4 zu 4 Jahren. Mit seiner Frau Grete Westerkamp zeugte er 6 Kinder, die alle als<br />

freie Leute anerkannt. Die Kinder werden aber bei Namen leider nicht genannt. Sein Sohn Hermann<br />

übernimmt aber nach Eigentumsrecht den Hof.<br />

Die Geschwister Hermanns (also die Kinder aus der Ehe Hermann Wrocklage – Grete Westerkamps)<br />

sind uns aber bis auf 2 bekannt geworden. In den Erhebungen über den Religionszustand im<br />

Kirchspiel Ankum vom Jahre 1649 heißt es; Hermann Wrocklage lutherisch, Elsche Ehefrau<br />

lutherisch, Hermann lutherisch, Taleke lutherisch, Reineke lutherisch. Gerdt Senior und Metta soror<br />

keine Auskunft geben wollen.<br />

(Rep.100? Abschn.367. Nr.31. St.A.O.)<br />

Es scheint, wenn die Einsetzung des Namens Elsche kein Irrtum ist, daß Hermann 2 mal verheiratet<br />

war, einmal mit Grete Westerkamp und zum anderen mit der genannten Elsche. Sein Bruder Gerdt<br />

und sein Schwester Mette sind wohl unverheiratet auf dem Hofe gewesen. Hermann, also Arendts<br />

Sohn, hat jedenfalls noch 1656 gelebt, wie aus einer Urkunde vom 2.7.1656 hervorgeht. Diese<br />

Urkunde betrifft die Zeugenaussagen über dem besitz zweier Kirchenstellen in der katholischen<br />

Kirche zu Ankum, nechst dem Junkher Voss zu Hamm, bezeugt von Töbecke Alberdinks und Töbecke<br />

Holtmanns, welch letztere im Jahre 1637 zur Wrocklage gedient hat, wie damals das schwedische<br />

Lager am Kloster Bersenbrück gelegen. Die Rechte des Hofes wurden vertreten durch den Ehrsamen<br />

Hermann Wrocklage den Ältern und zwar durch Zeugnis der beiden genannten Mägde, die zu<br />

Lebzeiten seines seligen Vaters Arndten zur Wrocklage und Stiefmutter Geseken gewesenen<br />

Eheleuten zur Wrocklagen gedient haben, und zwar die erstgenannte vor 20 Jahren (also 1636) die<br />

zweite 1637 und zwar ein ganz Jahr und anderthalb danach auch noch ein Jahr. Der Streit ist mit den<br />

Unterhabern des Schulten Hofes zu Bockraden. Aus der Urkunde geht hervor, dass Arendt 1639<br />

jedenfalls noch am Leben war.<br />

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In den Eheberedungen über den Religionszustand zu Ankum aus dem Jahre 1649 heißt es im<br />

Staatsarchiv Osnabr. Abschn.367 unter Nr.31.;<br />

In der Leibzucht zur Wrocklagen wohnen Alberdt lutherisch, Talcke Ehefrau lutherisch, Taleke,<br />

Henrich, Gerdt, Christine vidua Hermann 10 Jahre, Christina 6 Jahre, Schoppen, Tobecke, haben über<br />

ihre Religion keine Auskunft geben wollen.<br />

Hermann, der Sohn des Hermann Wrocklage und dessen Ehefrau Grete Westerkamp, erhielt<br />

Wrocklagen Erbe von denen von Dinklage nach Eigentumsrecht. Bei der feierlichen übergabe der<br />

Stelle renunzierte er seiner Freiheit und nahm an, die schuldigen praestanda gehörig zu praestieren.<br />

Die Auffahrtsgelder betrugen 500 Rth. Im September genannten Jahres freite er Elsche Ratten<br />

(Rotts) aus Bockraden. In dieser Ehe wurden 6 Kinder geboren, wie sie in dem<br />

Familiengruppenbogen ersichtlich sind. In 2. Ehe freite er Elsche Wolthaus, mit welcher am<br />

30.4.1674 nach dem Ritus der katholischen Kirche zu Ankum getraut wurde. Diese Elsche ist unsere<br />

Ahnfrau. Sie schenkte ihrem Gatten in ihrer Ehe 5 Kinder; Arendt, Johann, Anna, Mette Christine und<br />

Jürgen. Bald nach der Geburt ihres Sohnes Jürgen, des Hoferben, im Januar 1684 muß sie verstorben<br />

sein, denn schon im April des Jahres 1686 wird ihm von seiner 3. Ehefrau sein Sohn Gerdt geboren.<br />

Am 2.10.1687 läßt er seine Tochter Helena zu Ankum taufen, diese Helena ist die letzte seiner 13<br />

Kinder.<br />

Aus dem Jahre 1656 stammt ein gemaltes Glasfenster, das um 1913 auf dem Kornboden des<br />

Erbwohnhauses gefunden wurde. Die Inschrift lautet;<br />

“Berendt Wrocklage, Hermanns Sohn. Hilf Gott allein, Menschenhülfe ist klein 1656”.<br />

Wahrscheinlich ist dies ein Hochzeitsgeschenk, daß Hermann Wrocklage bei seiner Verheiratung mit<br />

Elsche Ratten im Jahre 1656 von seinem, aus bisher unbekannten, Bruder erhielt. Dadurch würden<br />

wir nun alle Kinder aus der Ehe Wrocklage-Westerkamp bis auf 1 Kind dem Namen nach kennen.<br />

Hermann Wrocklage junior, der 3 mal verehelichte, trat im Jahre 1656 zu dem Gutsherrn in ein<br />

festes Verhältnis, indem er den Hof nach Eigentumsrecht übernahm, dafür aber seiner Freiheit<br />

verlustig ging. Dann wurden seine Onkel Gerdt und Berendt Wrocklage abgefunden. Berendt<br />

verzichtet in eine Urkunde vom Jahre 1657 für sich, seine Ehehausfrauen, Kinder, rechte Erben und<br />

Nachkommen in aller Form auf elterlich Wrocklagen Erbe. Berendt nennt sich jetzt Besitzer<br />

Brunsswieks Erbes und später Berendt Wrocklage nun Brunsswiek. Er muß also schon vor 1641 auf<br />

die Stätte gefreit haben, da ihm in diesem Jahre schon eine Tochter Namens Tobke geboren wurde.<br />

Ebenso verzichtet Gerdt, also berendts Bruder, in aller Form 1664 auf sein elterlich Wrocklagen Erbe<br />

und Gut, wann er geboren. Beider Verzicht geschieht zu Gunsten ihres Neffen Hermann Wrocklage<br />

des jüngeren und seiner Frau Elsche, geborene Ratte, die in der Urkunde von 1664 schon bezeichnet<br />

werden als jetzige Besitzer seines (Gerdts) elterlichen Wrocklagen Erbes und Guettes sambt dessen<br />

rahlingen Zubehör und Gerechtigkeiten. Der Verzicht geschah wohl noch zu Lebzeiten des früheren<br />

Besitzers, der als sogenannter Altenteiler in der Leibzucht wohnen mochte. So erklärt sich auch die<br />

Bezeichnung Hermann der Ältere 1656 und Hermann der jüngere 1657 und 1664. Gerdt Wrocklage<br />

scheint ledig verblieben zu sein, denn er wird 1664, wo er doch schon betagt sein mußte, als<br />

unverheirateter bezeichnet.<br />

Aus dem bisher Gesagten geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß der Wrocklagen Hof mit zu den<br />

ältesten Ansiedlungen in Nortrup gehört. Der Besitzer war schon 1642 Genosse der Nortruper Mark<br />

und zwar, wie sich später bei der Markteilung zeigen wird, mit einem Meierteile, Wiesen und<br />

Holzung berechtigt. Daneben hat auch früher schon der Besitzer seine Rechte in der Dinninger Mark<br />

geltend gemacht. Der Hof war Eigenbehörig, wie wir schon sahen, an die von Brawe und ging von<br />

diesen in die von Dinklagen im Jahre 1605 über. Daß Arendt und später seine Söhne und sein<br />

Großsohn den Hof nur heuerweise bis zum Jahre 1656 unterhatten, findet seine Erklärung darin, daß<br />

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der Besitzer durch die ewigen Kriegswirren und die damit verbundenen Plünderungen und<br />

Ausraubungen außerstande waren, die nicht unbeträchtlichen Auffahrtsgelder zu bezahlen.<br />

Verwunderlich ist das weiter nicht, denn von 1580 an wurde die Gegend von den Spaniern und<br />

später von den Niederländern wiederholt ausgeraubt und gebrandschatzt. Auch bei dem meyer Hofe<br />

zu Devern sehen wir 1656, daß bei dem Ableben des Colons, der Anerbe sich außerstande sah, den<br />

durch die Kriegsübel arg verschuldeten Hof zu übernehmen. Der Anerbe Johann Meyer mietete<br />

damals nur einen Teil des Hofes, während das übrige ausgeheuert wurde. Schuldner verzichten auf<br />

jegliche Verzinsung und auf den 3. Teil ihrer Forderung. So ähnlich mögen auch die Verhältnisse zu<br />

der Zeit bei Wrocklage gewesen sein. Die regelmäßige wiederkehr der Vornamen in der<br />

Geschlechterfolge und die in Familienbesitz befindlichen Urkunden, beweisen die zumindest von<br />

Hermann Wrocklage, der 1580 mit einer Bruns Wolthaus verheiratet war, der Hof stets im<br />

Mannesstamme verblieben ist bis nach dem Weltkriege 1914-1918.<br />

Hermann scheint ein ziemlich hohes Alter erreicht zu haben. Seine Geburt muß vor 1630 und sein<br />

Ableben in der Zeit 1711-1718 erfolgt sein. Die vom Hofe abgehenden Kinder wird Hermann z.T.<br />

wenigstens schon selbst abgefunden haben, wie aus den Urkunden ersichtlich ist. Es mochte dies<br />

seinen Grund darin haben, um gutsherrlichen Begehrlichkeiten beim künftigen Sterbefall<br />

vorzubeugen. Seinem ältesten Sohne Arendt waren am 5.4.1711, 450 Rth., 2 Pferde, 2 Kühe und 2<br />

Stärken zwar ausgelobt worden und bis 1741 auch 200 Rth. bezahlt. Allein, als die Witwe des Arendt<br />

Wrocklage im genannten Jahre den Rest ein<strong>for</strong>derte, wurde von der Frau Landrat von Hammerstein<br />

die gutsherrlich nicht genehmigte Auslobung kassiert und der Rest auf 200 Rth., 1 Pferd festgesetzt.<br />

Wenn wir die Familiengruppen-Bogen betrachten, sehen wir, daß seine Kinder alle ganz gut<br />

untergekommen sind. Hermann selbst veranlaßte jedenfalls, daß der Hof an seinen jüngsten Sohn<br />

Jürgen, welcher aus der 2. Ehe mit Elsche (Elsabein) Wolthaus stammte, überging. Über Hermanns<br />

Tätigkeit ist zu sagen, daß der alte Zuschlag, um 1660 von ihm erbaut wurde. Ferner ist das auf dem<br />

Hofe stehende Backhaus von ihm erbaut worden. Das Backhaus trägt die Inschrift;<br />

Herman Wrocklage – Elsche Wolthaus 1682 den 16. Mai.<br />

Im Hausschatz und Kontributionsregister vom Jahre 1709 heißt es im Staatsarchiv Osnabrück;<br />

Auf Wrocklagen Hofe; Mann und Frau, 2 Söhne, 1 Tochter, 1 Knecht, 1 Magd.<br />

1 Rth. 3 Schill. 6 Pf.<br />

In der Leibzucht; Mann und Frau, 1 Sohn, 1 Tochter.<br />

1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Im Kleinhause; Mann und Frau. Entweder waren diese Leute kinderlos oder die Kinder unter 15<br />

Jahren.<br />

1 Rth.<br />

Im anderen Kleinhause; Frau, 2 Söhne.<br />

17 Schill. 6 Pf.<br />

Kinder unter 15 Jahren sind im Schatzregister nicht genannt.<br />

Es waren also im Jahre 1709 schon 2 Heuerhäuser vorhanden, und da der alte Zuschlag eine<br />

niedrigere Hausnummer 5c trägt als das Backhaus, so ist anzunehmen, daß das letztere nach dem<br />

alten Zuschlag, also zwischen 1660 und 1684 erbaut worden ist. Die Leibzucht wurde aber schon in<br />

der alten Urkunde von 1580 erwähnt, so auch im Viehschatzregister von 1490. Man beachte auch<br />

den großen Viehbestand in der Leibzucht. Der mündlichen Überlieferung nach, ist die Leibzucht einst<br />

durch ein Schadenfeuer vernichtet und aus einem kleinem angekauften Bauernhaus wieder<br />

aufgebaut worden sei. Das Haus trägt die Inschrift;<br />

Anno 1728 den 26. Juni. M.J.Z.V.<br />

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Es ist also von Jürgen Wrocklage erbaut worden. Laut der von Hammersteinschen Aufzeichnungen,<br />

sucht Hermann im Jahre 1711 die gewinnung der Stätte für seinen jüngsten Sohn zweiter Ehe und<br />

erhält sie gegen Bezahlung des künftigen Sterbefalls der beiden Alten, der Freihet der Tochter<br />

Helena und der künftigen Frauen – Auffahrt mit 500 Rth. in festgesetzten Terminen. Wann Hermann<br />

gestorben ist, wissen wir (1936) noch nicht mit Sicherheit, jedenfalls vor 1718, da seiner in einer<br />

Prozeßakte vom 1724, die auf diese Zeit zurückgreift, nicht mehr Erwähnung getan wird.<br />

Jürgen Wrocklage 1718.<br />

Diese Urkunde nimmt Bezug auf eine umfangreiche, aber unvollständige Prozeßakte aus früheren<br />

Jahren, welche einen Streit mit den Dinniger Markgenossen behandelt. Jürgen hat den Leibzucht,<br />

und den Sieden, oder Niederesch mit Plaggen aus der Dinniger Mark gedüngt und ist dieserhalb<br />

gebrüchtet worden. Gegen die Brüchtung hatte er Berufung eingelegt und ist dann mit seiner<br />

Berufung an die zum Brüchtengericht verordneten Commissarii verwiesen worden, die dann am<br />

24.11.1718 bei vorgehapter Augenschein nach Vorlesung des beiden Teilen agnocierten alten<br />

Vergleiches Urkunde 1. die Güte tendiert wobei die Dinniger Männer wie vorher zugestanden, daß<br />

Jürgen Wrocklage die in mentioniertem transacto spezifizierten Limiten im Dinniger Bruch, wo<br />

Wrocklage und dessen beiden Nachbarn Bromswick un Gresswinkel Plaggenmatt abgestaut, als auch<br />

die Limites auf dem Wrocklagischen sogenannten größesten Kamp nicht überschritten sondern<br />

vorgegeben, daß Wrocklage nicht befugt wäre, auf seine bei der Leibzucht gelegenen Ländereien aus<br />

der Dinniger Mark Plaggen zu fahren. Hingegen Wrocklage ebenmäßig aus dem berührten Transact,<br />

in welchem dessen Leibzucht, der vorge Besitz und alle Gerechtigkeit deutlich reserviert, wie auf ein<br />

1699 bereits summarisch abgefaßtes Zeugen verhör zur Bescheinigung seiner possession sich<br />

berufen. Demnach die Dinniger Männer mit Ver-erfung der Güte die Sache durch einen Prozeß<br />

auszumachen sich resolvieret (1718).<br />

In den verschiedenen Instanzen werden bald Wrocklage, bald die Dinniger Markgenossen verurteilt.<br />

Die juristische Fakultät in Rinteln entscheidet zugunsten von Wrocklage, die in Leipzig dagegen für<br />

die Dinniger Markgenossen.. Das Schlossurteil, von einer Behörde angegeben, die wegen fehlender<br />

Unterschrift nicht festgestellt werden kann. Scheint für Jürgen Wrocklage ungünstig ausgefallen zu<br />

sein. Einer mündlichen Überlieferung zufolge soll der langwierige Prozeß durch gütliche Einigung<br />

beigelegt worden sein. Der Einigung zufolge dürfte Wrocklage den Oberesch, das andere Jahr den<br />

Lienesch ein um das andere Jahr, mit Plaggen aus der Dinniger Mark bedüngen, also das eine Jahr<br />

den Oberesch, das andere Jahr den Lienesch. Dies Dokument aus dem Jahre 1718 ist in sofern<br />

wichtig für uns, weil sich aus ihm ergibt, Daß Hermann 1718 nicht mehr lebte. Er ist also in den<br />

Jahren 1711-1718 verstorben. Weiter ergibt sich aus diesem Dokument, daß die älteste Urkunde aus<br />

dem Jahre 1580 mit aller Bestimmtheit stammt, da es wiederholt nach Datum und Inhalt in diesem<br />

Prozeß genannt wird. So ergibt sich, daß der Lien- oder Niederesch, eine vorher mit Stücken und<br />

Stauden bewachsene Niederung und der gleichfalls der Leibzucht-Esch mit Ausnahme von 1½<br />

Scheffelsaat 10 Jahre vorher, also etwa 1708 kultiviert wurden. Aus dem Jahre 1708 ist ein Extract<br />

aus dem Landmessungs- und Praestationsregister von dem Waldhäuser Fastabend zum Nortruper<br />

Sett gehörig in der Vogtey Ankum, Amts Fürstenau erhalten. Dieser Auszug betrifft das Vollerbe<br />

Wrocklage, dessen Besitzer Jürgen Wrocklage eigen an den Herrn von Hammerstein auf Loxten ist.<br />

Die Grundstücke werden nach Kultur, Lage und Größe einzeln aufgeführt. Es ergibt sich daraus, das<br />

die Größe des Hofes 24 Malter 1 Scheffel 2 Viertel 1 Becher Saat betrug.<br />

Weiterhin werden die Praestationes aufgeführt; Monatschatz 1 Rth. 3 Schill. (wahrscheinlich aber 3<br />

Rth. 3 Schill.), Rauchschatz 4 Rth.<br />

Leibzucht 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Kleinhaus 1 Rth.<br />

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do 1 Rth.<br />

Die Pacht an dem Eigentumsherrn betrug; 3 Malter Roggen, 6 Scheffel Hafer, 3 Malter Braukorn, 1<br />

Botem Flachs, 2 Hühner, 60 Eier, ¼ Butter und 2 Fette Schweine.<br />

Dienste; alle Wochen 1 Spann- und 2 Handdienste, 2 Männer und 1 Binder in der Rocken- und<br />

Habernernte. Item 2 Mädgen solange die Flachsdienste währen.<br />

Dem Pastor 1 Scheffel Rocken.<br />

Dem Capellan 1 Scheffel Haber.<br />

Dem Küster 1 Scheffel Haber. Diese letzte praestation wurde erst im Februar 1820 mit M. 225,25<br />

abgelöst.<br />

Jürgen Wrocklage verehelichte sich 1711 mit Elsabein Wolthaus, welche ihm 16 Kinder gebar, von<br />

den 5 Kinder aber wieder früh verstorben sein sollen. Schwiethardt, welcher 1728 geboren wurde,<br />

wurde Anerbe. Christine Adelheit war mit 34 Jahren noch unverheiratet im Hause ihres Bruder<br />

Schwiethardt (1770). Die älteste Tochter anna Elsabein freite 1733 Johann Bernardus Gerlin-Besten<br />

und wurde im selbigen Jahre von ihrem Vater Jurgen freigekauft. Anno 1755 verheiratete sie sich<br />

zum 2. Male mit Johann Bernd Beutmann. Die übrigen Geschwister wurden anfangs der 50er Jahren<br />

freigekauft und haben mit Ausnahme von Catharina Elsabein, verehelichte Bohwe?, als Heuerleute<br />

auf dem Hofe gewohnt. Neben Schwiethardt war auch Johann Hermann nicht frei, da er 1750 außer<br />

Landes gegangen und 1770 noch nicht heimgekehrt war. Seine Rechte werden bei der<br />

auseinandersetzung im Jahre 1770 von seiner Tochtermann Thole Thie wahrgenommen. Jürgen<br />

verstarb 1751, worauf Schwietert sich sistierte als Anerbe der Dingung des Sterbefalles und bat<br />

zugleich um die Erlaubnis, die Stätte beheiraten zu dürfen. Am 16.2.1755 wurde ihm ein und anderes<br />

accordiert und sowohl der Sterbefall als auch die Auffahrt seiner zukünftigen Frau mit 400 Rth.<br />

festgesetzt.<br />

Den 16.12.1769 schlug er Catharina Giesen zu seiner Frau vor, worauf ihm nach Einhalt des am<br />

genannten Tage abgehaltenen protocolli die Erlaubnis wurde, sich mit ihr zu verheiraten. Nachdem<br />

sie stipulatione mediante sich anheischig gemacht, die schuldigen Pächte und Dienstleistungen zu<br />

bezahlen, wie es die Lagerbücher des Hauses Loxten im Munde führen. Am 9. Aopril setzte sich der<br />

Anerbe Schwietert mit seinen Geschwistern unter Vermittelung seines Gutsherrn Friedrich Ludolf<br />

Christian von Hammerstein auseinander. Man einigte sich dahin, daß der Anerbe seinen abgehenden<br />

Geschwistern je 375 Thl. auszukehren habe, wovon jedoch das abzusetzen sei, was dieselben etwa<br />

schon erhalten haben, so daß Schwietert insgesamt 1740 Thl. auszukehren hatte. Von den<br />

Jugendjahren Schwieterts wissen wir wenig, nur das er am 7.August geboren und am 15. ejusdem<br />

1708 nach dem Ritus der katholischen Kirche in Ankum getauft wurde, obwohl seine Eltern sich zum<br />

lutherischen Glauben bekannten. Im Jahre 1751 leistete er seinen Zwangsdienst auf Gut Loxten. Im<br />

übrigen wird er in der Kinderreichen Familie seiner Eltern keine leichte Jugend gehabt haben. Seine<br />

Ehefrau, eine rasche, energische und tatkräftige Bäuerin, war am 7.6.1748 als Tochter des Johann<br />

Schierding und Catharina Elsabein Schevemann auf der Stätte Giese geboren, die Mutter war in<br />

erster Ehe am 17.6.1735 mit Hermann Giese verheiratet. Anna Catharina Giese war also um 20 Jahre<br />

jünger als ihr Mann Schwietert. Nach einem Vertrage wurde sie 1776 mit 1800 Thl. von der Stätte<br />

Giese abgefunden, einer für damalige Zeit recht hohe Mitgift. Ihrer initiative ist jedenfalls der<br />

Neubau des Erbwohnhauses zu verdanken. Zu dieser Zeit soll das Bauen sehr billig gewesen sein.<br />

Vergleichsweise sei hier erwähnt, daß das Roesmannsche alias Wrocklagesche Erbwohnhaus in Vehs<br />

an Zimmerlohn nur 163 Thaler gekostet hat. Es wird erzählt, daß die Löhne der Zimmerleute durch<br />

die Rinde der gefällten Eichen gedeckt wurden (Gerberlohn). Das im Jahre 1799 erbaute<br />

Erbwohnhaus Wrocklage in Nortrup gehört, was Größe, Material und Ausführung anbelangt, mit zu<br />

den schönsten und großartigsten des <strong>Artland</strong>es. Die Inschriften, die das Gebälk zieren, sind meist<br />

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Bibelsprüche. Als in den Jahren 1923-1924 das Erbwohnhaus um- und ausgebaut wurde, fand man<br />

ein kleines Fenster, das folgende Inschrift trägt; Berendt Wrocklage, Hermans Sohne Hilff Gott allein<br />

menschen Hülffe ist klein 1656.<br />

Das Wrocklagen-Backhaus ist ein wunderschöner Bau, über der gebogenen Eingangstür befindet sich<br />

die Inschrift; Hermann Wrocklage – Elscke Wolthaussche Anno 1682.<br />

1961 war die Größe des Hofes ca 90 ha. Einige Ländereien sind vor Jahren verkauft worden. Der<br />

letzte männliche Hofeserbe Johann Hermann Gerhard Wrocklage ist geboren am 2.3.1865 auf<br />

Wrocklagen Erbe in Nortrup. Er heiratete am 29.4.1898 in Badbergen Minna Marie Luise oessmann<br />

aus Vehs, wo sie am 7.4.1873 geboren ist. Gerhard Wrocklage zog auf die Stätte seiner Frau, den<br />

Vollhof Reussing in Vehs Nr.3, auf der er am 11.1.1946 verstarb. Seine Witwe verschied am<br />

12.9.1947 ebenda und wurde begraben am 16.9.1947 in Badbergen. Dieser Eheleute einzige Tochter<br />

Venna Anna Maria Elisabeth wurde am 20.6.1922 Ehefrau des Carl Claus von Oehsen. Dieser<br />

bewirtschaftete anfangs den Hof Wrocklage in Nortrup, zog dann aber zu seinen Schwiegereltern in<br />

Vehs, und der Hof in Nortrup wurde verpachtet. Von Oehsen war ein sehr streitsüchtiger Mensch,<br />

daher bei der ganzen Bevölkerung unbeliebt und stand mit keinem Wrocklagen Verwandtschaft in<br />

Verbindung. Er ist am 11.4.1954 in Nortrup verstorben, wo seine Witwe noch 1962 wohnhaft ist.<br />

Die Kinder der Eheleute von Oehsen sind;<br />

Venna Maria Minna Elise, * 4.5.1926 in Nortrup.<br />

Carla, * 25.10.1929 in Nortrup.<br />

Gerda, * 14.8.1931 in Nortrup.<br />

Zu dem Hofe Wrocklage eghört eine “Poagenwiske”. Das ist eine Pferdewiese von geringer<br />

Beschaffenheit. Die meisten Menschen von heute (1965), selbst die, welche noch Plattdeutsch<br />

sprechen, wissen kaum, daß eine Poagenwiske eine Pferdewiese ist.<br />

Die Leibzucht.<br />

Das Wrocklagen Altenteilershaus oder die Leibzucht wird bis auf den heutigen Tag (1957) das<br />

“Liefthus” genannt. Der Name weist schon darauf hin, daß das Haus einem besonderen Zwecke<br />

dient. Ins “Liefthus” zog der abgehende Altbauer, der Altenteiler, wenn der Anerbe den Hof<br />

übernahm. War der Altenteiler noch rüstig oder hatte noch jüngere Kinder, so stand ihm “als<br />

Leibzucht” nebst dem Hause ein Sechstel der Ländereien des Hofes zur Bewirtschaftung zu. Auch<br />

hatte der Altenteiler Anspruch auf Brennmaterialien aus der gemeinen Mark. Auch der Viehbestand<br />

des Leibzüchters sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein. Oftmals aber ging die Anzahl des<br />

von dem Leibzüchter gehaltenen Vieh weit über diesen Prozentsatz hinaus. War kein Altenteiler<br />

vorhanden, so wurden Haus und Land an einen Heuermann, oft an einen Bruder oder einen<br />

Schwester-Mann des Bauern, vermietet. Hierin ist der Ursprung des Heuerwesens zu sehen, der in<br />

einzelnen Fällen bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen mag. Noch heute (1957) gilt der Heuermann<br />

aus der Leibzucht oder dem Leithuse als erster in der Reihe der Heuerleute des Hofes. Beim Mähen<br />

z.B. geht er als erster hinter dem Bauern und seinen Knechten.<br />

Wrocklagen-Heuerleute.<br />

Als Wrocklagen-Heuerleute begegnet uns im Bippener Taufbuch der Heuermann Johann Hermann<br />

Stumberg 1799. Dieser war verehelicht mit Anna Adelheid Riedemann. Ferner ist die<br />

Heuerlingsfamilie Johann Hermann Stumberg und Catharina Margaretha Voet genannt, die 1810 in<br />

Wrocklagen Behausung in Nortrup wohnt und am 7.10.1810 ihren am 4. Oktober geborenen Sohn<br />

auf die Namen Johann gerd zu Bippen Taufen lässt. 1810 wohnt Johann Hinrich Schone in<br />

Wrocklagen Kleinen Hause. Nach dem Menslager Kirchenbuch wohnen die Heuerleute Johann<br />

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hermann Stumberg und Anna Maria Voht, die am 9.5.1799 zu Menslage copuliert sind, in<br />

Wrocklagen Zuschlag, Nortrup Nr.5c. Die Heuerlingsfamilie Hermann Diedrich Wrocklage und Anna<br />

Adelheid Lohaus wohnte 1848 in Nortrup 5d. Der Colon Johann Hermann Gerd Kottmann, geboren<br />

1761 zu Kettenkamp, holte sich seine Eheliebste Maria Adelheid Schmidt aus Wrocklagen<br />

Behausung. Diese Eheleute lassen 1797, 1798 und 1804 ihre Söhne in Bippen taufen.<br />

Gesecke de Rowe, gekorener Richter to Ankum; Else tho Druchhorn, seligen Wolteken Wyf schenkt<br />

eine Word Stete und 8 Mark Pfennige der Kirche zu Ankum.<br />

Radlude sind; Roleff Westerholt, Wibbe to der Wrocklage, Gerd de Rappe tho Sitter und Ludecke<br />

Wöstenesch.<br />

Anno 1402 purificatio mariae.<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum, welches zusammengestellt ist von den<br />

Notaren Schweinefuss und Krebsfänger.<br />

Herbart de Baare, Landdrost und Holzgraf der Nortruper Mark, bezeugt daß die Markgenossen der<br />

Nortruper Mark der Kirche zu Ankum eine Wiese geschenkt haben zur Erhaltung des ewigen Lichtes.<br />

Diese Markgenossen sind; Woltecke Schulte to Nordhofe, Arendt de Meyer thon Farwicke, Johan<br />

Kemnade, Lubbecke thom Dome, Frederich tho Loxten, Lubbecke thon Meynhardingh, Wolteke tho<br />

Loxten, Dethardt tho Loxten, Henke tor Unstrut, Tepe tho Struckhus, Lubbecke thon Hamme, Gerlich<br />

thon Hamme, Johan Wrocklage, Lubbecke tho Alberdingh, Hennecke Tolkenhus, Wernse<br />

