Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History
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Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History
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transcriptie<br />
<strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
045<br />
Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) - Voortman
FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Dit werk is auteursrechtelijk beschermd.<br />
Gehele overname, plaatsing op (web)sites, verveelvoudiging op welke andere wijze dan ook<br />
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zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />
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geregistreerd in Vortmes Magazine, gedeponeerd bij de Koninklijke Bibliotheek in Den Haag<br />
onder ISSN 1383-858X.<br />
Alle rechten voorbehouden © Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />
Geauthoriseerde verspreidde versies:<br />
1.0 <strong>Artland</strong> <strong>Resource</strong> <strong>Collection</strong> <strong>for</strong> <strong>History</strong> [ ARCH ] 02-04-2010<br />
Documenteigenschappen<br />
Documentnaam: COPO-045.Docx<br />
Titel: <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Oorsprong:<br />
Versie: 1.0 ARCH<br />
Publicatiedatum: 22-9-2011<br />
Transcriptie: J.G. Voortman (†)<br />
Productiedatum: 1982-2009<br />
Beheerder: Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman (FAVO)<br />
Website: www.vortmes.nl<br />
Trefwoorden: Transcriptie, <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>,<br />
Omschrijving: Bewerkte transcriptie van <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>.<br />
Pagina’s: 142
FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
<strong>Pohlsander</strong> film 1043851 (V/W)<br />
Erbkotten Wielage in Vehs.<br />
In dem Kirchspiele Badbergen gab es früher 3 Höfe des Namens Wielage.<br />
a) Erbkotten Wielage.<br />
b) Markkotten Wielage, der in der Naziezeit der Anlage eines Flugplatzes zum Opfer fiel.<br />
c) Markkotten Wielage in Grothe.<br />
Der Name Wielage bedeutet; Heiliger oder geweihter Land, die Wielage ist also eine alte<br />
germanische Kultstätte. Auf der Flurkarte Vehser Mark Nr.5 der Du Plat’schen Landesvermessung<br />
von 1784-1790 finden sich die Fluren Wielager Heide, Grosse Wielage und Kleine Wielage. In alten<br />
Urkunden und Schatzregistern sind die Höfe und Familien durchweg nicht näher bezeichnet, sodass<br />
es äusserst schwer war, die Nachrichten den betreffenden Höfen zuzuweisen. Nach bestem<br />
Vermögen ist versucht worden die Höfe zu unterscheiden. Mit den hier gebrachten Nachrichten war<br />
nicht beabsicht, eine vollkommene Hof- oder Familiengeschichte zu schreiben. Die Nachrichten<br />
wurden niedergeschrieben, wie sie anfielen, um der Nachwelt Kunde von den 3 Höfen zu vermitteln.<br />
Wielage ist der Classification der Höfe nach ein Erbkötterei, die in den Registern des 19.<br />
Jahrhunderts in der Bauerschaft Vehs sub Nr.23 geführt wurde.<br />
1448 die beati Egidii, schenkte vor dem Richter Hinric Brawe, zu Quakenbrück, Reynsad tor Wylaghe<br />
den Kirchenräthen zu Badbergen und ihren Nachkommen zum Behufe St. Georgii, 6 Scheffel<br />
Roggensaat, nämlich 5 Stück Landes hinter dem Vahlkamp zwischen H. tor Weylage und<br />
Borcherdings belegen, für Seelenmessen. Die Kirchenräthe sollen Reynsad tor Wylaghe, so lange sie<br />
lebt, jährlich auf Michaeli 4 Schilling wiedergeben. Der jeweilige Besitzer der Erbkötterei hat später<br />
die obengenannten Grundstücke immer in Pacht gehabt und dafür die ortsübliche Pacht gezahlt.<br />
Dühne II. S.265.<br />
Dieser Urkunde nach war also die Hofstätte 1448 bereits frei, auch in jüngeren Urkunden wird sie<br />
frei genannt.<br />
1490 Bursscop to Ves, Herman tor Wilage; 3 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 2 Rinder, 8 Schweine.<br />
Herman tor Wilage zahlte 8 Schill. 4 Pf. Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
1512 Vees.<br />
Pfenneke tor Wilage ……, Gerdt Wilage 2 Schill., Johan tor Wilage 4 Schill. Kopfschatz.<br />
Diese 3 Steuerpflichtigen stehen hinter einander. In Pfenneke tor Wilage darf wohl die Witwe des<br />
1490 genannten Herman tor Wilage gesehen werden. Gerdt Wilage wird der Anerbe oder Besitzer<br />
der Erbkötterei sein. Johan tor Wilage wird Aufsitzer des Markkottens sein.<br />
Rep.100. Abschn89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1532 Vees, dt. marcam Gert Wilage, Elzeke uxor 1 Mark 4 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
1562 Johannis Kuest, zu Veest, obligatio super 50 Tahleris Joachimicis et 2½ Joachimicorum<br />
Thalerorum pensione inter visitationis beatae Mariae virg. et s. Jacobi, hypotheca praedium eius zu<br />
Veest in Kerspel Batberg. Fideiussores Jurgen Wilage et Engelke Bernehagen ibidem.<br />
Osnabrück 11 Pfarrarchiv St. Johann S.52. St.A.O.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
1589 Buerschafft Veess, Jurgen Wilaghe 1 Rth. 3 Schill. Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1599 Burschafft Vehess, Gerdt Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1601 Bauerschaft Vehes, die Freien, Wielage 3 Schill. Herbstschatz.<br />
Rep.123 C. 145 St.A.O.<br />
24.1.1612 vor dem Richter Leuningk in Quakenbrück erklärt Catharina Osing mit Autorität ihres<br />
Ehemannes als natürlichen Vormundes Juergen Wielage, dass sie ihr Kindesteil voll und ganz vom<br />
elterlichen Erbe Osing in Veess erhalten und keine Ansprüche mehr habe.<br />
Rep.958. Nr.1. S.5. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
21.4.1612 Coram Judice Leuningk.<br />
Catharina Ohsing mit Autorität ihres Ehemannes Juergen Wielage, bekennt ihren Brautschatz von<br />
Osings Erbe in Veess erhalten zu haben. (siehe auch vorherige Erklärung)<br />
Rep.958. Nr.1. S.5a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1614 Coram Judice Leuningk.<br />
Juergen, Herman, Taaleke, Gert und Toebke, nachgelassene Kinder der Eheleute weilant Gerd<br />
Wielagen und Moicken ufm Arnhorster Velde, in Veess, bei der Arnhorst belegen, bekennen dem<br />
Wilcke Buddeken, in Veess sich jetzt aufhaltend, und seinem Erben 40 Rth. zu schulden, so ihre<br />
abgelebten Eltern hierbevor Luebbert Nipper zu Quakenbrück schuldig geworden waren, jährlich auf<br />
Antoni Fest mit drittehalb Thl. zu verzinsen bei ½ jährlicher Löse beiderseits, und setzen zum Pfande<br />
ihren freien Brinkkotten in Vees.<br />
Rep.958. Nr.1. S.48. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1628 Bauerschaft Vehess, Erbkotten Gerdt Wielage jetzt Jorrien 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.,<br />
filia 2 Schill. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Rep.355C. 205 Personenschatzreg. St.A.O.<br />
28.12.1628 die Eheleute Johan zum Borcherdingk und uxor Marie in Veess, leihen von Cort<br />
Neuwenkirchen und Frau Hille 80 Rth., die mit 5 Rth. jährlich zu verzinsen sind. Jorrien Wielage in<br />
Veess übernimmt Bürgschaft mit seinem freyen Erbkotten, Johan zum Borcherdingk will die Schuld<br />
am Tage Nicolai Episcopi 1629 zurückzahlen.<br />
Rep.958. Nr.2. S.138a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaf Vehes, Erbkotten Jorrien Wielage 2 Thl. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
16.3.1640 Schwanke Wielage sonst genannt Borcherding, in Veess, autoritate Curatoris electi<br />
Johannis Rensse, bekennt aus dem elterlichen Kotten, in Bauerschaft Veess, alle versprochene<br />
Absteuer von ihrem Bruder Johan Wielage, Besitzer des Kottens, erhalten zu haben.<br />
Rep.958. Nr.3. S.65. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
16.3.1640 die Eheleute Johan und Tale Wielage, in Veess, für sich, Kinder und Erben, erklären wegen<br />
seiner Schwester Schwaneken zum Borcherding, daselbst wohnhafft, und seinem Bruder Herman<br />
Wielage 50 Rth. schuldig geworden zu sein, welche Weihnachten 1640 ohne Zinsen gezahlt werden<br />
sollen.<br />
16.3.1640 erscheint Schwanke Borcherding, geborene Wielage, in Veess, autoritate electi Johannes<br />
Rensse, und bekennt, ihre Wase Marieke, ihrer Mutter Schwester 50 Rth. donatione inter vivos<br />
erblich vermacht und ihr Bruder Johan Wielage ihr schuldig gewesen und ihr (der Tante Marieken)<br />
cediret, dass alsolche 50 Rth. Er Johan an seinen und ihren Bruder Herman Wielagen ihretwegen<br />
betzahlet, so quitiere sie, Schwaneke, hiermit befriedigt zu sein, und überliesse das Erbe dem Bruder<br />
Johan Wielage.<br />
Rep.958. Nr.3. S.62a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1642 producirte Johan Wielage eine alte unrichtige Abschrift der schon anfangs erwähnten<br />
Schenkungsurkunde der Reynsad tor Wylaghe von 1448, wonach nur 2 Stücke Landes der Kirche<br />
geschenkt sein sollten.<br />
Dühne II. S.265.<br />
1.12.1642 Engelke Luelingk untersetzt und verheuert dem Johan Wielage et uxori Talen, liberis et<br />
haeredibus, eine Brede im Teiche, zwischen Winkmans und Stichtmans Lande, item 5 Bülte vom<br />
Buddenhoff ufr Liekhorst, den halben Vogelfangk.<br />
Rep.958. Nr.3.S.149. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1.12.1642 Johan Wielage bürgt mit seinem freien Kotten, in Veess, für Engelke Luelingk, in Veeess,<br />
der seinem Bruder Herman Luelingk und dessen Frau Toeben 250 Rth. an Absteuer schuldet.<br />
Rep.958. Nr.3. S.149. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
22.1.1650 nach der Steuerrolle von 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting, in<br />
Vehs, geführt hat, zahlte der Erbkotten Johan Wielage 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Monatschatz nach dem<br />
Erbesfuss.<br />
Nachricht auf Hof Elting.<br />
1651 in diesem Seelenregister werden genannt; Veneke Wilache in Vehs, Johan Wilage et uxor in<br />
Vehs, Herman Wilage et uxor in Vehs.<br />
Rep.100. Abschn.188. Nr.7. St.A.O.<br />
1655 Vehes, Erbkotten Juergen Wielage; 4 Pferde, 1 Enter, 5 Kühe, 2 Rinder, 5 Schweine.<br />
Noch; 1 Rind, 7 Schweine.<br />
Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
29.8.1660 fand eine “paelsetzung” zwischen den Kirchenländereien und den Wielagen Gründen auf<br />
der Liekhorst statt. Erbkötter Wielage hat die für die mehrmals erwähnten Ländereien 4 Rth. 19<br />
Schill. 9 Pf. oder 4 Rth. 22 gg. Pacht gezahlt. Es scheint angenommen worden zu sein, dass Wielage<br />
die Ländereien in Erbpacht besitze, und aus der vorliegenden Kirchenrechnung scheint<br />
hervorzugehen, dass die Herren Provisoren die Belegenheit und Grösse derselben nicht immer<br />
genau gekannt haben. (siehe 1836 und 1837).<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Dühne II. S.265.<br />
1661 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Juergen Wielage 4 Rth. 13 Schill. 1½ Pf. Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Wielage 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Revisionsreg. St.A.O.<br />
1670 Bauerschaft Vehes, Erbkotten Wielage 2 Rth., Backhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1722 Größe des Colonats 1 Malter 10 Scheffel 2 Viertel.<br />
Dühne II. S.265.<br />
1722 ist die Größe desselben angegeben mit 1 Malter 10 Scheffel 27 Ruthen.<br />
Hist. Ver. Osnabr. V. 602 Landesvermessungsprotokoll St.A.O.<br />
1722 Herman Wielage gab an Monatschatz 1½ Rth., Rauchschatz 2½ Rth. und 1 Rth., Herbstschatz 6<br />
Schill., Dienstgeld 2 Rth.<br />
1 Rauchhuhn.<br />
An den Pastor 1 Scheff. Hafer.<br />
An den Küster ½ Scheffel Hafer und 8 Garben.<br />
Capitelgeld 8 Schill.<br />
Dühne II. S.265.<br />
1722 nach dem Praestationsregister gab der Kotten Herman Wielage an Monatschatz 1 Rth. 10<br />
Schill. 6 Pf., Rauchschatz 2 Mahl 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Rauchschatz vom Kotten 1 Rth., Herbstschatz 8<br />
Schill., Dienstgeld 2 Rth.<br />
1 Rauchhuhn.<br />
An den Pastor 1 Scheff. Haber.<br />
An den Küster ½ Scheff. Haber und 8 Stück Rogkengarben.<br />
Capitulgeld 8 Schill.<br />
Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Praestationes der Bauerschaft Vehes St.A.O.<br />
20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich in der Badberger Wohnung des Notars Nicolaus Caspar Giesche<br />
über Leistungen und Landfolgen Colon Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und Wessel Stichtman für<br />
sich und die übrigen Heel-Erbigen in Vehs, und Herman Brunnert, Herman Middendorf, Luebbert<br />
Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die Halb-Erbigen, Erbkötter und Markkötter in Vehs.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Ein Vollerbe hatte zu geben<br />
4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh. Einhalberbe gab die Hälfte, ein Erbkotten ein<br />
Drittel und ein Markkotten ein Viertel von dem was ein Vollerbe zu liefern verpflichtet war. Dies<br />
utter war für die verbündeten Franzosen bestimmt und musste nach Telgte in Westfalen gebracht<br />
werden. Zu dieser Zeit stand Klemens August, Churfürst von Köln, der zugleich Bischof von<br />
Osnabrück war, auf Seiten Frankreichs im Kampf gegen Preussen.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
1778 Bauerschaft Vehes, Bornhage, Middelkamp, Vorsteg und Wielage spannen bei den<br />
Rundefuhren zusammen.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />
1789 hat Dr. Peithmann Anwaltskosten an Jürgen Bubert gegen die Eheleute Buberts sive Wielage, in<br />
Vehs. Die Eheleute Buberts sive Wielage sind Berend Cappelmann alias Bubert jetzt Colon Wielage<br />
und Catharina Adelheid Wielage, welche am 20.9.1764 getraut sind. Catharina Adelheid Wielage,<br />
geborene Wielage, ist am 8.5.1795 kinderlos verstorben. Der Witwer Berend Bubert sive Wielage<br />
ehelichte am 11.2.1796 Lucia Maria Middendorf aus Gross Mimmelage, Tochter von Jurgen Mengert<br />
sive Middendorf und Maria Wehlburg.<br />
27.9.1797 machen die Eheleute Berend Wielage, geborener Bubert, und Lücke Maria Middendorf,<br />
aus Mimmelage, einen Erbfolgevertrag, falls ihre Ehe kinderlos bleiben sollte. So geschehen in Dr.<br />
Kochs Wohnung in der Mühlenstrasse in Quakenbrück, nachmittags um 3 Uhr.<br />
Zeugen; Henrich Hase, Bürger in Quakenbrück, und Col. Gerd Wille in Wasserhausen.<br />
Rep.958. Nr.1. Quak. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />
11.4.1801 ist der Erbkötter Berend Wielage gestorben und seine Witwe Lucia Maria Middendorf am<br />
25.6.1805 auf dem Erbkotten. Beide Ehen des Berend Bubert sive Wielage waren kinderlos.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1803-1805 Bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde eine Kriegs-Supplementar-Steuer<br />
dem Kirchspiele Badbergen auferlegt, zu der der Erbkötter Wielage 14 Schillinge zu zahlen hatte.<br />
1805 war infolge der viele Requerierungen und Zwangsablieferungen das Brotgetreide derart knapp,<br />
dass die Bauern in Kriegsfuhren den auf dem Wasserwege von Friesland herangeschaften Roggen<br />
von Ellerbrock in Oldenburg herholen mussten.<br />
1806 fiel das Land wieder an Preussen. Nach der Niederlage bei Jena und Auerstadt geriet es erneut<br />
in die Hände der Franzosen, in denen es bis zum Jahre 1813 verblieb.<br />
1808 nach dem Ableben der Eheleute Berend Bubert sive Wielage und Lucia maria Middendorf, kam<br />
die Erbkötterei an Johann Barlage jetzt Wielage und Susanna Margaretha Dierker, welche Eheleute<br />
4.6.1808 getraut sind. Auch diese Eheleute blieben ohne Kinder.<br />
1816 Colon Wielage, Erbkötter.<br />
Eingeärntet;<br />
1 Fuder Weitzen.<br />
15 Fuder Rogken.-<br />
2 Fuder Gerste.<br />
17 Fuder Hafer.<br />
6 Fuder Heu.<br />
4 Fuder Kartoffeln.<br />
Viehbestand;<br />
2 Pferde.<br />
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5 Hornvieh.<br />
2 Schweine.<br />
4 Schafe.<br />
4 Gänse.<br />
12 Hühner.<br />
Aussaat;<br />
½ Scheffel Weitzen.<br />
1 Malter 8 Scheffel Rocken.<br />
2 Scheffel Gersten.<br />
3 Malter 4 Scheffel Haber.<br />
Verzeichnis über die Ernte, Anzahl des Viehes und Einsaat, Bauerschaft Vehs Ksp. Bdbg. vom Jahre<br />
1816. St.A.O.<br />
Die kinderlosen Eheleute Johann Barlage sive Wielage und Susanna Margaretha Dierker vererbten<br />
den Hof an die Eheleute Johann Hermann Diedrich Barlage sive Wielage, * 31.10.1805 Wehdel, ˜<br />
9.11.1805 Bdbg., zn.v. Hermann Barlage en Helena Lucia Margaretha Scheper, ∞ 10.3.1833 Bdbg.,<br />
Catharina Elsabein (Elisabeth) Meschendorf, * 17.12.1807 Vehs, ˜ 19.12.1807 Bdbg., dr.v. Johann<br />
Hermann Tepe Meschendorf en Catharina Elsabein Dierker, Kind.;/ Catharina Margaretha, *<br />
14.7.1835 Vehs.<br />
1836-1837 heisst es in den Kirchenrechnungen; Wielage zahlt an Erbpacht für einen Acker von<br />
unbestimmter Größe auf der Lichthorst 4 Rth. 22 gg.<br />
1837 die vorerwähnte Erbpacht ist mit 128 Rth. 11 gg. 4 Pf. abgelöset.<br />
Dühne II. S.265.<br />
Bei dem erwähnten Acker von unbestimmter Größe handelt es sich um die 1448, 1462 und 1660<br />
genannten Ländereien.<br />
1837 löste Col. Wielage den von Col. Lüdeling bisher aus plusminus 8 Scheffelsaat (ca 54<br />
Quadratruten) auf der Lieckhorst bezogenen Fruchtzehnten mit 110 Rth. ab.<br />
Dühne II. S.265.<br />
1852 Größe des Erbkottens 46 Morgen 28 Quadratruten.<br />
1870 im Sommer, ging ein heftiges Gewitter über die Bauerschaft nieder. Der Blitz schlug in eine den<br />
Hof umstehender Eichen und von dieser in das Erbwohnhaus und richtete beträchtlichen Schaden<br />
an.<br />
Evert Wielage oder Klatte.<br />
Dieser uralte Bauernhof, aber nur als Markotten Evert Wielage sive Klatte modo Dollers Kotten in<br />
der Bauerschaft Vehs, der in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.24 der Bauerschaft geführt<br />
wurde, ist im zweiten Weltkriege 1939-1945 untergegangen, indem er der Anlage eines Flugplatzes<br />
zum Opfer fiel. Die Besitzer dieses Kottens haben oft gewechselt, doch hat das Amt Fürstenau in den<br />
Schatzregistern den alten Namen Evert Wielage Jahrhunderte hindurch beibehalten. Veranlassung<br />
dazu war, dass nicht von dem Bestimmter Hofstätte, sondern von dem Hofe die Abgaben und<br />
Verpflichtungen ge<strong>for</strong>dert wurden. Es war nicht mit der Wiedergabe dieser Nachrichten<br />
beabsichtigt, eine vollständige Hofes- und Familiengeschichte zu schreiben, lediglich sollte der<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Nachwelt Kunde über den untergegangenen Hof vermittelt werden. Der letzte Sprosse Gerd Klatte<br />
wäre 1961 86 Jahre alt gewesen, er starb unverheiratet. In der Schule war Gerd Klatte ein begabtes<br />
Kind, aber als er 17 Jahre alt war, stellte sich eine geistige Erkrankung, die bis zum Lebensende blieb,<br />
ein. Mit der regierungsseitigen Einziehung des Hofes, zog Mutter Klatte mit ihrem Sohn zu ihrer<br />
Schwester auf den Weilagen Hof in Nortrup und lebte da für fast 1½ Jahrzehnte. Vehser Bauern<br />
hatten Wiesengrundstücke an den Quakenbrücker Flugplatz abgeben müssen und wurden mit einem<br />
Teil des Wielage oder Klatte-Hofes entschädigt. Die Klatten, obgleich der Hof nur klein war, galten als<br />
vermögend, und alle Klatten Töchter heirateten auf grosse Höfe. Die Hofstätte war eigen im Jahre<br />
1471 an Claus von Bockraden, später an das St. Sylvesterkapitel, indessen Hörigkeit sie und die<br />
aufsitzende Familie bis zur Ablösung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verblieben.<br />
1471 am Sonntage nach Pfingsten, verschrieb Claus von Bockraden behuf der Vikarie und des Altars<br />
des heiligen Martinii zu Quakenbrück 6 Schillinge, welche zu bezahlen aus Dollers Kotten zu Vheess.<br />
Copiar St. Sylvester S.329. St.A.O. und Dühne II. S.266.<br />
Später ist der Kotten ganz an das St. Sylvesterkapitel gekommen, den in dem Hauptbuche des<br />
Kapitels heisst es auf Seite 220;<br />
Tepe Wielage zu Vehs hat unter dem Capitel eigenthümlich zustehenden Dollers Kotten, welcher von<br />
Alters her ums 12. Jahr beweinkaufet und gibt jährlich an Roggen 8 Scheffel und Weisskorn 3 Malter<br />
6 Scheffel.<br />
In demselben Hauptbuche auf Seite 253 und im Copiar auf Seite 329 Nr.1 heisst es;<br />
Tepe Wielage gibt von des Capituls Kotten genannt die Dollars Kotten zu vierjähriger Winne 4 Rth.<br />
modo Klatte zu Vehs ist ausgelosset.<br />
Dühne II. S.266.<br />
1490 Bursscop to Ves, Debeke tor Wilage hat 1 Kuh und zahlt 6 Pf. Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. S.43r. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
1512 Vees, Johan tor Wilage 4 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
1532 Vess, dt. marcam Werneke tor Wilage, Hille uxor …..<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
1589 Bauerschaft Veess, Evert Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593 Evert Wilage gibt ein Huhn.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1628 Bauerschaft Vehess, Marckotten Everdt Wielage 6 Schill., uxor 4 Schill. Personenschatz.<br />
Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Rep.355C. 205. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
28.4.1643 Tepe Wilage, in Bauerschaft Veess, pro se, Elsabe uxore, liberis et haeredibus, verbürgt<br />
sich für Engelke Lueling, der den Eheleuten Gerten Borchstette und Talke Luelings 160 Rth.<br />
Abfindung, 1 Pferd und 1 Kuh versprochen hat.<br />
Rep.958. Nr.3. S.167a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1650 nach der Steuerrolle von 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting, geführt<br />
hat, zahlte der Marckotten Evert Wielage 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />
Nachricht auf Elting in Vehs.<br />
1651 in diesem Seelenregister werden genannt; Hinrich Wilage et uxor, Gerd Wilage und Tepe<br />
Wilage et Uxor. Die hier genannten Personen scheinen auf dem Markkotten gewohnt zu haben.<br />
Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
Um diese Zeit hat Ewert Ortland, der später Wielage vulgo Klatte genannt wurde und mit Tale,<br />
vermutlich einer geborenen Wielage, verheiratet war, seine väterliche Markkötterei Ortlad, in<br />
Wohld Nr.6, nachdem er sie mehrere Jahre bewirtschaftet hatte, an seine Schwester Hempe, die mit<br />
Mencke Bieman verehelicht war, abgetreten. Er selbst hat dann den Hof Wielage sive Klatte in Vehs<br />
übernommen. Seine Eltern waren Johan Mencke Boike genannt Ortland und Frau Tale, die den<br />
Ortland Hof 1615 von Otto Vette genannt Ortland und Frau Tobe gekauft haben.<br />
1655 Vehes, Marckotten Everdt Wielage; 2 Pferde, 1 Enter, 3 Kühe, 5 Rinder, 4 Schweine.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
1661 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 3 Rth. 7 Schill. 9 Pf. Viehschatz.\<br />
Veihschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
11.11.1667 schreibt Johan Flotemersch in einer Beschwerde, dass ihm Johan Burlage in der Osterzeit<br />
seine Burlagen Stätte und seine Tochter, das älteste Kind, versprochen habe. Es lässt sich aus dem<br />
Schreiben weiter vernehmen, dass des Schreibers Vater noch lebt und ein Bruder des Vaters Herman<br />
Flotemersch heisst. Johan Burlages Bruder heisst Herman Burlage. Die Brüder des Johan Burgane<br />
verstorbenen Ehefrau heissen Evert und Kersten Wielage.<br />
Dep.5b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.620, Angelegenheit der Bauerschaft Talge St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 12 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />
1670 Bauerschaft Vehes, Marckotten Evert Wielage 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1685 Pridie Dom. XX 4p. Trin. Sind zu Badbergen copuliert Johan Klatte, von Vehs, und Marcke<br />
Meyer zu Bergfeld. Durch die Eheschliessung wurde Johan Klatte col. Meyer zu Bergfeld.<br />
1686 heiratet Johan Klatte sive Meyer zu Bergfelds Bruder Gerdt Klatte, Hille Luedeling und am<br />
6.10.1689 Anna Middelkamp. Diese soll nach Gerdt Klatten Ableben im Jahre 1702 in zweiter Ehe mit<br />
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einem Gerdt Merschman verheiratet gewesen sein. Sie ist im Alter von 80 Jahren als Witwe am<br />
2.4.1743 zu Badbergen begraben worden.<br />
12.7.1697 hatte Johan Klatte (sive Meyer zu Bergfeld), einen unehelichen Sohn mit Soencken<br />
Tochter, der in der Taufe Johan Berent genannt wurde. Dies Kind wurde aber schon am 25.9.1697 zu<br />
Grabe getragen.<br />
18.9.1716 Freitags, ist der Sterbfall des Johan Klatte jetzt Meyer zu Bergfeld, welcher am 11.9.1716<br />
abends zwischen 9 und 10 Uhr im 62. Jahre seines Lebens verstorben ist, beschrieben. Vidua des<br />
Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld ist Marcke Meyers.<br />
Fürstenauer Lagerbuch anno 1659.<br />
1722 Evert Wielage ¼ Kotten, gibt an Monatschatz 12 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 2 Rth. 2 mahl,<br />
Rauchschatz vom Kotten 1 Rth., Herbstschatz 4 Schill. 3 Pf., Dienstgeld 2 Rth.<br />
1 Rauchhuhn.<br />
An den Pastor 1 Scheffel Rogken.<br />
An den Küster ½ Scheffel haber, noch 2 Schill.<br />
Hist. Ver. Osnabr. V. 602 S.24 ff. Angelegenheit. d.B. Vehs St.A.O.<br />
1722 Evert Wielage gab an Monatschatz 12 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 2 Rth. und 1 Rth., Herbstschatz<br />
4 Schill. 3 Pf., Dienstgeld 2 Rth.<br />
1 Rauchhuhn.<br />
An die Geistlichkeit 1½ Scheff. Hafer.<br />
Größe des Kottens 9 Scheffel 1 Viertel.<br />
Dühne II. S.266.<br />
1723 Everdt Wielage, hat vormahlss an der Voigdey gedienet, gibt itzo Geldt.<br />
Rep.150. Nr.116b. Fürst. 1723 St.A.O.<br />
20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich über die Leistungen und Landfolgen, in der Wohnung des<br />
Notars Nicolaus Caspar Giesche zu Badbergen, die Colonen Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und<br />
Wessel Stichtman, in Vehs, für sich und im Auftrag der übrigen Heel-Erbigen, und Herman Brunnert,<br />
Herman Middendorf, Luebbert Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die Halberbigen,<br />
Erbkötter und Markkötter.<br />
1755 und 1757 Everdt Wielage dient jetzo dem Vogten.<br />
Rep.159. Nr.116c. Fürst. St.A.O.<br />
6.6.1758 hat Johann Hermann Mengert mit Grethe Adelheit Klatte, deren Vater Johann Klatte, in<br />
Vehs, 500 Rth. verspricht, den Erbwinn einschliesslich seiner Mutter künftigen Sterbefall in toto 100<br />
Rth. gedungen.<br />
Rep.122.C.III.I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
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27.10.1758 hora sexta vespertina in der Wohnbehaussung und in der hintersten Stuben eingangs<br />
linker Handt, des Notars Casparus Ferdinandus Luedling, zu Vehesse, und Johan Budecke jetzt Klatte<br />
daselbst, und verglichen sich um Wege-Gerechtigkeiten.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. 621. I. St.A.O.<br />
19.10.1763 erklären die Eheleute Meyer zu Bergfeld durch den Notar Casparus Ferdinand Nonte<br />
erneut, dass sie willens sind, ihren Vetter und Bruders Sohn Gerdt Klatte zu adoptieren, und dingen<br />
die Auffahrt für diesen und dessen künftige Braut und ihre eigenen künftigen Sterbefälle. Sie haben<br />
im Kriege 10 Pferde verloren und 1000 Thl. Schulden machen müssen und kaum tragbare<br />
Prozesskosten mit Beussmann und Einhaus um Gerechtsame des Meyerhofes gehabt. Es werden<br />
daher Auffahrt und Sterbefälle für 4500 Rth. in Gold einschliesslich der Amtsgebühr gelassen.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1784-1790 auf der Flurkarte der Vehser Mark heisst es; Markkötter Evert Wielage.<br />
Landesvermessung 1784-1790 Du Plat.<br />
1801 als Johann Hermann Klatte, aus Vehs, sich mit der Anerbin des Reinken Hofes Margaretha im<br />
Wohlde verheiratete, wurde die Klatten Stätte, in Vehs, an Jürgen Theile für 44 Thl. verpachtet.<br />
Jürgen Theile war seit dem 25.11.1786 mit Margaretha Elsabein Volkert verheiratet und Vater von 6<br />
Kindern. Johann Hermann Klatte jetzt Reincke im Wohlde war ziemlich vermögend. Nach einem<br />
Verzeichnis hatte er über 3000 Thl. ausstehen. Er konnte daher die meisten Schulden, die bei<br />
Reincken waren, abstossen.<br />
3.7.1806 wird Hermann Evert Devermann Colon in Klatten Haus, zu Vehs, genant, er ist auf dem<br />
Kotten am 20.5.1828 verstorben, seine Witwe Anna Catharina Lindemann aber am 10.11.1838 auf<br />
dem Markkotten Feilker, in Talge Nr.21, bei ihrer Tochter Catharina Maria Riekhaus sive Feilker.<br />
1816 Markkötter Evert Wielage.<br />
Eingeärndtet;<br />
1 Fuder Weitzen.<br />
12 Fuder Rocken.<br />
1 Fuder Gerste.<br />
12 Fuder Hafer.<br />
3 Fuder Heu.<br />
6 Fuder Kartoffeln.<br />
Viehbestand;<br />
8 Stück Hornvieh.<br />
1 Stück Schwein.<br />
14 Schafe.<br />
10 Enten.<br />
12 Hühner.<br />
Aussaat;<br />
1 Scheffel Weitzen.<br />
1 Malter 3 Scheffel Rocken.<br />
1 Scheffel Gersten.<br />
2 Malter Haber.<br />
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Verzeichnis über Ernte, Anzahl des Viehes, Bauerschaft Vehs St.A.O.<br />
17.8.1834 ist der heuermann Johann Gerhard Theile, Sohn der schon erwähnten Eheleute Jürgen<br />
Theile und Margaretha Elsabein Volkert, als Ehemann von Anna Adelheid von Heune, welche als<br />
Witwe am 29.12.1846 auf dem Erbe Gerding in Vehs starb, gestorben.<br />
1838 sind die erwähnten Abgaben an St. Sylvester in Quakenbrück mit 672 Rth. 19 gg. 11 Pf.<br />
abgelöst worden.<br />
Dühne II. S.266.<br />
1847 in der Nacht von 6 auf 7 Juli wurde bei Evert Wielage, in Vehs, so berichtet der Badberger Vogt,<br />
in die Molkenkammer eingebrochen.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
1852 Größe der Kotten 26 Morgen 6 Quadratruten.<br />
Dühne II. S.266.<br />
1882 Colon Klatte, zu Vehs, Ablösung beim St. Sylvester-Capitel.<br />
St. Sylvester Nr.74. 1882. VI. St.A.O.<br />
Wielage Markkotten in Grothe.<br />
Die Markkötterei Wielage liegt auf Buberts Orte, einem Ortsteil der Bauerschaft Grothe des<br />
Kirchspiels Badbergen. In den Registern des 19. Jahrhunderts wurde sie unter Nr.34 der Bauerschaft<br />
geführt. Schon von weiten war sie früher, wenn man von Badbergen über “im Buehnen” oder von<br />
Quakenbrück an der alten Grother Windmühle, die leider dem Abbruch verfiel, vorbei kam, an den<br />
grossen Kirschenbäumen und dem Hülsekrabbenbusch erkennbar. Der Name ist topographisch. Wie<br />
bedeutet heilig und lage Wald oder Stätte. Wielage ist nach Gretchen Velmelage, die ihre Heimat<br />
äusserst gut kannte, eine alte germanische Kultstätte. Es könnte aber auch möglich sein, dass ein<br />
abgehender Sohn von dem Erbkotten oder dem Markkotten, beide in der Bauerschaft Vehs belegen,<br />
dieser Hofstätte in Grothe den Namen gegeben hat. Wielage liegt am Fusse des Bloaenkamps. Wenn<br />
ein Zimmermann seinen Winkel oder Zollstock anlegt, dann sagt er “et bloaet off, et bloamet nich”,<br />
wenn er seine Arbeit rechtwinkelich haben will. Zum Beispiel ist der Dodenkamp in Wulften ganz<br />
rechtwinkelig. Das spricht für eine bedachte Anlage. Vielleicht war der Bloaenkamp zur Zeit seiner<br />
Anlage auch ein rechtwinkelig verlaufendes Grundstück. An den Bloaenkamp schliesst sich eine<br />
Wiesenniederung “de Buehnen” an. Wo Bloaenkamp und Buehnen zusammenstossen, könnte man<br />
von einem Steilufer sprechen, so schön hebt sich an der Südseite der Bloaenkamp vom Buehnen ab.<br />
In der Neujahrsnacht, so berichtet eine alte Sage, läuft “dat Foellen” den Wulftener Foellenweg<br />
entlang an den Höfen Helmert, Messmann, Lindemann und Saehnke vorbei. Bei der Stätte Saehnke<br />
bricht es durch die Hecke, dat Schlopp wasset nich wer tau, und läuft dann in Richtung Wielage zum<br />
Bloaenkamp. Der Colon Berend Henrich Hackmann, geborener Pahlmann, in Grothe, verkauft im<br />
Jahre 1812 die Buehnenwiese und Blenkamp für 2020 Franken an dem Colon Hermann Heinrich<br />
Bubert in Grothe. Wann der Kotten gegründet ist, ist unbekannt. In dem Bederegister von 1441 und<br />
dem Viehschatzregister von 1490 und dem Kopfschatzregister von 1512 ist er noch nicht erkennbar.<br />
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1532 dt. 10 Schill. Herman tor Wilage, Grete uxor …..<br />
Steuer für Familienangehörige ist nicht vermerkt. Trotzdem mögen Kinder unter 12 Jahre alt<br />
dagewesen sein, da für diese eine Kopfsteuer nicht entrichtet werden brauchte.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
1589 Bauerschaft Grothe. In diesem Viehschatzregister steht kein Wielage verzeichnet, doch ein<br />
Ludeke Brunnert, der 1 Rth. 2 Schill. Viehschatz zahlt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1592-1593 Herman Wielage geringer Zaunrichtung 1 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593 Herman Wielage eyn Huen.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Bauerschaft Grothe, Herman Wilage ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
(In diesem Register ist er irrtümlich zweimal aufgeführt)<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1600 Herman Wielage 2 fachige scheltungh an den Meier zu Bergfeldt 2 Thl. Brüchte, item<br />
gewrogter Zaunrichtung 1 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1628-1629 Grothe, Marckotten Jurgen Gervesman 6 Schill., uxor 4 Schill., filius 3 Schill., Huesselte<br />
Weib pauper. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Zu bemerken ist hier, dass Wielage nicht genannt ist, an seiner Stelle steht Jurgen Gervesman.<br />
Rep.355C. 205 Personenschatzreg. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage 1 Rth. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
1636 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage.<br />
Dühne II. S.117.<br />
1651 Bauerschaft Grothe, Johan Wilage et uxor.<br />
Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Seelenregister St.A.O.<br />
1655 Grothe, Marckotten Herman Wielage; 2 Pferde, 3 Kühe, 3 Rinder, 5 Schweine.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
1661 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 2 Rth. 10 Schill. 9 Pf. Viehschatz, welcher<br />
Betrag viermal im Jahr erhoben wurde.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1663 Johan Wielage, Leibdiener, gibt 2 Rth. für anno 1663 nicht geleisteten Dienst.<br />
St.A.O.<br />
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1666 Bauerschaft Grothe, Herman Wielage; 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 1 Rth. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />
1670 Bauerschaft Grothe, Marckotten Herman Wielage 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1722 besass Wielage an Grundstücken 1 Malter 4 Scheffel 3 Viertel 3½ Becher.<br />
Er gab an Monatschatz 1 Rth., Rauchschatz jedesmal 1 Rth., Herbstschatz 4 Schill. 3 Pf.<br />
1 Rauchhuhn.<br />
1 Pfund Wachs an die Kirche und 3 Stück Garn an die Geistlichkeit.<br />
Dühne II. S.117.<br />
1719, 1720, 1721 und 1722 hat Johan Wielage gedienet, gibt in diesen 1723ten Jahre Geldt.<br />
Rep.150. Nr.116b. Fürst. St.A.O.<br />
1723 Johan Wielage, Leibdiener, hat vormahlss an der Voigdey gedienet gibt itzo Geldt.<br />
Rep.150. Nr.116b. Fürst. St.A.O.<br />
1730 eine Ofenplatte mit dieser Jahreszahl, dem Sachsenross und der Schrift “Momento Marie<br />
Wielage” befand sich noch 1970 auf der Markkötterei.<br />
21.12.1748 wurde Juergen Wielage von dem Bubers Ohrde, Aloterswegen gestorben und 84 Jahre<br />
alt, in Badbergen begraben. Dieser Juergen Wielage muss unverehelicht gewesen sein, da eine<br />
Trauung eines Juergen Wielage in dem Copulationsbuche der Kirche St. Georg zu Badbergen nicht<br />
vorkommt, auch Taufen von Kindern eines Juergen Wielage erscheinen nicht. Der Markkotten fällt<br />
nun durch Testament an Gerdt Strodtmann, welcher am 25.7.1733 als Sohn der Eheleute Dierk<br />
Strodtmann und Anna im Wolde geboren ist.<br />
1755 und 1757 Johan Wielage dienet jetzo dem Vogten.<br />
Rep.150. Nr.116c. Fürst. St.A.O.<br />
1760 erhebt nun ein Johann Berend Wilhelm Schlingmann Anspruch auf die Markkotterei, die Gerdt<br />
Strodtmann per testum legale besitzt, und weist eine Schenkungsurkunde vom 21.2.1737 vor,<br />
welcher von der inzwischen verstorbenen Familie die Wielage ihm versprochen war. Hierdurch<br />
entstand ein Prozess, dessen Ausgang nicht vorliegt. Er wird aber zugunsten des Gerdt Strodtmann<br />
entschieden worden sein, da dieser auf der Stätte verblieb und am 21.11.1761 Trine Margaretha<br />
Borgstede freit.<br />
Rep.958. Nr.3. S.27-28. Theodor Henrich Eick Not. St.A.O.<br />
11.6.1760 die Eheleute Wielage sind verstorben und Gerdt Strodtmann jetzt Wielage ist per testum<br />
legale zum Erben eingesetzt. Johann Berend Wilhelm Schlingmann kommt nun mit einer angeblichen<br />
Schenkungsurkunde vom 21.2.1737. Wielagen hatten aber derzeit noch einen lebenden Sohn, die<br />
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Schenkung kann also nicht stimmen. Die Eheleute Wielage haben auch nie davon gesprochen. Der<br />
Richter Dr. Dunkel und der Gerichtsschreiber Hocap sollen überprüfen, auch erklären, ob das Fenster<br />
offen und das Schloss abgebrochen und Akten an der Erde gelegen haben usw. Nicht der<br />
Gerichtsschreiber Sanemann, sondern der Küster und Notar Westerhoff, dessen Handschrift dem<br />
Notar Eick wohl bekannt ist, sei der Schreiber gewesen.<br />
Rep.958. Nr.3. S.27-28 Theodor Henrich Eick Not. St.A.O.<br />
Obiger Nachricht nach kommen als Erblasser die Eheleute Berend Wielage und Elsabein im Wolde,<br />
die am 6.6.1726 geheiratet haben, in Frage. Sie hatten einen Sohn Johann, der am 16.10.1728<br />
getauft wurde, einer seiner Taufzeugen war Johann Wielage, und am 8.9.1751 verstorben ist. Berend<br />
Wielage ist im Alter von 72 Jahren 4 Monaten am 11.4.1760 gestorben, aber im Taufbuche der St.<br />
Georg Kirche ist um 1687-1688 seine Taufe nicht beurkundet. Elsabein im Wolde ist die am<br />
3.11.1697 getaufte Tochter der Eheleute Juergen im Wolde jetzt Menke-Ortland und Luecke<br />
Taggenbrock und am 23.4.1760 verstorben.<br />
Gerdt Strodtmann sive Wielage, * 25.7.1733, ˜ 2.8.1733 Bdbg., † 30.8.1788 auf der Wielage,<br />
Schwindsucht, □ 3.9.1788 Bdbg., zn.v. Dierck Strodtmann, Meister, en Anna im Wolde, ∞ 26.11.1761<br />
Bdbg., Catharina Margaretha Borgstede, * Wehdel, ˜ 3.11.1739 Bdbg., † 10.11.1821 auf der Wielage,<br />
□ 12.11.1821 Bdbg., dr.v. Mencke Beckermann sive Borgstede en Anna Maria Wehlburg, kinderlos.<br />
Die Witwe Catharina Maria Wielage, geborene Borgstede schritt am 8.1.1789 zur zweiten Ehe mit<br />
Hermann Feld<strong>for</strong>th, der ebenfalls verwitwet war.<br />
Hermann Feld<strong>for</strong>th jetzt Markkötter Wielage war der am 11.4.1744 getaufte Sohn der Eheleute<br />
Johann Gerd Feld<strong>for</strong>th genannt Jürgen Jürgens und Trina Adelheid Cappelmann. In erster Ehe war er<br />
mit Lücke Maria Adelheid Brüning, mit der er am 29.12.1770 getraut worden war, verheiratet. Sie<br />
war die am 24.10.1742 getaufte Tochter der Eheleute Johann Henrich Brüning und Lücke<br />
Roessmann, auch Meyer genannt, und wurde Mutter von 6 Kindern, die alle auf der Vehr geboren<br />
wurden. Die Ehe Hermann Feld<strong>for</strong>th sive Wielage und Catharina Margaretha Borgstede blieb auch<br />
kinderlos. Hermann Feld<strong>for</strong>th sive Wielage verstarb am 7.3.1815 und seine hinterbliebene Witwe am<br />
10.11.1821. Dann ist die Stätte Wielage durch Kauf an die Familie Haverkamp in Wulften gekommen.<br />
Haverkamp ist der benachbarte Markkotten, der hier fliessende Kitzelbach trennt die Höfe. Zuerst<br />
finden wir Hermann Haverkamp, der am 21.6.1817 mit Catharina Lucia Maria Wehage getraut<br />
wurde, als Heuermann auf dem Wielage Kotten. 6 Kinder sind auf der Stätte geboren. Am 4.10.1828<br />
wurde Hermann Haverkamps Bruder Johann Gerhard Haverkamp, nach der Stätte Wielage genannt,<br />
mit Anna Catharina Maria Strüfing zu Badbergen getraut. Die Namen dieser Eheleute fanden sich<br />
noch 1970 an den Türbogen der Hausinfahrt.<br />
1775 in dem Amtsregister heisst es; Lüdecke Brunert jetzt Hermann Wielage zu Grothe gibt jährlich 4<br />
Schill. 3 Pf. ständiges Dienstgeld.<br />
Dühne II. S.117.<br />
Wenn obige Nachricht sich wirklich auf den Kotten Wielage in Grothe 34 beziehen sollte, dann<br />
müsste die Bezeichnung Lüdecke Brunnert noch aus dem Viehschatzregister von 1589 herrühren.<br />
Der Name Hermann Wielage erscheint in den jüngeren Registern.<br />
1778 bei den Rundefuhren spannen die Kötter Schulenborg, Ohrbring, Cappelmann, Vesslage junior,<br />
Kleine Thumann und Wielage zusammen.<br />
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Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272 St.A.O.<br />
1783 und 1793 berichten Nachrichten, dass zu dem Markkotten ein nebenhaus, das von armen<br />
Leuten bewohnt und in dem eine Grützemühle betrieben wurde, gehörte.<br />
1783 hat zwar die Witwe Queckemeyer, so berichtet 1797 der Notar J.H. Callmeyer in Quakenbrück,<br />
mit 2 Kindern als eine arme Frau, so kein Vieh gehalten, und ihr Brot gesammelt, nebst der Witwe<br />
Brunners nebst eine ledige Persohn aufgehalten, und bey seiner zu Hause Cunft bey die Brunnersche<br />
in die Kost gegangen, in diesem Hause zu gleicher Zeit gewohnet.<br />
Rep.958. Nr.1. S.162a. Quak. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />
In dies Nebenhaus hatte der Badberger Vogt eine Familie Thoele zwangsweise eingewiesen. Gegen<br />
diese Einweisung wehrte sich der Markkötter Wielage durch seinen Beistand J.H. Callmeyer, Notar in<br />
Quakenbrück.<br />
1797 nachdem ich Unterschriebener ad requisitionem des Coloni Wielage, in der Bauerschaft<br />
Grothe, unter dem heutigen dato nach dessen so genannten Buberts Wohnung begeben, und selbige<br />
aufs genaueste in Augenschein genommen, so habe ich der Wahrheit gemäss befunden dass;<br />
1) solches Heuerhauss an sich nur klein, und zwar zur Wohnung zweyer Familien überhaupt<br />
auch gar nicht eingerichtet noch für selbige bewohnbar ist, und daher<br />
2) schon dermalen die Eheleute Strubbe, welche neben ihren drey Kindern 5 Personen<br />
ausmachen, mit den neuen Heuerleuten Nahmens Thoelen, welche eine nicht minder starke<br />
Hausshaltung haben, nur mit der grössten Unbequemlichkeit und Confusion in der<br />
Hausshaltung massen, kein ordentlicher Platz für das beyderseitige Vieh, wie auch für die<br />
beyderseitige Feuerung, und die Mobilien vorhanden ist, in solchem Hause zusammen in<br />
einer wahren Bedrängniss sich befunden, auch die darin befindliche Grütze Mühle nicht<br />
gebraucht werden kann, da der dazu nötige Platz jetzt durch die Eheleute Strubben zum<br />
Schweine- und Ziegenstall gebraucht wird. Noch viel weniger aber werden<br />
3) unter diesen Umständen die sämtlichen Früchte der Beyderseitigen Bewohner bey der<br />
bevorstehenden Ernte Platz im Hause finden können, so dass die neuen Heuerleute Thoelen<br />
in die grösste Verlegenheit sich befinden.<br />
Dass dieses der Wahrheit gemäss, attestieren und bezeugen mit mir Dirck Diekmann als Zeuge,<br />
Jürgen Vehslage als Zeuge. So geschehen, Grothe den 21. Juli 1797 J.H. Callmeyer Notar.<br />
Rep.958. Nr.1. S.161. J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />
1803 Wielage auf dem Bubertsorthe hat nach Kettenmass 1 Malter 5 Scheffel Ackerland und 1½<br />
Scheffel Wiesen.<br />
Dühne II. S.117.<br />
1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 9 Morgen 28 Quadratruten Ackerland und 59 Quadratruten<br />
Wiesen.<br />
Dühne II. S.117.<br />
Johann Gerhard Haverkamp-Wielage, Kötter, * 2.11.1789 Wulften, ˜ 7.11.1789 Bdbg., † 31.10.1836<br />
Grothe 34 als Col. und Ehemann, □ 3.11.1836 Bdbg., zn.v. Hermann Henrich Haverkamp, Col. In<br />
Wulften, en Margaretha Adelheid Wehage, ∞ 4.10.1828 Bdbg., Anna Catharina Maria Strüfing<br />
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(Strüwing), * 17.2.1805 Wehdel, ˜ 9.12.1805 Bdbg., dr.v. Johann Gerhard Strüwing (Strüfing) en<br />
Lucia Margaretha Adelheid Kappelmann, Heuerleute bei Kahmann in Wehdel Nr.11, Kind. ;/ Johann<br />
Gerhard Heinrich, Anerbe, * 17.2.1829 Grothe 34, ∞ Anna Catharina Margaretha Meyborg./ Anna<br />
Catharina, * 31.8.1834 Grothe 34.<br />
Johann Gerhard Heinrich Haferkamp-Wielage, Kötter, * 17.2.1829 Grothe 34, ˜ 25.2.1829 Bdbg., †<br />
12.10.1904 Grothe 34, □ 15.10.1904 Bdbg., zn.v. Johann gerhard Haverkamp-Wielage en Anna<br />
Catharina Margaretha Strüfing, ∞ 12.4.1860 Bdbg., Anna Catharina Margaretha Meyborg, *<br />
6.11.1838 Gross Drehle, Kirchspiel Gehrde, † 22.4.1929 Grothe 34, dr.v. Berend Luthmer von Felde<br />
sive Meyborg en Anna Catharina Margaretha Stegemann, Kinder alle geboren Grothe 34.;/ Johann<br />
Hermann Heinrich, Anerbe, * 4.3.1861./ Anna Katharina Marie, * 24.12.1863, ∞ Johann Hermann<br />
Heinrich Kahmann./ Heinrich, der eigentliche Anerbe, * 20.4.1865, ∞ Anna Maria Keck aus<br />
Quakenbrück. Er verzichtete auf das Erbrecht zugunsten seines älteren Bruders Hermann und ist<br />
nach Amerika ausgewandert. Um ihm sein Erbteil und den Abstand für das Anerbenrecht zu geben,<br />
mussten die Eltern ein Stück Land veräussern. In späteren Jahren hat Hermann Haferkamp-Wielage<br />
wieder ein wenig Land hinzugekauft. Heinrich (Henry) Haferkamp ist in Amerika ein erfolgreicher<br />
Farmer geworden. Erst nach 40 Jahren kam er in der Inflationszeit Deutschlands nach der Heimat,<br />
um seine hochbetagte Mutter und seine Geschwister zu sehen. Sein Vater Johann Gerhard Heinrich<br />
Haferkamp starb 1904 infolge einer Blutvergiftigung, die er sich durch einen rostigen Nagel an der<br />
Hand zugezogen hatte.<br />
Inschrift am Erbwohnhaus Wielage-Haferkamp.<br />
Herr, lass Deine Augen offen sein ueber diess Haus tag und nacht, Das du hoerest dass gebaeth, Das<br />
dein Knecht an dieser Staette thun wird. 2 chro am 6 V.20<br />
Gerdt Stroetmann jetzt Wielage und Catharina Margreta Borgstedens Eheleute.<br />
Anno 1753 den 23 april.<br />
Leichenrede für Johann Gerhard Heinrich Haferkamp,<br />
geb. am 17. Februar 1829, gest. Am 12. Oktober 1904.<br />
HIOB 16 V.22<br />
Wenig Jahre kommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde.<br />
Im alten Testametn steht ein wundersames Buch, an dem und in dem noch heute vieles rätselhaft<br />
ist. Das ist das Buch Hiob. Es erzählt uns von einem frommen Manne aus alten Zeiten, der zuerst<br />
reich und glücklich war, aber dann traf ihn ein harter Unglücksschlag nach dem anderen. Und wie er<br />
nun in der Tiefe seiner Leiden sich befand, da flossen seine Lippen über von dem Traurigen, das in<br />
seiner Seele wogte. Und in dem, was er dan sagt, finden sich, verstreut wie Blumen über eine Wiese,<br />
viel köstliche, unvergleichlich schöne Worte vom menschlichen Leben. Da findet sich auch das Wort,<br />
um das wir uns in dieser Trauerstunde scharen wollen. “Wenig Jahre kommen, und ich gehe hin des<br />
Weges, den ich nicht wieder kommen werde”. Da stellt sich der fromme Hiob gleichsam auf eine<br />
hohe Warte und sieht von dort herunter aufs menschliche Leben, wie es dahinläuft dem Strome<br />
gleich, der silbern durch die Fluren rinnt. Und wenn er es von so hoher Warte ansieht, wenn er<br />
ermisst, was es mit ihm auf sich hat, mit seinem ganzen Dahingehen von der Wiege bis zur Bahre, so<br />
kommt er zu dem Schluss, dass im Grunde es nur eine kurze Reihe von jahren ist, die dem Menschen<br />
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hienieden zu leben verstattet ist, und dann muss er von dannen ziehen, gleich allem seinen Vätern in<br />
ein Land, aus dem niemand wiederkehrt. Und ist nun das, was der frommer Hiob so gefunden hat,<br />
nicht tiefe Wahrheit? Es ist wahr, wir Menschen übertreffen viel andere Geschöpfe Gottes an Dauer<br />
des Lebens. Wir haben ein längeres Leben, als das meiste, was sonst lebend auf der Erde sich regt.<br />
Aber wenn wir es alles recht bedenken, wie lange doch ein Mensch gebraucht, bis er zur höhe des<br />
Daseins sich entwickelt hat, wenn wir besenken, wie schnell dann die noch übrigen Jahre enteilen<br />
unter dem vielen, das das Leben von uns <strong>for</strong>dert, sind es dann nicht wirklich auch bei einem voll<br />
ausgelebten Leben im Gründe doch nur wenig Jahre, die dahingehen, als flögen sie davon? So steht<br />
es in Sonderheit auch vor uns in dem, der in diesem Tagen seine Pilgerreise hienieden vollendet hat,<br />
und wir haben heute seinen Leib zur letzten Ruhe gebettet. Er hat ein Alter erreicht, wie es den<br />
meisten nicht gegeben wird. Gottes Güte hat ihn bis ins 76te Lebensjahr hineingetragen. Und es ist<br />
ein Leben gewesen köstlich und gesegnet, denn es war viel Mühe und Arbeit. Aber wenn wir es nun<br />
im ganzen übersehen, was sind seine 75 Jahre? Und wenn wir es nicht glauben wollen, fragen wir<br />
nur sie ihm nahe gestanden haben im Leben, fragen wir nur die Lebensgefährtin, die Freud und Leid<br />
mit ihm geteilt hat, fragen wir nur die Kinder, ob sie auch ihren Vater haben behalten dürfen, bis sie<br />
selbst schon ein gutes Teil ins Leben hineingegangen sind, sie werden uns bestätigen, dass doch nur<br />
eine kurze Zeit der Entschlafene hier geweilt hat, dass nur wenige Jahre es gewesen sind, und dann<br />
ist er hingegangen des Weges, den er nun nicht wieder kommen wird. Als einen Weg, den man nicht<br />
wieder komme, bezeichnet Hiob den Weg des Todes. Wie hat er damit seine ganze Traurigkeit<br />
bezeichnet! Wir gehen wohl oft im Lauf des Lebens einer nach dem anderen. Tag um Tag muss<br />
mancher in der Frühe des Morgens von den seinen <strong>for</strong>t. Hier geht einer auf die Reise, dort zieht<br />
einer in die Fremde. Aber da giebts dann immer ein Wiedersehen. Da kommt der Abend, wo der, der<br />
am Morgen <strong>for</strong>tging, zu den seinen wiederkehrt. Da ist die Möglichkeit wenigstens, dass auch die<br />
durch weite Entfernung Getrennten sich wiederfinden. Aber der Weg des Todes hat diese Art an<br />
sich, dass, wer ihn hat betreten müssen, niemals, niemals zu den Seinen wiederkommt. Aber wenn<br />
wir für den Frommen des alten Testamentes, Hiob, das Lied des Lebens endete mit dem düsteren<br />
und traurigen “Ich gehe hin des Weges, den ich nicht wieder kommen werde”, wir als Christen<br />
denken weiter. Uns fürt der Weg des Todes nach unserem Glauben nicht in finsteres, unbekanntes<br />
Reich, vor dem uns grauen müsste, sondern er führt uns nach unserem Glauben in das Reich der<br />
Verklärung, dorthin, wohin unser Heiland uns vorgegangen ist und alle vollendeten Gerechten ihm<br />
nachgefolgt sind. Uns ist der Tod ein Eingang in das Leben, das kein Leid, noch Geschrei noch<br />
Schmerz mehr kennt. Das aber giebt uns Trost, wenn wir da einen von Unseren des Weges hingehen<br />
sehen müssen, von dem er nicht wiederkehrt, und wir können ihn doch nicht halten trotz aller<br />
unserer Liebe und Sorge. Und das soll uns trauernde allzumal auch trösten in dieser Stunde, wenn<br />
wir da denken an den, der nun nicht mehr unetr uns ist, und unsere auch werden ihn nicht mehr<br />
sehen. Wenn er von dannen gezogen ist, wir glauben an ein lichtes, schönes himmliches Reich, dahin<br />
wir die ziehen sehen, die in dem Herrn gestorben wie sie in ihm gelebt haben. Ach möchten alle<br />
Trauernden unter uns an diesem Troste sich aufrichten. Aber wenn wir nun weiter pilgern durchs<br />
Leben hindurch, und neue Aufgaben, neue Freuden uns winken, vergessen wir doch das eine nie;<br />
Wenig Jahre nur kommen, und wir gehen auch hin des Weges, den wir nicht wieder kommen<br />
werden. Schnell von der Wiege bis zur Bahre trägt und der Fittig der Zeit. Und darum nutzen wir<br />
alles, was uns an Zeit gegeben wird, es ist für alles, das uns auszurichten obliegt, immer wenig<br />
genug. Nutzen wir die Zeit, auf dass wir, wenn einst auch unsere Stunde kommt, mit Frieden aus<br />
dieser Zeitlichkeit eingehen in den Himmel. Amen.<br />
Otto Gerlach, Pastor.<br />
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Rudolf <strong>Pohlsander</strong>, er war 13 Jahre alt, nahm an der Begräbnisfeier teil und hat hernach Pastor<br />