Rotherdingh, Diedrich tho Diedersingh und Berendt tho Meynerdingh.<br />

Zeugen dieser Schenkung sind; Albert Nortorf de Köster, Wernecke Kurhus, Gerhard de Kerkherr tho<br />

Ankum und Albert tho Northofe.<br />

Anno 1462 in protesto visitationis beatae mariae virginis.<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />

Johan von Dinklage, gekorener Richter tho Ankum, bezeugt daß Lübbecke tho Alberdingh, Hille sine<br />

Fru und Wernse, Gerlich und Herman, ihre Kinder, der Kirche zu Ankum ein Stück Land schenken.<br />

Ratslude der Kirche sind; Johan Middendorf (Aarhausen), Johan tho Westorpe, Rembert thon<br />

Wöstenesche und Johan Wrocklage.<br />

Zeugen; Winecke tho Nortorpe, Wernse tho Rodberdingh und Arendt Beukeman.<br />

Anno 1466 crastino luciae virginis et nartetis (14.12.1466)<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />

Herman Schulte, gesworener Richter zu Ankum, Herman de Meyer to Talge, Kersten Grunfeld, Roleff<br />

tho Holsten, und Arendt thor Velmelage Radslude der Kirche zu Ankum verheuern dem Köster Albert<br />

geborener Northofe als Nachfolger des Kösters Henrikus geborener Guldentange auf Bitten dessen<br />

Vaters Henrich Guldentange Word und Garten.<br />

Zeugen; Johan de Schulte zu Rüssel, Henrich Guldentange, Johan tho Westorpe, Eilert tho Eilerdingh,<br />

Gerlich tho Hamme, Arendt Hartlage und Johan thor Wrocklage.<br />

Anno 1481 auf Christi Himmelfahrt.<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche Ankum.<br />

1490 Johan Wrocklage; sess selen perde, twe iunge perde, achte ossen, twelf koy, elven smal rynder,<br />

eyn und dertich swyn, twe schap. Summa 2 Marck 1 Schilling.<br />

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Hilelke tor Wrocklage (in der Leibzucht); vif perd, twe ossen, sess koy, achte smal rinder, ses und<br />

twintich swyn. Summa 1 Marck 2 Schillinck 8 Pfennige.<br />

Viehschatzreg. Amt Fürst. Und Vörden Rep.100. Abschn.88. St.A.O.<br />

In der hiergenannten Hilleke tor Wrocklage dürfen wir die verwitwete Mutter des obigen Johan<br />

Wrocklage sehen, die als Altenteilerin die Leibzucht bewohnt.<br />

Dethert de Schulte to Ankum, gesworener Richter zu Ankum.<br />

Lambert von Snetlage, Domdechant zu Osnabrück, Heinrich Summe, Vikar zu St. Johan, Arendt<br />

Grundick verkaufen Land an den Vorstand der Kirche zu Ankum. Dieser Kirchenvorstand ist Johan to<br />

Badessen, Johan Grevenkamp, Rembert tho Breckwedde, Hennecke tho Warnefeld. Dieses Land<br />

hatte Grundick gekauft von Gödecke van Dage, Kerkherr zu Ueffeln.<br />

Zeugen; Ameling von Snetlage, Johan Wrocklage tho Ankum und Berendt Eiler, Vikar tho St. Johan.<br />

Anno 1503 feria tertia pst. X.M.V.<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />

Memecke de Meyersche to Lodewesten, Witwe Johans schenkt der Kirche zu Ankum Land.<br />

Zeugen; Johan Wrocklage, Kerkherr tho Ankum, Johan Dincklage, Knappe, und Johan Mersendorf.<br />

Anno 1511 feria VI post martini episcopi.<br />

Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />

1512 in Nortorpen, Swaneke to Wrocklage 1 fa.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />

Im Besitze der Familie Ortland-Bruns, zu Nortrup, befindet sich ein Dokument das erweist, daß der<br />

1580 genannte Hermann Wrocklage mit einer geborene Bruns-Wolthaus verheiratet war.<br />

Ex originale.<br />

Wy, Geerdt Winkelman des hochwerdigsten in Godt dorchluchtigen Hochgeborenen Fürsten und<br />

Herenn, Hern Heinrich, Postulierten Ertzbisschope to Bremen, Administratoren der Stiffte Osenbrugk<br />

und Paderborn, Hertzogenn to Sachssenn, Engeren und Westphalenn, unsers genedigsten Fürsten<br />

und Hern gesworener Richter to Ankum, Erkennen und betugen openbaar in dussen versegelten<br />

breve, dat vor uns persönigen, in nabenentes Notarii jeden werdicheit, in gerichtete erschenen unnd<br />

vorgekommen is; de duchtige Memecke ton Wolthusenn, so noch keinen man hadde, und einsam<br />

was, mit Herman tor Wrocklage, eren swager, in dusser nabemelter sachen gekoren depudardenn<br />

und zugelatene vormunder unnd mumber, und Memecke vorgemeldet mit rade, auctoriteit unnd<br />

donn heten desselbigen, vor sich ere kinder und erven, geboren und ungeboren, vor<br />

jedermennichlichen in der allen besten bundigsten wiese, wege, sake, <strong>for</strong>ma, gestalt und manere<br />

aller gerichte und rechte so se mit eren Vormundere vor sich, ere erven tom bundigsten,<br />

krefftigsten, <strong>for</strong>mlichsten und bestendigsten to rechte donn, konden, holdenn oder mochten.<br />

Renuncierden, vertegenn und dede vortichtnisse, in einer waren, stedenvasten, bundigsten<br />

bestendigen, ewigenn und Unwedderoplichen Erff vortichtnisse, wy alle der vorgemeldete<br />

Memecken anwalt ansprake anwrachtinge <strong>for</strong>derungen und gerichtigheit Ihrer olderlichen gudere<br />

gantzen Koten und alligen Erves, mit alle dessen Zubehor older und nier gerechticheit, so im kerspell<br />

Ankum, Burschop Nortruppe und Wolthuser orde ist belegen, Brunes Erve tonn Wolthusenn<br />

gehetenn, und leth dat sulve wy und ruer mit vrien willen, Handen und munde in waren God<br />

rovesamen besit, den Ersamen Johanne ton Wolthusen, eren gunstigen broder und Talenn seiner<br />

Huffe, eren Kindern und rechten erven, to hebbenn unnd to beholdenn, vor eine genochsame<br />

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wolbetalede kindesqoten und uthstuer an gelde und gude, so der vortichsterschen mit eren<br />

Vormundere vorgemeldet vor sich, ere erven unnd mitbeschrevene dinkplichten dusser Ihrer<br />

samptlichenn olderlichen gudere zum Wolthusenn deger gentzlichen und alle in waren gelouwen<br />

gerichtlichen uth. Renuncierde und vorteih darup alles rechten und ansprake mit Hanndenn und mit<br />

munde, also dat de vortichtersche ere erven unnd mede beschrevene, noch jemandts anders<br />

hirnamals to Jenigen tiden eretwegen nicht sollen noch wollen hebbenn oder beholden an dussen<br />

Erve und Gude ton Wolthusen, darvon Memecke ist geboren, Jenigerley anwalt anwachtinge tosage,<br />

<strong>for</strong>derunge und gerechticheit, sundern hirvon affgesundert wesen und bliven ane weddercop, und<br />

dusse vortichtersche mit eren Vormundere vorgemeldet vor sich, ere erven und medebeschreven<br />

lovede sodanigen Erffticht in maten vorgegestendiglich zu halten unnd to wahrendt wesenn und<br />

fullenkamenn to doente vor alle rechte ansprake unnd alle de, dass zurecht kommen wollen, wo und<br />

wahr, das nodich unnd ehr geeschet worde, ane weddersprake, und allent sunder argelist, Exception<br />

nie funde Hulperede, errwege alle genade und frigheit geistlicher und weltlicher rechten hirmit<br />

vortegen unnd uthgesloten in dussen breve, darmede by an und over weren handelsslude und<br />

betugen geeschet.<br />

Johan Gresswinkel, Johan ton Wolthuse, Herman zur Velmelage, Johan Burlingk unnd Herman<br />

Dickman to Mintmelage. Zu meren geloven der Warheit. So haben wy gesworen Richter<br />

vorgemeldet unsere Ingesegell witlichen an dussen Breff gehangen, de gegeven na Christi gebort<br />

tomen talde; Ein Dusent viffhundert Achtentich und Ein, am Sondage Cantate, de dar was<br />

underschedlichenn de dre und zwintichste Monatstag Aprelis. Bernardus Weltman Causse<br />

praedicate Notarius publicus singulariter requisitus manu ppris subfft in testimonii veritatis<br />

(23.4.1581).<br />

Sein Sohn Berendt Wrocklage, hernach Bromsewiek, wurde am 25.9.1650 zu den Landesschützen<br />

ausgehoben (laut Staatsarchiv Osnabr.), ob er aber selbst gedient oder einer Stellvertreter, wie es<br />

damals üblich war, gestellt hat, geht daraus nicht hervor.<br />

Das Broemschwig-Erbe, aus einem alten Herrensitz von grossen Ausmassen, die weit in das<br />

Dinninger Bruch ragten, hervorgegangen, das Erbe Wrocklage und der Kotten Gresswinkel bildeten<br />

früher eine Einheit. Wrocklage ist von Broemschwig abgeteilt, und Gresswinkel ist der Flurkarte nach<br />

ein Abspliss von dem Hofe Wrocklage. Zwischen den Höfen Bromschwig und Wrocklage liegt eine<br />

natürliche Kuppe, die Wrocklage genannt ist. Diese bildet das Hauptfeld der beiden Höfe, in erster<br />

Linie des Erbes Broemschwig.<br />

Um 1200, nach dem Messkornregister vom Ende des 12. Jahrhunderts, hatten nachstehende Höfe je<br />

1 Scheffel Messkorn der Kirche zu Ankum zu geben, das der Pfarrer um Heiligen 3 Könige eines jeden<br />

Jahres einsammeln liess.<br />

In Bromsevic I (:ein Hof).<br />

In Wrocklage I.<br />

In Velmelage I<br />

In Wolthues unus.<br />

In Hamme II.<br />

In ambadus, Nortorpe VIII.<br />

In Halle II.<br />

In lodehevesten II. … mansi (Hofstelle oder Hufe).<br />

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1512 in Nortorpen, Swaneke tor Wrocklage I fa., Fenneke tor Wrocklage III fa., Herbert tor<br />

Wrocklage et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />

1553-1554 Geldregister, Gerdt tor Wrocklage wurde mit 1 Mark gebrüchtet.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1589 Wrocklage 3 Daller 11 Schilling Viehschatz.<br />

Wrocklagen Liefftucht 1 Daller Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

28.1.1592 Swythart tor Wrocklage und Ehefrau Margrett und deren Kinder Johan, Arendt und<br />

Margrett verzichten vor dem Notar Bernhard Veltman, in Ankum, auf alle Ansprüche und<br />

Gerechtsame an den Hof Wrocklage und wie sie dieselben von dem Herman tor Wrocklage und Frau<br />

Annen vererbt haben zu Gunsten des Brunen nebst Frau Tobeken.<br />

Zeugen; Swiethardt van Eie, Schreiber Lubert von Wolthuse, Johan Linge, Schiffer Kersten Knapp und<br />

Lubbert Stotteman.<br />

Urk. auf Hof tor Bode oder Bodemann in Wierup.<br />

1594 wurde Wrocklagen Sohn wegen grober scheldungh mit 4 Thl. bestraft.<br />

Wird Wrocklagen Junge wegen gestolenen oder hingetragenen Immen mit 5 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fusrt. St.A.O.<br />

1599 Wrocklage 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Kleinhauss ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

Anno 1600 wird Arndt zur Wrocklage wegen bei gehaltenen Kindertaufen unterschiedliche Viel Leute<br />

über den Zoll gebetten mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.123. Nr,143. St.A.O.<br />

1600 Arnt zur Wrocklage wird, weil er bei Kindtaufe zuviel Leute geladen, mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 Arndt uffr Hengelage der wider Publiciert Poenall Verbot, und darüber beschehener rechtliche<br />

erkenntniss den Ingesessenen der Bauerschaft Luetken Mintmelage im Kirspell Menslage den Ratten<br />

Kamperbach (Kettenkamperbach) zu verbotener Zeit abgeleitet und abgedeichet 1 Rth.<br />

Luebben Johan, selbiger sach 1 Rth.<br />

Wrocklag, selbiger sach 1 Rth.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1601 Wrocklagh hat den Kettenkamp Bach zu verbottener Zeit abgeleitet und abgeteichet. Er wird<br />

dieserhalb mit 1 Rth. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1602 Arent zu Wrocklage gethaner ehrenrührige scheldung an die Gerichte Rähte 5 Rth. Brüchte.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.35. St.A.O.<br />

1611 führte Wrocklage einen Prozess gegen einen gewissen Mann des Namens Schneider.<br />

Registrum Protocolli Consistorii Archidiaconalis bey der Cathedral Kirchen des Hochstiftes Osnabrück<br />

(de anno 1624).<br />

1612 Arendt zur Wrocklage wird wegen bluttruns mit 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1621 Wrocklagen Sohn Herman wird wegen bluttruns mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.23. Amt Fürst. St.A.O.<br />

19.2.1626 Otto Voss, zu Quakenbrück, und Catharina Anna, Eheleute, bewillen Alberten Huenefelt,<br />

in Suttrup Kerspels Ankum, 70 Rth. von Herman Wrocklage, zu Nortrupf, in ihr Erbe aufzunehmen,<br />

die jährichs uf Mariae Lechtmessen mit Veer thaler und anderthalben ort zu verzinsen sind und Löse<br />

ein halb Jahr. Hypotheca das ganze Erbe.<br />

Rep.958. Nr.2. S.64a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Anno 1627 wird Herman Wrocklage wegen Stichs- und Bluettrunss mit 3 Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />

1628 wegen erregten nachtlichen Tumulte und Uffruhrs an Jacob de Wendt werden gebrüchtet;<br />

Thl.<br />

Gerdt Wrocklage zu 5.<br />

Bernd Oldenhagen 2.<br />

Rossmans Knecht Berndt 2.<br />

Buerdings Sohn Gerdt 1.<br />

Johan Sand<strong>for</strong>th 6.<br />

Henrich Suderlage 3.<br />

Hameken Knecht Rudolph 1.<br />

Herman Riedeman 4.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628 Sudermans Knecht Gerdt Wrocklage wird wegen pfandt weigerungh mit 2 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Anno 1628 heisst es im Personenschatzregister;<br />

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Rth. Schill. Pf.<br />

Wrocklage 2 --. --.<br />

Uxor 1 --. --.<br />

Filii -. 16. --.<br />

Filia -. -4. --.<br />

Halbfamulus -. -3. --.<br />

Halbfamula -. -2. --.<br />

Leibzucht Mann -. 10. -6.<br />

Uxor -. -5. -3.<br />

Famula -. -4. --.<br />

Kleinhaus Heuerling Mann -. -4. --.<br />

Uxor -. -2. --.<br />

Noch Kleinhaus Mann -. -4. --.<br />

Uxor -. -2. --.<br />

Rep.123. Nr.205. St.A.O.<br />

1629-1630 Arendt Wrocklage gibt wegen verschiedene Unterschleiffs und Verbergen der Nachtdiebe<br />

uff gnedigsten Befehl 300 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

6.9.1630 Praesentibus Gerhardo a Dingklage, in Quakenbrück, et Gerhardo a Dingklage, in Loixten,<br />

requisitis testibus coram me Notario. Arendt Velmelage und Arendt Wrocklage gestehen, dass biss<br />

an die hohe und sonderlich die vorhandene Kulen und weiter nicht, zwischen Hammer Walde und<br />

Woesten Kampff sie Plaggen gemeihet, so geschehen ufm Velde daselbst.<br />

Rep.958. Nr.2. S.256. Quak. Hm. Meier Not.<br />

6.9.1630 Johan zu Hamme, der alte, bekennt dass er vor ca 40 Jahren an diesem obenbenannten Ort<br />

wegen des Plaggenmatts eingefallen zu der Zeit des Holtgreve Johan Ledebaur selig mit Zuziehung<br />

Gerten und Johan von Dingklage zu Bippen usw.<br />

Rep.958. Nr.2. S.256. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Erbe Wrocklage gibt 6 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

12.10.1631 Sonntags umb Elff Schlegen sistirte Herr Reinerus Hardement, Pastor zu Batbergen,<br />

Johan Eltingk, Tebbe Merschman, Herman Otteman, Jacob Kremer, Tiess Wehlborch, Gert Hoffman,<br />

Wilhelm Greve, Henrich Riedeman, Gert Wrocklage, Herman Veltman und Jacob Kaman,<br />

Eingesessene des Kerspels Batbergen, und bat, sie zu befragen “Ob nicht wahr, Ihnen bewusst und<br />

sie selbsten gehöret, dass der Pastor, obengenannt, hiebevor Lampen Ruese und Johan Renken, in<br />

der Bauerschaft Wehell belegene Woninge und Kotten, auss bevelch des Herrn Archidiaconi wegen<br />

der Kirchen daselbst offentlich deren unterscheitliche mahl von der Cantzell arretirt und die Besitzer<br />

derselben an dass diaconalische Gerichte Cetirt”?<br />

Obengenannte Zeugen bestätigen die Fragen.<br />

Rep.958. Nr.2. S.276. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Das Wrocklagen Backhaus zeigt die Inschrift;<br />

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Herman Wrocklage – Elsche Wolthaussche Anno 1632.<br />

Diese Ehefrau Wrocklage war eine geborene Luebke-Wolthaus und wird eine Wiese als Brautgut mit<br />

in die Ehe gebracht haben. Zum Erbe Wrocklage gehört eine Wiese “de Fang”, welche zwischen<br />

Velmelagen und Luebken-Wolthaus Grundstücken liegt. Zu dieser Wiese hatten Wrocklagen nie<br />

einen richtigen Zuweg. Die spätere Zuwegung ist scheinbar von Velmelage erworben worden und<br />

war auch nur eine begrenzte. “De Fang” war die äusserste Wiese an Luebken Grenze. Wrocklagen<br />

Heuerleute, die zu dieser Seite der Strasse lagen, hatten sie immer unter. Sie fuhren mit ihrem Heu<br />

quer durch den Bach, trieben die Kühe durch die Hammerstraten, einen Behelfsweg, der durch die<br />

Velmelagen Holzniederung führte, wozu sie berechtigt waren.<br />

1632 Arendt Wrocklage junior wird wegen auf Ankumer Kirchmess schlegerei mit 60 Thl. bestraft.<br />

Arendt Wrocklage wird wegen schlägerei und Bluttruns an Gerd Hakeman mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1640 Bernt Wrocklage wird wegen schwerer schlegerei mit 5 Thl. gebrüchtet.<br />

Arnd Wrocklage wird wegen überzeugter grober Iniurie mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.38. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Wrocklage kath., Frauw kath., ein Sohne Herman kath., ein Tochter Metten kath.<br />

Leibzucht vacat.<br />

Kleinhaus; Wessel luth., Frauw luth.<br />

Backhaus; Albert kath., Frauw kath.<br />

In Brueggemans Scheune zu Nortrup; Herman Wrocklage luth.<br />

Einwohnerverzeichnis nach Konfession f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Vol. II.<br />

St.A.O.<br />

1653 Berent Wrocklage wird wegen fluchens und faustschlags an Berent von Strikell mit 3 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Nortrup, Vrocklage; 5 Pferde, 2 Kühe, 6 Rinder, 11 Schweine.<br />

Leibzucht; 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Schwein.<br />

Kleine Hauss; 3 Kühe, 2 Rinder.<br />

Viehschatzreg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1659 nach dem Seelenregister von Nortrup-Loxten des Jahres 1659 sind nachstehend genannte<br />

Personen auf dem Wrocklage Erbe zu Nortrup;<br />

Herman Wrocklage Luth.<br />

Elsche Luth.<br />

die Kinder Berndt und Margarethe.<br />

Herman Luth.<br />

Talke Luth.<br />

Reineke Luth.<br />

Gerdt senior Luth.<br />

Mette soror Luth.<br />

Lieftucht ;<br />

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Alberd Luth.<br />

Talke Luth.<br />

Talke -----<br />

Henrich -----<br />

Margarethe -----<br />

Fenne -----<br />

Gerdt -----<br />

Christine vidua -----<br />

Herman 10 Jahre alt.<br />

Christina 6 Jahre alt.<br />

Schoppen;<br />

Tobeke -----<br />

Seelenregister von Nortrup-Loxten nach Konfessionen vom Jahre 1659 St.A.O.<br />

1661 Wrocklage 6 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Leibzucht 2 Rth. 1 Schill. 7½ Pf., Kleinhaus 9 Schill. Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Wrocklage; 4 Pferde, 1 Enter, 5 Kühe, 7 Rinder, 4 Schweine.<br />

Leibzuchter; 1 Kuh, 1 Rind.<br />

Kleinhaus; 1 Kuh.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1667 Wrocklage 4 Rth. 3 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatzrevisionsreg. St.A.O.<br />

1668 hatte das Erbe Wrocklage 1 Hauptfeuerstelle, 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle, 1 Kleinhauss-<br />

Nebenfeuerstelle.<br />

Revisionsreg. v. 24.2.1668 Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />

In Nomine Sanctissimo Trinitatis.<br />

Anno tausent sieben hundert zwanzig, den ein und zwanzigsten Septembris, Indictione decima<br />

tertia, regnante glorissimo et invictissimo Principe ac Domino Carolo, hujus nominis sexto,<br />

Romanorum Imperatore semper augusto etc. zwischen fünff und sechs Uhren nachmittages, in<br />

Friederichen Wolthauses Behausung in der Cammer etc. erschienen vor mir Notario und<br />

untenbemelten gezeugen Elsche Wolthauss, mit Beystand Ihres Ehemans Lampe Vellmelage, Talke<br />

Wolthauss, mit Beystand Ihres Ehemans Jacob Vorts, Roleff Brömslage, Talke Schechtmans Wittibe<br />

Herman Wolthauss, Marke Wolthauss Wittibe sähligen Johan Vellmelagen, Helena Wolthauss,<br />

Wittibe Bodemans, im Kirchspiel Menslage, Bauerschaft Lütke Mintmelage, dieselbe sampt und<br />

sonders, die drey letzten aber mit authorität, und consent Ihres hierzu adhibirten Curatoris Jürgen<br />

Wrocklagens sagten und bekandten freywillig offentlich, dass Ihnen die Ihnen und Ihren respective<br />

Eheman und Ehefrauwen zugesagte und versprochene ahlinge absteuer, Brautschatz oder<br />

gebührende Kindes quota, es sey an weidbahren geldes gute, oder sonsten gantz nichts<br />

aussbeschieden, zu voller genüge, gäntzlich, und zumahlen durch den Ehr- und achtbaren<br />

Friederichen Wolthauss, undt Annen Margarethen Völkerdings, als jetzigen Besitzeren undt<br />

unterhaberen Wolthausses halben Erbes entrichtet, und bezahlet sey worden, für solche aufrichtige<br />

abfindunge und Bezahlunge Sie sich mit authorität Ihres Curatoris gegen dieselbe fleissig Bedankten<br />

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und dieselbe bester gestalt rechtens quitirten los und ledig sprachen, und wolten sich derohalben an<br />

Besagten Friederichen Wolthauss, dessen Ehefrauwe, Kinderen und Erben keiner Forderunge oder<br />

ansprache mehr vorbehalten, sondern von gedachter Wolthauses stette, mit dero alten und neueren<br />

zu Behöre, recht- gerechtigkeit, wie solches am Bündigsten, und Beständigsten, und zwarn nach<br />

gewohnheit dieses Stiffts Osnabrück, am kräftigsten immer geschehen solte, könte, oder mögte,<br />

einen ewigen und unwiederruflichen abstand, cession, und renunciation gethan haben und gelobten<br />

dies Ihre gethanene Verlassung, quitung, und cession jederzeit geständig zu sein vor<br />

allermänniglichen. Alles getreuwlich stipulatione mediante. So geschehen im gegenwart Herman<br />

Hennigers, Knecht, und Johan Lübbert Schmidts, Eilert Hocklings dienern.<br />

Henricus Adamus Krebsfenger sac. Imp. Auth. Publ. Rt. in Curia Episcopali Osnabrug. Immatriculatus<br />

Notarius ad prämissa Justitia ejus manst in specialiter requisitus etrogatus in Säculum Säculi. Fidem<br />

scripsit et subscripsit mppris.<br />

1670 Wrocklage 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Kleinhaus 1 Rth. Rauchschatz, noch Kleinhaus pauper.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1761 Schwiethard Wrocklage und Johann Hermann Velmelage haben am 21. und 22. December 1<br />

Fuder Holz, 2 Pfund Butter und 1 Huhn nach dem Hospital in Ankum geliefert.<br />

Nachricht des Burrichters Arndt Rotberding in Nortrup.<br />

23.12.1761 der Bauerrichter Arend Rotberding beauftragt auf Befehl des Vogtes die Colonen<br />

Wrocklage, Velmelage, Schulte, Meiling, Moelmann, Hagemann und Helmsing, 3 Fuder Holz, sowie<br />

Hühner und Eier und Butter nach Ankum zu liefern.<br />

Nachricht des Burrichters Arendt Rotberding in Nortrup.<br />

1805 Nortrup Nr.5, 4. Klasse.<br />

Wrocklage, ledig, eigen an den von Hammerstein.<br />

Land 9 Malter 2 Scheffel.<br />

Wiesen 15 Malter 1 Scheffel.<br />

Holz 1 Malter 7 Scheffel.<br />

Kriegssteuerreg. 1805 Kirchspiel Ankum.<br />

Wrocklage hat sich vor der Bauernbefreiung von der Eigenbehörigkeit für 5000 Rth. freigekauft.<br />

Bauer Wrocklage ist nach Loxten geritten, als er das Geld hinbrachte.<br />

ha.<br />

Vollerbe Wrocklage – von Oehsen – Meiss 82.<br />

Vollerbe Velmelage 75.<br />

Vollerbe Broemschwig – Stroer 48.<br />

Halberbe Hoffmeister – Wolthaus – Hufmann 68.<br />

Halberbe Ortland – Bruns – Grupe 35.<br />

Halberbe Gresswinkel – Nesslage 33.<br />

Halberbe Lübke – Weiss genannt Hildebrandt – Eickhorst 51.<br />

Diese 7 Höfe bilden 1970 den Ortsteil Wolthausen der Gemeinde Nortrup.<br />

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Gerhard Hinrich Wrocklage.<br />

Gerhard Hinrich (Heinrich) Wrocklage, wurde am 23.9.1823 als 3. Kind und 2. Sohn des Heuermanns<br />

Johann Hermann Hinrich Wrocklage und dessen ersten Ehefrau Anna Marie Adelheid Dierker zu<br />

Nortrup geboren und am 28.9.1823 laut Taufbuch der evangelisch lutherische Kirche zu Menslage<br />

getauft. Seine Gevattern waren; Colonus Hinrich Nortrup, Hinrich Dirker zu Devern und Lucia<br />

Ermeling. Als seine Eltern nach Suttrup verzogen und dort eine Pachtung des Freiherrn von<br />

Hammerstein in Loxten übernahmen, war er noch so klein, daß ihn seine Eltern auf dem Arme tragen<br />

mußten. Später war er von stattlicher Größe und Figur. Seine Körpergröße betrug 6 Fuß und 2 Zoll. In<br />

seiner Jugend wurde er von einem Pferde gegen den Magen geschlagen, sodaß er viele Jahre<br />

ernstlich magenkrank war. Später besserte sich seine Gesundheit, er wurde sogar Soldat und nahm<br />

an dem Feldzuge 1848 teil. Am 24. Mai des Jahres 1862 wurde er nach vorhergehendem Aufgebot<br />

vom 11. und 18. Mai 1862 zu Ueffeln und Loxten in der evangelisch lutherische Kirche zu Loxten mit<br />

der Colonentochter Anna Marie Adelheid Hilker aus Balkum, die s.Zt. als Köchin auf Gut Loxten<br />

diente, getraut. Sie war die Tochter des Colons Hermann Henrich Rudolph Hilker und dessen Ehefrau<br />

Margarethe Maria Adelheid Annegers sive auf der Heide. Sie war am 17.11.1835 zu Balkum geboren<br />

und am 29. November zu Ueffeln getauft. Ihre Paten waren; Ehefrau Landmeyer zu Schale,<br />

Margaretha Maria geborene Hilker, Schwester des Vaters, Ehefrau Annegers sive auf der Heide zu<br />

Ueffeln, Anna Adelheid geborene Im Mohre sive Moorahrend, Colonus Mohrahrend senior<br />

geborener Bode, Johann Adam, zu Ueffeln.<br />

Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor, davon 2 Töchter. Zwei Kinder verstarben im zarten Alter. Das<br />

erste Kind und erste Tochter Anna Regine Christine Wrocklage wurde an dem Geburtstage des<br />

Vaters am 23.9.1863 zu Suttrup geboren und freite später den Colon Johann Hermann Gerhard Pohl-<br />

Sander in Langen. Sie verstarb am 28.10.1903 in Osnabrück, Hasemauer Nr.9.<br />

Die zweite Tochter Christine Maria wurde am 18.12.1865 morgens 8 Uhr geboren und verstarb am<br />

12.7.1866. Als drittes Kind wurde Ferdinand Heinrich am 27.3.1868 geboren. Dieser freite am<br />

3.5.1899 zu Badbergen Wilhelmine Telkamp aus Grothe. Er verstarb am 24.3.1945 zu Fulda in<br />

Hessen-Nassau, wohin er als Ausgebombter von Osnabrück evakuirt worden war. Als viertes Kind<br />

und 2. Sohn wurde Dietrich Johann Wrocklage am 17.1.1870 geboren, nachmittags um 4 Uhr zu<br />

Suttrup, welcher aber schon am 31.10.1871 verstarb.<br />

Im Alter von nur 47 Jahren verstarb Gerhard Heinrich Wrocklage am 23.9.1870, an seinem<br />