Gerlach gebeten, eine Wortgetreue Abschrift der Predigt fertigen zu dürfen.<br />
Johann Hermann Heinrich Haferkamp-Wielage, Kötter, * 4.3.1861 Grothe 34, † 31.3.1943 Grothe 34,<br />
an einem krebsartigen Geschwulst am Kopf hinter dem Ohr, □ 5.4.1943 Bdbg., zn.v. Johann Gerhard<br />
Heinrich Haferkamp-Wielage en Anna Catharina Margaretha Meyborg, ∞ 18.6.1889 Bdbg., Anna<br />
Catharina Maria Schone, * 21.12.1866 Vehs, ˜ 17.1.1867 Bdbg., † 20.11.1933 Grothe 34,<br />
Unterleibskrebs, dr.v. Johann Hermann Gerhard Schone, Heuermann, en Catharina Maria von Otte,<br />
Kind.;/ Margaretha Maria Helena, * 15.5.1892 Grothe 34, ˜ 24.5.1892 Bdbg., † 6.6.1892 Grothe 34, □<br />
9.6.1892 Bdbg.<br />
(Johann) Hermann (Heinrich) Wielage hatte Jahre lang ein Verhältnis, mit der Ehefrau des Nachbars<br />
Georg Rieckhaus. Später fiel Georg Rieckhaus im ersten Weltkriege, und Rieckhaus Minna, wie sie<br />
stets genannt wurde, gebar als Witwe einen unehelichen Sohn und nannte als seinen Vater Hermann<br />
Wielage. Dieser uneheliche Sohn ist aus dem zweiten Weltkrige nicht zurückgekehrt.<br />
Gott der Herr erlöste gestern abend 9 Uhr durch einen sanften Tod von seinem schweren Leiden<br />
unsern lieben, guten Onkel, Bruder, Schwager und Großonkel, den Landwirt Hermann Haferkamp, im<br />
83. Jahre seines arbeitsreichen Lebens. Im Namen der trauernden hintergebliebenen Familie<br />
Heinrich Kahmann.<br />
Grothe den 1. April 1943.<br />
Die Beerdigung findet statt am Montag dem 5. April, nachmittags um 3 Uhr in Badbergen.<br />
Versammlung um 12 Uhr im Trauerhause.<br />
Die kinderlosen Eheleute Hermann Haferkamp und Anna Schone vererbten ihren Kotten Wielage an<br />
den Neffen Heinrich Kahmann, der mit Wilhelmine Landwehr kinderlos verheiratet war.<br />
Diese vererbten den Kotten an Heinrich Landwehr und dessen Ehefrau Marie Spree. Die einzige<br />
Tochter dieser Eheleute Landwehr, Anni Helene Wilhelmine, freite Heinrich Mustermann, der auf<br />
dem Kotten viele Verbesserungen durchführte. Die Eheleute Mustermann hatten 1970 nur 2<br />
Töchter.<br />
Hier auf der Wielage habe ich als Junge schöne Ferientage verlebt. An einem Sommertage vor dem<br />
1 e Weltkriege hatte ich den Auftrag einzuhüten. Alle Türen des Hauses waren geschlossen, die<br />
kleinen Stallfenster mit Säcken verhängt und die Fenstervorhänge des Hauses zugezogen, um das<br />
Eindringen der drückenden Hitze zu verhindern. Auf dem Hofe war alles still, nichts rührte sich. Die<br />
Hühner lagen unter den Tannen und Hülsenkrabbebäumen. Nur hin und wieder war das Brummen<br />
einer Kuh zu vernehmen. Es herrschte eine eigenartige Stimmung, die mich in dem grossen Hause<br />
bedrückte. Vor Langweile und Neugier getrieben öfnete ich die Tür, die auf den Boden führte, stieg<br />
vorsichtig und leise die dunkle Treppe hinauf. Noch auf der Treppe stehend sah ich alte Stühle,<br />
Spinnräder, Kisten und Kasten, Körbe, Wannen, Pötte, Bettpfannen, alte Trachten und zu meinem<br />
Entsetzen einen Sarg, dessen Deckel angehoben war. Mit pochendem Herz näherte ich mich dem<br />
Sarge, der auf Holzbökken stand, fand aber darin zu meiner Erleichterung nur getrocknete Pflauen<br />
und Ringäpfel. Ich habe mich nicht lange auf dem dunklen Boden aufgehalten, in den das Tageslicht<br />
nur spärlich durch ein kleines mit Spinnengewebe und Staub bedecktes Fenster fiel. Dies Ereignis ist<br />
mir stets in guter Erinnerung geblieben und hat mich gelehrt, dass man nach altem Brauch der Väter<br />
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auch auf der Wielage auf den Tod vorbereitet war. Der schwere eichene Sarg war damals für die<br />
gute Wielagen Oma, Wielagen Heitken, geborene Feilker, welche 20 Jahre später am 22.4.1929<br />
starb, bestimmt.<br />
Auch war es auf der Wielage noch üblich nach altem Brauch geschossene Eulen und Habichte an die<br />
Scheunentür zu angeln, um alles Böse vom Hofe fernzuhalten. Die wiederkehr der Schwalben<br />
begrüsste man mit Freuden und Zuversicht, das Ausbleiben derselben aber bedeutete Unglück und<br />
Tod für die Wielage.<br />
Wissmann jetzt Busch in Hastrup.<br />
Wismann, ein Vollerbe, in der Bauerschaft Hastrup bei Bersenbrück, begegnet in alten Urkunden<br />
und Schatzregistern als Wischeman, Wyscheman, Wischman, Wyschman, Wisman(n), Wissman(n)<br />
usw. Wiederholt heisst es in den alten Nachrichten, dass das Erbe in der Bauerschaft Hoene (Höne)<br />
liegt. Hoene bildet heute mit derpolitischen Gemeinde Hastrup eine Einheit. In dieser Bauerschaft<br />
wird der Hof Wissmann sive Busch heute unter Nr.6 in der Häuserliste geführt. Die Bauerschaft<br />
Hoene wird urkundlich anno 977 als Hane und anno 1037 als Hagini erwähnt. In jüngeren Urkunden<br />
heisst es Hoyne, Hoine, Hoehne, Hoene.<br />
Hastrup, Hastorpe, Hastrupf heisst in einer Urkunde vom 1204 Harsdorp.<br />
Das Erbe Wissmann ist uralt. Durch Verkauf kam es im Jahre 1257 in den Besitz des Frauenklosters<br />
zu Bersenbrück.<br />
9.6.1257 zu Rüssel bekundet der Edelherr Herman von Hastorpe, dass er durch Schulden gedrängt<br />
seine Besitzungen in Hastrup, Drehle und Biest dem Kloster Bersenbrück für 250 Mark verkauft hat.<br />
Die dreimalige Auflassung geschah vor den Freien des bischöflichen Haupthofes in Rüssel.<br />
Urk. Nr.182. St.A.O. - Druck Sandhoff Nr.85.<br />
Bei den in dem Verkaufsvertrage vom 9.6.1257 genannten Höfen in Hastrup handelt es sich um den<br />
dortigen Meyerhof und die dazu gehörenden Hof Wissmann und Hussmann. Seitdem war das Erbe<br />
Wissmann dem Zisterzienserinnen Kloster St. Marien zu Bersenbrück nach Hofesrecht eigen. In<br />
dieser Hörigkeit sind Hof und aufsitzender Bauer bis zu der in der 1 e Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
erfolgten Ablösung geblieben.<br />
17.6.1257 der Edelherr Herman von Hastorpe bekundet, dass ihm die Abtissin und der Propst des<br />
Klosters Bersenbrück nach dem Verkauf seiner Güter ein Erbe mit einer Wiese in der Bauerschaft<br />
Drehle zu lebenslänglicher Nutzniessung überlassen haben.<br />
Urk. Nr.183 St.A.O. – Druck; Sandhoff Nr.87.<br />
Der Verkäufer Hermannus de Hastorpe ist anno 1277 verstorben, seine Gattin hiess Richeidis. Ihre<br />
Kinder waren, soweit bekannt, Alheidis, die im Jahre 1285 Nonne im Kloster Bersenbrück war, und<br />
Johannes.<br />
O.U.B. Band IV. 154 – 7.5.1285 St.A.O.<br />
1300 Circiter. Item de Meyer to Hastorpe Wischeman, Voggelwede unn Jorden Schoh gyfft unss 1<br />
Scheffel Rogken, den Koster 1 Scheffel Rogken unn 1 Scheffel Kornss.<br />
Rep.2. Msc.227. Messkornregister St.A.O.<br />
1366 Item Herman Wischman gifft de verden garven.<br />
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Rep.2. Msc.227. S.6. Pachtregister St.A.O.<br />
21.1.1379 der Knappe Justacius von Bocroden und seine Frau Mechtildis gestatten dem Knappen<br />
Johannes von Sutholte (anders genannt von Gerede) den unverjaehrbaren Rueckkauf des Wychmans<br />
Erbes zu Hoyne, Kerspel Gerede.<br />
Zeugen; Hermannus de Bocroden senior, Johannes Oltman und Hermannus de Heke.<br />
Rep.15. Nr.225. St.A.O.<br />
1379 Gerhardi Wischman in Astorpe ist dem Kloster Bersenbrück eigen.<br />
Erw.A.16. Nr.105. Nachl. D. Familie Stüve St.A.O.<br />
Bei obenstehender Nachricht handelt es sich um eine Urkunde, in der die Amtleute von<br />
Wildeshausen und die ganze Stadt mit dem Kirchenbann belegt wurden, weil sie im Sommer 1379<br />
von den 25 in der Urkunde genannten Klosterhöfen, worunter Gerhard Wischman genannt ist, 120<br />
Stück Hornvieh, 32 Pferde, 5 Schweine, Hausrat und Kleider im Werte von 200 Mark geraubt hatten.<br />
25.4.1489 Wilke Steman, geschworener Richter zu Anchem, bekundet, dass Herman Wisscheman<br />
eine jährliche Rente aus seinem Erbe zu Hastorpe an das Kloster Bersenbrück, Abtissin Gertrud<br />
Lanchals, verkauft.<br />
Zeugen; Herr Johan Jutteman, Gerhard Lamberdinck und Herman Gruninck.<br />
Rep.15. Nr.287. St.A.O.<br />
1490 Bursscop van Hoyne, Kerspel van Gerden, Herman Wisschman; 10 Pferde, 2 Fohlen, 12 Kühe,<br />
29 Rinder, 34 Schweine.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
13.11.1494 vor Dethart Schulte zu Anchem, Richter, verkaufen Herman Wysscheman und Frau eine<br />
Geldrente aus ihrem Erbe in Hastorpe an die Abtissin Gertrud Lanchals zu Bersenbrück.<br />
Rep.15. Nr.300. St.A.O.<br />
25.2.1511 Arndt Brochus, Knappe, bekundet als gekorener Richter, dass Herman Wischman, to<br />
Hastorpe, und seine Familie eine jährliche Geldrente aus ihrem Kampe im Kerspel Nyenkerken upr<br />
Desborch an Hinrich Overman verkauft haben.<br />
Zeugen; Johan Smell, Hinrich Poelman, Vogt, und Fredericus vanem Sweghe, Koster to Alffhusen.<br />
Rep.15. Nr.309. St.A.O.<br />
1512 Hastorp et Hoyne, Wisschman VIII, II Marc VIII Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Bl.79V.-und Rs. St.A.O.<br />
1514 Ao Bossen zu Drelen Tochter Gese mit Lubbert Wissman zur Infahrt geben 18 Goldgulden.<br />
Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1515 dinget Lubbeke Wissman die Vierte garben in bescheden schulde 12 Jhar Jarlich to 4 Molt<br />
Roggen, 2 Molt Gerstkorn, 2 Molt Wittkorn, Winkauff ½ tune butter, auch in diesem jaren<br />
aussgenohmen.<br />
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1519 dinget Lubbeke Wissman den Vierten 14 Jahr tho 3½ Malter Roggen, 3 Malter Gerstkorn,<br />
Winkauf ½ tunne butter.<br />
1540 Kornregister gedinget wie oben.<br />
1541 dingen Lubbeke und Geseke den Vierten 14 Jhar tho 3½ Malter Roggen, 3 Malter guet<br />
Gerstkorn, Winkauf 6 Thl.<br />
1556 zu Winkauf eins Jhars ein Lubbelinch.<br />
1560 Kornregister ist wie oben Winkauf 2 gense.<br />
1561 3 Malter Roggen, 2 Malter Gerstkorn, Winkauf 2 gense.<br />
1562 5 Malter Roggen, 2 Malter Gerstkorn, 2 Malter Wittkorn.<br />
1563 3½ Malter Roggen, 3 Malter Gerstkorn, item 1564 und 1565.<br />
1566 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Korn.<br />
1587 3½ Malter Roggen, 4½ Malter Korn, Winkauf Lubbelinch.<br />
1588 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Gerstkorn, Winkauf Lubbelinch.<br />
1589 3½ Malter Roggen, 3½ Malter Korn, Winkauf Lubbelinch.<br />
1590 similiter Korn, Roggen.<br />
Dingelbuch Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />
1524 die fünf Hastruper zu Brocke ein jeglicher 1 Tunnen Vollheringe wegen Holzhauen.<br />
Es handelt sich hier um Meyer zu Hastrup, Wischman, Huesman und die beiden Sandbrinck.<br />
1532 in der Bursscup tho Hoyne, Lubbert Wysman, Hussherr und Hussfrau 2, Kynder 4.<br />
3 Marck 4 Schilling Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
1541 Claus Becker zum Vorden, dinget seinen Sohne Jacob, zu Lubberts Tochter Annen die Infahrt<br />
für 16 Thl. und Zehen udd die Lyfftucht, biss der Vatter übergibt.<br />
Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1542 Bursscop Hoine, Lubbecke Wyschman.<br />
Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden 1542 Türkenschatzreg. St.A.O.<br />
1550 Hoyne, Lubbert Wischman; 9 pert, 3 Enter, 11 Ko Osse, 18 Smal (Rinder), 10 Schap, 30 Swyn, 6<br />
Mark 4 Schill. 10 Pf. ddt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Amt Vörden 1550 Viehschatzreg. St.A.O.<br />
1559 Jacob und Anna uff das Erbe getrocken und gegeben 20 Thl. (siehe Nachricht 1541)<br />
Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1565 ist die Tochter Geseke freigekaufft für 6 Thl.<br />
Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1566 Ithem ydth ys tho wetthen dath ynn dem Jaire unses Herenn eyn dusenth vyfhunderth ses und<br />
sestych des sundages nha Jacobi is eynn entlich vordrach und boscheith gemaketh yn bywesenth der<br />
werdyhhenn achtbarenn und doichsamen Allheith van Langhen Abbe, tho Bersenbrugghe und<br />
Wolteken Kreylingks tusschen de Ersamen Merthen Huisman und Jacob Wyschman ummhe etlychen<br />
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bome dar de vorgemelte Mertenn wolde sinen wech up hebbenn so synth se frunntlich darummhe<br />
vorgelyketh und vordreghen also dat Jacob Wyschman hefft bewyllyghet dath Mertenn schall<br />
hebben eynen Slotell tho den rat essches bome und schall darby sommher tydenn synenn mess<br />
henn vorenn de he up synen nye lanth bederveth dath he averst tho rogghen messen wyll schall he<br />
des Sommers dar ganz gyne plaggen henn vorenn und de wech schall fryg staen tuschenn meidaghe<br />
und sunthe Jacobs dagh dath Merthen dar myt gynen un (Loch i.d. Urkunde) guide schall henn dryn…<br />
schall Merthen gynenn schaden …. Kornhe myth synen gu… synth se vor …. Merthenn Huisman nha<br />
sunthe Jacobs Daghe wen de esch b loth ys syn (kleine Lücke) mess und plagghenn mach vorenn<br />
dorch … Rovekampes boem und denn Sommer mach he syne plaggen vaelth… up einen boem<br />
legghen oyck syn korenn dar af<strong>for</strong>hen wen des tydt ys dyth synth se frunthlych unwedderroplich<br />
genalich und unvorbrackenn tho holdhende vordreghenn oyck deth se eine denn anderhen gynen<br />
schadhenn doenn wyll so se syck schadenn dedenn schall de werdyge Frouwe und de ehnen schaden<br />
doth schall der werdyghenn Frouwen und Conventh yn eine pene eyner thunnhe botteren vorvallen<br />
synn. Dyth tho eyner staendiger befestenisse der warheith so loveden de beidenn vorgemelte<br />
Mannes dusse vorgeschrevenen puntte vastlych tho holdenn sunder genyghe arrgelyst, desses tho<br />
merhr orkundhe der warheith so synth dusser nottelenn Twee myt hanth geschreven und dorch den<br />
Namen Jesus gesneden und eynen yder parth gegeve up Dach und Jare wo baven schreven.<br />
Rep.124B. XV. Nr.4. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />
1570 item Toben filia für 15 Thl. Anno 70.<br />
1576 ein Tochter freigekaufft für 8 Thl., wohnt zu Mertzen.<br />
1578 item dem Sohne Lubbeken für 10 Thl., Anno 78 Narberhauss.<br />
1579 item filia Anna freigekaufft für 6 Thl., wohnet zur Dussen.<br />
1582 item 82, Alheidis für 12 Thl. Vorden.<br />
1586 Lampe Sieverman in Alfhausen dinget mit Trine Wissman, Jacob Wissmans Tochter, die Infahrt<br />
zu 120 Thl. auf Sieverdings Erbe in Alfhausen.<br />
Klosterakten Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1589 Burschafft Hoine, Jacob Wissman 4 Daller 2 Schilling Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1593 Seligen Jacobs ½ guet, dinget die Wittwe für 60 Thl., 6 Rinder, 6 Schweine und 1 Pferdt.<br />
Item Wessel Wissman mit Berndt thor Lobecken Tochter Wendelen ein Infahrt gedinget, und lobet<br />
ein jeglich 90 Thl.<br />
1597 dingen Wessel und Wendel Wissman den Vierten tho 3½ Malter Roggen und 2 Malter<br />
Gerstkorn, 6 Scheffel Wittkorn 34 Jhar, Winkauf 1 tunne butter. Item noch Wissman in die Lage<br />
übergeweisen 20 Thl., da für nach geben 30 Jhar.<br />
Dingelbuch 1597 Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />
1599 Wessel Wissman seine Sohne Jacob, ist tho Jelsinck, freigekaufft für 18 Thl.<br />
Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />
1601 Kerspell Gerde, Burschup Hoene, Erve;<br />
Wessel Wisman3 Dall.<br />
Wendele uxor 2 Dall.<br />
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Berndt famulus 9 Schill.<br />
Arndt ein Junge 2 Schill.<br />
Jacob ein Junge 2 Schill.<br />
Tale famula 6 Schill.<br />
Elsche ein Dern 1 Schill.<br />
Liefftucht;<br />
Jacob frater Wesseli 12 Schill.<br />
Elsche uxor 3 Schill.<br />
Trine Dern 1 Schill.<br />
Anna de Moder 8 Schill.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.2. Kopfschatzreg. 1601 St.A.O.<br />
1602 kaufft Jacob sich, seine frouwen unnd Kinder alle frei für 190 Thl.<br />
Wessel Wissman noch ein Bruder Herman tho des Grotenhauss tho Ryste.<br />
Wessel zu obengenannte Sohne Jacob hatt er noch Bernt, Johan, Wessel, Lubbeke, Herman, gert,<br />
Jurgen und Anneke.<br />
1619 kaufft Wessel seinen Sohne Berent für 20 Thl. in Meierhoff tho Drele.<br />
1622 Seligen Wessel Wismans ½ guet dinget die Wittwe nach Hoffrecht 3 gruse (grosse) Rinder, 3<br />
Schwein, 1 Kalb und 38 Thl.<br />
1625 wirt der Sohne Johan frei für 26 Thl.<br />
1630 Lubbeke frei für 29 Thl.<br />
1634 Anenke und Gert frei für 41 Thl.<br />
1634 der Sohne Herman mit Haussmans Tochter Tobeken zur Infahrt gelobet 165 Thl.<br />
1637 obengenannte aus ursachen von ein ander gescheden, sic contractus nullus frei 35 Thl.<br />
1637 Der Sohne Jurgen mit Bursteden Tochter Anneken uff Vorigen Contract die Infahrt gedinget zu<br />
165 Thl.<br />
2.3.1636 vor dem Richter und Gograf zu Vörden Johan Friedrich Molan verkauft die Witwe Wessel<br />
Wissmansche ein zu Wissmans Erbe gehöriges Grundstück genannt “das Freie Stück” auf dem Rhaets<br />
Esch an Berndt von Lobeck im Kirchspiel Bersenbrück.<br />
Zeugen; Dietrich Barlage von Rieste und Johan Schmedt von Vörden.<br />
Rep.15. Nr.389. St.A.O.<br />
1.2.1653 Abtissin Lucretia Elsaben Vincke und Convent von Bersenbrück bestätigen eine<br />
Schuldverschreibung ihres Eigenbehörigen Jurgen Wissman in der Bauerschaft Hastrup, Kirchspiel<br />
Gehrde, gegen die Conventionsschwester Judit Warsabe.<br />
(Vermerk; 1661 eingelöst).<br />
Rep.15. Nr.395. St.A.O.<br />
1659 Bauerschaft Hoene, Jacob Wissman; 4 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine.<br />
Gibt jedesmal 5 Rth. 12 Schill. 10½ Pf.<br />
Leibzucht; 1 Pferd, 1 Endter, 2 Kühe. Gibt jedesmal 1 Rth. 18 Schill.<br />
Backhaus; 1 Kuh, 1 Rind. Gibt jedesmal 12 Schill. 6 Pf.<br />
Schure; 2 Kühe, 1 Rind. Gibt jedesmal 1 Rth. 6 Pf.<br />
Viehschatzreg. 1659 St.A.O.<br />
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1667 Bauerschaft Hoene, Geheele Erbe Wissman 1 Hauptfeuerstette. Eigenbehöriger Stette Land<br />
nach Scheffelsaat, so etwa zur Heuer thut.<br />
1 Rth. ¾ Rth. ½ Rth.<br />
36 24 24<br />
Eigen frey Holtz gewaechs oder Wiesen Kampf nach Scheffelsaet; 5.<br />
Wiesen Wachs nach fuder; 7.<br />
Garten land nach Scheffelsaet; 4.<br />
Leibzucht; Herman Wisman, 1 Nebenfeuertstette.<br />
Scheure; Garlich, 1 Nebenfeuerstette.<br />
Backhaus; Gerd Wisman, 1 Nebenfeuerstette.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Konskriptionsreg. 28.2.1667 St.A.O.<br />
1693 bekennen die Männer der Bauerschaften Hastrup und Hoene, dass Husern einen Erbweg<br />
zugeschlagen, welches Priesshoff und Bischof und anderen mehr schädlich und nicht zu gestatten.<br />
Decretum ad Demoliendum. Item denen Hastrupfer befohlen, dass sie die gemachte Zuschläge bei<br />
der Hochw. Frawen justification lassen sollen, sub poena eines Holtzungsbrueche.<br />
1693 Kirchspiel Gehrde, Bauerschaft Hoene gantze Erbe;<br />
Wissman, Männer 1, Frawen 1, Söhne 12. Jahr 1, Volle Knechte 1, Maegde 1.<br />
Leibzüchter; Männer 2, Frawen 1.<br />
Wissmans Schuere; Männer 1, Frawen 1.<br />
Backhauss; Männer 1, Frawen 1.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.106 S.189, 190, 196R. Konskriptionsreg. Amt Iburg und Vörden St.A.O.<br />
Henricus Eilerman sive Wissman, ∞ 1670, Wendelen Wissman, * Hastrup, † 20.9.1709 auf dem Erbe,<br />
dr.v. Jürgen Wissman en Talke (Anna) Burstede, bekannte Kinder;/ Maria Catharina, 1697 genannt./<br />
Anna Maria, 1697 genannt./ Catharina Elisabeth, 1697 genannt./ Henricus, * 15.7.1677 Hastrup,<br />
Col., ∞ 12.5.1699 Bersenbrück, Anna Margaretha Hussman.<br />
1696 hat Evert Wissman die Regina Wolterman, Witwe des Severinus zu Hoene, geheiratet. Durch<br />
diese Eheschliessung wurde er Colon zu Hoene. Die Ehe blieb kinderlos.<br />
12.5.1699 führte Henricus Wissman, Colonus in Hastrup, Anna Hussman zum Traualtar. Die<br />
Copulation wurde in der Kirche zu Bersenbrück vollzogen.<br />
1723 Bauerschaft Hoene. Die ganze Bauerschaft gehöret Eigen ans Closter Bersenbrück.<br />
Henrich Wiessman zu Hastrupf;<br />
Garten Landt 8 23 Scheffel.<br />
..<br />
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Saat Landt 10 Malt 8 10 Scheffel.<br />
..<br />
Wiesen Landt 5 Malt 1 Scheffel.<br />
Holtz Landt 2 Molt 31 Scheffel.<br />
..<br />
Weyde Landt 1 Molt 4 12 Scheffel.<br />
..<br />
Summarum aller Ländereyen 19 Molter 10 Scheffel 1 Viertel 2½ Becher.<br />
Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.69 Rs.- 70 Vs.<br />
1723 im Gehrder Lagerbuch ist die Größe des Colonats nur mit 19 Malter 10 Scheffel angegeben.<br />
Lagerbuch Gehrde. Twelbeck 1867.<br />
1723 Hastrupff, Hinrich Wiessman 1 Volle Erbe. Eigen nach dem Closter Bersenbrück.<br />
Monatschatz vollen anschlage 3 Thl. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Rauchschatz auff 1 Mahl 2 Thl.<br />
Rauchschatz von Heuerleuten 1 Thl. 15 Schill. 9 Pf.<br />
Dienstgeld 4 Thl.<br />
Neu Jahres Geld 6 Schill.<br />
Mey Geldt 1 Thl. 3 Schill.<br />
An Pastoren 1 Scheffel Habern.<br />
Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.64 Rs.-65 Vs.<br />
Johannes Wissmann, Col., ˜ 21.2.1712, † 23.3.1781, zn.v. Henricus Wissmann en Anna Margaretha<br />
Hussmann, ∞ 15.11.1745 Bersenbrück, Catharina Adelheid Heidlage, * 1726, † 5.6.1786, bekannte<br />
Kinder;/ Anna Maria Catharina, * 1749, † 29.7.1827, ∞ 27.10.1773, Johann Gerhard zu Hoene./ Anna<br />
Catharina Adelheid, * 13.9.1758 Hastrup, † 15.12.1828 Hastrup, Anerbe, ∞ 25.2.1783 Bersenbrück,<br />
Johannes Theodor (Johann Dierk) Meyer zu Hastrup jetzt Wissmann./ Anna Maria, * 6.1.1762, †<br />
20.8.1831 Priggenhagen, ∞ 22.11.1785, Joannes Gerd Bernhardus Warnefeld.<br />
Johannes Theodor Meyer zu Hastrup sive Wissmann, ˜ 4.4.1764 Bersenbrück, † 6.5.1848 in<br />
Bersenbrück als ex Colonus, zn.v. Johannes Theodor Meyer zu Hastrup en Maria Meyer zu Starten, ∞<br />
(1) 25.2.1783 Bersenbrück, Anna Catharina Adelheid Wissmann, * 13.9.1758 Hastrup, † 15.12.1828<br />
Hastrup, dr.v. Johannes Wissmann en Catharina Adelheid Heidlage, bekannte Kinder aus dieser Ehe;/<br />
Tochter NN, lebte als Witwe Mertens 1851 in Bersenbrück und hat den betagten Vater bis zu seinem<br />
Tode 1848 gepflegt./ Catharina, lebte als Ehefrau Kreke in U.S.A. 1851./ Margaretha, lebte als<br />
Ehefrau Niemann 1851 in von Hammerstein Heuer zu Holsten./ Johann Hermann Joseph, welcher<br />
1851 als Neubauer in Hertmann lebte und mit Maria Gertrud Hussmann verehelicht war.<br />
Obiger Johannes Theodor (Johann Dierk) Meyer zu Hastrup sive Wissmann schritt zu einer zweiten<br />
Ehe mit Margaretha Joering, Witwe. Diese Ehe aber blieb kinderlos. Ausser den obengenannten<br />
Kindern hatte Dierk Wissmann (Joh. Theod. Meyer zu Hastrup) noch einen natürlichen Sohn Gerhard<br />
oder Gerd Schulte, der als Heuermann in Hinkamps Hause zu Hertmann 1851, etwa 40 Jahre alt,<br />
lebte.<br />
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1743 Hinrich Wissman in der Bauerschaft Hastrup bekennt für sich, seine Ehefrau Anna Margaretha,<br />
Kinder und Erben, dass der Hoch Ehrwürdige und Hochgelahrte Herr Fr. Carolus Giese, p.t. Pastor zu<br />
Bersenbrück, und die p.t. Kirchenprovisores daselbst Herman Husser, Hinrich Kreke und Hinrich<br />
Wehberg ihm 60 Rth. geliehen haben.<br />
Rep.958. 1739-1768 Bersenbrück Joh. Theod. Richardt sen. Not. In Ankum St.A.O.<br />
1784-1790 auf der Flurkarte der Hastruper Mark heisst es Vollerbe Wismann.<br />
Landesvermessung Du Plat 1784-1790 St.A.O.<br />
1792 haben die Eheleute Johann Dirk Meyer zu Hastrup sive Wissmann und Anna Catharina Adelheid<br />
Wissmann ein Heuerhaus errichten lassen. Ihre Namen finden sich über der Dielentoreinfahrt.<br />
1843-1845 Vollerbe Wissmann, haus Nr.6 Hastrup, hat alle seine Verpflichtungen an das Kloster<br />
Bersenbrück für 1430 Rth. 15 gg. 5 Pf. abgelöst.<br />
Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />
Excolon Dierk Wissmann, geborener Meyer zu Hastrup, zuletzt in Bersenbrück wohnend, hat am<br />
27.5.1847 sein Testament gemacht und ist im Mai 1848 bei seiner Tochter, der Witwe Mertens, hier<br />
gestorben. Margaretha Joering ist ein Jahr früher gestorben.<br />
Heuermann Gerhard Schulte in Coloni Hinkamps Behausung zu Hertmann, etwa 40 Jahre alt, will ein<br />
uneheliches Kind des Excolonen Wissmann sein.<br />
Aus des Excolons 1er Ehe; Catharina Kreke in Amerika lebend, ist abgefunden. Der Nachlass des<br />
verstorbenen Excolons Wissmann soll dem Sohne Joseph Wissmann in Hertmann übergeben sein.<br />
Termin; 19 Juli 1851 morgens 10.00 Uhr.<br />
19.7.1851 Actum. Auf Vorladung erschienen Caspar Mertens, Heuermann in Meyers Heuer zu<br />
Brickwede, Gerd Schulte in Hinkamps Heuer zu Hertmann, Ehefrau Margaretha Niemann, geborene<br />
Wissmann, in von Hammersteins Heuer zu Holsten, Joseph Wissmann, Neubauer zu Hertmann und<br />
Witwe Mertens, geborene Wissmann, in Bersenbrück. Alle Comparenten erklären einstimmig<br />
Folgendes; die hier anwesende Witwe Mertens hat die unbedeutenden Gegenstände des Nachlasses<br />
des Excolonen Wissmann zu dessen Beerdigung usw. verwendet, ist aber dabei zu kurz gekommen.<br />
Weiteres Vermögen ist nicht vorhanden. Die Excolona Wissmann ist vor ihrem Manne verstorben.<br />
Ich verzichte auf weitere Erstattung. Wittwe Mertens.<br />
Vorgelesen und genehmigt. Actum ut supra.<br />
1860 ist das Erbwohnhaus abgebrannt und 1861 wieder neuerbaut.<br />
1864 Wissmann ist mit 24 Rth. 9 gg. 6 Pf. Grundsteuer veranlagt worden.<br />
Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />
1866 ist das Colonat 203 Morgen gross.<br />
Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />
Hausinschriften.<br />
Erbwohnhaus-Vordergiebel-Steintafel über dem Dielentor.<br />
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1860 brannte Wissmanns Erbhaus ab. Besitzer C. Mues, Frau T. Mues geb. Vehmeyer 1861.<br />
Wappen der Mues; Maus.<br />
Stall-Vordergiebel-Einfahrt.<br />
Der Herr hat mich in einem Ort gesetzt da ich Weide habe und Wasser zur Erquickung. Jesa ..<br />
Stall-rückwärtiger Giebel.<br />
Mit eisernen Zahlen 1884.<br />
Stall-massiver Ausbau.<br />
Mit eisernen Zahlen 1908.<br />
Heuerhaus-Dielentoreinfahrt.<br />
Joan Dierk Meyer itzo Wissmann und Catharina Adelheid Wissmann Eheleute Anno 1792 den 27.<br />
Mart. Meister J.G. Wessendorf.<br />
Heuerhaus-Gegengiebel-Dielentoreinfahrt.<br />
Das ganze Land das vor oede war wieder soll das Haus darauf bebauet werden. Joh.14 V.7.<br />
Heuerhaus-Gegengiebel.<br />
Mit eisernen Zahlen 1906.<br />
Wittrock.<br />
Der Bauernhof Wittrock ist dem westfälischen Höferecht nach nur eine Markkotten, der in den<br />
Schatzregistern des 19. Jahrhunderts als solcher unter Nr.12 der Bauerschaft Grönloh geführt wurde.<br />
Er ist seit alters einer der grösseren Markkotten des Sunderns. In der Viehbeschreibung von 1655<br />
wird Wittrock als Erbkötter aufgeführt, obgleich es in der Grönloher Bauerschaft nie Erbkötter<br />
gegeben hat. Wahrscheinlich erfolgte seine Gründung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, da<br />
er in dem Bederegister von 1441, in dem die Grönloher unter “de Stichtes lude to Batbergen”<br />
gesondert aufgeführt sind, unter den 9 Pflichtigen noch nicht erscheint. 1490 werden in dem<br />
landesherrlichen Viehschatzregister 29 Steuerpflichtigen unter Grönloh ausgewiesen, doch ist<br />
Wittrock noch nicht unter ihnen. 1534 in diesem Kopfschatzregister heisst es;<br />
dt. 2 Marck Tabe Wittrock, Geseke uxor 3 Marck 12 Schilling.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
Wittrock war frei wie die anderen Grönloher. Er hatte daher auch keine ungewissen Gefälle zu<br />
tragen. Da aber seine Ländereien aus der gemeinen Mark stammten, er auch die Mark mit<br />
Viehweide und Plaggennutzung in Anspruch nahm, hatte er dafür gewisse Abgaben und Dienste zu<br />
leisten. Er war ein Leibdiener, der als solcher wöchentlich 1 Tag dem Amte mit der Hand zu dienen<br />
hatte, wobei die verschiedensten Arbeiten zu verrichten waren. Schon im Jahre 1722 hatte Wittrock<br />
den wöchentlichen Handdienst mit 2 Rth. jährliches Dienstgeld abgelöst.<br />
1526 kamen 6 Fähnlein Landsknechte nach Quakenbrück und bereiteten grossen Schrecken. Der<br />
Geschichtsschreiber sagt darüber; “dat alle vule quaden snoede boven waren, Boesewichter von<br />
Godes vergeten”. Ihr Führer war der Obrister Hensken von Halberstadt. Auch in Menslage und<br />
Badbergen lagen von Sonntagabend bis Donnerstagmorgen je 3 Fähnlein, die Schandtaten aller Art<br />
verübten.<br />
Quelle; Staedt. Archiv Quak., Mappe St. Antonii, Armenhaus 1526.<br />
Die Jahre vor und nach 1550 waren voller Schrecken. Das Land wurde von Kriegen, Fehden,<br />
Missernten, Plünderungen, Hexenverfolgungen und Hexenverbrennungen usw. heimgesucht. In den<br />
Jahren 1574-1578 herrschte erneut die Pest im Osnabrücker Nordlande. In der Stadt Quakenbrück<br />
starben in den Jahren 1576-1578 allein 710 Menschen. 1576 verkaufte vor dem Richter auf der<br />
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Neustadt zu Osnabrück eine Mutter ihre Tochter, um “sich des hungers to erweren und bym levende<br />
to erholden”, die Kaufsumme hat sie in “behoiff an broidtkorn und magemspis wedderumb<br />
angewandt und hengekert”.<br />
Quelle; Sudendorfs Beiträge 1840 S.54.<br />
1553-1554 Grönloh. In einer Liste ohne nähere Bezeichnung, wahrscheinlich handelt es sich um den<br />
Nachweis der Wagendienstpflichtige, werden genannt; Brake, Johan Gronlo, Herman Wulffert,<br />
Wollersinck, der Greve, Goesman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt Wedehage, Roleff Golinckhorst,<br />
Wittrock, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck, Ludeke de Greve.<br />
Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />
1559-1560 Vordienst (Fuhrdienst); Johan Netteldinck, Dethmar upn Fledder, Grote Gerdt (Greve<br />
Gerdt?), Roleff Golinckhorst, Ransesche, Tabe Wittrock, Juergen Goessman, Eylhart Golinckhorst.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1559-1560 St.A.O.<br />
18.5.1573 am Montage, kaufte Johan Wittrock von seinen Geschwistern Herman, Johan, Rolf,<br />
Catharina und Hillen ihr väterliches und mütterliches Haus, Kamp und ganzen Kotten ab. Auffallend<br />
ist, dass der Käufer Johan Wittrock einen Bruder gleichen Namen hat.<br />
Dühne II. S.130.<br />
18.2.1580 wurde zu Fürstenau Catharina, Ehefrau des Tepe thom Walevelde in Talge, die wegen<br />
Brandstiftung zum Feuertode verurteilt worden war, im Gnadenwege mit dem Schwert hingerichtet.<br />
1580 wird von einer Hungersnot im Osnabrücker Land berichtet, der viele Menschen erlagen.<br />
Im Jahre 1583 wurden in Osnabrück 121 Hexen durch Feuer hingerichtet.<br />
1589 Bauerschaft Grönloh, Witterock 2 Daller (Rth.) 15 Schill. Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1597-1599 und 1605-1607 wütete wieder die Pest.<br />
1599 Johan Witterock gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 wird von 54 Raubzügen in dem Osnabrücker Nordland berichtet.<br />
1601 Witterock 1½ Schill. Herbstschatz.<br />
Rep.123C. 205 St.A.O.<br />
1602 Fussdienste in Grönloh, jeder 1½ Hornschen Gulden; Johan Netteldingk, Dethmer uffn Fledder,<br />
Herman Groenloe, Rudolff Gollinckhorst, die Rantzesche, Witterock, Jorien Gossman, Eilerdt<br />
Gollinckhorst.<br />
Rep.123C. S,8a. St.A.O.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
13.6.1616 (alten Kalenders) verkauften vor dem Richter Dieterich Leuning, die Eheleute Johan<br />
Kramer und Adelheid, geborene Arsse, dem Herman Wittrock, zu Grönloh auf dem Fladder<br />
wohnhaft, und dessen ehelich vertrauten Braut und künftigen Ehefrau Anna Rethorst und deren<br />
Erben die an Wittrocks Hause und Garten belegene Fledder-Wiese. Diese Wiese gehörte im Jahre<br />
1964 noch zum Hofe.<br />
Dühne II. S.130.<br />
1618-1648 tobte der 30 jährige Krieg mit all seinen fürchterlichen Begleiterscheinungen und<br />
Auswirkungen, die hier nicht alle erwähnt werden können, die aber das Leben lähmten und die<br />
Menschen in äusserste Armut und Not brachten.<br />
1624 Fussdienste, jeder ½ Hornschen Gulden (ist 1 Goldgulden 10 Schill.);<br />
Netelinck, Herman Gronlohe, Dethmer auffen Fledder, Rudolff Gollinckhorst, die Rantzesche,<br />
Witterock, Jorien Goessman, Eilert Gollinckhorst.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1628-1629 Bauerschaft Grönloh, Markkotten Johan Wittrock 6 Schill., uxor 4 Schill., Huesselte Weib<br />
2 Schill. Personenschatz. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Rep.355C. 205. St.A.O.<br />
1631 Johan Witterock gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />
Kleinhaus gibt 10 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />
(siehe die abweichende Nachricht Dühne II. S.130.)<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. Erbschatzreg. St.A.O.<br />
1631 zahlte Wittrock 1 Rth. 20 Schill. Und für das Kleinhaus 20 Schill.<br />
Dühne II. S.130.<br />
September 1646 wurden Johan Wittrock, aus Grönloh, und Talke Hillige, in Lechterke, copuliert.<br />
Durch diese Eheschliessung und seine Eigengift an die von Voss wurde er Col. Hilge. Johan Wittrock<br />
sive Hilge ist im Januar 1668 verstorben, seine Witwe bezog 1672 die Leibzucht des Hofes und starb<br />
im Jahre 1679.<br />
1647 Herman Wittrock zahlt jedesmal zur Contribution 1 Rth. 15 Schill. 6 Pf.<br />
Dühne II. S.130.<br />
1651 Grönloh, in diesem Einwohnerverzeichnis werden genannt ; Johan Witterock et uxor, Herman<br />
Witterock und Lueke Witterock.<br />
Einwohnerverzeichnis f.d. Diozese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
1653 Witterock gibt 1½ Thl. Herbstschatz.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. Herbstschatzreg. St.A.O.<br />
1655 Grönloh, Erbkotten Wittrock; 3 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 12 Rinder, 6 Schweine, 4 Schafe.<br />
Kleinehaus; 2 Kühe.<br />
Viehbeschreibung 1655 Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
1661 Witterock 4 Rth. 13 Schill. 4½ Pf., Kleinhaus 18 Schill. Viehschatz. Der Viehschatz wurde 4 mal<br />
im Jahr erhoben.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1662 Grönloh, freye dienen uff Erfürdern; Juergen Wollersing, Juergen Dethmer, Tholen Herman<br />
oder Juergen, Netteldingk, Otto Rantze, Witterock, Groppenhauss.<br />
Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />
1663 Witterock, Leibdiener, gibt 2 Rth. für anno 1663 nicht geleisteten Dienst.<br />
Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Grönloh, Witterock 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Absch.88. Nr.75a. St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Grönloh, Witterock 1 Hauptfeuerstätte, Kleinhauss 1 Nebenfeuerstätte.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />
1670 Witterock gibt 2 Rth., Kleinhaus 1 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
14.11.1696 schritt Herman Wittrock, Witwer von Talke Grönloh, zur zweiten Ehe mit Greta Vetten.<br />
Diese Ehe blieb kinderlos. Herman Wittrock verstarb 1707 und wurde am 9.8.1707 in Badbergen zu<br />
Grabe getragen. Seine hinterbliebene Witwe heiratete am 19.3.1718 Jacob Husman und ist als<br />
Ehefrau 90 jährig am 10.2.1753 verstorben.<br />
1698-1699 herrschte im <strong>Artland</strong>e grosse Not, sodass die Obrigkeit gezwungen war im Amte Minden<br />
Brotkorn aufzukaufen.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
13.6.1703 wurde Wittrocks Magd, deren Name und Alter aber im Kirchenbuche nicht angegeben<br />
sind, zu Badbergen begraben.<br />
Die Eheleute Herman Wittrock und Talke Grönloh hatten nur 6 Töchter. Von diesen Kindern wurde<br />
die 1671 geborene Trine Adelheid Anerbe von Wittrocks Markkotten und am 11.10.1703 Ehefrau des<br />
Lampe Grönloh, aus Grönloh, der sich nun Wittrock nannte. Diese Eheleute waren Eltern von 3<br />
Töchtern, von denen die im Januar 1708 geborene Trina Adelheit Anerbe war.<br />
1719 (in der Zeit vom 2.6. bis 8.7.) ist Lampe Wittrock an der Kolik verstorben und zu Badbergen<br />
begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1722 zahlte die Witwe Wittrock an Monatschatz 1 Rth. 5 Schill. 6 Pf., Rauchschatz zu zweimal 2 Rth.,<br />
und für die Heuerleute ebenfalls 2 Rth.<br />
1722 Größe des Hofes 5 Malter 1 Scheffel 2 Becher.<br />
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12.12.1743 wurden Johan Huelsman und Catharina Adelheit Wittrock, Anerbin von Wittrocks Kotten,<br />
in der Kirche St. Juergen (St. Georg) zu Badbergen nach evang.-luth. Ritus getraut. Johan Huelsman,<br />
Eigentümer des Markkottens Huelsman, zog auf Hof Wittrock und nannte und schrieb sich nun<br />
Wittrock. Der väterliche Huelsman-Kotten wurde verpachtet.<br />
1750 haben die Eheleute Johann Huelsmann jetzt Wittrock und Catharina Adelheid Wittrock das<br />
Erbwohnhaus neu erbaut. Baumeister war Lambert Middelkampf aus Grönloh. Es handelt sich hier<br />
um den 1716 geborenen Colon Lampe Graeper sive Merschgraeper, geborener Middelkamp, in<br />
Grönloh, welcher am 17.2.1754 erst 38 Jahre 7 Tage alt aus diesem Leben abgerufen wurde.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, wozu Wittrock 1⅓ Scheffel<br />
Hafer, ⅓ Zentner Heu und ⅓ Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />
1771 nach dem Amtsregister zahlte Wittrock an Herbstschatz 1 Schill. 10½ Pf., ständiges Dienstgeld 4<br />
Schill. 3 Pf. und für den wöchentlichen Handdienst jährlich 2 Rth.<br />
Dühne II. S.130.<br />
1780 Größe der Hofstelle 6 Maltersaat.<br />
Dühne II. S.130.<br />
1.6.1780 wurden domi getraut der Anerbe Hermann Henrich Wittrock und Helena Catharina<br />
Hoffmann. Diese Ehe war mit 6 Töchtern und 1 Sohn gesegnet.<br />
1787 spannen bei den Rundefuhren Kleine Wollermann, Dettmer, Theilner, Netheler, Hermann<br />
Kahmann, Wittrock, Rantze und Grapperhaus zusammen.<br />
1803 Größe der Hofstelle 6 Malter 1 Scheffel.<br />
Dühne II. S.130.<br />
1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde eine Kriegs-Supplementar-Steuer<br />
auferlegt, Wittrock zahlte 7 Schill.<br />
30.9.1814 wurden Diedrich Hagemann und Anna Catharina Wittrock, Erbin des Kottens Huelsmann,<br />
getraut. Diedrich Hagemann schrieb sich nunmehr Huelsmann.<br />
27.10.1822 führte der Colon Johann Hermann Wittrock, Catharina Elisabeth Hoffmann, aus<br />
Lohausen, zum Traualtar.<br />
1.12.1828 konnte endlich der Recess der Markenteilung unterschrieben werden. Der Antrag auf<br />
Teilung der Mark war schon im Jahre 1809 bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück gestellt<br />
und auch bald genehmigt worden, aber durch die politischen und kriegerischen Ereignisse um 19<br />
Jahre verhindert worden. Wittrock erhielt gemäss der ihm zuerkannten 14290 Wertruten eine 11,3<br />
ha grosse Grundfläche zugewiesen.<br />
1834 ist der Hof 96 Morgen 73 Quadratruten gross.<br />
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29.11.1836 wurde die Grönloher Schule von einem heftigen Sturm umgerissen.<br />
1843 musste die Schule notgedrungen neugebaut werden. Ausser den Hand- und Spanndiensten<br />
hatte Colon Wittrock einen Baukosten-Beitrag von 35 Rth. 17 ggr. 6 Pf. zu leisten.<br />
1848 hat Colon Wittrock das bei ihm ausstehende Kapital von 300 rt. Münze an das Sylvester-Capitel<br />
in Quakenbrück zurückgezahlt.<br />
St. Sylvester-Capitel Urk.233. 1848 St.A.O.<br />
2.1.1860 hat Colon Wittrock die Verpflichtung, um Neujahr alljährlich an die katholische Kirche 1<br />
Ruwel Scheffel hafer, 3 Hafergarben, und für das Heuerhaus ½ Stück Garn und die Hälfte der<br />
vorgenannten Abgaben an die katholische Küsterei in Badbergen zu geben abgelöst. Er zahlte an die<br />
katholische Pfarre 14 Rth. 28 gr. 9 Pf., und an die katholische Küsterei 7 Rth. 14 gr. 5 Pf.<br />
22.5.1865 ging über Grönloh ein schweres Hagelunwetter nieder, das beträchtlichen Schaden<br />
anrichtete. Die dicksten Hagelstück waren so gross wie ein kleines Hühnerei.<br />
1865 Größe des Hofes 99 Morgen 45 Quadratruten.<br />
1867 kaufte Colon Wittrock von dem zerstückelten Markkotten Huelsmann, dessen Eigentümer nach<br />
Amerika ausgewandert war, eine 27 Morgen 26 Quadratruten grosse Grundfläche “im Wailde”.<br />
22.7.1868 wurde Grönloh wiederum von einem Hagelschlag getroffen, doch war er nicht so schlimm<br />
wie der des Jahres 1865. Diesmal waren die Hagelstücke nur in Grösse eines Taubeneies.<br />
19.7.1870 musste Wittrock mit seinen Pferden, gleich den übrigen Pferdehaltern der Kirchspiele<br />
Badbergen und Menslage auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die brauchbaren<br />
Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben wurden.<br />
Die Eheleute Colon Hermann Heinrich Wittrock, * 25.1.1835, und Anna Margaretha Hilge, *<br />
3.8.1840, vererbten den Hof auf den Sohn Wilhelm. Wilhelm Wittrock ehelichte Emma Huster aus<br />
Hahlen, Tochter des Johann Hermann Wehrenberg-Huster und Catharina Adelheid Hagemann.<br />
1899 ist der Colon Wilhelm Wittrock kinderlos verstorben. Seit 1907 ist Hof Wittrock an den<br />
Landwirt Korfhage und dann an dessen Sohn Heinrich Korfhage (1958) verpachtet.<br />
1958 ist Fraulein Gretchen Evers, in Vehs, Eigentümer des Hofes.<br />
Johann in der Woesten.<br />
Der Markkotten “Johann in der Woesten”, der in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.46 der<br />
Bauerschaft Gross Mimmelage im Kirchspiele Badbergen geführt wurde, ist seit dem Jahre 1826 mit<br />
dem Markkotten Juetter oder Juettenthal in Gross Mimmelage Nr.45 vereinigt.<br />
1587 am Sonnabende den andern Monatstag July, erschienen vor dem Richter Gerd Winkelman, zu<br />
Ankum, Katrine in der Woisten to Mynthmelage, geboren van der Poeisthorst, und Johan ere Sonne,<br />
und bekannten dass die gemeinen Nortrupper Markgenotten mit Consens des Markgrafen und<br />
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Gutsherrn, den Gebrüdern von Dincklage zu Loxten, ihnen im v(origen) J(ahr) bewilliget, ein klein<br />
Häuschen auf ihre Mark bei Mynthmelage aufzusetzen und vor eres levendes underholt to<br />
gebrucken. Für diese Bewilligung hat Johan in der Woesten 10 rike daler, so to der Vogedes Wissche<br />
angewandt synt, bezahlt. Nach Absterben der genannten Katrine und Johan sollen die Erben<br />
innerhalb 6 Wochen das Haus abräumen und de Stede entledigen, und war se up Grunde hebben<br />
nah sich nemen und affthein.<br />
1588 kaufte Johan in der Woesten von Klumcke einen in der Nortruper Mark belegenen Damm und<br />
Anewende und verpflichtet sich zur Urkunde Nortruper Mark alle Jahr 2 Hühner und ums 7. Jahr eine<br />
Winne von 3 Schill. zu geben.<br />
Arch. Haus Loxten und Dühne II. S.240.<br />
1599 zahlt Johan in der Woesten ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1631 heisst es im Erbschatzregister; Johan in der Woesten pauper, er zahlt also keinen Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
1636 ist Johan in der Woesten unvermögend.<br />
1647 und 1648 heisst es; Johan in der Woesten, Heuermann, vacat. Er zahlt also kein Steuer.<br />
Dühne II. S.239.<br />
1655 ist Johan in der Woesten unvermögend.<br />
Dühne II. S.239.<br />
1655 Johan in der Woesten inquirendum (nachzu<strong>for</strong>schen)<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
1661 Johan in der Woesten inquirendum.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Johan in der Woesten vacat, 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1702 berichtet der Badberger Vogt Johan Wilhelm Schmidt; Johan in der Woesten praetendirt die<br />
Bauerschaft Nortrup im Kirchspiel Ankum, weil es in deren Mark belegen, das ist vor etlichen dreissig<br />
Jahren von dem weiland Herrn Holzgrafen Hugo von Dinckloage zu Loxten und denen Nortrupper<br />
Bauerschaft Eingesessenen abgebrochen und nicht wieder aufgezimmert, gehören dazu 2<br />
Scheffelsaat Ackerland, welche an Diedrich Oldenhagen verheuert, der die Schatzung davon<br />
entrichtet.<br />
Sammlung Hist. Ver. Osnabr. St.A.O. und Dühne II. S.240.<br />
1780 wird berichtet, dass zu dem Kotten nur 3 Scheffelsaat Ackerland gehören und der Kotten zu<br />
Bauerschatslasten nicht herangezogen wird.<br />
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1826 ist aber auf der Markkötterei ein Wohnhaus vorhanden, das zu 150 Rth. in der Brandkasse<br />
versichert ist.<br />
Weitere Nachrichten siehe unter Juetter sive Juettenthal in Gross Mimmelage Nr.45.<br />
Reinke in der Woesten.<br />
Die Hofstätte Reinke in der Woesten wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts als ein<br />
Markkotten unter Nr.40 in der Bauerschaft Gross Mimmelage geführt. Dieser Kotten ist “Juergen<br />
Oldenhagen” alte Leibzucht gewesen, hernach aber wieder an den Erbkotten “Juergen Oldenhagen”<br />
zurückgefallen. Der Name ist topographisch; Kahles, unfruchtbares, wüstes Land.<br />
1599 zahlt Reineke in der Woesten ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
11.1.1607 verkaufen Berendt Oldenhagen, in Mimmelage, Land an Reineke in der Woisten. Dies<br />
Land liegt in dem mittelsten Hagen negest Toben Jacobs Oldenhagen (d.i. Juergen Oldenhagen)<br />
sinen Hagen.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1631 heisst es in dem Erbschatzregister; Reinecke in der Woesten Vagabundes (kein Erbschatz).<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
1651 wird im Einwohnernachweis genannt; Brinkkate Dirich olden Hagen et uxor, Talen, Marke, ein<br />
doghter Anneke.<br />
Höchstwahrscheinlich gehört diese Nachricht hierher, denn eine Brinkkate Oldenhagen findet sich<br />
weder in älteren noch in jüngeren Schatzregistern.<br />
Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
1655 heisst es in dem Wolfjagdsregister; Reineke in der Woesten vacat.<br />
Dühne II. S.237.<br />
1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Reineke in der Woeste vacat (kein Viehbestand).<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
NB. Vacat bedeutet nicht immer, dass die Stätte unbewohnt war. Ein Wehrfester war nicht auf der<br />
Stätte, doch ein Heuermann mag sie bewohnt haben.<br />
1661 Marckotten Reineke in der Woeste vacat (kein Viehschatz).<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Marckotten Reineke in der Woesten vacat, 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1704 berichtet der Badberger Vogt Johan Wilhelm Schmidt; Reineke in der Woesten ist Juergen<br />
Oldenhagen daselbst zuständig, wozu 2 Scheffelsaat Landes gehören, welches vor diesem Juergen<br />
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Oldenhagen Leibzucht soll gewesen und zwei alte Leute usu fructuarie eingethan seyn, damit sie<br />
wieder an Juergen Oldenhagen Erbkotten fallen sollte, laut eines noch vorhandenen versiegelten<br />
Briefes, thut an vollen Schatz 3 Schill.<br />
Sammlung Hist. Ver. Osnabr. Wueste Erben St.A.O.<br />
1803 berichtet der Badberger Vogt Johann Christian Block; Reineke in der Woesten hat nach<br />
Kettenmass 3 Scheffel Ackerland und 3 Scheffel Wiesen. Derselbe wird in Bauerschaftssachen nicht<br />
zugezogen.<br />
Dühne II. S.238.<br />
1631-1834 wohnten die Eheleute Jürgen Gerdt Dierker und Anna Margaretha Adelheid Schröder, die<br />
am 25.11.1831 zu Badbergen geheiratet hatten, als Heuerleute auf Reinke in der Woesten.<br />
Wohnunger.<br />
In der Bauerschaft Wulften, des Kirchspiels Badbergen, befindet sich der Bauernhof Wohnunger.<br />
Wulveten, Wulften bedeutet; Wolfsheide.<br />
Der Erbesqualität nach ist Wohnunger oder Wohninger ein Vollerbe, das in alten Registern,<br />
Urkunden und Nottulen als “tor Wonynge, tor Woninge, thor Wonnung, zur Wohnung, Wohnunger,<br />
Wohninger” usw. begegnet. Wohnunger war ein Churgenosse, der zum Koer und Gerichte<br />
Badbergen gehörig und verpflichtet war. Mit den Kurnoten oder Churgenossen sass der Gograf zu<br />
Gericht, und ohne Churgenossen bestand kein Gericht. Die Churgenossen fanden das Recht,<br />
während der Richter nur das Urteil verkündete. Wohnunger war trotz seiner Stellung als<br />
Churgenosse Leibeigen an den jeweiligen Grundherrn. Sein Hals war also nicht frei. Er hatte Auffahrt<br />
und Sterbefall zu dingen und Freibriefe zu Lösen. In dieser Hörigkeit ist Wohnunger bis zu der 1e<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Ablösung geblieben. Wie sich aus den ältesten Nennungen in<br />
den Lehnbüchern ergibt, ist der Hof Wohnunger aus der alten Wohnung, lateinisch habitacio, der<br />
Herren von Wulften, welche uns als “de Uflethen” und “von Wlueten” begegnen, entstanden. Im<br />
Verlauf der Zeit ist also ein Herrensitz zu einem Bauerngut herabgesunken. Auf dem Hofe<br />
Wohnunger, der dem 10. oder 11. Jahrhundert zugewiesen werden darf, sass, wie schon erwähnt,<br />
das Ministerialengeschlecht von Wulften. Aller Wahrscheinlichkeit nach war die “Wohnunge”<br />
zunächst Haupthof einer tecklenburgischen Villication und stand auf der Warlage. Die Warlage<br />
unterscheidet sich durch ihre hohe Lage sehr von den umliegenden niedrigen Äckern und Wiesen<br />
und gehört noch heute zum Hofe Wohnunger. Dies Ackerstück mit einer Grösse von 150 Metern in<br />
Quadrat war nach der Flurkarte der Landesvermessung von 1784-1790 noch mit einer Gräfte<br />
umgeben. Für die Parzelle X, 8 (bzw. X, 7), die sich unmittelbar neben der Warlage befindet, gibt das<br />
Register die nachgetragene Flurbezeichnung “Mühle” an. 1418-1419 wird noch die Mühle erwähnt,<br />
doch heute fehlt jede Spur von ihr. Zur Umsiedlung auf die heutige Hofstätte dürfte der wichtige<br />
Haseübergang aufge<strong>for</strong>dert haben.<br />
Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />
Sudendorf Nachl. S.6. Nr.48. 1418-1419 St.A.O.<br />
1250 seit dieser Zeit ist die Wonnunge vermutlich münstersches Lehngut. Als Vorbesitzer kommen<br />
nur die Grafen von Tecklenburg oder die von Ravensberg in Betracht.<br />
O.U.B. III. 55. St.A.O.<br />
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1150 war als erster Vertreter des Geschlechtes von Wulften, Liefhart de Uflethen, tecklenburgischer<br />
Lehnsmann. Die Brüder Wescelus und Alexander von Vulveten waren Burgmänner zu Quakenbrück<br />
1278-1279.<br />
1281 Alexander von Wulften.<br />
1293 Gerlacus von Wulften, Quakenbrücker Burgmann.<br />
1338 Gyso von Wulften, Knappe, Quakenbrücker Burgmann.<br />
O.U.B. II., 564.; III., 181, 182, 559, 636, 642.; IV., 17, 55, 356, 410. und<br />
Ritters d.F. Osnabr. Rud. v. Bruch 1930 S.369.<br />
1366 Gyselbert von Wulvethen verkauft vor Johan von Dinclage, Drosten zu Vechta, den Vierten Teil<br />
seines Hauses (mansio) und einer Mühle zu Wulvethen im Kirchspiele Badbergen, den er vorher von<br />
Sophie, der Witwe des Sander von Wulvethen, gekauft hatte, an den Knappen Everhard Hake.<br />
Oldenbg. N.B.V. Rep.71. I. Nr.748. St.A.Münster.<br />
25.5.1370 Herman von Bockraden und Frau Hille überlassen unter Vorbehalt des Rückkaufes ihre<br />
gegen die Fähre ausserhalb des Waldes to Hengelage gelegene Wiese, die ehedem Sander von<br />
Wulvethen besass, für 4 Mark an Johannes Oltmans Witwe Hille und verpflichten sich, die 4 Mark<br />
zurückzuzahlen, falls die Wiese für die allgemeine Weide erschlossen würde (Were aver, dat de<br />
wysche worde upghesleten, von eyner meynen upsletinge….) ad trium regum Quakenbrück.<br />
1393 ff. Ghyseken van Wulveten, habitatonem in Wulveten in parrochia Batberge, item domum<br />
Hasenkamp, item Marboldes hues, item domum tor Linden to Wulveten in parrochia Batberge, item<br />
domum ton Grale, item domum Reynoldinch in Batberch, item domum Verneholte, item domum<br />
Hulshues to Orten, item Brunynch to Bippen in parrochia Bippen, item domum in villa Hartlage, item<br />
domum in Aspelanynch in parrochia Alfhusen, item quatuor domos decimales to Vees parrochia<br />
Batberge.<br />
Lehnbuch Bischof Otto von Hoya 1392-1424 Msc.II. 162. S.61.Nr.61 St.A. Münster.<br />
1393 ff. Giseke van Wulften, de Wonynge to Wulften, item Lindemanshus to Wulveten in parrochia<br />
Batbergen, item Hermanshus to Gerberdinck in burscapio Tallage in parrochia Anchem, item<br />
Bossenhus to Rosynch in parrochia Batbergen.<br />
Lehnbuch Bischof Otto von Hoya 1392-1424 Msc.II. 162. S.71. Nr.41. St.A.Münster.<br />
1410 circiter. Vor dem Knappen Herman von Anthen, Richter zu Quakenbrück, verkaufen Gyselbert<br />
von Wulften und seine Gattin Neza und ihre Kinder Gyselbert, Hille und Lambert dem Capellen am<br />
St. Sylvester in Quakenbrück eine Rente von 4 Schillingen aus ihrem Erbe in der Bauerschaft Wulften<br />
für 14 Mark. Der restliche Tei der Urkunde ist unlesbar.<br />
Auf der Rückseite der Urkunde steht; 8 Schillinge Rente aus der Mühle in Wulften.<br />
Rep.14a. Nr.159. St.A.O.<br />
1413 Engelke tor Woninge war Kirchenrat der Kirche St. Juergen (Georg) in Badbergen.<br />
Pfarrarch. Bdbg. Cl.IX. 1. St.A.O.<br />
30.11.1422 wurde der Satebrief der Burgmannschaft Quakenbrück von 38 Burgmännern besiegelt.<br />
Unter diesen befinden sich der zuvorgenannte Giseke von Wulften, ferner Brun von Wulften und<br />
Boldewin von Wulften.<br />
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Ritters d. Fürstentums Osnabrück, Rud. v. Bruch 1930 S.372.<br />
1426 Sonntag Exaudi, wird Ghiseke von Wulften belehnt mit dem hues tor Wonynge to Wulfften,<br />
habitacionem in Wulveten.<br />
Msc.II. 162 Lehnbuch Bischof Heinrich Moers 1424-1450 St.A.Münster.<br />
1427 item Gisecke van Wulfften hefft entfangen dat hues tor Wonynge to Wulfften, dat hues tor<br />
Lynden to Wulften, und den Kotten tor Havickhorst to Wulften belegen in der Kerspell to Batbergen,<br />
item Hermans hues to Hone dat wandages Wolcke bouwede und den Koten tor Hove, und den Koten<br />
tom Slade in der Burscap tor Hone in der Kerspell van Dincklage.<br />
Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 Msc.II. 162. S.108. Nr.401. St.A.Münster.<br />
1430-1436 Protokoll.<br />
Brant de Wulfthem de Wonynge tho Wulfthem, dat Erwe thor Lyndem, Mensinck, de Havickhorst,<br />
den Hasekamp … in alle der Wys, wo Wilne Gysecke van Wulfthem syn Vader tho Lene hadde ….<br />
Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 Msc.II. 162. S.113. Nr.436. Protokoll 1430-1436<br />
St.A.Münster.<br />
1433 am Abend vor Philippi und Jacobi, wurde auf dem Lehntage zu Vechta Brandt van Wulfften<br />
belehnt mit de Wonnyge, belegen in den Kerspele van Badberge in der Burschap to Wulfften.<br />
Msc.II. 162 Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1424-1450 St.A.Münster.<br />
1458 up den Leendage tor Vechte, item Brandt van Wulften hefft entfangen de Wonnynge, de Linde,<br />
de Havickhorst, dat hues to Mensinck in der Kerspell van Badbergen in der Burschap to Wulften, den<br />
halven tegeden to Lotbergen in der Kerspell van Lonnyngen, des Byscopes hues to Suel in der<br />
Kerspell van Lastorpe, dat Erve to Hoene in der Kerspell van Dincklagen.<br />
Msc.II. 162. S.323 Nr.341. Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465 St.A.Münster.<br />
1462 gind die Wonnunge ad resignationem Brands von Wulfften in den Besitz seiner Tochter Neeze<br />
über, deren Gemahl Bernhardus Voss am Tage Urbani mit Reyncken hus tor Wonynge in dem<br />
Kerspele von Badbergen in der Burschap to Wulfften belehnt wurde.<br />
Msc.II. S.163. Lehnbuch Johann von Simmern 1458-1466 St.A.Münster.<br />
1463 die Urbani in Castro Bevergerne inpheodatus est Bernardus Voss ad resignationem Brandes<br />
von Wulften.<br />
Reynecken hus tor Wonnynge belegen Kerspell van Badbergen Burschaft to Wulften und des<br />
Biscopes hus Sulen Kerspell van Lastorpe beyde in D.<br />
Zeugen; Lamberto de Langen filio Lamberti et Johan van Munster filio Mathei de Munster.<br />
Msc.II. 162. S.249. Nr.428. Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465 St.A.Münster.<br />
1472 Freitag nach Johannes Baptiste, wurde Bernhard Voss belehnt mit de Wonnyge in Wulften.<br />
Lehnbuch Bischof Heinrich von Schwarzburg 1467-1496 St.A.Münster.<br />
1472 feria 6ta post Joann. Bapte.<br />
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Berent Voss hevet entfangen dat hues to den Moer Kerspell Alffhusen in der Busrchap van Heeck,<br />
item de Wonnynge in der Gerichte und Kerspell van Badbergen in der Busrschap Wulften, und des<br />
Bysscops hus to Sule in der Gerichte und Kerspell van Lastorpe in der Burschap to Sule, allet in D.<br />
Msc.II. 163 Vechtisch Leenboeck 1472 S.117.<br />
1474 wird Brand von Wulften noch als Mitglied des Rates der Stadt Quakenbrück erwähnt.<br />
Ritter d. Fürstentums Osnabr. Rud. v. Bruch 1930 S.374 und 380.<br />
1480 die beati Matthiae Apostoli, bescheinigt Bernd Voss, das er Johan Engelken zu der Wohnung,<br />
seinen eigenbehörigen Knecht, für eine genügsame Summe freigelassen habe.<br />
Dühne II. S.306.<br />
Diese Freilassung scheint mit der nachfolgenden Nachricht vom Jahre 1483 identisch zu sein.<br />
1483-1484 Knappe Bernd Voss hat Johan, den Sohn Engelkes tho der Woninge, von dessen Hausfrau<br />
Toben geboren, seinen vollschuldigen eigenbehörigen Knecht, freigelassen. Johan verzichtet auf alle<br />
Ansprüche an das Erbe tho der Woninge.<br />
Pfarramt Bdbg. Cl.III. lit.B.1.<br />
Nach Ableben des Gyse von Wulften, Bruder der vorgenannten Neeze, Ehefrau des Bernhard Voss,<br />
fielen im Jahre 1487 die übrigen noch verbliebenen Besitzungen des Geschlechts an Neeze und<br />
damit an die von Voss.<br />
Msc.II. 163 und Msc.203, 35. St.A.Münster.<br />
Wann der Hof an einen Bauer ausgetan wurde, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Zuerst<br />
hören wir 1413 darüber, als Engelke tor Wonynge als Kirchenrat in Badbergen erwähnt wird.<br />
1487 Bernhardus Voss inf. fuit myt den erve tor Linden, myt Ludiken erve to Hawichhorst, myt den<br />
tegenden over Reyneken Soneken erve, alle in Denstm. un in maten, als de vorgenannte Erve un<br />
guder selige Gyse van Wulffen van uns to leen to halden plach und en na zynen Tode up Neezen zyn<br />
echter Suster des vorgemelte Berndes seligen Hussfruwe gekommen un verfallen zyn.<br />
Msc.II. 163. St.A.O.<br />
1490 de Bursscopp to Wulffen, Reyneke tor Wonunge; 8 Pferde, 9 Kühe, 12 Rinder, 20 Schweine.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Bl.47. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
1499 wurde Gyseke Voss belehnt mit Engelken Erve tor Wonninge.<br />
Msc.II. 164. St.A.Münster.<br />
1502 als einer der letzten Vertreter der Familie von Wulften gilt auch Brandt van Wulfften, Vikar und<br />
Kanonikus von St. Sylvester, 1470 Mitglied der St. Jost-Gilde, er war einer der wenigen Burgmänner<br />
und Geistlichen, die bei der herrschenden Pest in der Stadt Quakenbrück blieben, der er selbst im<br />
selben Jahr zum Opfer fiel.<br />
Stadtbuchchronik Quakenbrück.<br />
1504 tritt Engelke tor Woninge als Sprecher der Kurgenossen auf, als im Blutgericht in Quakenbrück<br />
Gerd Snyppe zum Tode verurteilt wird. Rat, Burgmänner und Gemeinde von Quakenbrück klagen,<br />
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vor dem landesherrlichen Richter Johan von Rede gegen Gerd Snyppe pynliker sake halven. Die<br />
Kurgenossen befinden, der Angeklagte sei des Todes schuldig (dat ordel wy bestadeden an Engelken<br />
tor Woninge unn an de dinckplichten de sick myt deme werve ummekerden van sick bereden unde<br />
weder in brachten vor recht he were des dodes schuldich). Er wird zum Tode durch Enthauptung<br />
verurteilt (dat men eme sin hovet aff hawn solde unn setten dat up eynen stocke unn laten dat<br />
licham wor men wolde). Es wird ein zweites Urteil gefunden, wonach hierüber ein offener<br />
Richtschein ausgestellt werden muss (dat ordel wy bestadeden an Engelken tor Woninge de sick dar<br />
up beret unn segede vor recht ja wy weren des plichtich) Beisitzer des Richters Johan van Rede sind<br />
die Knappen Wolter van Snetlage, Drost zur Fürstenau, und Berend Voss. Mehrere Burgmänner,<br />
Bürger und der Stadtsekretär sind Zeugen.<br />
Richtschein des Richters Johan van Rede vom 25.5.1504 (12.5) (ipso die Beati Urbani Pape) Druck in<br />
Sudendorf, Geschichte der Herren von Dincklage, 2.Heft S.107-108.<br />
Das Urteil wurde am folgenden Tage, Sonnabend nach Himmelfahrt, 13 Mai nach altem Kalender,<br />
vollstreckt.<br />
Mitt. d. Ver. f. Geschichte u. Altetumskunde des Hasegaus 1901 S.17.<br />
Wy Johan van Rede des hochwerdigen vorsten unses gnedigen heren heren Conrades van Retberge<br />
biscopes to Munster unde Administatoris der kerken to Osenbrugge sworne Richter to<br />
Quakenbrugge Enkennet unde betuget openbare vor allen luden in dessen openen breve dat vor uns<br />
erschenen un ghekomen sint in eyn heget gherichte sunderlinx to dessen nagescreven zaken<br />
geheget de Erber Raet Borchmans unde ghemenheit to Quakenbrugge myt Johanne Losekampe<br />
Richter to Swagestorpe eren ghewunnen un to ghelaten vorsprake un vormyddest deme sulven eren<br />
vorsprake pynliker sake halven ewrliken clageden over Gerde Snyppen wo he vaken un vele boven<br />
ere rechte unde rede segele un breve he van sick vorsegelt unde gegheven hadde twye in gherichte<br />
ghewesen unde vortegen unde vorlaten hadde. Raed unde Borchmans unde ghemenheyt to<br />
Quakenbrugge nummer tegen se to donde un off he myt weme hyr wes to donde hadde solde un<br />
wolde he hyr myt rechte vormanen un vor deme rade ut dregen, so de breve vor uns in gherichte<br />
ghelovet un ghelesen worden des Gerd Snyppe vormiddest Sweder ton in Bussche sinen to ghelaten<br />
vorspraken sulven openbare bekande vor uns uff der gansen ghemenheyt dat he leyder in den saken<br />
schuldich were dat se over Inne beklageden dar up Johan Losekamp lest vragen eyn ordel dat recht<br />
were in dem sin gichtaffige munt bekande he in saken achuldich were wat syn recht were dat ordel<br />
wy bestadeden an Engelken tor Woninge un an de dinckplichten de sick myt deme werve<br />
ummekerden un sich bereden unde weder in brachten vor recht he were des dodes schuldich un wy<br />
vort sodane ordel bestadeden an mester Johanne den Bodel de vort vor recht wysede dat men eme<br />
sin hovet aff hawen solde un setten dat up eynen stocke un laten dat licham wor men wolde welke<br />
ordele unbeschulden dorginge un uns beorkundet worden dat Johan Losekamp des Rades un<br />
ghemenheyt vorsprake noch eyn ordel up vragen leet wer wy un unse besitter des gherichtes<br />
nomentliken de Erber wolter van Snetlage knappe droste tor Vorstenowe un Berend Vos knape icht<br />
plichtich weren deme Erberen Rade Borchmans un ghemenheyt to Quakenbrugge des to gevende<br />
eynen openen richtes schyn to tokmender dechtnisse under unser dryer Ingesegel besegelt dat ordel<br />
wy bestadeden an Engelken tor Wonninge de sick dar up beret un segede vor recht Ja wy weren des<br />
plichtich up ere kost welik ordel ock unbeschulden dor ginck un uns beorkundet wart allent sunder<br />
argelist dar mede by an un over weren de Erberen Otto Korff, Clawes van Smerte, Otto Brawe, Johan<br />
van Dincklage to Loxten knapen Johan uppen Orde, Arend Bockhorsts nye Berend Johannes dene<br />
van Hamelen notarius samentliken hyr vor tuge to gheesschet un ghebeden un des vorder orkunde<br />
un bekanntnisse der warheyt. So hebbe wy Johannes van Rede sworne Richter vorgemeldet unse<br />
Ingesegel van gherichtes wegen myt Ingesegelen der Erberen Wolters van Snetlage knapen drosten<br />
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tor Vorstenowe unde Berend Vosses knapen unser bisitters witliken an dessen breeff don hangen.<br />
Datum Anno domini MCCCCC quarto ipso die beati urbani pape.<br />
Arch. Rathaus Quak. und Sudendorf II. S.107-108.<br />
1511 Dienstag nach Quasimodogeniti wurde auf dem Lehntag zu Vechta Gyseke Voss belehnt mit<br />
Engelke erve tor Wonynge in der Bauerschaft Wulften.<br />
Lehnbuch Bischof Erich von Sachsen-Lauenburg 1509-1522 St.A.Münster.<br />
1512 in Wulfften, Engelke tor Wonnynghe gibt 6 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1512 in dem Lagerbuch des Zisterzienserinnen-Kloster St. Marien zu Bersenbrück heisst es; Hof<br />
Boike. Engelke zur Wonninge, Hinderich Schirinch und Herman zu Alberdinck für die Infahrt 18<br />
Goldgulden.<br />
Rep.556B. IIIA. Nr.2. Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />
Obige Nachricht ist unklar und gibt viel zum Nachdenken, was gemeint ist. Wahrscheinlich hat<br />
Engelke Wohninger seiner Tochter die Einfahrt in Boiken Hof gedingt und Hinderich Schirinch seiner<br />
Tochter die Einfahrt in das Erbe Alberdinck, beide Höfe in Wehdel belegen. Es ist aber auch möglich,<br />
dass Hinderich Schirinch und Herman zu Alberdinck als nähere Angehörige der Einfahrenden mit<br />
dem Vater Engelke Wohninger die Auffahrt dingten.<br />
1524 mit Otto von Wulften starben die von Wulften in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus.<br />
Otto ist in der Stadt Quakenbrück bis 1524 nachweisbar. Er ward Bürger 1518.<br />
Stadtarch. Quak. 91. St.A.O.<br />
Die von Wulften führten in ihrem Wappen einen rechtsspringenden Wolf, die von Voss eine Fuchs.<br />
1525 gemeine Leendach tor Vechte, up dinxdach na unnser leven frouwen Visitationis dage, item<br />
Gyseke Voss is beleent myt Gerken hues tho Moer in den Kerspell van Alffhussenn, des Bysschups<br />
hues unde Erve in den Kerspell tho Lastorpe, Luthmers Erve tho Hone in den Kerspell tho Dincklage,<br />
Engelken Erve tho Wanynge, Ludekem Havychorst Erve, Hinrichs Erve tho Lyndenn unnd twe huysser<br />
tegedenn Reyneken Szonekenn, Johan Mengerdess in den Kerspell vann Badtbergenn.<br />
Msc.VII. Nr.406 Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1582-1632 S.103.<br />
1532 Dienstag nach Mariae Heimsuchung wird auf dem Lehntag zu Vechta Gyseke Voss belehnt mit<br />
Engelkenn erve to Wonynge in Wulften.<br />
Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1524-1530.<br />
1532 Wulften, dt. II Marck Engelke to Wonunge, Anna uxor IIII Marck, dt. 20 Schill.<br />
Rep.100. Abschn. 89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
1536 Lehntag in Vechta, Gyseke Vohs is beleent mit Hinricks Erve to Morhues in dem Kerspell van<br />
Alfhusen, des Bischops Hues unnd Erve in dem Kerspell to Lastorpe, Luethmans Erve to Hone in dem<br />
Kerspell to Dincklage, Engelken Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes Erve, Johannes Erve tor<br />
Linden und twe Huser tegeden over Reinecken Sonecken Erve Johan Mengerdes Erve in dem<br />
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Kerspell to Bathbergen.<br />
Msc.VII. 165 Nr.587. S.112. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1535-1553<br />
1540 circiter war Johan zur Wohnung durch Heirat mit Thoebe to Harsing, Tochter der Eheleute Thie<br />
to Harsinck und dessen Ehefra Zwaneke, Colonus Harsing oder Harsman in Langen.<br />
1552 am Sonntag Jubilate, wird des verstorbenen Giseken Voss, Sohn Herbert Voss mit Johans erve<br />
tor Wonynge in Wulften belehnt.<br />
Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1530-1552.<br />
1552 am Sonntage Jubilate, Wy Frantz etc. doen kundt ….., Herberten Vohs zeligen Giseken Vohses<br />
Sonen mit in Behoif siner Broder …… mit Hinrichs Erve to Moerhues in dem Kerspell van Alfhusen,<br />
mit des Bischops Hauss und Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit Gotiken Erve to Hone in dem<br />
Kerspell to Dincklagen, Johan Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes Erve, Juergen Erve tor<br />
Linden und twe Huesern Tegeden over Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem Kerspell<br />
van Badtbergen gelegen in Mathen …..<br />
Msc.VII. 165. S.112. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553.<br />
17.10.1560 wird auf dem Vechtischen Lehntag Herbert Voss zugleich für seinen Bruder Roleff Voss<br />
mit Johans erve tor Wonnige in Wulften belehnt.<br />
Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1559-1565.<br />
17.10.1560 up dem gemeinen Vechtischen geholdenenn Leendage, Herbert Voss seligen Gyseken<br />
Voss Sonne iss beleent mede in behof synes Broders Roleff Voss mit Hinricks Erve to Moerhues in<br />
dem Kerspell van Alffhusen, mit des Bisschops Hues unnd Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit<br />
Gottiken Erve to Hone in dem Kerspell to Dincklage, Johans Erve tor Wonninge, Jurgen Erve tor<br />
Linden, unnd tween Hueseren Tegeden over Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem<br />
Kerspell van Batbergen gelegen, in maten ……<br />
Msc.VII. 408. S.139. Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1558-1566<br />
1563 der um diese Zeit geborene Johan zur Wohninge freite Hille zu Luedeling und wurde durch<br />
diese Eheschliessung Colon Luedeling in Vehs.<br />
1566 Mittwochens nach Michaelis, wurden Otto thor Wonnige und Thomas von Backum, Bürger zu<br />
Osnabrück, wegen eines im “hoene” begangenen Mordes in Osnabrück enthauptet.<br />
Dühne II. S.306 und Liliens Chronik III.Teil, S.32.<br />
Hierzu ist zu bemerken, dass nur vermutet werden kann, ob Beziehungen zwischen Otto thor<br />
Wonnige oder seinen Vorfahren und der Familie Wohnunger im Kirchspiel Badbergen bestehen, da<br />
es auch eine Familie Wohnunger in der Bauerschaft Sögeln des Kirchspiels Bramsche gab, die<br />
urkundlich schon am 9.9.1465 genannt wird. Auch ist der Ort der Tat nicht näher beschrieben,<br />
sodass man nicht weiss, um welches Hoene es sich im Osnabrücker Nordlande handelt.<br />
Möglicherweise handelt es sich um Hoene bei Osnabrück.<br />
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17.8.1569 wurde zu Vechta Herbert Voss zugleich für seinen Bruder Rudolph belehnt mit Johans Erve<br />
zur Wonunge.<br />
Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1567-1574.<br />
17.8.1569 auff gemeinen Munsterischen Vechtischen Lehentage, Herbert Voss seligenn Gyseken<br />
Vosses Sohnn, ist beleent mit im behuff seines Bruders Rudolphen Voss mit Hinrichs Erve zu Morhus<br />
in dem Kerspell von Alffhausen, mit des Bischoffs Haus unnd Erve in dem Kerspell zu Lastorpe, mit<br />
Gotteken Erve zu Hoene in dem Kerspell zu Dincklage, Johans Erve zur Wonnunge, Jurgen Erve zur<br />
Linden, und zweier Heuseren Zehendenn uber Johan Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve im<br />
Kerspell vonn Bathbergen gelegen, in massen Msc.VII. 409. Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1569-<br />
1574<br />
1589 Johan tor Wonningk 4 Daller 11 Schilling Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
22.2.1591 wurde Gise Voss zugleich für seinen Brüder Jasper und Henrich und deren Vetter Otten,<br />
des verstorbenen Rudolph Voss Sohn, belehnt mit Johans Erbe zur Wonnige zu Wulften.<br />
Lehnbuch Bischof Ernst von Bayern 1585-1612.<br />
1595-1596 Herman Wonniger wurde mit 1½ Thl. wegen blutruns gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1597 Hasskamp (Hasekamp) und Herman zur Wohnung wider verbott eingenommene<br />
Cloppenborgische Schweine 4 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Bauerschaft Wulfften, thor Wannung (Wohninger) 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
25.4.1611 erklärt Bernd Gier Voss, Erbherr zu Backumb, vor dem Richter Diederick Leuing zu<br />
Quakenbrück, dass sein Eigenbehöriger Herman zur Wohnung zur Entwässerung seiner Wiesen eine<br />
Gosse unter der Hase herzulegen beabsichtige und verpflichte er sich und Herman zur Wohnung,<br />
jeden durch die Gosse dem Meyer zu Wehdel, Rantzen, Gerdt Meesman, Havighorst und sonst<br />
jemand anders erweislich zugefügten Schaden zu ersetzen. Ferner verpflichte er sich Herman zur<br />
Wohnung, so lange die Gosse unter dem Hasestrom liege, den Hasedeich von der langen Hasebrück<br />
an, bis an die Gosse und von da an 9 Rohden oder Staffmasse, jede Rohde 13 Holzschuhe lang, in<br />
guten unsträflichen Esse und Wohlstand zu erhalten. Dem Johan Gervesman soll ein berechtigter<br />
Erbweg zwischen dem Hasestrom und der Wohnunger Wrechten nicht geschmälert werden.<br />
Dühne II. S.307.<br />
16.12.1611 belehnen die münsterschen Räte Bernhard Voss mit Johans Erve thor Wonninge im<br />
Kerspell Batbergen, da dies vom Stift Münster zu Lehngeht, und weil es vorher Bernhards Vater Gyse<br />
Voss und vor ihm Herbord Voss zu Lehen getragen hat.<br />
Lehen Nr.57. Fürstentum Münster St.A.Münster.<br />
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1.4.1613 wird Bernhardt Voss behufs seiner Brüder Johan, Rabe und Otto und anderer Mitconsorten<br />
mit Johans Erve zur Wohnung in Wulften belehnt.<br />
Lehnbuch Bischof Ferdinand von Bayern 1613-1645.<br />
1624 Berndt Sonneke, in behuff seiner Haussfrauwen Catharinen zur Wohnung, so sich mit<br />
Leibeigenthumb qualificiren soll, den Erbwin auf Sonneken Erbe gedinget und zu zahlen versprochen<br />
35 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />
16.11.1627 Gert Havickhorst und Toebe, Eheleute in Wulften, bekennen für sich, Lampe, Herman,<br />
Gert und Greten, liberis et haeredibus, alles was Toeben aus der elterlichen Wohnung zugesagt und<br />
versprochen war, von Herman zur Wohnung und Grete, Eheleuten und Toebes Eltern, zur genüge<br />
erhalten zu haben.<br />
Rep.958. Nr.2. S.113. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1627 Herman zur Wohnung wird wegen eigenthadtlich zu sich genommenen Pfande mit 2 Rth.<br />
gebrüchtet.<br />
Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />
1628-1629 Wulfften, Erbe Herman zur Wonungh 2 Rth., uxor 1 Rth., 2 Söhne 16 Schill., famula 4<br />
Schill., halbfamula 2 Schill. Personenschatz. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Rep.123C. 205. Personenschatzreg. St.A.O.<br />
16.5.1630 Coram Judice Leuningk.<br />
Berent Soencke und Catharina Woninger, Eheleute in Wulfften, pro se, Kinder und Erben, bekennen<br />
von ihren Eltern Herman zur Wohnung und Grete den vollen Brautschatz erhalten zu haben.<br />
Rep.958. Nr.2. S.258. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
16.5.1630 Coram Judice Leuningk.<br />
Jorrien Hackman und Herman Boissman loben, weilen Bernten Soencke und Catharina, Eheleute, aus<br />
Herman zur Wohnung Erbe Kisten und Kisten gesten aller paroelin Sechs Stücke unbezahlet restiren<br />
und für die Beschaffung bis Michaelis 1631.<br />
Rep.958. Nr.2. S.258. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaft Wulfften, Erbe zur Wonungh 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist wiederum nicht<br />
genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
27.10.1631 die Wulfter Erbleute Berndt Sonneke, Bauerrichter, Herman zu Wohnung, Hinrich<br />
Lindeman, Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Juergen Roesman, Juergen Mengert, Johan<br />
Gervesman der juenger, Dieterich Gralman, Herman Meesman und Johan Helmert vergleichen sich<br />
mit Matthias Wehlborg wegen Plaggenmähens in der Wulfter Mark.<br />
Nachricht auf der Wehlburg.<br />
18.1.1632 Berent Soencke, Gert Havickhorst, Johan Soencke, Gert Linneman, Jorrien Roessman und<br />
Jasper Woninger caviren für deren Bauerschaft Wulften abwesende Eingesessene und loben, den<br />
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Vertrag, den Berent Soencke und Gert Havickhorst für sich und die abwesenden Mitinteressenten<br />
über den Verkauf eines Erbweges an Gerten Garsten (Gast) abschlossen, zu halten.<br />
Rep.958. Nr.2. S.314. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1633-1634 nach dem Viehschatzregister zahlt das Erbe Wonnunger Dezember 1633 und Januar 1634<br />
zusammen 15 Rth., Februar 1634 zahlt er 3 Thl., Juli und August 4 Thl. 20 Schill. 6 Pf., September 2<br />
Thl. 5 Schill. 3 Pf., November und Dezember jedesmal 3 Thl<br />
1634 für den Monat Juli wurde eine Sonderabgabe von 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf. geleistet.<br />
1635 Januar 3 Rth., dann folgt eine Zahlung von 8 Thl. 2 Schill. 3 Pf.<br />
Viehschatzreg. 1633-1635 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1635 Nobilis Bernt Gier Voss pro Anne uxore, filiis et haeredibus bewillet Herman Woning, Greten<br />
uxori, von Johan Hembstetten, Vogt zu Badbergen, 100 Rth. aufzunehmen und dafür seinen<br />
Hewtheil, der Müllers Theill geheissen und in einem Walde belegen, für den Zins gebrauchen zu<br />
lassen bei halbjährlicher Löse. Hypotheca das ganze Erbe in specie der Hewtheil.<br />
Rep.958. Nr.2. S.364. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1636 beschweren sich die Badberger Kurnoten Gerdt Havickhorst, Juergen zur Linden, Wessel<br />
Veldman und Herman zur Wonnunge und bezeugen, dass sie und ihre Vorfahren zum “Koer und<br />
Gerichte Batbergen gehörig” gewesen seien. Sie hätten von alters her die Gerechtigkeit, dass sie<br />
einigerlei Dienste dem Amtshauss Fürstenau zu leisten nit verbündig, allein dass sie in Zeiten, wenn<br />
ein Glockenschlag geschieht, daselbst einen Schilling zu geben schuldig wären. Sie behaupten auch,<br />
den Wofsjagden nicht folgen zu brauchen.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
3.11.1636 Droste Michael Kobolt von Tambach befreit die Korgenossen Wessel Veltman, Herman zur<br />
Wohnunge, Henrich zur Linden, Juergen der Grote und Gerdt Havickhorst von den Diensten<br />
gegenüber dem Hause Fürstenau.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I.<br />
19.1.1641 Toebe, Witwe Havickhorst in Wulften sistirt Bernten Soencke, Wessel Otteman und<br />
Casparen Woninger in der Bauerschaft und bittet, dieselben unter Audt wegen des Erbes zu<br />
befragen. Es wird bezeugt, dass Gert Havickhorst das Erbe von Stift Münster zu Lehen getragen hat.<br />
Rep.958. Nr.3. S.194. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
12.7.1644 Coram Judice Leuningk.<br />
Erscheinen Berent Soeneke, Jasper Woninger, Churgenossen des Gerichts, und Wessel Otteman, der<br />
Bauerschaft Wulfften Eingesessenen, und bekennen dass Johan Laneman vor einigen Monaten von<br />
der Wittiben weilanten Gerten Havickhorstes Toebe, eine Wiese, die Holtwiese geheissen, gekauft<br />
habe und sie nun die angekauften freien Gründe übergenben.<br />
Rep.958. Nr.3. S.209. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1652 Erbe zur Wohnungh, in Wulften, 2 Thl. Erbschatz, 2 Thl. für die Feuerstätten und 16 Thl. für<br />
Supplements.<br />
Erbschatz-, Feuerstätten- und Supplementsteg. 1652 St.A.O.<br />
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1655 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohnung; 4 Pferde, 7 Kühe, 11 Rinder, 14 Schweine.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />
1656 in diesem Lehnregister heisst es; Wy Frantz etc. Nachdem die samptlichen gemeinen Wedeler<br />
Buren im Kerspel Batbergen belegen, vergangener Jahre eine Wische im Owebroke belegen<br />
Dergelieken ock die gemeinen Buren to Wulfften ock im Kerspel Batbergen noch eine Wische by<br />
Meesmans becke belegen etc. unsem Richter to Quakenbrug Johannes Moringk und Catharinen<br />
siner ehelichen Husfruwen erer beider levenlanck to gebruken overwiset so bekennen wy dat wy ut<br />
h. kraft ordentlicher ovrichkeit als die landfürst sodane giffte bewilligen. Orkunde unsers<br />
Secretsiggels na christi geburt 1543 am Friedage nha luce Evangeliste.<br />
1658 Herman zur Wohnung, zu Wulften, 8 Schill. ad Vic. Ohne Brief Nicolaj.<br />
Rep.199. I. Nr.3. S.99. und Abschn.318. Nr.18. S.99. St.A.O.<br />
23.3.1660 die Churgenossen Lampe Hawighorst, Gerlich Lindeman, Jasper Wohnung, der<br />
Bauerschaft Wulften, und Johan Veltman und Johan Grothe, der Bauerschaft Devern, werden<br />
aufgrund vorgebrachter Documente und der Verfügung vom 3.11.1636 erneut vom Dienst befreit.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1661 Bauerschaft Wulften, Erbe Wohnung gibt 6 Rth. 13 Schill. 9 Pf. Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1666 Bauerschaft Wulften, Erbe Wohnunger; 4 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 6 Rinder, 11 Schweine.<br />
Beyhauss; 3 Kühe.<br />
Viehbeschreibung 1666 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohninger 1 Hauptfeuerstätte, Leibzucht 1 Nebenfeuerstätte.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Feuerstätten-Nachweis 1667 St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wonninger 1 Hauptfeuerstätte, Leibzucht 1 Nebenfeuerstätte.<br />
Eigenbehöriger Stettelaqndt nach Scheffelsaat so zur heuer thuet;<br />
1 Thl. ¾ Thl. ½ Thl.<br />
24 24 18<br />
Wiesenwachs nach Fuder Zahll; 20.<br />
Gartenlandt nach Scheffelsaat; 2.<br />
Beschreibung d. Kirchspiels Battbergen 5.3.1667 S.165. St.A.O.<br />
1668 Bauerschaft Wulfften, Erbe Wohninger 4 Daller 4 Schill. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz Rev. Reg. 24.2.1668 St.A.O.<br />
21.7.1668 Juergen Wehlborg, zu Wehdel, klagt gegen die Witwe und Erben des verstorbenen<br />
Juergen Wonunger auf ein Capital von 50 Rth. und 4 Rth. fällige Zinsen. Herman Wonunger, Sohn der<br />
Beklagten, sagt dass sie nur 40 Rth., die bei Soeneckes belegt sind, und 20 Rth., die in der Wohnung<br />
ausstehen, haben. Namens seiner Mutter, Taleken Ottemans, und vermöge vorgelegter Vollmacht,<br />
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verpflichtet er sich, die Zinsen dem Kläger jährlich zu bezahlen, bei Verpfandung eines Stückes<br />
Landes, dass Kläger im Nichtzahlungsfalle bepflügen mag.<br />
Herm. Blancken<strong>for</strong>dt Not. Nachricht auf der Wehlburg.<br />
1670 Wulften, Erbe Wohninger 2 Rth., Beihaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
13.11.1678 Herman Soenneke wird bei Strafe von 10 Goldgulden verboten, den Kläger Herman<br />
Woninger oder dessen Cessionarius Juergen Wehlborg in seiner 35 jährigen Possession eines Stückes<br />
Landes, zwischen Gralmans Ländereien belegen, zu stören, es sei denn, dass er anderweitig<br />
Genugtuung gebe.<br />
Nachricht auf Wehlburg.<br />
1679 nach dem Buche der Verstorbenen wurde Mencke auff der Wohnung seine Frau Talle Meyers<br />
am 2.9.1679 zu Badbergen begraben. Wahrscheinlich handelt es sich hier nicht um die Familie<br />
Wohnunger, sondern um eine Heuerlingsfamilie, deren Name dem Kirchenbuchführer nicht einmal<br />
bekannt war. Das Alter der Verstorbenen ist nicht angegeben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
29.8.1680 Herman Soenneke, der Plaggen auf das strittige Land (siehe Nachricht 13.11.1678)<br />
gefahren hat, wird bei Strafandrohung von 15 Goldgulden aufge<strong>for</strong>dert, diese Plaggen bis zur dritten<br />
Sonne (innerhalb 3 Tagen) wieder <strong>for</strong>tzuschaffen.<br />
Hofakten Wehlburg.<br />
1687 berichtet das Badberger Kirchenbuch, dass Fennecke Hamkesche bei der Wohnung ertrunken<br />
ist und am 4.2.1687 in Badbergen begraben wurde.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1692 reichen Badberger Bauern wegen erlittenen Wasserschaden ein Gesuch um Steuerlass ein,<br />
darunter auch Woninger. Die behördliche Heberprüfung ergibt;<br />
Woninger, ahn heugewax verdorben 40 Fuder, ahn Korn war annoch überschwemt 2 Molt, sint auch<br />
selbigen von Michaelis bishin 3 schone Pferde gestorben.<br />
Rep.150. Nr.13. Fürst. Remission an Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />
1694 schätzen die Kurgenossen Lindeman und Wohninger das von Colon Wulfert auf der Hohorst,<br />
Bauerschaft Grothe, an die Kirche zu Badbergen abgetretene Land auf 1¾ Scheffel ein.<br />
Pfarrarchiv Bdbg. Cl.IV.A. 7.<br />
6.2.1697 nachmittags hora tertia.<br />
Ehrsahmer Johan Lindeman, in Bauerschaft Wulften Kirchspiel Battbergen, sistirt den auch<br />
Ehrsahmen Wilhelm Wonninger, Churgenossen, und Johan Gralman, aus Wulften, als zwey<br />
aufrichtige Zeugbarmenner mit der Bitte, auf Eides statt zu befragen, was die jenige Wiese, welche<br />
Punge alias Mengert von seinem antecessor Gerlich Lindeman für der Jahrlichen Zinssen der 120 Rth.<br />
Capittal Jahrlichs an Heuergelder woll ertragen könnte und darüber Documentum auszustellen.<br />
(Aussage ist nicht vermerkt)<br />
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Wilhelm Wonninger, Churgenosse, ist 50 Jahre alt.<br />
Rep.958. Bdbg. 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />
1704 Herman Wohninger ist Aufsitzer des Hofes in Wulften.<br />
Rep.100. Abschn.107. Nr.29. S.143. St.A.O.<br />
1.11.1717 nach Bericht des Drosten von Hammerstein war die hölzerne Brücke bei der Wohniger so<br />
baufällig, dass sie kaum zu Fuss, viel weniger zu Wagen zu passieren ist. Er weist darauf hin, dass<br />
täglich grosse Frachtwagen, welche von Leipzig und Braunschweig nach Holland fahren, die Brücke<br />
passieren, und dass die Königliche Hoheit hier einen Zoll habe, welcher bei so bewandten<br />
Umständen sich vermindern könnte.<br />
1719 aber erst, also nach 2 Jahren, wurde eine steinere Brücke unter einem Kostenaufwand von<br />
4773 Reichsthalern 18 Schillingen und 6 Pfennigen errichtet.<br />
12.12.1720 beschweren sich der Meyer zu Wehdel, Rantze und Ojeman zu Wehdel, dass durch<br />
vernachlässigtes Unterhalten des Dammes bei der neuen Hasebrücke der Hasestrom ausgetreten<br />
und dadurch ihre Ländereien und der Weg nach Badbergen unfahrbar gemacht worden seien.<br />
13.12.1720 wird dem Wohnunger die so<strong>for</strong>tige Instandsetzung des Hasedeiches befohlen.<br />
(siehe Nachricht 25.4.1611)<br />
1722 gab Herman Wohnung an von Voss auf der Mundelburg an Pacht 2 Malter 9 Scheffel Roggen, 2<br />
Malter 9 Scheffel Halbspielkorn (Gerste und Hafer) und für den Dienst alljährlich 20 Rth.<br />
An Rauchschatz zu zweimal 5½ Rth., an Monatschatz 4 Rth. 4 Schill.<br />
An die Prediger 2 Scheff. Hafer.<br />
An die Kütsre 1 Scheff. Hafer und 20 Roggengarben.<br />
An den Richter 20 Hafergarben.<br />
An den Vogt 20 Garben.<br />
Dühne II. S.307.<br />
1722 Größe des Colonates ;<br />
6 Scheffel und 10 Quadratruten Gartenland.<br />
5 Malter 3 Scheffel 21 Quadratruten Ackerland.<br />
10 Malter 6 Scheffel 39 Quadratruten Wiesenland.<br />
Also im ganzen 17 Malter 7 Scheffel 11 Quadratruten.<br />
Dühne II. S.307.<br />
1725 sind Herman Wohninger und Consorten angeklagt, dem Dr. Jur. Zurmühlen, in Quakenbrück,<br />
ein Fischgarn <strong>for</strong>tgenommen zu haben. Es wird ihnen bei 50 Goldgulden Strafe anbefohlen es<br />
zurückzugeben, was sie aber anscheinend nicht für nötig hielten. Wie die Sache verlaufen ist, ist<br />
unbekannt.<br />
Wohldbuch Dietrich Korfhage 1930 S.43.<br />
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1750 haben die Eheleute Johann Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyer, zu Wehdel, welche<br />
am 8.11.1742 gefreit hatten, das Erbwohnhaus erbauen lassen.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu der Wohnunger gleich<br />
den anderen Vollerben zu geben hatte; 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh.<br />
1778 Wohnunger, Havighorst und Haferkamp spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />
1781 war ein sehr trockenes Jahr und die Ernte folglich schlecht. Die Getreidefrucht war so gering,<br />
dass man sie nicht mähen und zusammenbringen konnte. Wohnunger verkaufte dem Meyer zu<br />
Wehdel, der um Futter für sein Vieh äusserst verlegen war, 1 Fuder Heu.<br />
Nachricht auf Meyer zu Wehdel.<br />
1789 Schweine des Erbkötters Heinken im Wohlde, Hof Nr.3, haben dem Erbkötter Gieske Thumann,<br />
im Wohlde Hof Nr.7, Schaden an Roggen, Hafer und Flachs angerichtet, der Richter Utermark, in<br />
Quakenbrück, bestellt die gerichtlichen Sachverständigen und Churgenossen Lindemann,<br />
Wohnunger und Havighorst, in Wulften und Grothe, und Feldmann in Grothe, den Schaden zu<br />
ermitteln.<br />
1789 Flurkarte der Wulfter Mark; Vollerbe Wohnunger.<br />
Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />
15.9.1791 die Befreiungen von Dienstleistungen an das Amtshaus Fürstenau vom 3.11.1636 und<br />
23.3.1660 werden erneut bestätigt.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1791 berichtet der Vogt Block, dass die Bewohner des Dorfes Badbergen und der Bauerschaft<br />
Wulften die damalige nötige Reparatur der 1719 erbauten Brücke jeder zur Hälfte bezahlt haben.<br />
1792 als der Meyer zu Wehdel sein Erbhaus richtete, spendete Johann Hermann Wohninger 1 Pfund<br />
Kaffee und Zucker, 2 Butter, 40 Eier, 1 Schinken, 2 Hühner, wehrend der Bruder Hermann<br />
Wohninger, Bäcker in Badbergen, zu dem Richtefestschmaus einen Schinken, einen Käse, zwei<br />
Hühner und eine grosse Butter von 8 Pfund, 9 Pfund Reis, 2 Pfund Kaffee, 2 Pfund Zucker, 1 Mand<br />
Pflaumen gab.<br />
1801 war die schon mehrmals erwähnte 1719 erbaute Brücke wiederum der Reparatur bedürftig.<br />
1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung, 1803-1805, wurde dem Kirchspiel Badbergen<br />
eine Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Zu dieser gab Wohninger gleich alle anderen Vollerben 2<br />
Thl.<br />
1806 musste die Brücke dringend repariert werden. Die Kosten dieser wiederherstellung hat laut<br />
Rechnung vom 27.10.1806, ohne die geleisteten Fuhren, 540 Thaler betragen.<br />
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1810 hatte das Kirchspiel Badbergen Einquartierung von französischen Husaren.<br />
1818 Größe des Erbes;<br />
Haus- und Hofstellen 2 Scheffel 24 Quadratruten.<br />
Acker- und Gartenland 7 Malter 10 Scheffel.<br />
Wiesen und Weiden 14 Malter 6 Scheffel 19 Quadratruten.<br />
Unpflugbarer Boden 6 Scheffel 46 Quadratruten.<br />
Also insgesamt 23 Malter 1 Scheffel 30 Quadratruten.<br />
Dühne II. S.307.<br />
1824 im Februar, verkauft die Witwe Catharina Maria Wohnunger, geborene Gervesmann, an den<br />
Advokat Georg Meessmann, in Badbergen, 2 Scheffel 43 Quadratruten Land an seinen Bruchzehnten<br />
am Hasekampe, zu 54 Thl., die so<strong>for</strong>t gezahlt werden. Es handelt sich um Grund in der Wulfter Mark.<br />
Nachricht auf Thumann in Grothe.<br />
19.7.1870 musste Wohnunger gleich allen anderen Pferdehaltern der Kirchspiele Badbergen und<br />
Menslage mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die zum<br />
Kriegsdienste geeigneten Pferde ausgehoben wurden.<br />
1872 besassen die Vollerben Wohninger, Gervesmann und Grahlmann, alle zu Wulften, gemeinsam<br />
eine auf dem aus der Wulfter Mark herstammenden sogenannten Moehringsburger-Zuschlage<br />
errichtete Wohnung. Dieser Zuschlag war für 3600 Rth. von dem Rittmeister Meier bei Melle,<br />
welcher Besitzer der Moeringsburg in Badbergen war, erworben worden. Diesen Zuschlag, der hinter<br />
der Wohnung über der Hase in der Stromesecke bei dem dicken Huelse belegen war, hatte der Vogt<br />
und Rittmeister Wilhelm Schmidt und dessen Ehefrau Margarethe von Limborg am 16.9.1649 von<br />
den Erbmännern der Bauerschaft Wulften für 120 Rth. gekauft. In diesem Vertrage gestatten die<br />
Verkäufer dem Erwerber, in diesem gedachten Zuschlage einen Schweinestall zu bauen und die<br />
Schweine in die Wulfter Mark zu treiben. Gleichzeitig bewilligen dieselben dem Käufer ein<br />
Plaggenmatt in der Mark. Ferner gehörte zum Hof Wohnunger früher ein Ackerstück, das Osteresk<br />
hiess. Dieser Osteresk kam später an das Vollerbe Sonneke, Soencke oder Saehnke, dessen<br />
Eigentümer 1962 der Bauer Suedhaus ist, der es käuflich erworben hat. Der Osteresk vereinigte<br />
früher die Wulfter Bauern zum Osterfeuer.<br />
1886 im letzten Quartal des Jahres, ist das Erbe Wohninger durch Kauf an den Landwirt Berner<br />
übergegangen. Der neue Eigentümer hat dem Hofe grosse Pflege geschenkt. Die Familie Wohninger<br />
hat das Kirchspiel nach dem Verkauf des Hofes verlassen. Träger dieses Namens lebten 1935 in Borg<br />
bei Menslage.<br />
1894 auch gehörte früher zum Erbe Wohnunger ein Fährhaus, das in den Wiesen zwischen<br />
Wohnunger und dem langen Damme stand. Die Fähr vermittelte den Verkehr vom langen Damme<br />
bis zur Hasebrücke. Der letzte Fährmann hiess Tobias, Tobeis in der Mundart des Volkes. Über dem<br />
Doork dieses Hauses stand in der Vertäfelung der schöne plattdeutsche Spruch;<br />
“Drink un sett bliew bie Gott un dienen Negesten nich vergaett”.<br />
Diese kleine Landstelle wurde von den Colonen Rantze und Grahlmann aufgekauft und 1894 das<br />
Fährhaus abgebrochen.<br />
Mitgeteilt von Frau Gretchen Velmelage.<br />
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1956 ist die Größe des Colonates mit ungefähr 42 ha. angegeben.<br />
Hausbau und Hausinschriften.<br />
Die Eheleute Johann Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyer zu Wehdel, welche am 8.11.1742<br />
getraut sind, haben 1750 das Erbwohnhaus neu erbauen lassen. Der Baumeister war Gerdt Rantze,<br />
auch ein Sohn des <strong>Artland</strong>es, der der Heimat viele Schöne Bauten gegeben hat. Auf dem Wohninger<br />
Hof ist der Hausbau wie bei der Wehlburg, in Wehdel, zu reichster Entfaltung gekommen. Steil<br />
aufragend bietet der prächtige Hausgiebel in seiner geschossweisen Vorkargung eine stolze Wirkung.<br />
Am eichenen Balken der etwas zurücktretenden Missentür liest man;<br />
Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers Eheleute.<br />
Anno 1750 den 21. May. Meister Gerdt Rantze.<br />
Am unteren Balken des Vordergiebels heisst es;<br />
Herr, nun hebe an zu segnen das Hauss deines Knechtes, dass es Ewiglich sey bei dir, denn was du,<br />
Herr segnest, das ist gesegnet Ewiglich. Matth.18. V.27.<br />
Am unteren Balken des rückwertigen Giebels;<br />
Weise mir Herr deinen Weg dass ich wandle in deiner Wahrheit, schaffe mein Hertz bey dem Ewigen<br />
dass ich deinen Namen Fuerchte. Ps.86. V.11.<br />
Auch an einer Scheune findet man die Namen Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers.<br />
1. Scheune – Einfahrt Nr.1.<br />
Gott sey uns gnaedig und segne uns. Ps.67.<br />
1. Scheune - Einfahrt Nr.2.<br />
Ehre den Herrn von deinem Gute, so werden deine Scheunen voll werden. Pro.3. V.9.<br />
1. Scheune – Giebelbalken.<br />
Das Land gibt sein Gewaechs es segne uns Gott unser Gott. Es segne uns Gott und alle Welt fuerchte<br />
ihn. Ps.67.<br />
2. Scheune – Einfahrt 1.<br />
Wilhelm Wohninger und Lücke Maria Meyers.<br />
2. Scheune – Einfahrt Nr.2.<br />
Wohl dem der seine Hoffnung setzet auf den Herrn. Ps.10.<br />
2. Scheune – Giebelbalken.<br />
Herr erhoere unsre Bitte, segne unser Haus und Land, und bewahre unser Erbe stets vor Unglueck<br />
Krieg und Brand. Renov. Anno 1968.<br />
An den Pfosten, Ständern und Streben und Türen finden sich wunderschöne schnitzereien. An den<br />
Türen erblickt man Vögel in der Größe eines Stares, die an einer Kolbenfrucht picken. Eigenartig ist<br />
auch, dass diese Vögel an dem Türpfahl der Wehlburg noch im Jahre 1937 zu finden waren. So findet<br />
man auch an den Streben der Stube auf dem Wohninger Hofe die Justitia, Constantia usw.<br />
abgebildet. Über der Seitentür der Landstrasse zu ist ein Wappen, das 2 Löwen und ein<br />
Wappenschild unter einer Krone zeigt. Der Wappenschild zeigt den Doppeladler mit Reichsapfel,<br />
Zepter und Schwert. Die Krone zeigt 3 Zacken. Dies alles ist wohl ein Überbleibsel aus der Zeit, als die<br />
Wohnunge noch ein Herrensitz war. Über der Tür zum Garten sieht man eine Madonna mit einem<br />
Kindlein auf dem Arme und eins an der Hand haltend dargestellt, und die Inschrift “Lasset die<br />
Kindlein zu mir kommen”.<br />
Abgehende Söhne, die durch Einheirat andere Familiennamen erhielten.<br />
Um 1540 Johan zur Wohnung itzo to Harsing, in Langen, ∞ Thoebe to Harsing.<br />
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Um 1590 Johan zur Wohnung itzo zu Luedeling, in Vehs, ∞ Hille zu Luedeling.<br />
Um 1600 Engelke zur Wohnung sonst Mellman, in Badbergen, ∞, Anna NN, dem Sohne Gert wird am<br />
20.8.1624 die freie Geburt bescheinigt.<br />
1722 Johan Wohninger jetzt Grahlman, in Wulften, ∞ Margaretha Gervesman.<br />
1741 Hermann Wohninger jetzt Klatte, in Langen, ∞ Margaretha Adelheid Klatte.<br />
1774 Schwiethard Wohninger jetzt Grahlmann, in Wulften, ∞ Maria Elsabein Grahlmann, Witwe des<br />
Johann Rethorst sive Grahlmann.<br />
Wolle.<br />
Wolle war nur eine kleine Landstelle in der Bauerschaft Vehs des Kirchspieles Badbergen, die im<br />
Verlaufe der Jahrhunderte an das Halberbe Nehmelmann gefallen ist. Wenn und wie sie in den Besitz<br />
des Colons Nehmelmann gekommen ist, kann nicht gesagt werden, doch war sie schon 1722 in<br />
dessen Händen. Dass dieser Kotten auch, wie Rothert und Dühne anführen, Melle hiess, ist nicht<br />
zutreffend. Rothert hat dieser Nachricht von Dühne übernommen, dar es im Dühne II. S.267 heisst;<br />
1599 Melle. Es liegt entweder ein Druckfehler vor oder Dühne hat falsch gelesen. In diesem<br />
Schatzregister von 1599 sagt es deutlich Welle. Dies muss aber ein Schreibfehler des Registerführers<br />
sein, da in Urkunden, Schatzregistern und Kirchenbüchern es stets Wolle heisst. 1490 bestand dem<br />
Viehschatzregister nach diese Wohnung noch nicht, doch muss sie bald darauf, wie aus der<br />
nachstehenden Urkunde hervorgeht, errichtet worden sein.<br />
2.8.1506 bekundet der Richter Johan von Rede, dass Wessel Eltinck, de olde, mit seiner Frau Enneke<br />
und ihrer beider Sohn Wessel dem Bernd Wolle und dessen Frau Swaneke 3 Landstücke, eine auf<br />
dem Buddeken Kampe welcher zwischen den Höfen Stichtman und Nehmelman liegt, sodann den<br />
von Wolle bewohnten Garten, dazu die Bachwiese in der Seelhorst (Beke Wische in der Zeelhorst)<br />
für eine ghenochliche Summen Geldes verkauft und aufgelassen haben unter der Bedingung, dass<br />
nach dem Tode der beiden Käufer das Land, bestellt oder unbestellt, an den Hof Elting zurückfällt,<br />
während die Erben Wolle das im Garten stehende Haus abbrechen und wegführen dürfen.<br />
Aus diesem Kaufvertrag geht deutlich hervor, dass die Wohnung auf Eltings Gründen erstanden ist.<br />
Scheinbar aber die Erben dieser Wohnung nicht das Haus abgebrochen, sondern sich mit Elting<br />
irgendwie geeinigt.<br />
1512 zahlt Berndt Welle (Wolle) 2 Schill. Kopfschatz. Zu bemerken ist hier, dass als erster<br />
Steuerpflichtiger Tebbe Nemedinck genannt ist, dem Berndt Welle als nächster folgt.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />
1534 dt. 3 Schill. Wollen Modeke ….. 1 Marck.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1534 St.A.O.<br />
1555-1556 wird, so schreibt Rothert, ein Markkotten tor Borch erwähnt, in dem er den Markkotten<br />
Wolle vermutet.<br />
Hm. Rothert; Hof Elting S.14, 15 und 194. Anmerk.22.<br />
1599 Berndt Wolle gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
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1631 ist unter den Markkotten Jorien Wolle als pauper aufgeführt. Er zahlt also keinen Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
1636 Johan Wolle zahlt keine Contribution.<br />
Dühne II. S.267.<br />
1651 werden in dem Einwohnerverzeichnis unter Vehs genannt ; Wessel Wolle et uxor, dann Gerdt<br />
Wolle und ferner Gretke Wollen.<br />
Rep.100. Abschn.188. Bauerschaft Vehs Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />
1655 Berndt Wolle vacat.<br />
Dühne II. S.267.<br />
1655 Bernd Wolle pauper; 1 Kuh.<br />
Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />
1661 Berndt Wolle. Ein Viehschatz ist nicht verzeichnet.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Berndt Wolle pauper, hat vorhin nicht geben.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1722 in dem Praestationsregister von 1722 wird Wolle nicht geführt, doch zahlt Nehmeling den<br />
Herbstschatz den auf den Kotten fallenden Herbstschatz von 2 Schill. 6 Pf.<br />
Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Gedruckter Auszug Rothert.<br />
1783 so berichtet Dühne, bewohnt Gerd Hamke diesen Kotten.<br />
Dühne II. S.268.<br />
Gerdt Hamcke, Heuermann, ˜ 9.12.1730 Bdbg., † 7.4.1796, □ 9.4.1796 Bdbg., zn.v. Gerdt Hamcke en<br />
Maria Elsabein Fuesting, ∞ 24.9.1754 Bdbg., Agnesa Catharina Thesing, ˜ 24.12.1724 Bdbg., †<br />
30.4.1795, □ 2.5.1795 Bdbg., dr.v. Hermann Henrich Thesing, Korbmacher, en Helena Hildebrandt,<br />
Kind. ;/ Johann Henrich, ˜ 16.10.1757 Bdbg., † 14.1.1758./ Catharina Margaretha, ˜ 9.11.1762 Bdbg.,<br />
† 20.1.1763./ Johann Gerdt, ˜ 20.2.1759 Bdbg., † 21.3.1762./ Catharina Adelheid, ˜ 11.1.1765 Bdbg.,<br />
† 30.12.1828 Vehs, ∞ 19.4.1796 Bdbg., Johann Hermann Budke.<br />
1789 auf der Du Plat’schen Flurkarte heisst es nur; Wolle.<br />
1803 gehörte zu dieser Wohnung nur ein kleiner Garten, sodass Wolle zu Bauerschaftslasten nicht<br />
herangezogen wurde.<br />
Dühne II. S.268.<br />
1816 in dem Verzeichnis über Aussaat, Ernte und Viehbestand wird die Stelle Wolle nicht genannt.<br />
Sie war also dem Halberbe Nehmelmann schon eingegliedert worden.<br />
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31.3.1838 wurde der von dieser Wohnung zu zahlende Herbstschatz von 2 Schill. 6 Pf. von Colon<br />
Nehmelmann mit 3 Rth. 11 Pf. abgelöst.<br />
1870 war das Wohnhaus bereits abgebrochen.<br />
Dühne II. S.268.<br />
Nachrichten über die Familie Wolle.<br />
Herman Wollers Kind begraben 1672 Bdbg.<br />
Marcke Wolle propter Deum begraben 28.12.1693 Bdbg.<br />
Hille Wollesche begraben 8.12.1693 Bdbg.<br />
Catharina Elisabeth Wollers, 18 Wochen 2 Tage alt, gestorben 7.4.1763 Bdbg.<br />
Juergen Wollen – Marcke, Ehefrau unbekannt, Kinder;<br />
Hinrich, ˜ 28.8.1682 Bdbg.<br />
Juergen Wolles Kind begraben 25.8.1685 Bdbg.<br />
Gretken, ˜ 3.4.1686 Bdbg.<br />
Juergen Wollenmarckes Sohn propter Deum begraben 6.9.1715 Bdbg.<br />
Johan Woll und Gesske Schlump copuliert 8.11.1708 Bippen.<br />
Mehr kommt der Name Wolle in den Kirchenbüchern von St. Georg in Badbergen und in Bippen<br />
nicht vor. In den älteren Kirchenbüchern von Gehrde, Menslage und Quakenbrück kommt der Name<br />
Wolle nicht vor.<br />
Grosse Wollermann.<br />
Das Vollerbe Wollermann oder Grosse Wollermann liegt in der Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels<br />
Badbergen. Gröhnloh, das grüner Wald bedeutet, wird urkundlich zuerst in dem bischöflichen<br />
Tafelregister von 1240, das Verzeichnis mag aber auch einige Jahrzehnte älter sein, genannt. In<br />
diesem Register heisst es; Mansus in Gronlo urnam mellia, ibi est alia casa, quae injuste solvit G. de<br />
Varendorpe. Nach dem Register befanden sich also 1 Hof und 1 Kotten in Grönloh, welche eine<br />
geringe Abgabe “1 Topf mit Honig” zu geben hatten. Um 1250 begann der Bischof von Osnabrück<br />
mit der plamässigen Besiedlung seines Sundern. Gegen Abgabe eines Zinses, des sogenannten<br />
Freirindes, wurden den Bauern die Landstücke übertragen. Schon am 30.10.1296 verpfändete der<br />
Bischof Conrad von Osnabrück 1 Hof und 7 Kotten, die in Grönloh sind, dem Edelherrn Rudolf von<br />
Diepholz, dessen Frau und dessen Bruder Conrad. Dies sind offenbar die noch vorhandenen 6<br />
Vollerben und 2 Halberben, die noch heute durch ihre Einzellage erkennbar sind. Erbkotten finden<br />
sich in der Bauerschaft Grönloh überhaupt nicht, und die vielen Markkotten, Anbauser- und<br />
Neubauerstellen usw. sind erst Ende des 15. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts und<br />
später entstanden. Ursprünglich waren die ersten Siedler im Sundern herrschaftlich frei, aber<br />
anscheinend haben sie sich nicht lange der Freiheit erfreuen und von ihr Gebrauch machen können<br />
und sind im Verlauf der Jahre zu einer Klasse der Eigenbehörigen, deren Hals nicht frei war, eben zu<br />
der der Hausgenossen herabgesunken. Als Hausgenossen waren sie dem Meyer zu Wehdel<br />
unterstellt. Die hochdeutsche Schreib<strong>for</strong>m und der amtliche Hofname sind; Wollermann, doch in der<br />
Umgangssprache des Artländers wird der Hof Wollerssing genannt. Aus Wollerssing oder<br />
Wolderssing wurde durch Umwandlung Wollermann. Wollermann soll eine Ableitung von dem<br />
altdeutschen Rufnamen Waldhar, Waldorad und Wolfhart sein. Wenn solches zutreffend ist, dann<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
wäre der Name patronymisch. Spricht man aber vom Hofe, dann heisst es; upn Wollerssing und man<br />
gibt dem Namen einen topographischen Sinn. Schon in dem bederegister vom Jahre 1441 werden<br />
die Grönloher nicht unter den “Vrigen tho Batbergen” aufgezählt, sondern getrennt als “de stichtes<br />
lude to Batbergen” bezeichnet.<br />
1441 gibt Johan to Wullersinck 2 Mark. Hier dürfte es sich um das Ganzerbe Wollermann handeln.<br />