Geburtstage, nachmittags um 1½ Uhr und wurde am 27.9.1870 nachmittags 4 Uhr in Loxten<br />

begraben. Seine Witwe Anna Maria Adelheid Wrocklage, geborene Hilker, verzog später zu ihrer<br />

verehelichten Tochter Christine <strong>Pohlsander</strong> in Marien-Drebber, hernach zu ihrem Sohne Ferdinand<br />

in Osnabrück, wo sie am 18.6.1903 im Städt. Krankenhaus verstarb. Sie fand ihre Ruhestätte auf dem<br />

Hasefriedhof in Osnabrück. Zwei Reihen weiter fand auch ihre Tochter Christine <strong>Pohlsander</strong> am<br />

31.10.1903 ihre Ruhestätte. Letztere wurde aber später in das Familiengrab <strong>Pohlsander</strong> an der Seite<br />

ihres Mannes, ihres Sohnes Rudolf, ihrer Schwiegermutter Helene <strong>Pohlsander</strong>, geborene Stegemann,<br />

und ihres unbenannten Großsohnes Radschinsky umgebettet.<br />

Lebenslauf Christine Wrocklage.<br />

Handschrift von Anna Regine Christine Wrocklage.<br />

Ich bin geboren am 23ten September 1863. Meine Eltern heißen Gerhard Heinrich Wrocklage und<br />

Anna Maria Adelheid Hilker. Wenige Tage nach meiner Geburt, bin ich in der Kirche zu Loxten<br />

getauft, wo ich die Name Anna Christine Regine erhielt. Meine Gevattern heißen 1tens Christina<br />

Adelheid Wrocklage geborene Geers, 2tens Margaretha Regine Hilker aus Üffeln, 3tens Hermann<br />

Wellhause zu Nortrup. Als ich 6 Jahre alt war, schickten mich meine Eltern in die Lutherische Schule<br />

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zu Nortrup, der Lehrer, welcher mich unterwies, heißt Herr LehrerBertels. In der Schule lernte ich<br />

Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen. Nachdem ich ein halbes Jahr zur Schule gegangen bin, wurde<br />

mein lieber Vater krank, wo er nachher am 23. September 1870 dem Herrn sanft entschlief. Weil ich<br />

aber immer nicht recht gesund war, bin ich in der ersten Jahren nicht viel zur Schule gekommen,<br />

aber ich wurde im Hause unterrichtet von meiner Mutter und Großmutter. Nachdem ich 9 Jahre alt<br />

war, bekam ich die Masern, worin ich sehr krank war. Als ich aber wieder besser war, bin ich fleißig<br />

zur Schule gegangen. Anna Christine Regine Wrocklage.<br />

Todes-Anzeige.<br />

Nach langem schweren Leiden starb gestern unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder<br />

und Onkel J.G. Telkamp im 64. Lebensjahr, welches hiermit tiefbetrübt zur Anzeige gebracht wird.<br />

Namens der Hinterbliebenen Ferd. Wrocklage und Frau Wilhelmine, geb. Telkamp. Osnabrück, den<br />

19. Juli 1905. Die Beerdigung findet am Freitag den 21. d. Mts. nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause<br />

Gertrudenstr. 8 aus statt.<br />

Wuebbelmann - Wibbolding.<br />

Der Hof Wübbelmann, der Classification der Höfe nach ein Halberbe, ist in der Bauerschaft Vehs des<br />

Kirchspiels Badbergen gelegen. Die alte Einteilung der Erbenhöfe in Voll- und Halberben rührt daher,<br />

daß die Halberben zur Nutzung der gemeinen Mark in einem geringeren Masse als die Vollerben<br />

berechtigt waren. Die Halberben sind jünger als die Vollerben und vielfach durch Teilung von<br />

Fronhöfen und Vollerben entstanden. Wie das Vollerbe Elting so ist auch das Halberbe Wübbelmann<br />

aus dem einstigen Rittersitze des Geschlechtes von Vees entstanden. Die von Vees sind schon vor<br />

1219 verzogen und haben ihren Stammsitz in 2 Bauernhöfe aufgeteilt. 1219 gehörten die von Vees<br />

schon zu der bischöflichen Burgmannschaft von Iburg. Die ursprünglichen Siedler, also die Voll- und<br />

Halberben, waren eigentlich Gemeindemitglieder, aus deren Mitte jährlich der Burrichter<br />

(Gemeindevorsteher) hervorging. Das Halberbe begegnet uns in alten Urkunden und Schatzregistern<br />

als; to Wycboldinch, to Wibboldinck, to Wibboldingk, Wibboldink, Wueboldiges, Wibbeldinck,<br />

Wuebbelding, Wibbelingk, Wuebbeling, Wübbelingk, Wibbelding, Wibbelmann, Wübbelmann usw.<br />

Der Name Wübbelmann ist patronymisch und ist von der Namen Wibbolt, Wübbold und Wigibald<br />

gebildet. Der amtliche Hofname ist Wübbelmann, in der Umgangssprache heisst der Hof<br />

“Wuebbeling”. Die Zeiten waren für die Bewohner des Halberbes Wübbelmann nicht immer ruhig<br />

und friedvoll. Fehden und Kriege der Ritter unter einander, der Bischöfe von Osnabrück mit in- und<br />

ausländischen Gegnern, Raub- und Plünderungszüge, kleiner und größerer Truppenteile und<br />

Räuberbanden mit all den üblen Begleiterscheinungen und Nachwirkungen an Schandtaten,<br />

Brandschatzungen, Diebstählen, Morden usw., Steuer- und Contributionslasten bedrückten sie, und<br />

nicht immer waren sie imstande, die Ereignisse zu meistern. Schon der Bischof Konrad III. von<br />

Osnabrück nannte 1458 in einem Briefe die Bauern “arme betrübte Wichte”, die grund- und<br />

schuldlos unablässigen Überfällen ausgesetzt seien, während sie sich und jedermann, “Herren und<br />

Fürsten, Ritter und Knappen, Städte und alle Stände” ernährten. So sollen wir nun die<br />

Vergangenheit, soweit wir Kunde von ihr haben, mit ihren Geschehnissen an uns vorüberziehen<br />

lassen und der tapferen Männer und Frauen gedenken, den wir unser Sein verdanken.<br />

1278 hatten die Männer von Langen und Vehs einen Streit mit dem mächtigen Frauenkloster in<br />

Bersenbrück, in dem sie unterlagen. 1278 in Vigilia Katrinae verglich sich das Kloster Bersenbrück<br />

durch den Probst zu Bersenbrück und den Pfarrer zu Badbergen unter Mitwirkung des Ritters Otto<br />

Proyt mit den Männern von Langen und Vehs um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten,<br />

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dahin, daß der Schaden, den die Wernsen Mühle zu Talge erleide, jährlich mit 18 Scheffeln Hafer<br />

vergütet werden soll.<br />

Die erste Nachricht über den Hof selbst und den aufsitzenden Bauer finden wir in der nachstehend<br />

genannten Urkunde vom Jahre 1428, die uns zeigt, daß der Hof und seine Leute an Johann von<br />

Bockraden eigen war.<br />

25.5.1428 vor dem Quakenbrücker Richter Hermann Kure verkauft Johann von Bocroden, Domherr<br />

zu Münster und Osnabrück, zusammen mit Wernecke to Wycboldinch, dem Bauer auf dem Halberbe<br />

Wübbelmann zu Vehs, an Arnd Teltinch (Arend to Elting) ein ort zydes landes (Stück niedrigen<br />

Landes) und de bruse andewenden (Ackerstück, auf dem man beim Pflügen wendet) van<br />

Velegersten erve up der Selhorst, also diesem Hof früher zugehörig und zunächst zum Halberbe<br />

Wübbelmann geschlagen, für 7 Mark 9 Schillinge. Dem Preise nach muß es sich um ein größere<br />

Landstücke gehandelt haben. Die Landstücke waren mit dem Zehnten belastet. Selhorst hieß der<br />

Ortsteil, wo sich 1965 der Bahnhof Badbergen befindet.<br />

Urkunde auf Hof Elting.<br />

1490 Wernke to Wibboldinck; 6 Pferde, 1 Fohlen, 8 Kühe, 8 Rinder, 20 Schweine.<br />

Wernke to Wibboldinck zahlt an Viehschatz 1 Mark 2 Schillinge 4 Pfennige.<br />

Ein anderes Halberbe Wibbolt Tosinck (Osing) in Vehs hatte 6 Pferde, 6 Kühe, 4 Rinder, 9 Schweine.<br />

An diesen Zahlen ist ersichtlich, daß der Hof Wübbelmann 1490 in einem sehr guten Zustande war.<br />

Zu bemerken ist hier, daß in dem gedruckten Viehschatzregister (hist. Verein Band 49, von 1927, die<br />

Zahl der Kühe mit 18 und die der Rinder mit 2 angegeben ist für den Hof Elting. Diese angaben sind<br />

aber unrichtich.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Blatt 42R. St.A.O.<br />

1512 Hille to Wibboldingk genannt im Kopfschatzregister. Es dürfte sich hier um die hinterlassene<br />

Witwe des 1490 genannten Wernke to Wibboldinck handeln.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. S.61. St.A.O.<br />

1512 Hille to Wibboldynck gibt 5 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1511-1539 dt. marcam Hille to Wybboldinck III dederunt XII Schill.<br />

dt. II marcam Tepe to Wibboldinck, Lucke uxor III-XII Schill.<br />

Kopfschatzreg. Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

In Tepe to Wibboldinck mit seiner Ehefrau Lücke dürfen wir wohl den Sohn der obengenannten<br />

Witwe Hille to Wibboldinck sehen. Die letztgenannten Beträge werden für Kinder oder Dienstleute<br />

entrichtet worden sein.<br />

Um 1550 wird der Hof unter der Bezeichnung “Wübboldiges” erwähnt.<br />

1559-1560 Engelke Wibboldinges Knecht wegen Scheltworte mit 15 Schill. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1577 wütete die Pest, welche viel Opfer <strong>for</strong>derte.<br />

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1583 wird Herman Wibbeldinck als Bauer auf dem Halerbe genannt.<br />

Gesch. der Bauerschaft Vehs, Hm. Rothert Osnabr. Mitt. Bd.62.<br />

1583 hatte Herman Wibbelsdinck Streit mit seinem Nachbar Wessel Elting. Eine aus 10 Mann<br />

bestehende Schiedsgerichts Gruppe fällte am 28.2.1583 die Entscheidung in diesem Streite. Schon<br />

Herman Wibbeldincks Vorvater hatte das Glind, die bretterne Einfassung, um seinen Kamp bis auf<br />

Eltings “Hoftun”, den dessen Gehöft umschirmenden Wall und Graben, hinausgerückt, dazu hatte<br />

Herman Wibboldinck sich erdreistet, die Flügerl (P<strong>for</strong>ten für Fußgänger) beiderseits von Eltings Bom<br />

(Schlagbaum) vor dem Hofe, also an der Einfahrt durch den Hoftun, zu verbessern und damit für sich<br />

selbst in Anspruch zu nehmen. Nachdem die Schiedsleute den Tatbestand an Ort und Stelle in<br />

Augenschein genommen hatten, fällten sie ihren Spruch. Wibbeldinck sollte genießen, was in seinem<br />

Kampe auf des Grabens Bord wächst, und auch die Eicheln, die von Eltings Eichbäumen über den<br />

Zaun fallen. Auf Eltings Seite standen; Domdechant Wilhelm Schenkinck, Jacob Bilage, Stiftsherr am<br />

St. Johann in Osnabrück, Domvikar Christian Prasse, der Quakenbrücker Bürger Berndt Schone und<br />

der Notar und Küster Heinrich Schweder. Die von Herman Wibbeldinck berufenen Schiedsrichter<br />

waren Bürgermeister Herman Hasewinckel zu Osnabrück, der Lohnherr (Stadtskammerer) und<br />

spätere 1 e Bürgermeister in Osnabrück Hans Wildt, Johan Kramer, der Alte, Bürger in Quakenbrück,<br />

Gerdt Tesinck, Bürger in Quakenbrück und der Quakenbrücker Bürger Mencke Meyer.<br />

Urkunde auf Hof Elting in Vehs.<br />

1585 waren Herman to Wibboldinck und seine Frau Mareycke mit dem Nachbar Wessel to Eltinck<br />

und dessen Frau Tale erneut in Streit, “Spen, Errunge und Unenycheit”, geraten. Elting berief als<br />

Schiedsrichter; Bernd Schone, Bürger zu Quakenbrück, den Nachbar Wessel to Roesinck und den<br />

eigenen Sohn Tebbe to Eltinck. Wibbeling berief; den Badberger Pastor Herman Gerd Jüttinck, den<br />

Vogt Borchart Stuerwalt und den Bauerschaftsgenossen Johan Arnhorst. Das Urteil ging dahin, dass<br />

Wibboldinck seinen Kamp vor Eltings Hofgraben her zu “ricken”, daß heißt mit wagerechten Stangen<br />

zu umgeben habe, wenn er ihn dreischen weiden wollte. Dieses “Rickelse” sollte aber von Maitag (1<br />

Mai) bis Jacobis (25 Juni) stehen, dann mögen seine « Beeste » (Kühe) unbehindert in den Kamp auf<br />

Eltings Grunde gehen. Gleichzeitig wurde die Benutzung des Weges vom Elting’schen Hofe nächst<br />

dem Haferkamp gehenden Weges sowie des anderen nach Wibboldincks Garten hin geregelt. Martin<br />

Luynynck (Luening), Richter zu Quakenbrück beurkundete diese Einigung am 5.5.1585.<br />

1589 gibt Wibboldingk 2 Thl. 18 Schill., Wibboldings Lieftucht 1 Thl. 3 Schill. An Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1589 Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1590 am Mittwochen nach Maria Himmelfahrt zog der Graf Herman von Berg mit 50 Pferden, 80<br />

Wagen und 150 Schützen von Cloppenburg kommend in Badbergen ein und richtete großen Schaden<br />

an.<br />

150 verkauft Herman Wibbelding zu Vehs dem Küster Herman Schulte in Badbergen seinen<br />

angekauften Spieker, so auf dem Kirchhofe zu Badbergen zwischen Luebbert Brunners und Johan<br />

Karhoffes anders genannt Schmidts Speicher belegen.<br />

Urk. auf Hof Meyer zu Bergfeld in Grothe.<br />

12.8.1591 rückten 200 Reuter und 600 Fussknechte in Badbergen ein und richteten durch<br />

Plünderung und andere Schadtaten einen Schaden von 2000 Rth. an.<br />

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1592-1593 Herman Wibbeldingk blawschlag 1 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 Herman Wibboldingk stiche 3 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Johan Wibbelding angerichter Neuerung mit Verleggung einer Kotten 2 Rth. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 wurde eine neue drückende Steuer- der Feuerstättenschatz erhoben.<br />

1599 erscheint der Hof unter der Bezeichnung “Wübbelding”.<br />

1599 Bursschafft Vehes, Wibboldinck 3 ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1603 Johan zu Wibboldingk bluttruns und blawschlage 5 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1603 Johan Wübbeldiges erhob am 11.5.1603 auf dem gemeinen Landgoding eine Klage gegen<br />

seinen Nachbar Johan Elting wegen einer unleidlichen Wassergrube vor seinem Lande und wollte die<br />

Neuerung beseitigt haben. Am 20.7.1603 beantragte Procurator fisci (Fiskalanwalt) im Gerichte zu<br />

Badbergen, den Beklagten zum Abtrag zu verurteilen. Johan Elting aber berief sich auf seinen<br />

ruhigen Besitz, den die von ihm genannten Zeugen bestätigten. Darauf nahmen der Drost Kaspar von<br />

der Wenge und der Rentmeister Herman Morrien eine Ortsbesichtigung vor, die aber für den Kläger<br />

ungünstig ausfiel.<br />

22.2.1605 erging das Urteil des Richters Dietrich Leuningk und der Kurgenossen, welches dem<br />

Beklagten Johan Elting recht gab mit der Ermahnung, “in Ausgrabung und Reparation der Gruben<br />

pillichmässige und nachbarliche Bescheidenheit innezuhalten”.<br />

Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />

1605 unter den alten Amtsrechnungen Fürstenau wird Wibbolding unter den Freien nicht geführt. Er<br />

erscheint in Amtsrechnungen der Jahre 1583 und 1585, und man kann annehmen, daß er damals<br />

schon frei war. Wann der Freikauf erfolgte ist unbekannt, doch ist in einer Urkunde vom 16.11.1605<br />

von dem freygekauften Wibboldingserbe die Rede.<br />

1608 werden wegen verweigerter Landttfolge gebrüchtet;<br />

Jorrien Sickman 2 Thl.<br />

Jorrien Wibbeldingk 2 ,<br />

Jorrien Ruesse 2 ,<br />

Gerdt Borchstede 1 ,<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1610 Johan zu Wibbeldinck gewrogter Dieberei und scheldens 6 Thl. Brüchte.<br />

Jorrien zu Wibbeldinck gewrogter geringer Dieberei 3 Thl. Buchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1614 Jorrien Wibbeldinck und Kunneke eheleute bluttruns und gewaltsamer bezeigungh 6 Thl.<br />

Brüchte.<br />

Rep.450. Hach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1615 raubten brandenburgische Reiter in dem Kirchspiele Badbergen alles pulver, Mehl und<br />

Pferdefutter und richteten auch sonst großen Schaden an.<br />

1616 im November hatte Badbergen Einquartierung, unter der die Bevölkerung sehr zu leiden hatte.<br />

1617 hatte das Kirchspiel Badbergen erneut Einquartierung.<br />

1618 raubten und plünderten durchziehende Fußsoldaten und Reuter.<br />

1619 war wiederum Einquartierung.<br />

1622 im Dezember bezog Ernst von Mansfeld mit 250 Reitern und 150 Musketieren Quartier in<br />

Badbergen.<br />

1622 erhob Johan to Elting Klage gegen Juergen zu Wibboldingk wegen einer unleidlichen Beckestow<br />

(eines Bachstaues), die Wibboldingk bei Eltings Hagen angelegt hatte. Juergen zu Wibboldingk erhob<br />

Gegenklage mit der Beschuldigung, daß Elting eine Wasserlöse (Ableitung) angelegt habe, über<br />

seinen Grasbrink fahre und seinen Flachs unter die Hufe gebracht hätte. Infolge des Krieges kam<br />

aber die Klage erst 1625 zum Abschluß. Auf Ersuchen des Gerichtes nahmen die Befehlshaber von<br />

Fürstenau die Domherren Kaspar von Neheim und Benedikt von Galen, sowie die dortigen Beamten<br />

Drost Kaspar von Knesebecke und der Rentmeister Eberhard Morrien am 1.12.1625 eine<br />

Ortsbesichtigung vor, worauf zwischen den streitenden Parteien eine Aussöhnung herbeigeführt<br />

werden konnte.<br />

Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />

1626 mußte das Kirchspiel Badbergen einem Obersten des Tilly’schen Heeres 116 Kühe liefern und<br />

andere An<strong>for</strong>derungen erfüllen.<br />

1627 hatte das Kirchspiel Badbergen Tilly’sche Mannschaften mit Lebensmitteln, besonders mit Brot,<br />

Speck und Bier zu versorgen.<br />

1627 wird Juergen Wibbelingk zu Vehs wegen Blutrunss (Schlägerei, bei der Blut floss) mit 2 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />

1628 Johan Wibboldingh zu Vehes, Sohn Johan der daselbst etliche Pferde uss dem Nortruper<br />

Bruche gestohlen und hernacher restituiret gibt uff gnädigen Befelch I.F. Rade 30 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1629 Juergen Wiebolding Frauw hoenlicher Worte 1 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Vehs, Halberbe Wibboldingh 3 Thl., Leibzucht per se 2 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

Zu all den übelen Kriegsauswirkungen an Raub, Plünderung, Diebstahl, Gewalttätigkeit und den<br />

ständig ge<strong>for</strong>derten Kriegsfuhren waren die auferlegten Kriegssteuern und Contributionen derart<br />

drückend, daß viele Bauern ihren Hof verliessen und Kriegsdienst nahmen, um so ihr Leben fristen zu<br />

können. Selbst Bauernsöhne des <strong>Artland</strong>es, die ssich dem Kriegsvolk angeschlossen hatten, finden<br />

sich später als Plünderer ihres Heimatdorfes. Es sollen hier einige Steuerlasten, die das Halberbe<br />

Wübbelmann zu tragen hatte, mitgeteilt werden;<br />

Halberbe Wibbelingk, Heuermann, Halerbe Wibbelingk, “Heuermann” meint hier, daß der Hof in<br />

Zahlungsschwierigkeiten gekommen ist und die meisten Ländereien an die Gläubiger versetzt und<br />

von diesen in Benutzung und Bewirtschaftung genommen sind und der Bauer selbst nur einige<br />

Ländereien zum Erwerb seines Unterhaltes als Heuer unterhat.<br />

Dezember 1633 und Januar 1634 nichts entrichtet. Februar 1634 10 Schill. 6 Pf., Juli und August 1634<br />

1 Thl. 5 Schill. 3 Pf., September 1634 13 Schill. 1½ Pf., Dezember 1634 4 Schill., Juli 1634<br />

Sonderabgabe halb; 13 Schill. 1½ Pf. Januar 1635 4 Schill.<br />

1635 Viehschatz 2 Thl. 3 Schill., für die Leibzucht wird nichts entrichtet, wiederholt steht der<br />

Vermerk “pauper”.<br />

1636 wird Wübbellingk in der Steuerliste als unvermögend bezeichnet.<br />

St.A.O.<br />

26.5.1636 bestätigen der Colon Juergen Thuman jetzt Sandman und Grete, geborene Sander, seine<br />

Ehefrau, in Grothe, daß die Eheleute Juergen Rense und Frau Lücke, in Wuebbelings Leibzucht zu<br />

Vehs wohnend, ihnen vor Jahren 30 Thl. geliehen zu haben.<br />

1636-1637 wütete abermals die Pest, sodass ganze Familien ausstarben und Höfe wüst lagen<br />

1646 wurden im Kirchspiele Badbergen Söhne und Knechte der Bauern von den Kaiserlichen wie<br />

auch von den Schweden gewaltsam zum Kriegsdienst gezwungen und Opfer des Krieges.<br />

1647 ergossen sich Kaiserliche Scharen von Quakenbrück kommend über alle Bauerschaften des<br />

Kirchspieles Badbergen und raubten Pferde, Kühe und Schweine im Werte von 1206 Thalern.<br />

1647 wurden neue Contributionen auferlegt.<br />

1648 waren Kaiserliche und Schwedische Contributionen zu zahlen.<br />

1648, als endlich am Ende des Jahres die Friedensglocken erklangen, waren volle 60 Jahre<br />

Kriegsgeschrei über die Bevölkerung dahin gegangen. Es begann mit der Loslösung der<br />

niederländischen Provinzen von der spanischen Herrschaft, welcher Loslösung der 30 jährige Krieg<br />

folgte. Obgleich die Waffen nun ruhten, hielten das Räuberunwesen und die Steuerlasten noch lange<br />

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an, aber langsam kamen wieder Ruhe und Ordnung zurück, sodaß die Kriegswunden vernarben<br />

konnten. Das Halberbe Wübbelmann aber konnte sich wie manch anderer Hof aus mancherlei<br />

Gründen unter drückenden Schulden- und Steuerlast nicht erholen.<br />

1650 zahlt der Resthof Wibboldinck nach dem Erbenfuss 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Viehschatz.<br />

22.1.1650 Nach dieser Steuerrolle vom 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting,<br />

geführt hat, zahlt Erbe Wibboldinck cum detetentis 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf., die Leibzucht Husselte<br />

Marrieke 9 Schill.<br />

Steuerliste auf Hof Elting in Vehs.<br />

1651 sind genannt; Wibbeldink, Dirch Brunnert et uxor.<br />

Konfessionsreg. f.d. Diozoese Osnabr. 1651 Rep.100. Abschn.188. Nr.7 S.789-810 Bdbg. St.A.O.<br />

1651 Vehs, Wibboldinck, Dirck Brunnert et uxor, Talke Brunners. Diese Nachricht findet sich zweimal,<br />

nur daß einmal “Wibboldinck” fehlt.<br />

Rep.100. Abschn.188. Bl.477-961. St.A.O.<br />

Wie Dirck Brunnert auf die Stätte gekommen ist, ob er eingeheiratet oder den Hof käuflich erworben<br />

hat, ist nicht bekannt. Siene Bewirtschaftung scheint nicht lange gedauert zu haben, denn schon<br />

nach wenigen Jahren wird das Halberbe “vacant” genannt.<br />

1652 Halberbe Wibbeldingk, Erbschatz 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Feuerstättenschatz 2 Thl.,<br />

Supplementsteuer 8 Thl., Leibzucht; Erbschatz 7 Schill 10½ Pf., Feuerstättenschatz 1 Thl.,<br />

Supplementsteuer 2 Thl.<br />

Erbsch.- Feuerst.- und Supplementsreg. Juni 1652 Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1655 wird das Halberbe “vacant” genannt.<br />

1655 Vehs, Halberbe Wigboldingk; 2 Kühe, 2 Schweine.<br />

Leibzucht; 4 Kühe, 4 Rinder, 1 Schwein.<br />

Viehe Beschreibung Amt Fürst. Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Vehs, Halberbe Wibbelding cessat. Leibzucht 1 Rth. 11 Schill. Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

16.3.1666 Halberbe Wibbeldings; 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Rind.<br />

Leibzucht; 3 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1667 wurde eine neue Steuer “Monatschatz” eingeführt.<br />

1667 Halberbe Wibbeling in Veess, 2 Thl., Classis 5.<br />

Revisionsreg. Amt Fürst. 25.8.1667 Rep.100. Abschn.88. Nr.77. St.A.O.<br />

1668 Halberbe Wibbelding hat 1 Hauptfeuerstelle und 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle.<br />

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Obgleich der Viehschatz als ordentliche Steuer 1667 <strong>for</strong>tgefallen war, wurde als aussergewöhnliche<br />

Steuer ein sechsmonatlicher Viehschatz ohne Consens der Stiffts Stände 1677 erhoben.<br />

1670 wurde eine neue Steuer “Rauchschatz” eingeführt.<br />

1670 Halberbe Wibbolding 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1683 Gerdt Wibboldingh schuldete dem Gerdt Oesing zu Vehs seit Jahren 50 Thl. Da dieser seiner<br />

Verpflichtung der Rück- und Zinsenzahlung nicht nachkam, setzte der Richter Henrich Horn in<br />

Quakenbrück den Gerdt Oesing in den Pfandbesitz von 2 zum Hofe Wibboldingh gehörigen<br />

Landstücken, genannt Buddekenkamp und Meilenburg ein, bis Kapital, Zinsen und Gerichtskosten<br />

abgetragen sein würden. Die Besitzeinweisung geschah in herkömmlicher Weise, indem der Richter<br />

Horn auf dem versetzten Lande stehend dem Gläubiger eine Klute Erde in die rechte Hand drückte.<br />

Dies geschah am 13.10.1683.<br />

1684 ging der einst so prächtige Hof wiederum durch eine Versteigerung.<br />

9.8.1684 ging man dazu Uber, Haus , garten und etwas Ländereien zur Benutzung und Bebauung für<br />

34 Thl. dem Wibbelman zu verheuern, um die rückständigen Steuern und Zinsen einsutreiben. Die<br />

Ernte durfte Wibbelmann nur mit Wissen und Willen der Bauerschaft veräussern, sodaß man sich an<br />

den Einnahmen schadlos halten konnte.<br />

23.10.1684 vertrinkt die Gemeinde Vehs eine halbe Tonne Bier für 1 Rth. bei Wübbelings<br />

“Kerzenzuge”. Vielleicht ist dies der Tag, am dem Wübbelman unter den Lasten zusammenbrach und<br />

auf die Pachtung verzichtete, denn bald darauf ist der Hof Eigentum des Gerdt Gervesman aus<br />

Wulften, welcher mit Alheit Rossman aus Wulften am 20.6.1691 zu Badbergen getraut worden war.<br />

Kinder dieser Eheleute sind 1692, 1693 und 1696 unter den Namen Gervesman, 1699 unter<br />

Wibbelman, 1702 unter Wibbeling und 1706 unter Gervesman jetzt Wübbelman getauft.<br />

1698 hatten Wessel Elting, Johan Stichtman und Gerd Wübbelman geborener Gervesman einen<br />

Prozeß gegen Johan Nemeding (Nehmelmann) in Vehs laufen. Das geht aus einer<br />

Gerichtskostenrechnung hervor. Um was es sich in dem Prozeß handelt, ist nicht aus dieser<br />

Rechnung ersichtlich.<br />

Kostenrechnung auf Hof Elting in Vehs.<br />

1702 war Gerdt Wübbelman geborener Gervesman, Burrichter, ihm folgte im Amt der Colonus<br />

Middendorf.<br />

Gerdt Wibbeling (Wübbelmann) gab der Witwe des Jürgen Elting, seiner Nachbarin, viel Verdruss<br />

und Ärger. Einen hart an der Grenze stehenden Backofen hatte er mit Stroh gedeckt und gefährdete<br />

dadurch die Eltingschen “Zimmerte” (Gebäude). Schon zweimal war das Backhaus des Wibbeling in<br />

Brand geraten. Auf wiederholte Beschwerde hin ordnete das Amt an, daß Wibbeling das Dachstroh<br />

durch “Dellen” (Planken) oder Pfannensteine zu ersetzen habe, aber nach einiger Zeit brachte<br />

Wibbeling wieder Stroh auf das Backhaus.<br />

Erst am 2.4.1708 vertrugen sich Wessel Elting und Gerdt Wübbelman dahin, daß Wübbelman das<br />

alte Backhaus abbrach wofür ihn Elting mit Holz entschädigte.<br />

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Auch tauschte Wessel Elting mit Gerdt Wübbelman Ackerland mit dem ausdrücklichen Vermerk,<br />

“daß wir keinen Streit haben wollen”.<br />

Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />

1719 war Wübbelmann wieder Bauerrichter. Es ist aber nicht bekannt, ob der 70 jährige Gerdt<br />