Ferner wird eine Modeke to Wullersinck, die 18 Schill. gibt, genannt. Vermutlich handelt es sich hier<br />
um die Altenteilerin des Hofes.<br />
Es folgt hier die paleographische Textwiedergabe aus dem Bederegister vom Jahre 1441.<br />
De stichtes lude to Batbergen.<br />
Item Lampe to Netelingen (Markkotten Netheler?) II Marck.<br />
Item Modeke to Wullersinck (Markkotten Kleine Wollermann?) XVIII Schill.<br />
Item Geze to Groenenloe (Erbe Grönloh) II Marck.<br />
Item Modeke to Bekermanninck (Erbe Beckermann) II Marck.<br />
Item Tebbeke ton Brake (Erbe Bracke) I Marck.<br />
Item Wernese Gosman (Halberbe Goessmann) X Schill.<br />
Item Johan to Wullersinck (Erbe Grosse Wollermann) II Marck.<br />
Item Ludeke to Grever (Erbe Grosse Greve) II Gulden.<br />
Item Middelkampe (Halberbe Middelkamp) ½ Marck.<br />
Die in Klammern gesetzten Hofnamen sind von mir zugefügt, ich vermute diese in den 1441<br />
genannten Höfe wiederzuerkennen.<br />
Register der Bede über die Leute des Bischofs, der Klöster und die Freien im Nordlande 1441.<br />
Dep.3a. 1. II.C. Nr.68. St.A.O.<br />
Auffallend ist hier Lampe to Netelingen, der doch nur als ein Markkotten galt, einen so hohen Betrag<br />
von 2 Marck wie ein Erbe zahlt. Sollte Neteling wirklich ein Erbe gewesen sein, dessen Name durch<br />
einen anderen verdrängt wurde? Das Erbe Wulfert ist nämlich nicht im obigen Bederegister<br />
erkennbar, seiner Lage und Größe nach sollte es vorhanden gewesen sein. Möglicherweise ist<br />
“Netheler” ein Abspliss von dem alten Hof “to Netelingen” (sive Wulfert?) und ist der Name auf den<br />
Markkotten übertragen. Erbe Wulfert und Markkotten Netheler erscheinen beide 1490 und 1511-<br />
1539.<br />
28.10.1449 vor dem Knappen Heinrich Brawe, Richter zu Quakenbrück, verkaufen wiederkäuflich<br />
Gosscalk Rodert und seine Frau Lucke für 6 Mark, dem Altar der 11000 Jungfrauen in der<br />
Quakenbrücker Kirche, eine jährliche Rente von 6 Schill. aus ihrem Erbe, Dunkering geheissen, in der<br />
Bauerschaft und im Kirchspiel Badbergen. Zeitiger Besitzer des Altars ; Werinbold.<br />
Bürgen; Rembert tor Veeslage, Johan Schulenberch zu Badbergen und Ludeke in dem Wolde.<br />
Zeugen; Johan Rense, Herman to Woldering und Herman tor Godelinghorst.<br />
In dorso; 15.11.1501 Kapital auf 9 Mark erhöht und Rente auf 8 Schill.<br />
Quelle; St.A.O. Urk.188.<br />
1478 wurde Wollerman wie alle anderen Grönloher Erben aufge<strong>for</strong>dert, seinen Aussengraben so<br />
hoch auszuwerden, dass er nicht leicht zu ersteigen ist.<br />
Sudendorfs Nachl. Nr.37. S.6. St.A.O.<br />
1478 wird in einer Urkunde ausdrücklich gesagt, dass nur die Bewohner des freien Sundern zu<br />
Grönloh Send- und Godings-frei seien. Diese Freiheit besassen nicht die Bewohner auf dem Fladder.<br />
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Die Bewohner des Sundern waren nicht schuldig, bei den Goedingen, den Versammlungen der<br />
Dienstpflichtigen, an den bestimmten Tagen, an den die gefragten Urteile gefunden wurden, zu<br />
erscheinen. Auch waren sie von der Halsgerichtsfolge frei. Diese Gerichtsfolge begreift die<br />
Begleitung zur Gerichtsstätte und die Urteilsweisung. Ferner waren sie von dem Gerichts- und<br />
Gografendienst frei.Diese Freiheit von der Gogräflichen Gerichtsbarkeit in streitigen Rechtsfällen<br />
wurde ihnen 1660 streitig gemacht. In dem Streite des Colons Grosse Greve, zu Grönloh, mit dem<br />
Richter, zu Quakenbrück, ist nachgewiesen, dass die Grönloher in den Jahren 1596-1660 activ und<br />
passiv im Gerichte zu Quakenbrück tätig gewesen sind.<br />
9.6.1660 bescheinigt der Drost Wilhelm Kobolt von Tambach, zu Fürstenau, dass die Grönloher<br />
altem Herkommen nach an keinen niederen Gericht, um was es sich auch immer handeln möge,<br />
teilzunehmen haben usw.<br />
1490 Bursscop to Gronelo, Herman Woldersinck; 9 Pferde, 13 Kühe, 15 Rinder, 20 Schweine.<br />
Viehschatzreg. um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />
1512 Auffallend ist, dass in dem Kopfschatzregister vom Jahre 1512 Wollermann nicht genannt ist,<br />
obschon er in den vorhergehenden Schatzregistern von 1441 und 1490 verzeichnet ist. Zu des Lesers<br />
besseren Orientierung ist hier das Schatzregister 1512, Bauerschaft Grönloh, wiedergegeben.<br />
Vielleicht vermag der Leser, den Hof unter einem anderen Namen zu erkennen. 1512 in Gronlo;<br />
Johan de Greve VII. (Schill.)<br />
Johan de Grote Gronlo VI.<br />
Gert Gronlo IV.<br />
Albert up der Heyde II.<br />
Gert Gosman IV.<br />
Modeke Wedehagen III.<br />
Dethmer up den Vledder IV.<br />
Gert Teylen man II.<br />
Hermen Neteldynck IV.<br />
Werneke to Myddelkampe VI.<br />
Hermen Wulffert VI.<br />
Grete Bekermansche VII.<br />
Lucke upr Lyfftucht III.<br />
Elsche de Venemansche I.<br />
Tebbe ton Braken VI.<br />
Borchert Wedelhage --.<br />
Hermen Godelinckhorst --.<br />
De Hamekesche --.<br />
Wolteke Linnemans dochter man --.<br />
Roleff Godelinckhorst II.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1534 Gronloe, dt. 10 Schill. Hilla to Wollersinck 3 Marck 12 Schill.<br />
Dann folgt der Steuerpflichtige Lampe de Greve mit seiner Frau Tobe der 1 Marck gibt.<br />
Als nächster Steuerzahler steht verzeichnet, dt. 2 Marck Herman Wollerman, Anna uxor 5 Marck 28<br />
Schill.<br />
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In Hilla to Wollersinck kann wohl wieder die Altenteilerin des Hofes gesehen werden. Die letzteren<br />
Beträge wurden für Hausgenossen oder Familienangehörigen, die über 12 Jahre alt waren, gezahlt.<br />
Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
1553 Groenloh. In einer Liste werden genannt;<br />
Brake, Middelkamp, Johan Gronlo, Beckerman, Herman Wulffert, Gerdt Wedehage, Wollersinck,<br />
Roleff Golinckhorst, de Greve, Wittrock, Goessman, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck und<br />
Ludeke de Greve.<br />
Wahrscheinlich handelt es sich um eine Nachweisung der Wagendienstpflichtigen.<br />
Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />
5.8.1553 wurde eine Erbsteuer beschlossen, zu der<br />
das Erbe 10 Goldgulden<br />
das Halberbe 6 ,,<br />
der Kötter 4 ,,<br />
der Halbkötter 2 ,,<br />
der Brinklieger 1 ,,<br />
der Halbbrinklieger ½ ,, aufzubringen hatte.<br />
Akten über die Teckl. Schatz St.A.O. und Dühne II. S.22.<br />
1559-1560 Dienstgeld, jeder 1 Gulden, der Vogtei Batbergen, Gronlo Wagen;<br />
Johan Gronlo, Wollerman, de Greve, Goessman, Middelkamp, Wulffert, Beckerman und Brake.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1582 Johan Wollerman, ist ein ganz Erve.<br />
Erstlich 4 Kampe zwischen Gronloees, dess Greven undt Goissmans lendereien belegen, ist 56<br />
stuecke Landess, dar man 111 moldt roggen undt 52 moldt Korenss inseiest.<br />
Noch 2 Kolgartten, dar man 5 schepel lines inseiett.<br />
Noch in einem Walde 4 wische zwischen Bracken undt dem Gronloe belegen.<br />
Ist 19 foder hoigewasses.<br />
Her kan auch 10 Koie dess Sommers den halven dag binnen holden.<br />
Wan Godt mast gifft von eigenem holtze jarlichs 3 foder thunholz.<br />
Von dussen erve nichts Vorsaht oder Affkommen.<br />
Sachsenbruch Msc. Nr.241. St.A.<br />
1591 Wollerman gethanen gewalt 3 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1591 Johan Wollerman gibt für die Freiheit seiner dochtter Elssken 8 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593 Wollerman gibt ein paar Hühner.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593 Wollerman gibt ein Rindt ums 3. Jahr.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1593 wegen Herman Wollermans in Gronloe nachlass empfangen 20 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593 die Grönloher geben jährlich Achte Magere Schweine so uff der Mühlen zu Quakenbrück<br />
gemestet werden.<br />
Dieser Nachricht nach gab also auch das Erbe Wollerman seinem Landesherrn jahrlich ein mageres<br />
Schwein.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1594 Henrich Schwarte und Trine Wollermans wurden wegen Beischlafes mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
15.12.1596 wurde Jorien Wollerman, dessen Eltern Johan Wollerman und Gese, in der Bauerschaft<br />
Gronloh, sind, aus dem Leibeigentum des Landesherrn entlassen.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />
1599 Wollersinck (Wollerman) zahlt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Eine Leibzucht ist<br />
nicht verzeichnet.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1600 Johan Wollerman, in Gronloe, gibt für seiner dochter Hillen, so bereits F.B. Eigen, zu Erbwin in<br />
dass Braken Erbe daselbst 55 Rth.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />
Anno 1603 ist der Colonus Johan Wollerman verstorben.<br />
21.11.1604 wurde Catharina Wollerman, Tochter der Eheleute Johan Wollerman und Gese, in<br />
Groenloe, freigelassen und ihr der Freibrief gegeben.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />
1606 Wollerman gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />
13.9.1607 wurde Gese Wollerman, deren Eltern Johan Wollerman und Gese in Groenloe sind, aus<br />
dem Leibeigenschaft entlassen und ihr der Freibrief gegeben.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />
1614 Gerdtt Wollerman, im Gronloe, und dessen Hausfrau Wibbeke Wollersings, geben zu Erbwin<br />
Wollermanss Erbes 150 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1614 Bracken Sohn Wessel, im Gronloe, unehelichen Beischlaffes 3 Thl. und Catharina Wollermans<br />
selbige sach 3 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1614 Gerdt Wollerman der wider Verbot gemeiheten Torff seinem Nachbar Greve entfoert 2 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1615 Gerdtt Wollermans Fraw, in Gronloe, geübten gewalt an ihres Mannes Mutter 3 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />
24.2.1617 wurde Juergen Wollerman, dessen Eltern der verstorbene Johan Wollerman und Gesche,<br />
Eheleute in Groenloe, sind, aus landesherrlicher Leibeigenschaft entlassen.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />
Anerbe von Wollerman wurde der 1573 geborene Sohn Gerd Wolelrman, der sich mit Wibbe<br />
verehelichte. Dieser wollte die Auslobungen, die seine mutter, die Witwe Gese Wollerman, den<br />
abgehenden Kindern versprochen und festgesetzt hatte, nicht halten. Den abgehenden Kindern<br />
waren 400 Thl. und von jeder Art Vieh 6 Stück zugesagt worden. Die Beamten gestanden aber doch<br />
jedem Kinde 300 Thl., jedoch nur 1 Stück Vieh jeder Sorte zu, da Gerd Wollermans Frau Wibbe auch<br />
400 Thl. und 5 Stück Vieh jeder Sorte eingebracht hatte.<br />
S. Dom. Akten über Wollermanns Erbe zu Grönloh anno 1615 in der Sammlung d. Hist. Ver.<br />
Gesch. d. Hochstifts Osnabr. C. Stüve Bd.II. S.844.<br />
Im Jahre 1618 ist die Witwe Gese Wollerman im Alter von 80 Jahren verstorben.<br />
1622 Gerdtt Wollerman ist anno 1622 verstorben, dessen Nachlass oder vierfüssiges halbes Gut ist<br />
gedingt und erhandelt von desselben Wittiben uff 50 Rth.<br />
Geschehen den 17. May 1623.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1622 Gerdtt Wollermans, in Gronloe, Wittib gibtt für ihres verstorbenen Ehemans nachgelassene<br />
vierfüssiges halbes gutt 50 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1624 Dienstgeld, jeder 1 Goldgulden, geben; Herman Gronlohe, Gerdt Wollerman, Wilhelm Greve,<br />
Herman Goessman, Jacob Middelkamp, Johan Wulffert, Johan Beckerman und Wessel Bracke.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1631 Erbe Wollersingh 6 Thl. Erbschatz. Ein Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.66. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />
9.9.1638 empfangen für Hilla Wollermans, in Groenloh, Freiheit 20 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.36. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1647 hatte Colon Wollerman eine monatliche Contribution von 5¼ Rth. aufzubringen.<br />
Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />
1648 Wollerman, in Groenlohe, 2 Mark Herbstschatz. Eine Leibzucht oder ein Beihaus ist nicht<br />
angegeben.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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In dem Einwohner verzeichnis von 1651 werden in Grönloh genannt; Gert Wollerman, Johan<br />
Wollerman und Juergen Wollerman. An anderer Stelle finden sich; Herman Wehagen, Wobbeke<br />
Wollermansche, Johan Witterock et uxor, Talcke Wollermansche, Johan Wollerman und Marcke<br />
Wollermansche.<br />
Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
25.11.1654 hat Gerd Wollerman den Erbwin erhalten zu 75 Thl. für sich und seine künftige Hausfrau,<br />
die sich qualificiren soll.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.48. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Gerdt Wollerman hat beide Brüder und Schwestern Johan, Juergen, Gesen und Wobben<br />
freigekauft. 45 Thl. empfangen.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Grönloh, Erbe Volleringk; 2 Pferde, 2 Endter, 8 Kühe, 12 Rinder, 12 Schweine.<br />
Viehschatzreg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1657 Kirchspiel Badbergen, Wollerman gibt 1 Thl. Freirindgeld.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1661 Erbe Wollering gibt 10 Rth. 17 Schill. Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben wurde. Eine<br />
Leibzucht ist nicht aufgeführt.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Erbe Wollerssing gibt 2 Rth. Rauchschatz. Eine Leibzucht ist nicht angegeben.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
25.7.1674 erscheinen Wilhelm Greve junior, Gerdt Wollerman, Juergen Bracken als Erbmänner der<br />
Bauerschaft Grönloh, Juergen Middelkamp und Juergen Goessman als Opponenten. Die Zeugen<br />
Wilhelm Greve der Ältere, welcher bereits deinem Sohne vor manchen Jahren das Erbe überlassen,<br />
und Gerdt Huelssman, Markkötter daselbst. Zeuge Wilhelm Greve senior, seines Alters Vierstiege<br />
und acht, sein 88 Jahre, sagt dass er nebst Herman Groenloe, nun in Gott ruhend, den fürstlichen<br />
Vergleich zwischen Heel- und Halberbigen des Kirchspiels Battbergen anno 1615 den 9. August, mit<br />
gerichtet. Zeuge Hinrich, der Sohn, sagt ad causem, dass Middelkamp und Goessman 17 Schillinge<br />
ausgetan ohne contradiction. Zeuge Gerdt Huelssman, seines Alters 80 Jahre, sagt ebenfalls dass<br />
beide Middelkamp und Goessman statt einem Heelerbigen 1 Rth., nur 17 Schilling gaben.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
19.5.1701 Donnerstag, ist der Sterbefall der verstorbenen alten Wollermanschen TrinekenFoersten,<br />
Gerdten Wollermans Ehefrau, im Gronlohe, beschrieben worden. Undt deren aussage nach<br />
befunden 5 alte Pferde, 3 Endter Pferde, 5 Kühe undt 1 Bulle, 5 Schmallrinder, 2 Schweine, deren<br />
eine 5 Fercken, von 3 Wochen alt, undt das zweyte draechtigh. 79 Thl., medietas 39 Rth. 10 Schill. 6<br />
Pf.<br />
Rep.122. III. 1A. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />
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1718? In einem Nachweis über die auf den landesherrlich-eigenen Höfen ruhenden Schulden heisst<br />
es; Gerdt Wollerman, Schulden 1615 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Unter den Gläubigern werden genannt;<br />
Der Bruder Johan Wollerman 14 Rth.<br />
Der Bruder Juergen Wollerman 40 Rth.<br />
Juergen gebraucht dafür 1¼ Scheffel Saadt Landes.<br />
Idem gebraucht auch Zeit seines Lebens 1¼ Scheffel Saadt Landes.<br />
Idem noch Brautschatz 80 Rth.<br />
Wofür noch keine Rente bezahlet.<br />
Idem bin noch schuldigh gelehnet gelt 22 Rth.<br />
Ohne pension wieder zu bezahlen.<br />
Meine Schwester Wuebbe Wollerman 16 Rth.<br />
Was von selbiger Verlassung bekommen soll ihr selbige bezahlet werden.<br />
Noch gebrauchet selbige 1 Stücke Landess ad 1¼ Scheffel Saadt Landes Zeitlebens.<br />
Noch Cistindirt ihr Eheman Gerdt Trymoller zu Berssenbrugh 200 Rth. Brautschatzgelder welchem<br />
nicht schuldigh weniger etwass versprochen ohngeachtet aber muss selbigem zum Gerichte folgen.<br />
Johan Kaman 27 Rth.<br />
Gebraucht dafür eine kleine Wischplacke.<br />
Idem bin noch schuldig 20 Rth.<br />
in diesem jahre zum Viehschatz uffgenommen.<br />
Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O. (1718?)<br />
Dass diese Nachweisung der Schulden aus dem Jahre 1718 stammen soll, kann nicht zutreffend sein,<br />
denn 1677 wurde zum letzten Male der Viehschatz erhoben und 1718 war Juergen Wollerman,<br />
welcher mit Maria Gerdings verheiratet war, Aufsitzer. Ferner berichtet 1718 der Badberger Vogt,<br />
dass von Wollermans Erbe nichts versetzt ist. Diese Urkunde gehört sichtbar in das 17. Jahrhundert.<br />
In Virgilia St. Mattheus 1703 wurden in der Kirche St. Georg zu Badbergen Juergen Wollerman und<br />
Maria gerding getraut.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
14.11.1715 ist den Juergen Wollerman und der Maria Gerdings erstgeborene freyen Tochter Catrina<br />
Wollermans der Freischein ertheilt.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1716 Juergen Wollerman ad 57 Jahre, uxor Marie (geb. Gerding) ad 40 Jahre, 3 Kinder.;/ Catharina,<br />
ad 10 Jahre, ist bei vohriger Regierung wegen der Mutter Freiheit freigelassen./ Gerdt ad 5 Jahre,<br />
eigen./ Johan ad 1 Jahr, eigen.<br />
Rep.106. VI / y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />
1718 wird Juergen Wollerman Provisor der Kirche zu Badbergen genannt.<br />
1722 heisst es in dem Feldschlagregister; Diese Erben, in Grönloh, haben ihre Ländereien, Wiesen<br />
und Holtzung ganz besonders allein liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem Holtz und findet sich<br />
vielerorten.<br />
Ausschnitt 92, 13 St.A.O.<br />
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1722 Größe des Colonates 11 Malter 3 Scheffel Acker und Garten, 9 Malter 9 Scheffel Wiesen und<br />
Weide, 1 Malter 1½ Scheffel Holz.<br />
Gesamtgröße 22 Malter 1 Scheffel 13 Quadratruten.<br />
1723 heiratet die 1705 geborene Catharina Wollerman, die wegen ihrer Mutter Freiheit 1715 aus<br />
dem landesherrlichen Leibeigentum entlassen war, auf Hof Schoene in Lechterke und gab sich dem<br />
Landesherrn wieder eigen. Die Nachricht darüber lautet;<br />
18.3.1723 Herman Schoene, zu Lechterke, und Catharina Wollerman auf das Schoene-Erbe in<br />
Lechterke Auffahrt gedungen mit Einschluss seiner Mutter Sterbefall zu 350 Rth., Amtsgebühr 70<br />
Rth., Schreibgebühr 1 Rth., facit 421 Rth.<br />
Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
Bis zum Jahre 1727 wurde nur zur Winterzeit in einer kleinen Stube Schule gehalten. 1727 erbaute<br />
man eine Schulstube auf Markengrund, in der Nähe des Colonates Beckermann. Der Schulmeister<br />
wohnte in Beckkermanns Heuerhause.<br />
27.4.1739 hat Johan Wollerman, der Schoeneschen Bruder, des verstorbenen Herman Schoenen<br />
Sterbfall nach dem Hofrecht bedungen zu 37 Rth., Amts jura 8 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1740 wurde die 1718 geborene Maria Wollerman freigekauft, die Nachricht darüber lautet;<br />
28.4.1740 Maria Wollerman ihre Freiheit 30 Rth., Amtsgebühr 6 Rth., Schreibgebühr 10 Schill. 6 Pf.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
28.4.1740 Gerd Beckerman und Maria Wollerman dingen Auffahrt an das landesherrliche<br />
Beckermans-Erbe in Grönloh für 800 Rth. und Amtsgebühr 161 Rth.<br />
Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1740 ist Juergen Wollerman verstorben. Er war 6 Jahre Kirchen- und Armenprovisor und seines<br />
Alters 80 Jahre 8 Monate 6 Tage. Am 7.7.1740 wurde er in Badbergen zu Grabe getragen.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
5.7.1740 wurde Gerhard Beckermann mit Maria Wollermann in der Kirche St. Georg zu Badbergen<br />
getraut.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
25.8.1740 ist des Juergen Wollermans, in Grönloh, Sterbefall angesetzt zu 48 Rth., Amtsgebühr 10<br />
Rth., Schreiber 1 Rth.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
10.11.1740 schritt die Witwe Catharina Schoene, geborene Wollerman, zur zweiten Ehe mit Johan<br />
Wilhelm Hilge, der sich dann wieder Schoene nannte.<br />
25.10.1742 wurden in der Kirche St. georg zu Badbergen Johann Wollermann und Catharina<br />
Warnefeld copuliert.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
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1742 Johann Woellermann, zu Grönloh, und Catharina Warnefeldt auf Wolelrmanns Erbe bedungen<br />
zu 450 Rth. (Auffahrt).<br />
Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
23.7.1744 schritt Gerd Wollermann, Bruder des Colons Johann Wollermann, zu Ehe mit Anna<br />
Catharina Spoede.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, wozu Wollermann 4<br />
Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />
10.11.1770 der Vollerbe Col. Johann Wollermann erbat Freilassung seiner mit Catharina Warnefeld<br />
gezeugten Tochter Lücke Marie, bedungen inclusis juribus zu 24 Thl.<br />
(In der Familiengruppe Johann Wollermann-Catharina Warnefeld ist aber gesagt dass Lücke Marie<br />
für 30 Rth. freigelassen wurde)<br />
Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1781 lieh Johann Grosse Wollermann, in Grönloh, dem Colon Wessel Elting, in Vehs, 66 Rth. 1 Schill.<br />
9 Pf.<br />
Anno 1784 war der Grönloher Escheding in gemeinsamen Besitz von Vollerbe Vollermann<br />
(Wollermann), Halberbe Goesmann und Middelkampf und den Markkotten Kleine Wollermann,<br />
Dettmer, Meese und Schüttemeier.<br />
Flurkarte Du Plat 1784 Kirchspiel Badbergen.<br />
1787 bei den Rundefuhren spannen Wollermann und Goesmann zusammen.<br />
Dühne II. S.57.<br />
1792 liess Johann Arendt Meyer zu Wehdel das Erbwohnhaus neu erbauen. Am 13.7.1792 wurde<br />
« das Speer mit Freuden gerichtet » und das Richtefest gross gefeiert. Hierzu gab Wollermann “eine<br />
Butter”.<br />
Spendenliste auf Meyer zu Wehdel.<br />
1795 hat Anerbe Johann Wollermann, * 1756, angetraut mit Lucia Elsabein Luedelings, * 1755,<br />
Auffahrt gedungen zu 700 Rth.<br />
Kind.;/ Catharina Maria, * 1798.<br />
Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />
3.12.1795 führte Johann Wollermann, Lucia Elsabein Luedeling zum Traualtar.<br />
T.H.S. St. georg Bdbg.<br />
23.2.1796 erhob der Colon Johann Arend Jacob Meyer zu Wehdel, Beschwerde wider den Colon<br />
Johann Wollermann, dass dieser sich ohne vorherige Einführung auf die Stätte gesetzt und ihm die<br />
Jura entzogen habe. Wollermann wurde von dem Beamten aufgegeben, den Kläger innerhalb 8<br />
Tagen zu befriedigen.<br />
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Im Jahre 1802 herrschte die Ruhr, die viele Opfer <strong>for</strong>derte. Das Kirchenbuch der Kirche St. Georg zu<br />
Badbergen berichtet, dass in diesem Jahre 192 Personen zu Grabe getragen wurden.<br />
1803 besass das Colonat Wollermann nach Kettenmass;<br />
An Garten- und Ackerland 13 Malter 4 Scheffel.<br />
An Wiesen 9 malter 8 Scheffel.<br />
Geschlossenen Weiden 1 Malter 6½ Scheffel.<br />
Geschlossenen Holzgründen 2 Malter.<br />
Summa 26 Malter 6½ Scheffel.<br />
1803 gleich zu Beginn der französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />
Supplementar-Steuer auferlegt, zu dieser Steuer zahlte Wollermann 2 Thl.<br />
1809 stellten die Grönloher Markinteressenten bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück den<br />
Antrag auf Auflösung der bis dahin gemeinsam genutzten Mark. Dieser Antrag wurde auch bald<br />
genehmigt, aber durch die unruhigen Kriegszeiten wurde die Auflösung der Mark viele Jahre<br />
verzögert.<br />
3.2.1811 entschlief der Colon Johann Wollermann im Alter von 54 Jahren 8 Monaten 1 Woche 1<br />
Tage an der Auszehrung auf dem Erbe und wurde am 7.2.1811 begraben.<br />
1817 verhandelte man über die Ablösung der ungewissen Gefälle mit den Beamten. Bei dieser<br />
Gelegenheit wurde der Mietwert des Hofes zu 309 Rth. 6 Schill 1½ Pf. ermitelt.<br />
Als Onera und Abgänge sind aufgeführt; Rth. Schill. Pf.<br />
Der Monatschatz 45 -- --.<br />
Beitrag zur Brandkasse 1 -2 --.<br />
An Gutsherrlichen Lasten;<br />
Der wöchentlichen Spanndienst 9 -- --.<br />
Zehntholzgeld 1 -- --.<br />
1 Fuder Brüchtengerichtsholz 2 -- --.<br />
Herbstschatzgeld 2 14 -1½.<br />
Ums 3. Jahr ein Freirind wovon ein<br />
Jahresanschlag beträgt 2 10 -6.<br />
Ein mageres Schwein 3 -- --.<br />
2 Pachthühner -- -3 -6.<br />
1 Fass Hafer 3 -- --.<br />
An die Geistlichkeit zu Badbergen;<br />
3 Scheffel Hafer 1 -- --.<br />
3 Bröde jedes von 1 Scheffel Roggen 2 -- --.<br />
Für die gemeinen Reihelasten in Friedens-<br />
zeiten ist zwar das Wohnhaus nebst Garten<br />
in Anschlag gebracht, obwohl es auch jetzt<br />
kein Krieg, allein die Folgen des gewesenen<br />
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Krieges bewirken noch oft Fuhren, Dienste,<br />
Einquartierungen, Lieferungen, mehr wie<br />
sonst in ruhigen Zeiten, auch müssen<br />
Personal- und Mobilair-, Thuer- und<br />
Fenstersteuer, Servicegelder etc. bezahlt<br />
werden, weshalb billig hier noch in Abgang<br />
komt 10 -- --.<br />
Die Reparatur und Unterhaltung des<br />
Erbwohnhauses, 4 Nebenhäuser und der<br />
Sehr baufälligen Scheune nebst den<br />
Befriedigungen, wozu zwar das benöthigte<br />
Holz vom Erbe wird erfolgen können, indess<br />
Doch der Arbeitslohn und sonstige Ausgaben<br />
ein Jahr ins Andere betragen wird 20 -- --.<br />
Nach Angabe der Colona Wollermann<br />
Sind an Passiv-Schulden 1000 Rth.<br />
Vorhanden, wovon die jährliche Rente<br />
Zu 4 % beträgt 40 -- --.<br />
Summa 142 -9 -1½.<br />
Die Ausgabe von der Einnahme abgezogen, so bleibt ein jährlicher Überschuss von 140 Rth. 9 Schill.<br />
1½ Pf.<br />
Auf Grund dieser Verhandlungen wurden 1825 die ungewissen gefälle; Auffahrt, Sterbefall,<br />
Friebriefe, die Gutsherrliche Mitbenutzung des Blumenholzes und der Windfälle, sowie die<br />
Beherbergung des landesherrlichen Jägers beim Jagen im Grönloher Gehege zu einer jährlichen<br />
Grundrente von 3 Malter 3 Scheffel Roggen und 1 Scheffel hafer, jedoch nicht in natura, sondern<br />
statt dessen bis 1853 jährlich zu 31 Rth. 16 gg. fixiert. In dem Fixationsvertrage heisst es: “Demnach<br />
räumen wir den Besitzern des Wollermannschen praedii, falls sie ohne Leibeserben sein oder bleiben<br />
sollten, das Recht ein, über das Praedium durch Testament zu verfügen, zu verkaufen oder durch<br />
sonstigen Contract auf ihre Seitenverwandten oder an Fremde zu übertragen”. Ferner heisst es, dass<br />
unter allen künftigen verheirateten Besitzern der Wollermannschen Stätte die Gütergemeinschaft<br />
bestehen bleiben soll, der Aufgeheiratete das Eingebrachte aber nicht zurück<strong>for</strong>dern kann und der<br />
Jüngste Sohn Anerbe ist. Auch ist bestimmt, dass die Wollermannsche Stätte ewig und ungeteilt<br />
zusammenbleiben soll.<br />
Dühne II. S.140 und 141.<br />
Grosse Wollermann hat den wöchentlichen Spanndienst abgelöst und zahlte eine Rente von 52 x ½<br />
Thl.: 26 Thl. jährlich. Das Ablösungskapital betrug folglich 650 Thl.<br />
20.10.1828 ist die Witwe Lucia Elsabein Wollermann, geborene Lüdeling, gestorben und am<br />
25.10.1828 begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1.12.1828 konnte endlich der Recess der Markenteilung, welche Teilung man 1809 beantragt hatte,<br />
unterschrieben und die Interessenten ihre Antheile eingewiesen werden. Grosse Wollermann erhielt<br />
aufgrund zuerkannter 29415 Wertruten, in welchenn ein Kostenanteil von 2430 Wertruten erhalten<br />
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war, eine Fläche von 45,7 ha zugewiesen. Auch erhielt Wollermann aus dem Grönloher Zuschlag eine<br />
Abfindung von ungefähr 1,4 ha.<br />
1834 gehörten nach der Grundsteuer-Mutterrolle zum Colonate 329 Morgen 82 Quadratruten.<br />
9.4.1835 wurde Ludwig Ernst Scholwin, aus Badbergen, mit der Anerbin Helena Catharina Elisabeth<br />
Wollermann zu Badbergen getraut.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1839 erbat Ernst Wollermann von der Königlichen Landdrostei einen Consens zur Führung eines<br />
Rechtstreites wider den Colon Grosse Greve wegen eines Wasserabzuges.<br />
Entgegen des Ablösungsvertrages von 1825 ist eine Fläche Grundes auf dem Eschedinge an den<br />
Colon Middelkamp verkauft worden.<br />
1843 wurde die Schule in Grönloh neu gebaut. Ausser den geleisteten Hand- und Spanndiensten<br />
hatte Wollermann einen Baukostenbeitrag von 90 Rth. 22 ggr. 6 Pf. zu zahlen.<br />
7.4.1846 berichtet der Vogt Weber, zu badbergen, dass die aus der Bauerschaft Grothe gebürtige<br />
Dienstmagd Catharina Moeller, die seit gestern Vormittag vermisste Magd des Colona Wollermann,<br />
zu Grönloh, in einer Wassergrube in der Nähe des Wollermanns Hofes, gefunden ist. Freitod wird<br />
angenommen. Die Leiche ist in die Wollermannsche Scheune gebracht und wird bewacht.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Amt Fürst. St.A.O.<br />
Oben genannte Catharina Maria Moeller war am 18.7.1823 in Grothe Nr.53 (Markkotten Ohrbrink)<br />
als Tochter des Heuermanns Gerhard Henrich Moeller und dessen Ehefrau Lucia Maria Wielage<br />
geboren. Dem Badberger Kirchenbuche nach ist der Ort des Todes, Grothe 61 (Markkotten Arend<br />
Sandmann, der jetzt nicht mehr besteht). Wahrscheinlich wurde die Leiche nach hier, wo die Eltern<br />
wohnten, gebracht und von hier begraben. Die Beeerdigung erfolgte am 9.4.1846 in Badbergen. Als<br />
Todesursache nennt das Kirchenbuch; “hat sich ertrunken”.<br />
1846 berichtet der Vogt Weber, zu Badbergen;<br />
Sonnabend den 26. November ist dem Colon Wollermann aus der Futterkiste wieder Hafer<br />
gestohlen worden. Schon früher war wiederholt bemerkt worden, dass Hafer, Heu, Stroh, Eisenwerk,<br />
Kleidung usw. entwendet wurde. Der Verdacht richtete sich erneut auf den Landarbeiter Gerhard<br />
Schlüter, Sohn des Heuerlings Schlüter in Wollermanns Heuer. Colon Wollermann fand den<br />
gestohlenen Hafer in seinem Beutel in einer Kiste seiner Scheune. Colon Wollermann passte auf, als<br />
Schlüter durch den Pferdestall die Scheune betrat, den Beutel mit dem gestohlen Hafer an sich nahm<br />
und sich auf dem selben Wege wieder entfernte, gab Wollermann sich nicht zu erkennen.<br />
Wollermann begab sich zu Schlüters Eltern, wo aber der Dieb noch nicht angekommen war. Colon<br />
Wollermann begab sich dann über die Grenze ins Oldenburgische zu der dort belegenen Wirtschaft<br />
“Landeskrone”, in der allerlei Sachen aufgekaufft werden. Auf seine Frage nach Gerhard Schlüter<br />
sagte man ihm, dass dieser soeben dagewesen und einen Beutel mit 17 Kannen Hafer für 35 Grote<br />
verkauft habe. Ferner berichtet Vogt Weber, dass die Familie Schlüter in einem schlechten Rufe<br />
steht und der Dieb Gerhard Schlüter bereits wegen eines Gelddiebstahls bei dem Bäcker Kaufmann<br />
in Badbergen 3-4 Jahre Kriminalstrafe erlitten hat.<br />
Rep.421. Nr.21. Kriminalfälle Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1852 hat Ernst Wollermann, geborener Scholwin, das Erbe an Telkamp verkauft, der 1859 es an den<br />
Georg Heinrich Helmert, geborener Middendorf, in Wulften, veräusserte.<br />
2.1.1860 wurden die Abgaben an die Katholische Pfarre von 1 Scheffel Hafer, 20 Pfund Heu, 2 Stück<br />
Garn mit 17 Rth. 19 gr. 2 Pf. abgelöst. Die Abgaben an die Küsterei wurden mit 8 Rth. 24 gr. 6 Pf.<br />
abgelöst.<br />
1866 Größe des Colonates 316 Morgen 33 Quadratruten.<br />
19.7.1870 musste Wollermann wie die übrigen Pferdehalter der Kirchspiele Badbergen und<br />
Menslage mit seinen Pferde auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die brauchbaren<br />
Tiere für den Kriegsdienst ausgesucht wurden.<br />
1878 heiratete Hermann Nehmelmann aus Vehs ein, indem er Helena Maria Elisabeth Helmert am<br />
28.5.1878 zum Traualtar führte. Seine Frau starb früh mit hinterlassung einer Tochter Margaretha,<br />
Die Tochter Elisabeth war bereits jung verstorben. Margaretha Nehmelmann, die Anerbin, hat später<br />
den Bauer Gustav Rethorst, in Wehdel, geheiratet und ist auch daselbst auf Rethorst Erbe 1937<br />
gestorben.<br />
Hermann Nehmelmann war ein tüchtiger Landwirt und hat viel zur Verbesserung des Hofes<br />
beigetragen. Während Hermann Nehmelmann den Hof bewirtschaftete, wurde 1901 auf<br />
Wollermanns Gründen eine Neubauerei errichtet und an Gerhard Strodtmann, hernach an dessen<br />
Schwiegersohn Heinrich Siltmann verpachtet. Ein Heuerhaus mit Land “auf der Diestelhorst” wurde<br />
an den Landwirt Wiegand verkauft.<br />
Der Witwer Hermann Nehmelmann verheiratete sich zum 2ten Male mit Marie Diekmann, die<br />
Anerbin des Hofes Diekmann in Borg war, laut Vertrag mit Margaretha Rethorst, seiner Tochter aus<br />
1er Ehe, konnte er Wollerings Erbe noch längere Jahre bewirtschaften.<br />
1912 zog Hermann Nehmelmann aber mit seiner Familie auf Diekmann, in Borg, und verpachtete<br />
sein Niessbrauchrecht an Hof Wollering an den Landwirt Hermann Saehnke, aus Grönloh. Das<br />
Niessbrauchrecht lief 1924 ab, doch hat Frau Margaretha Rethorst, geborene Nehmelmann, den<br />
Pachtvertrag mit Hermann Saehnke und später mit dessen Sohn Heinrich Saehnke bis 1937<br />
verlängert.<br />
6.3.1884 fand zum Zwecke einer Beratung und Beschlussfassung über die Herstellung desjenigen<br />
Teiles des sogenannten Diekbruchweges, welcher der Grenzweg zwischen Oldenburg und Preussen,<br />
zwischen den Oldenburgischen Bauerschaften Buenne und Schwege und der Preussischen<br />
Bauerschaft Grönloh ist, ein Termin an Ort und Stelle statt. Der ganze Weg wurde abgeschritten und<br />
in Augenschein genommen und dann im Hause des Colons Grosse Wehrmann, in Buenne, über die<br />
Herstellung verhandelt, aber eine Einigung kam nicht zustande. Auf dem Rückwege kehrte der<br />
Kreishauptmann bei Gastwirt Reinermann, in Wehdel, ein, wo auch bald darauf die Vertreter der<br />
Bauerschaft Grönloh der Gemeindevorsteher Wulfert, Hofbesitzer Grönloh, Hofbesitzer Netheler,<br />
Hofbesitzer Göhlinghorst und Hofbesitzer Wollermann einkehrten. Man verhandelte hier in der<br />
Gastwirtschaft noch einmal, doch wieder erfolglos. An obiger Abschreitung des Grenzweges nahmen<br />
von Oldenburgischer Seite teil der Grossherzogliche Oldenburgischen Amtshauptmann, der<br />
Gemeindevorsteher Fangmann, aus Dinklage, und mehrere andere Oldenburgische Interessenten.<br />
Erst im Jahre 1886 wurde die Herstellung des Dieckbrockweges durchgeführt.<br />
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1936 Größe des Hofes 77,3 ha und der Einheitswert ist mit 59300 RM von der<br />
Reichsfinanzverwaltung festgestellt worden.<br />
1937 übernahm Wilhelm Rethorst, Sohn der Verpächterin Margaretha Rethorst, geborene<br />
Nehmelmann, den Hof Wollering, den er 1959 noch bewirtschaftete.<br />
1957 war das Wollermannsche Heuerhaus “Timphus” die Hofstätte Rethorst in Grönloh.<br />
Johan Wollerman, Col., * ca 1534, † 1603, ∞ Gese NN, * ca 1538, † 1618, Kind.;/ Catharina,<br />
21.11.1604 freigekauft, † vor 1626, ∞ Buenne Kirchspiel Dinklage, Henrich Gieske./ Gerd, Anerbe, *<br />
ca 1573, † 1622, ∞ Auffahrt 1614, Wibbe NN, * ca 1581, † nach1623./ Jorien, 15.12.1596<br />
freigekauft./ Gese, 13.9.1607 freigekauft./ Hille, sie blieb eigen und wurde 1600 Colona Bracke./<br />
Juergen, 24.2.1617 freigekauft./ Elseken, 1501 freigekauft.<br />
Gerd Wollerman, Col., * ca 1573, † 1622, zn.v. Johan Wollerman en Gese NN, ∞ Auffahrt 1614 als<br />
Eheleute, Wibbe NN, * ca 1581, † nach 1623, Kind.;/ Johan, 1655 freigekauft./ Juergen, 1655<br />
freigekauft./ Gerd, Anerbe, * ca 1618, † 1663, ∞ 1654, Trinke Foerste./ Geseke, 1655 freigekauft./<br />
Hilleke, 9.9.1638 freigekauft./ Wobben, 1655 freigekauft.<br />
Gerd Wollerman, Col., * ca 1618, † 1663, zn.v. Gerd Wollermanen Wibbe NN, ∞ 1654, Trinke<br />
Foerste, aus Rüs<strong>for</strong>t, □ 25.4.1701 Bdbg., Witwe, Kind.;/ Elsche, * ca 1655, □ 8.12.1717 Bdbg., ∞<br />
10.8.1680 Bdbg., Johan Groenloh, Col. in Grönloh./ Hilcke, □ 27.10.1681 Bdbg./ Juergen, Anerbe, *<br />
ca 1660, □ 7.7.1740 Bdbg., ∞ in Vigilia St. Matth. 1703 Bdbg., Maria Gerding.<br />
Erbe Wollermann in Grönloh;<br />
Johann Wollermann, * 1715, † 1798, Sterbefall 58 Rth., Auffahrt 450 Rth.<br />
Catharina Warnefeld, * 1724, † 1791, Sterbefall 63 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />
Kinder;<br />
Jürgen, * 1743, freigelassen 1778 für 30 Rth.<br />
Lücke Marie, * 1745, † 1772, freigelassen 1770 für 30 Rth.<br />
Johann Gerdt, * 1750, freigelassen 1795 für 30 Rth.<br />
Catharina Maria, * 1752, freigelassen 1785 für 30 Rth.<br />
Hermann Dirck, * 1754, freigelassen 1798 für 30 Rth.<br />
Johann, * 1756, succediert i. C.<br />
Margaretha Adelheid, * 1765, freigelassen 1795 für 30 Rth.<br />
Christina Maria, * 1768, † 1768.<br />
Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />
Kleine Wollermann.<br />
Der Bauernhof Kleine Wollermann oder Juergens ist der Hofgliederung nach ein Markkotten, der in<br />
den Registern des 19. Jahrhunderts in der Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels Badbergen sub Nr.10<br />
geführt wurde. Grönloh das Grüner Wald bedeutet, wird urkundlich zuerst in dem bischöflichen<br />
Tafelregister von 1240, das aber einige Jahrzehnte älter sein mag, genannt. Zu dieser Zeit befanden<br />
sich in Grönloh nur 1 Hof und 1 Kotten. In diesem Register heisst es;<br />
Mansus in Gronlo urnam mellis, ibi est alia cass, quae injuste solvit G. de Varendorpe.<br />
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Um die Mitte des 13. Jahrhunderts begann der Bischof von Osnabrück mit der planmässigen<br />
Besiedlung seines Sundern, des bischöflichen Jagdgebietes. Nach einer Urkunde vom 30.10.1296<br />
zählte man in der Bauerschaft schon 1 Hof und 7 Kotten, die der Bischof Conrad von Osnabrück dem<br />
Edelherrn Rudolf von Diepholz, dessen Gattin und dessen Bruder Conrad und dazu den Zehnten zu<br />
Damme verpfändete.<br />
In dem Bederegister von 1441 werden 9 Höfe in der Bauerschaft Grönloh aufgeführt und die<br />
aufsitzenden Bauern als “de stichtes lude to Batbergen” bezeichnet.<br />
In dem Viehschatzregister von 1490 werden 21 landwirtschaftliche Betriebe, einschliesskich der<br />
Leibzuchten, verzeichnet.<br />
Wann der Markkotten erstand, kann nur vermutet werden, da irgendwelche Nachrichten über die<br />
Ansetzung desselben nicht vorliegen. Wahrscheinlich hat sich hier ein abgehender Sohn von<br />
Wollersings Erbe angesiedelt. In dem Bederegister von 1441, dem Viehschatzregister von 1490 und<br />
dem Kopfschatzregister von 1534 werden zwar jedesmal Steuerpflichtige des Namens Wollermann<br />
genannt, doch offenbar handelt es sich stets um das Ganzerbe Wollermann und dessen Leibzucht.<br />
Jedenfalls ist der Markkotten nicht auszumachen.<br />
Kleine Wollermann oder Juergens war wie alle Markkötter Grönlohs frei. Er stand in keiner Hode<br />
oder Schutzherrschaft, hatte also keinen Grundherrn. Er hatte daher keine ungewissen Gefälle bei<br />
Auf- oder Infahrten und Sterbefällen zu dingen und für abgehende Kinder des Hofes keine Freibriefe<br />
zu lösen. Auch hatte er weder den Blut- noch den Kornzehnten zu geben. Das alles war für den<br />
Besitzer der Hofstelle sehr günstig. Da aber seine Ländereien aus der gemeinen Mark gewonnen<br />
waren, er die Mark auch mit Viehweide, Plaggen- und Brennmaterialgewinnung in Anspruch nahm,<br />
hatte er dafür gewisse Abgaben und Dienste zu leisten. Er war ein Leibdiener des Landesherrn.<br />
Diesen Leibdienst hatte Wollermann 1722 bereits mit einer jährlich zu zahlenden Geldbetrag<br />
abgelöst. Der Überlieferung nach ist auf Kleine Wollermann früher eine Gastwirtschaft betrieben<br />
worden, die besonders von Frachtfahrern mit ihren Gespannen zum Übernachten benutzt wurde.<br />
Das Erbwohnhaus ist wohl das älteste Haus in der Bauerschaft Grönloh. Es zeigt die Jahreszahl 1584<br />
und ist den alten Leuten als das “Joedden-Haus” bekannt. Die Inschriften des Hauses sind;<br />
Herman Wollerman und Anna Rickehaus Eheleute.<br />
Anno 1753 den 28. Juny Meister G. Wehage.<br />
Hermann Wollermann Selig Elisabeth Schulten Wittwe.<br />
Hinrich Budke itzo Wollermann und Margaretha Wollermann.<br />
Juny 1843 Zimmermeister J.H. Stegemann.<br />
Die Inschrift am Hausbalken ist infolge Verwitterung unleserlich.<br />
Die Zeichnung von Gerhard Eitzen zeigt das Erbhaus in seinem ursprünglichen Aussehen. Auf dem<br />
Torbogen des Giebels steht die Jahreszahl 1753, im Schatten des Vorschauers liegt ein weiterer<br />
Torbogen mit der eingekerbten Jahreszahl 1584. Bei näherer Untersuchung ergab sich, dass das Haus<br />
im wesentlichen aus dem Jahre 1584 stammt, im Jahre 1753 durch den Zimmermeister Gerhard<br />
Wehage um 3 Fache erweitert und dabei gleichzeitig mit einem neuen Giebel in zeitgemässer<br />
Ausführung versehen worden ist. Bereits vorher, etwa um 1650, ist das Kammerfach erweitert<br />
worden. Wir sehen hier ein einfaches Haus mit schlichten, nüchterem Fachwerk, das lediglich<br />
zweckbestimmt angeordnet ist und weit liegendeGefache bildet. Die Schrägen Streben zwischen den<br />
Ständern und Balken treten nach aussen nicht in Erscheinung. Sie werden von den gezäunten<br />
Lehmtafeln verdeckt, mit denen die Gefache ausgefüllt sind. Auszierungen sind nur in Form von<br />
geschützten Knaggen vorhanden, die den weit überstehenden Plankengiebel abstützen. Ein<br />
Vorschauer findet sich nicht. Es fehlen mithin noch alle jene Erscheinungen, die den Charakter der<br />
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späteren Artländer Giebelkunst ausmachen, also das engmaschige Fachwerk, die mehrfachen<br />
Vorkarhungen mit den beschrifteten Setzschwellen und das malerisch anmutende Vorschauer für die<br />
Einfahrt.<br />
Bersenbrück Kreisblatt Nr.178. vom 4.8.1954.<br />
Nach Dühne; “Geschichte des Kirchspiels Badbergen” II. S.149, war 1590 schon eine Leibzucht<br />
vorhanden, 1592 wird Juergen Wollersingk und 1599 Juergen Wollerding genannt. Ferner so sagt der<br />
Heimat<strong>for</strong>scher Dühne, heisst es in alten Amtsregistern Reinke Wollerman, Reineke jetzt Juergen<br />
Wollerman, auch Hillen Juerrens.<br />
1594 werden Henrich Schwarte und Trine Wollerman wegen gehaltenen Beischlafes mit 1 Thl.<br />
gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Juergen Wollerdinck ½ Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1601 werden Jorien Wollerman und Catharina Middelkamp in der Burschafft Gronloe eines Excesses<br />
halber mit 27 Rth. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1603 werden Jorrien Wollerman und Catharina Middelkamps wegen eines begangenen Excesses in<br />
der Burschafft Gronloe mit 15 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1614 wird Jacob Middelkamp, weil er etwas Gras, das er Johan Wollerman verpfändet hat,<br />
abmachte, mit 2 Thl. bestraft.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1625 Juerrien Wollersingk, ein Leibdiener.<br />
Hand- und Spanndienst Amt Fürst. 1625.<br />
1631 Joerien Wolleringk zahlt 1 Rth. 20 Schill.<br />
Dühne II. S.149.<br />
1631 Marckotten Jorien Wollering gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf., für das Kleinhaus 10 Schill. 6 Pf.<br />
Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1648 Wollermann gibt an Contribution 1¼ Rth.<br />
Dühne II. S.149.<br />
1655 Hillen Juergens.<br />
Bederegister 1655 und Dühne II. S.149.<br />
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1655 Groenloh, Jurgen Vollerink; 3 Pferde, 6 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />
Klein Haus; 2 Kühe, 2 Rinder.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1661 Marckotten Juergen Wolelring gibt 4 Rth. 2 Schill. 10½ Pf., Klein haus 18 Schill Viehschatz,<br />
welcher viermal im Jahr erhoben wurde.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Marckotten Juergen Wollering gibt 2 Rth., Kleines Haus 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1722 Johan Wollerman gibt an Monatschatz 1 Rth., Rauchschatz zu zweimal 2 Rth. und von dem<br />
Heuerhaus 1 Rth., Herbstschatz 6 Schill. 1½ Pf.<br />
Jährliches Dienstgeld 2 Rth. (der Leibdienerdienst war also abgelöst).<br />
Praestationsreg. 1722 St.A.O.<br />
1722 besass Kleine Wollerman an Acker und Garten 2 Malter 3 Scheffel 10 Quadratruten, Wiesen<br />
und Weide 8 Scheffel, Holz 10 Quadratruten.<br />
Gesamtgröße des Colonates 2 Maltersaat 11 Scheffelsaat 10 Quadratruten.<br />
Landesvermessungsreg. 1722 und Dühne II. S.149.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, dazu hatte der Markkötter<br />
Wollermann 1 Scheffel Hafer, ¼ Zentner Heu und ¼ Zentner Stroh zu liefern.<br />
1787 bei den Rundefuhren spannen Kleine Wollermann, Dettmer, Theilner, Netheler, Hermann<br />
Kahmann, Wittrock, Rantze und Grapperhaus zusammen.<br />
1803 gleich zu Beginn der französischen Besetzung, wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />
Supplementar-Steuer auferlegt, die Markkotte Wollermann zahlte daran 7 Schill.<br />
1803 gehörten zu dem Colonate 3 Malter 4 Scheffel Garten- und Ackerland, 1 Malter 4 Scheffel<br />
Wiesen.<br />
1.12.1828 Kleine Wollermann erhielt gemäss der ihm zuerkannten 11178 Wertruten eine 8,7 ha<br />
grosse Grundfläche aus der Markteilung.<br />
1843 baute die Gemeinde eine neue Schule mit Lehrerwohnung. Ausser der geleisteten Hand- und<br />
Spanndienste hatte Wollermann einen Baukostenbeitrag von 28 Rth. 18 ggr. zu zahlen.<br />
1860 Größe des Hofes 59 Morgen 71 Quadratruten. Hinzu kam noch der Domänenkammer<br />
angekaufte Vogtteil mit 1 Morgen 72 Quadratruten. Die Gesamtgröße betrug also 62 Morgen 23<br />
Quadratruten.<br />
In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts kaufte der damalige Besitzer der Markkötterei Wollermann<br />
sive Juergens, Johann Budke sive Kleine Wollermann, der mit Catharina Margaretha Kleine<br />
Wollermann verehelicht war, das Volkert Erbe in Langen, siedelte nach Langen ünber und nannte<br />
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sich nunmehr Volkert. Auf Volkerts Erbe ist er am 18.6.1870 verstorben und seine Witwe am<br />
14.12.1877.<br />
Als die Familie Kleine Wollermann nach Langen verzog, wurde der Markkotten an den Landwirt<br />
Hermann Busch verpachtet und 1896 an den Landwirt Wiegand verkauft, dessen Nachkommen ihn<br />
noch 1957 besitzen.<br />
1926 Größe des Hofes ist 17 ha., der Einheitswert 11800 RM., Eigentümer Budke.<br />
1957 Eigentümer Witwe Frieda Budke, Anerbe Walter Budke.<br />
Wrocklage.<br />
Der Bauernhof Wrocklage ist in der einstigen Bauerschaft Nortrup, des Kreises Bersenbrück, gelegen.<br />
Diese Bauerschaft wird in alten Urkunden Norpen genannt, später Northerup und schließlich<br />
Nortrup, welches bedeutet “nördliches Dorf” von Ankum, von dem Nortrup vor der Re<strong>for</strong>mation<br />
seelsorgerisch betreut wurde. Der Name Wrocklage bedeutet soviel wie strittiges Gebiet. Dinninger<br />
und Nortruper Markgenossen stritten sich um es. Der Hof Wrocklage begegnet uns zuerst im Jahre<br />
1200, in welchem die Ankumer Kirche Steuern von den in Woldhausen gelegenen Höfen<br />
Bromeswiek, Wrocklage und Velmelage zieht. Woldhausen ist ein Nortruper Ortsteil, die nördlichste<br />
Seite von Ankum. Sie Ankumer Kirche ist im Jahre 1188 gegründet. Nach der Re<strong>for</strong>mation und der<br />
Gegenre<strong>for</strong>mation geschah die seelsorgerische Betreuung der protestantischen Einwohner jenes<br />
Teiles von Nortrup, in welchem die Wrocklagen-Stätte gelegen ist, teils von der katholischen Kirche<br />
in Ankum, teils von den lutherischen Kirchen in Badbergen, Bippen und Menslage. Der Überlieferung<br />
und den schriftlichen Berichten nach haben die Protestanten von Ankum zeitweilig die lutherische<br />
Kirche in Ueffeln besucht, wobei es auf dem Nachhausewege in Ankum zu förmlichen Schlachten<br />
zwischen ihnen und den Katholiken gekommen ist. Theodor Kamp, der damalige Pastor zu Ueffeln<br />
war ein Schwärmer, ein Heißsporn. In seinen Predigten hat er die Leiden und Schrecken des 30<br />
jährigen Krieges, der von 1618-1648 tobte, wieder in nahe Aussicht gestellt, den Weltuntergang<br />
vorausgesagt und die Errettung der Gerechten und Getreuen versprochen und die Aufrichtung der<br />
wahren Kirche Christi angekündigt. Und da er mit einigen Prophezeiungen anderer Art tatsächlich<br />
Recht hatte, stand er bei vielen Leuten im Ansehen eines Propheten. Er predigte Busse und <strong>for</strong>derte<br />
die Leute zur Auswanderung nach Schweden auf, und viel Volk verlies Haus und Hof, Weib und Kind,<br />
und folgte seinem Rufe. Er selbst hielt am 24.9.1741 seine letzte Predigt in Ueffeln und verschwand<br />
mit seiner Magd und seinen Ueffelner Getreuen in der zweiten Nacht darauf. Seine Prophezeiungen<br />
schlugen fehl, ein Teil seiner Anhänger starb in der Fremde, einige kehrten arm und krank in die<br />
Heimat zurück, andere wieder, die dem Spott und dem Gelächter der lieben Mitmenschen nicht<br />
ausgesetzt sein wollten, fristeten ihr Leben in Pommern, wohin sie von Schweden vertrieben waren.<br />
Unter ihnen war auch der Freibauer Albertus Velmelage mit Familie, der vorzog, als armer Mann in<br />
Pommern zu sterben. Pastor Kamp starb ebenfalls in der Fremde im Jahre 1752. Die Bauerschaft<br />
Nortrup, die nach dem Konfessionsregister vom Jahre 1659 nur eine Einwohnerschaft von 481<br />
Seelen, die auf 45 Hofstellen wohnten, aufwies, ist heute ein Dorf mit über 1800 Einwohnern. Am<br />
1.1.1961 zählte man 1789 Dorfbewohner, von denen jede vierte Person Flüchtling aus den<br />
verlorenen Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches ist. In den Jahren 1950-1961 sind in<br />
Nortrup über 150 Wohnhäuser errichtet worden und mancherlei Gewerbetrieb neu erstanden. Das<br />
Dorf hat nunmehr Post und seinen eigenen Bürgermeister.<br />
(unterstehende Text fast unleserlich)<br />
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1402 Der Älteste unserer Vorfahren, den wir nachweisen oder als solchen ansehen können, ist<br />
Wibbe to de Wrocklage. In einer Schenkungsurkunde der Else tho Druchhorn, seligen Wolteken Wyf,<br />
über eine Word Statte und 8 Mark Pfennige an die Kirche zu Ankum, tritt Wibbe to de Wrocklage,<br />
Ratmann der Kirche, als Zeuge auf.<br />
Weiter können wir Johann Wrocklage als unseren Vorfahr nachweisen. Am 2.7.1462 schenkten die<br />
Nortruper Markgenossen eine Wiese aus der Mark, gelegen zwischen der Wellig Beke und der<br />
Bockhorst, für die Unterhaltung der ewigen Lampe, an der Kirche zu Ankum. Die Schenkungsurkunde<br />
ist unterzeichnet von den Markgenossen, unter diesen befindet ich auch Johann Wrocklage. Das<br />
Schriftstück ist für uns insofern von Wichtigkeit, als es dartut, daß der Besitzer des Wrocklagen Hofes<br />
Vollberechtigter Genosse in der Nortruper Mark war. Nochmals wird er in einer Schenkungsurkunde<br />
des Lübbeke tho Alberding, Hille sine Frau und Wernse, Gerlich und Hermann, ihre Kinder, über ein<br />
Stück Land an die Kirche in Ankum am 14.12.1466, als Ratmann der Kirche genannt.<br />
1481 am Tage der Himmelfahrt Christi, verheuert die Kirche in Ankum ihrem Küster Albert,<br />
geborener Northofe, Word und Garten. Unter den Zeugen wird Johann Wrocklage genannt. Dieser<br />
scheint mit dem im Schatzregister von 1490 genannten Johann Wrocklage identisch zu sein. Weiter<br />
wird in einem Kaufvertrage über ein Stück Land, vom Jahre 1503, als Zeuge Johann Wrocklage tho<br />
Ankum, so auch in einem Vertrage aus dem Jahre 1511 ein Johann Wrocklage als Kerkherr (Pastor)<br />
zu Ankum. Wahrscheinlich haben wir es bei diesen beiden Wrocklagen mit Sippenangehörigen zu<br />
tun.<br />
Alle diese genannten Urkunden sind uns aus dem Kopiar der Kirche zu Ankum bekannt. Die Berufung<br />
unserer Vorfahren als Juraten der Kirche und das Wirken eines Johann Wrocklage die Kirchenherr zu<br />