Gervesmann sive Wübbelmann oder Johann, der spätere Colonus König, das Amt bekleidete. Zu<br />

dieser Zeit haben die Vehser Leute mit den Ankumern einen schweren Prozeß angefangen. Der<br />

Prozeß hat viele Instanzen beschäftigt, sogar das Reichskammergericht in Wetzlar. Erst im Jahre<br />

1727 waren die Ankumer bereit einen Vergleich abzuschliessen. Wir lesen darüber in einem Bericht<br />

des Hermann Brunderts in Vehs; “Anno 1719 hat Wübbelmann das Bauerricht bedient und haben<br />

der Zeit die Vehser mit den Ankumern einen schweren Prozeß angefangen wegen das Wasser holen<br />

vom Bruning zu Ankum. Der Streit ist gewesen beim hohen Schütte oder beim Ankumer<br />

Marschschütte, da haben wir den Bach, so nach dem Ankumer Mersche läuft, abdämmen oder<br />

absetzen wollen, welches sie uns nicht gestehen wollen. Deshalb haben wir uns ein Jahr oder vier bei<br />

der geheimen Cammer um disputirt und den Prozeß verloren. Da wandten wir uns an das<br />

Reichskammergericht zu Wetzlar, als es ein Jahr oder zwei dagewesen, haben wir Vehser ein Mandat<br />

erhalten bei Strafe von eine Mark Gold, die Ankumer sollen uns das Wasser folgen lassen, sie haben<br />

es aber nicht astimiret, sondern wenn wir das Wasser holten und setzten den Damm beim hohen<br />

Schütte ab, so haben sie in Ankum die Glocken geläutet und sind dann aus dem Dorfe gekommen<br />

und haben uns etliche Male brav geschlagen und weggejagt. In Folge dieses Streites bin ich Hermann<br />

Brundert und meiner Schwester Sohn Hermann Middendorf, Anno 1726, den 25. September nach<br />

Wetzlar gereist, wo wir dann am 4. Oktober angekommen sind. Wir haben daselbst die Sache<br />

nachgetrieben und haben alle Morgen wohl 14 oder 15 gedruckte Zettel auf die Cammer übergeben.<br />

Ich habe noch einen Zettel davon mitgebracht, welcher also anhebt und lautet; “In judicas Sachen<br />

Vehs contra Ankum etc.”<br />

Für meinen Weg habe ich einen Zuschlag bei der Liekhorst, bei der Landwehr läuft er spitz ein,<br />

bekommen pp. Wir haben auch einen guten Bescheid mitgebracht. Es ist damit aber noch nicht zu<br />

Ende gewesen. Als aber die Ankumer sahen, daß uns die Sache ernst wurde, da haben sie sich mit<br />

uns verglichen und wir haben es so behalten, wie wir es hatten, wir dürfen den Bach aber nicht mit<br />

Erde sondern mit einem Brette absetzen. Der Vergleich mit dem Dorfe Ankum ist 1727<br />

abgeschlossen. Dieser Prozeß hat uns Vehsern wohl über 2000 Thaler gekostet. Anno 1728.<br />

Hermann Brundert ist mein Name. Gott wolle meine Hülfe und mein Beistand sein. In diesem Jahre<br />

habe ich das Baueramt bedient”.<br />

1722 in dem Landesvermessungs-Extract heißt es; An Grundstücken besitzt Gerdt Wübbelman 7<br />

Malter 1 Scheffel 1 Viertel 3 Becher und noch bei dessen Leibzucht, so Toebben Gerd gekauft 1<br />

Malter 1 Scheffel 3 Viertel.<br />

Dühne II. S.251.<br />

In einer Nachricht vom Jahre 1722 ist die Größe des Wübbelmann-Hofes mit nur 5 Malter 5<br />

Scheffelsaat 24 Quadratruten angegeben, während das Halberbe Borcherding 7 Malter 11<br />

Scheffelsaat 9 Quadratruten groß genannt wird, doch ist die Größe der Stätte Borcherding nach<br />

Dühne 1722 9 malter 4 Scheffel 3 Viertel. Die Größenangabe ist in vielen Fällen ungenau, besonders<br />

wenn es sich um Angaben des aufsitzenden Bauers handelt. Zu bemerken ist hier, daß die<br />

Flächengröße nicht gemessen wurde sondern nach der Aussaat geschätzt wurde. Ein Malter sind<br />

gleich 12 Scheffel. Scheffelsaat ist eine Fläche, auf die man einen Scheffel Roggen zu Säen pflegte. Es<br />

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gab Osnabrücker, Ankumer, Dammer, Quakenbrücker Scheffel, die alle von einander abwichen. Man<br />

unterschied ferner;<br />

1) Streichmaß, dann war der Scheffel genau bis an den Rand gefüllt.<br />

2) Haufenmaß, dan war der Scheffel gehäuft voll, und<br />

3) Gerütteltmaß, dann wurde der Scheffeln beim Einfüllen gerüttelt.<br />

1722 Halberbe Wübbelman, frey, gibt 1 Scheffel Sendt-Habern.<br />

Monatschatz 2 Rth., für das Erbhaus Rauchschatz 3 Rth., für den Kotten 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf..<br />

An den Prediger ½ Scheffel Rogken, 2 Scheffel Haber, 6 Haber-Garben und 4 Scheffel Weidehafer.<br />

An die Küster 1 Scheffel Haber und 26 Garben.<br />

An den Richter 20 Garben.<br />

Praestationes der Bauerschaft Vehs 1722 Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Bl.24 ff. St.A.O.<br />

1722 Gerdt Wibbelding.<br />

Praest. Reg. 1718-1722 St.A.O.<br />

1722 Gerdt Wübbelman frei.<br />

Dühne II. S.250.<br />

1722 hat nach einem Hausbuch, in Schweinsleder gebunden, Jürgen Boissman aaus Langen Alheit<br />

Wübbelman gefreit, den Hof angetreten und den Hofesnamen angenommen.<br />

Hausbuch Wübbelmann auf Hof Moellmann in Rüs<strong>for</strong>t.<br />

Diese zuvorgenannte Eheschliessung ist am 30.6.1722 in der Kirche St. Georg zu Badbergen<br />

vollzogen.<br />

1722 Nach einem Klagzettel des Höltingsprotokolls vom Jahre 1722, das von dem Unterholzgrafen<br />

Wessel Elting und den Mahlleuten Gerding und Ahrenhorst aufgestellt ist, ergibt sich, daß Ottmanns<br />

Eheweib des Markfrevels beschuldigt ist, da sie Raffholz in den Hörsten gelesen hat. Wübbelmann<br />

beim Telgenplanzen ausgeblieben ist und Ojemann den Zaun seines Kampes eigenmächtig in die<br />

Mark hinein verschoben und Plaggen über ein Jahr in der Mark hat liegen lassen usw.<br />

Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />

1725 führten die Männer von Langen und Vehs einen Prozeß gegen die Nortruper, die einen<br />

Zuschlag in ihrer Mark, wo die Marken zusammenstossen, machen wollen, welches aber die Männer<br />

von Langen und Vehs nicht dulden wollen und hinwieder demoliert haben.<br />

Dühne II. S.243.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, dazu hatte Wübbelmann 2<br />

Scheffel Hafer, ½ Zentner Heu und ½ Zentner Stroh zu liefern.<br />

20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich in der Badberger Wohnung des Notars Nicolaus Caspar Giesche<br />

über die Leistungen und Landfolgen; Colon Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und Wessel Stichtman<br />

für sich und die übrigen Heel-Erbigen in Vehs, und Herman Brunnert, Herman Middendorf, Lübbert<br />

Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die übrigen Halberbigen, Erbkötter und Markkötter<br />

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in Vehs.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1783 klagte der Colon Johann Stichtmann in Vehs gegen die Bauerschaftsgenossen Wessel Elting und<br />

Johann Gerdt Wübbelmann, weil diese seine Schweine von der Lohstrasse getrieben hatten. An<br />

dieser Lohstrasse standen Eichbäume, welche Elting und Wübbelmann gehörten. Über diese Strasse<br />

trieb Stichtmann seine Schweine in die Eichelmast in einem kleinen bei Wübbelmanns Hofe mit<br />

Eichen bestandenen Fleck, der Stichtmann gehörte. Stichtmanns Schweine hielten aber auf der<br />

Strasse an und frassen die Eicheln, die Elting und Wübbelmann gehörten. Das Urteil ging dahin, dass<br />

dem Stichtmann gestattet sei, seine Schweine über die Strasse zu treiben, dass die Schweine sich<br />

aber nicht unter den Bäumen aufhalten und die Eicheln fressen dürften. Dieser Schweineprozeß<br />

beschäftigte die Jenaer Juristenfakulität und die Land- und Justitzkanzlei und währte von 1783-1787.<br />

Nachrichten auf Hof Elting in Vehs.<br />

1787 Wübbelmann und Middendorf spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />

26.10.1796 vergleichen sich die Vehser Mannen mit den Colonen Hermann Merschmann modo<br />

Detert Voortmann und Jürgen Vortmann vel Claus zum Vorde in Mimmelage wegen eines<br />

Plaggenmattes bei der Vehser gemeinen Wiese. Die beiden Coloni verpflichten sich, den Vehser<br />

Mannen die jährlich zu liefernde Tonne Bier mit 200 Rth. erblich abzukaufen und bei ihren Gründen<br />

den Bach zu reinigen.<br />

Dühne II. S.242.<br />

1798 war Wübbelmann, sicherlich Jürgen, Sohn des 1796 verstorbenen Johann Gerdt Wübbelmann,<br />

in Streit mit Wessel Elting geraten. Wübbelmann lies Elting am 22.5.1799 zur Abstattung des<br />

Manifestationseides vor das Fürstliche Gogericht zu Osnabrück vorladen. Zu dieser Eidesleistung ist<br />

es aber nicht gekommen. Elting zahlte an Gerichtskosten 4 Rth. 5 Schill. 4 Pf.<br />

1803 Bereits zu Beginn der französischen Besetzung 1803-1805 wurde eine Kriegs-Supplementar-<br />

Steuer dem Kirchspiel Badbergen auferlegt. Wübbelmann hatte gleich den anderen Halberben 1 Thl.<br />

7 Schill. aufzubringen.<br />

1814 als Johann Hermann Middendorf den Hof Elting übernahm, setzte er sich in einem Vertrage<br />

vom 7.2.1814 mit seinen zwei Schwägerinnen auseinander, den sie am 14.2.1814 vor dem Notar<br />

Meessmann verlautbarten. Zeugen dieses Vertrages waren u.a. die Hofbesitzer Johann<br />

Wübbelmann, Hermann Heinrich Middendorf, Vahlkamp und Stichtmann.<br />

Urk, auf Hof Elting in Vehs.<br />

1816 als der verbleibende Teil der Mark aufgelöst werden sollte, traten am 20.9.1816 vor dem Amte<br />

in Bersenbrück Wübbelmann, Roesmann, Kuest und Giese für die Auflösung auf, während<br />

Wingmann, Brundert und Borcherding gegen die Teilung stimmten. Die Auflösung der Mark nahm<br />

Jahre in Anspruch, da langweilige Verhandlungen mit den beteiligten Markgenossen geführt werden<br />

mußten. Hierbei zeigte sich, daß Wübbelmann bei der allgemeinen Teilung stets widersprach und oft<br />

wider alle allgemein beliebte Einrichtungen opponierte. Der 20.2.1824 war endlich der große Tag, an<br />

welchem die Bauern in den Besitz der ihnen zufallenden Anteile gesetzt werden konnten.<br />

Nachrichten auf Hof Elting in Vehs.<br />

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1816 Verzeichniß über die Erndte, Anzahl des Viehes und der Einsaat, Col. Wübbelmann;<br />

Erndte;<br />

1 Fuder Weitzen.<br />

34 Fuder Rocken.<br />

2 Fuder Gerste.<br />

34 Fuder Hafer.<br />

13 Fuder Heu.<br />

11 Fuder Kartoffeln.<br />

Viehbestand;<br />

4 Pferde.<br />

16 Hornvieh.<br />

9 Schweine.<br />

17 Gänse.<br />

25 Enten.<br />

45 Hühner.<br />

Aussaat;<br />

½ Scheffel Weitzen.<br />

4 Malter Rocken.<br />

2½ Scheffel Gerste.<br />

1 Scheffel Halbspiel.<br />

6 Malter Haber.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Bl.24. Bauerschaft Vehs. St.A.O.<br />

1823 brach ein neuer Streit zwischen Johann Gerdt Wübbelmann und Johann Hermann Elting aus.<br />

Wübbelmann hatte auf dem Hegeesche ein Ackerstück, eine Brede Land, das nach dem Protokoll<br />

vom 3.12.1736, 10 Stäbe breit, jetzt jedoch von größerem Umfang war. In einem Ortstermin des<br />

Quakenbrücker Gerichts ergab sich, daß Kläger wie Beklagter ein Stabmaß von gleicher Größe “4<br />

Fuss 6 1/8 Zoll Rheinländisch” haltend, auf ihren Höfen aufbewahrten. Ferner ergab sich, daß<br />

Wübbelmanns Brede jetzt 11 Stäbe in der Breite maß. Dabei war die Brede an beiden Seiten von<br />

Eltings Flächen umgeben, sodaß die Vergrößerung der Wübbelmannschen Fläche auf Eltings Kosten<br />

geschehen war. Da auch die Colonen Wingmann und Middendorf bezeugten, daß sie sich in der<br />

Breite ihrer Landstücke auf dem Heger Esch nach dem alten Protokoll von 3.12.1736 richteten,<br />

wurde Wübbelmann angewiesen, sich auf die alte festgelegte Breite seiner Ackerstücke zu<br />

beschränken.<br />

Nachricht auf Hof Elting in Vehs.<br />

1823-1825 wohnte der Schuster und Heuermann Johann Schwiethard Liening auf Hof Wübbelmann.<br />

1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 38 Morgen 118 Quadratruten Ackerland und 9 Morgen 79<br />

Quadratruten Wiesen.<br />

1836 berichtet der Vogt Weber zu Badbergen an das Amtsgericht, daß der etwa 12 jährige<br />

uneheliche Waisenknabe Johann Hermann Nehmelmann in Vehs in voriger Nacht plötzlich gestorben<br />

ist. Derselbe soll nämlich gestern in Brunnerts Hause zu Vehs, aus welchem Hause nämlich gestern<br />

eine Braut zur Hochzeit abgeführt ist (Hermann Heinrich Göhlinghorst, Col., und Catharina Elisabeth<br />

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Brundert ∞ 6.12.1836) gewesen sein und viel Branntwein getrunken haben, daß er nach Hause<br />

getragen werden mußte. Ein Theile (Theilner) hat ihn nach Hause getragen und zum Genuß des<br />

Branntweins angeregt. Entweder ist er an Branntwein gestorben oder Theile hat ihn unecht<br />

behandelt. Blut kommt der Leiche aus der Nase. Die Leiche liegt bei dem Heuerling Hermann Gerd<br />

Thomann in Wübbelmanns Hause zu Vehs ohnweit Stichtmanns Hofes, zu deren Bewachung<br />

augenblicklich Befehl ertheilt ist.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

Der Waisenknabe Nehmelmann war am 7.11.1824 auf dem Erbkotten Vorsteg in Vehs als Sohn der<br />

ledigen Margaretha Nehmelmann geboren worden. Die Mutter verstarb nach der Geburt am<br />

selbigen Tage, erst 28 Jahre alt. Das Badberger Kirchenbuch aber berichtet, daß der Waisenknabe<br />

Nehmelmann am 9.12.1836 infolge eines unglücklichen Falles zu Vehs Nr.7 (Wübbelmann)<br />

gestorben und am 13.12.1836 in Badbergen begraben ist.<br />

1842 wurde Johann Gerdt Wübbelmann von Johann Heinrich Elting verklagt, weil er unberechtigt<br />

über seinen Grund fahre. Der Assessor Wedemeyer stellte bei einem Ortstermine fest, daß die<br />

Ländereien beider Parteien so vermischt durcheinander lägen, daß es das Beste sei, wenn die<br />

Parteien ihre Ländereien austauschten. Elting hatte den Colon Ahlert aus Groß Mimmelage,<br />

Wübbelmann den Colon Klatte aus Langen und das Gericht den Colon Rövekamp aus Langen als<br />

sachverständige Landwirte, berufen. Ein befriedigender Austausch ist dann auch zustande<br />

gekommen. Später ist dann noch einmal eine Meinungsverschiedenheit wegen einer<br />

Wegegerechtigkeit aufgetreten, die aber beigelegt werden konnte, ohnedaß große Gerichtskosten<br />

entstanden.<br />

Nachricht auf Hof Elting in Vehs.<br />

Johann Gerdt oder Johann Gerhard Wübbelmann hatte kurz vor seiner Eheschliessung mit Maria<br />

Middendorf oder Wessels sive Elting (∞ 6.4.1845) den in Konkurs geratenen Erbkotten Bornhage in<br />

Vehs von dem Erwerber Hermann Diedrich Arenhorst am 14.12.1844 für 6300 Thl. gekauft, wobei<br />

sein Bruder Johann Hermann Wübbelmann und sein Schwager Johann Heinrich Elting als Bürgen<br />

dienten. Die Bürgen aber sicherten sich am gleichen Tage für den Fall des Todes des kinderlosen<br />

Ehepares den Rückfall eines entsprechenden Vermögensanteil durch einen Erbvertrag. Am<br />

12.6.1853 stand auf der Stätte Bornhage noch eine Hypotheken<strong>for</strong>derung vo 1890 Thl.<br />

Colon Wübbelmann zeigt an, daß in der Nacht von 12. zum 13.4.1851 eine Reihe junger Eichen, 26<br />

Stück, welche dem Landes des Colons Evers entlang gestanden, etwa 3 Fuss von der Erde<br />

eingeschnitten und abgebrochen seien. Geidemann, Dienstknecht des Colons Evers, ist in Verdacht,<br />

da er nachts nicht im Hause war und Spuren hin und zurück deuten das an. Colon Evers und dessen<br />

Tochter sollen etwas wissen.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Bericht des Vogtes Weber St.A.O.<br />

1851 Anlässlich einer Haushebungsfeier wurde des Colons Wübbelmanns Tochter eine<br />

schwarzseidene Kappe gestohlen. Als Diebin wurde Helena Toenjes, die gebürtig aus Quakenbrück<br />

stammt und als Magd bei Colon Einhaus in Dienst steht, ermittelt. Die Toenjes hat auch bei Colon<br />

Einhaus allerlei Lebensmittel gestohlen, die Kappe gab sie der Bestohlenen zurück<br />

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Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Bericht des Vogtes Weber St.A.O.<br />

1852 diesem Jahre tauschten Wübbelmann, Elting, Evers, Middendorf, Ojemann, Hegewisch,<br />

Roessmann, Wingmann, Stichtmann und die Kirchengemeinde Ländereien auf dem Hegeesch.<br />

1852 Größe des Hofes 127 Morgen 101 Quadratruten.<br />

Um 1900 brannte unter den Eheleuten Johann Hermann Wübbelmann und Anna Catharina Maria<br />

Gast, welche 1861 geheiratet hatten, der Hof ab. Der Brand entstand durch eine<br />

Dampfdreschmaschine. Der Hof wurde nicht wieder aufgebaut, sondern in 2 Teilen verpachtet. Aus<br />

Scheune und Heuerhaus wurden2 Pachtungen geschaffen. Der Anerbe August Wübbelmann zog auf<br />

Hof Moellmann, den seine Frau Emma Fürste ererbt hatte, in Rüs<strong>for</strong>t.<br />

Mitteilung des August Wübbelmann in Rüs<strong>for</strong>t.<br />

1938 wurde erneut der Hof durch Blitzschlag von Feuer heimgesucht.<br />

Hermann Dietrich Ernst Wübbelmann, Eigentümer des Halberbes Wübbeling zu Vehs, ist am<br />

3.8.1960 in Rüs<strong>for</strong>t auf seinem Hofe Moellmann im Alter von 60 Jahren verstorben.<br />

Erbe Wulfert in Grönloh.<br />

Einleitung.<br />

Das Osnabrücker Land und ehemalige Fürstbistum Osnabrück stellt eine Einheit dar. In ihm tritt das<br />

Osnabrücker Nordland, der jetzige Kreis Bersenbrück, stark hervor. Die Landschaft wandelt sich von<br />

der hügeligen Waldlandschaft mit dem fruchtbaren Tälern in eine norddeutsche Landschaft, das<br />

Tiefland. In diesem Kreise Bersenbrück nimmt wiederum das sogenannte <strong>Artland</strong> eine<br />

Sonderstellung ein. Mit Sicherheit darf gesagt werden, daß <strong>Artland</strong> Ackerland bedeutet. In unserer<br />

schönen deutschen Sprache bedeuten “die Art” Pflügen, gepflügtes Land, Feldeinteilung, bebautes<br />

Land und “Artacker”, “Artfeld” und “<strong>Artland</strong>” in Feldarten eingeteiltes Land, also Ackerland. Die hier<br />

gebrauchten Ausdrücke sind veraltet und nur noch den alten, eng mit der Scholle verbundenen<br />

Menschen bekannt. Siehe auch “Das Deutsche Wort” von Richard Pekrun, Leipzig 1933. Zur weiteren<br />

Erläuterung diene;<br />

“ardon, arton” = bebauen, beackeren.<br />

“ard, art” = Ackerbau, Ackerung.<br />

“ar, arare, arjan, aroo” = pflügen.<br />

“ard” = Wohnort, Wohnung.<br />

“arable, araim” = pflugbar, anbaubar, urbar.<br />

Das <strong>Artland</strong> begegnet uns zuerst in dem um 1490 erhobenen landesherrlichen Viehschatz. Dies<br />

Viehschatzregister hat die Überschrift “dyt is de Schattincge over dat ortlant und over dat Ampte tor<br />

Vorstenouwe”. 1508 wird es in einer Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück erwähnt. In<br />

dieser Urkunde sagt der Klosterschreiber; “Alse unse man Stuverman in dem artlande verstorven<br />

was, moste ich einen schoelder (Schüler) winnen, de mit unsen Knecht dahingenk, dat guet to<br />

beschriven”. Nach den Osnabrücker Chroniken 1792, III. Teil, S.98. rechnete man um 1582 zum<br />

“Oertlande, wo me es noemet, Quakenbruegk, Battbergen, Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und<br />

darumbher”. Das Kirchspiel Gehrde ist auffallenderweise nicht genannt. Es gehörte zu dieser Zeit<br />

zum Amte Verden und ist dieserhalb wohl nicht aufgeführt worden. Damals war also das <strong>Artland</strong> viel<br />

größer als heute. Die Einschrumpfung geht auf die Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen Frieden<br />

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von 1648 zurück, da die Kirchspiele Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zur<br />

katholischen Kirche zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und<br />

Menslage umfassend, obgleich Quakenbrück geographisch zum <strong>Artland</strong>e gehört und als Metropole<br />

des Landes gelten möchte, hat sich, ohne jemals eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluss<br />

der Bodenverhältnisse, der Abstammung und der confessionellen Abgeschlossenheit im Laufe der<br />

Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell auffallend entwickelt. In ihm sind die Wohnkultur mit ihren<br />

mit Drachen geschmückten Kisten, Stollen, Truhen, Schräncken und Anrichten und reich<br />

ornamentierten Stühlen usw. und der Hausbau mit seinen vorgekargten Giebeln und einer<br />

entzückenden Entfaltung gekommen. Auch die Trachten für Männer und Frauen waren zu einer<br />

Schönheit entwickelt worden. Heute finden sich Reste dieser Kleiderkultur in Museen und verborgen<br />

in alten Schränken und Truhen. Auch der Mundart des Artländers hat keine enge Verwandtschaft mit<br />

der mehr fälischen, die südlich Bersenbrücks gesprochen wird, vielmehr mit der nördlichen des<br />

Emslandes, Oldenburgs und Frieslands. In der Mundart, die leider dem Erlöschen nahe ist, finden<br />

sich viele Spuren der gotischen Sprache. Mit Holland, Friesland und Oldenburg hat das <strong>Artland</strong> stets<br />

freundschaftliche Beziehungen unterhalten, und viele von Artländer Höfen abgehende Söhne und<br />

Töchter haben in diesen Ländern eine neue Heimat gefunden. In der schon erwähnten Bauerschaft<br />

Grönloh ist das Ganzerbe Wulfert gelegen. Die Grönloher Bauerschaft besteht aus dem alten<br />

fürstbischöflichen Sundern und dem später bebauten Fladder oder Fledder. Bis ins hohe Mittelalter<br />

hinein war der ganze “Grüner Wald” gemeinsam genutztes Markengelände der angrenzenden<br />

Bauerschaften, doch der landesherrliche Sundern war dem Bischofe zu Osnabrück für Jagden<br />

vorbehalten. In dem Kirchspiele Badbergen ist die Bauerschaft Grönloh die jüngste Siedlung, die<br />

wahrscheinlich um 1200 begonnen hat. Bis dahin ist Grönloh wohl unbewohnt gewesen, denn<br />

irgendwelche Funde wie in den anderen Gemeinden oder Bauerschaften, welche auf eine Frühere<br />

Siedlung deuten, sind nicht gemacht worden. Grönloh gehörte früher zu der Desberger Mark im<br />

Dersagau. Bekanntlich hat Karl der Große, der Menschenschlächter, das eroberte Sachsenland in<br />

Gaue aufgeteilt, von den sich die Namen größtenteils erhalten haben, obgleich die politische<br />

Einteilung kaum 300 Jahre währte. Sicherlich wird dieser fränkischen Gliederung eine schon<br />

bestehende Landeseinteilung zugrunde gelegt sein. Vielleicht mag nur das Wort “Gau” fremd und<br />

neu sein. Um 1240 heißt es: “Manus in Gronlo urnam mellin, ibi est alia casa, quae injuste solvit G.<br />

de Varendorpe”. Es befanden sich also nach diesem Tafelregister 1 Hof und 1 Kotten in Grönloh, die<br />

eine geringe Abgabe ”1 Topf Honig” zu liefern hatten. Ein wenig später begann der Bischof von<br />

Osnabrück mit der planmäßigen Besiedelung seines Sundern in Grönloh. Die Einzelnen Landstücke<br />

wurden den Bauern gegen Abgabe eines Zinses, des sogenannten Freirindes, übertragen. Die<br />

Grönloher Freien haben aber anscheinend nie recht von ihrer Freiheit Gebrauch machen und sich<br />

ihrer erfreuen können, da sie im Verlauf des Spätmittelalters zu einer Klasse von Eigenbehörigen,<br />

eben zu der Klasse der landesherrlichen Hausgenossen, herabgesunken sind. Am 30.10.1296<br />

verpfändete der Bischof Conrad zu Osnabrück 1 Hof und 7 Kotten dem Edelherrn Rudolf von<br />

Diepholz, dessen Frau und dessen Bruder Conrad. Das sind offenbar die noch heute vorhandenen 6<br />

Vollerben und 2 Halberben, die in der 2 e Hälfte des 13. Jahrhunderts angelegt sind. Diese Höfe sind<br />

durch ihre Einzellage erkennbar. Erbkotten finden sich in der Bauerschaft Grönloh nicht. Die vielen<br />

Markkotten sind später, im 15. Jahrhundert bis Anfang des 17. Jahrhunderts und später entstanden.<br />

Einige Kotten wurden erst im 19. Jahrhundert geschaffen. Nach dem westfälischen Höferecht<br />

unterscheidet man mit alters; Vollerbe, Halberbe, Erbkotten und Markotten. Brinksitzer,<br />

Neusiedeler-, Anbauer- und Neubauerstellen sind weit jüngere Anlagen. 1722 heißt es über die<br />

Grönloher Höfe; “die Erben haben ihre Ländereien, Wiesen und Holtzung ganz besonders allein<br />

liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem Holz und findet sich vielerorten”. (Feld-Schlagregister 1722<br />

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Abschn.92. Nr.13. St.A.O.) Im Register der bischöflichen Bede von 1441 werden die Grönloher nicht<br />

unter den “vrigen tho Badbergen” aufgeführt, sondern gesondert als die “stichtes Lude tho<br />

Badbergen” bezeichnet. (Dep.3a. II G. Nr.68. St.A.O.) Auch 1543 werden die Grönloher Bauern freie<br />

Leute genannt. (Sudendorf Nachl. S.6. Nr.36. und Abschn.72, 1. St.A.O.) Sie waren jedenfalls<br />

ursprünglich “herrschaftlich frei”, wie auch die “praestatio der Rinder a precario” bei ihnen ihren<br />

Ursprung genommen hatte. Dies Freirind wurde bis 1585 in natura geliefert, dann aber trat eine<br />

Geldsumme, das Freirindgeld, an seine Stelle. (Abschn.169. 8. –1585. St.A.O.) Anno 1700 beklagen<br />

sich die Grönloher Mannen (6 Erben und 2 Halberben) über das Freirindgeld, das sie seit<br />

“undenklichen Zeiten” zu entrichten haben, “obwohl sie nicht wissen, warum solches bezahlt wird,<br />

oder was sie dafür genießen”. 1729 wird über die Praestation des Freirindes der herrschaftlichen<br />

freien Leute in Grönloh verhandelt. (Abschn.169. 8. St.A.O.) 1722, 1780 und 1803 zählte man in der<br />

Bauerschaft 23 Kotten, aber im Jahre 1936 nur noch 17. Es waren also 6 Kotten eingegangen. Die<br />

schon erwähnten Neubauerstellen oder Neusiedlungen sind erst im 19. Jahrhundert entstanden. Der<br />

Fladder oder Fledder wird noch heute “Fledderort” genannt. 1599 waren in Grönloh 13 Lieftuchten<br />

oder Leibzuchtshäuser. Eine Leibzucht ist ein Nebengebäude des Hofes, in das der abtretende Bauer<br />

zog, wenn er den Hof dem Anerben übergab. In vielen Fällen wurden Leibzuchten von abgehenden<br />

Kindern des Hofes und von Heuerleuten bewohnt, die sich als Heuerlinge, Hollandgänger,<br />

Tagelöhner und Seefahrer durchschlugen. Zu einer Leibzucht gehörte im allgemeinen ein Sechstel<br />

der Ländereien, Weide des Hofes und Brennmaterials aus der gemeinen Mark. Auch der<br />