Ankum beweisen, daß die Sippe schon damals in ziemlichen Ansehen stand. Sonst haben wir weder<br />
über die Sippe, Familie, noch die Stätte irgendeine Nachricht bis 1490.<br />
Aus dem Jahre 1580 stammt die älteste in Familienbesitz befindliche Urkunde, ausgestellt am<br />
24.9.1580. Aus einer Prozeßakte des Jahres 1724, aus der Zeit Jürgen Wrocklagen, geht<br />
unzweifelhaft hervor, daß dieses Dokument vom 24. September anno im achtzigsten, welches im<br />
Prozeß vorgelegt wurde, aus dem Jahre 1580 stammt. Es handelt sich in dieser Urkunde um die<br />
Berechtigung des in der Nortruper Mark gelegenen Wrocklagen Hofes in der Dinninger Mark, die an<br />
der Grenze des Hofes liegt. Es wird ausgemacht, daß der halbe und der oberste Teil des “größesten<br />
Kampes”, jetzt Oberesch, mit Plaggen aus der Dinninger Mark bedüngt werden darf, doch sollen die<br />
Plaggen gemäht werden. Bezüglich des Plaggenmatts soll Wrocklage seinen beiden Nachbarn<br />
Gresswinkel und Bromeswik gleichgestellt werden, so ist andermaliger derowegen auf der Mahlstatt<br />
gehaltener Beieinkunft nach fleißiger emsiger Handelung und Bemühung nach gesetztermaß und<br />
gestalt entschieden, verglichen und vertragen worden. Die Grenze des obersten Teils des größesten<br />
Kampes nach “Bromselswiek Behausung” soll von 2 Vertrauensmännern festgesetzt werden. Der<br />
Streit ist eine geräume Zeit her geführt worden von Annen Ladebauern seligen Balthasar Brawen<br />
nachgelassenen Wittiben anstatt ihres zugehörigen Mans Hermann Wrocklage einerseits und von<br />
den Erb-Exen und Butherrn der Dinniger Mark andererseits. Man vergleiche den Passus<br />
obengenannter Brawesche Man Wrocklage und seine uf dem Erbe und Gute Wrocklage Nachfolger<br />
und Erben und desselben jedesmahls Inhaber, Besitzer und Abnutzer. Die Entscheidung wurde<br />
herbeigeführt auf Veranlassung und Befehl des Landesherrn des hochwürdigster und<br />
durchlauchtigster hochgeporener Fürst und Herr, Herr Heinrich, postulierter Erzbischof zu Bremen,<br />
Administrator der Stifte Osnabrück und Paderborn, Herzog zu Sachsen, Engern und Westfalen, unser<br />
gnedigster Fürst und Herr.<br />
Eine andere Urkunde aus dem Jahre 1581, welche sich auf dem Hofe Ortland Bruns befindet, zeigt<br />
mit aller Deutlichkeit, das Hermann Wrocklage mit einer Bruns-Wolthaus verheiratet war. Weiteres<br />
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ist uns über Hermann Wrocklage nicht überliefert, doch geht aus dem ersteren Vertrage<br />
unzweideutig hervor, daß der Hof ursprünglich an die von Brawe eigenbehörig war, und dies wird<br />
auch durch die Aufzeichnungen des F.C.L. von Hammerstein bestätigt. Es heißt dort unter § 1:<br />
Wrocklage gehörte vormals an die von Brave auf Schleppendorf. Nach dem Todes des Johann von<br />
Brawe ererbte ihn nebst Wissenburg und Völmigs Kotten dessen Schwester Anna Brawe, Witwe<br />
seligen Jurgen Dorgelohe, und diese verkaufte genannte Stätten an ihren Schwiegersohn, den<br />
Landrat Johann von Dinklage zu Loxten. Der Kaufbrief ist aus dem Jahre 1605. “Wrocklagen Erbe”, so<br />
fährt von Hammerstein <strong>for</strong>t, war damals von Arendt Wrocklage und seiner Hausfrau Mette bewohnt,<br />
jedoch hatten sie die Stätte nur Heuerweise unter, obschon sie persönlich eigen waren. Arendt hatte<br />
3 Söhne und 1 Tochter aus erster Ehe. (siehe Familiengruppenbogen).<br />
Die Heuer unseres Arendt Wrocklage scheint eine Erbheuer gewesen zu sein, denn wie hätte der<br />
Gutsherr sich 1640 dazu verstanden, den 3 Söhnen Gerdt, Hermann und Berendt größere Beträge<br />
auszuloben. Die Tochter Mette war wahrscheinlich schon 1640 verstorben, denn sie wird in dieser<br />
Auslobung nicht genannt. Möglich ist aber auch, daß sie bereits verehelicht und am Tage der<br />
Hochzeit oder längst abgefunden war. Gerdt wurden 100 Rth., Hermann 120 Rth.. und Berendt 100<br />
Rth. ausgelobt und jedem 6 % Zinsen bis zur Abtragung zugesichert. Hermann erhielt die 20 Rth.<br />
mehr wegen der aktuellen possession.<br />
Vermutlich ist also Arendt um 1640 verstorben, denn nach einem Notariatsprotokoll, auf das sich<br />
von Hammerstein beruft, vom genannten Jahre hatten “Hermann und Berendt die Stätte<br />
gemeinschaftlich in Heuer, da sie aber Conditionen nicht erfüllet haben, so wurde es Hermann allein<br />
auf 3 Jahre untergeben”.<br />
Dieser Hermann Wrocklage wird in dem Heuer-Kontrakt ein eigenbehöriger Knecht genannt. Das<br />
Heuer praedium waren die alten Pachte und Dienste etc. Von 1644 ging der Heuervertrag nur auf 2<br />
Jahre, dann von 4 zu 4 Jahren. Mit seiner Frau Grete Westerkamp zeugte er 6 Kinder, die alle als<br />
freie Leute anerkannt. Die Kinder werden aber bei Namen leider nicht genannt. Sein Sohn Hermann<br />
übernimmt aber nach Eigentumsrecht den Hof.<br />
Die Geschwister Hermanns (also die Kinder aus der Ehe Hermann Wrocklage – Grete Westerkamps)<br />
sind uns aber bis auf 2 bekannt geworden. In den Erhebungen über den Religionszustand im<br />
Kirchspiel Ankum vom Jahre 1649 heißt es; Hermann Wrocklage lutherisch, Elsche Ehefrau<br />
lutherisch, Hermann lutherisch, Taleke lutherisch, Reineke lutherisch. Gerdt Senior und Metta soror<br />
keine Auskunft geben wollen.<br />
(Rep.100? Abschn.367. Nr.31. St.A.O.)<br />
Es scheint, wenn die Einsetzung des Namens Elsche kein Irrtum ist, daß Hermann 2 mal verheiratet<br />
war, einmal mit Grete Westerkamp und zum anderen mit der genannten Elsche. Sein Bruder Gerdt<br />
und sein Schwester Mette sind wohl unverheiratet auf dem Hofe gewesen. Hermann, also Arendts<br />
Sohn, hat jedenfalls noch 1656 gelebt, wie aus einer Urkunde vom 2.7.1656 hervorgeht. Diese<br />
Urkunde betrifft die Zeugenaussagen über dem besitz zweier Kirchenstellen in der katholischen<br />
Kirche zu Ankum, nechst dem Junkher Voss zu Hamm, bezeugt von Töbecke Alberdinks und Töbecke<br />
Holtmanns, welch letztere im Jahre 1637 zur Wrocklage gedient hat, wie damals das schwedische<br />
Lager am Kloster Bersenbrück gelegen. Die Rechte des Hofes wurden vertreten durch den Ehrsamen<br />
Hermann Wrocklage den Ältern und zwar durch Zeugnis der beiden genannten Mägde, die zu<br />
Lebzeiten seines seligen Vaters Arndten zur Wrocklage und Stiefmutter Geseken gewesenen<br />
Eheleuten zur Wrocklagen gedient haben, und zwar die erstgenannte vor 20 Jahren (also 1636) die<br />
zweite 1637 und zwar ein ganz Jahr und anderthalb danach auch noch ein Jahr. Der Streit ist mit den<br />
Unterhabern des Schulten Hofes zu Bockraden. Aus der Urkunde geht hervor, dass Arendt 1639<br />
jedenfalls noch am Leben war.<br />
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In den Eheberedungen über den Religionszustand zu Ankum aus dem Jahre 1649 heißt es im<br />
Staatsarchiv Osnabr. Abschn.367 unter Nr.31.;<br />
In der Leibzucht zur Wrocklagen wohnen Alberdt lutherisch, Talcke Ehefrau lutherisch, Taleke,<br />
Henrich, Gerdt, Christine vidua Hermann 10 Jahre, Christina 6 Jahre, Schoppen, Tobecke, haben über<br />
ihre Religion keine Auskunft geben wollen.<br />
Hermann, der Sohn des Hermann Wrocklage und dessen Ehefrau Grete Westerkamp, erhielt<br />
Wrocklagen Erbe von denen von Dinklage nach Eigentumsrecht. Bei der feierlichen übergabe der<br />
Stelle renunzierte er seiner Freiheit und nahm an, die schuldigen praestanda gehörig zu praestieren.<br />
Die Auffahrtsgelder betrugen 500 Rth. Im September genannten Jahres freite er Elsche Ratten<br />
(Rotts) aus Bockraden. In dieser Ehe wurden 6 Kinder geboren, wie sie in dem<br />
Familiengruppenbogen ersichtlich sind. In 2. Ehe freite er Elsche Wolthaus, mit welcher am<br />
30.4.1674 nach dem Ritus der katholischen Kirche zu Ankum getraut wurde. Diese Elsche ist unsere<br />
Ahnfrau. Sie schenkte ihrem Gatten in ihrer Ehe 5 Kinder; Arendt, Johann, Anna, Mette Christine und<br />
Jürgen. Bald nach der Geburt ihres Sohnes Jürgen, des Hoferben, im Januar 1684 muß sie verstorben<br />
sein, denn schon im April des Jahres 1686 wird ihm von seiner 3. Ehefrau sein Sohn Gerdt geboren.<br />
Am 2.10.1687 läßt er seine Tochter Helena zu Ankum taufen, diese Helena ist die letzte seiner 13<br />
Kinder.<br />
Aus dem Jahre 1656 stammt ein gemaltes Glasfenster, das um 1913 auf dem Kornboden des<br />
Erbwohnhauses gefunden wurde. Die Inschrift lautet;<br />
“Berendt Wrocklage, Hermanns Sohn. Hilf Gott allein, Menschenhülfe ist klein 1656”.<br />
Wahrscheinlich ist dies ein Hochzeitsgeschenk, daß Hermann Wrocklage bei seiner Verheiratung mit<br />
Elsche Ratten im Jahre 1656 von seinem, aus bisher unbekannten, Bruder erhielt. Dadurch würden<br />
wir nun alle Kinder aus der Ehe Wrocklage-Westerkamp bis auf 1 Kind dem Namen nach kennen.<br />
Hermann Wrocklage junior, der 3 mal verehelichte, trat im Jahre 1656 zu dem Gutsherrn in ein<br />
festes Verhältnis, indem er den Hof nach Eigentumsrecht übernahm, dafür aber seiner Freiheit<br />
verlustig ging. Dann wurden seine Onkel Gerdt und Berendt Wrocklage abgefunden. Berendt<br />
verzichtet in eine Urkunde vom Jahre 1657 für sich, seine Ehehausfrauen, Kinder, rechte Erben und<br />
Nachkommen in aller Form auf elterlich Wrocklagen Erbe. Berendt nennt sich jetzt Besitzer<br />
Brunsswieks Erbes und später Berendt Wrocklage nun Brunsswiek. Er muß also schon vor 1641 auf<br />
die Stätte gefreit haben, da ihm in diesem Jahre schon eine Tochter Namens Tobke geboren wurde.<br />
Ebenso verzichtet Gerdt, also berendts Bruder, in aller Form 1664 auf sein elterlich Wrocklagen Erbe<br />
und Gut, wann er geboren. Beider Verzicht geschieht zu Gunsten ihres Neffen Hermann Wrocklage<br />
des jüngeren und seiner Frau Elsche, geborene Ratte, die in der Urkunde von 1664 schon bezeichnet<br />
werden als jetzige Besitzer seines (Gerdts) elterlichen Wrocklagen Erbes und Guettes sambt dessen<br />
rahlingen Zubehör und Gerechtigkeiten. Der Verzicht geschah wohl noch zu Lebzeiten des früheren<br />
Besitzers, der als sogenannter Altenteiler in der Leibzucht wohnen mochte. So erklärt sich auch die<br />
Bezeichnung Hermann der Ältere 1656 und Hermann der jüngere 1657 und 1664. Gerdt Wrocklage<br />
scheint ledig verblieben zu sein, denn er wird 1664, wo er doch schon betagt sein mußte, als<br />
unverheirateter bezeichnet.<br />
Aus dem bisher Gesagten geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß der Wrocklagen Hof mit zu den<br />
ältesten Ansiedlungen in Nortrup gehört. Der Besitzer war schon 1642 Genosse der Nortruper Mark<br />
und zwar, wie sich später bei der Markteilung zeigen wird, mit einem Meierteile, Wiesen und<br />
Holzung berechtigt. Daneben hat auch früher schon der Besitzer seine Rechte in der Dinninger Mark<br />
geltend gemacht. Der Hof war Eigenbehörig, wie wir schon sahen, an die von Brawe und ging von<br />
diesen in die von Dinklagen im Jahre 1605 über. Daß Arendt und später seine Söhne und sein<br />
Großsohn den Hof nur heuerweise bis zum Jahre 1656 unterhatten, findet seine Erklärung darin, daß<br />
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der Besitzer durch die ewigen Kriegswirren und die damit verbundenen Plünderungen und<br />
Ausraubungen außerstande waren, die nicht unbeträchtlichen Auffahrtsgelder zu bezahlen.<br />
Verwunderlich ist das weiter nicht, denn von 1580 an wurde die Gegend von den Spaniern und<br />
später von den Niederländern wiederholt ausgeraubt und gebrandschatzt. Auch bei dem meyer Hofe<br />
zu Devern sehen wir 1656, daß bei dem Ableben des Colons, der Anerbe sich außerstande sah, den<br />
durch die Kriegsübel arg verschuldeten Hof zu übernehmen. Der Anerbe Johann Meyer mietete<br />
damals nur einen Teil des Hofes, während das übrige ausgeheuert wurde. Schuldner verzichten auf<br />
jegliche Verzinsung und auf den 3. Teil ihrer Forderung. So ähnlich mögen auch die Verhältnisse zu<br />
der Zeit bei Wrocklage gewesen sein. Die regelmäßige wiederkehr der Vornamen in der<br />
Geschlechterfolge und die in Familienbesitz befindlichen Urkunden, beweisen die zumindest von<br />
Hermann Wrocklage, der 1580 mit einer Bruns Wolthaus verheiratet war, der Hof stets im<br />
Mannesstamme verblieben ist bis nach dem Weltkriege 1914-1918.<br />
Hermann scheint ein ziemlich hohes Alter erreicht zu haben. Seine Geburt muß vor 1630 und sein<br />
Ableben in der Zeit 1711-1718 erfolgt sein. Die vom Hofe abgehenden Kinder wird Hermann z.T.<br />
wenigstens schon selbst abgefunden haben, wie aus den Urkunden ersichtlich ist. Es mochte dies<br />
seinen Grund darin haben, um gutsherrlichen Begehrlichkeiten beim künftigen Sterbefall<br />
vorzubeugen. Seinem ältesten Sohne Arendt waren am 5.4.1711, 450 Rth., 2 Pferde, 2 Kühe und 2<br />
Stärken zwar ausgelobt worden und bis 1741 auch 200 Rth. bezahlt. Allein, als die Witwe des Arendt<br />
Wrocklage im genannten Jahre den Rest ein<strong>for</strong>derte, wurde von der Frau Landrat von Hammerstein<br />
die gutsherrlich nicht genehmigte Auslobung kassiert und der Rest auf 200 Rth., 1 Pferd festgesetzt.<br />
Wenn wir die Familiengruppen-Bogen betrachten, sehen wir, daß seine Kinder alle ganz gut<br />
untergekommen sind. Hermann selbst veranlaßte jedenfalls, daß der Hof an seinen jüngsten Sohn<br />
Jürgen, welcher aus der 2. Ehe mit Elsche (Elsabein) Wolthaus stammte, überging. Über Hermanns<br />
Tätigkeit ist zu sagen, daß der alte Zuschlag, um 1660 von ihm erbaut wurde. Ferner ist das auf dem<br />
Hofe stehende Backhaus von ihm erbaut worden. Das Backhaus trägt die Inschrift;<br />
Herman Wrocklage – Elsche Wolthaus 1682 den 16. Mai.<br />
Im Hausschatz und Kontributionsregister vom Jahre 1709 heißt es im Staatsarchiv Osnabrück;<br />
Auf Wrocklagen Hofe; Mann und Frau, 2 Söhne, 1 Tochter, 1 Knecht, 1 Magd.<br />
1 Rth. 3 Schill. 6 Pf.<br />
In der Leibzucht; Mann und Frau, 1 Sohn, 1 Tochter.<br />
1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Im Kleinhause; Mann und Frau. Entweder waren diese Leute kinderlos oder die Kinder unter 15<br />
Jahren.<br />
1 Rth.<br />
Im anderen Kleinhause; Frau, 2 Söhne.<br />
17 Schill. 6 Pf.<br />
Kinder unter 15 Jahren sind im Schatzregister nicht genannt.<br />
Es waren also im Jahre 1709 schon 2 Heuerhäuser vorhanden, und da der alte Zuschlag eine<br />
niedrigere Hausnummer 5c trägt als das Backhaus, so ist anzunehmen, daß das letztere nach dem<br />
alten Zuschlag, also zwischen 1660 und 1684 erbaut worden ist. Die Leibzucht wurde aber schon in<br />
der alten Urkunde von 1580 erwähnt, so auch im Viehschatzregister von 1490. Man beachte auch<br />
den großen Viehbestand in der Leibzucht. Der mündlichen Überlieferung nach, ist die Leibzucht einst<br />
durch ein Schadenfeuer vernichtet und aus einem kleinem angekauften Bauernhaus wieder<br />
aufgebaut worden sei. Das Haus trägt die Inschrift;<br />
Anno 1728 den 26. Juni. M.J.Z.V.<br />
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Es ist also von Jürgen Wrocklage erbaut worden. Laut der von Hammersteinschen Aufzeichnungen,<br />
sucht Hermann im Jahre 1711 die gewinnung der Stätte für seinen jüngsten Sohn zweiter Ehe und<br />
erhält sie gegen Bezahlung des künftigen Sterbefalls der beiden Alten, der Freihet der Tochter<br />
Helena und der künftigen Frauen – Auffahrt mit 500 Rth. in festgesetzten Terminen. Wann Hermann<br />
gestorben ist, wissen wir (1936) noch nicht mit Sicherheit, jedenfalls vor 1718, da seiner in einer<br />
Prozeßakte vom 1724, die auf diese Zeit zurückgreift, nicht mehr Erwähnung getan wird.<br />
Jürgen Wrocklage 1718.<br />
Diese Urkunde nimmt Bezug auf eine umfangreiche, aber unvollständige Prozeßakte aus früheren<br />
Jahren, welche einen Streit mit den Dinniger Markgenossen behandelt. Jürgen hat den Leibzucht,<br />
und den Sieden, oder Niederesch mit Plaggen aus der Dinniger Mark gedüngt und ist dieserhalb<br />
gebrüchtet worden. Gegen die Brüchtung hatte er Berufung eingelegt und ist dann mit seiner<br />
Berufung an die zum Brüchtengericht verordneten Commissarii verwiesen worden, die dann am<br />
24.11.1718 bei vorgehapter Augenschein nach Vorlesung des beiden Teilen agnocierten alten<br />
Vergleiches Urkunde 1. die Güte tendiert wobei die Dinniger Männer wie vorher zugestanden, daß<br />
Jürgen Wrocklage die in mentioniertem transacto spezifizierten Limiten im Dinniger Bruch, wo<br />
Wrocklage und dessen beiden Nachbarn Bromswick un Gresswinkel Plaggenmatt abgestaut, als auch<br />
die Limites auf dem Wrocklagischen sogenannten größesten Kamp nicht überschritten sondern<br />
vorgegeben, daß Wrocklage nicht befugt wäre, auf seine bei der Leibzucht gelegenen Ländereien aus<br />
der Dinniger Mark Plaggen zu fahren. Hingegen Wrocklage ebenmäßig aus dem berührten Transact,<br />
in welchem dessen Leibzucht, der vorge Besitz und alle Gerechtigkeit deutlich reserviert, wie auf ein<br />
1699 bereits summarisch abgefaßtes Zeugen verhör zur Bescheinigung seiner possession sich<br />
berufen. Demnach die Dinniger Männer mit Ver-erfung der Güte die Sache durch einen Prozeß<br />
auszumachen sich resolvieret (1718).<br />
In den verschiedenen Instanzen werden bald Wrocklage, bald die Dinniger Markgenossen verurteilt.<br />
Die juristische Fakultät in Rinteln entscheidet zugunsten von Wrocklage, die in Leipzig dagegen für<br />
die Dinniger Markgenossen.. Das Schlossurteil, von einer Behörde angegeben, die wegen fehlender<br />
Unterschrift nicht festgestellt werden kann. Scheint für Jürgen Wrocklage ungünstig ausgefallen zu<br />
sein. Einer mündlichen Überlieferung zufolge soll der langwierige Prozeß durch gütliche Einigung<br />
beigelegt worden sein. Der Einigung zufolge dürfte Wrocklage den Oberesch, das andere Jahr den<br />
Lienesch ein um das andere Jahr, mit Plaggen aus der Dinniger Mark bedüngen, also das eine Jahr<br />
den Oberesch, das andere Jahr den Lienesch. Dies Dokument aus dem Jahre 1718 ist in sofern<br />
wichtig für uns, weil sich aus ihm ergibt, Daß Hermann 1718 nicht mehr lebte. Er ist also in den<br />
Jahren 1711-1718 verstorben. Weiter ergibt sich aus diesem Dokument, daß die älteste Urkunde aus<br />
dem Jahre 1580 mit aller Bestimmtheit stammt, da es wiederholt nach Datum und Inhalt in diesem<br />
Prozeß genannt wird. So ergibt sich, daß der Lien- oder Niederesch, eine vorher mit Stücken und<br />
Stauden bewachsene Niederung und der gleichfalls der Leibzucht-Esch mit Ausnahme von 1½<br />
Scheffelsaat 10 Jahre vorher, also etwa 1708 kultiviert wurden. Aus dem Jahre 1708 ist ein Extract<br />
aus dem Landmessungs- und Praestationsregister von dem Waldhäuser Fastabend zum Nortruper<br />
Sett gehörig in der Vogtey Ankum, Amts Fürstenau erhalten. Dieser Auszug betrifft das Vollerbe<br />
Wrocklage, dessen Besitzer Jürgen Wrocklage eigen an den Herrn von Hammerstein auf Loxten ist.<br />
Die Grundstücke werden nach Kultur, Lage und Größe einzeln aufgeführt. Es ergibt sich daraus, das<br />
die Größe des Hofes 24 Malter 1 Scheffel 2 Viertel 1 Becher Saat betrug.<br />
Weiterhin werden die Praestationes aufgeführt; Monatschatz 1 Rth. 3 Schill. (wahrscheinlich aber 3<br />
Rth. 3 Schill.), Rauchschatz 4 Rth.<br />
Leibzucht 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Kleinhaus 1 Rth.<br />
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do 1 Rth.<br />
Die Pacht an dem Eigentumsherrn betrug; 3 Malter Roggen, 6 Scheffel Hafer, 3 Malter Braukorn, 1<br />
Botem Flachs, 2 Hühner, 60 Eier, ¼ Butter und 2 Fette Schweine.<br />
Dienste; alle Wochen 1 Spann- und 2 Handdienste, 2 Männer und 1 Binder in der Rocken- und<br />
Habernernte. Item 2 Mädgen solange die Flachsdienste währen.<br />
Dem Pastor 1 Scheffel Rocken.<br />
Dem Capellan 1 Scheffel Haber.<br />
Dem Küster 1 Scheffel Haber. Diese letzte praestation wurde erst im Februar 1820 mit M. 225,25<br />
abgelöst.<br />
Jürgen Wrocklage verehelichte sich 1711 mit Elsabein Wolthaus, welche ihm 16 Kinder gebar, von<br />
den 5 Kinder aber wieder früh verstorben sein sollen. Schwiethardt, welcher 1728 geboren wurde,<br />
wurde Anerbe. Christine Adelheit war mit 34 Jahren noch unverheiratet im Hause ihres Bruder<br />
Schwiethardt (1770). Die älteste Tochter anna Elsabein freite 1733 Johann Bernardus Gerlin-Besten<br />
und wurde im selbigen Jahre von ihrem Vater Jurgen freigekauft. Anno 1755 verheiratete sie sich<br />
zum 2. Male mit Johann Bernd Beutmann. Die übrigen Geschwister wurden anfangs der 50er Jahren<br />
freigekauft und haben mit Ausnahme von Catharina Elsabein, verehelichte Bohwe?, als Heuerleute<br />
auf dem Hofe gewohnt. Neben Schwiethardt war auch Johann Hermann nicht frei, da er 1750 außer<br />
Landes gegangen und 1770 noch nicht heimgekehrt war. Seine Rechte werden bei der<br />
auseinandersetzung im Jahre 1770 von seiner Tochtermann Thole Thie wahrgenommen. Jürgen<br />
verstarb 1751, worauf Schwietert sich sistierte als Anerbe der Dingung des Sterbefalles und bat<br />
zugleich um die Erlaubnis, die Stätte beheiraten zu dürfen. Am 16.2.1755 wurde ihm ein und anderes<br />
accordiert und sowohl der Sterbefall als auch die Auffahrt seiner zukünftigen Frau mit 400 Rth.<br />
festgesetzt.<br />
Den 16.12.1769 schlug er Catharina Giesen zu seiner Frau vor, worauf ihm nach Einhalt des am<br />
genannten Tage abgehaltenen protocolli die Erlaubnis wurde, sich mit ihr zu verheiraten. Nachdem<br />
sie stipulatione mediante sich anheischig gemacht, die schuldigen Pächte und Dienstleistungen zu<br />
bezahlen, wie es die Lagerbücher des Hauses Loxten im Munde führen. Am 9. Aopril setzte sich der<br />
Anerbe Schwietert mit seinen Geschwistern unter Vermittelung seines Gutsherrn Friedrich Ludolf<br />
Christian von Hammerstein auseinander. Man einigte sich dahin, daß der Anerbe seinen abgehenden<br />
Geschwistern je 375 Thl. auszukehren habe, wovon jedoch das abzusetzen sei, was dieselben etwa<br />
schon erhalten haben, so daß Schwietert insgesamt 1740 Thl. auszukehren hatte. Von den<br />
Jugendjahren Schwieterts wissen wir wenig, nur das er am 7.August geboren und am 15. ejusdem<br />
1708 nach dem Ritus der katholischen Kirche in Ankum getauft wurde, obwohl seine Eltern sich zum<br />
lutherischen Glauben bekannten. Im Jahre 1751 leistete er seinen Zwangsdienst auf Gut Loxten. Im<br />
übrigen wird er in der Kinderreichen Familie seiner Eltern keine leichte Jugend gehabt haben. Seine<br />
Ehefrau, eine rasche, energische und tatkräftige Bäuerin, war am 7.6.1748 als Tochter des Johann<br />
Schierding und Catharina Elsabein Schevemann auf der Stätte Giese geboren, die Mutter war in<br />
erster Ehe am 17.6.1735 mit Hermann Giese verheiratet. Anna Catharina Giese war also um 20 Jahre<br />
jünger als ihr Mann Schwietert. Nach einem Vertrage wurde sie 1776 mit 1800 Thl. von der Stätte<br />
Giese abgefunden, einer für damalige Zeit recht hohe Mitgift. Ihrer initiative ist jedenfalls der<br />
Neubau des Erbwohnhauses zu verdanken. Zu dieser Zeit soll das Bauen sehr billig gewesen sein.<br />
Vergleichsweise sei hier erwähnt, daß das Roesmannsche alias Wrocklagesche Erbwohnhaus in Vehs<br />
an Zimmerlohn nur 163 Thaler gekostet hat. Es wird erzählt, daß die Löhne der Zimmerleute durch<br />
die Rinde der gefällten Eichen gedeckt wurden (Gerberlohn). Das im Jahre 1799 erbaute<br />
Erbwohnhaus Wrocklage in Nortrup gehört, was Größe, Material und Ausführung anbelangt, mit zu<br />
den schönsten und großartigsten des <strong>Artland</strong>es. Die Inschriften, die das Gebälk zieren, sind meist<br />
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Bibelsprüche. Als in den Jahren 1923-1924 das Erbwohnhaus um- und ausgebaut wurde, fand man<br />
ein kleines Fenster, das folgende Inschrift trägt; Berendt Wrocklage, Hermans Sohne Hilff Gott allein<br />
menschen Hülffe ist klein 1656.<br />
Das Wrocklagen-Backhaus ist ein wunderschöner Bau, über der gebogenen Eingangstür befindet sich<br />
die Inschrift; Hermann Wrocklage – Elscke Wolthaussche Anno 1682.<br />
1961 war die Größe des Hofes ca 90 ha. Einige Ländereien sind vor Jahren verkauft worden. Der<br />
letzte männliche Hofeserbe Johann Hermann Gerhard Wrocklage ist geboren am 2.3.1865 auf<br />
Wrocklagen Erbe in Nortrup. Er heiratete am 29.4.1898 in Badbergen Minna Marie Luise oessmann<br />
aus Vehs, wo sie am 7.4.1873 geboren ist. Gerhard Wrocklage zog auf die Stätte seiner Frau, den<br />
Vollhof Reussing in Vehs Nr.3, auf der er am 11.1.1946 verstarb. Seine Witwe verschied am<br />
12.9.1947 ebenda und wurde begraben am 16.9.1947 in Badbergen. Dieser Eheleute einzige Tochter<br />
Venna Anna Maria Elisabeth wurde am 20.6.1922 Ehefrau des Carl Claus von Oehsen. Dieser<br />
bewirtschaftete anfangs den Hof Wrocklage in Nortrup, zog dann aber zu seinen Schwiegereltern in<br />
Vehs, und der Hof in Nortrup wurde verpachtet. Von Oehsen war ein sehr streitsüchtiger Mensch,<br />
daher bei der ganzen Bevölkerung unbeliebt und stand mit keinem Wrocklagen Verwandtschaft in<br />
Verbindung. Er ist am 11.4.1954 in Nortrup verstorben, wo seine Witwe noch 1962 wohnhaft ist.<br />
Die Kinder der Eheleute von Oehsen sind;<br />
Venna Maria Minna Elise, * 4.5.1926 in Nortrup.<br />
Carla, * 25.10.1929 in Nortrup.<br />
Gerda, * 14.8.1931 in Nortrup.<br />
Zu dem Hofe Wrocklage eghört eine “Poagenwiske”. Das ist eine Pferdewiese von geringer<br />
Beschaffenheit. Die meisten Menschen von heute (1965), selbst die, welche noch Plattdeutsch<br />
sprechen, wissen kaum, daß eine Poagenwiske eine Pferdewiese ist.<br />
Die Leibzucht.<br />
Das Wrocklagen Altenteilershaus oder die Leibzucht wird bis auf den heutigen Tag (1957) das<br />
“Liefthus” genannt. Der Name weist schon darauf hin, daß das Haus einem besonderen Zwecke<br />
dient. Ins “Liefthus” zog der abgehende Altbauer, der Altenteiler, wenn der Anerbe den Hof<br />
übernahm. War der Altenteiler noch rüstig oder hatte noch jüngere Kinder, so stand ihm “als<br />
Leibzucht” nebst dem Hause ein Sechstel der Ländereien des Hofes zur Bewirtschaftung zu. Auch<br />
hatte der Altenteiler Anspruch auf Brennmaterialien aus der gemeinen Mark. Auch der Viehbestand<br />
des Leibzüchters sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein. Oftmals aber ging die Anzahl des<br />
von dem Leibzüchter gehaltenen Vieh weit über diesen Prozentsatz hinaus. War kein Altenteiler<br />
vorhanden, so wurden Haus und Land an einen Heuermann, oft an einen Bruder oder einen<br />
Schwester-Mann des Bauern, vermietet. Hierin ist der Ursprung des Heuerwesens zu sehen, der in<br />
einzelnen Fällen bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen mag. Noch heute (1957) gilt der Heuermann<br />
aus der Leibzucht oder dem Leithuse als erster in der Reihe der Heuerleute des Hofes. Beim Mähen<br />
z.B. geht er als erster hinter dem Bauern und seinen Knechten.<br />
Wrocklagen-Heuerleute.<br />
Als Wrocklagen-Heuerleute begegnet uns im Bippener Taufbuch der Heuermann Johann Hermann<br />
Stumberg 1799. Dieser war verehelicht mit Anna Adelheid Riedemann. Ferner ist die<br />
Heuerlingsfamilie Johann Hermann Stumberg und Catharina Margaretha Voet genannt, die 1810 in<br />
Wrocklagen Behausung in Nortrup wohnt und am 7.10.1810 ihren am 4. Oktober geborenen Sohn<br />
auf die Namen Johann gerd zu Bippen Taufen lässt. 1810 wohnt Johann Hinrich Schone in<br />
Wrocklagen Kleinen Hause. Nach dem Menslager Kirchenbuch wohnen die Heuerleute Johann<br />
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hermann Stumberg und Anna Maria Voht, die am 9.5.1799 zu Menslage copuliert sind, in<br />
Wrocklagen Zuschlag, Nortrup Nr.5c. Die Heuerlingsfamilie Hermann Diedrich Wrocklage und Anna<br />
Adelheid Lohaus wohnte 1848 in Nortrup 5d. Der Colon Johann Hermann Gerd Kottmann, geboren<br />
1761 zu Kettenkamp, holte sich seine Eheliebste Maria Adelheid Schmidt aus Wrocklagen<br />
Behausung. Diese Eheleute lassen 1797, 1798 und 1804 ihre Söhne in Bippen taufen.<br />
Gesecke de Rowe, gekorener Richter to Ankum; Else tho Druchhorn, seligen Wolteken Wyf schenkt<br />
eine Word Stete und 8 Mark Pfennige der Kirche zu Ankum.<br />
Radlude sind; Roleff Westerholt, Wibbe to der Wrocklage, Gerd de Rappe tho Sitter und Ludecke<br />
Wöstenesch.<br />
Anno 1402 purificatio mariae.<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum, welches zusammengestellt ist von den<br />
Notaren Schweinefuss und Krebsfänger.<br />
Herbart de Baare, Landdrost und Holzgraf der Nortruper Mark, bezeugt daß die Markgenossen der<br />
Nortruper Mark der Kirche zu Ankum eine Wiese geschenkt haben zur Erhaltung des ewigen Lichtes.<br />
Diese Markgenossen sind; Woltecke Schulte to Nordhofe, Arendt de Meyer thon Farwicke, Johan<br />
Kemnade, Lubbecke thom Dome, Frederich tho Loxten, Lubbecke thon Meynhardingh, Wolteke tho<br />
Loxten, Dethardt tho Loxten, Henke tor Unstrut, Tepe tho Struckhus, Lubbecke thon Hamme, Gerlich<br />
thon Hamme, Johan Wrocklage, Lubbecke tho Alberdingh, Hennecke Tolkenhus, Wernse<br />
Rotherdingh, Diedrich tho Diedersingh und Berendt tho Meynerdingh.<br />
Zeugen dieser Schenkung sind; Albert Nortorf de Köster, Wernecke Kurhus, Gerhard de Kerkherr tho<br />
Ankum und Albert tho Northofe.<br />
Anno 1462 in protesto visitationis beatae mariae virginis.<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />
Johan von Dinklage, gekorener Richter tho Ankum, bezeugt daß Lübbecke tho Alberdingh, Hille sine<br />
Fru und Wernse, Gerlich und Herman, ihre Kinder, der Kirche zu Ankum ein Stück Land schenken.<br />
Ratslude der Kirche sind; Johan Middendorf (Aarhausen), Johan tho Westorpe, Rembert thon<br />
Wöstenesche und Johan Wrocklage.<br />
Zeugen; Winecke tho Nortorpe, Wernse tho Rodberdingh und Arendt Beukeman.<br />
Anno 1466 crastino luciae virginis et nartetis (14.12.1466)<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />
Herman Schulte, gesworener Richter zu Ankum, Herman de Meyer to Talge, Kersten Grunfeld, Roleff<br />
tho Holsten, und Arendt thor Velmelage Radslude der Kirche zu Ankum verheuern dem Köster Albert<br />
geborener Northofe als Nachfolger des Kösters Henrikus geborener Guldentange auf Bitten dessen<br />
Vaters Henrich Guldentange Word und Garten.<br />
Zeugen; Johan de Schulte zu Rüssel, Henrich Guldentange, Johan tho Westorpe, Eilert tho Eilerdingh,<br />
Gerlich tho Hamme, Arendt Hartlage und Johan thor Wrocklage.<br />
Anno 1481 auf Christi Himmelfahrt.<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche Ankum.<br />
1490 Johan Wrocklage; sess selen perde, twe iunge perde, achte ossen, twelf koy, elven smal rynder,<br />
eyn und dertich swyn, twe schap. Summa 2 Marck 1 Schilling.<br />
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Hilelke tor Wrocklage (in der Leibzucht); vif perd, twe ossen, sess koy, achte smal rinder, ses und<br />
twintich swyn. Summa 1 Marck 2 Schillinck 8 Pfennige.<br />
Viehschatzreg. Amt Fürst. Und Vörden Rep.100. Abschn.88. St.A.O.<br />
In der hiergenannten Hilleke tor Wrocklage dürfen wir die verwitwete Mutter des obigen Johan<br />
Wrocklage sehen, die als Altenteilerin die Leibzucht bewohnt.<br />
Dethert de Schulte to Ankum, gesworener Richter zu Ankum.<br />
Lambert von Snetlage, Domdechant zu Osnabrück, Heinrich Summe, Vikar zu St. Johan, Arendt<br />
Grundick verkaufen Land an den Vorstand der Kirche zu Ankum. Dieser Kirchenvorstand ist Johan to<br />
Badessen, Johan Grevenkamp, Rembert tho Breckwedde, Hennecke tho Warnefeld. Dieses Land<br />
hatte Grundick gekauft von Gödecke van Dage, Kerkherr zu Ueffeln.<br />
Zeugen; Ameling von Snetlage, Johan Wrocklage tho Ankum und Berendt Eiler, Vikar tho St. Johan.<br />
Anno 1503 feria tertia pst. X.M.V.<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />
Memecke de Meyersche to Lodewesten, Witwe Johans schenkt der Kirche zu Ankum Land.<br />
Zeugen; Johan Wrocklage, Kerkherr tho Ankum, Johan Dincklage, Knappe, und Johan Mersendorf.<br />
Anno 1511 feria VI post martini episcopi.<br />
Auszug aus dem Kopiar der katholischen Kirche zu Ankum.<br />
1512 in Nortorpen, Swaneke to Wrocklage 1 fa.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />
Im Besitze der Familie Ortland-Bruns, zu Nortrup, befindet sich ein Dokument das erweist, daß der<br />
1580 genannte Hermann Wrocklage mit einer geborene Bruns-Wolthaus verheiratet war.<br />
Ex originale.<br />
Wy, Geerdt Winkelman des hochwerdigsten in Godt dorchluchtigen Hochgeborenen Fürsten und<br />
Herenn, Hern Heinrich, Postulierten Ertzbisschope to Bremen, Administratoren der Stiffte Osenbrugk<br />
und Paderborn, Hertzogenn to Sachssenn, Engeren und Westphalenn, unsers genedigsten Fürsten<br />
und Hern gesworener Richter to Ankum, Erkennen und betugen openbaar in dussen versegelten<br />
breve, dat vor uns persönigen, in nabenentes Notarii jeden werdicheit, in gerichtete erschenen unnd<br />
vorgekommen is; de duchtige Memecke ton Wolthusenn, so noch keinen man hadde, und einsam<br />
was, mit Herman tor Wrocklage, eren swager, in dusser nabemelter sachen gekoren depudardenn<br />
und zugelatene vormunder unnd mumber, und Memecke vorgemeldet mit rade, auctoriteit unnd<br />
donn heten desselbigen, vor sich ere kinder und erven, geboren und ungeboren, vor<br />
jedermennichlichen in der allen besten bundigsten wiese, wege, sake, <strong>for</strong>ma, gestalt und manere<br />
aller gerichte und rechte so se mit eren Vormundere vor sich, ere erven tom bundigsten,<br />
krefftigsten, <strong>for</strong>mlichsten und bestendigsten to rechte donn, konden, holdenn oder mochten.<br />
Renuncierden, vertegenn und dede vortichtnisse, in einer waren, stedenvasten, bundigsten<br />
bestendigen, ewigenn und Unwedderoplichen Erff vortichtnisse, wy alle der vorgemeldete<br />
Memecken anwalt ansprake anwrachtinge <strong>for</strong>derungen und gerichtigheit Ihrer olderlichen gudere<br />
gantzen Koten und alligen Erves, mit alle dessen Zubehor older und nier gerechticheit, so im kerspell<br />
Ankum, Burschop Nortruppe und Wolthuser orde ist belegen, Brunes Erve tonn Wolthusenn<br />
gehetenn, und leth dat sulve wy und ruer mit vrien willen, Handen und munde in waren God<br />
rovesamen besit, den Ersamen Johanne ton Wolthusen, eren gunstigen broder und Talenn seiner<br />
Huffe, eren Kindern und rechten erven, to hebbenn unnd to beholdenn, vor eine genochsame<br />
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wolbetalede kindesqoten und uthstuer an gelde und gude, so der vortichsterschen mit eren<br />
Vormundere vorgemeldet vor sich, ere erven unnd mitbeschrevene dinkplichten dusser Ihrer<br />
samptlichenn olderlichen gudere zum Wolthusenn deger gentzlichen und alle in waren gelouwen<br />
gerichtlichen uth. Renuncierde und vorteih darup alles rechten und ansprake mit Hanndenn und mit<br />
munde, also dat de vortichtersche ere erven unnd mede beschrevene, noch jemandts anders<br />
hirnamals to Jenigen tiden eretwegen nicht sollen noch wollen hebbenn oder beholden an dussen<br />
Erve und Gude ton Wolthusen, darvon Memecke ist geboren, Jenigerley anwalt anwachtinge tosage,<br />
<strong>for</strong>derunge und gerechticheit, sundern hirvon affgesundert wesen und bliven ane weddercop, und<br />
dusse vortichtersche mit eren Vormundere vorgemeldet vor sich, ere erven und medebeschreven<br />
lovede sodanigen Erffticht in maten vorgegestendiglich zu halten unnd to wahrendt wesenn und<br />
fullenkamenn to doente vor alle rechte ansprake unnd alle de, dass zurecht kommen wollen, wo und<br />
wahr, das nodich unnd ehr geeschet worde, ane weddersprake, und allent sunder argelist, Exception<br />
nie funde Hulperede, errwege alle genade und frigheit geistlicher und weltlicher rechten hirmit<br />
vortegen unnd uthgesloten in dussen breve, darmede by an und over weren handelsslude und<br />
betugen geeschet.<br />
Johan Gresswinkel, Johan ton Wolthuse, Herman zur Velmelage, Johan Burlingk unnd Herman<br />
Dickman to Mintmelage. Zu meren geloven der Warheit. So haben wy gesworen Richter<br />
vorgemeldet unsere Ingesegell witlichen an dussen Breff gehangen, de gegeven na Christi gebort<br />
tomen talde; Ein Dusent viffhundert Achtentich und Ein, am Sondage Cantate, de dar was<br />
underschedlichenn de dre und zwintichste Monatstag Aprelis. Bernardus Weltman Causse<br />
praedicate Notarius publicus singulariter requisitus manu ppris subfft in testimonii veritatis<br />
(23.4.1581).<br />
Sein Sohn Berendt Wrocklage, hernach Bromsewiek, wurde am 25.9.1650 zu den Landesschützen<br />
ausgehoben (laut Staatsarchiv Osnabr.), ob er aber selbst gedient oder einer Stellvertreter, wie es<br />
damals üblich war, gestellt hat, geht daraus nicht hervor.<br />
Das Broemschwig-Erbe, aus einem alten Herrensitz von grossen Ausmassen, die weit in das<br />
Dinninger Bruch ragten, hervorgegangen, das Erbe Wrocklage und der Kotten Gresswinkel bildeten<br />
früher eine Einheit. Wrocklage ist von Broemschwig abgeteilt, und Gresswinkel ist der Flurkarte nach<br />
ein Abspliss von dem Hofe Wrocklage. Zwischen den Höfen Bromschwig und Wrocklage liegt eine<br />
natürliche Kuppe, die Wrocklage genannt ist. Diese bildet das Hauptfeld der beiden Höfe, in erster<br />
Linie des Erbes Broemschwig.<br />
Um 1200, nach dem Messkornregister vom Ende des 12. Jahrhunderts, hatten nachstehende Höfe je<br />
1 Scheffel Messkorn der Kirche zu Ankum zu geben, das der Pfarrer um Heiligen 3 Könige eines jeden<br />
Jahres einsammeln liess.<br />
In Bromsevic I (:ein Hof).<br />
In Wrocklage I.<br />
In Velmelage I<br />
In Wolthues unus.<br />
In Hamme II.<br />
In ambadus, Nortorpe VIII.<br />
In Halle II.<br />
In lodehevesten II. … mansi (Hofstelle oder Hufe).<br />
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1512 in Nortorpen, Swaneke tor Wrocklage I fa., Fenneke tor Wrocklage III fa., Herbert tor<br />
Wrocklage et uxor.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />
1553-1554 Geldregister, Gerdt tor Wrocklage wurde mit 1 Mark gebrüchtet.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1589 Wrocklage 3 Daller 11 Schilling Viehschatz.<br />
Wrocklagen Liefftucht 1 Daller Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
28.1.1592 Swythart tor Wrocklage und Ehefrau Margrett und deren Kinder Johan, Arendt und<br />
Margrett verzichten vor dem Notar Bernhard Veltman, in Ankum, auf alle Ansprüche und<br />
Gerechtsame an den Hof Wrocklage und wie sie dieselben von dem Herman tor Wrocklage und Frau<br />
Annen vererbt haben zu Gunsten des Brunen nebst Frau Tobeken.<br />
Zeugen; Swiethardt van Eie, Schreiber Lubert von Wolthuse, Johan Linge, Schiffer Kersten Knapp und<br />
Lubbert Stotteman.<br />
Urk. auf Hof tor Bode oder Bodemann in Wierup.<br />
1594 wurde Wrocklagen Sohn wegen grober scheldungh mit 4 Thl. bestraft.<br />
Wird Wrocklagen Junge wegen gestolenen oder hingetragenen Immen mit 5 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fusrt. St.A.O.<br />
1599 Wrocklage 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Kleinhauss ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
Anno 1600 wird Arndt zur Wrocklage wegen bei gehaltenen Kindertaufen unterschiedliche Viel Leute<br />
über den Zoll gebetten mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.123. Nr,143. St.A.O.<br />
1600 Arnt zur Wrocklage wird, weil er bei Kindtaufe zuviel Leute geladen, mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1601 Arndt uffr Hengelage der wider Publiciert Poenall Verbot, und darüber beschehener rechtliche<br />
erkenntniss den Ingesessenen der Bauerschaft Luetken Mintmelage im Kirspell Menslage den Ratten<br />
Kamperbach (Kettenkamperbach) zu verbotener Zeit abgeleitet und abgedeichet 1 Rth.<br />
Luebben Johan, selbiger sach 1 Rth.<br />
Wrocklag, selbiger sach 1 Rth.<br />
Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />
1601 Wrocklagh hat den Kettenkamp Bach zu verbottener Zeit abgeleitet und abgeteichet. Er wird<br />
dieserhalb mit 1 Rth. bestraft.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1602 Arent zu Wrocklage gethaner ehrenrührige scheldung an die Gerichte Rähte 5 Rth. Brüchte.<br />
Rep.123. Nr.C.147. S.35. St.A.O.<br />
1611 führte Wrocklage einen Prozess gegen einen gewissen Mann des Namens Schneider.<br />
Registrum Protocolli Consistorii Archidiaconalis bey der Cathedral Kirchen des Hochstiftes Osnabrück<br />
(de anno 1624).<br />
1612 Arendt zur Wrocklage wird wegen bluttruns mit 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1621 Wrocklagen Sohn Herman wird wegen bluttruns mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.23. Amt Fürst. St.A.O.<br />
19.2.1626 Otto Voss, zu Quakenbrück, und Catharina Anna, Eheleute, bewillen Alberten Huenefelt,<br />
in Suttrup Kerspels Ankum, 70 Rth. von Herman Wrocklage, zu Nortrupf, in ihr Erbe aufzunehmen,<br />
die jährichs uf Mariae Lechtmessen mit Veer thaler und anderthalben ort zu verzinsen sind und Löse<br />
ein halb Jahr. Hypotheca das ganze Erbe.<br />
Rep.958. Nr.2. S.64a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
Anno 1627 wird Herman Wrocklage wegen Stichs- und Bluettrunss mit 3 Rth. gebrüchtet.<br />
Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />
1628 wegen erregten nachtlichen Tumulte und Uffruhrs an Jacob de Wendt werden gebrüchtet;<br />
Thl.<br />
Gerdt Wrocklage zu 5.<br />
Bernd Oldenhagen 2.<br />
Rossmans Knecht Berndt 2.<br />
Buerdings Sohn Gerdt 1.<br />
Johan Sand<strong>for</strong>th 6.<br />
Henrich Suderlage 3.<br />
Hameken Knecht Rudolph 1.<br />
Herman Riedeman 4.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1628 Sudermans Knecht Gerdt Wrocklage wird wegen pfandt weigerungh mit 2 Thl. bestraft.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />
Anno 1628 heisst es im Personenschatzregister;<br />
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Rth. Schill. Pf.<br />
Wrocklage 2 --. --.<br />
Uxor 1 --. --.<br />
Filii -. 16. --.<br />
Filia -. -4. --.<br />
Halbfamulus -. -3. --.<br />
Halbfamula -. -2. --.<br />
Leibzucht Mann -. 10. -6.<br />
Uxor -. -5. -3.<br />
Famula -. -4. --.<br />
Kleinhaus Heuerling Mann -. -4. --.<br />
Uxor -. -2. --.<br />
Noch Kleinhaus Mann -. -4. --.<br />
Uxor -. -2. --.<br />
Rep.123. Nr.205. St.A.O.<br />
1629-1630 Arendt Wrocklage gibt wegen verschiedene Unterschleiffs und Verbergen der Nachtdiebe<br />
uff gnedigsten Befehl 300 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />
6.9.1630 Praesentibus Gerhardo a Dingklage, in Quakenbrück, et Gerhardo a Dingklage, in Loixten,<br />
requisitis testibus coram me Notario. Arendt Velmelage und Arendt Wrocklage gestehen, dass biss<br />
an die hohe und sonderlich die vorhandene Kulen und weiter nicht, zwischen Hammer Walde und<br />
Woesten Kampff sie Plaggen gemeihet, so geschehen ufm Velde daselbst.<br />
Rep.958. Nr.2. S.256. Quak. Hm. Meier Not.<br />
6.9.1630 Johan zu Hamme, der alte, bekennt dass er vor ca 40 Jahren an diesem obenbenannten Ort<br />
wegen des Plaggenmatts eingefallen zu der Zeit des Holtgreve Johan Ledebaur selig mit Zuziehung<br />
Gerten und Johan von Dingklage zu Bippen usw.<br />
Rep.958. Nr.2. S.256. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1631 Erbe Wrocklage gibt 6 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
12.10.1631 Sonntags umb Elff Schlegen sistirte Herr Reinerus Hardement, Pastor zu Batbergen,<br />
Johan Eltingk, Tebbe Merschman, Herman Otteman, Jacob Kremer, Tiess Wehlborch, Gert Hoffman,<br />
Wilhelm Greve, Henrich Riedeman, Gert Wrocklage, Herman Veltman und Jacob Kaman,<br />
Eingesessene des Kerspels Batbergen, und bat, sie zu befragen “Ob nicht wahr, Ihnen bewusst und<br />
sie selbsten gehöret, dass der Pastor, obengenannt, hiebevor Lampen Ruese und Johan Renken, in<br />
der Bauerschaft Wehell belegene Woninge und Kotten, auss bevelch des Herrn Archidiaconi wegen<br />
der Kirchen daselbst offentlich deren unterscheitliche mahl von der Cantzell arretirt und die Besitzer<br />
derselben an dass diaconalische Gerichte Cetirt”?<br />
Obengenannte Zeugen bestätigen die Fragen.<br />
Rep.958. Nr.2. S.276. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
Das Wrocklagen Backhaus zeigt die Inschrift;<br />
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Herman Wrocklage – Elsche Wolthaussche Anno 1632.<br />
Diese Ehefrau Wrocklage war eine geborene Luebke-Wolthaus und wird eine Wiese als Brautgut mit<br />
in die Ehe gebracht haben. Zum Erbe Wrocklage gehört eine Wiese “de Fang”, welche zwischen<br />
Velmelagen und Luebken-Wolthaus Grundstücken liegt. Zu dieser Wiese hatten Wrocklagen nie<br />
einen richtigen Zuweg. Die spätere Zuwegung ist scheinbar von Velmelage erworben worden und<br />
war auch nur eine begrenzte. “De Fang” war die äusserste Wiese an Luebken Grenze. Wrocklagen<br />
Heuerleute, die zu dieser Seite der Strasse lagen, hatten sie immer unter. Sie fuhren mit ihrem Heu<br />
quer durch den Bach, trieben die Kühe durch die Hammerstraten, einen Behelfsweg, der durch die<br />
Velmelagen Holzniederung führte, wozu sie berechtigt waren.<br />
1632 Arendt Wrocklage junior wird wegen auf Ankumer Kirchmess schlegerei mit 60 Thl. bestraft.<br />
Arendt Wrocklage wird wegen schlägerei und Bluttruns an Gerd Hakeman mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1640 Bernt Wrocklage wird wegen schwerer schlegerei mit 5 Thl. gebrüchtet.<br />
Arnd Wrocklage wird wegen überzeugter grober Iniurie mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.38. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1651 Wrocklage kath., Frauw kath., ein Sohne Herman kath., ein Tochter Metten kath.<br />
Leibzucht vacat.<br />
Kleinhaus; Wessel luth., Frauw luth.<br />
Backhaus; Albert kath., Frauw kath.<br />
In Brueggemans Scheune zu Nortrup; Herman Wrocklage luth.<br />
Einwohnerverzeichnis nach Konfession f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Vol. II.<br />
St.A.O.<br />
1653 Berent Wrocklage wird wegen fluchens und faustschlags an Berent von Strikell mit 3 Thl.<br />
gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Bauerschaft Nortrup, Vrocklage; 5 Pferde, 2 Kühe, 6 Rinder, 11 Schweine.<br />
Leibzucht; 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Schwein.<br />
Kleine Hauss; 3 Kühe, 2 Rinder.<br />
Viehschatzreg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1659 nach dem Seelenregister von Nortrup-Loxten des Jahres 1659 sind nachstehend genannte<br />
Personen auf dem Wrocklage Erbe zu Nortrup;<br />
Herman Wrocklage Luth.<br />
Elsche Luth.<br />
die Kinder Berndt und Margarethe.<br />
Herman Luth.<br />
Talke Luth.<br />
Reineke Luth.<br />
Gerdt senior Luth.<br />
Mette soror Luth.<br />
Lieftucht ;<br />
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Alberd Luth.<br />
Talke Luth.<br />
Talke -----<br />
Henrich -----<br />
Margarethe -----<br />
Fenne -----<br />
Gerdt -----<br />
Christine vidua -----<br />
Herman 10 Jahre alt.<br />
Christina 6 Jahre alt.<br />
Schoppen;<br />
Tobeke -----<br />
Seelenregister von Nortrup-Loxten nach Konfessionen vom Jahre 1659 St.A.O.<br />
1661 Wrocklage 6 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Leibzucht 2 Rth. 1 Schill. 7½ Pf., Kleinhaus 9 Schill. Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1666 Wrocklage; 4 Pferde, 1 Enter, 5 Kühe, 7 Rinder, 4 Schweine.<br />
Leibzuchter; 1 Kuh, 1 Rind.<br />
Kleinhaus; 1 Kuh.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />
1667 Wrocklage 4 Rth. 3 Schill. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatzrevisionsreg. St.A.O.<br />
1668 hatte das Erbe Wrocklage 1 Hauptfeuerstelle, 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle, 1 Kleinhauss-<br />
Nebenfeuerstelle.<br />
Revisionsreg. v. 24.2.1668 Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />
In Nomine Sanctissimo Trinitatis.<br />
Anno tausent sieben hundert zwanzig, den ein und zwanzigsten Septembris, Indictione decima<br />
tertia, regnante glorissimo et invictissimo Principe ac Domino Carolo, hujus nominis sexto,<br />
Romanorum Imperatore semper augusto etc. zwischen fünff und sechs Uhren nachmittages, in<br />
Friederichen Wolthauses Behausung in der Cammer etc. erschienen vor mir Notario und<br />
untenbemelten gezeugen Elsche Wolthauss, mit Beystand Ihres Ehemans Lampe Vellmelage, Talke<br />
Wolthauss, mit Beystand Ihres Ehemans Jacob Vorts, Roleff Brömslage, Talke Schechtmans Wittibe<br />
Herman Wolthauss, Marke Wolthauss Wittibe sähligen Johan Vellmelagen, Helena Wolthauss,<br />
Wittibe Bodemans, im Kirchspiel Menslage, Bauerschaft Lütke Mintmelage, dieselbe sampt und<br />
sonders, die drey letzten aber mit authorität, und consent Ihres hierzu adhibirten Curatoris Jürgen<br />
Wrocklagens sagten und bekandten freywillig offentlich, dass Ihnen die Ihnen und Ihren respective<br />
Eheman und Ehefrauwen zugesagte und versprochene ahlinge absteuer, Brautschatz oder<br />
gebührende Kindes quota, es sey an weidbahren geldes gute, oder sonsten gantz nichts<br />
aussbeschieden, zu voller genüge, gäntzlich, und zumahlen durch den Ehr- und achtbaren<br />
Friederichen Wolthauss, undt Annen Margarethen Völkerdings, als jetzigen Besitzeren undt<br />
unterhaberen Wolthausses halben Erbes entrichtet, und bezahlet sey worden, für solche aufrichtige<br />
abfindunge und Bezahlunge Sie sich mit authorität Ihres Curatoris gegen dieselbe fleissig Bedankten<br />
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und dieselbe bester gestalt rechtens quitirten los und ledig sprachen, und wolten sich derohalben an<br />
Besagten Friederichen Wolthauss, dessen Ehefrauwe, Kinderen und Erben keiner Forderunge oder<br />
ansprache mehr vorbehalten, sondern von gedachter Wolthauses stette, mit dero alten und neueren<br />
zu Behöre, recht- gerechtigkeit, wie solches am Bündigsten, und Beständigsten, und zwarn nach<br />
gewohnheit dieses Stiffts Osnabrück, am kräftigsten immer geschehen solte, könte, oder mögte,<br />
einen ewigen und unwiederruflichen abstand, cession, und renunciation gethan haben und gelobten<br />
dies Ihre gethanene Verlassung, quitung, und cession jederzeit geständig zu sein vor<br />
allermänniglichen. Alles getreuwlich stipulatione mediante. So geschehen im gegenwart Herman<br />
Hennigers, Knecht, und Johan Lübbert Schmidts, Eilert Hocklings dienern.<br />
Henricus Adamus Krebsfenger sac. Imp. Auth. Publ. Rt. in Curia Episcopali Osnabrug. Immatriculatus<br />
Notarius ad prämissa Justitia ejus manst in specialiter requisitus etrogatus in Säculum Säculi. Fidem<br />
scripsit et subscripsit mppris.<br />
1670 Wrocklage 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Kleinhaus 1 Rth. Rauchschatz, noch Kleinhaus pauper.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1761 Schwiethard Wrocklage und Johann Hermann Velmelage haben am 21. und 22. December 1<br />
Fuder Holz, 2 Pfund Butter und 1 Huhn nach dem Hospital in Ankum geliefert.<br />
Nachricht des Burrichters Arndt Rotberding in Nortrup.<br />
23.12.1761 der Bauerrichter Arend Rotberding beauftragt auf Befehl des Vogtes die Colonen<br />
Wrocklage, Velmelage, Schulte, Meiling, Moelmann, Hagemann und Helmsing, 3 Fuder Holz, sowie<br />
Hühner und Eier und Butter nach Ankum zu liefern.<br />
Nachricht des Burrichters Arendt Rotberding in Nortrup.<br />
1805 Nortrup Nr.5, 4. Klasse.<br />
Wrocklage, ledig, eigen an den von Hammerstein.<br />
Land 9 Malter 2 Scheffel.<br />
Wiesen 15 Malter 1 Scheffel.<br />
Holz 1 Malter 7 Scheffel.<br />
Kriegssteuerreg. 1805 Kirchspiel Ankum.<br />
Wrocklage hat sich vor der Bauernbefreiung von der Eigenbehörigkeit für 5000 Rth. freigekauft.<br />
Bauer Wrocklage ist nach Loxten geritten, als er das Geld hinbrachte.<br />
ha.<br />
Vollerbe Wrocklage – von Oehsen – Meiss 82.<br />
Vollerbe Velmelage 75.<br />
Vollerbe Broemschwig – Stroer 48.<br />
Halberbe Hoffmeister – Wolthaus – Hufmann 68.<br />
Halberbe Ortland – Bruns – Grupe 35.<br />
Halberbe Gresswinkel – Nesslage 33.<br />
Halberbe Lübke – Weiss genannt Hildebrandt – Eickhorst 51.<br />
Diese 7 Höfe bilden 1970 den Ortsteil Wolthausen der Gemeinde Nortrup.<br />
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Gerhard Hinrich Wrocklage.<br />