Viehbestand des Leibzuchters oder Altenteilers sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein.<br />

Oftmals aber ging die Anzahl des gehaltenen Viehes weit über diesen Prozentsatz hinaus. In mitten<br />

des 30 jährigen Krieges, 1636, waren in Grönloh nur 6 Heuerhäuser. Von den Heuerleuten waren 3<br />

Familien so arm infolge des Krieges, daß sie keine Contribution zahlen konnten. 1772 hatte Grönloh<br />

520 Einwohner, 1812 wurden in 76 Wohnhäusern 505 Einwohner gezählt, 1872 betrug die<br />

Einwohnerzahl 449, und 1900 zählte man 404 Personen. Im Jahre 1950 waren 652 Personen in der<br />

Bauerschaft wohnhaft. Die große Einwohnerzahl ist durch die Aufnahme der aus den Ostgebieten<br />

vertriebenen und geflüchteten Volksgenossen erklärlich. Von diesen Heimatvertriebenen sind viele<br />

in die Städte abgewandert, sodass man am 1.7.1957 nur noch 449 Einwohner zählte. Am 1.1.1961<br />

waren in Grönloh 397 Personen wohnhaft. Am 30.6.1964 betrug die Wohnbevölkerung der<br />

Bauerschaft 202 männliche und 197 weibliche, insgesamt 399 Personen.<br />

Vollerbe Wulfert.<br />

Der Hof Wulfert ist der Classification der Höfe nach ein Vollerbe und wurde in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.5 der Bauerschaft Grönloh gefüht. Er wird auch in dem Sachsenbuch vom<br />

Jahre 1582 als “ein ganss erve” bezeichnet. Daß Sachsenbuch enthält die Beschreibungen der dem<br />

Landesherr eigenbehörigen Höfe und führt seinen Namen nach Ernst Heinrich von Sachsen III., der<br />

25 Jahre alt am 11.5.1575 in Osnabrück einzog. Zu dieser Zeit herrschte im Osnabrücker Lande die<br />

Pest, die in den Jahren 1574-1578 viele Opfer <strong>for</strong>derte und manchen Hof wüst werden lies. Mit<br />

altem und gutem Ackerland versehen ist Wulfert wohl der leistungsfähigste Hof des Kirchspiels<br />

Badbergen, und im Jahre 1865 war er der größte Steuerzahler mit 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf. Im Verlaufe der<br />

Jahre sind einige Grundstücke angekauft und verkauft worden. In der Franzosenzeit kaufte Wulfert<br />

die “Herrenwiese”, ungefähr 5 ha groß, für 3000 Thl. vom Fiskus. Von dieser Grundfläche<br />

veräusserte er wieder 1 ha an Johann Kahmann. Die Hofstelle lag früher etwa 400 m. westlich des<br />

heutigen Hofplatzes. Die Verlegung wird unter den Eheleuten Jacob Wulfert und Lücke Beckermann<br />

erfolgt sein, die am 28.11.1685 in der St. Georg Kirche zu Badbergen getraut wurden. Ihre Namen<br />

finden sich noch am Erbwohnhause. Zu dem Erbe gehörte früher ein Grundstück, das der<br />

Blockskamp genannt wurde. Dieses Flurstück wurde an den Colon Gervesmann in Wulften verkauft.<br />

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Der Hofname ist Wulfering, auch Wulfert. Der Name Wulfert ist patronymisch, er ist abgeleitet von<br />

Wolfhart, Wolhard, Wolfram oder Wolfgang. In der Umgangssprache sagt man “up’n Wulferinge”,<br />

gibt dem Namen also einen Topographischen sinn, während man bei Wulfert in Groß Mimmelage<br />

Wulfers sagt. Die Wulfertschen Heuerhäuser hießen; “Eskhus, Burg, Haokhus, Zunthus und<br />

Kamphus”, das 1883 niederbrannte. Das Zunthus bestand 1957 schon seit langem nicht mehr.<br />

Nach dem Vertrage vom 29.9.1439 hatten die Eheleute Lampeke to Neteldynck und Kyne nur 2<br />

Töchter namens Grete und Kyne. Es ist möglich, daß ein Wulfert eingeheiratet und sein Name sich<br />

durchgesetzt hat. Vielleicht ist der Markkotten Netheler eine abgekaufte Leibzucht des Hofes<br />

Neteling, die den Namen beibehalten hat. Diese Betrachtungen sind nur Vermutungen. Irgendein<br />

Beweis dafür liegt nicht vor.<br />

Im Bederegister von 1441 ist das Erbe Wulfert nicht erkennbar, seiner Lage und Größe nach sollte es<br />

vorhanden gewesen sein. Möglicherweise ist “Netheler” ein Abspliss von dem alten Hof “to<br />

Netelingen” (alias Wulfert?) und ist der Name auf den Markkotten übertragen. Erbe Wulfert und<br />

Markkotten Netheler erscheinen beide 1490 und 1511-1539.<br />

1478 hatte Wulfert wie die übrigen Erben “in dem Groenlo” seinen Aussengraben so hoch<br />

aufzuwerfen, daß er nicht leicht zu ersteigen war.<br />

1490 Bursscop to Gronelo, Johan Wulfert; 13 Pferde, 8 Endter, 6 Ochsen, 16 Kühe, 23 Rinder, 42<br />

Schweine.<br />

Ferner findet sich in demselben Register,<br />

Rempe Walfart; 2 Pferde, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />

Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine Absplitterung, die Markkötterei Jürgen Rantze olim<br />

Wulfert in Grönloh Nr.13.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Bl.45. f. St.A.O.<br />

1511-1539 dt. marcam Taleke to Wulferdinck IIII Marck XX Schill.<br />

Vermutlich handelt es sich hier um eine Witwe. Die letzteren Beträge sind für Familienangehörige,<br />

die über 12 Jahre alt sind und Dienstpersonal gezahlt worden.<br />

Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1512 Hermen Wulfert VI Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1553-1554 werden in einer Liste ohne nähere Bezeichnung genannt; Brake, Johan Gronlo, Herman<br />

Wulffert, Wollersinck, de Greve, Goessman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt Wedehage, Roleff<br />

Golinckhorst, Wittrock, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck und Ludeke de Greve.<br />

Scheinbar handelt es sich hier um eine Liste der Wagen- und Handdienstpflichtigen. Bei Herman<br />

Wulffert wird es sich um das Erbe Wulfering und bei Dethart Wulffert um den schon 1490<br />

erwähnten Markkotten handeln.<br />

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Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1582 die Wülffersche ist ein ganss erve.<br />

Kann auch des Sommers 10 Koye einen halven Dagh binnen holden. Noch an eigenen Holtzungh wan<br />

Godt Mastung gifft 60 Schweine mast.<br />

Ahn unfruchtbarem holtze winnet sie nichts mehr den dass sie der wenigen Erve Dannende bessern<br />

magh.<br />

Noch einen Gogartten von 3 Scheffel Linsaith.<br />

Sachsenbuch conscribiert unter dem 25.1.1582 Msc.241. St.A.O.<br />

3.4.1585 wurde Thale Wulffers, Tochter von Juergen Wulffers und Thale, in Groenloh, aus der<br />

landesherrlicher Leibeigenschaft freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

2.8.1588 Johan Wulffers des eltisten und seine Brueder Juergen und Herman Freilassung, Eltern<br />

Juergen Wulffers und Marie, in Groenlohe.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1593 Wulffert gibt ein Rindt ums 3. Jahr.<br />

Wulffert gibt ein paar Huener.<br />

Die Grohnloeher geben jährlich Achte Magere Schweine. So uff der Mühlen zu Quakenbrück<br />

gemestet werden. (Dieser Nachricht nach gaben die 6 Erben, worunter auch Wulfert ist, und die 2<br />

Halberben jeder ein mageres Schwein)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593-1594 Herman Wulffert, in Gronloe, wegen dessen dass ehr uffm Sontagh hoie jnge<strong>for</strong>ett und<br />

gearbeitett mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Johan Wulffert gibt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1606 Wulffertt gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

14.3.1613 erklären der Bürger, zu Vörden, Johan Wulfert und seine Frau Catharine, dass sie alles von<br />

den verstorbenen Eltern dem Juergen Wulfert, der als Soldat unter Graf Wilhelm von Nassau steht,<br />

und der Marie Wulfert, Ehefrau des Bürgers in Vörden Luebbe Determan, ausgezahlt haben.<br />

St.A.O.<br />

1615 Johan Wulffertt, in Gronloe, gibt für den Erbwin in Ranzen Erbe in Wehl (Wehdel) in behuff<br />

seiner Tochter Cathrinen 120 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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27.5.1620 wurde Johan, Sohn von Johan Wulffert und Catharina, geboren in Grönloh, Kirchspiel<br />

Badbergen, freigelassen.<br />

Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />

27.5.1620 freigelassen und Freibrief gegeben. Johan Wulffert und seine Schwester Tale, Eltern Johan<br />

Wulffert und Catharina, in Groenloh.<br />

Rep.100. Abschn.69. Nr.2. St.A.O.<br />

5.6.1620 wurde die Tochter von Tale freigelassen zu Fürstenau. Morrien.<br />

Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />

1620 für Johan Wulfferts, im Gronloe, freiheitt empfangen 15 Thl.<br />

Für Talen Wulfferts, im Gronloe, freiheitt empfangen 15 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.22. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Jorien Wulffert gibtt für sich und seine künftige Ehehaussfrauen, so sich mitt Leib Eigenthumb<br />

qualificieren solle, Erbwin 90 Thl.<br />

Idem Jorien Wulffert für seiner Schwester Elssen Freiheitt zu zahlen versprochen 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Dienstgeld jeder 1 Goldgulden; Herman Gronlohe, Gerdt Wollerman, Wilhelm Greve, Herman<br />

Goessman, Jacob Middelkamp, Johan Wulffert, Johan Beckerman, Wessel Bracke.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1625 ließ der Pastor Reinerus Hardement die Bilder auf Holz am Chore in der Kirche St. georg zu<br />

Badbergen, welche der Domherr Mallingroth und der Decan Wedekind zu Quakenbrück der<br />

Badberger Kirche geschenkt hatten, renovieren. Unter diesen Bildern stehen die Namen; Dominus<br />

Reinerus Hardement, Melchior Steding, Erbgesessener zu Badbergen, Johan Hemstede, Vogt, Hinrich<br />

Einhus, Wilhelm Greve Rathlude, Menke Arenhorst, Johan Wulfert Ratlud.<br />

Es wird angenommen, dass die zuvorgenannten Personen 1629 der Kirche eine neue Kanzel mit<br />

schönem Schnitzwerk schenkten.<br />

Dühne II. S.137.<br />

1629 Juergen Wulffert im Groenloh hat statische Soldaten aufgenommen, auf Befehl gesetzt zu 50<br />

Thl. Strafe.<br />

Juergen Busch und Herman Wulferts dochter Geseke werden wegen Beischlafe mit 3 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbe Johan Wulfert gibt 6 Thl. Erbschatz. (monatlich)<br />

Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 zahlte Wulfert nach dem monatlichen Durchschlag jedesmal 6 Rth.<br />

Dühne II. S.144.<br />

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1651 Grönloh, Grete Wulwersche.<br />

An anderer Stelle derselben Bezeichnung heißt es;<br />

Gert Wulvert et uxor.<br />

Johan Wulvert et uxor.<br />

Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1653 Johan Wuelffertt in Gronlohe gibt 2 Mark Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Grönloh, Erbe Wulffert; 6 Pferde, 2 Endter, 7 Kühe, 11 Rinder, 18 Schweine, 10 Schafe.<br />

Noch; 2 Schafe.<br />

Beihaus; 1 Pferd, 1 Endter, 5 Kühe, 4 Rinder.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1657 Wulffert in Gronlohe gibt 1 Thl. Freirind-Geld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Erbe Wulffert 9 Rth. 6 Schill. 3 Pf., Beihaus 2 Rth. 5 Schill. 6 Pf. Viehschatz, welcher Betrag<br />

viermal im Jahr erhoben wird.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1664 Juergen Wulffert in Groenloh ist verstorben, sein Sterbefall wird mit 54 Thl. gelöst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.58. Amt Fürst. St.A.O.<br />

28.6.1664 ist Wulfferts in Groenloh Nachlass zu 108 Rth. und die Halbscheid zu 54 Rth. gedungen.<br />

Es handelt sich hier um den Sterbefall des Colons Jürgen Wulfert, der mit Stincke Wehriede<br />

verehelicht war.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

1670 Erbe Wulffert 2 Rth., Beihaus 1 Rth., noch Beihaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Um 1690 schuldete die Witwe Catharina Wulferts, in Grönloh, dem Herman Neteler, in Grönloh, 50<br />

Rth. und dem Johan Neteler 70 Rth.<br />

Familiengeschichte Netheler.<br />

1690 ist die Witwe Stincke Wulffers geborene Wehride entschlafen und am 2.2.1690 in Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1705 wurde Christine Wulferts, geboren in Grönloh, Tochter der Eheleute Jacob Wulffert und Anna<br />

Beckerman, aus der landesherrlichen Eigenbehörigkeit entlassen. Freibrief vom 14.5.1705, Bischof<br />

Carl von Osnabrück (Siegel gut erhalten).<br />

Rep.100. Abschn.338. Nr.2. St.A.O.<br />

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1716 Wulfert Jacob im verwichenen Winter verstorben (□ 26.11.1715), der Sterbefall bezahlet mit<br />

39 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.106. VI / y 1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 Jacob Wulfert, gestorben um Martini vorigen Jahres (□ 28.11.1715) Sterbefall in sede vacante<br />

zu 39 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Amtsgebühr 7 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Uxor Lücke geborene Beckerman, ad 50 Jahr., Kinder;/ Stineke ad 27 Jahre alt, vorlängst<br />

freigelassen./ Mencke 26 Jahre alt, vor ungefähr 4 Jahren freigekauft./ Marcke 25 Jahre alt, ist<br />

freigekauft./ Juergen 22 Jahre alt, ist bei letzter Sedis vacante freigekauft für 12 Rth., Amtsgebühr 3<br />

Rth./ Jacob 15 Jahre alt, eigen./ Herman 13 Jahre alt, eigen.<br />

Rep.106. VI / yI Nr.1aa. St.A.O.<br />

1722 Größe des Colonates 16 Malter 6 Scheffel Acker und Garten, 10 Malter 1 Scheffel Wiese und<br />

Weide, 6 Malter 8 Scheffel Holzung.<br />

Gesamtgröße 33 Malter 3 Scheffel 10 Quadratruten.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.13. St.A.O.<br />

1722 der Heimat<strong>for</strong>scher und Grönloher Lehrer Heinrich Dühne sagt 1873 in “Geschichte des<br />

Kirchspiels Badbergen”, daß im Jahre 1722 an Grundstücken vorhanden waren;<br />

Malt. Scheff. Quadr.r.<br />

Gartenland __ 10 42<br />

Ackerland 15 7 23<br />

Wiesen 6 10 21<br />

Holzgrund 6 8 6<br />

Weiden 3 2 26<br />

Zusammen 33 Malter 3 Scheffel 3 Becher.<br />

Dühne II. S.143.<br />

6.11.1726 hat Herman Wulffert seinen Bruder Jacob freigekauft für 35 Rth., Amtsgebühr 7 Rth.,<br />

Schreiber 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

6.11.1726 Herman Wulffert, in Grönloh, und künftige Alheidt Wittrocks Auffahrt in Wulffers Erbe für<br />

500 Rth., Amtsgebühr 100 Rth., Schreiber 1 Rth.<br />

Braut freien Standes, ein Kind soll frei sein, falls Gott mehr geben würde. Jürgen Warnefeld freier<br />

Erbman ist mit erschienen. Mutter der Braut verspricht 600 Rth., Jürgen Warnefeld Bürgt.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

31.3.1740 Adelheid Wittrock, Ehefrau des Herman Wulfert, im Alter von 36 Jahren weniger 4<br />

Monate in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

27.5.1740 ist der verstorbenen Alheit Wulfferts, in Grönloh, Sterbefall angesetzt zu 54 Rth., Amts<br />

jura 11 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.<br />

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Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1743 (Jacob) Meyer zu Wehdel hat die Auffahrt mit Marie Wulfferts auf den landesherrlichen<br />

Rehdehoff inclusis juribus bedungen zu 850 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

16.5.1750 Colonus Hermann Wulffert erhandelte Freiheit seiner mit Adelheit Wittrocks gezeugten<br />

Tochter Lücke Margaretha in toto zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Das Erbe Wulfert hatte zu<br />

liefern 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh.<br />

25.3.1761 wurde Christina Maria Wulffert, Tochter von Hermann Wulffert und Adelheid Wittrock,<br />

freigelassen für 30 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

16.7.1762 verstarb der Anerbe Hermann Mencke Wulfert im Alter von 29 Jahr 3 Monate 2 Wochen 3<br />

Tage und wurde am 19.7.1762 in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

2.9.1765 Pastor Block hat mit der Anerbin von Wulferts Stelle die Auffahrt inclusis juribus zu 600 Rth.<br />

bedungen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

31.12.1765 verstarb Hermann Wulfert an einer Schwindsüchtigen Krankheit, seines Alters 64 Jahre 3<br />

Monate und 11 Tage, auf dem Erbe und wurde am 3.1.1766 in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Mit dem Ableben des ledigen Anerben Hermann Mencke Wulfert am 16.7.1762 und seines Vaters<br />

Hermann Wulfert am 31.12.1765 erlosch die Manneslinie des Hofes. Das Erbe fiel nun an die 1737<br />

geborene Tochter Catharina Adelheid Wulfert, welche seit dem 20.11.1764 Ehefrau des Bramscher<br />

Pastors Justus Christian Block war. Der spätere Cons.-Rath Justus Christian Block verbrachte die<br />

letzten Jahre seines Lebens von 1812-1814 auf Wulfering bei seinem Sohne Advokat Christian<br />

Diedrich Block, welcher den Hof verpachtet hatte. Er selbst wohnte in einem seiner Heuerhäuser<br />

und unterhielt im Dorfe Badbergen ein Anwaltsbüro. Während der Verpachtungszeit geriet das<br />

Colonat ziemlich in Verfall, besonders unter den Eheleuten Johann Gerhard Bockhorst und Catharina<br />

Maria Kuhre, die den Hof von 1824-1842 bewirtschafteten. Am 18.10.1814 ist Justus Christian Block<br />

an Altersschwäche auf dem Erbe verstorben und am 22.10.1814 zu Badbergen begraben. Er war I.<br />

Pastor emer. und Cons.-Rath in Bramsche und zuvor 25 Jahre Prediger in Badbergen. Aetatis suae 85<br />

annorum 6 mensium 1 diis. Witwer. Justus Christian Block war in Badbergen geboren und daselbst<br />

am 13.4.1729 getauft als Sohn des Pastors Gerhard Henricus Block und dessen Lebensgefährtin<br />

Catharina Elisabeth Hickmann. Als Consistorialrat Block am 1. “Junisonntage” des Jahres 1803 in<br />

Bramsche Gottesdienst hielt, rückten die ersten Franzosen in die Stadt ein und zwangen ihn, seine<br />

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Predigt abzubrechen. Block hatte einen äusserst boshaften und brutalen Colonel Namens Varé in<br />

Quartier, der ihm viel Kummer und Verdruss bereitete.<br />

Im Jahre 1783 wurde der Wulfertsche Speicher auf dem Kirchhofe von dem Meister Lusch cum filia<br />

bewohnt. Für diesen Speicher mußte Wulfert an die Kirche 1½ Stück Beedegarn geben. Bei dem<br />

genannten Meister Lusch handelt es sich um den Meister Johann Adam Lutsch, der aus Heberndorf<br />

im Fürstentum Schwarzenburg stammte und am 29.4.1755 in Badbergen Anna Margaretha aufm<br />

Ohrde gefreit hatte.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg. und Kirchenrechnungen St. Georg Bdbg.<br />

1787 wird berichtet, daß bei den Rundefuhren die Colonen Middelkampf und Wulfert<br />

zusammenspannen.<br />

1788 nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger ruhten im Jahre 1788 auf dem<br />

Colonate Wulffert 1064 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1803 Größe des Hofes;<br />

Garten- und Ackerland 20 Malter 9 Scheffel.<br />

Wiesen 7 Malter 5 Scheffel 27 Quadratruten.<br />

Weiden 3 Malter 2 Scheffel 27 Quadratruten.<br />

Holzgrund 6 Malter 8 Scheffel.<br />

Zusammen 38 Malter 1 Scheffel.<br />

Dühne II. S.144.<br />

1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />

Supplementar-Steuer auferlegt. Zu dieser hatte das Erbe Wulfert 2 Thl. aufzubringen.<br />

1807 stellte der Vogt Johann Christian Block ein Hofesverzeichnis auf. Nach diesem Verzeichnis<br />

betrugim Juli der Heuervertrag 531½ Rth. In diesem Anschlage ist das Erbwohnhaus mit dem dabei<br />

befindlichen Gebäuden, Garten und Hofraum für die Praestierung des Rauchschatzes, der gemeinen<br />

Reihelasten gerechnet und daher nicht in Anschlag gebracht. Die Leibzucht mit dem Garten ist<br />

veranschlagt zu 20½ Rth., die Nebenwohnung litt.C. zu 24 Rth.<br />

,, litt.D. zu 12 Rth.<br />

,, litt.E. zu 10½ Rth.<br />

,, litt.F. zu 18½ Rth.<br />

Die Grundstücke sind veranschlagt ;<br />

20 Maltersaat Ackerland 373½ Rth.<br />

7½ Maltersaat Wiesengrund, der wenigstens 22 Fuder Heu liefert zu 55 Rth.<br />

An Holzgrund sind angegeben 6 Malter 8 Scheff. wovon aber kein<br />

Anschlag gemacht.<br />

3 Malter 2 Scheff. Weidegrund zu 17½ Rth.<br />

446 Rth.<br />

Als Abgänge sind berechnet;<br />

Monatschatz 4. dempta 45 Rth.<br />

Gutsherrlichen Gefällen;<br />

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1 Fass Hundehafer 3 Rth.<br />

1 mageres Schwein 3 Rth.<br />

2 Hühner 3½ Schill.<br />

Ums 3e Jahr ein Rind, wovon eines Jahres Anschlag 2 Rth. 10½ Schill.<br />

Zehntholzgeld 1 Rth.<br />

Für 1 Fuder Brüchtengerichtsholz 2 Rth.<br />

Für den wöchentlichen Spanndienst mit 2 Pferden 9 Rth.<br />

Herbstschatz und ständiges Dienstgeld 2 Rth. 14⅛ Schill.<br />

Für Abgaben an die Geistlichkeit 2 Rth. 17½ Schill.<br />

Die Reparation von 8 Gebäuden und sehr vielen Befriedigung wozu<br />

Zwar das Holz vom Hofe erfolgen muß, indessen das Arbeitslohn<br />

Ein Jahr in’s andere gerechnet wenigstens betragen wird 35 Rth.<br />

5000 Rth. passiv-Schulden, die von Abfindung der Geschwister,<br />

Urbarmachung aus der Mark acquirierten noch nicht cultivirt gewesenen<br />

Gründen etc. herrühren, davon die Zinsen zu 4 % betragen 200 .<br />

Summa 360 Rth. --.<br />

Die Ausgabe von der Einnahme abgezogen bleibt ein jährlicher Reinertrag von;<br />

225 Rth. 6 Schill. 11½ Pf.<br />

Dühne II. S.142-143.<br />

1809 stellten die Markgenossen Antrag auf Teilung der Mark bei der westfälischen Praefecture in<br />

Osnabrück. Der Antrag wurde auch bald genehmigt, die Durchführung aber wurde durch die<br />

Kriegszeiten verzögert. Erst am 1.12.1828 konnte der Recess unterschrieben werden, nach welchem<br />

Wulfert-Block 27501 Wertruten zuerkannt und folglich 50,8 ha Grundfläche zugewiesen wurden.<br />

Erbe Wulfert in Grönloh, Auffahrt 600 Rth., Catharina Adelheid Wulfert, * 1737, † 1797, Sterbefall 45<br />

Rth. 5 Schill. 3 Pf., ∞ Pastoris Block, Sterbefall 50 Rth., Kind.;/ Catharina Elisabeth, * 1765./ Christina<br />

Amalia, * 1767, freigekauft für 30 RTh../ Hermann Henrich Günther, * 1769, † 1772./ Maria<br />

Charlotte, * 1771, † 1774./ Christian Diedrich, * 1773./ Charlotte, * 1776, freigelassen für 30 Rth.<br />

1798./ Carolina Amalia, * 1778.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Rep.122. III. B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

Am 10.3.1808 wurde der Advokat Christian Diedrich Block mit Margaretha Jelena Elisabeth Lange,<br />

Tochter des Pastors Johann Anton Lange und dessen Ehefrau Johanne Christine Hickmann, in<br />

Bramsche getraut. In dieser Ehe wurden 2 Kinder geboren.;/ Justus Johann, * 9.1.1809 Grönloh,<br />

Anerbe./ Catharina Johanna, * 4.9.1810 Grönloh.<br />

An den folgen dieser letzten Geburt ist die junge Mutter am 22.9.1810 auf dem Erbe gestorben und<br />

am 25.9.1810 in Badbergen zu Grabe getragen. In zweiter Ehe hat Christian Diedrich Block dann die<br />

Schwester seiner verstorbenen Frau geehelicht. Johanna Christina Agnesa Wulfert-Block, geborene<br />

Lange, war am 27.12.1787 in Bramsche geboren und ist am 17.3.1870 in Grönloh verstorben. Sie war<br />

Mutter von 5 Kindern;/ Christina Margaretha, * 6.4.1815, ˜ 13.4.1815./ Rudolph Arnold, * 8.3.1817,<br />

˜ 26.3.1817./ Friedrich Christian, * 18.10.1818, ˜ 5.11.1818./ Martina Amalia, * 18.10.1820, ˜<br />

10.11.1820./ Georg Diedrich Günther, * 4.4.1822, ˜ 3.5.1822.<br />

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1817 lies Christian Diedrich Wulfert-Block die ungewissen Gefälle zu einer jährlichen Rente von 4<br />

Malter 5 Himten 3 Metzen 2½ Becher und den Spanndienst zu 1 Malter 3 Himten 1 Metzen und zwar<br />

Hälfte Roggen und zur anderen Hälfte Hafer fixieren.<br />

Dühne II. S.142.<br />

1834 Größe des Erbes 405 Morgen 27 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.143.<br />

15.7.1836 wird die bestohlene Witwe Block, Johanna Christina Agnesa, geborene Lange, in Grönloh<br />

durch den Vogt Weber berichtet, daß sie an einem Montage oder Donnerstage das ihr von<br />

Margaretha Dehlmann gestohlene Leinen zurückerhalten kann. Die Diebin hat das Leinen, 24 Ellen,<br />

an die Witwe Peiling in Gehrde verkauft, die Elle zu 9½ Grothe, und diese wiederum 6 Ellen an den<br />

Steueraufseher Knapke in Badbergen und 18 Ellen an den Kaufmann Twelbeck in Gehrde.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

29.9.1836 wurden Justus Johann Block, Stätte Wulfering, und Maria Elisabeth Wollermann, von der<br />

Stätte Kleine Wollermann, in der Kirche St. Georg copuliert.<br />

1837 einer der Wulfertschen Heuerleute war Johann Hermann Wessel Stegemann, der gebürtig aus<br />

Langen stammte. Er hatte am 17.3.1837 in Badbergen Anna Catharina Vossbrinck aus Grönloh,<br />

Tochter des Heuermannes Johann Heinrich Vossbrinck und dessen Ehefrau Catharina Adelheid<br />

Reuter, geheiratet. Die junge Frau starb bei der Geburt ihres einzigen Kindes am 7.11.1837 im Alter<br />

von 17 Jahren 11 Monaten 5 Tagen. Ihr Söhnlein Johann Hermann, geboren am 7.11.1837, erhielt<br />

am 17. November a.c. die Nottaufe und ist alsbald darauf gestorben und am 20.11.1837 in<br />

Badbergen begraben. Am 2.11.1844 schritt Johann hermann Wessel Stegemann zur zweiten Ehe mit<br />

Catharina Maria Schnetlage sive Amerland, Witwe des Hermann Heinrich Pahlmann, welche am<br />

24.3.1847 noch nicht 27 Jahre alt verstarb. In deiser Ehe wurden 2 Söhne geboren;/ Johann<br />

Hermann Heinrich, * 14.3.1845, † 23.6.1847./ Johann Hermann Diedrich, * 23.12.1846, † 27.3.1847.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg. und Familiegeschichte Stegemann.<br />

1838 herrschte ein starker Sturm, der die Schule in Grönloh umriss.<br />

1840 sagt die 14 jährige Lucia Marie Thumann gegen ihre Tante Margaretha Thumann, die als Diebin<br />

im ganzen Kirchspiele und darüber hinaus bekannt ist, aus. Unteranderen hat die Diebin auf der<br />

Merlage im Kirchspiele Gehrde 9 Gänse und bei dem Pächter Bopckhorst auf Wulfering in Grönloh 6<br />

Gänse gestohlen und deren Federn in Quakenbrück verkauft.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

1843-1844 wurde die Schule in Grönloh neugebaut. Hierzu hatte Wulfert-Block Spann- und<br />

Handdienste zu leisten. Wulferts Baukostenbeitrag betrug 146 Rth. 3 ggr. 6 Pf.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

1846 klagte die Witwe des Goldschmiedes Hölscher, früher zu Quakenbrück, jetzt zu Detmold, gegen<br />

die Wulfering’schen Gläubiger Comtée nunc Dr. Jur. André. Liquidaten.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 113 / 142


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1847 nach dem Amtsregister von 1847 sind sämtliche Lasten und Abgaben mit 1226 Rth. 7 ggr. 7 Pf.<br />

abgelöst.<br />

2.1.1860 löste Wulfert seine Abgaben an die katholische Pfarre von 1 Scheffel Hafer, 20 Pfund Heu, 3<br />

Pröben und Beipröben und 3 Stück Garn mit 97 Rth. 21 gr. 9 Pf. ab.<br />

Ei Badberger Pröben bestand 1718 aus einem Brot, das 40 Pfund schwer und gut ausgebacken sein<br />

mußte, dem “Bordscheffel”, mit einer Mettwurst, die so lang sein mußte, daß man mit ihr das Brot<br />

umwinden konnte. Konnte eine Mettwurst nicht gegeben werden, war ein größeres Stück Fleisch zu<br />

geben. In den Fasten kamen dazu einige Eier.<br />

Rep.122. III. B. 375. (1718) St.A.O.<br />

1865 stand Wulfert nach dem Grundsteuergesetz mit monatlich 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf. Als Steuerzahler<br />

an der Spitze aller Höfe des ganzen Kirchspieles Badbergen. Keiner der anderen Höfe erreichte auch<br />

nur die 4 Rth. Grenze.<br />

1866 Größe des Colonates 401 Morgen 54 Quadratruten.<br />

28.12.1868 richtete ein heftiger Sturm beträchtlichen Schaden in den Holzungen und an den<br />

Gebäuden an.<br />

1868 zahlte Wulfert monatlich an Grundsteuer 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf., Häusersteuer 10 ggr. 8 Pf.,<br />

Personensteuer 27 ggr., alles zusammen 6 Rth. 2 ggr. 1 Pf.<br />

22.6.1869 ist Maria Elisabeth Wollermann, Ehefrau des Justus Johann Wulfert-Block verstorben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

19.7.1870 mußten sämtliche Bauern der Kirchspiele Badbergen und Menslage, darunter also auch<br />

Colonus Wulfert-Block, mit ihren Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die<br />

brauchbaren Pferde für den Kriegsdienst ausgesucht wurden. Es war nämlich Krieg zwischen<br />

Preussen und Frankreich ausgebrochen.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

23.11.1871 führte Hermann Diedrich Wilhelm Block seine Liebste Anna Christine Wilhelmine Meyer<br />

zu Devern zum Traualtar.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Am letzten November 1871 fiel ½ Fuss Schnee. So früh und so viel ist seit Menschen Denken nicht<br />

gefallen. Dann kam Frost dazu, sodaß man am 7. Dezember 20 Grad Kälte hatte, dann aber wurde es<br />

wieder gelinde.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

27.12.1875 lieh Colonus Hermann Diedrich Wilhelm Wulfert-Block von dem Colon Netheler, in<br />

Grönloh, 1350 Mark die jährlich mit 47,25 Mark zu verzinsen waren.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 114 / 142


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2.10.1878 verstarb der Zimmermeister Johann Heinrich Brickwede in Wulferings Heuer, und seine<br />

hinterlassene Witwe geborene Catharina Margaretha Landwehr am 30.1.1882. Mehrere<br />

Generationen der Familie Brickwede sassen als Heuerlinge auf Wulfering. Das zeugt von einem edlen<br />

Gemeinschaftsgefühl, das Bauer und Heuermann beseelte.<br />

4.4.1880 ist der Colon Justus Johann Wulfert-Block auf Wulfering gestorben und am 7.4.1880 zu<br />

Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1.4.1882 wird auf Antrag das Testament der verstorbenen Eheleute Johann Heinrich Brickwede und<br />

Catharina Margaretha Landwehr vom 21.5.1872 eröffnet. Für die in Amerika lebenden Brickweden<br />

Kinder wird Hermann Wulfert in Grönloh als Bevollmächtigter bestimmt, die Interessen derselben<br />

wahrzunehmen.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

5.5.1883 zwischen 3 und 4 morgens, brannte das Wulfert’sche Heuerhaus, das sogenannte<br />

:Kamphaus”, das von dem Heuermann Heinrich Wendt bewohnt war, total nieder. Die Mobilien<br />

wurden teilweise gerettet, doch 2 Kühe und der Hund kamen in den Flammen um. Das Heuerhaus<br />

war bei der Calenberger Grubenhagenschen Feuerversicherung nur zu 75 Rth. oder 225 Mark<br />

versichert.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

6.3.1884 fand eine Ortstermin statt zwecks Beratung und Beschlussfassung über die Herstellung des<br />

Grenzweges zwischen den oldenburgischen Bauerschaften Bünne und Schwege und der preussische<br />

Bauerschaft Grönloh. Es nahmen daran teil; Grossherzoglicher Oldenburgischer Amtshauptmann,<br />

Gemeindevorsteher Fangmann aus Dinklage und mehrere Oldenburgischer Interessenten, der<br />

Preussischer Kreishauptmann, der Gemeindevorsteher Wulfert, Hofbesitzer Grönloh, Hofbesitzer<br />

Netheler, Hofbesitzer Göhlinghorst und Hofbesitzer Wollermann, sämtlich aus Grönloh. Der ganze<br />

Weg wurde abgeschritten und in Augenschein genommen, und darauf im Hause des Coloni Große<br />

Wehrmann in Bünne über die Herstellung verhandelt, aber eine Einigung kam nicht zustande. Auf<br />

dem Rückweg kehrte der Kreishauptmann bei Gastwirt Reinermann in Wehdel ein, wo auch bald die<br />

Grönloher Vertreter eintrafen. Man verhandelte noch einmal, doch wiederum erfolglos. Erst 1886<br />

wurde die Herstellung des “Dieckbrockweges” ausgeführt.<br />

St.A.O.<br />

Um 1900 befand sich auf Wulferts Gründen, im Haarbusche, eine noch leicht erkennbare 200 Meter<br />

lange Landwehr.<br />

9.6.1910 ist Hermann Diedrich Wilhelm Wulfert-Block gestorben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

5.6.1913 wurde der Anerbe Rudolf Arnold Diedrich Wulfert-Block und Anna Brundert aus Lechterke<br />

in der Kirche zu Badbergen copuliert.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Anna Brundert war am 22.4.1891 in Lechterke als Tochter des Hofbesitzers Hermann Brundert und<br />

dessen Ehefrau Auguste Volkert geboren und brachte ihren elterlichen Hof mit in die Ehe. Sie wurde<br />

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Mutter von 2 Kindern.;/ Hilde Auguste, * 21.3.1916, ∞ 2.6.1938 Hermann Kurt Gustav Sickmann./<br />

Hermann Justus, * 2.3.1921, Anerbe, † 18.3.1942 Roslawl in Russland im Schlachtgetümmel gefallen.<br />

Beide Höfe fielen nun an seine Schwester Hilde Sickmann, geborene Wulfert-Block.<br />

1926 war der von dem Reichsfinanzamt festgestellte Einheitswert des Hofes Wulfert 100200,—RM.<br />

1926 Größe des Hofes 111,5 ha.<br />

4.8.1933 ist die Witwe Anna Christine Wilhelmine Wulfert-Block, geborene Meyer zu Devern,<br />

entschlafen.<br />

1950 Größe des Hofes 111 ha oder 444 Morgen.<br />

1952 hat das alte Erbwohnhaus einen stattlichen neuen Fachwerkgiebel erhalten.<br />

31.10.1954 ist die Ehefrau Anna Wulfert-Block, geborene Brundert, verstorben und ihr<br />

hinterbliebener Lebensgefährte Rudolf Arnold Diedrich Wulfert-Block am 27.5.1959.<br />

Die Eheleute Hermann Sickmann und Hilde Auguste Wulfert-Block, jetzige Eigentümer, haben 2<br />

Söhne.;/ Hermann Heinrich Rudolf, * 27.12.1945./ Werner Hermann Heinrich, * 12.6.1948.<br />

Erbe Wulfert in Mimmelage.<br />

Der Hof Wulfert liegt in der Bauerschaft Groß Mimmelage des Kirchspiels Badbergen. Die<br />

Schreibweise des Namens dieser Bauerschaft ist vor mehreren Jahrzehnten behördlich als<br />

“Mimmelage” fälschlich angeordnet worden. Um 1900 schrieb man allgemein “Minmelage” welche<br />

Schreibweise alte Leute bis auf den heutigen Tag beibehalten haben. In einer Urkunde von 1240<br />

steht “Mintmelaghe”. In der Urkunde “Confirmatio super pleben concessam in Menslage de<br />

parochia Loningen” 1247 kommt “parvum Mintemelaghe” (Klein Mimmelage) vor. Diese Bauerschaft<br />

heißt in dem landesherrlichen Viehschatzregister von 1490 “Bursscop to lutteken Myntmelage”, und<br />

das heutige Groß Mimmelage ist genannt “Bursscop to Mindmelage”. Die alten Badberger Urkunden<br />

der Kirchenbücher sprechen nur von einer Bauerschaft “Mindmelage, Mimelage und Minmelage”.<br />

Die Bezeichnung “Klein Mimmelage” ist wohl üblich geworden, als die Höfe des Teiles der<br />

Bauerschaft Minmelage der neu gegründeten Kirche in Menslage als Pflichtig überwiesen wurden.<br />

Im Kopfschatzregister (1511-1539) heißt das heutige Groß Mimmelage “Myntmelage” und in einer<br />

Urkunde des Jahres 1522 “tho Groten Myntmelage”. 1560 heißt es “Burschup Mynmelage”, und im<br />

Sxchornstein- Feuerstättenverzeichnis vom Jahre 1599 steht “Mindmelage. In den Registern von<br />

1618-1650 erscheint auch “Mimmelage”. Aus der ältesten Schreibweise Myndmelage oder<br />

Mintmelage wurde abgeschliffen vom Volksmunde “Minmelage”, und letztere Schreibweise sollte<br />

als richtig gelten. Über die Bedeutung des Namens ist man sich nicht einig. Da es sich aber um ein<br />

Niederungsgelände zwischen dem alten Farngau und dem Hasegau handelt, in welchem die<br />

Minze.ächsisch “mint”, schwedisch “mynta” und dänisch “minte”, reichlich vertreten war, ist es nicht<br />

unmöglich, daß die Bauerschaft ihren Namen von der Minze erhalten hat. Wahrscheinlich ist die<br />

umfangreiche Bauerschaft Minmelage zwischen 1000-1200 in dem bis dahin unbewohnten Gebiet<br />

gegründet worden. Sie ist eine westfälische Streusiedlung mit Einzelhofanlage. Groß Minmelage ist<br />

eine Siedlung von 8 Erben und 15 Halberben. Aus der Mitte der Ganzerben und Halberben ging<br />

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jährlich der Burrichter oder Bauerrichter hervor. Die Erbkotten, Markkotten usw. sind weit jüngere<br />

Anlagen.<br />

Der Bauernhof Wulfert ist der Classification der Höfe nach ein Voll- oder Ganzerbe und wurde in den<br />

Registern des 19. Jahrhunderts sub. Nr.1 der Bauerschaft Groß Minmelage geführt. Es ist eine der<br />

ältesten Alagen der Minmelager Siedlung. Auch sein patronymischer Name, der von Wolfhart,<br />

Wolfhard, Wolfram oder Wolfgang abgeleitet ist, bestätigt sein Alter. Wenn man von Hof Wulfert in<br />

Groß Minmelage oder seinem Zubehör spricht, sagt man in der Umgangssprache “Wulfers”,<br />

während man bei Wulfert in Grönloh “Wulfering” sagt. Wulfert war früher im Besitz der mächtigen<br />

Grafen von Tecklenburg. Wann und wie es in den Besitz derselben geraten ist, ist nicht bekannt. Mit<br />

dem Erbe war eine Zeitlang ein Heinrich von Ledebour belehnt, 1479 war es an Brun de Bare eigen,<br />

dann aber belehnte der Graf von Tecklenburg den aufsitzenden Bauer Wulfert mit dem Erbe. Als<br />

Wehrfester hatte Wulfert jedesmal, wenn die Tecklenburger in Fehden und Kriege verwickelt waren,<br />

zwei waffenfähige Männer zu stellen. Als die Macht der Tecklenburger gebrochen war, wurde<br />

Wulfert ein Lehn der Könige von Preussen. Es liegen Lehnbriefe des Friedrich I., Friedrich Wilhelm I.,<br />

Friedrich II. und Friedrich Wilhelm, Konig von Preussen, vor. Dies Lehn war ein sogenanntes<br />

Kunkellehn. Das heißt, es konnten auch weibliche Nachkommen erben und belehnt werden, wenn<br />

ein Sohn als Anerbe nicht vorhanden war. Aufheiratende Ehemänner konten nicht belehnt werden.<br />

Der letzte Lehnbrief ist vom Jahre 1792 für Margaretha Maria Wulfert, Ehefrau des Johann Meyling<br />

sive Wulfert. Sie wurde mit dem Hofe belehnt, nachdem ihre Mutter Lücke Wulfert, Witwe des<br />

Johann Hermann Hillige sive Wulfert, am 24.9.1791 verstorben war. Die Lehnshoheit ist 1833<br />

erloschen, eine Ablösung oder ein Freikauf brauchte nicht stattfinden, da das Erbe ein freies Lehn<br />

war.<br />

1.8.1479 Brun de Bare, Knappe, verkauft 6 Schillinge jährlicher Rente aus seinem Erbe Wulfferdynck<br />

in der Bauerschaft Myntmelage, Kirchspiel Badbergen, für 6 Mark an die Kirchenraete von St.<br />

Sylvester in Quakenbrück.<br />

Kirchenraete; Otto Vos, Knappe, Johannes Rogge und Meynhard Visbeke.<br />

Dep.50a. Nr.16. S.15. St. Sylvester Quak. St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Mindmelage, Herman Wulffard; 11 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 5 Rinder, 9<br />

Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

1511-1539 dt. II Marck Jacob Wulfferdinck, Grete (Taleke) uxor III Marck XVI Schill.<br />

dt. Marcam Arndt Wulffert …….. ……… ………………………. I Marck IIII Schill.<br />

Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Diese beiden Kopfsteuerpflichtigen stehen hinter einander. Bei Jacob Wulfferdinck handelt es sich<br />

sichtbar um den Vollhof. Ob seine Frau nun Grete oder Taleke hieß, ist unsicher. Taleke ist von<br />

derselben Hand über Grete geschrieben, doch der Name Grete ist nicht durchstrichen. Wer Arndt<br />

Wulffert ist, kann nur vermutet werden. Er könnte ein Bruder des Colons Jacob sein. Die Ehefrau des<br />

Arndt Wulfert ist nicht genannt. Vielleicht war er verwitwet, da die letzteren Beträge für Kinder über<br />

12 Jahre und Dienstpersonal gezahlt worden sind.<br />

1512 Mintmelaghe, Arndt Wulfert IIII Schill., Johan Wulffert III Schill. Kopfschatz.<br />

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Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

6.8.1539 die Knappen Jaspar Tribbe und Hinrick van Leden bewilligen Toele, Hermans und Hillen to<br />

Borcherdinck Tochter, die sich ihnen zu eigen gegeben hat, Johan Wulfferde geheiratet hat und auf<br />

das Erbe ton Dyke in der Bauerschaft Mynthmelage gezogen ist, dass ihr erstes Kind frei sein soll.<br />

Urk. d. Hauses Campe St.A.Münster.<br />

15.6.1590 hat “de Blixen Borgerdincks Haus in der Ihorst angezündet und verbrandt, imgleichen 5<br />

Häuser zu Mintmelage im Kirchspiel Badbergen”.<br />

Erdmanns Liliens Chronik III. Teil, S.147.<br />

Die hier erwähnte Frauensperson Blixen war seinerzeit eine Gefahr und ein Schrecken der<br />

Bevölkerung. Mit ihrem Namen schüchterte man noch nach 1900 Kinder ein und gebrauchte den<br />

Namen zum Fluchen.<br />

1591 wurden von raubenden Soldaten 5 Höfe in Brand gesteckt. Unter diesen Höfen waren die<br />

Erben Wulfert und Ahlert.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1598 Johan Wulffert zu Mintmelagh wird wegen Gerlich de Wendt daselbst eingelagh ussgeraufften<br />

bandes mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Jacob Wulffert gibt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1599 Burschup Mynmelage, Jacob Wulffert.<br />

Eine Leibzucht oder ein Nebenhaus war 1599 noch nicht vorhanden. Auch in den Jahren 1631, 1636<br />

und 1648 ist kein Nebengebäude verzeichnet.<br />

Schornstein- und Feuerstellenverzeichnis 1599 St.A.O.<br />

1608 Johan Wulffert wird wegen beschädigten Daumen mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbe Johan Wulfert gibt 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1636 war Johan Wulfert Bauerrichter und gab als solcher statt 1½ Rth. nur 15 Schill. 9 Pf.<br />

Contributionsreg. 1636 St.A.O.<br />

1637 waren viele Bauern mit den Contributionszahlungen im Rückstande. Der schwedische<br />

Rittmeister Blancken war 1637 beauftragt, in Vehs und Groß Minmelage die Rückstände an Steuern<br />

einzutreiben. Auf dessen Drauwschreiben hin entsandten Johan Wulffert und Johan Elting, denen<br />

gerade das Bauerrichteramt unterlag, den beheimateten Leutnant Johan Tellkamp und Wilhelm<br />

Meier genannt Steenblock nach Osnabrück, um mit dem Rittmeister Blancken zu verhandeln.<br />

Tellkamp und Meier genannt Steenblock wurden aber in Osnabrück als Bürgen für die Steuerschuld<br />

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14 Tage in Arrest gehalten. Später standen Tellkamp und Meier genannt Steenblock in Kaiserlichen<br />

Diensten. Von Fürstenau aus versuchten sie, Elting in Vehs zum Zwecke von Verhandlungen<br />

aufzusuchen, gerieten aber erneut in schwedische Hände und wurden gefangen gehalten. Als<br />

Lösegeld und sonstiger Schaden musste Elting ihnen 100 Rth. zahlen. Noch im Jahre 1656 hatte<br />

Minmelage die auf es entfallende Hälfte nicht zurückgezahlt. Der Leutenant Johan Tellkamp ist am<br />

18.3.1681 in Badbergen begraben und Wilhelm Steinblocks Witwe Alheit am 22.11.1680.<br />

1647 gab Johan Wulfert jedesmal an Contribution 5 Rth.<br />

1648 war Johan Wulfert wieder Bauerrichter und zahlte daher nur 2½ Rth. Contribution.<br />

Contributionsreg. 1635-1636 St.A.O. und Dühne II. S.214.<br />

1651 werden genannt; Berendt Wulffert, Alberth, Geske, 2 Knechte alss Jacob und Mencke, de<br />

Magdt Gebbeke.<br />

Einwohnerverzeichnis 1651 Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1653 Berent Wulfert wird wegen Verrichtete mutwillige schlegerei und messer Ziehens wider<br />

Herman de Wendt mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />

Berent Wulfert zu Mintmelage wird wegen wider Gerdt Rickehauss erreigten tumults, scheldens und<br />

Schlegerei mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Erbe Wulffert; 6 Pferde, 2 Endter, 7 Kühe, 15 Rinder, 23 Schweine.<br />

Leibzucht; pauper.<br />

Viehbeschreibung 1651 Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Erbe Wulffert gibt 7 Rth. 8 Schill. 3 Pf. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr erhoben<br />

wird.<br />

Viehschatreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.8.1668 erscheinen aus der Bauerschaft Mintmelage Johan Luedeling junior, Jacob Dieckman, Johan<br />

Sandt Kuhlen, Herman Buerding, Berend Wulferts Sohn Johan für sich und namens der<br />

Mitinteressierten wegen geschütten Viehes in der grossen Quakenbrücker Mark auf dem Rathause<br />

zu Quakenbrück.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 Erbe Wulffert gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

30.10.1685 erklärt vor Johannes Nienkirchen, Richter zu Quakenbrück, der ehrbare Albert Lueling zu<br />

Mintmelage, auf Luelings Erbe daselbst, für sich, seine Frau Luecke Gerding, dem Johan Wulfert in<br />

Mintmelage 63 Rth. schuldig zu sein und stellt darüber einen Schuldschein aus.<br />

Testes; Melchior Libborch zu Quakenbrück und Herman Burmeister von Mintmelage.<br />

9.4.1695 setzt Johan Wulfers, Schwager des Johan Meyer zu Menslage, in seinem Testament seines<br />

seligen Bruders Sohn namens Johan Wulfers, zu dem der Erblasser Pate gewesen ist, zum<br />

Universalerben seiner Lassenschaft ein. Auch gedenckt er der beiden Kinder seiner verstorbenen<br />

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Schwester Geske Meyer zu Menslage, geborene Wulfers, Christina und Johan Meyer. So geschehen<br />

zu Badbergen.<br />

Der 1695 genannt Johan Wulfers, sein verstorbener Bruder, dessen Name aber nicht genannt ist,<br />

und seine Schwester Geske Wulfers, verehelichte Meyer zu Menslage, waren die Kinder der Eheleute<br />

Henrich Wulfers und …. Middendorf. Der Erblasser Johan Wulfers wird ledig verstorben sein, und die<br />

Eltern Henrich Wulfers und …. Middendorf sind nicht Colonen auf Wulfert gewesen. Da die<br />

Kirchenbücher in Menslage erst 1694 beginnen, kann mit Sicherheit nichts festgestellt werden,<br />

zumal auch andere Nachrichten bislang nicht angefallen sind. Auch die 1671 beginnenden Badberger<br />

Kirchenbücher versagen wegen der Häufigkeit des Namens. Sicher ist, dass Geske Wulfert 1684 den<br />

Witwer Johan Meyer zu Menslage freite, ihre Tochter Christina 1685 geboren wurde und ihr Sohn<br />

Johan in August 1691. Sie muss bei oder bald nach der Geburt des Sohnes verstorben sein, da Johan<br />

Meyer zu Menslage 1692 zur dritten Ehe mit Anna Margaretha Kayser schritt. Auch ist berichtet dass<br />

ihre Ehe nur 7 Jahre und 10 Wochen währte.<br />

1698-1699 herrschten im <strong>Artland</strong>e grosse Not und Teuerung infolge Missernten, sodass die Obrigkeit<br />

gezwungen war, Roggen im Amte Minden aufzukaufen.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

1722 Arnd Wulfert hat eine Lehnstätte vom Amte Tecklenburg. Derselbe muss bei Auffahrt und<br />

Sterbefall zur Zeit 14 Rth. nach Tecklenburg zahlen. An Monatschatz gibt er voll 5 Rth. 1 Schill., und<br />

an Rauchschatz inclusis der Heuerleute 5½ Rth. Ferner gibt derselbe an den Archidiaconus ½ Scheff.<br />

Sendhafer, an die Pastore 2 Scheff. Hafer und 4 Garben, an die Küster 1 Scheff. Hafer, 1 Brod, 24<br />

Garben und eine Gänsebrust und an den Richter 1 Scheff. Hafer.<br />

1722 Größe des Colonates; 13 Malter 3 Scheffel 2 Becher.<br />

Praestationsreg. 1722 St.A.O. und Akten d. Hist. Ver. Osnabr. V. 602.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu der Wulfert 4 Scheffel<br />

Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />

1783 hatte Wulfert 5 bewohnte Nebenhäuser.<br />

1787 wird berichtet, dass die Colonen Wulfert und Hamcke bei den Rundefuhren<br />

zusammenspannen.<br />

1803 bereits zu Beginn der ersten französischen Besetzung wurde dem Kirchspiel Badbergen eine<br />

Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Wulfert zahlte 2 Thl.<br />

1803 Größe des Hofes;<br />

Ackerland 8 Malter 10 Scheffel.<br />

Wiesen 3 Malter 1 Scheffel.<br />

Weiden 1 Malter 4 Scheffel.<br />

Holzgrund 1 Malter.<br />

Insgesamt 12 Malter 4 Scheffel. (dies kann nicht stimmen)<br />

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1826 ist berichtet, dass Wulfert 4 bewohnte Nebenhäuser hat.<br />

30.6.1846 Colon Wulfert in Mimmelage zeigt an, dass aus seinen unverschlossenen Speicher 3<br />

Spaten mit Stielen, die besonderen Arbeiten dienen, gestohlen sind.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

1852 ist vermerkt, dass Wulfert aus der Nortruper Mark 4 Morgen 101 Quadratruten erhalten hat.<br />

1861 Wulfert hatte den Küstern der luth. und kath. Kirche, die einen Anspruch auf 260 Pfund Brot<br />

hatten, je 1 Brot zu geben, wofür ein jeder Küster einen Weihrauch zu bringen hatte.<br />

Neues Lagerbuch 1861 (siehe Praestationsreg. 1722)<br />

1870 ist die Größe des Colonates 138 Morgen.<br />

Inschriften auf dem Ganzerbe Wulfert.<br />

Im Balken vor der grossen Einfahrtstür des Hauses steht;<br />

Johann Arend Meyling jetzo Wulfert und Margaretha Maria Wulfers Eheleute.<br />

1792 den 21. Juni. Meister Riedemann.<br />

Im Giebelbalken steht;<br />

Habe deine Lust an den Herrn der wird geben was dein Herze wuenschet. Befiel dem Herrn deine<br />

Wege und hoffe auf Ihm er wirds wohl machen. Psalm V.4 und 5.<br />

Vor der alten Scheune;<br />

Johann Arend Meifolding selig Maria Wulfers.<br />

Johann Hermann Hilge jetzt Wulfert, Luecke Wulfers Eheleute 1756 Meister Ranze.<br />

Eine andere Scheune zeigt die Inschrift;<br />

Johann Arend Wulfert geb. meiling, Margaretha Maria Wulfers und ihr Sohn Johann Arend<br />

Schwiethard Wulfert haben die Scheune 1826 bauen lassen. Riedemann.<br />

Vor einer zweiten Einfahrt steht;<br />

Mit Gott und Uberlegen setzten wir hier unsern Bau, der Herr verspricht den Segen der auf sein<br />

Wort vertraut.<br />

Mitteilung des Herrn Arnold Wulfert 1966.<br />

Besitzer des Colonates.<br />

1490 Herman Wulffard.<br />

1511-1539 Jacob Wulfferdinck ∞ Grete oder Taleke.<br />

1599 Jacob Wulfert ∞ Margaretha Ahrenhorst.<br />

1624-1648 Johan Wulfert ∞ Gesa Brokamp, * ca 1585.<br />

1651 Berend Wulfert ∞ (1) NN.<br />

Berend Wulfert, † 1683, ∞ (2) Elsabein Bodeman, † 1690.<br />

30.05.1684 Berend Wulfert ∞ Gretke im Wolde.<br />

10.10.1690 Reinke Sander sive Wulfert ∞ Gretke im Wolde, Witwe Berend Wulfert.<br />

15.10.1715 Johan Arend Meyfolding sive Wulfert ∞ Maria Wulffers, Hoferbin.<br />

16.05.1747 Johann Hermann Hillige sive Wulfert ∞ Lücke Wulffers, Hoferbin.<br />

30.09.1784 Johann Arend Meyling sive Wulfert ∞ Margaretha Maria Wulfert, Hoferbin.<br />

27.11.1836 Schwiethard Johann Arend Wulfert ∞ Catharina Maria Margaretha Wehriede.<br />

06.11.1879 Hermann Arnold Georg Wulfert ∞ Anna Helena Johanna Meyer sive Ahlert.<br />

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07.06.1924 Hermann Heinrich Georg Wulfert ∞ Alwine Stockelmann<br />

Werner Greve ∞ Irmgard Wulfert, Hoferbin.<br />

Volkert Vollerbe in Langen.<br />

Volkert in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen ist der alten Classification der Höfe<br />

nach ein Vollerbe und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts als solches unter Nr.10 der<br />

Bauerschaft geführt. 1240 wird die Bauerschaft Langen urkundlich zuerst genannt, doch ist dieselbe<br />

weit älter. Die Bauerschaft führt ihren Namen nach ihrer langestreckten Lage. Langen weist zwei<br />

Altsiedlungskerne auf. Die nördliche Höfegruppe umfasst die Vollerben Boye, Harsing, Heye,<br />

Siemermann und Volkert. Die zugehörige Langstreifenflur findet sich auf dem Esch “Ort Langen”. Das<br />

südliche Dorf setzt sich aus den Vollerben Broenne, Klatte, Sickmann, Vageding und Wesselmann<br />

zusammen, die alle am westlich der Strasse gelegenen Kernstück des Langer Esches beteiligt sind.<br />

Die Vollerben Harsing, Boye, Heye Volkert und das Halberbe Wernsing liegen so dicht bei einander,<br />

dass man die Flur “Höfeort” nannte. Wernsing und Volkert liegen einander gegenüber, nahe bei<br />

einander, nur heute durch die Eisenbahn getrennt. Volkert ist von Volkwart abgeleitet und bedeutet<br />

Volksbeschützer. Volkwart ist eine uralte Zusammensetzung, die lange vor dem Jahre 1000 begegnet<br />

als volkstümliche Würde.<br />

Im 13. Jahrhundert waren die Vogteifreie Iding, Kuest, Vageding und Volkert.<br />

Dr. Rolf Berner 1965 S.91.<br />

Um 1300 erwarb das Kloster Börstel den vollen Zehnten aus Ländereien des Hofes Volkert.<br />

KHBB 15. S.74.<br />

1376 wird ein Wicbold Volkardinck genannt. Ob dieser aber in irgendeiner Beziehung zu diesem Hofe<br />

und der Familie Volkert steht, kann nur vermutet werden.<br />

1378 der schon erwähnte Wicboldus Volkardink steht in keiner Beziehung zu dem Hofe oder der<br />

Familie Volkert in der Bauerschaft Langen, denn die Urkunde in lateinischer Sprache sagt, dass er<br />

von Hause Volkardink in der Bauerschaft Holsten des Kirchspiels Ankum stammt und auf seinen Hof<br />

zugunsten der Ordensritter zu Lage verzichtet.<br />

Datum anno domini MCCC Septuagesimo sexto in profesto beatorum Marci et Marcelliani martirum.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.130 Urk. Nr.LXXVIII<br />

Um 1400 trugen die Herren von Voss den Zehnten des Hofes als ein Lehn der Bïschöfe zu Münster.<br />

KHBB 15. S.76.<br />

29.9.1439 vor Heinrich Brawe, Richter zu Quakenbrück, verkaufen Lampeke zu Neteldynck, seine<br />