Gerhard Hinrich (Heinrich) Wrocklage, wurde am 23.9.1823 als 3. Kind und 2. Sohn des Heuermanns<br />
Johann Hermann Hinrich Wrocklage und dessen ersten Ehefrau Anna Marie Adelheid Dierker zu<br />
Nortrup geboren und am 28.9.1823 laut Taufbuch der evangelisch lutherische Kirche zu Menslage<br />
getauft. Seine Gevattern waren; Colonus Hinrich Nortrup, Hinrich Dirker zu Devern und Lucia<br />
Ermeling. Als seine Eltern nach Suttrup verzogen und dort eine Pachtung des Freiherrn von<br />
Hammerstein in Loxten übernahmen, war er noch so klein, daß ihn seine Eltern auf dem Arme tragen<br />
mußten. Später war er von stattlicher Größe und Figur. Seine Körpergröße betrug 6 Fuß und 2 Zoll. In<br />
seiner Jugend wurde er von einem Pferde gegen den Magen geschlagen, sodaß er viele Jahre<br />
ernstlich magenkrank war. Später besserte sich seine Gesundheit, er wurde sogar Soldat und nahm<br />
an dem Feldzuge 1848 teil. Am 24. Mai des Jahres 1862 wurde er nach vorhergehendem Aufgebot<br />
vom 11. und 18. Mai 1862 zu Ueffeln und Loxten in der evangelisch lutherische Kirche zu Loxten mit<br />
der Colonentochter Anna Marie Adelheid Hilker aus Balkum, die s.Zt. als Köchin auf Gut Loxten<br />
diente, getraut. Sie war die Tochter des Colons Hermann Henrich Rudolph Hilker und dessen Ehefrau<br />
Margarethe Maria Adelheid Annegers sive auf der Heide. Sie war am 17.11.1835 zu Balkum geboren<br />
und am 29. November zu Ueffeln getauft. Ihre Paten waren; Ehefrau Landmeyer zu Schale,<br />
Margaretha Maria geborene Hilker, Schwester des Vaters, Ehefrau Annegers sive auf der Heide zu<br />
Ueffeln, Anna Adelheid geborene Im Mohre sive Moorahrend, Colonus Mohrahrend senior<br />
geborener Bode, Johann Adam, zu Ueffeln.<br />
Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor, davon 2 Töchter. Zwei Kinder verstarben im zarten Alter. Das<br />
erste Kind und erste Tochter Anna Regine Christine Wrocklage wurde an dem Geburtstage des<br />
Vaters am 23.9.1863 zu Suttrup geboren und freite später den Colon Johann Hermann Gerhard Pohl-<br />
Sander in Langen. Sie verstarb am 28.10.1903 in Osnabrück, Hasemauer Nr.9.<br />
Die zweite Tochter Christine Maria wurde am 18.12.1865 morgens 8 Uhr geboren und verstarb am<br />
12.7.1866. Als drittes Kind wurde Ferdinand Heinrich am 27.3.1868 geboren. Dieser freite am<br />
3.5.1899 zu Badbergen Wilhelmine Telkamp aus Grothe. Er verstarb am 24.3.1945 zu Fulda in<br />
Hessen-Nassau, wohin er als Ausgebombter von Osnabrück evakuirt worden war. Als viertes Kind<br />
und 2. Sohn wurde Dietrich Johann Wrocklage am 17.1.1870 geboren, nachmittags um 4 Uhr zu<br />
Suttrup, welcher aber schon am 31.10.1871 verstarb.<br />
Im Alter von nur 47 Jahren verstarb Gerhard Heinrich Wrocklage am 23.9.1870, an seinem<br />
Geburtstage, nachmittags um 1½ Uhr und wurde am 27.9.1870 nachmittags 4 Uhr in Loxten<br />
begraben. Seine Witwe Anna Maria Adelheid Wrocklage, geborene Hilker, verzog später zu ihrer<br />
verehelichten Tochter Christine <strong>Pohlsander</strong> in Marien-Drebber, hernach zu ihrem Sohne Ferdinand<br />
in Osnabrück, wo sie am 18.6.1903 im Städt. Krankenhaus verstarb. Sie fand ihre Ruhestätte auf dem<br />
Hasefriedhof in Osnabrück. Zwei Reihen weiter fand auch ihre Tochter Christine <strong>Pohlsander</strong> am<br />
31.10.1903 ihre Ruhestätte. Letztere wurde aber später in das Familiengrab <strong>Pohlsander</strong> an der Seite<br />
ihres Mannes, ihres Sohnes Rudolf, ihrer Schwiegermutter Helene <strong>Pohlsander</strong>, geborene Stegemann,<br />
und ihres unbenannten Großsohnes Radschinsky umgebettet.<br />
Lebenslauf Christine Wrocklage.<br />
Handschrift von Anna Regine Christine Wrocklage.<br />
Ich bin geboren am 23ten September 1863. Meine Eltern heißen Gerhard Heinrich Wrocklage und<br />
Anna Maria Adelheid Hilker. Wenige Tage nach meiner Geburt, bin ich in der Kirche zu Loxten<br />
getauft, wo ich die Name Anna Christine Regine erhielt. Meine Gevattern heißen 1tens Christina<br />
Adelheid Wrocklage geborene Geers, 2tens Margaretha Regine Hilker aus Üffeln, 3tens Hermann<br />
Wellhause zu Nortrup. Als ich 6 Jahre alt war, schickten mich meine Eltern in die Lutherische Schule<br />
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zu Nortrup, der Lehrer, welcher mich unterwies, heißt Herr LehrerBertels. In der Schule lernte ich<br />
Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen. Nachdem ich ein halbes Jahr zur Schule gegangen bin, wurde<br />
mein lieber Vater krank, wo er nachher am 23. September 1870 dem Herrn sanft entschlief. Weil ich<br />
aber immer nicht recht gesund war, bin ich in der ersten Jahren nicht viel zur Schule gekommen,<br />
aber ich wurde im Hause unterrichtet von meiner Mutter und Großmutter. Nachdem ich 9 Jahre alt<br />
war, bekam ich die Masern, worin ich sehr krank war. Als ich aber wieder besser war, bin ich fleißig<br />
zur Schule gegangen. Anna Christine Regine Wrocklage.<br />
Todes-Anzeige.<br />
Nach langem schweren Leiden starb gestern unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder<br />
und Onkel J.G. Telkamp im 64. Lebensjahr, welches hiermit tiefbetrübt zur Anzeige gebracht wird.<br />
Namens der Hinterbliebenen Ferd. Wrocklage und Frau Wilhelmine, geb. Telkamp. Osnabrück, den<br />
19. Juli 1905. Die Beerdigung findet am Freitag den 21. d. Mts. nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause<br />
Gertrudenstr. 8 aus statt.<br />
Wuebbelmann - Wibbolding.<br />
Der Hof Wübbelmann, der Classification der Höfe nach ein Halberbe, ist in der Bauerschaft Vehs des<br />
Kirchspiels Badbergen gelegen. Die alte Einteilung der Erbenhöfe in Voll- und Halberben rührt daher,<br />
daß die Halberben zur Nutzung der gemeinen Mark in einem geringeren Masse als die Vollerben<br />
berechtigt waren. Die Halberben sind jünger als die Vollerben und vielfach durch Teilung von<br />
Fronhöfen und Vollerben entstanden. Wie das Vollerbe Elting so ist auch das Halberbe Wübbelmann<br />
aus dem einstigen Rittersitze des Geschlechtes von Vees entstanden. Die von Vees sind schon vor<br />
1219 verzogen und haben ihren Stammsitz in 2 Bauernhöfe aufgeteilt. 1219 gehörten die von Vees<br />
schon zu der bischöflichen Burgmannschaft von Iburg. Die ursprünglichen Siedler, also die Voll- und<br />
Halberben, waren eigentlich Gemeindemitglieder, aus deren Mitte jährlich der Burrichter<br />
(Gemeindevorsteher) hervorging. Das Halberbe begegnet uns in alten Urkunden und Schatzregistern<br />
als; to Wycboldinch, to Wibboldinck, to Wibboldingk, Wibboldink, Wueboldiges, Wibbeldinck,<br />
Wuebbelding, Wibbelingk, Wuebbeling, Wübbelingk, Wibbelding, Wibbelmann, Wübbelmann usw.<br />
Der Name Wübbelmann ist patronymisch und ist von der Namen Wibbolt, Wübbold und Wigibald<br />
gebildet. Der amtliche Hofname ist Wübbelmann, in der Umgangssprache heisst der Hof<br />
“Wuebbeling”. Die Zeiten waren für die Bewohner des Halberbes Wübbelmann nicht immer ruhig<br />
und friedvoll. Fehden und Kriege der Ritter unter einander, der Bischöfe von Osnabrück mit in- und<br />
ausländischen Gegnern, Raub- und Plünderungszüge, kleiner und größerer Truppenteile und<br />
Räuberbanden mit all den üblen Begleiterscheinungen und Nachwirkungen an Schandtaten,<br />
Brandschatzungen, Diebstählen, Morden usw., Steuer- und Contributionslasten bedrückten sie, und<br />
nicht immer waren sie imstande, die Ereignisse zu meistern. Schon der Bischof Konrad III. von<br />
Osnabrück nannte 1458 in einem Briefe die Bauern “arme betrübte Wichte”, die grund- und<br />
schuldlos unablässigen Überfällen ausgesetzt seien, während sie sich und jedermann, “Herren und<br />
Fürsten, Ritter und Knappen, Städte und alle Stände” ernährten. So sollen wir nun die<br />
Vergangenheit, soweit wir Kunde von ihr haben, mit ihren Geschehnissen an uns vorüberziehen<br />
lassen und der tapferen Männer und Frauen gedenken, den wir unser Sein verdanken.<br />
1278 hatten die Männer von Langen und Vehs einen Streit mit dem mächtigen Frauenkloster in<br />
Bersenbrück, in dem sie unterlagen. 1278 in Vigilia Katrinae verglich sich das Kloster Bersenbrück<br />
durch den Probst zu Bersenbrück und den Pfarrer zu Badbergen unter Mitwirkung des Ritters Otto<br />
Proyt mit den Männern von Langen und Vehs um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten,<br />
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dahin, daß der Schaden, den die Wernsen Mühle zu Talge erleide, jährlich mit 18 Scheffeln Hafer<br />
vergütet werden soll.<br />
Die erste Nachricht über den Hof selbst und den aufsitzenden Bauer finden wir in der nachstehend<br />
genannten Urkunde vom Jahre 1428, die uns zeigt, daß der Hof und seine Leute an Johann von<br />
Bockraden eigen war.<br />
25.5.1428 vor dem Quakenbrücker Richter Hermann Kure verkauft Johann von Bocroden, Domherr<br />
zu Münster und Osnabrück, zusammen mit Wernecke to Wycboldinch, dem Bauer auf dem Halberbe<br />
Wübbelmann zu Vehs, an Arnd Teltinch (Arend to Elting) ein ort zydes landes (Stück niedrigen<br />
Landes) und de bruse andewenden (Ackerstück, auf dem man beim Pflügen wendet) van<br />
Velegersten erve up der Selhorst, also diesem Hof früher zugehörig und zunächst zum Halberbe<br />
Wübbelmann geschlagen, für 7 Mark 9 Schillinge. Dem Preise nach muß es sich um ein größere<br />
Landstücke gehandelt haben. Die Landstücke waren mit dem Zehnten belastet. Selhorst hieß der<br />
Ortsteil, wo sich 1965 der Bahnhof Badbergen befindet.<br />
Urkunde auf Hof Elting.<br />
1490 Wernke to Wibboldinck; 6 Pferde, 1 Fohlen, 8 Kühe, 8 Rinder, 20 Schweine.<br />
Wernke to Wibboldinck zahlt an Viehschatz 1 Mark 2 Schillinge 4 Pfennige.<br />
Ein anderes Halberbe Wibbolt Tosinck (Osing) in Vehs hatte 6 Pferde, 6 Kühe, 4 Rinder, 9 Schweine.<br />
An diesen Zahlen ist ersichtlich, daß der Hof Wübbelmann 1490 in einem sehr guten Zustande war.<br />
Zu bemerken ist hier, daß in dem gedruckten Viehschatzregister (hist. Verein Band 49, von 1927, die<br />
Zahl der Kühe mit 18 und die der Rinder mit 2 angegeben ist für den Hof Elting. Diese angaben sind<br />
aber unrichtich.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Blatt 42R. St.A.O.<br />
1512 Hille to Wibboldingk genannt im Kopfschatzregister. Es dürfte sich hier um die hinterlassene<br />
Witwe des 1490 genannten Wernke to Wibboldinck handeln.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. S.61. St.A.O.<br />
1512 Hille to Wibboldynck gibt 5 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1511-1539 dt. marcam Hille to Wybboldinck III dederunt XII Schill.<br />
dt. II marcam Tepe to Wibboldinck, Lucke uxor III-XII Schill.<br />
Kopfschatzreg. Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
In Tepe to Wibboldinck mit seiner Ehefrau Lücke dürfen wir wohl den Sohn der obengenannten<br />
Witwe Hille to Wibboldinck sehen. Die letztgenannten Beträge werden für Kinder oder Dienstleute<br />
entrichtet worden sein.<br />
Um 1550 wird der Hof unter der Bezeichnung “Wübboldiges” erwähnt.<br />
1559-1560 Engelke Wibboldinges Knecht wegen Scheltworte mit 15 Schill. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1577 wütete die Pest, welche viel Opfer <strong>for</strong>derte.<br />
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1583 wird Herman Wibbeldinck als Bauer auf dem Halerbe genannt.<br />
Gesch. der Bauerschaft Vehs, Hm. Rothert Osnabr. Mitt. Bd.62.<br />
1583 hatte Herman Wibbelsdinck Streit mit seinem Nachbar Wessel Elting. Eine aus 10 Mann<br />
bestehende Schiedsgerichts Gruppe fällte am 28.2.1583 die Entscheidung in diesem Streite. Schon<br />
Herman Wibbeldincks Vorvater hatte das Glind, die bretterne Einfassung, um seinen Kamp bis auf<br />
Eltings “Hoftun”, den dessen Gehöft umschirmenden Wall und Graben, hinausgerückt, dazu hatte<br />
Herman Wibboldinck sich erdreistet, die Flügerl (P<strong>for</strong>ten für Fußgänger) beiderseits von Eltings Bom<br />
(Schlagbaum) vor dem Hofe, also an der Einfahrt durch den Hoftun, zu verbessern und damit für sich<br />
selbst in Anspruch zu nehmen. Nachdem die Schiedsleute den Tatbestand an Ort und Stelle in<br />
Augenschein genommen hatten, fällten sie ihren Spruch. Wibbeldinck sollte genießen, was in seinem<br />
Kampe auf des Grabens Bord wächst, und auch die Eicheln, die von Eltings Eichbäumen über den<br />
Zaun fallen. Auf Eltings Seite standen; Domdechant Wilhelm Schenkinck, Jacob Bilage, Stiftsherr am<br />
St. Johann in Osnabrück, Domvikar Christian Prasse, der Quakenbrücker Bürger Berndt Schone und<br />
der Notar und Küster Heinrich Schweder. Die von Herman Wibbeldinck berufenen Schiedsrichter<br />
waren Bürgermeister Herman Hasewinckel zu Osnabrück, der Lohnherr (Stadtskammerer) und<br />
spätere 1 e Bürgermeister in Osnabrück Hans Wildt, Johan Kramer, der Alte, Bürger in Quakenbrück,<br />
Gerdt Tesinck, Bürger in Quakenbrück und der Quakenbrücker Bürger Mencke Meyer.<br />
Urkunde auf Hof Elting in Vehs.<br />
1585 waren Herman to Wibboldinck und seine Frau Mareycke mit dem Nachbar Wessel to Eltinck<br />
und dessen Frau Tale erneut in Streit, “Spen, Errunge und Unenycheit”, geraten. Elting berief als<br />
Schiedsrichter; Bernd Schone, Bürger zu Quakenbrück, den Nachbar Wessel to Roesinck und den<br />
eigenen Sohn Tebbe to Eltinck. Wibbeling berief; den Badberger Pastor Herman Gerd Jüttinck, den<br />
Vogt Borchart Stuerwalt und den Bauerschaftsgenossen Johan Arnhorst. Das Urteil ging dahin, dass<br />
Wibboldinck seinen Kamp vor Eltings Hofgraben her zu “ricken”, daß heißt mit wagerechten Stangen<br />
zu umgeben habe, wenn er ihn dreischen weiden wollte. Dieses “Rickelse” sollte aber von Maitag (1<br />
Mai) bis Jacobis (25 Juni) stehen, dann mögen seine « Beeste » (Kühe) unbehindert in den Kamp auf<br />
Eltings Grunde gehen. Gleichzeitig wurde die Benutzung des Weges vom Elting’schen Hofe nächst<br />
dem Haferkamp gehenden Weges sowie des anderen nach Wibboldincks Garten hin geregelt. Martin<br />
Luynynck (Luening), Richter zu Quakenbrück beurkundete diese Einigung am 5.5.1585.<br />
1589 gibt Wibboldingk 2 Thl. 18 Schill., Wibboldings Lieftucht 1 Thl. 3 Schill. An Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1589 Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1590 am Mittwochen nach Maria Himmelfahrt zog der Graf Herman von Berg mit 50 Pferden, 80<br />
Wagen und 150 Schützen von Cloppenburg kommend in Badbergen ein und richtete großen Schaden<br />
an.<br />
150 verkauft Herman Wibbelding zu Vehs dem Küster Herman Schulte in Badbergen seinen<br />
angekauften Spieker, so auf dem Kirchhofe zu Badbergen zwischen Luebbert Brunners und Johan<br />
Karhoffes anders genannt Schmidts Speicher belegen.<br />
Urk. auf Hof Meyer zu Bergfeld in Grothe.<br />
12.8.1591 rückten 200 Reuter und 600 Fussknechte in Badbergen ein und richteten durch<br />
Plünderung und andere Schadtaten einen Schaden von 2000 Rth. an.<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
1592-1593 Herman Wibbeldingk blawschlag 1 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1594 Herman Wibboldingk stiche 3 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1598 Johan Wibbelding angerichter Neuerung mit Verleggung einer Kotten 2 Rth. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1598 wurde eine neue drückende Steuer- der Feuerstättenschatz erhoben.<br />
1599 erscheint der Hof unter der Bezeichnung “Wübbelding”.<br />
1599 Bursschafft Vehes, Wibboldinck 3 ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />
Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1603 Johan zu Wibboldingk bluttruns und blawschlage 5 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1603 Johan Wübbeldiges erhob am 11.5.1603 auf dem gemeinen Landgoding eine Klage gegen<br />
seinen Nachbar Johan Elting wegen einer unleidlichen Wassergrube vor seinem Lande und wollte die<br />
Neuerung beseitigt haben. Am 20.7.1603 beantragte Procurator fisci (Fiskalanwalt) im Gerichte zu<br />
Badbergen, den Beklagten zum Abtrag zu verurteilen. Johan Elting aber berief sich auf seinen<br />
ruhigen Besitz, den die von ihm genannten Zeugen bestätigten. Darauf nahmen der Drost Kaspar von<br />
der Wenge und der Rentmeister Herman Morrien eine Ortsbesichtigung vor, die aber für den Kläger<br />
ungünstig ausfiel.<br />
22.2.1605 erging das Urteil des Richters Dietrich Leuningk und der Kurgenossen, welches dem<br />
Beklagten Johan Elting recht gab mit der Ermahnung, “in Ausgrabung und Reparation der Gruben<br />
pillichmässige und nachbarliche Bescheidenheit innezuhalten”.<br />
Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />
1605 unter den alten Amtsrechnungen Fürstenau wird Wibbolding unter den Freien nicht geführt. Er<br />
erscheint in Amtsrechnungen der Jahre 1583 und 1585, und man kann annehmen, daß er damals<br />
schon frei war. Wann der Freikauf erfolgte ist unbekannt, doch ist in einer Urkunde vom 16.11.1605<br />
von dem freygekauften Wibboldingserbe die Rede.<br />
1608 werden wegen verweigerter Landttfolge gebrüchtet;<br />
Jorrien Sickman 2 Thl.<br />
Jorrien Wibbeldingk 2 ,<br />
Jorrien Ruesse 2 ,<br />
Gerdt Borchstede 1 ,<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1610 Johan zu Wibbeldinck gewrogter Dieberei und scheldens 6 Thl. Brüchte.<br />
Jorrien zu Wibbeldinck gewrogter geringer Dieberei 3 Thl. Buchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1614 Jorrien Wibbeldinck und Kunneke eheleute bluttruns und gewaltsamer bezeigungh 6 Thl.<br />
Brüchte.<br />
Rep.450. Hach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1615 raubten brandenburgische Reiter in dem Kirchspiele Badbergen alles pulver, Mehl und<br />
Pferdefutter und richteten auch sonst großen Schaden an.<br />
1616 im November hatte Badbergen Einquartierung, unter der die Bevölkerung sehr zu leiden hatte.<br />
1617 hatte das Kirchspiel Badbergen erneut Einquartierung.<br />
1618 raubten und plünderten durchziehende Fußsoldaten und Reuter.<br />
1619 war wiederum Einquartierung.<br />
1622 im Dezember bezog Ernst von Mansfeld mit 250 Reitern und 150 Musketieren Quartier in<br />
Badbergen.<br />
1622 erhob Johan to Elting Klage gegen Juergen zu Wibboldingk wegen einer unleidlichen Beckestow<br />
(eines Bachstaues), die Wibboldingk bei Eltings Hagen angelegt hatte. Juergen zu Wibboldingk erhob<br />
Gegenklage mit der Beschuldigung, daß Elting eine Wasserlöse (Ableitung) angelegt habe, über<br />
seinen Grasbrink fahre und seinen Flachs unter die Hufe gebracht hätte. Infolge des Krieges kam<br />
aber die Klage erst 1625 zum Abschluß. Auf Ersuchen des Gerichtes nahmen die Befehlshaber von<br />
Fürstenau die Domherren Kaspar von Neheim und Benedikt von Galen, sowie die dortigen Beamten<br />
Drost Kaspar von Knesebecke und der Rentmeister Eberhard Morrien am 1.12.1625 eine<br />
Ortsbesichtigung vor, worauf zwischen den streitenden Parteien eine Aussöhnung herbeigeführt<br />
werden konnte.<br />
Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />
1626 mußte das Kirchspiel Badbergen einem Obersten des Tilly’schen Heeres 116 Kühe liefern und<br />
andere An<strong>for</strong>derungen erfüllen.<br />
1627 hatte das Kirchspiel Badbergen Tilly’sche Mannschaften mit Lebensmitteln, besonders mit Brot,<br />
Speck und Bier zu versorgen.<br />
1627 wird Juergen Wibbelingk zu Vehs wegen Blutrunss (Schlägerei, bei der Blut floss) mit 2 Thl.<br />
gebrüchtet.<br />
Rep.123. Nr.201. St.A.O.<br />
1628 Johan Wibboldingh zu Vehes, Sohn Johan der daselbst etliche Pferde uss dem Nortruper<br />
Bruche gestohlen und hernacher restituiret gibt uff gnädigen Befelch I.F. Rade 30 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1629 Juergen Wiebolding Frauw hoenlicher Worte 1 Thl. Brüchte.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaft Vehs, Halberbe Wibboldingh 3 Thl., Leibzucht per se 2 Thl. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
Zu all den übelen Kriegsauswirkungen an Raub, Plünderung, Diebstahl, Gewalttätigkeit und den<br />
ständig ge<strong>for</strong>derten Kriegsfuhren waren die auferlegten Kriegssteuern und Contributionen derart<br />
drückend, daß viele Bauern ihren Hof verliessen und Kriegsdienst nahmen, um so ihr Leben fristen zu<br />
können. Selbst Bauernsöhne des <strong>Artland</strong>es, die ssich dem Kriegsvolk angeschlossen hatten, finden<br />
sich später als Plünderer ihres Heimatdorfes. Es sollen hier einige Steuerlasten, die das Halberbe<br />
Wübbelmann zu tragen hatte, mitgeteilt werden;<br />
Halberbe Wibbelingk, Heuermann, Halerbe Wibbelingk, “Heuermann” meint hier, daß der Hof in<br />
Zahlungsschwierigkeiten gekommen ist und die meisten Ländereien an die Gläubiger versetzt und<br />
von diesen in Benutzung und Bewirtschaftung genommen sind und der Bauer selbst nur einige<br />
Ländereien zum Erwerb seines Unterhaltes als Heuer unterhat.<br />
Dezember 1633 und Januar 1634 nichts entrichtet. Februar 1634 10 Schill. 6 Pf., Juli und August 1634<br />
1 Thl. 5 Schill. 3 Pf., September 1634 13 Schill. 1½ Pf., Dezember 1634 4 Schill., Juli 1634<br />
Sonderabgabe halb; 13 Schill. 1½ Pf. Januar 1635 4 Schill.<br />
1635 Viehschatz 2 Thl. 3 Schill., für die Leibzucht wird nichts entrichtet, wiederholt steht der<br />
Vermerk “pauper”.<br />
1636 wird Wübbellingk in der Steuerliste als unvermögend bezeichnet.<br />
St.A.O.<br />
26.5.1636 bestätigen der Colon Juergen Thuman jetzt Sandman und Grete, geborene Sander, seine<br />
Ehefrau, in Grothe, daß die Eheleute Juergen Rense und Frau Lücke, in Wuebbelings Leibzucht zu<br />
Vehs wohnend, ihnen vor Jahren 30 Thl. geliehen zu haben.<br />
1636-1637 wütete abermals die Pest, sodass ganze Familien ausstarben und Höfe wüst lagen<br />
1646 wurden im Kirchspiele Badbergen Söhne und Knechte der Bauern von den Kaiserlichen wie<br />
auch von den Schweden gewaltsam zum Kriegsdienst gezwungen und Opfer des Krieges.<br />
1647 ergossen sich Kaiserliche Scharen von Quakenbrück kommend über alle Bauerschaften des<br />
Kirchspieles Badbergen und raubten Pferde, Kühe und Schweine im Werte von 1206 Thalern.<br />
1647 wurden neue Contributionen auferlegt.<br />
1648 waren Kaiserliche und Schwedische Contributionen zu zahlen.<br />
1648, als endlich am Ende des Jahres die Friedensglocken erklangen, waren volle 60 Jahre<br />
Kriegsgeschrei über die Bevölkerung dahin gegangen. Es begann mit der Loslösung der<br />
niederländischen Provinzen von der spanischen Herrschaft, welcher Loslösung der 30 jährige Krieg<br />
folgte. Obgleich die Waffen nun ruhten, hielten das Räuberunwesen und die Steuerlasten noch lange<br />
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an, aber langsam kamen wieder Ruhe und Ordnung zurück, sodaß die Kriegswunden vernarben<br />
konnten. Das Halberbe Wübbelmann aber konnte sich wie manch anderer Hof aus mancherlei<br />
Gründen unter drückenden Schulden- und Steuerlast nicht erholen.<br />
1650 zahlt der Resthof Wibboldinck nach dem Erbenfuss 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Viehschatz.<br />
22.1.1650 Nach dieser Steuerrolle vom 1650, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting,<br />
geführt hat, zahlt Erbe Wibboldinck cum detetentis 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf., die Leibzucht Husselte<br />
Marrieke 9 Schill.<br />
Steuerliste auf Hof Elting in Vehs.<br />
1651 sind genannt; Wibbeldink, Dirch Brunnert et uxor.<br />
Konfessionsreg. f.d. Diozoese Osnabr. 1651 Rep.100. Abschn.188. Nr.7 S.789-810 Bdbg. St.A.O.<br />
1651 Vehs, Wibboldinck, Dirck Brunnert et uxor, Talke Brunners. Diese Nachricht findet sich zweimal,<br />
nur daß einmal “Wibboldinck” fehlt.<br />
Rep.100. Abschn.188. Bl.477-961. St.A.O.<br />
Wie Dirck Brunnert auf die Stätte gekommen ist, ob er eingeheiratet oder den Hof käuflich erworben<br />
hat, ist nicht bekannt. Siene Bewirtschaftung scheint nicht lange gedauert zu haben, denn schon<br />
nach wenigen Jahren wird das Halberbe “vacant” genannt.<br />
1652 Halberbe Wibbeldingk, Erbschatz 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Feuerstättenschatz 2 Thl.,<br />
Supplementsteuer 8 Thl., Leibzucht; Erbschatz 7 Schill 10½ Pf., Feuerstättenschatz 1 Thl.,<br />
Supplementsteuer 2 Thl.<br />
Erbsch.- Feuerst.- und Supplementsreg. Juni 1652 Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1655 wird das Halberbe “vacant” genannt.<br />
1655 Vehs, Halberbe Wigboldingk; 2 Kühe, 2 Schweine.<br />
Leibzucht; 4 Kühe, 4 Rinder, 1 Schwein.<br />
Viehe Beschreibung Amt Fürst. Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1661 Bauerschaft Vehs, Halberbe Wibbelding cessat. Leibzucht 1 Rth. 11 Schill. Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
16.3.1666 Halberbe Wibbeldings; 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Rind.<br />
Leibzucht; 3 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />
1667 wurde eine neue Steuer “Monatschatz” eingeführt.<br />
1667 Halberbe Wibbeling in Veess, 2 Thl., Classis 5.<br />
Revisionsreg. Amt Fürst. 25.8.1667 Rep.100. Abschn.88. Nr.77. St.A.O.<br />
1668 Halberbe Wibbelding hat 1 Hauptfeuerstelle und 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle.<br />
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Obgleich der Viehschatz als ordentliche Steuer 1667 <strong>for</strong>tgefallen war, wurde als aussergewöhnliche<br />
Steuer ein sechsmonatlicher Viehschatz ohne Consens der Stiffts Stände 1677 erhoben.<br />
1670 wurde eine neue Steuer “Rauchschatz” eingeführt.<br />
1670 Halberbe Wibbolding 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1683 Gerdt Wibboldingh schuldete dem Gerdt Oesing zu Vehs seit Jahren 50 Thl. Da dieser seiner<br />
Verpflichtung der Rück- und Zinsenzahlung nicht nachkam, setzte der Richter Henrich Horn in<br />
Quakenbrück den Gerdt Oesing in den Pfandbesitz von 2 zum Hofe Wibboldingh gehörigen<br />
Landstücken, genannt Buddekenkamp und Meilenburg ein, bis Kapital, Zinsen und Gerichtskosten<br />
abgetragen sein würden. Die Besitzeinweisung geschah in herkömmlicher Weise, indem der Richter<br />
Horn auf dem versetzten Lande stehend dem Gläubiger eine Klute Erde in die rechte Hand drückte.<br />
Dies geschah am 13.10.1683.<br />
1684 ging der einst so prächtige Hof wiederum durch eine Versteigerung.<br />
9.8.1684 ging man dazu Uber, Haus , garten und etwas Ländereien zur Benutzung und Bebauung für<br />
34 Thl. dem Wibbelman zu verheuern, um die rückständigen Steuern und Zinsen einsutreiben. Die<br />
Ernte durfte Wibbelmann nur mit Wissen und Willen der Bauerschaft veräussern, sodaß man sich an<br />
den Einnahmen schadlos halten konnte.<br />
23.10.1684 vertrinkt die Gemeinde Vehs eine halbe Tonne Bier für 1 Rth. bei Wübbelings<br />
“Kerzenzuge”. Vielleicht ist dies der Tag, am dem Wübbelman unter den Lasten zusammenbrach und<br />
auf die Pachtung verzichtete, denn bald darauf ist der Hof Eigentum des Gerdt Gervesman aus<br />
Wulften, welcher mit Alheit Rossman aus Wulften am 20.6.1691 zu Badbergen getraut worden war.<br />
Kinder dieser Eheleute sind 1692, 1693 und 1696 unter den Namen Gervesman, 1699 unter<br />
Wibbelman, 1702 unter Wibbeling und 1706 unter Gervesman jetzt Wübbelman getauft.<br />
1698 hatten Wessel Elting, Johan Stichtman und Gerd Wübbelman geborener Gervesman einen<br />
Prozeß gegen Johan Nemeding (Nehmelmann) in Vehs laufen. Das geht aus einer<br />
Gerichtskostenrechnung hervor. Um was es sich in dem Prozeß handelt, ist nicht aus dieser<br />
Rechnung ersichtlich.<br />
Kostenrechnung auf Hof Elting in Vehs.<br />
1702 war Gerdt Wübbelman geborener Gervesman, Burrichter, ihm folgte im Amt der Colonus<br />
Middendorf.<br />
Gerdt Wibbeling (Wübbelmann) gab der Witwe des Jürgen Elting, seiner Nachbarin, viel Verdruss<br />
und Ärger. Einen hart an der Grenze stehenden Backofen hatte er mit Stroh gedeckt und gefährdete<br />
dadurch die Eltingschen “Zimmerte” (Gebäude). Schon zweimal war das Backhaus des Wibbeling in<br />
Brand geraten. Auf wiederholte Beschwerde hin ordnete das Amt an, daß Wibbeling das Dachstroh<br />
durch “Dellen” (Planken) oder Pfannensteine zu ersetzen habe, aber nach einiger Zeit brachte<br />
Wibbeling wieder Stroh auf das Backhaus.<br />
Erst am 2.4.1708 vertrugen sich Wessel Elting und Gerdt Wübbelman dahin, daß Wübbelman das<br />
alte Backhaus abbrach wofür ihn Elting mit Holz entschädigte.<br />
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Auch tauschte Wessel Elting mit Gerdt Wübbelman Ackerland mit dem ausdrücklichen Vermerk,<br />
“daß wir keinen Streit haben wollen”.<br />
Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />
1719 war Wübbelmann wieder Bauerrichter. Es ist aber nicht bekannt, ob der 70 jährige Gerdt<br />
Gervesmann sive Wübbelmann oder Johann, der spätere Colonus König, das Amt bekleidete. Zu<br />
dieser Zeit haben die Vehser Leute mit den Ankumern einen schweren Prozeß angefangen. Der<br />
Prozeß hat viele Instanzen beschäftigt, sogar das Reichskammergericht in Wetzlar. Erst im Jahre<br />
1727 waren die Ankumer bereit einen Vergleich abzuschliessen. Wir lesen darüber in einem Bericht<br />
des Hermann Brunderts in Vehs; “Anno 1719 hat Wübbelmann das Bauerricht bedient und haben<br />
der Zeit die Vehser mit den Ankumern einen schweren Prozeß angefangen wegen das Wasser holen<br />
vom Bruning zu Ankum. Der Streit ist gewesen beim hohen Schütte oder beim Ankumer<br />
Marschschütte, da haben wir den Bach, so nach dem Ankumer Mersche läuft, abdämmen oder<br />
absetzen wollen, welches sie uns nicht gestehen wollen. Deshalb haben wir uns ein Jahr oder vier bei<br />
der geheimen Cammer um disputirt und den Prozeß verloren. Da wandten wir uns an das<br />
Reichskammergericht zu Wetzlar, als es ein Jahr oder zwei dagewesen, haben wir Vehser ein Mandat<br />
erhalten bei Strafe von eine Mark Gold, die Ankumer sollen uns das Wasser folgen lassen, sie haben<br />
es aber nicht astimiret, sondern wenn wir das Wasser holten und setzten den Damm beim hohen<br />
Schütte ab, so haben sie in Ankum die Glocken geläutet und sind dann aus dem Dorfe gekommen<br />
und haben uns etliche Male brav geschlagen und weggejagt. In Folge dieses Streites bin ich Hermann<br />
Brundert und meiner Schwester Sohn Hermann Middendorf, Anno 1726, den 25. September nach<br />
Wetzlar gereist, wo wir dann am 4. Oktober angekommen sind. Wir haben daselbst die Sache<br />
nachgetrieben und haben alle Morgen wohl 14 oder 15 gedruckte Zettel auf die Cammer übergeben.<br />
Ich habe noch einen Zettel davon mitgebracht, welcher also anhebt und lautet; “In judicas Sachen<br />
Vehs contra Ankum etc.”<br />
Für meinen Weg habe ich einen Zuschlag bei der Liekhorst, bei der Landwehr läuft er spitz ein,<br />
bekommen pp. Wir haben auch einen guten Bescheid mitgebracht. Es ist damit aber noch nicht zu<br />
Ende gewesen. Als aber die Ankumer sahen, daß uns die Sache ernst wurde, da haben sie sich mit<br />
uns verglichen und wir haben es so behalten, wie wir es hatten, wir dürfen den Bach aber nicht mit<br />
Erde sondern mit einem Brette absetzen. Der Vergleich mit dem Dorfe Ankum ist 1727<br />
abgeschlossen. Dieser Prozeß hat uns Vehsern wohl über 2000 Thaler gekostet. Anno 1728.<br />
Hermann Brundert ist mein Name. Gott wolle meine Hülfe und mein Beistand sein. In diesem Jahre<br />
habe ich das Baueramt bedient”.<br />
1722 in dem Landesvermessungs-Extract heißt es; An Grundstücken besitzt Gerdt Wübbelman 7<br />
Malter 1 Scheffel 1 Viertel 3 Becher und noch bei dessen Leibzucht, so Toebben Gerd gekauft 1<br />
Malter 1 Scheffel 3 Viertel.<br />
Dühne II. S.251.<br />
In einer Nachricht vom Jahre 1722 ist die Größe des Wübbelmann-Hofes mit nur 5 Malter 5<br />
Scheffelsaat 24 Quadratruten angegeben, während das Halberbe Borcherding 7 Malter 11<br />
Scheffelsaat 9 Quadratruten groß genannt wird, doch ist die Größe der Stätte Borcherding nach<br />
Dühne 1722 9 malter 4 Scheffel 3 Viertel. Die Größenangabe ist in vielen Fällen ungenau, besonders<br />
wenn es sich um Angaben des aufsitzenden Bauers handelt. Zu bemerken ist hier, daß die<br />
Flächengröße nicht gemessen wurde sondern nach der Aussaat geschätzt wurde. Ein Malter sind<br />
gleich 12 Scheffel. Scheffelsaat ist eine Fläche, auf die man einen Scheffel Roggen zu Säen pflegte. Es<br />
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gab Osnabrücker, Ankumer, Dammer, Quakenbrücker Scheffel, die alle von einander abwichen. Man<br />
unterschied ferner;<br />
1) Streichmaß, dann war der Scheffel genau bis an den Rand gefüllt.<br />
2) Haufenmaß, dan war der Scheffel gehäuft voll, und<br />
3) Gerütteltmaß, dann wurde der Scheffeln beim Einfüllen gerüttelt.<br />
1722 Halberbe Wübbelman, frey, gibt 1 Scheffel Sendt-Habern.<br />
Monatschatz 2 Rth., für das Erbhaus Rauchschatz 3 Rth., für den Kotten 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf..<br />
An den Prediger ½ Scheffel Rogken, 2 Scheffel Haber, 6 Haber-Garben und 4 Scheffel Weidehafer.<br />
An die Küster 1 Scheffel Haber und 26 Garben.<br />
An den Richter 20 Garben.<br />
Praestationes der Bauerschaft Vehs 1722 Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Bl.24 ff. St.A.O.<br />
1722 Gerdt Wibbelding.<br />
Praest. Reg. 1718-1722 St.A.O.<br />
1722 Gerdt Wübbelman frei.<br />
Dühne II. S.250.<br />
1722 hat nach einem Hausbuch, in Schweinsleder gebunden, Jürgen Boissman aaus Langen Alheit<br />
Wübbelman gefreit, den Hof angetreten und den Hofesnamen angenommen.<br />
Hausbuch Wübbelmann auf Hof Moellmann in Rüs<strong>for</strong>t.<br />
Diese zuvorgenannte Eheschliessung ist am 30.6.1722 in der Kirche St. Georg zu Badbergen<br />
vollzogen.<br />
1722 Nach einem Klagzettel des Höltingsprotokolls vom Jahre 1722, das von dem Unterholzgrafen<br />
Wessel Elting und den Mahlleuten Gerding und Ahrenhorst aufgestellt ist, ergibt sich, daß Ottmanns<br />
Eheweib des Markfrevels beschuldigt ist, da sie Raffholz in den Hörsten gelesen hat. Wübbelmann<br />
beim Telgenplanzen ausgeblieben ist und Ojemann den Zaun seines Kampes eigenmächtig in die<br />
Mark hinein verschoben und Plaggen über ein Jahr in der Mark hat liegen lassen usw.<br />
Urk. auf Hof Elting in Vehs.<br />
1725 führten die Männer von Langen und Vehs einen Prozeß gegen die Nortruper, die einen<br />
Zuschlag in ihrer Mark, wo die Marken zusammenstossen, machen wollen, welches aber die Männer<br />
von Langen und Vehs nicht dulden wollen und hinwieder demoliert haben.<br />
Dühne II. S.243.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, dazu hatte Wübbelmann 2<br />
Scheffel Hafer, ½ Zentner Heu und ½ Zentner Stroh zu liefern.<br />
20.2.1743 Mittwoch, verglichen sich in der Badberger Wohnung des Notars Nicolaus Caspar Giesche<br />
über die Leistungen und Landfolgen; Colon Johan Vahlkampf, Henrich Eltingk und Wessel Stichtman<br />
für sich und die übrigen Heel-Erbigen in Vehs, und Herman Brunnert, Herman Middendorf, Lübbert<br />
Arenhorst und Herman Borcherding für sich und die übrigen Halberbigen, Erbkötter und Markkötter<br />
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in Vehs.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1783 klagte der Colon Johann Stichtmann in Vehs gegen die Bauerschaftsgenossen Wessel Elting und<br />
Johann Gerdt Wübbelmann, weil diese seine Schweine von der Lohstrasse getrieben hatten. An<br />
dieser Lohstrasse standen Eichbäume, welche Elting und Wübbelmann gehörten. Über diese Strasse<br />
trieb Stichtmann seine Schweine in die Eichelmast in einem kleinen bei Wübbelmanns Hofe mit<br />
Eichen bestandenen Fleck, der Stichtmann gehörte. Stichtmanns Schweine hielten aber auf der<br />
Strasse an und frassen die Eicheln, die Elting und Wübbelmann gehörten. Das Urteil ging dahin, dass<br />
dem Stichtmann gestattet sei, seine Schweine über die Strasse zu treiben, dass die Schweine sich<br />
aber nicht unter den Bäumen aufhalten und die Eicheln fressen dürften. Dieser Schweineprozeß<br />
beschäftigte die Jenaer Juristenfakulität und die Land- und Justitzkanzlei und währte von 1783-1787.<br />
Nachrichten auf Hof Elting in Vehs.<br />
1787 Wübbelmann und Middendorf spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />
26.10.1796 vergleichen sich die Vehser Mannen mit den Colonen Hermann Merschmann modo<br />
Detert Voortmann und Jürgen Vortmann vel Claus zum Vorde in Mimmelage wegen eines<br />
Plaggenmattes bei der Vehser gemeinen Wiese. Die beiden Coloni verpflichten sich, den Vehser<br />
Mannen die jährlich zu liefernde Tonne Bier mit 200 Rth. erblich abzukaufen und bei ihren Gründen<br />
den Bach zu reinigen.<br />
Dühne II. S.242.<br />
1798 war Wübbelmann, sicherlich Jürgen, Sohn des 1796 verstorbenen Johann Gerdt Wübbelmann,<br />
in Streit mit Wessel Elting geraten. Wübbelmann lies Elting am 22.5.1799 zur Abstattung des<br />
Manifestationseides vor das Fürstliche Gogericht zu Osnabrück vorladen. Zu dieser Eidesleistung ist<br />
es aber nicht gekommen. Elting zahlte an Gerichtskosten 4 Rth. 5 Schill. 4 Pf.<br />
1803 Bereits zu Beginn der französischen Besetzung 1803-1805 wurde eine Kriegs-Supplementar-<br />
Steuer dem Kirchspiel Badbergen auferlegt. Wübbelmann hatte gleich den anderen Halberben 1 Thl.<br />
7 Schill. aufzubringen.<br />
1814 als Johann Hermann Middendorf den Hof Elting übernahm, setzte er sich in einem Vertrage<br />
vom 7.2.1814 mit seinen zwei Schwägerinnen auseinander, den sie am 14.2.1814 vor dem Notar<br />
Meessmann verlautbarten. Zeugen dieses Vertrages waren u.a. die Hofbesitzer Johann<br />
Wübbelmann, Hermann Heinrich Middendorf, Vahlkamp und Stichtmann.<br />
Urk, auf Hof Elting in Vehs.<br />
1816 als der verbleibende Teil der Mark aufgelöst werden sollte, traten am 20.9.1816 vor dem Amte<br />
in Bersenbrück Wübbelmann, Roesmann, Kuest und Giese für die Auflösung auf, während<br />
Wingmann, Brundert und Borcherding gegen die Teilung stimmten. Die Auflösung der Mark nahm<br />
Jahre in Anspruch, da langweilige Verhandlungen mit den beteiligten Markgenossen geführt werden<br />
mußten. Hierbei zeigte sich, daß Wübbelmann bei der allgemeinen Teilung stets widersprach und oft<br />
wider alle allgemein beliebte Einrichtungen opponierte. Der 20.2.1824 war endlich der große Tag, an<br />
welchem die Bauern in den Besitz der ihnen zufallenden Anteile gesetzt werden konnten.<br />
Nachrichten auf Hof Elting in Vehs.<br />
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1816 Verzeichniß über die Erndte, Anzahl des Viehes und der Einsaat, Col. Wübbelmann;<br />
Erndte;<br />
1 Fuder Weitzen.<br />
34 Fuder Rocken.<br />
2 Fuder Gerste.<br />
34 Fuder Hafer.<br />
13 Fuder Heu.<br />
11 Fuder Kartoffeln.<br />
Viehbestand;<br />
4 Pferde.<br />
16 Hornvieh.<br />
9 Schweine.<br />
17 Gänse.<br />
25 Enten.<br />
45 Hühner.<br />
Aussaat;<br />
½ Scheffel Weitzen.<br />
4 Malter Rocken.<br />
2½ Scheffel Gerste.<br />
1 Scheffel Halbspiel.<br />
6 Malter Haber.<br />
Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Bl.24. Bauerschaft Vehs. St.A.O.<br />
1823 brach ein neuer Streit zwischen Johann Gerdt Wübbelmann und Johann Hermann Elting aus.<br />
Wübbelmann hatte auf dem Hegeesche ein Ackerstück, eine Brede Land, das nach dem Protokoll<br />
vom 3.12.1736, 10 Stäbe breit, jetzt jedoch von größerem Umfang war. In einem Ortstermin des<br />
Quakenbrücker Gerichts ergab sich, daß Kläger wie Beklagter ein Stabmaß von gleicher Größe “4<br />
Fuss 6 1/8 Zoll Rheinländisch” haltend, auf ihren Höfen aufbewahrten. Ferner ergab sich, daß<br />
Wübbelmanns Brede jetzt 11 Stäbe in der Breite maß. Dabei war die Brede an beiden Seiten von<br />
Eltings Flächen umgeben, sodaß die Vergrößerung der Wübbelmannschen Fläche auf Eltings Kosten<br />
geschehen war. Da auch die Colonen Wingmann und Middendorf bezeugten, daß sie sich in der<br />
Breite ihrer Landstücke auf dem Heger Esch nach dem alten Protokoll von 3.12.1736 richteten,<br />
wurde Wübbelmann angewiesen, sich auf die alte festgelegte Breite seiner Ackerstücke zu<br />
beschränken.<br />
Nachricht auf Hof Elting in Vehs.<br />
1823-1825 wohnte der Schuster und Heuermann Johann Schwiethard Liening auf Hof Wübbelmann.<br />
1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 38 Morgen 118 Quadratruten Ackerland und 9 Morgen 79<br />
Quadratruten Wiesen.<br />
1836 berichtet der Vogt Weber zu Badbergen an das Amtsgericht, daß der etwa 12 jährige<br />
uneheliche Waisenknabe Johann Hermann Nehmelmann in Vehs in voriger Nacht plötzlich gestorben<br />
ist. Derselbe soll nämlich gestern in Brunnerts Hause zu Vehs, aus welchem Hause nämlich gestern<br />
eine Braut zur Hochzeit abgeführt ist (Hermann Heinrich Göhlinghorst, Col., und Catharina Elisabeth<br />
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Brundert ∞ 6.12.1836) gewesen sein und viel Branntwein getrunken haben, daß er nach Hause<br />
getragen werden mußte. Ein Theile (Theilner) hat ihn nach Hause getragen und zum Genuß des<br />
Branntweins angeregt. Entweder ist er an Branntwein gestorben oder Theile hat ihn unecht<br />
behandelt. Blut kommt der Leiche aus der Nase. Die Leiche liegt bei dem Heuerling Hermann Gerd<br />
Thomann in Wübbelmanns Hause zu Vehs ohnweit Stichtmanns Hofes, zu deren Bewachung<br />
augenblicklich Befehl ertheilt ist.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
Der Waisenknabe Nehmelmann war am 7.11.1824 auf dem Erbkotten Vorsteg in Vehs als Sohn der<br />
ledigen Margaretha Nehmelmann geboren worden. Die Mutter verstarb nach der Geburt am<br />
selbigen Tage, erst 28 Jahre alt. Das Badberger Kirchenbuch aber berichtet, daß der Waisenknabe<br />
Nehmelmann am 9.12.1836 infolge eines unglücklichen Falles zu Vehs Nr.7 (Wübbelmann)<br />
gestorben und am 13.12.1836 in Badbergen begraben ist.<br />
1842 wurde Johann Gerdt Wübbelmann von Johann Heinrich Elting verklagt, weil er unberechtigt<br />
über seinen Grund fahre. Der Assessor Wedemeyer stellte bei einem Ortstermine fest, daß die<br />
Ländereien beider Parteien so vermischt durcheinander lägen, daß es das Beste sei, wenn die<br />
Parteien ihre Ländereien austauschten. Elting hatte den Colon Ahlert aus Groß Mimmelage,<br />
Wübbelmann den Colon Klatte aus Langen und das Gericht den Colon Rövekamp aus Langen als<br />
sachverständige Landwirte, berufen. Ein befriedigender Austausch ist dann auch zustande<br />
gekommen. Später ist dann noch einmal eine Meinungsverschiedenheit wegen einer<br />
Wegegerechtigkeit aufgetreten, die aber beigelegt werden konnte, ohnedaß große Gerichtskosten<br />
entstanden.<br />
Nachricht auf Hof Elting in Vehs.<br />
Johann Gerdt oder Johann Gerhard Wübbelmann hatte kurz vor seiner Eheschliessung mit Maria<br />
Middendorf oder Wessels sive Elting (∞ 6.4.1845) den in Konkurs geratenen Erbkotten Bornhage in<br />
Vehs von dem Erwerber Hermann Diedrich Arenhorst am 14.12.1844 für 6300 Thl. gekauft, wobei<br />
sein Bruder Johann Hermann Wübbelmann und sein Schwager Johann Heinrich Elting als Bürgen<br />
dienten. Die Bürgen aber sicherten sich am gleichen Tage für den Fall des Todes des kinderlosen<br />
Ehepares den Rückfall eines entsprechenden Vermögensanteil durch einen Erbvertrag. Am<br />
12.6.1853 stand auf der Stätte Bornhage noch eine Hypotheken<strong>for</strong>derung vo 1890 Thl.<br />
Colon Wübbelmann zeigt an, daß in der Nacht von 12. zum 13.4.1851 eine Reihe junger Eichen, 26<br />
Stück, welche dem Landes des Colons Evers entlang gestanden, etwa 3 Fuss von der Erde<br />
eingeschnitten und abgebrochen seien. Geidemann, Dienstknecht des Colons Evers, ist in Verdacht,<br />
da er nachts nicht im Hause war und Spuren hin und zurück deuten das an. Colon Evers und dessen<br />
Tochter sollen etwas wissen.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Bericht des Vogtes Weber St.A.O.<br />
1851 Anlässlich einer Haushebungsfeier wurde des Colons Wübbelmanns Tochter eine<br />
schwarzseidene Kappe gestohlen. Als Diebin wurde Helena Toenjes, die gebürtig aus Quakenbrück<br />
stammt und als Magd bei Colon Einhaus in Dienst steht, ermittelt. Die Toenjes hat auch bei Colon<br />
Einhaus allerlei Lebensmittel gestohlen, die Kappe gab sie der Bestohlenen zurück<br />
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Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Bericht des Vogtes Weber St.A.O.<br />
1852 diesem Jahre tauschten Wübbelmann, Elting, Evers, Middendorf, Ojemann, Hegewisch,<br />
Roessmann, Wingmann, Stichtmann und die Kirchengemeinde Ländereien auf dem Hegeesch.<br />
1852 Größe des Hofes 127 Morgen 101 Quadratruten.<br />
Um 1900 brannte unter den Eheleuten Johann Hermann Wübbelmann und Anna Catharina Maria<br />
Gast, welche 1861 geheiratet hatten, der Hof ab. Der Brand entstand durch eine<br />
Dampfdreschmaschine. Der Hof wurde nicht wieder aufgebaut, sondern in 2 Teilen verpachtet. Aus<br />
Scheune und Heuerhaus wurden2 Pachtungen geschaffen. Der Anerbe August Wübbelmann zog auf<br />
Hof Moellmann, den seine Frau Emma Fürste ererbt hatte, in Rüs<strong>for</strong>t.<br />
Mitteilung des August Wübbelmann in Rüs<strong>for</strong>t.<br />
1938 wurde erneut der Hof durch Blitzschlag von Feuer heimgesucht.<br />
Hermann Dietrich Ernst Wübbelmann, Eigentümer des Halberbes Wübbeling zu Vehs, ist am<br />
3.8.1960 in Rüs<strong>for</strong>t auf seinem Hofe Moellmann im Alter von 60 Jahren verstorben.<br />
Erbe Wulfert in Grönloh.<br />
Einleitung.<br />
Das Osnabrücker Land und ehemalige Fürstbistum Osnabrück stellt eine Einheit dar. In ihm tritt das<br />
Osnabrücker Nordland, der jetzige Kreis Bersenbrück, stark hervor. Die Landschaft wandelt sich von<br />
der hügeligen Waldlandschaft mit dem fruchtbaren Tälern in eine norddeutsche Landschaft, das<br />
Tiefland. In diesem Kreise Bersenbrück nimmt wiederum das sogenannte <strong>Artland</strong> eine<br />
Sonderstellung ein. Mit Sicherheit darf gesagt werden, daß <strong>Artland</strong> Ackerland bedeutet. In unserer<br />
schönen deutschen Sprache bedeuten “die Art” Pflügen, gepflügtes Land, Feldeinteilung, bebautes<br />
Land und “Artacker”, “Artfeld” und “<strong>Artland</strong>” in Feldarten eingeteiltes Land, also Ackerland. Die hier<br />
gebrauchten Ausdrücke sind veraltet und nur noch den alten, eng mit der Scholle verbundenen<br />
Menschen bekannt. Siehe auch “Das Deutsche Wort” von Richard Pekrun, Leipzig 1933. Zur weiteren<br />
Erläuterung diene;<br />
“ardon, arton” = bebauen, beackeren.<br />
“ard, art” = Ackerbau, Ackerung.<br />
“ar, arare, arjan, aroo” = pflügen.<br />
“ard” = Wohnort, Wohnung.<br />
“arable, araim” = pflugbar, anbaubar, urbar.<br />
Das <strong>Artland</strong> begegnet uns zuerst in dem um 1490 erhobenen landesherrlichen Viehschatz. Dies<br />
Viehschatzregister hat die Überschrift “dyt is de Schattincge over dat ortlant und over dat Ampte tor<br />
Vorstenouwe”. 1508 wird es in einer Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück erwähnt. In<br />
dieser Urkunde sagt der Klosterschreiber; “Alse unse man Stuverman in dem artlande verstorven<br />
was, moste ich einen schoelder (Schüler) winnen, de mit unsen Knecht dahingenk, dat guet to<br />
beschriven”. Nach den Osnabrücker Chroniken 1792, III. Teil, S.98. rechnete man um 1582 zum<br />
“Oertlande, wo me es noemet, Quakenbruegk, Battbergen, Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und<br />
darumbher”. Das Kirchspiel Gehrde ist auffallenderweise nicht genannt. Es gehörte zu dieser Zeit<br />
zum Amte Verden und ist dieserhalb wohl nicht aufgeführt worden. Damals war also das <strong>Artland</strong> viel<br />
größer als heute. Die Einschrumpfung geht auf die Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen Frieden<br />
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von 1648 zurück, da die Kirchspiele Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zur<br />
katholischen Kirche zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und<br />
Menslage umfassend, obgleich Quakenbrück geographisch zum <strong>Artland</strong>e gehört und als Metropole<br />
des Landes gelten möchte, hat sich, ohne jemals eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluss<br />
der Bodenverhältnisse, der Abstammung und der confessionellen Abgeschlossenheit im Laufe der<br />
Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell auffallend entwickelt. In ihm sind die Wohnkultur mit ihren<br />
mit Drachen geschmückten Kisten, Stollen, Truhen, Schräncken und Anrichten und reich<br />
ornamentierten Stühlen usw. und der Hausbau mit seinen vorgekargten Giebeln und einer<br />
entzückenden Entfaltung gekommen. Auch die Trachten für Männer und Frauen waren zu einer<br />
Schönheit entwickelt worden. Heute finden sich Reste dieser Kleiderkultur in Museen und verborgen<br />
in alten Schränken und Truhen. Auch der Mundart des Artländers hat keine enge Verwandtschaft mit<br />
der mehr fälischen, die südlich Bersenbrücks gesprochen wird, vielmehr mit der nördlichen des<br />
Emslandes, Oldenburgs und Frieslands. In der Mundart, die leider dem Erlöschen nahe ist, finden<br />
sich viele Spuren der gotischen Sprache. Mit Holland, Friesland und Oldenburg hat das <strong>Artland</strong> stets<br />
freundschaftliche Beziehungen unterhalten, und viele von Artländer Höfen abgehende Söhne und<br />
Töchter haben in diesen Ländern eine neue Heimat gefunden. In der schon erwähnten Bauerschaft<br />
Grönloh ist das Ganzerbe Wulfert gelegen. Die Grönloher Bauerschaft besteht aus dem alten<br />
fürstbischöflichen Sundern und dem später bebauten Fladder oder Fledder. Bis ins hohe Mittelalter<br />
hinein war der ganze “Grüner Wald” gemeinsam genutztes Markengelände der angrenzenden<br />
Bauerschaften, doch der landesherrliche Sundern war dem Bischofe zu Osnabrück für Jagden<br />
vorbehalten. In dem Kirchspiele Badbergen ist die Bauerschaft Grönloh die jüngste Siedlung, die<br />
wahrscheinlich um 1200 begonnen hat. Bis dahin ist Grönloh wohl unbewohnt gewesen, denn<br />
irgendwelche Funde wie in den anderen Gemeinden oder Bauerschaften, welche auf eine Frühere<br />
Siedlung deuten, sind nicht gemacht worden. Grönloh gehörte früher zu der Desberger Mark im<br />
Dersagau. Bekanntlich hat Karl der Große, der Menschenschlächter, das eroberte Sachsenland in<br />
Gaue aufgeteilt, von den sich die Namen größtenteils erhalten haben, obgleich die politische<br />
Einteilung kaum 300 Jahre währte. Sicherlich wird dieser fränkischen Gliederung eine schon<br />
bestehende Landeseinteilung zugrunde gelegt sein. Vielleicht mag nur das Wort “Gau” fremd und<br />
neu sein. Um 1240 heißt es: “Manus in Gronlo urnam mellin, ibi est alia casa, quae injuste solvit G.<br />
de Varendorpe”. Es befanden sich also nach diesem Tafelregister 1 Hof und 1 Kotten in Grönloh, die<br />
eine geringe Abgabe ”1 Topf Honig” zu liefern hatten. Ein wenig später begann der Bischof von<br />
Osnabrück mit der planmäßigen Besiedelung seines Sundern in Grönloh. Die Einzelnen Landstücke<br />
wurden den Bauern gegen Abgabe eines Zinses, des sogenannten Freirindes, übertragen. Die<br />
Grönloher Freien haben aber anscheinend nie recht von ihrer Freiheit Gebrauch machen und sich<br />
ihrer erfreuen können, da sie im Verlauf des Spätmittelalters zu einer Klasse von Eigenbehörigen,<br />
eben zu der Klasse der landesherrlichen Hausgenossen, herabgesunken sind. Am 30.10.1296<br />
verpfändete der Bischof Conrad zu Osnabrück 1 Hof und 7 Kotten dem Edelherrn Rudolf von<br />
Diepholz, dessen Frau und dessen Bruder Conrad. Das sind offenbar die noch heute vorhandenen 6<br />
Vollerben und 2 Halberben, die in der 2 e Hälfte des 13. Jahrhunderts angelegt sind. Diese Höfe sind<br />
durch ihre Einzellage erkennbar. Erbkotten finden sich in der Bauerschaft Grönloh nicht. Die vielen<br />
Markkotten sind später, im 15. Jahrhundert bis Anfang des 17. Jahrhunderts und später entstanden.<br />
Einige Kotten wurden erst im 19. Jahrhundert geschaffen. Nach dem westfälischen Höferecht<br />
unterscheidet man mit alters; Vollerbe, Halberbe, Erbkotten und Markotten. Brinksitzer,<br />