Frau Kyne und ihre Kinder Grete unD Kyne, zu Langen, die Hofstätte ton Pole, die dabei gelegene<br />

Wiese und eine mit Flachs bestellte Breite (Lynbreden), zwischen dem Lande Hannekens zu<br />

Wernsyng und Wessel to Volquardinck auf dem Esche gelegen, mit Ausnahme des Zehnten für 32<br />

Mark.<br />

Zeugen; Herman upen Orde, Friedrick Kust, Gerke Vogetman, Gerke Barlage, Wessel to Volquardinck<br />

und Otto Neteldynck.<br />

Urk. Nr.175. Copie d. 15. Jahrh. Beglaubigt von Notar Johannes Bodeker St.A.O.<br />

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1441 unter de vrigen tho Badbergen heisst es; item Wessel to Vollcquardinck 10 Schilling.<br />

Bemerkung; Wessel to Vollcquardinck ist im ganzen Kirchspiele Badbergen der höchste Steuerzahler,<br />

ihm folgen der Freibauer Wessel Teltinck mit 9 Schill. und der Stattliche Freibauer Ludeke Enchus<br />

(Enenhus) in Grothe mit nur 6 Schill.<br />

Dep.3a. I. II.G. Nr.68. Bederegister 1441 St.A.O.<br />

1458 item Otto Voss hefft entfangen dat hues to Hadersinck, dat hues tor Stege, den Kotten ton<br />

Amerlande, Ringelduven hus in D., den tegeden over dat hus to Volckquardinck, over Boyen hus to<br />

Langen, in den kerspell van Badbergen to Manleyne, twe huse to Gravenhorst in den kerspell to<br />

Essene, myt der Broeckmoelen und eyn hus ton Varwerk in den kerspell van Lastorpe, und eyn hus<br />

ton Sande in den kerspell van Badbergen in Manst.<br />

Msc.II. 162. S.225 Nr.350 Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465.<br />

1460 vor dem Richter Wermbolt von Vuellen, Knape, verkaufen Taleke, Witwe Rolewes up den Orde,<br />

Tebbeke und Johan uppen Orde, Söhne Tobias uppen Orde und im Namen Mesters Bernd uppen<br />

Orde, Dechant zu St. Martin in Münster, Sohn Tobias uppen Orde, für 36 Rhinsche Gulden den<br />

Zehnten über das Haus “Gerhard ton Pole, so dat Erbe und Hus belegen is” in der Bauerschaft<br />

Langen, an die Volkwerdersche in Langen.<br />

26.6.1472 ist Otto Voss belehnt mit “dar erve ton Sande” und mit (dem Zehnten) den tegenden over<br />

dat huis to Volquardinck und over Boyen hus.<br />

Msc.II. 163. St.A.Münster.<br />

1472 feria 6ta post Joann Bapte, item Otto Voss hevet entfangen den tegeden over dat hus to<br />

Volcquardinck to Langen, Kerspell Badbergen, in Manst.<br />

Msc.II. 163 Vechtisch Leenboeck S.117.<br />

1487 erklärt Tebbe Volquard, dass er von Otto Voss in Gegenwart von Johan Bracke und Otto Korf<br />

mit dem Zehnten über Volquards Erbe an manns statt belehnt ist.<br />

Dühne II. S.172.<br />

1488 wurde Otto Voss von dem Grafen zu Tecklenburg mit den Zehnten über das Haus Volquarding<br />

belehnt.<br />

Dühne II. S.172.<br />

1490 Bursscop to Lancgen, Wessel Volkert ; 11 Pferde, 8 Ochsen, 12 Kühe, 26 Rinder, 79 Schweine.<br />

Bemerkung; Wessel Volkert hat den größten Viehbestand in der Bauerschaft.<br />

Ferner wird genannt als zweiletzter Steuerzahler in der Liste;<br />

Henke Volqward; 1 Pferd, 4 Kühe, 2 Rinder, 4 Schweine.<br />

Bemerkung; wer dieser Henke Volqward ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Um den<br />

Markkotten Volkert in Langen kann es sich nicht handeln, da dieser in den Kopfschatzregistern von<br />

1512 und 1532 noch nicht erscheint.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

1492 des Frydages na Sunte Valentini dage, Boldewyn Voss ist belehnt mit den tegeden over dat<br />

huys to Volquardinck to Langen.<br />

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Msc.II. 163. S.97. Nr.644R.<br />

16.2.1492 erhält Boldewyn Voss u.a. dat hus ton Sande, den tegenden over dat huys to Volquardinck<br />

und den tegenden over Boyen huys to Langen.<br />

Msc.II. 163. St.A.Münster.<br />

17.6.1510 Wessele Volqwarde hefft entfangen u.i.b. behoif siner und einer broder myt den tenden<br />

des huses to Pole und myt alle siner tobehoringe, Burschaft Langen kerspell Bathbergen in dst.<br />

O.G.C. Bnd. V. S.270.<br />

29.4.1511 wird Boldewyn Voss belehnt mit dat hus ton Sande, den tegenden over dat huis to<br />

Volquardinck und over Boen huys.<br />

Msc.VII. 405. St.A.Münster.<br />

1512 Gerdt Wolquart 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1518-1519 Langen, Volquart 1 Marc.<br />

Rep.355C. Nr.4. S.16. Herbstbede St.A.O.<br />

1520 (ohne nähere Datum)<br />

Von Johan Morinck, Richter zu Quakenbrück und Badbergen, verkaufen die gemeinen Bauern und<br />

Markgenossen in Langen, Berdt Volquardinck, Johan Tydinck, Arndt Mencke, Gerdt Kusth, die<br />

Sickmansche, Kersten to Vagedinck, Johan Klatte, Johan to Wernsinck, Herman Heyge, Herman<br />

Bredekamp, Johan Rovekamp, Brun Brove, Luebbecke Brunynck, Kersten to Harsinck, Johan<br />

Symerman und Tebbeke Boige an Berndt upn Orde, senior, des Kapitels der kerken sunte Sylvester in<br />

Quakenbrück, den Platz und Raum zu beiden Seiten des Hauses und Erves ton Brunswynckell in<br />

Langen.<br />

Zeuhgen; Luebbecke Elffers, Vogd in badbergen, Johanning Meyer, Wychmansw ton Morhus,<br />

Helmerick tor Schueren.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1525 Gemeine Leendach tor Vechte up dinxdach na unnser Leven frouwen Visitationis dage, item<br />

Boldwyn Voss ys beleent myt den tegeden over das hus to Volquardinck to Langen.<br />

Msc.VII. Nr.406. S.101R. Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1522-1532.<br />

4.7.1525 Boldewyn Voss wird belehnt mit dat huys ton Sande den tegenden over dat hus to<br />

Volquardinck und over Boyen huys to Langen.<br />

Msc.VII. 406. St.A.Münster.<br />

1532 dt. II Marck Gert Volckquardt, Wibbeke uxor II Marck VIII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1534-1535 Frienn (Freie) in Langen, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck,<br />

Volcwart.<br />

Rep.355C. Nr.8a. S.7.V. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />

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1536 Lehntag in Vechta, Boldewyn Vohs is beleent mit den Tegeden von dat Hues to Volquardinck to<br />

Langen.<br />

Msc.VII. 165. Nr.578. S.111. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553.<br />

1541-1542 Langenn, Volckquart 1 Marc.<br />

Rep.355C. Nr.9. S.26R. Herbstbede St.A.O.<br />

1555-1556 Langen, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck, Volqwart.<br />

Rep.355C. Nr.32. S.7R. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />

1556 vor Dyderick tor Mollen, Richter des Bischofs von Münster und Osnabrück, für Quakenbrück<br />

und Badbergen, erscheinen; Henrich Syckeman, Johan Wesselman, Tepe Rovessings (Rovekamp?),<br />

Luebbert Buenyick (Brunynck, Luebbecke 1520?), Brun Corbecke, Henrich to Vagedinck, Roleff<br />

Klatte, Johan Biekamp (Brekamp?), Johan Mencke, Johan Kuist, Johan to Idinck, Berndt Volquardt,<br />

Zwaneke to Hersinck (Harsing?), Luedeke to Wernsynck, Johan Boje, Gottschalck Heye, Herman<br />

Symerinck und Tebbe tor Stege, Markgenote de Burschop to Langen in den kerspell Batbergen, und<br />

verkaufen an Johan von Bursewynchell und seiner echten Husfrau und Erben einen lynen orth vor<br />

den Langer Mersche by Burswynckeles belegen vor eine genugsame summe Gulden.<br />

Zeuge; Wythem Morinck und Johan …..<br />

Anno domini Millesimo Quingentesimo quinquagesimo sexto die …. Gregorii papa. (1556)<br />

Quelle Meyer zu Bergfeld.<br />

29.4.1560 ist Hinrich Voss mit dem huse tom Sande, den tegenden over dat hues to Volquardinck<br />

und over Boienhues belehnt.<br />

Msc.VII. 408 St.A.Münster.<br />

1565 wurde ein neuer Erbschatz ausgeschrieben und die Höfe wurden nunmehr in Vollerben,<br />

Halberben, Erbkotten und Markkotten eingeteilt.<br />

1565-1566 Langenn, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck, Volquart.<br />

Rep.355C. Nr.50. S.9R. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />

1565-1566 Langen, Volquart 1 Marc.<br />

Rep.355C. Nr.50. S.22R. Herbstbede St.A.O.<br />

1567 fand zwischen Vollerbe Heye und Vollerbe Volquarding mit Bewilligung der beiderseitigen<br />

Grundherren ein Grundtausch statt. Als Grundherr über Heyen Erbe wird Clamor von dem Busche<br />

und über Volquerdings Erbe die Vormünder über Bremers Kinder genannt. Dühne schreibt; 1567 war<br />

Volkert an von Bremer eigenbehörig und später frei. Diese Nachricht scheint nicht zutreffend zu sein.<br />

Volkert hatte wahrscheinlich Grundstücke unter, deren Grundherrschaft von Bremer war, die er mit<br />

dem Vollerbe Heye austauschte. Wahrscheinlich handelte es sich um Grundstücke untergegangenen<br />

Pohl-Erbes, die Volkert unter hatte.<br />

Arch. Haus Schulenburg und Dühne II. S.172.<br />

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23.9.1568 wurde Henrich Voss zugleich seines Bruders Otto gleichermassen wie sein Vater Boldewin<br />

Voss belehnt mit dem Hause zum Sande, den Zehnten über das Haus zu Volquardinck und über<br />

Boienhaus.<br />

Msc.VII. 409. St.A.Münster.<br />

1579-1580 Langenn, Volquarth 1 Marc Hervestschattungh.<br />

Rep.355C. Nr.76. S.22R. Herbstschatz St.A.O.<br />

6.7.1580 beafterlehnten die Brüder Otto und Heinrich Voss den Johan tho Volquerding mit dem<br />

kleinen und grossen Zehnten über das Erbe to Volquerding.<br />

Dühne II. S.172.<br />

Klaus de Bair und Benedict Korff, Domherren tho Ossenbrugge und jetzt sedis vacante verordnete<br />

Befehlshaber des Hauses und Amtes Vastenowe, bekennen und bezeugen, dass die Freien des<br />

Kirchspieles Badbergen "so umbts dritte Jar ein rindt einen gulden wordt uns ist in vortieden mit<br />

gude worden und durch bede upgebracht, tor Kuechen des Hauses Fastenowe to bate geven". Die<br />

Freien waren ; Elting, Rossing, Valtkamp, Einhuss, Hageman, Roosman, Wehlborg, Barlage, Rethorst,<br />

Rovekamp, Vageding, Volquert, Juettingh, ein jeder ein, averst Tiggeman und Lenssert (Leffert) wie<br />

imglichen Kuist und Iding tesamen ein.<br />

Urkundenabschrift auf der Wehlburg.<br />

Nun entstand wegen der abzuliefernden Rinder Streit. Fürstenau beanstandete die Qualität der<br />

Freirinder, während die Freibauern meinten, die wäre so gut, wie sich gebührte. Es wird nunmehr<br />

die Naturalabgabe in Geldwert vereinbart. Zu Bartholomäus jeden dritten Jahres ist künftig von<br />

jedem Freien 1½ Rth. an das Amt zu zahlen. “Drumb sovele Gelder kann man sovele und betere<br />

rinder kopen”.<br />

Nachricht auf der Wehlburg.<br />

1589 Volquarth 4 Daller (Thaler), Volquarts Liefftucht 1 Daller 5 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1593 Volquert ein Rindt ums dritte Jahr.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593-1594 Nachbenannte haben mit den Dieben, den Gebrüdern die Horsten, gehandeltt, und Ihnen<br />

Ihr gestolen gutt abgekaufft auch teils denselben Unterschleiff gethan.<br />

Thl.<br />

Henrich Boissman 10.<br />

Herman Kuisth 10.<br />

Rempken Joriens Fraw 1.<br />

Henrich Idinck 6.<br />

Johan Bronner 2.<br />

Jorien Sickman 3.<br />

Henrich Middendorp 1.<br />

Johan Kuisth 5<br />

Dirich Volckquardingk 1½<br />

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Volckquardins Knecht 10.<br />

Luedeke Amerkamp 6.<br />

Der Schneker zu Ankum 2.<br />

Borger zu Talge 3.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 Volkquardings Knecht Johan wegen unzimlicher rede 1½ Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Volquartt 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1600-1601 Bauerschaft Langen, Volcquardt 1 Marck 12 Schill. Herbstschattinge.<br />

Rep.355 C. Nr.145. S.21. Herbstschatz St.A.O.<br />

1600-1601 Noch Dienstgeldt Battbergen jeder ½ Goldgulden sein 2½ Goldgulden, Bauerschaft<br />

Langen; Rovekamp, Vogtman, Kuist, Idinck und Volquart.<br />

Rep.355C. Nr.143. S.8. Dienstgeld St.A.O.<br />

1601 Bauerschaft Langen, Volquardt 1 Mark 12 Schill. Herbstschatz.<br />

Rep.123C. 145. St.A.O.<br />

22.3.1613 Rudolf von Lutten behufs der Brüder Boldewyn und Heinrich Voss zum Deiche wird<br />

belehnt mit dem Haus zum Sande, dem Zehnten des Hauses zu Volquardinck und Boynckhaus.<br />

Msc.VII. 413. St.A.Münster.<br />

1620 Johan Vollquartt zu Langen gibt meinem gnedigen Fürsten und Herrn Postulirten fuehr dass<br />

Verfallenen Vollenpferdt, so seinen Sohn Dieterichen todtt geschlagen 5 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.22. Amt Fürst. St.A.O.<br />

5.3.1625 Coram Judice Leuningk.<br />

Erschienen Johan Wulfert in der Bauerschaft Mimmelage, für sich und seine abwesende Ehefrau<br />

Gesen, Greta, Gesen, Luecken, Jacoben, Alberten, Johan und Berent ihre Kinder cavirent, Herman<br />

Brokamp zu Langen, Gert meier und Catharina Brekampffs in der Bauerschaft Talge, für sich und ihre<br />

Kinder Hillen, Anneke und Catharinen, Wilhelm Volckwarts zu Langen und Anna Brekampffs<br />

Eheleute, für sich, Barbara ihre Tochter, und dem Lücke Bredekampffs, wie dan auch Greta<br />

weilanten Herman zur Burlage Witwe daselbst zu Talge und seligen Gerten Meiers im Woelde und<br />

Luecke Arnhorstes Eheleute nachgelassene Tochter für sich, Wesselen, Gerten, Herman, Mencke<br />

und Jorrien und schliesslich Enneke weilanten Johan Meiers im Woelde nachgelassene Wittib für<br />

sich, Luecke, Johan, Hillen, Greten und Trineken, und dieselben insampt absonderlich aber die<br />

frauwen mit Consens Ihrer Ehmenner obbemelt Luecke Brekampffs mit belieben obbemelte Ihres<br />

Bruders Hermansen, Grete Burlagen und Enneke Meiers Wittibe mit autoritaet des ernhafften<br />

Johansen Hembstetten, Vogten zu Batbergen, und dieselben vuer sich, Ihre obberuerte Kinder und<br />

Erben und Nachkommen bekannten, dass alles, was Ihren in Gott selich verstorbenen elteren<br />

Greten, Werneken und Luecken bruedern und schwestern Arnhorst, sonsten zum Wulferdinge zu<br />

Mimmelage, Brekampf zu Langen und im Woelde, Kerspels Batbergen, Zeitlebens wohnhaft auss und<br />

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von deren alterlichen Erbe und guet, Arnhorst Erbe geheissen, in der Bauerschaft Veess, zur<br />

Absteuer und filial quota an gelde, guete, beesten, Kleidern, Kleinodien und sonsten gelobet,<br />

zugesacht und versprochen und auch gepueren koenne, von dem erbaren Mencke Arnhorst und<br />

Greten Eheleuten, jetzigen Besitzern des Erbes, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.38. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

16.11.1627 Coram Judice Leuningk.<br />

Bekennt Wilhelm Volckwerdigk in Bauerschaft Langen, pro se, Anna uxor, liberis et haeredibus,<br />

Herrn Reinero Hardemente, Pastori daselbst (Badbergen) 80 Rth. schuldig zu sein, die jährlich auf<br />

Bartholomaei mit 5 Rth. zu verzinsen sind. Löse ½ Jahr., hypotheca omnium bona, mobilia et<br />

immobilia.<br />

Rep.958. Nr.2. S.113. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628 Jorige Wesselinck, verschmehetes Gerichts 3 Thl. Brüchte, desgleichen Johan Rovekamp,<br />

Berndt Nietfeldt, Johan Bredekamp, Wilhelm Volcharding, Luedeke Wersingk, Johan Harsingk, Tebbe<br />

Simerman.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628 Bauerschaft Langen, Erbe Vollquartt 2 Rth., uxor 1 Rth., famulus 6 Schill., halb famulus 3 Schill.,<br />

ein Junge und halb famula 3 Schill.<br />

Leibzuchter Mann 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., halb famulus 3 Schill., halb famula 2 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. Personenschatzreg. St.A.O.<br />

1629 Volquert zu Langen, eines unrichtigen Scheffels fuenff orth von der Maesse zu klein, gesetzet<br />

uff 3 Thl., wolle sich zu rechte defendiren, entlich sich submittirt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

8.1.1630 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Groverman, Bürger in Quakenbrück, und Barbara Volckerdings, Eheleute, und die Kinder<br />

Johan, Herman, Dieterich, Taleke, Barbara, Grete und Anna, bekennen alles was Barbara zustände an<br />

Absteuer usw. von ihrem Bruder (Name ist nicht angegeben) Eheleuten, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.234a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Langen, Kerspell Badbergen, Erbe Volquart 6 Thl., Leibzucht pro se 2 Thl.<br />

Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.64. St.A.O.<br />

1631 Coram Judice Frederich Muennich, Richter zu Ankum, erscheint Johan Walefeld, in Langen, und<br />

bekennt pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, dem Berent Volkwerts, in Langen, Luecke uxori,<br />

liberis et haeredibus, 80 Rth. zu schulden, die jährlich mit 5 Rth. auf Oistern bei ½ jährliche Löse zu<br />

verzinsen sind. Er setzt zum Pfande 1 Stück Land auf dem Walefelder Esche negst der Leibzucht<br />

Lande belegen und uff sein Walefelts Moor und Wiesenwenden schiessent, im Notfalle sein gantzes<br />

Erbe.<br />

Rep.958. Nr.2. S.232. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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9.6.1631 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Iding, in Langen, pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, bekennt dem Johan Wernsingk und<br />

Catharina uxori, liberis et haeredibus, 50 Rth. schuldig zu sein, und setzt zum Pfande 1 Stück Land<br />

von 3 Scheffelsaat upm Rahe zwischen Wilhelm Volckwerding an beiden Seiten gelegen, für die<br />

Zinsen zu gebrauchen.<br />

Rep.958. Nr.2. S.238. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

25.6.1631 wurde die Witwe Volquarding mit dem kleinen und grossen Zehnten des Erbes belehnt.<br />

Dühne II. S.172.<br />

4.7.1632 Berend Volquard bezeugt, dass er oft und vielmals gehört, dass Johan Harsman seinen<br />

Hagen über die Cantzel in Arrest haben ziehen lassen, damit niemand ungewöhnliche Wege darüber<br />

und durch legen sollte. Stegeman habe aber diese und dergleichen Arreste nit beachtet, sondern<br />

seinen Fussweg je und je dadurch gehapt und bishero behalten.<br />

Testes; Herbordt zu Nemeding und Johan de Chure.<br />

Notar Theodor Schuette.<br />

Nachricht auf Halberbe Stegemann.<br />

1634 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Idingk, zu Langen, pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, Henrichen, Jorrien, Johan,<br />

Hilleken, Anneken und Elschen, verkauft erb ewig und unwiderruflich seinem Bruder Johan<br />

Wernsingk, Anna uxori, liberis et haeredibus, wie dessen Sohn Jorrien und dessen Erben, sein freyes<br />

Leibzuchthauss mit dabei belegenen Garten, unversetzt und unverzinset und unbeschwert und 1<br />

Stück Land ufm Raert zwischen Volkerdings und Brekamps Lande belegen von 2 Scheffelsaat gross<br />

mit allen Gerechtigkeiten für genügsame Summe. Verkäufer sichert sich das Vorkaufsrecht.<br />

Rep.958. Nr.2. S.337. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Nach 1636 (ohne nähere Angaben).<br />

Boldewyn Voss ist belehnt mit dem huse tom Sande, den tegenden over dat hues to Volquerdinck<br />

und over Boyenhues.<br />

Msc.II. 165 St.A.Münster.<br />

11.8.1639 Eberhard Morrien in Fürstenau weist Vogt, Führer und Bauerrichter an, die Provisoren mit<br />

den Wachten, der Fortificationsarbeit, mit Wagen- und Handdienst, welche Namen die Dienste auch<br />

haben mögen, nicht zu beschweren. Provisoren der Kirche zu Badbergen waren zu dieser Zeit;<br />

Menke Meyer zu Bergfeldt, Matthias Wehlborg, Arendt de Wendt und Wilhelm Volquert.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.272. St.A.O.<br />

1.5.1640 Provisoren der Kirche St. Georg zu Badbergen waren Mencke Meyer zu Bergfeld, Matthias<br />

Wehlborg, Wilhelm Volquerdinck und Arend de Wenthe, als alte eingesessene Leute über Gebühren<br />

für Kirchliche Handlungen befragt wurden Johan zu Elting, Johan Klatten, Johan Palman, Heinrich<br />

Einhauss, Wilhelm Schirings, Johan Buddeke, Johan Mencke jetziger Volquardingk, Andreas Brorman,<br />

Gerdt Hoffman, Tebbe Middendorf, Johan Bredekamp, Heinrich Vogeding, Johan Thoman, Juerien<br />

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Greve und Lampe Gronloe.<br />

Dühne I. S.138.<br />

29.12.1640 Coram Judice Leuningk.<br />

Erschien Johan Volckerdingk, zu Langen, und bekannte für sich, Hille seine Frau, liberis et<br />

haeredibus, den Eheleuten Johan Lienesch und Marieken Meiers zu Bergfeld, deren Kindern und<br />

Erben 32 Rth. schuldig zu sein, welche bei halbjährlicher Löse mit 2 Rth. zu verzinsen sind. Zum<br />

Pfande setzt er seine Mencken Wohnung und guet und andere Ländereien.<br />

Rep.958. Nr.3. S.88a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.11.1643 Donnerstag, nachmittags um zwo Schlagen. Eodem die, tempore et iisdem testibus<br />

erschienen Johan Volquerdinck sonst Mencke geheissen und Hille ehleute, zu Langen, und zeigten an<br />

dass sie 2 Söhne haben, benantlich Johan und Jorrien und mehr nicht. Johan ietzo ufm Meierhofe zu<br />

Talge und in vollem Leibeigenthum des Clösters Bersenbrück, er kann also nicht den Besitz in Langen<br />

erben. Sie wollen daher ihrem Mencken-Kotten, alles Hab und Gut, praesentia et futura, dem Sohne<br />

Jorrien vererben, falls er aber unverheiratet bleiben sollte, soll alles an Johans Kinder fallen.<br />

Rep.958. Nr.3. S.214. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1647 Volkert gibt an Contribution 5½ Rth. und für die Leibzucht 12 Schill. Johann Heinrich Voss ist<br />

Lehnmann.<br />

Dühne II. S.172.<br />

1651 Volquerdinghes Liebzught, Wittibe, ein Sohn Hermahn, ein doghter Luecke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. S.806. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1651 Wilhelm Volquerdt et uxor, ein Sohne Johan, ein Maghet Trincke, 1 Kneght.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. S.808. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1651 Hille Volquersche in Vehs.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1655 Schwaneke, Wittibe Heyens, und deren Sohn Johan wegen gewalsamer Schlägerei und<br />

bluttruns an Henrich Volckert mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />

Henrich Volckert gleicher Verfahrunge wider Johan Heyen mit 6 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Langen, Erbe Volquardinck; 6 Pferde, 3 Enter, 7 Kühe, 11 Rinder, 23 Schweine.<br />

Leibzucht; 2 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />

1657 Kirchspiel Badbergen, Volquert 1 Thl. Freirind Geld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Langen, Kirchspiel Badbergen, Erbe Volquarding 8 Rth. 8 Schill. 10½ Pf., Leibzucht<br />

16 Schill. Viehschatz.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1662 Landesherrn eigen;<br />

Voegedinck und Roevekamp 1 Wagen.<br />

Kuest, Volckert und Steding zur Stedings Iding Mühlen 1 Wagen.<br />

Verrichten 2 Dienste zu Hauw, 2 zum Zehenden und noetig fuehren zu Uberfuehrungh Quakenbrück<br />

Zehentkorns nach Fürstenau.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. Nachweis d. Wagendienstpflichtigen St.A.O.<br />

1666 Erbe Volquerdt; 3 Pferde, 2 Enter, 4 Kühe, 6 Smale Rinder, 4 Schweine.<br />

Leibzucht; 2 Pferde, 2 Kühe, 4 Smale Rinder, 8 Schweine.<br />

Schoppe; 2 Kühe, 2 Smale Rinder.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Langen, Erbe Volquert 5 Rth. 3 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Rev.-Reg. St.A.O.<br />

1667 Bauerschafft Langen, Erbe Volquardt 1 Haubt feuer Stede.<br />

Freylandt nach Scheppelsaat so zur hewr thuet etwa<br />

1 Rth. ¾ Thl.<br />

72 36<br />

Eigen frey holtzgewachs oder Wiede kampe nach scheppel saet; 11.<br />

Wiesenwachs nach fuder Zahll; 8.<br />

Gartenlandt nach Scheppel saete; 2.<br />

Leibzucht 1 Neben feuer Stede.<br />

Gartenlandt nach Scheppel saete; 1½.<br />

Schoppe ……..<br />

Beschreibung des Kirchspiels Badbergen v. 5.3.1667 S.156. St.A.O.<br />

1670 Erbe Volquart 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Schoppe 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 ging ein schweres Hagelunwetter über das Kirchspiel Badbergen nieder. Die Bauerschaft<br />

Langen wurde besonders hart getroffen. Die Feldfrüchte wurden total zerschlagen.<br />

20.4.1673 vor dem Notar Caspar Hembsteden, zu Batbergen, bekennen Henrich Wielage und seine<br />

Ehefrau Margarethe, in der Bauerschaft Vehs wohnend, dem Herman Heye, auf der Lage negst<br />

Batbergen, und dessen Frau Catharine 60 Rth. schuldig zu sein.<br />

Diese 60 Rth. sind durch Erbschaft Herman Brundert, Gerdt Brundert daselbst in Vehs wohnendem<br />

Sohne zugefallen.<br />

Zeugen; Gerdt von Groeningen und Herman Volcker itzt bei Wulften wohnhaft.<br />

Urk. auf Meyer zu Bergfeld.<br />

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26.3.1706 Johan Volckerding wurde mit dem kleinen und grossen Zehnten über das Erbe Volckerding<br />

belehnt.<br />

Dühne II. S.172.<br />

6.11.1706 kam es in einem Streit zwischen den Erben Bernard Voelkers, insbesondere dem Pastor<br />

Wilhelm Voelkers in Diepholz, gegen Herman Wittrock zu Badbergen, zu einer Zeugenvernehmung.<br />

Zeugen und der Zeugen Aussagen sind aber in dieser Nachricht nicht berichtet.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

22.11.1706 Herman Wittrock, Lampe Groenloh itzo Wittrock, Gerddt Eillert uffen Fledder, Herman<br />

Borgstede zu Wehdel und Johan Sandtman in Grothe verkaufen das sogenannte Borgstedden-Haus<br />

itzo Kauffmans-Haus zu Badbergen zwischen Conradt Rohdenbergs und der Wittiben sehligen Johan<br />

Mersings Häusern mit allem Zubehör; Garten, Kirchenstetten und Begräbnisstetten für 300 Rth. dem<br />

jungen, noch ledigen Johan Borgstedde. Dies Haus hat früher den verstorbenen Eheleuten Wittrock<br />

gehört, darnach des verstorbenen Bernhard Volkers hinterlassenen Wittwe und Erben angefallen.<br />

Urk. auf Meyer zu bergfeld.<br />

1707 Volkerings Erbe hat 7 Stücke Landes vom Pol Erbe unter und gibt den Zehnten davon an die<br />

von Dincklage zur Schulenburg, die den Zehnten als Münstersches Lehn trugen.<br />

Dühne II. S.62 und 63.<br />

29.11.1707 hat Luecke Wittrocks über den Notar Johan Henrich Hembsteden eine Zwischeneinrede<br />

gegeben. Zwischen den Schwestern Wittrocks wurde ein Erbe geteilt, und Luecke bekam, weilen<br />

Anna, vidua Vossbrinck, der abgelebten Schwester (Luecke Wittrock, Wittwe des Berend Voelcker)<br />

100 Rth. schuldig, 100 Rth. So behält sie diese Gelder zurück, womit erwähnte Anna Wittrocks cum<br />

authoritate ihres Schwagers Lampem Groenloh, jetzt Wittrock, zufrieden ist. Die Schwester<br />