Neusiedeler-, Anbauer- und Neubauerstellen sind weit jüngere Anlagen. 1722 heißt es über die<br />
Grönloher Höfe; “die Erben haben ihre Ländereien, Wiesen und Holtzung ganz besonders allein<br />
liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem Holz und findet sich vielerorten”. (Feld-Schlagregister 1722<br />
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Abschn.92. Nr.13. St.A.O.) Im Register der bischöflichen Bede von 1441 werden die Grönloher nicht<br />
unter den “vrigen tho Badbergen” aufgeführt, sondern gesondert als die “stichtes Lude tho<br />
Badbergen” bezeichnet. (Dep.3a. II G. Nr.68. St.A.O.) Auch 1543 werden die Grönloher Bauern freie<br />
Leute genannt. (Sudendorf Nachl. S.6. Nr.36. und Abschn.72, 1. St.A.O.) Sie waren jedenfalls<br />
ursprünglich “herrschaftlich frei”, wie auch die “praestatio der Rinder a precario” bei ihnen ihren<br />
Ursprung genommen hatte. Dies Freirind wurde bis 1585 in natura geliefert, dann aber trat eine<br />
Geldsumme, das Freirindgeld, an seine Stelle. (Abschn.169. 8. –1585. St.A.O.) Anno 1700 beklagen<br />
sich die Grönloher Mannen (6 Erben und 2 Halberben) über das Freirindgeld, das sie seit<br />
“undenklichen Zeiten” zu entrichten haben, “obwohl sie nicht wissen, warum solches bezahlt wird,<br />
oder was sie dafür genießen”. 1729 wird über die Praestation des Freirindes der herrschaftlichen<br />
freien Leute in Grönloh verhandelt. (Abschn.169. 8. St.A.O.) 1722, 1780 und 1803 zählte man in der<br />
Bauerschaft 23 Kotten, aber im Jahre 1936 nur noch 17. Es waren also 6 Kotten eingegangen. Die<br />
schon erwähnten Neubauerstellen oder Neusiedlungen sind erst im 19. Jahrhundert entstanden. Der<br />
Fladder oder Fledder wird noch heute “Fledderort” genannt. 1599 waren in Grönloh 13 Lieftuchten<br />
oder Leibzuchtshäuser. Eine Leibzucht ist ein Nebengebäude des Hofes, in das der abtretende Bauer<br />
zog, wenn er den Hof dem Anerben übergab. In vielen Fällen wurden Leibzuchten von abgehenden<br />
Kindern des Hofes und von Heuerleuten bewohnt, die sich als Heuerlinge, Hollandgänger,<br />
Tagelöhner und Seefahrer durchschlugen. Zu einer Leibzucht gehörte im allgemeinen ein Sechstel<br />
der Ländereien, Weide des Hofes und Brennmaterials aus der gemeinen Mark. Auch der<br />
Viehbestand des Leibzuchters oder Altenteilers sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein.<br />
Oftmals aber ging die Anzahl des gehaltenen Viehes weit über diesen Prozentsatz hinaus. In mitten<br />
des 30 jährigen Krieges, 1636, waren in Grönloh nur 6 Heuerhäuser. Von den Heuerleuten waren 3<br />
Familien so arm infolge des Krieges, daß sie keine Contribution zahlen konnten. 1772 hatte Grönloh<br />
520 Einwohner, 1812 wurden in 76 Wohnhäusern 505 Einwohner gezählt, 1872 betrug die<br />
Einwohnerzahl 449, und 1900 zählte man 404 Personen. Im Jahre 1950 waren 652 Personen in der<br />
Bauerschaft wohnhaft. Die große Einwohnerzahl ist durch die Aufnahme der aus den Ostgebieten<br />
vertriebenen und geflüchteten Volksgenossen erklärlich. Von diesen Heimatvertriebenen sind viele<br />
in die Städte abgewandert, sodass man am 1.7.1957 nur noch 449 Einwohner zählte. Am 1.1.1961<br />
waren in Grönloh 397 Personen wohnhaft. Am 30.6.1964 betrug die Wohnbevölkerung der<br />
Bauerschaft 202 männliche und 197 weibliche, insgesamt 399 Personen.<br />
Vollerbe Wulfert.<br />
Der Hof Wulfert ist der Classification der Höfe nach ein Vollerbe und wurde in den Registern des 19.<br />
Jahrhunderts unter Nr.5 der Bauerschaft Grönloh gefüht. Er wird auch in dem Sachsenbuch vom<br />
Jahre 1582 als “ein ganss erve” bezeichnet. Daß Sachsenbuch enthält die Beschreibungen der dem<br />
Landesherr eigenbehörigen Höfe und führt seinen Namen nach Ernst Heinrich von Sachsen III., der<br />
25 Jahre alt am 11.5.1575 in Osnabrück einzog. Zu dieser Zeit herrschte im Osnabrücker Lande die<br />
Pest, die in den Jahren 1574-1578 viele Opfer <strong>for</strong>derte und manchen Hof wüst werden lies. Mit<br />
altem und gutem Ackerland versehen ist Wulfert wohl der leistungsfähigste Hof des Kirchspiels<br />
Badbergen, und im Jahre 1865 war er der größte Steuerzahler mit 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf. Im Verlaufe der<br />
Jahre sind einige Grundstücke angekauft und verkauft worden. In der Franzosenzeit kaufte Wulfert<br />
die “Herrenwiese”, ungefähr 5 ha groß, für 3000 Thl. vom Fiskus. Von dieser Grundfläche<br />
veräusserte er wieder 1 ha an Johann Kahmann. Die Hofstelle lag früher etwa 400 m. westlich des<br />
heutigen Hofplatzes. Die Verlegung wird unter den Eheleuten Jacob Wulfert und Lücke Beckermann<br />
erfolgt sein, die am 28.11.1685 in der St. Georg Kirche zu Badbergen getraut wurden. Ihre Namen<br />
finden sich noch am Erbwohnhause. Zu dem Erbe gehörte früher ein Grundstück, das der<br />
Blockskamp genannt wurde. Dieses Flurstück wurde an den Colon Gervesmann in Wulften verkauft.<br />
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Der Hofname ist Wulfering, auch Wulfert. Der Name Wulfert ist patronymisch, er ist abgeleitet von<br />
Wolfhart, Wolhard, Wolfram oder Wolfgang. In der Umgangssprache sagt man “up’n Wulferinge”,<br />
gibt dem Namen also einen Topographischen sinn, während man bei Wulfert in Groß Mimmelage<br />
Wulfers sagt. Die Wulfertschen Heuerhäuser hießen; “Eskhus, Burg, Haokhus, Zunthus und<br />
Kamphus”, das 1883 niederbrannte. Das Zunthus bestand 1957 schon seit langem nicht mehr.<br />
Nach dem Vertrage vom 29.9.1439 hatten die Eheleute Lampeke to Neteldynck und Kyne nur 2<br />
Töchter namens Grete und Kyne. Es ist möglich, daß ein Wulfert eingeheiratet und sein Name sich<br />
durchgesetzt hat. Vielleicht ist der Markkotten Netheler eine abgekaufte Leibzucht des Hofes<br />
Neteling, die den Namen beibehalten hat. Diese Betrachtungen sind nur Vermutungen. Irgendein<br />
Beweis dafür liegt nicht vor.<br />
Im Bederegister von 1441 ist das Erbe Wulfert nicht erkennbar, seiner Lage und Größe nach sollte es<br />
vorhanden gewesen sein. Möglicherweise ist “Netheler” ein Abspliss von dem alten Hof “to<br />
Netelingen” (alias Wulfert?) und ist der Name auf den Markkotten übertragen. Erbe Wulfert und<br />
Markkotten Netheler erscheinen beide 1490 und 1511-1539.<br />
1478 hatte Wulfert wie die übrigen Erben “in dem Groenlo” seinen Aussengraben so hoch<br />
aufzuwerfen, daß er nicht leicht zu ersteigen war.<br />
1490 Bursscop to Gronelo, Johan Wulfert; 13 Pferde, 8 Endter, 6 Ochsen, 16 Kühe, 23 Rinder, 42<br />
Schweine.<br />
Ferner findet sich in demselben Register,<br />
Rempe Walfart; 2 Pferde, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />
Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine Absplitterung, die Markkötterei Jürgen Rantze olim<br />
Wulfert in Grönloh Nr.13.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Bl.45. f. St.A.O.<br />
1511-1539 dt. marcam Taleke to Wulferdinck IIII Marck XX Schill.<br />
Vermutlich handelt es sich hier um eine Witwe. Die letzteren Beträge sind für Familienangehörige,<br />
die über 12 Jahre alt sind und Dienstpersonal gezahlt worden.<br />
Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
1512 Hermen Wulfert VI Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1553-1554 werden in einer Liste ohne nähere Bezeichnung genannt; Brake, Johan Gronlo, Herman<br />
Wulffert, Wollersinck, de Greve, Goessman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt Wedehage, Roleff<br />
Golinckhorst, Wittrock, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck und Ludeke de Greve.<br />
Scheinbar handelt es sich hier um eine Liste der Wagen- und Handdienstpflichtigen. Bei Herman<br />
Wulffert wird es sich um das Erbe Wulfering und bei Dethart Wulffert um den schon 1490<br />
erwähnten Markkotten handeln.<br />
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Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />
1582 die Wülffersche ist ein ganss erve.<br />
Kann auch des Sommers 10 Koye einen halven Dagh binnen holden. Noch an eigenen Holtzungh wan<br />
Godt Mastung gifft 60 Schweine mast.<br />
Ahn unfruchtbarem holtze winnet sie nichts mehr den dass sie der wenigen Erve Dannende bessern<br />
magh.<br />
Noch einen Gogartten von 3 Scheffel Linsaith.<br />
Sachsenbuch conscribiert unter dem 25.1.1582 Msc.241. St.A.O.<br />
3.4.1585 wurde Thale Wulffers, Tochter von Juergen Wulffers und Thale, in Groenloh, aus der<br />
landesherrlicher Leibeigenschaft freigelassen.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />
2.8.1588 Johan Wulffers des eltisten und seine Brueder Juergen und Herman Freilassung, Eltern<br />
Juergen Wulffers und Marie, in Groenlohe.<br />
Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />
1593 Wulffert gibt ein Rindt ums 3. Jahr.<br />
Wulffert gibt ein paar Huener.<br />
Die Grohnloeher geben jährlich Achte Magere Schweine. So uff der Mühlen zu Quakenbrück<br />
gemestet werden. (Dieser Nachricht nach gaben die 6 Erben, worunter auch Wulfert ist, und die 2<br />
Halberben jeder ein mageres Schwein)<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593-1594 Herman Wulffert, in Gronloe, wegen dessen dass ehr uffm Sontagh hoie jnge<strong>for</strong>ett und<br />
gearbeitett mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Johan Wulffert gibt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1606 Wulffertt gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />
14.3.1613 erklären der Bürger, zu Vörden, Johan Wulfert und seine Frau Catharine, dass sie alles von<br />
den verstorbenen Eltern dem Juergen Wulfert, der als Soldat unter Graf Wilhelm von Nassau steht,<br />
und der Marie Wulfert, Ehefrau des Bürgers in Vörden Luebbe Determan, ausgezahlt haben.<br />
St.A.O.<br />
1615 Johan Wulffertt, in Gronloe, gibt für den Erbwin in Ranzen Erbe in Wehl (Wehdel) in behuff<br />
seiner Tochter Cathrinen 120 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />
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27.5.1620 wurde Johan, Sohn von Johan Wulffert und Catharina, geboren in Grönloh, Kirchspiel<br />
Badbergen, freigelassen.<br />
Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />
27.5.1620 freigelassen und Freibrief gegeben. Johan Wulffert und seine Schwester Tale, Eltern Johan<br />
Wulffert und Catharina, in Groenloh.<br />
Rep.100. Abschn.69. Nr.2. St.A.O.<br />
5.6.1620 wurde die Tochter von Tale freigelassen zu Fürstenau. Morrien.<br />
Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />
1620 für Johan Wulfferts, im Gronloe, freiheitt empfangen 15 Thl.<br />
Für Talen Wulfferts, im Gronloe, freiheitt empfangen 15 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.22. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1624 Jorien Wulffert gibtt für sich und seine künftige Ehehaussfrauen, so sich mitt Leib Eigenthumb<br />
qualificieren solle, Erbwin 90 Thl.<br />
Idem Jorien Wulffert für seiner Schwester Elssen Freiheitt zu zahlen versprochen 10 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1624 Dienstgeld jeder 1 Goldgulden; Herman Gronlohe, Gerdt Wollerman, Wilhelm Greve, Herman<br />
Goessman, Jacob Middelkamp, Johan Wulffert, Johan Beckerman, Wessel Bracke.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1625 ließ der Pastor Reinerus Hardement die Bilder auf Holz am Chore in der Kirche St. georg zu<br />
Badbergen, welche der Domherr Mallingroth und der Decan Wedekind zu Quakenbrück der<br />
Badberger Kirche geschenkt hatten, renovieren. Unter diesen Bildern stehen die Namen; Dominus<br />
Reinerus Hardement, Melchior Steding, Erbgesessener zu Badbergen, Johan Hemstede, Vogt, Hinrich<br />
Einhus, Wilhelm Greve Rathlude, Menke Arenhorst, Johan Wulfert Ratlud.<br />
Es wird angenommen, dass die zuvorgenannten Personen 1629 der Kirche eine neue Kanzel mit<br />
schönem Schnitzwerk schenkten.<br />
Dühne II. S.137.<br />
1629 Juergen Wulffert im Groenloh hat statische Soldaten aufgenommen, auf Befehl gesetzt zu 50<br />
Thl. Strafe.<br />
Juergen Busch und Herman Wulferts dochter Geseke werden wegen Beischlafe mit 3 Thl.<br />
gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1631 Erbe Johan Wulfert gibt 6 Thl. Erbschatz. (monatlich)<br />
Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1631 zahlte Wulfert nach dem monatlichen Durchschlag jedesmal 6 Rth.<br />
Dühne II. S.144.<br />
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1651 Grönloh, Grete Wulwersche.<br />
An anderer Stelle derselben Bezeichnung heißt es;<br />
Gert Wulvert et uxor.<br />
Johan Wulvert et uxor.<br />
Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
1653 Johan Wuelffertt in Gronlohe gibt 2 Mark Herbstschatz.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Grönloh, Erbe Wulffert; 6 Pferde, 2 Endter, 7 Kühe, 11 Rinder, 18 Schweine, 10 Schafe.<br />
Noch; 2 Schafe.<br />
Beihaus; 1 Pferd, 1 Endter, 5 Kühe, 4 Rinder.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1657 Wulffert in Gronlohe gibt 1 Thl. Freirind-Geld.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1661 Erbe Wulffert 9 Rth. 6 Schill. 3 Pf., Beihaus 2 Rth. 5 Schill. 6 Pf. Viehschatz, welcher Betrag<br />
viermal im Jahr erhoben wird.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1664 Juergen Wulffert in Groenloh ist verstorben, sein Sterbefall wird mit 54 Thl. gelöst.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.58. Amt Fürst. St.A.O.<br />
28.6.1664 ist Wulfferts in Groenloh Nachlass zu 108 Rth. und die Halbscheid zu 54 Rth. gedungen.<br />
Es handelt sich hier um den Sterbefall des Colons Jürgen Wulfert, der mit Stincke Wehriede<br />
verehelicht war.<br />
Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />
1670 Erbe Wulffert 2 Rth., Beihaus 1 Rth., noch Beihaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
Um 1690 schuldete die Witwe Catharina Wulferts, in Grönloh, dem Herman Neteler, in Grönloh, 50<br />
Rth. und dem Johan Neteler 70 Rth.<br />
Familiengeschichte Netheler.<br />
1690 ist die Witwe Stincke Wulffers geborene Wehride entschlafen und am 2.2.1690 in Badbergen<br />
begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1705 wurde Christine Wulferts, geboren in Grönloh, Tochter der Eheleute Jacob Wulffert und Anna<br />
Beckerman, aus der landesherrlichen Eigenbehörigkeit entlassen. Freibrief vom 14.5.1705, Bischof<br />
Carl von Osnabrück (Siegel gut erhalten).<br />
Rep.100. Abschn.338. Nr.2. St.A.O.<br />
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1716 Wulfert Jacob im verwichenen Winter verstorben (□ 26.11.1715), der Sterbefall bezahlet mit<br />
39 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Rep.106. VI / y 1. Nr.1aa. St.A.O.<br />
1716 Jacob Wulfert, gestorben um Martini vorigen Jahres (□ 28.11.1715) Sterbefall in sede vacante<br />
zu 39 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Amtsgebühr 7 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />
Uxor Lücke geborene Beckerman, ad 50 Jahr., Kinder;/ Stineke ad 27 Jahre alt, vorlängst<br />
freigelassen./ Mencke 26 Jahre alt, vor ungefähr 4 Jahren freigekauft./ Marcke 25 Jahre alt, ist<br />
freigekauft./ Juergen 22 Jahre alt, ist bei letzter Sedis vacante freigekauft für 12 Rth., Amtsgebühr 3<br />
Rth./ Jacob 15 Jahre alt, eigen./ Herman 13 Jahre alt, eigen.<br />
Rep.106. VI / yI Nr.1aa. St.A.O.<br />
1722 Größe des Colonates 16 Malter 6 Scheffel Acker und Garten, 10 Malter 1 Scheffel Wiese und<br />
Weide, 6 Malter 8 Scheffel Holzung.<br />
Gesamtgröße 33 Malter 3 Scheffel 10 Quadratruten.<br />
Rep.100. Abschn.92. Nr.13. St.A.O.<br />
1722 der Heimat<strong>for</strong>scher und Grönloher Lehrer Heinrich Dühne sagt 1873 in “Geschichte des<br />
Kirchspiels Badbergen”, daß im Jahre 1722 an Grundstücken vorhanden waren;<br />
Malt. Scheff. Quadr.r.<br />
Gartenland __ 10 42<br />
Ackerland 15 7 23<br />
Wiesen 6 10 21<br />
Holzgrund 6 8 6<br />
Weiden 3 2 26<br />
Zusammen 33 Malter 3 Scheffel 3 Becher.<br />
Dühne II. S.143.<br />
6.11.1726 hat Herman Wulffert seinen Bruder Jacob freigekauft für 35 Rth., Amtsgebühr 7 Rth.,<br />
Schreiber 10 Schill. 6 Pf.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
6.11.1726 Herman Wulffert, in Grönloh, und künftige Alheidt Wittrocks Auffahrt in Wulffers Erbe für<br />
500 Rth., Amtsgebühr 100 Rth., Schreiber 1 Rth.<br />
Braut freien Standes, ein Kind soll frei sein, falls Gott mehr geben würde. Jürgen Warnefeld freier<br />
Erbman ist mit erschienen. Mutter der Braut verspricht 600 Rth., Jürgen Warnefeld Bürgt.<br />
Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
31.3.1740 Adelheid Wittrock, Ehefrau des Herman Wulfert, im Alter von 36 Jahren weniger 4<br />
Monate in Badbergen begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
27.5.1740 ist der verstorbenen Alheit Wulfferts, in Grönloh, Sterbefall angesetzt zu 54 Rth., Amts<br />
jura 11 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.<br />
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Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1743 (Jacob) Meyer zu Wehdel hat die Auffahrt mit Marie Wulfferts auf den landesherrlichen<br />
Rehdehoff inclusis juribus bedungen zu 850 Rth.<br />
Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
16.5.1750 Colonus Hermann Wulffert erhandelte Freiheit seiner mit Adelheit Wittrocks gezeugten<br />
Tochter Lücke Margaretha in toto zu 30 Rth.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Das Erbe Wulfert hatte zu<br />
liefern 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh.<br />
25.3.1761 wurde Christina Maria Wulffert, Tochter von Hermann Wulffert und Adelheid Wittrock,<br />
freigelassen für 30 Rth.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
16.7.1762 verstarb der Anerbe Hermann Mencke Wulfert im Alter von 29 Jahr 3 Monate 2 Wochen 3<br />
Tage und wurde am 19.7.1762 in Badbergen begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
2.9.1765 Pastor Block hat mit der Anerbin von Wulferts Stelle die Auffahrt inclusis juribus zu 600 Rth.<br />
bedungen.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
31.12.1765 verstarb Hermann Wulfert an einer Schwindsüchtigen Krankheit, seines Alters 64 Jahre 3<br />
Monate und 11 Tage, auf dem Erbe und wurde am 3.1.1766 in Badbergen begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
Mit dem Ableben des ledigen Anerben Hermann Mencke Wulfert am 16.7.1762 und seines Vaters<br />
Hermann Wulfert am 31.12.1765 erlosch die Manneslinie des Hofes. Das Erbe fiel nun an die 1737<br />
geborene Tochter Catharina Adelheid Wulfert, welche seit dem 20.11.1764 Ehefrau des Bramscher<br />
Pastors Justus Christian Block war. Der spätere Cons.-Rath Justus Christian Block verbrachte die<br />
letzten Jahre seines Lebens von 1812-1814 auf Wulfering bei seinem Sohne Advokat Christian<br />
Diedrich Block, welcher den Hof verpachtet hatte. Er selbst wohnte in einem seiner Heuerhäuser<br />
und unterhielt im Dorfe Badbergen ein Anwaltsbüro. Während der Verpachtungszeit geriet das<br />
Colonat ziemlich in Verfall, besonders unter den Eheleuten Johann Gerhard Bockhorst und Catharina<br />
Maria Kuhre, die den Hof von 1824-1842 bewirtschafteten. Am 18.10.1814 ist Justus Christian Block<br />
an Altersschwäche auf dem Erbe verstorben und am 22.10.1814 zu Badbergen begraben. Er war I.<br />
Pastor emer. und Cons.-Rath in Bramsche und zuvor 25 Jahre Prediger in Badbergen. Aetatis suae 85<br />
annorum 6 mensium 1 diis. Witwer. Justus Christian Block war in Badbergen geboren und daselbst<br />
am 13.4.1729 getauft als Sohn des Pastors Gerhard Henricus Block und dessen Lebensgefährtin<br />
Catharina Elisabeth Hickmann. Als Consistorialrat Block am 1. “Junisonntage” des Jahres 1803 in<br />
Bramsche Gottesdienst hielt, rückten die ersten Franzosen in die Stadt ein und zwangen ihn, seine<br />
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Predigt abzubrechen. Block hatte einen äusserst boshaften und brutalen Colonel Namens Varé in<br />
Quartier, der ihm viel Kummer und Verdruss bereitete.<br />
Im Jahre 1783 wurde der Wulfertsche Speicher auf dem Kirchhofe von dem Meister Lusch cum filia<br />
bewohnt. Für diesen Speicher mußte Wulfert an die Kirche 1½ Stück Beedegarn geben. Bei dem<br />
genannten Meister Lusch handelt es sich um den Meister Johann Adam Lutsch, der aus Heberndorf<br />
im Fürstentum Schwarzenburg stammte und am 29.4.1755 in Badbergen Anna Margaretha aufm<br />
Ohrde gefreit hatte.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg. und Kirchenrechnungen St. Georg Bdbg.<br />
1787 wird berichtet, daß bei den Rundefuhren die Colonen Middelkampf und Wulfert<br />
zusammenspannen.<br />
1788 nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger ruhten im Jahre 1788 auf dem<br />
Colonate Wulffert 1064 Rth. Schulden.<br />
Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />
1803 Größe des Hofes;<br />
Garten- und Ackerland 20 Malter 9 Scheffel.<br />
Wiesen 7 Malter 5 Scheffel 27 Quadratruten.<br />
Weiden 3 Malter 2 Scheffel 27 Quadratruten.<br />
Holzgrund 6 Malter 8 Scheffel.<br />
Zusammen 38 Malter 1 Scheffel.<br />
Dühne II. S.144.<br />
1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Kriegs-<br />
Supplementar-Steuer auferlegt. Zu dieser hatte das Erbe Wulfert 2 Thl. aufzubringen.<br />
1807 stellte der Vogt Johann Christian Block ein Hofesverzeichnis auf. Nach diesem Verzeichnis<br />
betrugim Juli der Heuervertrag 531½ Rth. In diesem Anschlage ist das Erbwohnhaus mit dem dabei<br />
befindlichen Gebäuden, Garten und Hofraum für die Praestierung des Rauchschatzes, der gemeinen<br />
Reihelasten gerechnet und daher nicht in Anschlag gebracht. Die Leibzucht mit dem Garten ist<br />
veranschlagt zu 20½ Rth., die Nebenwohnung litt.C. zu 24 Rth.<br />
,, litt.D. zu 12 Rth.<br />
,, litt.E. zu 10½ Rth.<br />
,, litt.F. zu 18½ Rth.<br />
Die Grundstücke sind veranschlagt ;<br />
20 Maltersaat Ackerland 373½ Rth.<br />
7½ Maltersaat Wiesengrund, der wenigstens 22 Fuder Heu liefert zu 55 Rth.<br />
An Holzgrund sind angegeben 6 Malter 8 Scheff. wovon aber kein<br />
Anschlag gemacht.<br />
3 Malter 2 Scheff. Weidegrund zu 17½ Rth.<br />
446 Rth.<br />
Als Abgänge sind berechnet;<br />
Monatschatz 4. dempta 45 Rth.<br />
Gutsherrlichen Gefällen;<br />
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1 Fass Hundehafer 3 Rth.<br />
1 mageres Schwein 3 Rth.<br />
2 Hühner 3½ Schill.<br />
Ums 3e Jahr ein Rind, wovon eines Jahres Anschlag 2 Rth. 10½ Schill.<br />
Zehntholzgeld 1 Rth.<br />
Für 1 Fuder Brüchtengerichtsholz 2 Rth.<br />
Für den wöchentlichen Spanndienst mit 2 Pferden 9 Rth.<br />
Herbstschatz und ständiges Dienstgeld 2 Rth. 14⅛ Schill.<br />
Für Abgaben an die Geistlichkeit 2 Rth. 17½ Schill.<br />
Die Reparation von 8 Gebäuden und sehr vielen Befriedigung wozu<br />
Zwar das Holz vom Hofe erfolgen muß, indessen das Arbeitslohn<br />
Ein Jahr in’s andere gerechnet wenigstens betragen wird 35 Rth.<br />
5000 Rth. passiv-Schulden, die von Abfindung der Geschwister,<br />
Urbarmachung aus der Mark acquirierten noch nicht cultivirt gewesenen<br />
Gründen etc. herrühren, davon die Zinsen zu 4 % betragen 200 .<br />
Summa 360 Rth. --.<br />
Die Ausgabe von der Einnahme abgezogen bleibt ein jährlicher Reinertrag von;<br />
225 Rth. 6 Schill. 11½ Pf.<br />
Dühne II. S.142-143.<br />
1809 stellten die Markgenossen Antrag auf Teilung der Mark bei der westfälischen Praefecture in<br />
Osnabrück. Der Antrag wurde auch bald genehmigt, die Durchführung aber wurde durch die<br />
Kriegszeiten verzögert. Erst am 1.12.1828 konnte der Recess unterschrieben werden, nach welchem<br />
Wulfert-Block 27501 Wertruten zuerkannt und folglich 50,8 ha Grundfläche zugewiesen wurden.<br />
Erbe Wulfert in Grönloh, Auffahrt 600 Rth., Catharina Adelheid Wulfert, * 1737, † 1797, Sterbefall 45<br />
Rth. 5 Schill. 3 Pf., ∞ Pastoris Block, Sterbefall 50 Rth., Kind.;/ Catharina Elisabeth, * 1765./ Christina<br />
Amalia, * 1767, freigekauft für 30 RTh../ Hermann Henrich Günther, * 1769, † 1772./ Maria<br />
Charlotte, * 1771, † 1774./ Christian Diedrich, * 1773./ Charlotte, * 1776, freigelassen für 30 Rth.<br />
1798./ Carolina Amalia, * 1778.<br />
Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />
Rep.122. III. B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />
Am 10.3.1808 wurde der Advokat Christian Diedrich Block mit Margaretha Jelena Elisabeth Lange,<br />
Tochter des Pastors Johann Anton Lange und dessen Ehefrau Johanne Christine Hickmann, in<br />
Bramsche getraut. In dieser Ehe wurden 2 Kinder geboren.;/ Justus Johann, * 9.1.1809 Grönloh,<br />
Anerbe./ Catharina Johanna, * 4.9.1810 Grönloh.<br />
An den folgen dieser letzten Geburt ist die junge Mutter am 22.9.1810 auf dem Erbe gestorben und<br />
am 25.9.1810 in Badbergen zu Grabe getragen. In zweiter Ehe hat Christian Diedrich Block dann die<br />
Schwester seiner verstorbenen Frau geehelicht. Johanna Christina Agnesa Wulfert-Block, geborene<br />
Lange, war am 27.12.1787 in Bramsche geboren und ist am 17.3.1870 in Grönloh verstorben. Sie war<br />
Mutter von 5 Kindern;/ Christina Margaretha, * 6.4.1815, ˜ 13.4.1815./ Rudolph Arnold, * 8.3.1817,<br />
˜ 26.3.1817./ Friedrich Christian, * 18.10.1818, ˜ 5.11.1818./ Martina Amalia, * 18.10.1820, ˜<br />
10.11.1820./ Georg Diedrich Günther, * 4.4.1822, ˜ 3.5.1822.<br />
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1817 lies Christian Diedrich Wulfert-Block die ungewissen Gefälle zu einer jährlichen Rente von 4<br />
Malter 5 Himten 3 Metzen 2½ Becher und den Spanndienst zu 1 Malter 3 Himten 1 Metzen und zwar<br />
Hälfte Roggen und zur anderen Hälfte Hafer fixieren.<br />
Dühne II. S.142.<br />
1834 Größe des Erbes 405 Morgen 27 Quadratruten.<br />
Dühne II. S.143.<br />
15.7.1836 wird die bestohlene Witwe Block, Johanna Christina Agnesa, geborene Lange, in Grönloh<br />
durch den Vogt Weber berichtet, daß sie an einem Montage oder Donnerstage das ihr von<br />
Margaretha Dehlmann gestohlene Leinen zurückerhalten kann. Die Diebin hat das Leinen, 24 Ellen,<br />
an die Witwe Peiling in Gehrde verkauft, die Elle zu 9½ Grothe, und diese wiederum 6 Ellen an den<br />
Steueraufseher Knapke in Badbergen und 18 Ellen an den Kaufmann Twelbeck in Gehrde.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
29.9.1836 wurden Justus Johann Block, Stätte Wulfering, und Maria Elisabeth Wollermann, von der<br />
Stätte Kleine Wollermann, in der Kirche St. Georg copuliert.<br />
1837 einer der Wulfertschen Heuerleute war Johann Hermann Wessel Stegemann, der gebürtig aus<br />
Langen stammte. Er hatte am 17.3.1837 in Badbergen Anna Catharina Vossbrinck aus Grönloh,<br />
Tochter des Heuermannes Johann Heinrich Vossbrinck und dessen Ehefrau Catharina Adelheid<br />
Reuter, geheiratet. Die junge Frau starb bei der Geburt ihres einzigen Kindes am 7.11.1837 im Alter<br />
von 17 Jahren 11 Monaten 5 Tagen. Ihr Söhnlein Johann Hermann, geboren am 7.11.1837, erhielt<br />
am 17. November a.c. die Nottaufe und ist alsbald darauf gestorben und am 20.11.1837 in<br />
Badbergen begraben. Am 2.11.1844 schritt Johann hermann Wessel Stegemann zur zweiten Ehe mit<br />
Catharina Maria Schnetlage sive Amerland, Witwe des Hermann Heinrich Pahlmann, welche am<br />
24.3.1847 noch nicht 27 Jahre alt verstarb. In deiser Ehe wurden 2 Söhne geboren;/ Johann<br />
Hermann Heinrich, * 14.3.1845, † 23.6.1847./ Johann Hermann Diedrich, * 23.12.1846, † 27.3.1847.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg. und Familiegeschichte Stegemann.<br />
1838 herrschte ein starker Sturm, der die Schule in Grönloh umriss.<br />
1840 sagt die 14 jährige Lucia Marie Thumann gegen ihre Tante Margaretha Thumann, die als Diebin<br />
im ganzen Kirchspiele und darüber hinaus bekannt ist, aus. Unteranderen hat die Diebin auf der<br />
Merlage im Kirchspiele Gehrde 9 Gänse und bei dem Pächter Bopckhorst auf Wulfering in Grönloh 6<br />
Gänse gestohlen und deren Federn in Quakenbrück verkauft.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
1843-1844 wurde die Schule in Grönloh neugebaut. Hierzu hatte Wulfert-Block Spann- und<br />
Handdienste zu leisten. Wulferts Baukostenbeitrag betrug 146 Rth. 3 ggr. 6 Pf.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
1846 klagte die Witwe des Goldschmiedes Hölscher, früher zu Quakenbrück, jetzt zu Detmold, gegen<br />
die Wulfering’schen Gläubiger Comtée nunc Dr. Jur. André. Liquidaten.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
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1847 nach dem Amtsregister von 1847 sind sämtliche Lasten und Abgaben mit 1226 Rth. 7 ggr. 7 Pf.<br />
abgelöst.<br />
2.1.1860 löste Wulfert seine Abgaben an die katholische Pfarre von 1 Scheffel Hafer, 20 Pfund Heu, 3<br />
Pröben und Beipröben und 3 Stück Garn mit 97 Rth. 21 gr. 9 Pf. ab.<br />
Ei Badberger Pröben bestand 1718 aus einem Brot, das 40 Pfund schwer und gut ausgebacken sein<br />
mußte, dem “Bordscheffel”, mit einer Mettwurst, die so lang sein mußte, daß man mit ihr das Brot<br />
umwinden konnte. Konnte eine Mettwurst nicht gegeben werden, war ein größeres Stück Fleisch zu<br />
geben. In den Fasten kamen dazu einige Eier.<br />
Rep.122. III. B. 375. (1718) St.A.O.<br />
1865 stand Wulfert nach dem Grundsteuergesetz mit monatlich 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf. Als Steuerzahler<br />
an der Spitze aller Höfe des ganzen Kirchspieles Badbergen. Keiner der anderen Höfe erreichte auch<br />
nur die 4 Rth. Grenze.<br />
1866 Größe des Colonates 401 Morgen 54 Quadratruten.<br />
28.12.1868 richtete ein heftiger Sturm beträchtlichen Schaden in den Holzungen und an den<br />
Gebäuden an.<br />
1868 zahlte Wulfert monatlich an Grundsteuer 4 Rth. 24 ggr. 3 Pf., Häusersteuer 10 ggr. 8 Pf.,<br />
Personensteuer 27 ggr., alles zusammen 6 Rth. 2 ggr. 1 Pf.<br />
22.6.1869 ist Maria Elisabeth Wollermann, Ehefrau des Justus Johann Wulfert-Block verstorben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
19.7.1870 mußten sämtliche Bauern der Kirchspiele Badbergen und Menslage, darunter also auch<br />
Colonus Wulfert-Block, mit ihren Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die<br />
brauchbaren Pferde für den Kriegsdienst ausgesucht wurden. Es war nämlich Krieg zwischen<br />
Preussen und Frankreich ausgebrochen.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
23.11.1871 führte Hermann Diedrich Wilhelm Block seine Liebste Anna Christine Wilhelmine Meyer<br />
zu Devern zum Traualtar.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
Am letzten November 1871 fiel ½ Fuss Schnee. So früh und so viel ist seit Menschen Denken nicht<br />
gefallen. Dann kam Frost dazu, sodaß man am 7. Dezember 20 Grad Kälte hatte, dann aber wurde es<br />
wieder gelinde.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
27.12.1875 lieh Colonus Hermann Diedrich Wilhelm Wulfert-Block von dem Colon Netheler, in<br />
Grönloh, 1350 Mark die jährlich mit 47,25 Mark zu verzinsen waren.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
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2.10.1878 verstarb der Zimmermeister Johann Heinrich Brickwede in Wulferings Heuer, und seine<br />
hinterlassene Witwe geborene Catharina Margaretha Landwehr am 30.1.1882. Mehrere<br />
Generationen der Familie Brickwede sassen als Heuerlinge auf Wulfering. Das zeugt von einem edlen<br />
Gemeinschaftsgefühl, das Bauer und Heuermann beseelte.<br />
4.4.1880 ist der Colon Justus Johann Wulfert-Block auf Wulfering gestorben und am 7.4.1880 zu<br />
Badbergen begraben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
1.4.1882 wird auf Antrag das Testament der verstorbenen Eheleute Johann Heinrich Brickwede und<br />
Catharina Margaretha Landwehr vom 21.5.1872 eröffnet. Für die in Amerika lebenden Brickweden<br />
Kinder wird Hermann Wulfert in Grönloh als Bevollmächtigter bestimmt, die Interessen derselben<br />
wahrzunehmen.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
5.5.1883 zwischen 3 und 4 morgens, brannte das Wulfert’sche Heuerhaus, das sogenannte<br />
:Kamphaus”, das von dem Heuermann Heinrich Wendt bewohnt war, total nieder. Die Mobilien<br />
wurden teilweise gerettet, doch 2 Kühe und der Hund kamen in den Flammen um. Das Heuerhaus<br />
war bei der Calenberger Grubenhagenschen Feuerversicherung nur zu 75 Rth. oder 225 Mark<br />
versichert.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
6.3.1884 fand eine Ortstermin statt zwecks Beratung und Beschlussfassung über die Herstellung des<br />
Grenzweges zwischen den oldenburgischen Bauerschaften Bünne und Schwege und der preussische<br />
Bauerschaft Grönloh. Es nahmen daran teil; Grossherzoglicher Oldenburgischer Amtshauptmann,<br />
Gemeindevorsteher Fangmann aus Dinklage und mehrere Oldenburgischer Interessenten, der<br />
Preussischer Kreishauptmann, der Gemeindevorsteher Wulfert, Hofbesitzer Grönloh, Hofbesitzer<br />
Netheler, Hofbesitzer Göhlinghorst und Hofbesitzer Wollermann, sämtlich aus Grönloh. Der ganze<br />
Weg wurde abgeschritten und in Augenschein genommen, und darauf im Hause des Coloni Große<br />
Wehrmann in Bünne über die Herstellung verhandelt, aber eine Einigung kam nicht zustande. Auf<br />
dem Rückweg kehrte der Kreishauptmann bei Gastwirt Reinermann in Wehdel ein, wo auch bald die<br />
Grönloher Vertreter eintrafen. Man verhandelte noch einmal, doch wiederum erfolglos. Erst 1886<br />
wurde die Herstellung des “Dieckbrockweges” ausgeführt.<br />
St.A.O.<br />
Um 1900 befand sich auf Wulferts Gründen, im Haarbusche, eine noch leicht erkennbare 200 Meter<br />
lange Landwehr.<br />
9.6.1910 ist Hermann Diedrich Wilhelm Wulfert-Block gestorben.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
5.6.1913 wurde der Anerbe Rudolf Arnold Diedrich Wulfert-Block und Anna Brundert aus Lechterke<br />
in der Kirche zu Badbergen copuliert.<br />
T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />
Anna Brundert war am 22.4.1891 in Lechterke als Tochter des Hofbesitzers Hermann Brundert und<br />
dessen Ehefrau Auguste Volkert geboren und brachte ihren elterlichen Hof mit in die Ehe. Sie wurde<br />
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Mutter von 2 Kindern.;/ Hilde Auguste, * 21.3.1916, ∞ 2.6.1938 Hermann Kurt Gustav Sickmann./<br />
Hermann Justus, * 2.3.1921, Anerbe, † 18.3.1942 Roslawl in Russland im Schlachtgetümmel gefallen.<br />
Beide Höfe fielen nun an seine Schwester Hilde Sickmann, geborene Wulfert-Block.<br />
1926 war der von dem Reichsfinanzamt festgestellte Einheitswert des Hofes Wulfert 100200,—RM.<br />
1926 Größe des Hofes 111,5 ha.<br />
4.8.1933 ist die Witwe Anna Christine Wilhelmine Wulfert-Block, geborene Meyer zu Devern,<br />
entschlafen.<br />
1950 Größe des Hofes 111 ha oder 444 Morgen.<br />
1952 hat das alte Erbwohnhaus einen stattlichen neuen Fachwerkgiebel erhalten.<br />
31.10.1954 ist die Ehefrau Anna Wulfert-Block, geborene Brundert, verstorben und ihr<br />
hinterbliebener Lebensgefährte Rudolf Arnold Diedrich Wulfert-Block am 27.5.1959.<br />
Die Eheleute Hermann Sickmann und Hilde Auguste Wulfert-Block, jetzige Eigentümer, haben 2<br />
Söhne.;/ Hermann Heinrich Rudolf, * 27.12.1945./ Werner Hermann Heinrich, * 12.6.1948.<br />
Erbe Wulfert in Mimmelage.<br />
Der Hof Wulfert liegt in der Bauerschaft Groß Mimmelage des Kirchspiels Badbergen. Die<br />
Schreibweise des Namens dieser Bauerschaft ist vor mehreren Jahrzehnten behördlich als<br />
“Mimmelage” fälschlich angeordnet worden. Um 1900 schrieb man allgemein “Minmelage” welche<br />
Schreibweise alte Leute bis auf den heutigen Tag beibehalten haben. In einer Urkunde von 1240<br />
steht “Mintmelaghe”. In der Urkunde “Confirmatio super pleben concessam in Menslage de<br />
parochia Loningen” 1247 kommt “parvum Mintemelaghe” (Klein Mimmelage) vor. Diese Bauerschaft<br />
heißt in dem landesherrlichen Viehschatzregister von 1490 “Bursscop to lutteken Myntmelage”, und<br />
das heutige Groß Mimmelage ist genannt “Bursscop to Mindmelage”. Die alten Badberger Urkunden<br />
der Kirchenbücher sprechen nur von einer Bauerschaft “Mindmelage, Mimelage und Minmelage”.<br />
Die Bezeichnung “Klein Mimmelage” ist wohl üblich geworden, als die Höfe des Teiles der<br />
Bauerschaft Minmelage der neu gegründeten Kirche in Menslage als Pflichtig überwiesen wurden.<br />
Im Kopfschatzregister (1511-1539) heißt das heutige Groß Mimmelage “Myntmelage” und in einer<br />
Urkunde des Jahres 1522 “tho Groten Myntmelage”. 1560 heißt es “Burschup Mynmelage”, und im<br />
Sxchornstein- Feuerstättenverzeichnis vom Jahre 1599 steht “Mindmelage. In den Registern von<br />
1618-1650 erscheint auch “Mimmelage”. Aus der ältesten Schreibweise Myndmelage oder<br />
Mintmelage wurde abgeschliffen vom Volksmunde “Minmelage”, und letztere Schreibweise sollte<br />
als richtig gelten. Über die Bedeutung des Namens ist man sich nicht einig. Da es sich aber um ein<br />
Niederungsgelände zwischen dem alten Farngau und dem Hasegau handelt, in welchem die<br />
Minze.ächsisch “mint”, schwedisch “mynta” und dänisch “minte”, reichlich vertreten war, ist es nicht<br />
unmöglich, daß die Bauerschaft ihren Namen von der Minze erhalten hat. Wahrscheinlich ist die<br />
umfangreiche Bauerschaft Minmelage zwischen 1000-1200 in dem bis dahin unbewohnten Gebiet<br />
gegründet worden. Sie ist eine westfälische Streusiedlung mit Einzelhofanlage. Groß Minmelage ist<br />
eine Siedlung von 8 Erben und 15 Halberben. Aus der Mitte der Ganzerben und Halberben ging<br />
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jährlich der Burrichter oder Bauerrichter hervor. Die Erbkotten, Markkotten usw. sind weit jüngere<br />
Anlagen.<br />
Der Bauernhof Wulfert ist der Classification der Höfe nach ein Voll- oder Ganzerbe und wurde in den<br />
Registern des 19. Jahrhunderts sub. Nr.1 der Bauerschaft Groß Minmelage geführt. Es ist eine der<br />
ältesten Alagen der Minmelager Siedlung. Auch sein patronymischer Name, der von Wolfhart,<br />
Wolfhard, Wolfram oder Wolfgang abgeleitet ist, bestätigt sein Alter. Wenn man von Hof Wulfert in<br />
Groß Minmelage oder seinem Zubehör spricht, sagt man in der Umgangssprache “Wulfers”,<br />
während man bei Wulfert in Grönloh “Wulfering” sagt. Wulfert war früher im Besitz der mächtigen<br />
Grafen von Tecklenburg. Wann und wie es in den Besitz derselben geraten ist, ist nicht bekannt. Mit<br />
dem Erbe war eine Zeitlang ein Heinrich von Ledebour belehnt, 1479 war es an Brun de Bare eigen,<br />
dann aber belehnte der Graf von Tecklenburg den aufsitzenden Bauer Wulfert mit dem Erbe. Als<br />
Wehrfester hatte Wulfert jedesmal, wenn die Tecklenburger in Fehden und Kriege verwickelt waren,<br />
zwei waffenfähige Männer zu stellen. Als die Macht der Tecklenburger gebrochen war, wurde<br />
Wulfert ein Lehn der Könige von Preussen. Es liegen Lehnbriefe des Friedrich I., Friedrich Wilhelm I.,<br />
Friedrich II. und Friedrich Wilhelm, Konig von Preussen, vor. Dies Lehn war ein sogenanntes<br />
Kunkellehn. Das heißt, es konnten auch weibliche Nachkommen erben und belehnt werden, wenn<br />
ein Sohn als Anerbe nicht vorhanden war. Aufheiratende Ehemänner konten nicht belehnt werden.<br />
Der letzte Lehnbrief ist vom Jahre 1792 für Margaretha Maria Wulfert, Ehefrau des Johann Meyling<br />
sive Wulfert. Sie wurde mit dem Hofe belehnt, nachdem ihre Mutter Lücke Wulfert, Witwe des<br />
Johann Hermann Hillige sive Wulfert, am 24.9.1791 verstorben war. Die Lehnshoheit ist 1833<br />
erloschen, eine Ablösung oder ein Freikauf brauchte nicht stattfinden, da das Erbe ein freies Lehn<br />
war.<br />
1.8.1479 Brun de Bare, Knappe, verkauft 6 Schillinge jährlicher Rente aus seinem Erbe Wulfferdynck<br />
in der Bauerschaft Myntmelage, Kirchspiel Badbergen, für 6 Mark an die Kirchenraete von St.<br />
Sylvester in Quakenbrück.<br />
Kirchenraete; Otto Vos, Knappe, Johannes Rogge und Meynhard Visbeke.<br />
Dep.50a. Nr.16. S.15. St. Sylvester Quak. St.A.O.<br />
1490 Bursscop to Mindmelage, Herman Wulffard; 11 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 5 Rinder, 9<br />
Schweine.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
1511-1539 dt. II Marck Jacob Wulfferdinck, Grete (Taleke) uxor III Marck XVI Schill.<br />
dt. Marcam Arndt Wulffert …….. ……… ………………………. I Marck IIII Schill.<br />
Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />
Diese beiden Kopfsteuerpflichtigen stehen hinter einander. Bei Jacob Wulfferdinck handelt es sich<br />
sichtbar um den Vollhof. Ob seine Frau nun Grete oder Taleke hieß, ist unsicher. Taleke ist von<br />
derselben Hand über Grete geschrieben, doch der Name Grete ist nicht durchstrichen. Wer Arndt<br />
Wulffert ist, kann nur vermutet werden. Er könnte ein Bruder des Colons Jacob sein. Die Ehefrau des<br />
Arndt Wulfert ist nicht genannt. Vielleicht war er verwitwet, da die letzteren Beträge für Kinder über<br />
12 Jahre und Dienstpersonal gezahlt worden sind.<br />
1512 Mintmelaghe, Arndt Wulfert IIII Schill., Johan Wulffert III Schill. Kopfschatz.<br />
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Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
6.8.1539 die Knappen Jaspar Tribbe und Hinrick van Leden bewilligen Toele, Hermans und Hillen to<br />
Borcherdinck Tochter, die sich ihnen zu eigen gegeben hat, Johan Wulfferde geheiratet hat und auf<br />
das Erbe ton Dyke in der Bauerschaft Mynthmelage gezogen ist, dass ihr erstes Kind frei sein soll.<br />
Urk. d. Hauses Campe St.A.Münster.<br />
15.6.1590 hat “de Blixen Borgerdincks Haus in der Ihorst angezündet und verbrandt, imgleichen 5<br />
Häuser zu Mintmelage im Kirchspiel Badbergen”.<br />
Erdmanns Liliens Chronik III. Teil, S.147.<br />
Die hier erwähnte Frauensperson Blixen war seinerzeit eine Gefahr und ein Schrecken der<br />
Bevölkerung. Mit ihrem Namen schüchterte man noch nach 1900 Kinder ein und gebrauchte den<br />
Namen zum Fluchen.<br />
1591 wurden von raubenden Soldaten 5 Höfe in Brand gesteckt. Unter diesen Höfen waren die<br />
Erben Wulfert und Ahlert.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1598 Johan Wulffert zu Mintmelagh wird wegen Gerlich de Wendt daselbst eingelagh ussgeraufften<br />
bandes mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Jacob Wulffert gibt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1599 Burschup Mynmelage, Jacob Wulffert.<br />
Eine Leibzucht oder ein Nebenhaus war 1599 noch nicht vorhanden. Auch in den Jahren 1631, 1636<br />
und 1648 ist kein Nebengebäude verzeichnet.<br />
Schornstein- und Feuerstellenverzeichnis 1599 St.A.O.<br />
1608 Johan Wulffert wird wegen beschädigten Daumen mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1631 Erbe Johan Wulfert gibt 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />
1636 war Johan Wulfert Bauerrichter und gab als solcher statt 1½ Rth. nur 15 Schill. 9 Pf.<br />
Contributionsreg. 1636 St.A.O.<br />
1637 waren viele Bauern mit den Contributionszahlungen im Rückstande. Der schwedische<br />
Rittmeister Blancken war 1637 beauftragt, in Vehs und Groß Minmelage die Rückstände an Steuern<br />
einzutreiben. Auf dessen Drauwschreiben hin entsandten Johan Wulffert und Johan Elting, denen<br />
gerade das Bauerrichteramt unterlag, den beheimateten Leutnant Johan Tellkamp und Wilhelm<br />
Meier genannt Steenblock nach Osnabrück, um mit dem Rittmeister Blancken zu verhandeln.<br />
Tellkamp und Meier genannt Steenblock wurden aber in Osnabrück als Bürgen für die Steuerschuld<br />
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14 Tage in Arrest gehalten. Später standen Tellkamp und Meier genannt Steenblock in Kaiserlichen<br />
Diensten. Von Fürstenau aus versuchten sie, Elting in Vehs zum Zwecke von Verhandlungen<br />
aufzusuchen, gerieten aber erneut in schwedische Hände und wurden gefangen gehalten. Als<br />
Lösegeld und sonstiger Schaden musste Elting ihnen 100 Rth. zahlen. Noch im Jahre 1656 hatte<br />
Minmelage die auf es entfallende Hälfte nicht zurückgezahlt. Der Leutenant Johan Tellkamp ist am<br />
18.3.1681 in Badbergen begraben und Wilhelm Steinblocks Witwe Alheit am 22.11.1680.<br />
1647 gab Johan Wulfert jedesmal an Contribution 5 Rth.<br />
1648 war Johan Wulfert wieder Bauerrichter und zahlte daher nur 2½ Rth. Contribution.<br />
Contributionsreg. 1635-1636 St.A.O. und Dühne II. S.214.<br />
1651 werden genannt; Berendt Wulffert, Alberth, Geske, 2 Knechte alss Jacob und Mencke, de<br />
Magdt Gebbeke.<br />
Einwohnerverzeichnis 1651 Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />
1653 Berent Wulfert wird wegen Verrichtete mutwillige schlegerei und messer Ziehens wider<br />
Herman de Wendt mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />
Berent Wulfert zu Mintmelage wird wegen wider Gerdt Rickehauss erreigten tumults, scheldens und<br />
Schlegerei mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Bauerschaft Mimmelage, Erbe Wulffert; 6 Pferde, 2 Endter, 7 Kühe, 15 Rinder, 23 Schweine.<br />
Leibzucht; pauper.<br />
Viehbeschreibung 1651 Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />
1661 Erbe Wulffert gibt 7 Rth. 8 Schill. 3 Pf. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr erhoben<br />
wird.<br />
Viehschatreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
7.8.1668 erscheinen aus der Bauerschaft Mintmelage Johan Luedeling junior, Jacob Dieckman, Johan<br />
Sandt Kuhlen, Herman Buerding, Berend Wulferts Sohn Johan für sich und namens der<br />
Mitinteressierten wegen geschütten Viehes in der grossen Quakenbrücker Mark auf dem Rathause<br />
zu Quakenbrück.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1670 Erbe Wulffert gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
30.10.1685 erklärt vor Johannes Nienkirchen, Richter zu Quakenbrück, der ehrbare Albert Lueling zu<br />
Mintmelage, auf Luelings Erbe daselbst, für sich, seine Frau Luecke Gerding, dem Johan Wulfert in<br />
Mintmelage 63 Rth. schuldig zu sein und stellt darüber einen Schuldschein aus.<br />
Testes; Melchior Libborch zu Quakenbrück und Herman Burmeister von Mintmelage.<br />
9.4.1695 setzt Johan Wulfers, Schwager des Johan Meyer zu Menslage, in seinem Testament seines<br />
seligen Bruders Sohn namens Johan Wulfers, zu dem der Erblasser Pate gewesen ist, zum<br />
Universalerben seiner Lassenschaft ein. Auch gedenckt er der beiden Kinder seiner verstorbenen<br />
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Schwester Geske Meyer zu Menslage, geborene Wulfers, Christina und Johan Meyer. So geschehen<br />
zu Badbergen.<br />
Der 1695 genannt Johan Wulfers, sein verstorbener Bruder, dessen Name aber nicht genannt ist,<br />
und seine Schwester Geske Wulfers, verehelichte Meyer zu Menslage, waren die Kinder der Eheleute<br />
Henrich Wulfers und …. Middendorf. Der Erblasser Johan Wulfers wird ledig verstorben sein, und die<br />
Eltern Henrich Wulfers und …. Middendorf sind nicht Colonen auf Wulfert gewesen. Da die<br />
Kirchenbücher in Menslage erst 1694 beginnen, kann mit Sicherheit nichts festgestellt werden,<br />
zumal auch andere Nachrichten bislang nicht angefallen sind. Auch die 1671 beginnenden Badberger<br />
Kirchenbücher versagen wegen der Häufigkeit des Namens. Sicher ist, dass Geske Wulfert 1684 den<br />
Witwer Johan Meyer zu Menslage freite, ihre Tochter Christina 1685 geboren wurde und ihr Sohn<br />
Johan in August 1691. Sie muss bei oder bald nach der Geburt des Sohnes verstorben sein, da Johan<br />
Meyer zu Menslage 1692 zur dritten Ehe mit Anna Margaretha Kayser schritt. Auch ist berichtet dass<br />
ihre Ehe nur 7 Jahre und 10 Wochen währte.<br />
1698-1699 herrschten im <strong>Artland</strong>e grosse Not und Teuerung infolge Missernten, sodass die Obrigkeit<br />
gezwungen war, Roggen im Amte Minden aufzukaufen.<br />
Nachricht auf Hof Netheler.<br />
1722 Arnd Wulfert hat eine Lehnstätte vom Amte Tecklenburg. Derselbe muss bei Auffahrt und<br />
Sterbefall zur Zeit 14 Rth. nach Tecklenburg zahlen. An Monatschatz gibt er voll 5 Rth. 1 Schill., und<br />
an Rauchschatz inclusis der Heuerleute 5½ Rth. Ferner gibt derselbe an den Archidiaconus ½ Scheff.<br />
Sendhafer, an die Pastore 2 Scheff. Hafer und 4 Garben, an die Küster 1 Scheff. Hafer, 1 Brod, 24<br />
Garben und eine Gänsebrust und an den Richter 1 Scheff. Hafer.<br />
1722 Größe des Colonates; 13 Malter 3 Scheffel 2 Becher.<br />
Praestationsreg. 1722 St.A.O. und Akten d. Hist. Ver. Osnabr. V. 602.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu der Wulfert 4 Scheffel<br />
Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />
1783 hatte Wulfert 5 bewohnte Nebenhäuser.<br />
1787 wird berichtet, dass die Colonen Wulfert und Hamcke bei den Rundefuhren<br />
zusammenspannen.<br />
1803 bereits zu Beginn der ersten französischen Besetzung wurde dem Kirchspiel Badbergen eine<br />
Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Wulfert zahlte 2 Thl.<br />
1803 Größe des Hofes;<br />
Ackerland 8 Malter 10 Scheffel.<br />
Wiesen 3 Malter 1 Scheffel.<br />
Weiden 1 Malter 4 Scheffel.<br />
Holzgrund 1 Malter.<br />
Insgesamt 12 Malter 4 Scheffel. (dies kann nicht stimmen)<br />
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1826 ist berichtet, dass Wulfert 4 bewohnte Nebenhäuser hat.<br />
30.6.1846 Colon Wulfert in Mimmelage zeigt an, dass aus seinen unverschlossenen Speicher 3<br />
Spaten mit Stielen, die besonderen Arbeiten dienen, gestohlen sind.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
1852 ist vermerkt, dass Wulfert aus der Nortruper Mark 4 Morgen 101 Quadratruten erhalten hat.<br />
1861 Wulfert hatte den Küstern der luth. und kath. Kirche, die einen Anspruch auf 260 Pfund Brot<br />
hatten, je 1 Brot zu geben, wofür ein jeder Küster einen Weihrauch zu bringen hatte.<br />
Neues Lagerbuch 1861 (siehe Praestationsreg. 1722)<br />
1870 ist die Größe des Colonates 138 Morgen.<br />
Inschriften auf dem Ganzerbe Wulfert.<br />
Im Balken vor der grossen Einfahrtstür des Hauses steht;<br />
Johann Arend Meyling jetzo Wulfert und Margaretha Maria Wulfers Eheleute.<br />
1792 den 21. Juni. Meister Riedemann.<br />
Im Giebelbalken steht;<br />
Habe deine Lust an den Herrn der wird geben was dein Herze wuenschet. Befiel dem Herrn deine<br />
Wege und hoffe auf Ihm er wirds wohl machen. Psalm V.4 und 5.<br />
Vor der alten Scheune;<br />
Johann Arend Meifolding selig Maria Wulfers.<br />
Johann Hermann Hilge jetzt Wulfert, Luecke Wulfers Eheleute 1756 Meister Ranze.<br />
Eine andere Scheune zeigt die Inschrift;<br />
Johann Arend Wulfert geb. meiling, Margaretha Maria Wulfers und ihr Sohn Johann Arend<br />
Schwiethard Wulfert haben die Scheune 1826 bauen lassen. Riedemann.<br />
Vor einer zweiten Einfahrt steht;<br />
Mit Gott und Uberlegen setzten wir hier unsern Bau, der Herr verspricht den Segen der auf sein<br />
Wort vertraut.<br />
Mitteilung des Herrn Arnold Wulfert 1966.<br />
Besitzer des Colonates.<br />
1490 Herman Wulffard.<br />
1511-1539 Jacob Wulfferdinck ∞ Grete oder Taleke.<br />
1599 Jacob Wulfert ∞ Margaretha Ahrenhorst.<br />
1624-1648 Johan Wulfert ∞ Gesa Brokamp, * ca 1585.<br />
1651 Berend Wulfert ∞ (1) NN.<br />
Berend Wulfert, † 1683, ∞ (2) Elsabein Bodeman, † 1690.<br />
30.05.1684 Berend Wulfert ∞ Gretke im Wolde.<br />
10.10.1690 Reinke Sander sive Wulfert ∞ Gretke im Wolde, Witwe Berend Wulfert.<br />
15.10.1715 Johan Arend Meyfolding sive Wulfert ∞ Maria Wulffers, Hoferbin.<br />
16.05.1747 Johann Hermann Hillige sive Wulfert ∞ Lücke Wulffers, Hoferbin.<br />
30.09.1784 Johann Arend Meyling sive Wulfert ∞ Margaretha Maria Wulfert, Hoferbin.<br />
27.11.1836 Schwiethard Johann Arend Wulfert ∞ Catharina Maria Margaretha Wehriede.<br />
06.11.1879 Hermann Arnold Georg Wulfert ∞ Anna Helena Johanna Meyer sive Ahlert.<br />
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07.06.1924 Hermann Heinrich Georg Wulfert ∞ Alwine Stockelmann<br />
Werner Greve ∞ Irmgard Wulfert, Hoferbin.<br />
Volkert Vollerbe in Langen.<br />
Volkert in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen ist der alten Classification der Höfe<br />
nach ein Vollerbe und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts als solches unter Nr.10 der<br />