Catharina Adelheit Wittrocks, Ehefrau des Lampe Groenloh jetzt Wittrock, ist der weiland Schwester<br />

Luecke mit 100 Rth. verhaftet gewesen, so wird dieser Betrag gleichfalls einbehalten wie solche ad<br />

staante marito Lampe Groenlohes selbige eingewilliget – 100 Rth.<br />

Da bei Lindeman, zu Wulften, 120 Rth. vorhanden, seindt der Schwester Christine Wittrocks und<br />

dero Eheman Herman Borgstede 100 Rth. assigniert. Die restlichen bei Lindeman stehenden 20 Rth.<br />

sollen vorerst unberührt bleiben. Für dies Kapital wird ein Stück Land, das Creutzland, genutzt. Bei<br />

Lindeman stehen 20 Rth., bei menke Elting jetzt Riedeman 50 Rth., welche Kapitalien die beiden<br />

Schwestern resp. Schwäger als Taleke Wittrocks und Johan Sandtman, wie auch Maria Wittrock und<br />

Gerdt Eilers sive Neteler unter sich gutschreiben sollen und wollen.<br />

Zeugen; Johan ….. und Johan Einhaus in Quakenbrück.<br />

Bemerkung; der Notar Hembsteden hat für die verstorbene Luecke Voelker, geb. Wittrock, die<br />

Zwischeneinrede gemacht.<br />

1710 beschweren sich Juetting und Johan zu Devern, Vageding und Roevekamp, Kuest, Volquert und<br />

Iding zu Langen, dass der Quakenbrücker Zehntpächter sie zwingen wolle dass jeder von ihnen 2<br />

Tage mit 1 Wagen und 2 Pferden Heudienste verrichten solle.<br />

Dühne II. S.16.<br />

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1716 circiter. Colon Juergen Volkert, zu Langen, klagt contra Colon Johan Harsman und dessen<br />

Ehefrau Trincke Busch, wegen einer Zuwegung zur Pohlbrde, aus der Gegend der Mark, die<br />

Pohlbrede genannt, zum ersten Stück Land. Der Ausgang dieser Klage liegt nicht vor.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1722 Größe des Colonates 18 Malter 3 Scheffel 1 Viertel 2 Becher.<br />

1722 Monatschatz 5 Rth. 3 Schill. 9 Pf.<br />

Rauchschatz zu zweimal 4 Rth.<br />

Rauchschatz in zweimal 4½ Rth. für die Heuerhäuser.<br />

Herbstschatz 1 Rth. 7 Schill. 1½ Pf.<br />

Für das ums 3. jahr zu liefernde Freirind 1½ Rth.<br />

An die Pastoren 1 Scheffel Roggen und 3 Scheffel Hafer.<br />

An die Küster 1 Scheffel Hafer und 20 Garben.<br />

An der Vogt 20 Garben.<br />

An die Zehntscheune 10 Dachschöfe.<br />

Dühne II. S.172.<br />

27.6.1730 Friedrich Christoph Rudolph von Hammerstein belehnt den Colon Volckert mit dem<br />

kleinen und grossen Zehnten über das Erbe Volkert.<br />

Dühne II. S.172 und Arch. D. Hauses Loxten Rep.I. Nr.2. und Rep.II.<br />

Um 1746 beschwert sich Johann Schone im Bussche, zu Langen, namens alle Holzhauer im<br />

Kirchspiele Badbergen, dass ein jeder zu der Anwerbung von 9 Rekruten 1 Pistole zahlen solle. Der<br />

Bauerrichter Stichmann mit Zuziehung von Volckers und Boje etc. hat den Kötter und Holzhauer<br />

Johann Ruesche in Arrest gelegt, bis er die Pistole zahlte, auch haben die Genannten ihn, den<br />

Beschwerdeführer, in Arrest legen wollen, sie haben sein ganzes Haus invadiert und alles durch<br />

visitiret. Johann Schone im Busche ersucht um so<strong>for</strong>tige Freilassung des arrestati und Bestrafung des<br />

Stichmanns und seiner Consorten.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 II S.808-809 St.A.O.<br />

15.3.1749 in Hoffmans Behausung zu Suttrup erscheinen die Creditores;<br />

Hinderich Dueckinghaus spricht auf 250 Rth.<br />

Vidua Johan Hoffmans spricht auf 200 Rth.<br />

Berndt Eilerman secundum Dicta Coloni 60 Rth. und … Malt Roggen.<br />

Johan Volckerding zu Langen spricht auf 25 Rth.<br />

Rep.958. Nr.1. Bersenbrück Joh. Theod. Reinhardt Not. in Ankum St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, Volkert hatte 4 Scheffel<br />

hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern.<br />

6.4.1762 Gerdt Rantze in Volkerdings Hause zu Langen tritt als Zeuge bei Johann Wilhelm Hilge jetzt<br />

Schone in Lechterke auf.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1778 spannen bei den Rundefuhren Volquert und Iding zusammen.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272 St.A.O.<br />

1780 es gehören zu dem Erbe; 13 Malter Garten und Ackerland, 3 Malter 10½ Scheffel Wiesen und 1<br />

Malter 7½ Scheffel ……<br />

Dühne II. S.172.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Langer Mark, Blatt 15, heisst es; Volle Erbe Volquert.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

20.12.1795 Gerdt Meyer zu Bergfeld hat eine Kirchenstelle für 139 Rth. gekauft, welche sich in der<br />

ersten Bank, Nr.1, der Kirche St. Georg zu Badbergen befindet. Jürgen Volkert, in Langen, quittiert<br />

darüber unter dem obigen Datum.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1803 ist das Erbe groß;<br />

13 Malter Garten- und Ackerland.<br />

3 Malter 10½ Scheffel Wiesen.<br />

1 Malter 7½ Scheffel ……<br />

Dühne II. S.172.<br />

1803-1805 bereits zu Begin der ersten französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen<br />

eine Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt, daran hatte Volkert 2 Thl. zu zahlen.<br />

8.3.1810 vor dem Notar Meessmann in Badbergen vertragen sich wegen der Nachlassenschaft der<br />

Eltern, Colon Jurgen Volkert in Langen, Colon Johann Arend Brake in Grönloh und Colon Johann<br />

Henderich Vahlkamp in Vehs mit Colon Hermann Mencke Borgstede geborener Theile in Wehdel.<br />

Jürgen Volkert hat 7039 Franken oder 1800 Rth. und Ausrüstung erhalten.<br />

Johann Henderich Vahlkamp hat noch 9198 Franken oder 2625 Rth. zu bekommen, er hat aber<br />

inzwischen 400 Rth. erhalten, sodass seine Forderung nur noch 2225 Rth. ist.<br />

Colon Borgstede hat noch nicht die Ausrüstung von 406 Rth. empfangen. Er hat noch 968 Rth zu<br />

erwarten.<br />

Johann Arend Brake dagegen hat die Ausrüstung erhalten und nur noch 207 Rth. zu kriegen.<br />

1810 heisst es dass Jürgen Volkert von Hermann Menke Theilner jetzt Borgstede 264 Rth. und<br />

nochmals 480 Rth. gezahlt wurden.<br />

18.12.1814 die Eheleute Johann Theilner und Catharine Marie Wesselmann vertragen sich mit dem<br />

Bruder und Schwager Colon Hermann Menke Theilner jetzt Borgstede, dem Anerben von Theilners<br />

Colonat in Grönloh. Die Eheleute Theilner erklären; “unser Bruder Hermann menke hat uns mit einer<br />

genugsamen Summe Geldes abgefunden, und das Erbe ist sein in Grönloh.<br />

Auch aus dem Erbe unserer verstorbenen Eltern sind wir restlos abgefunden.<br />

Jürgen Volkert, Johann hermann Brake geb. Espenhorst und Johann Hinderich Wahlkamp.<br />

1826 Größe des Erbes, 84 Morgen 55 Quadratruten Ackerland, 24 Morgen 8 Quadratruten<br />

einschürige Wiesen.<br />

Dühne II. S.172.<br />

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21.5.1828 Colon Johann Henrich Volkert, geb. Wulfert, in Langen, und Colon Moehlenhoff, in<br />

Nellinghof, sind Vormünder des verstorbenen Colons Saehnke Kinder. Die Witwe des Johann<br />

Gerhard Borgstede genannt Theilner jetzt Saehnke, in Wulften, Catharina Maria Knapke, hat sich am<br />

22.11.1827 mit Johann Hermann Hetlage wieder verheiratet. Sie entsagt allen Ansprüchen auf das<br />

Erbe, behält aber den Niessbrauch bis zur Grossjährigkeit des Anerben, ihres Sohnes aus ihrer ersten<br />

Ehe.<br />

1838 und in den folgenden Jahren, klagt Colon Johann Henrich Wulfert itzo Volkert, zu Langen,<br />

gegen die Witwe Colona Meyer zu Bergfeld wegen des Anerbenrecht auf das Colonat Borgstede in<br />

Wehdel.<br />

1839 hat Colon Volkert den Zehnten, den das Kloster Börstel um 1300 aus Ländereien des Hofes<br />

erworben hatte, abgelöst.<br />

KHBB 15. S.74.<br />

1839 hat Colon Hermann Henrich Middendorf, in Vehs, von dem Colon Johann Henrich Volkert, geb.<br />

Wulfert, in Langen, 510 Rth. geliehen um den Sackzehnten des Middendorfschen Erbes, den das Stift<br />

Börstel zog, ablösen zu können. 1854 hat des Schuldners Schwiegersohn Gerhard Daniel Krümberg<br />

jetzt Middendorf das Geld an A. Nordmeyer genannt Ringstmeyer, Erbe des Colonats Volkert in<br />

Langen, zurückgezahlt.<br />

Nachricht auf Budke-Volkert.<br />

7.1.1840 abends 8-9 Uhr, versuchte ein Kerl das Schloss der Scheune des Colons Volkert in Langen<br />

aufzubrechen. Er wurde dabei überrascht. Der Dienstknecht Wobbe erhielt einen Schlag über den<br />

Kopf. Der fliehende Dieb liess einen Sack, alte Handschuhe, eine blaue Kappe und einen Schlüssel<br />

zurück. Entweder gehört die Kappe dem Pächter Winner auf der Kötterei Behrens im Busche zu<br />

Langen oder dem Heuerling Devermann in Thesings Strathause zu Grothe, der nicht in gutem Rufe<br />

steht.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

12.5.1840 kommt es zu einer Einigung durch Vergleich. Das Borgsteden Erbe wird der Colona Meyer<br />

zu Bergfeld, weil es wegen der vorliegenden Verträge garnicht anders geht, zuerkannt. Sie zahlt aber<br />

dem klagenden Johann Henrich Volkert 450 Rth. für die Aufgabe seines erhobenen Anspruches an<br />

Hof Borgstede. Das Gericht stimmt diesem Vergleich zu. In diesem Prozeß vertritt Colon Volkert die<br />

Catharina Maria Saehnke.<br />

1846 bei Colon Volkert, in Langen, ist am 19. auf 20. December in das Backhaus eingebrochen<br />

worde, Gestohlen sind 2 Schwarzbrode, jedes 50 Pfund schwer. Das Schloss war geöffnet, aber nicht<br />

zerbrochen. Bei der ledigen Helene Marie Theile in Stervers Heuerhause zu Grothe ist das Brod<br />

gefunden worden. Am 19. abends haben die Brüder im Bette der Schwester geschlafen, wie sie aber<br />

selbst ins Bette gegangen, seien die Brüder weggegangen. Am anderen Morgen hätten sie das Brod<br />

gebracht. Der ältere Bruder heisst Wessel Diederich und ist 1822 geboren, der jüngere Bruder heisst<br />

Johann Gerhard und ist 1825 geboren. In derselben Nacht sind bei Grosse Warnefeld 4 Gänse<br />

gestohlen. Helene Marie Theile hat 2 uneheliche Kinder geboren, sonst ist nichts Nachteiliges über<br />

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sie zu berichten. Wessel Diederich Theile vagebundiert umher, war lange in Holland, wurde aber<br />

ausgewiesen und über die Grenze abgeschoben. Hier wurde ihm Arbeit angewiesen, aber er hat sich<br />

unerlaubt entfernt.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

30.7.1853 Oekonom A. Nordmeyer aus Enger, Kreis Her<strong>for</strong>d, ist im Besitz des Volkertschen Erbes in<br />

Langen, und verkauft an den Colon Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder, in Langen<br />

Nr.33, Land auf dem Osterfeld für 105 Rth., pro Scheffelsaat 36 Rth.<br />

Bericht auf Budke-Volkert.<br />

14.3.1854 Oekonom A. Nordmeyer verkauft Land auf dem Osterfeld, 128 Quadratruten gross, pro<br />

Scheffelsaat 34 Rth., an den Colon Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder in Langen.<br />

Bericht auf Budke-Volkert.<br />

16.1.1855 Oekonom A. Nordmeyer verkauft 118 Quadratruten Land auf dem Osteresch an den Colon<br />

Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder, in Langen, für 964 Rth.<br />

Nachricht auf Budke-Volkert.<br />

Obiger A. Nordmeyer hat den ihm gehörenden Hof Volkert an Johann Hermann Heinrich Budke sive<br />

Kleine Wollermann, der sich dann Volkert nannte, verkauft.<br />

1868 Johann Hermann Budke-Kleine Wollermann, Besitzer des Markkottens Wollermann, in Grönloh<br />

Nr.10, freite am 14.5.1868 Anna Catharina Iding, zu Langen. Er hat das Erbe Volkering in Langen<br />

aufgekauft und seine angeborene Stätte in Grönloh verpachtet.<br />

1875 Inschrift;<br />

Johann Heinrich Hermann Volkert geb. Wollermann und Anna Katharina Maria Iding 1875.<br />

10.6.1895 als man in Gehrde Schützenfest feierte, ging über Gehrde und auch Langen ein schlimmer<br />

Hagelschlag nieder, der von einem Sturm begleitet war. Häuser wurden abgedeckt, Fensterscheiben<br />

zerschlagen und die Feldfrüchte teilweise vernichtet.<br />

18.10.1900 wurden zu Gehrde getraut;<br />

Heinrich Justus Wilhelm Volkert und Adele Helene Marie Meyer zu Wehdel. Ihre Namen finden sich<br />

in der Inschrift; Justus Volkert und Helene geb. Meyer.<br />

1959 Eigentümer; Hermann Volkert.<br />

Kleine Vortmann.<br />

Arndt zum Vorde oder Kleine Vortmann.<br />

Schnagen Brod und liggen Geld is gave vertert.<br />

In der Bauerschaft Gross Mimmelage des Kirchspieles Badbergen gibt es neben den beiden<br />

Halberben Detert zum Vorde oder Detert Vortmann und Claus zum Vorde oder Claus Vortmann noch<br />

den Markkotten Arndt zum Vorde sive Kleine Vortmann. Die Bauerschaften Gross Mimmelage und<br />

Klein Mimmelage, letztere zum Kirchspiele Menslage gehörend, bildeten ursprünglich eine Einheit,<br />

die zwischen 1000 und 1200 wahrscheinlich entstand in dem bis dahin unbewohnten<br />

Niederungsgelände zwischen Farngau und Hasegau. Arndt zum Vorde oder Kleine Vortmann wurde<br />

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in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.41 der Bauerschaft geführt/ Es ist ein Abspliss von<br />

dem Halberbe Claus zum Vorde oder Claus Vortmann, beide Höfe waren nach der Schulenburg<br />

eigenbehörig. In dieser Hörigkeit ist es bis zu seiner Ablösung im Jahre 1841 verblieben. 1870 war<br />

der Markkotten dem Detert Vortmann gehörend.<br />

1490 Bursscop to Mindmelage, Herman ton Vorde; 2 Pferde, 2 Kühe.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3 Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />

25.5.1495 wird Hille ton Vorde, Tochter des verstorbenen Herman ton Vorde und von dessen Frau<br />

Mette ehelich geboren, von Otto Voss, Domherr zu Osnabrück, und dessen Bruder Boldewin Voss<br />

aus dem Leibeigentum entlassen und der Freibrief gegeben.<br />

Pergament Urkunde, 12x28 cm., beide Siegel beschädigt anhängend, zeigend aufrechtstehenden<br />

rechtsgewandten Fuchs.<br />

Hille ton Vorde hat 1495 Reyneke ton Varnynghe, in Bottorpe im Kirchspiel Menslage, geheiratet.<br />

9.5.1530 war sie bereits gestorben.<br />

Urk. auf Hof Huffmann.<br />

25.5.1495 Wy Otto Domhere to Osnabrugge unde Boldewin knape ghebrodere de Vosse entkennet<br />

unde betuget openbare vor allen luden in dessen openen breve vor uns, unse brodere, sustere unde<br />

erven, dat wy in alle der besten wyse unde <strong>for</strong>men, also wy konden unde mochten unde van rechtes<br />

wegen don solden, hen ghevryet unde quyt gelaten unde vryen unde laten vor uns van wegen unser<br />

brodere unde susteren unde vor uns alle unser erven Hillen zeligen Hermans dochter ton Vorde to<br />

Myntemelage van Metten synen echten wive gheboren vryg, quyt, ledich unde los van allen rechte,<br />

plichte, denste unde egen domme, dar se uns unde unsen erven aldus lange vor vulschuldich egen<br />

inne horafftich was unde ghewesen hevet unde hebn vortegen unde vorthyen vor uns, unde<br />

brodere, sustern unde erven uppe de vorgemelte Hillen allen rechten unde ansprake unde gan dar<br />

uth genaliken, deger unde al, also dat wy unde unse erven nah jemant anders van unser wegen nu<br />

mer na datum desses breves nynerleye recht, anwachtunge, tosage eder ansprake mer anhebe oder<br />

enbeholden an der vorgemelte Hillen alse van egendomme wegen yenige wys. Wente wy des to<br />

eyner rechten wederwessel unde wederstadinge Hillen vrydommes unde vryen halses entfangen<br />

hebe eyne ghenochlike summen geldes, de uns in reden, ghetelden gelde to willen wal betalet ys, de<br />

wy ok in unse, unser broderenn suster nut unde besten gheschicken unde ghekort hebe. Hir umme<br />

hebe wy Otto domhere unde Boldwin knape ghebrodern vogemelt gheovet unde lovet in dussen<br />

breve vor uns, unse brodere unde sustern unde vor alle unse erven, der vorgemelte Hillen eres<br />

vrydommes unde vryen halses alle tyd to tostande unde rechte warschop to dende, vor alle rechte<br />

bisprake vor alle dughene, de des rechte kamen wilt, vor, wanner wo vakener unde myt wenne<br />

Hillen des not unde behoff is unde se dar van uns, unse broders unde susters offte van unsen erven<br />

eschet sunder wedersprake unde ane argelist. Unde dess to vorder orunde unde bekanntnisse der<br />

warheyt so hebbe wy Otto domhere to Osenbrugge unde Boldewin knape ghebroder de Vosse unser<br />

beyder ingesegel vor uns unde van wegen unser ghebrodern unde sustern unde vor alle unse erven<br />

williken an dussen breff don hangen. Datum anno domini MCCCCXCV to ipsio die beati Urbani<br />

martiris.<br />

1512 Mintmelaghe, Mette ton Vorde zahlt 1 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

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1534 Myntmelage, Arnt ton Vorde, Anna uxor, pauper. Der Armut wegen wird kein Kopfschatz<br />

gezahlt.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1534 St.A.O.<br />

1599 Bursscop Mindmelage, Arndt thom Vorde ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1631 ist der Markkotten Vortman in dem Erbschatzregister nicht verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbschatzreg. 1631 St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Arndt zum Vorde vacat.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Publ. Nr.15 Viehbeschreibung und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />

1661 Marckotten Arndt zum Vohrde zahlt 18 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr<br />

erhoben wird.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Marckotten Arndt zum Vohrde zahlt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Gerd zum Vorth ist eigen nach der Schulenburg und gibt dahin;<br />

6 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Dienstgeld, 2 Hühner, 60 Eier, dient an 2 Tagen beim Reinigen des Flachses und<br />

leistet 6 Handdienste zum Gaeten.<br />

Gibt an Monatschatz 3 Schill., Rauchschatz 2 Rth., und an die Geistlichkeit 3 Stücke Garn.<br />

An Grundflächen sind verzeichnet;<br />

1 Malter 1 Scheffel Garten- und Ackerland und 2½ Scheffel Wiesen.<br />

Dühne II. S.238.<br />

1780 Größe des Markkottens ;<br />

1 Malter 1 Scheffel Garten- und Ackerland, und 2½ Scheffel Wiesen.<br />

Dühne II. S.238.<br />

1789 heisst es auf der Mimmelager Flurkarte ; Markkötter Arend zum Voerden.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 8 47. Morgen Ackerland und 91 Quadratruten Wiesen.<br />

Dühne II. S.238 120<br />

Am 22.8.1841 und 21.11.1841 löste Kleine Vortmann die ungewissen gutsherrlichen<br />

Eigentumsgefälle mit 50 Rth. Courant ab. Für die jährlich zu praestierende gewissen Gefälle,<br />

bestehend aus; 1 wöchentlicher Handdienst, 4 Spanndienste, 8 Tage Gaete- und Flachsdienst, 2 Rth.<br />

Pachtgeld, 2 Hühner und 60 Eier, betrug der Ablösungsbetrag 181 Rth. 6 gg. Courant.<br />

1865 sind 20 94. Morgen zu 8,3 gr. (8 3/10) Grundsteuer veranlagt.<br />

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120<br />

An Häusersteuer gab Kleine Vortmann 2 gr. Der Zuwachs an Ländereien entstand durch Auflösung<br />

der gemeinen Mark.<br />

Dühne II. S.238.<br />

Aufsitzende Familien.<br />

Gerdt Voertmann, ∞, NN, bekannte Kinder ;/ Gerdt, ˜ 29.6.1688 Bdbg., Gevattern waren Juergen<br />

Voertman und Talcke Voertman, ∞ 18.11.1710 Bdbg., Marcke Meyer von der Musslage./ Adelheit, ˜<br />

15.3.1693 Bdbg., Patin Anna Vortman.<br />

Gerdt Vortman (zum Fohrde, Fortman, Vohrtman, zum Vorde), ˜ 29.6.1688 Bdbg., zn.v. Gerdt<br />

Vortman en NN, ∞ 18.11.1710 Bdbg., Marcke Meyer von der Musslage, ˜ 6.1.1690 Bdbg., dr.v. Rolff<br />

Meyer en Trincke zum Forde, Kind.;/ Gerd, ˜ 27.12.1711 Bdbg., □ 20.1.1712 Bdbg./ Roleff, ˜<br />

9.12.1712 Bdbg., † 15.2.1777, □ 18.2.1777 Bdbg, ∞ (1) 18.11.1734 Bdbg., Catharina Margaretha<br />

Nienaber, auch Huelsman genannt, Kath., von Embstecke, ∞ (2) 30.1.1742 Bdbg., Maria Louisa<br />

Hoffman, aus Stift Levern./ Helena, ˜ 25.2.1716 Bdbg., † 14.4.1754, ∞ 7.12.1737 Bdbg., Johann<br />

Henrich Huelsman sive Kleine Vortman./ Triene Adelheit, ˜ 4.6.1718 Bdbg., □ 23.8.1718 Bdbg./<br />

Gerdt, ˜ 30.8.1719 Bdbg., † Gehrde, □ 29.12.1773 Gehrde, Witwer, 80 J./ Johan Herman, ˜ 19.6.1722<br />

Bdbg., □ 14.8.1723 Bdbg., Blattern./ Herman, ˜ 17.10.1724 Bdbg.<br />

Johann Henrich Huelsmann, 1760 genannt Vortmann, * ca 1714, † 1.9.1751, 37 J., □ 3.9.1751 Bdbg.,<br />

∞ 7.12.1737 Bdbg., Helena Vortmann, ˜ 5.2.1716 Bdbg., † 14.4.1754, Witwe, 38 J., Schlagfluss, □<br />

17.4.1754 Bdbg., dr.v. Gerdt zum Vorde (Kleine Vortmann) en Marcke Meyer von der Musslage,<br />

Kinder alle unter den Namen Hülsmann geboren;/ Alheit, ˜ 21.10.1738 Bdbg., 1760 genannt<br />

Hülsmann genannt Vortmann, ∞ (1) 4.11.1760 Quak., Hermann Fuesting, ∞ (2) 15.6.1780 Quak.,<br />

Gerhard Broermann, ∞ (3) 27.2.1783 Quak., Bernhard Hinrich Block./ Gerdt, ˜ 27.11.1739 Bdbg./<br />

Johann Hinderich, ˜ 15.7.1741 Bdbg./ Jürgen, ˜ 7.2.1743 Bdbg./ Totgeb. Töchterlein, □ 31.3.1744<br />

Bdbg./ Johann, ˜ 2.7.1745 Bdbg./ Johann Hermann, ˜ 9.7.1747 Bdbg., † 11.12.1753./ Margaretha<br />

Maria Adelheid, ˜ 18.11.1750 Bdbg., † 3.1.1757, 6 J., □ 5.1.1757 Bdbg.<br />

Albert Luedeling modo Fortmann, * Vehs, ˜ 26.11.1726 Bdbg., † 14.1.1785, □ 17.1.1785 Bdbg., zn.v.<br />

Albert Luedeling en Anna von Senden sive Vehslage, ∞ 16.6.1770 Bdbg., Catharina Margaretha<br />

Buddecke, Kind.;/ Catharina Maria, * 28.2.1771, ˜ 15.3.1771 Bdbg., † 3.1.1802, □ 7.1.1802 Bdbg., ∞<br />

9.6.1795 Bdbg., Johann Gerdt Vortmann./ Lücke Maria Margaretha, ˜ 27.12.1773 Bdbg., † 2.3.1774./<br />

Anna Margaretha, ˜ 21.3.1775 Bdbg./ Maria Adelheid, ˜ 17.2.1778 Bdbg./ Lucia Maria Elsabein, ˜<br />

8.12.1780 Bdbg., † 28.3.1846 auf Hof Moehlmann in Mimmelage Nr.14, ∞ 7.12.1805 Bdbg., Johann<br />

Günther Ahlert./ Maria Adelheid Lüdeling modo Vortmann, * 6.1.1784, ˜ 12.1.1784 Bdbg., †<br />

13.2.1825 auf Arend zum Vorde in Mimmelage Nr.41, □ 15.2.1825 Bdbg., ∞ 26.8.1809 Bdbg., ihren<br />

verwitweten Schwager Johann Gerdt Vortmann.<br />

Johann Gerdt (Gerhard) Vortmann, * 11.5.1766 auf dem Halberbe Claus zum Vorde Mimmelage<br />

Nr.23, ˜ 17.5.1766 Bdbg., † 5.12.1829 auf Arend zum Vorde oder Kleine Vortmann Mimmelage<br />

Nr.41, □ 8.12.1829 Bdbg., zn.v. Lampe genannt Jürgen Vortmann en Anna Lienesch, ∞ (1) 9.6.1795<br />

Bdbg., Catharina Maria Vortmann, * 28.2.1771, ˜ 15.3.1771 Bdbg., † 3.1.1802, 30 J., Entkräftung, □<br />

7.1.1802 Bdbg., dr.v. Albert Lüdeling modo Vortmann en Catharina Margaretha Buddecke, Kind.;/<br />

Jürgen Johann Arend, * 13.6.1796, ∞ 14.12.1820 Quak., Anna Catharina Warnsing./ Johann<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Hermann Kleine Vortmann, * 23.3.1798, † 3.11.1840 auf den Kotten, unverheiratet./ Anna Lucia<br />

Margaretha, * 15.2.1800, † 1.6.1800, Brustkrankheit./ Anna Catharina, * 28.12.1801, ∞ 7.12.1843<br />

Bdbg., Johann Menke Grobe, Heuermann in Wulften.<br />

Johann Gerdt (Gerhard Vortmann, * 11.5.1766 auf dem Halberbe Claus zum Vorde Mimmelage<br />

Nr.23, ˜ 17.5.1766 Bdbg., † 5.12.829 auf Arend zum Vorde oder Kleine Vortmann Mimmelaage<br />

Nr.41, □ 8.12.1829 Bdbg., zn.v. Lampe genannt Jürgen Vortmann en Anna Lienesch, ∞ (2) 26.8.1809<br />

Bdbg., Maria Adelheid Vortmann, * 6.1.1784, ˜ 12.1.1784 Bdbg., † 13.2.1825 auf Arend zum Vorde<br />

Mimmelage Nr.41, □ 15.2.1825 Bdbg., dr.v. Albert Lüdeling modo Fortmann en Catharina<br />

Margaretha Buddecke, Kinder alle auf dem Kotten Mimmelage Nr.41 geboren.;/ Johann Gerhard, *<br />

13.9.1809, ∞ 7.11.1844, Catharina Margaretha Bockwinkel./ Hermann Gerhard, * 22.1.1812./<br />

Johann Conrad, * 8.10.1814, ein Zwilling, † 12.10.1814./ Maria Adelheid, * 8.10.1814, ein Zwilling, †<br />

19.10.1814./ Hermann Menke, * 1.12.1815, † 16.6.1824./ Lucia Maria, * 18.8.1820, ertrunken<br />

15.4.1822./ Anna Helena Maria, * 6.5.1823.<br />

Johann Gerhard Vortmann, Kötter, * 13.9.1809 auf Arend zum Vorde in Mimmelage Nr.41, ˜<br />

15.9.1809 Bdbg., zn.v. Johann Gerdt Vortmann en Maria Adelheid Vortmann, ∞ 7.11.1844 Bdbg.,<br />

Catharina Margaretha Bockwinkel, * 17.6.1816 Borg, dr.v. Hermann Heinrich Bockwinkel geb.<br />

Schlathorst en Susanna Margaretha Bockwinkel, Kinder bekannt;/ Anna Margaretha, * 2.2.1845<br />

Mimmelage Nr.41./ Johann Hermann, * 8.11.1846 Mimmelage Nr.41, † 11.1.1850 Mimmelage<br />

Nr.41./ Hermann Heinrich, * 28.12.1848 Mimmelage Nr.41./ Anna Christine Marie, * 25.7.1851<br />

Mimmelage Nr.41.<br />

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