Bauerschaft geführt. 1240 wird die Bauerschaft Langen urkundlich zuerst genannt, doch ist dieselbe<br />
weit älter. Die Bauerschaft führt ihren Namen nach ihrer langestreckten Lage. Langen weist zwei<br />
Altsiedlungskerne auf. Die nördliche Höfegruppe umfasst die Vollerben Boye, Harsing, Heye,<br />
Siemermann und Volkert. Die zugehörige Langstreifenflur findet sich auf dem Esch “Ort Langen”. Das<br />
südliche Dorf setzt sich aus den Vollerben Broenne, Klatte, Sickmann, Vageding und Wesselmann<br />
zusammen, die alle am westlich der Strasse gelegenen Kernstück des Langer Esches beteiligt sind.<br />
Die Vollerben Harsing, Boye, Heye Volkert und das Halberbe Wernsing liegen so dicht bei einander,<br />
dass man die Flur “Höfeort” nannte. Wernsing und Volkert liegen einander gegenüber, nahe bei<br />
einander, nur heute durch die Eisenbahn getrennt. Volkert ist von Volkwart abgeleitet und bedeutet<br />
Volksbeschützer. Volkwart ist eine uralte Zusammensetzung, die lange vor dem Jahre 1000 begegnet<br />
als volkstümliche Würde.<br />
Im 13. Jahrhundert waren die Vogteifreie Iding, Kuest, Vageding und Volkert.<br />
Dr. Rolf Berner 1965 S.91.<br />
Um 1300 erwarb das Kloster Börstel den vollen Zehnten aus Ländereien des Hofes Volkert.<br />
KHBB 15. S.74.<br />
1376 wird ein Wicbold Volkardinck genannt. Ob dieser aber in irgendeiner Beziehung zu diesem Hofe<br />
und der Familie Volkert steht, kann nur vermutet werden.<br />
1378 der schon erwähnte Wicboldus Volkardink steht in keiner Beziehung zu dem Hofe oder der<br />
Familie Volkert in der Bauerschaft Langen, denn die Urkunde in lateinischer Sprache sagt, dass er<br />
von Hause Volkardink in der Bauerschaft Holsten des Kirchspiels Ankum stammt und auf seinen Hof<br />
zugunsten der Ordensritter zu Lage verzichtet.<br />
Datum anno domini MCCC Septuagesimo sexto in profesto beatorum Marci et Marcelliani martirum.<br />
Sudendorfs Beiträge 1840 S.130 Urk. Nr.LXXVIII<br />
Um 1400 trugen die Herren von Voss den Zehnten des Hofes als ein Lehn der Bïschöfe zu Münster.<br />
KHBB 15. S.76.<br />
29.9.1439 vor Heinrich Brawe, Richter zu Quakenbrück, verkaufen Lampeke zu Neteldynck, seine<br />
Frau Kyne und ihre Kinder Grete unD Kyne, zu Langen, die Hofstätte ton Pole, die dabei gelegene<br />
Wiese und eine mit Flachs bestellte Breite (Lynbreden), zwischen dem Lande Hannekens zu<br />
Wernsyng und Wessel to Volquardinck auf dem Esche gelegen, mit Ausnahme des Zehnten für 32<br />
Mark.<br />
Zeugen; Herman upen Orde, Friedrick Kust, Gerke Vogetman, Gerke Barlage, Wessel to Volquardinck<br />
und Otto Neteldynck.<br />
Urk. Nr.175. Copie d. 15. Jahrh. Beglaubigt von Notar Johannes Bodeker St.A.O.<br />
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1441 unter de vrigen tho Badbergen heisst es; item Wessel to Vollcquardinck 10 Schilling.<br />
Bemerkung; Wessel to Vollcquardinck ist im ganzen Kirchspiele Badbergen der höchste Steuerzahler,<br />
ihm folgen der Freibauer Wessel Teltinck mit 9 Schill. und der Stattliche Freibauer Ludeke Enchus<br />
(Enenhus) in Grothe mit nur 6 Schill.<br />
Dep.3a. I. II.G. Nr.68. Bederegister 1441 St.A.O.<br />
1458 item Otto Voss hefft entfangen dat hues to Hadersinck, dat hues tor Stege, den Kotten ton<br />
Amerlande, Ringelduven hus in D., den tegeden over dat hus to Volckquardinck, over Boyen hus to<br />
Langen, in den kerspell van Badbergen to Manleyne, twe huse to Gravenhorst in den kerspell to<br />
Essene, myt der Broeckmoelen und eyn hus ton Varwerk in den kerspell van Lastorpe, und eyn hus<br />
ton Sande in den kerspell van Badbergen in Manst.<br />
Msc.II. 162. S.225 Nr.350 Lehnbuch Bischof Johann von der Pfalz 1457-1465.<br />
1460 vor dem Richter Wermbolt von Vuellen, Knape, verkaufen Taleke, Witwe Rolewes up den Orde,<br />
Tebbeke und Johan uppen Orde, Söhne Tobias uppen Orde und im Namen Mesters Bernd uppen<br />
Orde, Dechant zu St. Martin in Münster, Sohn Tobias uppen Orde, für 36 Rhinsche Gulden den<br />
Zehnten über das Haus “Gerhard ton Pole, so dat Erbe und Hus belegen is” in der Bauerschaft<br />
Langen, an die Volkwerdersche in Langen.<br />
26.6.1472 ist Otto Voss belehnt mit “dar erve ton Sande” und mit (dem Zehnten) den tegenden over<br />
dat huis to Volquardinck und over Boyen hus.<br />
Msc.II. 163. St.A.Münster.<br />
1472 feria 6ta post Joann Bapte, item Otto Voss hevet entfangen den tegeden over dat hus to<br />
Volcquardinck to Langen, Kerspell Badbergen, in Manst.<br />
Msc.II. 163 Vechtisch Leenboeck S.117.<br />
1487 erklärt Tebbe Volquard, dass er von Otto Voss in Gegenwart von Johan Bracke und Otto Korf<br />
mit dem Zehnten über Volquards Erbe an manns statt belehnt ist.<br />
Dühne II. S.172.<br />
1488 wurde Otto Voss von dem Grafen zu Tecklenburg mit den Zehnten über das Haus Volquarding<br />
belehnt.<br />
Dühne II. S.172.<br />
1490 Bursscop to Lancgen, Wessel Volkert ; 11 Pferde, 8 Ochsen, 12 Kühe, 26 Rinder, 79 Schweine.<br />
Bemerkung; Wessel Volkert hat den größten Viehbestand in der Bauerschaft.<br />
Ferner wird genannt als zweiletzter Steuerzahler in der Liste;<br />
Henke Volqward; 1 Pferd, 4 Kühe, 2 Rinder, 4 Schweine.<br />
Bemerkung; wer dieser Henke Volqward ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Um den<br />
Markkotten Volkert in Langen kann es sich nicht handeln, da dieser in den Kopfschatzregistern von<br />
1512 und 1532 noch nicht erscheint.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
1492 des Frydages na Sunte Valentini dage, Boldewyn Voss ist belehnt mit den tegeden over dat<br />
huys to Volquardinck to Langen.<br />
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Msc.II. 163. S.97. Nr.644R.<br />
16.2.1492 erhält Boldewyn Voss u.a. dat hus ton Sande, den tegenden over dat huys to Volquardinck<br />
und den tegenden over Boyen huys to Langen.<br />
Msc.II. 163. St.A.Münster.<br />
17.6.1510 Wessele Volqwarde hefft entfangen u.i.b. behoif siner und einer broder myt den tenden<br />
des huses to Pole und myt alle siner tobehoringe, Burschaft Langen kerspell Bathbergen in dst.<br />
O.G.C. Bnd. V. S.270.<br />
29.4.1511 wird Boldewyn Voss belehnt mit dat hus ton Sande, den tegenden over dat huis to<br />
Volquardinck und over Boen huys.<br />
Msc.VII. 405. St.A.Münster.<br />
1512 Gerdt Wolquart 6 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />
1518-1519 Langen, Volquart 1 Marc.<br />
Rep.355C. Nr.4. S.16. Herbstbede St.A.O.<br />
1520 (ohne nähere Datum)<br />
Von Johan Morinck, Richter zu Quakenbrück und Badbergen, verkaufen die gemeinen Bauern und<br />
Markgenossen in Langen, Berdt Volquardinck, Johan Tydinck, Arndt Mencke, Gerdt Kusth, die<br />
Sickmansche, Kersten to Vagedinck, Johan Klatte, Johan to Wernsinck, Herman Heyge, Herman<br />
Bredekamp, Johan Rovekamp, Brun Brove, Luebbecke Brunynck, Kersten to Harsinck, Johan<br />
Symerman und Tebbeke Boige an Berndt upn Orde, senior, des Kapitels der kerken sunte Sylvester in<br />
Quakenbrück, den Platz und Raum zu beiden Seiten des Hauses und Erves ton Brunswynckell in<br />
Langen.<br />
Zeuhgen; Luebbecke Elffers, Vogd in badbergen, Johanning Meyer, Wychmansw ton Morhus,<br />
Helmerick tor Schueren.<br />
Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />
1525 Gemeine Leendach tor Vechte up dinxdach na unnser Leven frouwen Visitationis dage, item<br />
Boldwyn Voss ys beleent myt den tegeden over das hus to Volquardinck to Langen.<br />
Msc.VII. Nr.406. S.101R. Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1522-1532.<br />
4.7.1525 Boldewyn Voss wird belehnt mit dat huys ton Sande den tegenden over dat hus to<br />
Volquardinck und over Boyen huys to Langen.<br />
Msc.VII. 406. St.A.Münster.<br />
1532 dt. II Marck Gert Volckquardt, Wibbeke uxor II Marck VIII Schill.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
1534-1535 Frienn (Freie) in Langen, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck,<br />
Volcwart.<br />
Rep.355C. Nr.8a. S.7.V. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />
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1536 Lehntag in Vechta, Boldewyn Vohs is beleent mit den Tegeden von dat Hues to Volquardinck to<br />
Langen.<br />
Msc.VII. 165. Nr.578. S.111. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553.<br />
1541-1542 Langenn, Volckquart 1 Marc.<br />
Rep.355C. Nr.9. S.26R. Herbstbede St.A.O.<br />
1555-1556 Langen, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck, Volqwart.<br />
Rep.355C. Nr.32. S.7R. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />
1556 vor Dyderick tor Mollen, Richter des Bischofs von Münster und Osnabrück, für Quakenbrück<br />
und Badbergen, erscheinen; Henrich Syckeman, Johan Wesselman, Tepe Rovessings (Rovekamp?),<br />
Luebbert Buenyick (Brunynck, Luebbecke 1520?), Brun Corbecke, Henrich to Vagedinck, Roleff<br />
Klatte, Johan Biekamp (Brekamp?), Johan Mencke, Johan Kuist, Johan to Idinck, Berndt Volquardt,<br />
Zwaneke to Hersinck (Harsing?), Luedeke to Wernsynck, Johan Boje, Gottschalck Heye, Herman<br />
Symerinck und Tebbe tor Stege, Markgenote de Burschop to Langen in den kerspell Batbergen, und<br />
verkaufen an Johan von Bursewynchell und seiner echten Husfrau und Erben einen lynen orth vor<br />
den Langer Mersche by Burswynckeles belegen vor eine genugsame summe Gulden.<br />
Zeuge; Wythem Morinck und Johan …..<br />
Anno domini Millesimo Quingentesimo quinquagesimo sexto die …. Gregorii papa. (1556)<br />
Quelle Meyer zu Bergfeld.<br />
29.4.1560 ist Hinrich Voss mit dem huse tom Sande, den tegenden over dat hues to Volquardinck<br />
und over Boienhues belehnt.<br />
Msc.VII. 408 St.A.Münster.<br />
1565 wurde ein neuer Erbschatz ausgeschrieben und die Höfe wurden nunmehr in Vollerben,<br />
Halberben, Erbkotten und Markkotten eingeteilt.<br />
1565-1566 Langenn, jeder ½ Goldgulden; Rovekamp, Vogetman, Kuist, Idinck, Volquart.<br />
Rep.355C. Nr.50. S.9R. Dienstgeld der Freien St.A.O.<br />
1565-1566 Langen, Volquart 1 Marc.<br />
Rep.355C. Nr.50. S.22R. Herbstbede St.A.O.<br />
1567 fand zwischen Vollerbe Heye und Vollerbe Volquarding mit Bewilligung der beiderseitigen<br />
Grundherren ein Grundtausch statt. Als Grundherr über Heyen Erbe wird Clamor von dem Busche<br />
und über Volquerdings Erbe die Vormünder über Bremers Kinder genannt. Dühne schreibt; 1567 war<br />
Volkert an von Bremer eigenbehörig und später frei. Diese Nachricht scheint nicht zutreffend zu sein.<br />
Volkert hatte wahrscheinlich Grundstücke unter, deren Grundherrschaft von Bremer war, die er mit<br />
dem Vollerbe Heye austauschte. Wahrscheinlich handelte es sich um Grundstücke untergegangenen<br />
Pohl-Erbes, die Volkert unter hatte.<br />
Arch. Haus Schulenburg und Dühne II. S.172.<br />
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23.9.1568 wurde Henrich Voss zugleich seines Bruders Otto gleichermassen wie sein Vater Boldewin<br />
Voss belehnt mit dem Hause zum Sande, den Zehnten über das Haus zu Volquardinck und über<br />
Boienhaus.<br />
Msc.VII. 409. St.A.Münster.<br />
1579-1580 Langenn, Volquarth 1 Marc Hervestschattungh.<br />
Rep.355C. Nr.76. S.22R. Herbstschatz St.A.O.<br />
6.7.1580 beafterlehnten die Brüder Otto und Heinrich Voss den Johan tho Volquerding mit dem<br />
kleinen und grossen Zehnten über das Erbe to Volquerding.<br />
Dühne II. S.172.<br />
Klaus de Bair und Benedict Korff, Domherren tho Ossenbrugge und jetzt sedis vacante verordnete<br />
Befehlshaber des Hauses und Amtes Vastenowe, bekennen und bezeugen, dass die Freien des<br />
Kirchspieles Badbergen "so umbts dritte Jar ein rindt einen gulden wordt uns ist in vortieden mit<br />
gude worden und durch bede upgebracht, tor Kuechen des Hauses Fastenowe to bate geven". Die<br />
Freien waren ; Elting, Rossing, Valtkamp, Einhuss, Hageman, Roosman, Wehlborg, Barlage, Rethorst,<br />
Rovekamp, Vageding, Volquert, Juettingh, ein jeder ein, averst Tiggeman und Lenssert (Leffert) wie<br />
imglichen Kuist und Iding tesamen ein.<br />
Urkundenabschrift auf der Wehlburg.<br />
Nun entstand wegen der abzuliefernden Rinder Streit. Fürstenau beanstandete die Qualität der<br />
Freirinder, während die Freibauern meinten, die wäre so gut, wie sich gebührte. Es wird nunmehr<br />
die Naturalabgabe in Geldwert vereinbart. Zu Bartholomäus jeden dritten Jahres ist künftig von<br />
jedem Freien 1½ Rth. an das Amt zu zahlen. “Drumb sovele Gelder kann man sovele und betere<br />
rinder kopen”.<br />
Nachricht auf der Wehlburg.<br />
1589 Volquarth 4 Daller (Thaler), Volquarts Liefftucht 1 Daller 5 Schill. Viehschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />
1593 Volquert ein Rindt ums dritte Jahr.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1593-1594 Nachbenannte haben mit den Dieben, den Gebrüdern die Horsten, gehandeltt, und Ihnen<br />
Ihr gestolen gutt abgekaufft auch teils denselben Unterschleiff gethan.<br />
Thl.<br />
Henrich Boissman 10.<br />
Herman Kuisth 10.<br />
Rempken Joriens Fraw 1.<br />
Henrich Idinck 6.<br />
Johan Bronner 2.<br />
Jorien Sickman 3.<br />
Henrich Middendorp 1.<br />
Johan Kuisth 5<br />
Dirich Volckquardingk 1½<br />
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Volckquardins Knecht 10.<br />
Luedeke Amerkamp 6.<br />
Der Schneker zu Ankum 2.<br />
Borger zu Talge 3.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1594 Volkquardings Knecht Johan wegen unzimlicher rede 1½ Thl. Strafe.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1599 Volquartt 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1600-1601 Bauerschaft Langen, Volcquardt 1 Marck 12 Schill. Herbstschattinge.<br />
Rep.355 C. Nr.145. S.21. Herbstschatz St.A.O.<br />
1600-1601 Noch Dienstgeldt Battbergen jeder ½ Goldgulden sein 2½ Goldgulden, Bauerschaft<br />
Langen; Rovekamp, Vogtman, Kuist, Idinck und Volquart.<br />
Rep.355C. Nr.143. S.8. Dienstgeld St.A.O.<br />
1601 Bauerschaft Langen, Volquardt 1 Mark 12 Schill. Herbstschatz.<br />
Rep.123C. 145. St.A.O.<br />
22.3.1613 Rudolf von Lutten behufs der Brüder Boldewyn und Heinrich Voss zum Deiche wird<br />
belehnt mit dem Haus zum Sande, dem Zehnten des Hauses zu Volquardinck und Boynckhaus.<br />
Msc.VII. 413. St.A.Münster.<br />
1620 Johan Vollquartt zu Langen gibt meinem gnedigen Fürsten und Herrn Postulirten fuehr dass<br />
Verfallenen Vollenpferdt, so seinen Sohn Dieterichen todtt geschlagen 5 Thl.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.22. Amt Fürst. St.A.O.<br />
5.3.1625 Coram Judice Leuningk.<br />
Erschienen Johan Wulfert in der Bauerschaft Mimmelage, für sich und seine abwesende Ehefrau<br />
Gesen, Greta, Gesen, Luecken, Jacoben, Alberten, Johan und Berent ihre Kinder cavirent, Herman<br />
Brokamp zu Langen, Gert meier und Catharina Brekampffs in der Bauerschaft Talge, für sich und ihre<br />
Kinder Hillen, Anneke und Catharinen, Wilhelm Volckwarts zu Langen und Anna Brekampffs<br />
Eheleute, für sich, Barbara ihre Tochter, und dem Lücke Bredekampffs, wie dan auch Greta<br />
weilanten Herman zur Burlage Witwe daselbst zu Talge und seligen Gerten Meiers im Woelde und<br />
Luecke Arnhorstes Eheleute nachgelassene Tochter für sich, Wesselen, Gerten, Herman, Mencke<br />
und Jorrien und schliesslich Enneke weilanten Johan Meiers im Woelde nachgelassene Wittib für<br />
sich, Luecke, Johan, Hillen, Greten und Trineken, und dieselben insampt absonderlich aber die<br />
frauwen mit Consens Ihrer Ehmenner obbemelt Luecke Brekampffs mit belieben obbemelte Ihres<br />
Bruders Hermansen, Grete Burlagen und Enneke Meiers Wittibe mit autoritaet des ernhafften<br />
Johansen Hembstetten, Vogten zu Batbergen, und dieselben vuer sich, Ihre obberuerte Kinder und<br />
Erben und Nachkommen bekannten, dass alles, was Ihren in Gott selich verstorbenen elteren<br />
Greten, Werneken und Luecken bruedern und schwestern Arnhorst, sonsten zum Wulferdinge zu<br />
Mimmelage, Brekampf zu Langen und im Woelde, Kerspels Batbergen, Zeitlebens wohnhaft auss und<br />
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von deren alterlichen Erbe und guet, Arnhorst Erbe geheissen, in der Bauerschaft Veess, zur<br />
Absteuer und filial quota an gelde, guete, beesten, Kleidern, Kleinodien und sonsten gelobet,<br />
zugesacht und versprochen und auch gepueren koenne, von dem erbaren Mencke Arnhorst und<br />
Greten Eheleuten, jetzigen Besitzern des Erbes, erhalten zu haben.<br />
Rep.958. Nr.2. S.38. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
16.11.1627 Coram Judice Leuningk.<br />
Bekennt Wilhelm Volckwerdigk in Bauerschaft Langen, pro se, Anna uxor, liberis et haeredibus,<br />
Herrn Reinero Hardemente, Pastori daselbst (Badbergen) 80 Rth. schuldig zu sein, die jährlich auf<br />
Bartholomaei mit 5 Rth. zu verzinsen sind. Löse ½ Jahr., hypotheca omnium bona, mobilia et<br />
immobilia.<br />
Rep.958. Nr.2. S.113. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1628 Jorige Wesselinck, verschmehetes Gerichts 3 Thl. Brüchte, desgleichen Johan Rovekamp,<br />
Berndt Nietfeldt, Johan Bredekamp, Wilhelm Volcharding, Luedeke Wersingk, Johan Harsingk, Tebbe<br />
Simerman.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1628 Bauerschaft Langen, Erbe Vollquartt 2 Rth., uxor 1 Rth., famulus 6 Schill., halb famulus 3 Schill.,<br />
ein Junge und halb famula 3 Schill.<br />
Leibzuchter Mann 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., halb famulus 3 Schill., halb famula 2 Schill.<br />
Terminus primus der Erhebung 1629.<br />
Rep.355C. 205. Personenschatzreg. St.A.O.<br />
1629 Volquert zu Langen, eines unrichtigen Scheffels fuenff orth von der Maesse zu klein, gesetzet<br />
uff 3 Thl., wolle sich zu rechte defendiren, entlich sich submittirt.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />
8.1.1630 Coram Judice Leuningk.<br />
Johan Groverman, Bürger in Quakenbrück, und Barbara Volckerdings, Eheleute, und die Kinder<br />
Johan, Herman, Dieterich, Taleke, Barbara, Grete und Anna, bekennen alles was Barbara zustände an<br />
Absteuer usw. von ihrem Bruder (Name ist nicht angegeben) Eheleuten, erhalten zu haben.<br />
Rep.958. Nr.2. S.234a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1631 Bauerschaft Langen, Kerspell Badbergen, Erbe Volquart 6 Thl., Leibzucht pro se 2 Thl.<br />
Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.64. St.A.O.<br />
1631 Coram Judice Frederich Muennich, Richter zu Ankum, erscheint Johan Walefeld, in Langen, und<br />
bekennt pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, dem Berent Volkwerts, in Langen, Luecke uxori,<br />
liberis et haeredibus, 80 Rth. zu schulden, die jährlich mit 5 Rth. auf Oistern bei ½ jährliche Löse zu<br />
verzinsen sind. Er setzt zum Pfande 1 Stück Land auf dem Walefelder Esche negst der Leibzucht<br />
Lande belegen und uff sein Walefelts Moor und Wiesenwenden schiessent, im Notfalle sein gantzes<br />
Erbe.<br />
Rep.958. Nr.2. S.232. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
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9.6.1631 Coram Judice Leuningk.<br />
Johan Iding, in Langen, pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, bekennt dem Johan Wernsingk und<br />
Catharina uxori, liberis et haeredibus, 50 Rth. schuldig zu sein, und setzt zum Pfande 1 Stück Land<br />
von 3 Scheffelsaat upm Rahe zwischen Wilhelm Volckwerding an beiden Seiten gelegen, für die<br />
Zinsen zu gebrauchen.<br />
Rep.958. Nr.2. S.238. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
25.6.1631 wurde die Witwe Volquarding mit dem kleinen und grossen Zehnten des Erbes belehnt.<br />
Dühne II. S.172.<br />
4.7.1632 Berend Volquard bezeugt, dass er oft und vielmals gehört, dass Johan Harsman seinen<br />
Hagen über die Cantzel in Arrest haben ziehen lassen, damit niemand ungewöhnliche Wege darüber<br />
und durch legen sollte. Stegeman habe aber diese und dergleichen Arreste nit beachtet, sondern<br />
seinen Fussweg je und je dadurch gehapt und bishero behalten.<br />
Testes; Herbordt zu Nemeding und Johan de Chure.<br />
Notar Theodor Schuette.<br />
Nachricht auf Halberbe Stegemann.<br />
1634 Coram Judice Leuningk.<br />
Johan Idingk, zu Langen, pro se, Anna uxore, liberis et haeredibus, Henrichen, Jorrien, Johan,<br />
Hilleken, Anneken und Elschen, verkauft erb ewig und unwiderruflich seinem Bruder Johan<br />
Wernsingk, Anna uxori, liberis et haeredibus, wie dessen Sohn Jorrien und dessen Erben, sein freyes<br />
Leibzuchthauss mit dabei belegenen Garten, unversetzt und unverzinset und unbeschwert und 1<br />
Stück Land ufm Raert zwischen Volkerdings und Brekamps Lande belegen von 2 Scheffelsaat gross<br />
mit allen Gerechtigkeiten für genügsame Summe. Verkäufer sichert sich das Vorkaufsrecht.<br />
Rep.958. Nr.2. S.337. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
Nach 1636 (ohne nähere Angaben).<br />
Boldewyn Voss ist belehnt mit dem huse tom Sande, den tegenden over dat hues to Volquerdinck<br />
und over Boyenhues.<br />
Msc.II. 165 St.A.Münster.<br />
11.8.1639 Eberhard Morrien in Fürstenau weist Vogt, Führer und Bauerrichter an, die Provisoren mit<br />
den Wachten, der Fortificationsarbeit, mit Wagen- und Handdienst, welche Namen die Dienste auch<br />
haben mögen, nicht zu beschweren. Provisoren der Kirche zu Badbergen waren zu dieser Zeit;<br />
Menke Meyer zu Bergfeldt, Matthias Wehlborg, Arendt de Wendt und Wilhelm Volquert.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.272. St.A.O.<br />
1.5.1640 Provisoren der Kirche St. Georg zu Badbergen waren Mencke Meyer zu Bergfeld, Matthias<br />
Wehlborg, Wilhelm Volquerdinck und Arend de Wenthe, als alte eingesessene Leute über Gebühren<br />
für Kirchliche Handlungen befragt wurden Johan zu Elting, Johan Klatten, Johan Palman, Heinrich<br />
Einhauss, Wilhelm Schirings, Johan Buddeke, Johan Mencke jetziger Volquardingk, Andreas Brorman,<br />
Gerdt Hoffman, Tebbe Middendorf, Johan Bredekamp, Heinrich Vogeding, Johan Thoman, Juerien<br />
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Greve und Lampe Gronloe.<br />
Dühne I. S.138.<br />
29.12.1640 Coram Judice Leuningk.<br />
Erschien Johan Volckerdingk, zu Langen, und bekannte für sich, Hille seine Frau, liberis et<br />
haeredibus, den Eheleuten Johan Lienesch und Marieken Meiers zu Bergfeld, deren Kindern und<br />
Erben 32 Rth. schuldig zu sein, welche bei halbjährlicher Löse mit 2 Rth. zu verzinsen sind. Zum<br />
Pfande setzt er seine Mencken Wohnung und guet und andere Ländereien.<br />
Rep.958. Nr.3. S.88a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
11.11.1643 Donnerstag, nachmittags um zwo Schlagen. Eodem die, tempore et iisdem testibus<br />
erschienen Johan Volquerdinck sonst Mencke geheissen und Hille ehleute, zu Langen, und zeigten an<br />
dass sie 2 Söhne haben, benantlich Johan und Jorrien und mehr nicht. Johan ietzo ufm Meierhofe zu<br />
Talge und in vollem Leibeigenthum des Clösters Bersenbrück, er kann also nicht den Besitz in Langen<br />
erben. Sie wollen daher ihrem Mencken-Kotten, alles Hab und Gut, praesentia et futura, dem Sohne<br />
Jorrien vererben, falls er aber unverheiratet bleiben sollte, soll alles an Johans Kinder fallen.<br />
Rep.958. Nr.3. S.214. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />
1647 Volkert gibt an Contribution 5½ Rth. und für die Leibzucht 12 Schill. Johann Heinrich Voss ist<br />
Lehnmann.<br />
Dühne II. S.172.<br />
1651 Volquerdinghes Liebzught, Wittibe, ein Sohn Hermahn, ein doghter Luecke.<br />
Rep.100. Abschn.188. Nr.7. S.806. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />
1651 Wilhelm Volquerdt et uxor, ein Sohne Johan, ein Maghet Trincke, 1 Kneght.<br />
Rep.100. Abschn.188. Nr.7. S.808. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />
1651 Hille Volquersche in Vehs.<br />
Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />
1655 Schwaneke, Wittibe Heyens, und deren Sohn Johan wegen gewalsamer Schlägerei und<br />
bluttruns an Henrich Volckert mit 4 Thl. gebrüchtet.<br />
Henrich Volckert gleicher Verfahrunge wider Johan Heyen mit 6 Thl. gebrüchtet.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1655 Bauerschaft Langen, Erbe Volquardinck; 6 Pferde, 3 Enter, 7 Kühe, 11 Rinder, 23 Schweine.<br />
Leibzucht; 2 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />
1657 Kirchspiel Badbergen, Volquert 1 Thl. Freirind Geld.<br />
Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />
1661 Bauerschaft Langen, Kirchspiel Badbergen, Erbe Volquarding 8 Rth. 8 Schill. 10½ Pf., Leibzucht<br />
16 Schill. Viehschatz.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
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1662 Landesherrn eigen;<br />
Voegedinck und Roevekamp 1 Wagen.<br />
Kuest, Volckert und Steding zur Stedings Iding Mühlen 1 Wagen.<br />
Verrichten 2 Dienste zu Hauw, 2 zum Zehenden und noetig fuehren zu Uberfuehrungh Quakenbrück<br />
Zehentkorns nach Fürstenau.<br />
Rep.150. Nr.116a. Fürst. Nachweis d. Wagendienstpflichtigen St.A.O.<br />
1666 Erbe Volquerdt; 3 Pferde, 2 Enter, 4 Kühe, 6 Smale Rinder, 4 Schweine.<br />
Leibzucht; 2 Pferde, 2 Kühe, 4 Smale Rinder, 8 Schweine.<br />
Schoppe; 2 Kühe, 2 Smale Rinder.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung St.A.O.<br />
1667 Bauerschaft Langen, Erbe Volquert 5 Rth. 3 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Rev.-Reg. St.A.O.<br />
1667 Bauerschafft Langen, Erbe Volquardt 1 Haubt feuer Stede.<br />
Freylandt nach Scheppelsaat so zur hewr thuet etwa<br />
1 Rth. ¾ Thl.<br />
72 36<br />
Eigen frey holtzgewachs oder Wiede kampe nach scheppel saet; 11.<br />
Wiesenwachs nach fuder Zahll; 8.<br />
Gartenlandt nach Scheppel saete; 2.<br />
Leibzucht 1 Neben feuer Stede.<br />
Gartenlandt nach Scheppel saete; 1½.<br />
Schoppe ……..<br />
Beschreibung des Kirchspiels Badbergen v. 5.3.1667 S.156. St.A.O.<br />
1670 Erbe Volquart 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Schoppe 1 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1672 ging ein schweres Hagelunwetter über das Kirchspiel Badbergen nieder. Die Bauerschaft<br />
Langen wurde besonders hart getroffen. Die Feldfrüchte wurden total zerschlagen.<br />
20.4.1673 vor dem Notar Caspar Hembsteden, zu Batbergen, bekennen Henrich Wielage und seine<br />
Ehefrau Margarethe, in der Bauerschaft Vehs wohnend, dem Herman Heye, auf der Lage negst<br />
Batbergen, und dessen Frau Catharine 60 Rth. schuldig zu sein.<br />
Diese 60 Rth. sind durch Erbschaft Herman Brundert, Gerdt Brundert daselbst in Vehs wohnendem<br />
Sohne zugefallen.<br />
Zeugen; Gerdt von Groeningen und Herman Volcker itzt bei Wulften wohnhaft.<br />
Urk. auf Meyer zu Bergfeld.<br />
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26.3.1706 Johan Volckerding wurde mit dem kleinen und grossen Zehnten über das Erbe Volckerding<br />
belehnt.<br />
Dühne II. S.172.<br />
6.11.1706 kam es in einem Streit zwischen den Erben Bernard Voelkers, insbesondere dem Pastor<br />
Wilhelm Voelkers in Diepholz, gegen Herman Wittrock zu Badbergen, zu einer Zeugenvernehmung.<br />
Zeugen und der Zeugen Aussagen sind aber in dieser Nachricht nicht berichtet.<br />
Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />
22.11.1706 Herman Wittrock, Lampe Groenloh itzo Wittrock, Gerddt Eillert uffen Fledder, Herman<br />
Borgstede zu Wehdel und Johan Sandtman in Grothe verkaufen das sogenannte Borgstedden-Haus<br />
itzo Kauffmans-Haus zu Badbergen zwischen Conradt Rohdenbergs und der Wittiben sehligen Johan<br />
Mersings Häusern mit allem Zubehör; Garten, Kirchenstetten und Begräbnisstetten für 300 Rth. dem<br />
jungen, noch ledigen Johan Borgstedde. Dies Haus hat früher den verstorbenen Eheleuten Wittrock<br />
gehört, darnach des verstorbenen Bernhard Volkers hinterlassenen Wittwe und Erben angefallen.<br />
Urk. auf Meyer zu bergfeld.<br />
1707 Volkerings Erbe hat 7 Stücke Landes vom Pol Erbe unter und gibt den Zehnten davon an die<br />
von Dincklage zur Schulenburg, die den Zehnten als Münstersches Lehn trugen.<br />
Dühne II. S.62 und 63.<br />
29.11.1707 hat Luecke Wittrocks über den Notar Johan Henrich Hembsteden eine Zwischeneinrede<br />
gegeben. Zwischen den Schwestern Wittrocks wurde ein Erbe geteilt, und Luecke bekam, weilen<br />
Anna, vidua Vossbrinck, der abgelebten Schwester (Luecke Wittrock, Wittwe des Berend Voelcker)<br />
100 Rth. schuldig, 100 Rth. So behält sie diese Gelder zurück, womit erwähnte Anna Wittrocks cum<br />
authoritate ihres Schwagers Lampem Groenloh, jetzt Wittrock, zufrieden ist. Die Schwester<br />
Catharina Adelheit Wittrocks, Ehefrau des Lampe Groenloh jetzt Wittrock, ist der weiland Schwester<br />
Luecke mit 100 Rth. verhaftet gewesen, so wird dieser Betrag gleichfalls einbehalten wie solche ad<br />
staante marito Lampe Groenlohes selbige eingewilliget – 100 Rth.<br />
Da bei Lindeman, zu Wulften, 120 Rth. vorhanden, seindt der Schwester Christine Wittrocks und<br />
dero Eheman Herman Borgstede 100 Rth. assigniert. Die restlichen bei Lindeman stehenden 20 Rth.<br />
sollen vorerst unberührt bleiben. Für dies Kapital wird ein Stück Land, das Creutzland, genutzt. Bei<br />
Lindeman stehen 20 Rth., bei menke Elting jetzt Riedeman 50 Rth., welche Kapitalien die beiden<br />
Schwestern resp. Schwäger als Taleke Wittrocks und Johan Sandtman, wie auch Maria Wittrock und<br />
Gerdt Eilers sive Neteler unter sich gutschreiben sollen und wollen.<br />
Zeugen; Johan ….. und Johan Einhaus in Quakenbrück.<br />
Bemerkung; der Notar Hembsteden hat für die verstorbene Luecke Voelker, geb. Wittrock, die<br />
Zwischeneinrede gemacht.<br />
1710 beschweren sich Juetting und Johan zu Devern, Vageding und Roevekamp, Kuest, Volquert und<br />
Iding zu Langen, dass der Quakenbrücker Zehntpächter sie zwingen wolle dass jeder von ihnen 2<br />
Tage mit 1 Wagen und 2 Pferden Heudienste verrichten solle.<br />
Dühne II. S.16.<br />
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1716 circiter. Colon Juergen Volkert, zu Langen, klagt contra Colon Johan Harsman und dessen<br />
Ehefrau Trincke Busch, wegen einer Zuwegung zur Pohlbrde, aus der Gegend der Mark, die<br />
Pohlbrede genannt, zum ersten Stück Land. Der Ausgang dieser Klage liegt nicht vor.<br />
Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />
1722 Größe des Colonates 18 Malter 3 Scheffel 1 Viertel 2 Becher.<br />
1722 Monatschatz 5 Rth. 3 Schill. 9 Pf.<br />
Rauchschatz zu zweimal 4 Rth.<br />
Rauchschatz in zweimal 4½ Rth. für die Heuerhäuser.<br />
Herbstschatz 1 Rth. 7 Schill. 1½ Pf.<br />
Für das ums 3. jahr zu liefernde Freirind 1½ Rth.<br />
An die Pastoren 1 Scheffel Roggen und 3 Scheffel Hafer.<br />
An die Küster 1 Scheffel Hafer und 20 Garben.<br />
An der Vogt 20 Garben.<br />
An die Zehntscheune 10 Dachschöfe.<br />
Dühne II. S.172.<br />
27.6.1730 Friedrich Christoph Rudolph von Hammerstein belehnt den Colon Volckert mit dem<br />
kleinen und grossen Zehnten über das Erbe Volkert.<br />
Dühne II. S.172 und Arch. D. Hauses Loxten Rep.I. Nr.2. und Rep.II.<br />
Um 1746 beschwert sich Johann Schone im Bussche, zu Langen, namens alle Holzhauer im<br />
Kirchspiele Badbergen, dass ein jeder zu der Anwerbung von 9 Rekruten 1 Pistole zahlen solle. Der<br />
Bauerrichter Stichmann mit Zuziehung von Volckers und Boje etc. hat den Kötter und Holzhauer<br />
Johann Ruesche in Arrest gelegt, bis er die Pistole zahlte, auch haben die Genannten ihn, den<br />
Beschwerdeführer, in Arrest legen wollen, sie haben sein ganzes Haus invadiert und alles durch<br />
visitiret. Johann Schone im Busche ersucht um so<strong>for</strong>tige Freilassung des arrestati und Bestrafung des<br />
Stichmanns und seiner Consorten.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.271 II S.808-809 St.A.O.<br />
15.3.1749 in Hoffmans Behausung zu Suttrup erscheinen die Creditores;<br />
Hinderich Dueckinghaus spricht auf 250 Rth.<br />
Vidua Johan Hoffmans spricht auf 200 Rth.<br />
Berndt Eilerman secundum Dicta Coloni 60 Rth. und … Malt Roggen.<br />
Johan Volckerding zu Langen spricht auf 25 Rth.<br />
Rep.958. Nr.1. Bersenbrück Joh. Theod. Reinhardt Not. in Ankum St.A.O.<br />
1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, Volkert hatte 4 Scheffel<br />
hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern.<br />
6.4.1762 Gerdt Rantze in Volkerdings Hause zu Langen tritt als Zeuge bei Johann Wilhelm Hilge jetzt<br />
Schone in Lechterke auf.<br />
Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />
1778 spannen bei den Rundefuhren Volquert und Iding zusammen.<br />
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Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272 St.A.O.<br />
1780 es gehören zu dem Erbe; 13 Malter Garten und Ackerland, 3 Malter 10½ Scheffel Wiesen und 1<br />
Malter 7½ Scheffel ……<br />
Dühne II. S.172.<br />
1784-1790 auf der Flurkarte der Langer Mark, Blatt 15, heisst es; Volle Erbe Volquert.<br />
Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />
20.12.1795 Gerdt Meyer zu Bergfeld hat eine Kirchenstelle für 139 Rth. gekauft, welche sich in der<br />
ersten Bank, Nr.1, der Kirche St. Georg zu Badbergen befindet. Jürgen Volkert, in Langen, quittiert<br />
darüber unter dem obigen Datum.<br />
Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />
1803 ist das Erbe groß;<br />
13 Malter Garten- und Ackerland.<br />
3 Malter 10½ Scheffel Wiesen.<br />
1 Malter 7½ Scheffel ……<br />
Dühne II. S.172.<br />
1803-1805 bereits zu Begin der ersten französischen Besetzung wurde dem Kirchspiele Badbergen<br />
eine Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt, daran hatte Volkert 2 Thl. zu zahlen.<br />
8.3.1810 vor dem Notar Meessmann in Badbergen vertragen sich wegen der Nachlassenschaft der<br />
Eltern, Colon Jurgen Volkert in Langen, Colon Johann Arend Brake in Grönloh und Colon Johann<br />
Henderich Vahlkamp in Vehs mit Colon Hermann Mencke Borgstede geborener Theile in Wehdel.<br />
Jürgen Volkert hat 7039 Franken oder 1800 Rth. und Ausrüstung erhalten.<br />
Johann Henderich Vahlkamp hat noch 9198 Franken oder 2625 Rth. zu bekommen, er hat aber<br />
inzwischen 400 Rth. erhalten, sodass seine Forderung nur noch 2225 Rth. ist.<br />
Colon Borgstede hat noch nicht die Ausrüstung von 406 Rth. empfangen. Er hat noch 968 Rth zu<br />
erwarten.<br />
Johann Arend Brake dagegen hat die Ausrüstung erhalten und nur noch 207 Rth. zu kriegen.<br />
1810 heisst es dass Jürgen Volkert von Hermann Menke Theilner jetzt Borgstede 264 Rth. und<br />
nochmals 480 Rth. gezahlt wurden.<br />
18.12.1814 die Eheleute Johann Theilner und Catharine Marie Wesselmann vertragen sich mit dem<br />
Bruder und Schwager Colon Hermann Menke Theilner jetzt Borgstede, dem Anerben von Theilners<br />
Colonat in Grönloh. Die Eheleute Theilner erklären; “unser Bruder Hermann menke hat uns mit einer<br />
genugsamen Summe Geldes abgefunden, und das Erbe ist sein in Grönloh.<br />
Auch aus dem Erbe unserer verstorbenen Eltern sind wir restlos abgefunden.<br />
Jürgen Volkert, Johann hermann Brake geb. Espenhorst und Johann Hinderich Wahlkamp.<br />
1826 Größe des Erbes, 84 Morgen 55 Quadratruten Ackerland, 24 Morgen 8 Quadratruten<br />
einschürige Wiesen.<br />
Dühne II. S.172.<br />
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21.5.1828 Colon Johann Henrich Volkert, geb. Wulfert, in Langen, und Colon Moehlenhoff, in<br />
Nellinghof, sind Vormünder des verstorbenen Colons Saehnke Kinder. Die Witwe des Johann<br />
Gerhard Borgstede genannt Theilner jetzt Saehnke, in Wulften, Catharina Maria Knapke, hat sich am<br />
22.11.1827 mit Johann Hermann Hetlage wieder verheiratet. Sie entsagt allen Ansprüchen auf das<br />
Erbe, behält aber den Niessbrauch bis zur Grossjährigkeit des Anerben, ihres Sohnes aus ihrer ersten<br />
Ehe.<br />
1838 und in den folgenden Jahren, klagt Colon Johann Henrich Wulfert itzo Volkert, zu Langen,<br />
gegen die Witwe Colona Meyer zu Bergfeld wegen des Anerbenrecht auf das Colonat Borgstede in<br />
Wehdel.<br />
1839 hat Colon Volkert den Zehnten, den das Kloster Börstel um 1300 aus Ländereien des Hofes<br />
erworben hatte, abgelöst.<br />
KHBB 15. S.74.<br />
1839 hat Colon Hermann Henrich Middendorf, in Vehs, von dem Colon Johann Henrich Volkert, geb.<br />
Wulfert, in Langen, 510 Rth. geliehen um den Sackzehnten des Middendorfschen Erbes, den das Stift<br />
Börstel zog, ablösen zu können. 1854 hat des Schuldners Schwiegersohn Gerhard Daniel Krümberg<br />
jetzt Middendorf das Geld an A. Nordmeyer genannt Ringstmeyer, Erbe des Colonats Volkert in<br />
Langen, zurückgezahlt.<br />
Nachricht auf Budke-Volkert.<br />
7.1.1840 abends 8-9 Uhr, versuchte ein Kerl das Schloss der Scheune des Colons Volkert in Langen<br />
aufzubrechen. Er wurde dabei überrascht. Der Dienstknecht Wobbe erhielt einen Schlag über den<br />
Kopf. Der fliehende Dieb liess einen Sack, alte Handschuhe, eine blaue Kappe und einen Schlüssel<br />
zurück. Entweder gehört die Kappe dem Pächter Winner auf der Kötterei Behrens im Busche zu<br />
Langen oder dem Heuerling Devermann in Thesings Strathause zu Grothe, der nicht in gutem Rufe<br />
steht.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
12.5.1840 kommt es zu einer Einigung durch Vergleich. Das Borgsteden Erbe wird der Colona Meyer<br />
zu Bergfeld, weil es wegen der vorliegenden Verträge garnicht anders geht, zuerkannt. Sie zahlt aber<br />
dem klagenden Johann Henrich Volkert 450 Rth. für die Aufgabe seines erhobenen Anspruches an<br />
Hof Borgstede. Das Gericht stimmt diesem Vergleich zu. In diesem Prozeß vertritt Colon Volkert die<br />
Catharina Maria Saehnke.<br />
1846 bei Colon Volkert, in Langen, ist am 19. auf 20. December in das Backhaus eingebrochen<br />
worde, Gestohlen sind 2 Schwarzbrode, jedes 50 Pfund schwer. Das Schloss war geöffnet, aber nicht<br />
zerbrochen. Bei der ledigen Helene Marie Theile in Stervers Heuerhause zu Grothe ist das Brod<br />
gefunden worden. Am 19. abends haben die Brüder im Bette der Schwester geschlafen, wie sie aber<br />
selbst ins Bette gegangen, seien die Brüder weggegangen. Am anderen Morgen hätten sie das Brod<br />
gebracht. Der ältere Bruder heisst Wessel Diederich und ist 1822 geboren, der jüngere Bruder heisst<br />
Johann Gerhard und ist 1825 geboren. In derselben Nacht sind bei Grosse Warnefeld 4 Gänse<br />
gestohlen. Helene Marie Theile hat 2 uneheliche Kinder geboren, sonst ist nichts Nachteiliges über<br />
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sie zu berichten. Wessel Diederich Theile vagebundiert umher, war lange in Holland, wurde aber<br />
ausgewiesen und über die Grenze abgeschoben. Hier wurde ihm Arbeit angewiesen, aber er hat sich<br />
unerlaubt entfernt.<br />
Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />
30.7.1853 Oekonom A. Nordmeyer aus Enger, Kreis Her<strong>for</strong>d, ist im Besitz des Volkertschen Erbes in<br />
Langen, und verkauft an den Colon Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder, in Langen<br />
Nr.33, Land auf dem Osterfeld für 105 Rth., pro Scheffelsaat 36 Rth.<br />
Bericht auf Budke-Volkert.<br />
14.3.1854 Oekonom A. Nordmeyer verkauft Land auf dem Osterfeld, 128 Quadratruten gross, pro<br />
Scheffelsaat 34 Rth., an den Colon Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder in Langen.<br />
Bericht auf Budke-Volkert.<br />
16.1.1855 Oekonom A. Nordmeyer verkauft 118 Quadratruten Land auf dem Osteresch an den Colon<br />
Johann Arend Sickmann-Deverlage alias Schroeder, in Langen, für 964 Rth.<br />
Nachricht auf Budke-Volkert.<br />
Obiger A. Nordmeyer hat den ihm gehörenden Hof Volkert an Johann Hermann Heinrich Budke sive<br />
Kleine Wollermann, der sich dann Volkert nannte, verkauft.<br />
1868 Johann Hermann Budke-Kleine Wollermann, Besitzer des Markkottens Wollermann, in Grönloh<br />
Nr.10, freite am 14.5.1868 Anna Catharina Iding, zu Langen. Er hat das Erbe Volkering in Langen<br />
aufgekauft und seine angeborene Stätte in Grönloh verpachtet.<br />
1875 Inschrift;<br />
Johann Heinrich Hermann Volkert geb. Wollermann und Anna Katharina Maria Iding 1875.<br />
10.6.1895 als man in Gehrde Schützenfest feierte, ging über Gehrde und auch Langen ein schlimmer<br />
Hagelschlag nieder, der von einem Sturm begleitet war. Häuser wurden abgedeckt, Fensterscheiben<br />
zerschlagen und die Feldfrüchte teilweise vernichtet.<br />
18.10.1900 wurden zu Gehrde getraut;<br />
Heinrich Justus Wilhelm Volkert und Adele Helene Marie Meyer zu Wehdel. Ihre Namen finden sich<br />
in der Inschrift; Justus Volkert und Helene geb. Meyer.<br />
1959 Eigentümer; Hermann Volkert.<br />
Kleine Vortmann.<br />
Arndt zum Vorde oder Kleine Vortmann.<br />
Schnagen Brod und liggen Geld is gave vertert.<br />
In der Bauerschaft Gross Mimmelage des Kirchspieles Badbergen gibt es neben den beiden<br />
Halberben Detert zum Vorde oder Detert Vortmann und Claus zum Vorde oder Claus Vortmann noch<br />
den Markkotten Arndt zum Vorde sive Kleine Vortmann. Die Bauerschaften Gross Mimmelage und<br />
Klein Mimmelage, letztere zum Kirchspiele Menslage gehörend, bildeten ursprünglich eine Einheit,<br />
die zwischen 1000 und 1200 wahrscheinlich entstand in dem bis dahin unbewohnten<br />
Niederungsgelände zwischen Farngau und Hasegau. Arndt zum Vorde oder Kleine Vortmann wurde<br />
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in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.41 der Bauerschaft geführt/ Es ist ein Abspliss von<br />
dem Halberbe Claus zum Vorde oder Claus Vortmann, beide Höfe waren nach der Schulenburg<br />
eigenbehörig. In dieser Hörigkeit ist es bis zu seiner Ablösung im Jahre 1841 verblieben. 1870 war<br />
der Markkotten dem Detert Vortmann gehörend.<br />
1490 Bursscop to Mindmelage, Herman ton Vorde; 2 Pferde, 2 Kühe.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.3 Viehschatzreg. um 1490 St.A.O.<br />
25.5.1495 wird Hille ton Vorde, Tochter des verstorbenen Herman ton Vorde und von dessen Frau<br />
Mette ehelich geboren, von Otto Voss, Domherr zu Osnabrück, und dessen Bruder Boldewin Voss<br />
aus dem Leibeigentum entlassen und der Freibrief gegeben.<br />
Pergament Urkunde, 12x28 cm., beide Siegel beschädigt anhängend, zeigend aufrechtstehenden<br />
rechtsgewandten Fuchs.<br />
Hille ton Vorde hat 1495 Reyneke ton Varnynghe, in Bottorpe im Kirchspiel Menslage, geheiratet.<br />
9.5.1530 war sie bereits gestorben.<br />
Urk. auf Hof Huffmann.<br />
25.5.1495 Wy Otto Domhere to Osnabrugge unde Boldewin knape ghebrodere de Vosse entkennet<br />
unde betuget openbare vor allen luden in dessen openen breve vor uns, unse brodere, sustere unde<br />
erven, dat wy in alle der besten wyse unde <strong>for</strong>men, also wy konden unde mochten unde van rechtes<br />
wegen don solden, hen ghevryet unde quyt gelaten unde vryen unde laten vor uns van wegen unser<br />
brodere unde susteren unde vor uns alle unser erven Hillen zeligen Hermans dochter ton Vorde to<br />
Myntemelage van Metten synen echten wive gheboren vryg, quyt, ledich unde los van allen rechte,<br />
plichte, denste unde egen domme, dar se uns unde unsen erven aldus lange vor vulschuldich egen<br />
inne horafftich was unde ghewesen hevet unde hebn vortegen unde vorthyen vor uns, unde<br />
brodere, sustern unde erven uppe de vorgemelte Hillen allen rechten unde ansprake unde gan dar<br />
uth genaliken, deger unde al, also dat wy unde unse erven nah jemant anders van unser wegen nu<br />
mer na datum desses breves nynerleye recht, anwachtunge, tosage eder ansprake mer anhebe oder<br />
enbeholden an der vorgemelte Hillen alse van egendomme wegen yenige wys. Wente wy des to<br />
eyner rechten wederwessel unde wederstadinge Hillen vrydommes unde vryen halses entfangen<br />
hebe eyne ghenochlike summen geldes, de uns in reden, ghetelden gelde to willen wal betalet ys, de<br />
wy ok in unse, unser broderenn suster nut unde besten gheschicken unde ghekort hebe. Hir umme<br />
hebe wy Otto domhere unde Boldwin knape ghebrodern vogemelt gheovet unde lovet in dussen<br />
breve vor uns, unse brodere unde sustern unde vor alle unse erven, der vorgemelte Hillen eres<br />
vrydommes unde vryen halses alle tyd to tostande unde rechte warschop to dende, vor alle rechte<br />
bisprake vor alle dughene, de des rechte kamen wilt, vor, wanner wo vakener unde myt wenne<br />
Hillen des not unde behoff is unde se dar van uns, unse broders unde susters offte van unsen erven<br />
eschet sunder wedersprake unde ane argelist. Unde dess to vorder orunde unde bekanntnisse der<br />
warheyt so hebbe wy Otto domhere to Osenbrugge unde Boldewin knape ghebroder de Vosse unser<br />
beyder ingesegel vor uns unde van wegen unser ghebrodern unde sustern unde vor alle unse erven<br />
williken an dussen breff don hangen. Datum anno domini MCCCCXCV to ipsio die beati Urbani<br />
martiris.<br />
1512 Mintmelaghe, Mette ton Vorde zahlt 1 Schill. Kopfschatz.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />
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1534 Myntmelage, Arnt ton Vorde, Anna uxor, pauper. Der Armut wegen wird kein Kopfschatz<br />
gezahlt.<br />
Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1534 St.A.O.<br />
1599 Bursscop Mindmelage, Arndt thom Vorde ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />
1631 ist der Markkotten Vortman in dem Erbschatzregister nicht verzeichnet.<br />
Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbschatzreg. 1631 St.A.O.<br />
1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Arndt zum Vorde vacat.<br />
Dep.3b. I. Fach 15. Publ. Nr.15 Viehbeschreibung und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />
1661 Marckotten Arndt zum Vohrde zahlt 18 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr<br />
erhoben wird.<br />
Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1670 Marckotten Arndt zum Vohrde zahlt 2 Rth. Rauchschatz.<br />
Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />
1722 Gerd zum Vorth ist eigen nach der Schulenburg und gibt dahin;<br />
6 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Dienstgeld, 2 Hühner, 60 Eier, dient an 2 Tagen beim Reinigen des Flachses und<br />
leistet 6 Handdienste zum Gaeten.<br />
Gibt an Monatschatz 3 Schill., Rauchschatz 2 Rth., und an die Geistlichkeit 3 Stücke Garn.<br />
An Grundflächen sind verzeichnet;<br />
1 Malter 1 Scheffel Garten- und Ackerland und 2½ Scheffel Wiesen.<br />
Dühne II. S.238.<br />
1780 Größe des Markkottens ;<br />
1 Malter 1 Scheffel Garten- und Ackerland, und 2½ Scheffel Wiesen.<br />
Dühne II. S.238.<br />
1789 heisst es auf der Mimmelager Flurkarte ; Markkötter Arend zum Voerden.<br />
Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />
1826 sind zur Grundsteuer veranlagt 8 47. Morgen Ackerland und 91 Quadratruten Wiesen.<br />
Dühne II. S.238 120<br />
Am 22.8.1841 und 21.11.1841 löste Kleine Vortmann die ungewissen gutsherrlichen<br />
Eigentumsgefälle mit 50 Rth. Courant ab. Für die jährlich zu praestierende gewissen Gefälle,<br />
bestehend aus; 1 wöchentlicher Handdienst, 4 Spanndienste, 8 Tage Gaete- und Flachsdienst, 2 Rth.<br />
Pachtgeld, 2 Hühner und 60 Eier, betrug der Ablösungsbetrag 181 Rth. 6 gg. Courant.<br />
1865 sind 20 94. Morgen zu 8,3 gr. (8 3/10) Grundsteuer veranlagt.<br />
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120<br />
An Häusersteuer gab Kleine Vortmann 2 gr. Der Zuwachs an Ländereien entstand durch Auflösung<br />
der gemeinen Mark.<br />
Dühne II. S.238.<br />
Aufsitzende Familien.<br />
Gerdt Voertmann, ∞, NN, bekannte Kinder ;/ Gerdt, ˜ 29.6.1688 Bdbg., Gevattern waren Juergen<br />
Voertman und Talcke Voertman, ∞ 18.11.1710 Bdbg., Marcke Meyer von der Musslage./ Adelheit, ˜<br />
15.3.1693 Bdbg., Patin Anna Vortman.<br />
Gerdt Vortman (zum Fohrde, Fortman, Vohrtman, zum Vorde), ˜ 29.6.1688 Bdbg., zn.v. Gerdt<br />
Vortman en NN, ∞ 18.11.1710 Bdbg., Marcke Meyer von der Musslage, ˜ 6.1.1690 Bdbg., dr.v. Rolff<br />
Meyer en Trincke zum Forde, Kind.;/ Gerd, ˜ 27.12.1711 Bdbg., □ 20.1.1712 Bdbg./ Roleff, ˜<br />
9.12.1712 Bdbg., † 15.2.1777, □ 18.2.1777 Bdbg, ∞ (1) 18.11.1734 Bdbg., Catharina Margaretha<br />
Nienaber, auch Huelsman genannt, Kath., von Embstecke, ∞ (2) 30.1.1742 Bdbg., Maria Louisa<br />
Hoffman, aus Stift Levern./ Helena, ˜ 25.2.1716 Bdbg., † 14.4.1754, ∞ 7.12.1737 Bdbg., Johann<br />
Henrich Huelsman sive Kleine Vortman./ Triene Adelheit, ˜ 4.6.1718 Bdbg., □ 23.8.1718 Bdbg./<br />
Gerdt, ˜ 30.8.1719 Bdbg., † Gehrde, □ 29.12.1773 Gehrde, Witwer, 80 J./ Johan Herman, ˜ 19.6.1722<br />
Bdbg., □ 14.8.1723 Bdbg., Blattern./ Herman, ˜ 17.10.1724 Bdbg.<br />
Johann Henrich Huelsmann, 1760 genannt Vortmann, * ca 1714, † 1.9.1751, 37 J., □ 3.9.1751 Bdbg.,<br />
∞ 7.12.1737 Bdbg., Helena Vortmann, ˜ 5.2.1716 Bdbg., † 14.4.1754, Witwe, 38 J., Schlagfluss, □<br />
17.4.1754 Bdbg., dr.v. Gerdt zum Vorde (Kleine Vortmann) en Marcke Meyer von der Musslage,<br />
Kinder alle unter den Namen Hülsmann geboren;/ Alheit, ˜ 21.10.1738 Bdbg., 1760 genannt<br />
Hülsmann genannt Vortmann, ∞ (1) 4.11.1760 Quak., Hermann Fuesting, ∞ (2) 15.6.1780 Quak.,<br />
Gerhard Broermann, ∞ (3) 27.2.1783 Quak., Bernhard Hinrich Block./ Gerdt, ˜ 27.11.1739 Bdbg./<br />
Johann Hinderich, ˜ 15.7.1741 Bdbg./ Jürgen, ˜ 7.2.1743 Bdbg./ Totgeb. Töchterlein, □ 31.3.1744<br />
Bdbg./ Johann, ˜ 2.7.1745 Bdbg./ Johann Hermann, ˜ 9.7.1747 Bdbg., † 11.12.1753./ Margaretha<br />
Maria Adelheid, ˜ 18.11.1750 Bdbg., † 3.1.1757, 6 J., □ 5.1.1757 Bdbg.<br />
Albert Luedeling modo Fortmann, * Vehs, ˜ 26.11.1726 Bdbg., † 14.1.1785, □ 17.1.1785 Bdbg., zn.v.<br />
Albert Luedeling en Anna von Senden sive Vehslage, ∞ 16.6.1770 Bdbg., Catharina Margaretha<br />
Buddecke, Kind.;/ Catharina Maria, * 28.2.1771, ˜ 15.3.1771 Bdbg., † 3.1.1802, □ 7.1.1802 Bdbg., ∞<br />
9.6.1795 Bdbg., Johann Gerdt Vortmann./ Lücke Maria Margaretha, ˜ 27.12.1773 Bdbg., † 2.3.1774./<br />
Anna Margaretha, ˜ 21.3.1775 Bdbg./ Maria Adelheid, ˜ 17.2.1778 Bdbg./ Lucia Maria Elsabein, ˜<br />
8.12.1780 Bdbg., † 28.3.1846 auf Hof Moehlmann in Mimmelage Nr.14, ∞ 7.12.1805 Bdbg., Johann<br />
Günther Ahlert./ Maria Adelheid Lüdeling modo Vortmann, * 6.1.1784, ˜ 12.1.1784 Bdbg., †<br />
13.2.1825 auf Arend zum Vorde in Mimmelage Nr.41, □ 15.2.1825 Bdbg., ∞ 26.8.1809 Bdbg., ihren<br />
verwitweten Schwager Johann Gerdt Vortmann.<br />
Johann Gerdt (Gerhard) Vortmann, * 11.5.1766 auf dem Halberbe Claus zum Vorde Mimmelage<br />
Nr.23, ˜ 17.5.1766 Bdbg., † 5.12.1829 auf Arend zum Vorde oder Kleine Vortmann Mimmelage<br />
Nr.41, □ 8.12.1829 Bdbg., zn.v. Lampe genannt Jürgen Vortmann en Anna Lienesch, ∞ (1) 9.6.1795<br />
Bdbg., Catharina Maria Vortmann, * 28.2.1771, ˜ 15.3.1771 Bdbg., † 3.1.1802, 30 J., Entkräftung, □<br />
7.1.1802 Bdbg., dr.v. Albert Lüdeling modo Vortmann en Catharina Margaretha Buddecke, Kind.;/<br />
Jürgen Johann Arend, * 13.6.1796, ∞ 14.12.1820 Quak., Anna Catharina Warnsing./ Johann<br />
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Hermann Kleine Vortmann, * 23.3.1798, † 3.11.1840 auf den Kotten, unverheiratet./ Anna Lucia<br />
Margaretha, * 15.2.1800, † 1.6.1800, Brustkrankheit./ Anna Catharina, * 28.12.1801, ∞ 7.12.1843<br />
Bdbg., Johann Menke Grobe, Heuermann in Wulften.<br />
Johann Gerdt (Gerhard Vortmann, * 11.5.1766 auf dem Halberbe Claus zum Vorde Mimmelage<br />
Nr.23, ˜ 17.5.1766 Bdbg., † 5.12.829 auf Arend zum Vorde oder Kleine Vortmann Mimmelaage<br />
Nr.41, □ 8.12.1829 Bdbg., zn.v. Lampe genannt Jürgen Vortmann en Anna Lienesch, ∞ (2) 26.8.1809<br />
Bdbg., Maria Adelheid Vortmann, * 6.1.1784, ˜ 12.1.1784 Bdbg., † 13.2.1825 auf Arend zum Vorde<br />
Mimmelage Nr.41, □ 15.2.1825 Bdbg., dr.v. Albert Lüdeling modo Fortmann en Catharina<br />
Margaretha Buddecke, Kinder alle auf dem Kotten Mimmelage Nr.41 geboren.;/ Johann Gerhard, *<br />
13.9.1809, ∞ 7.11.1844, Catharina Margaretha Bockwinkel./ Hermann Gerhard, * 22.1.1812./<br />
Johann Conrad, * 8.10.1814, ein Zwilling, † 12.10.1814./ Maria Adelheid, * 8.10.1814, ein Zwilling, †<br />
19.10.1814./ Hermann Menke, * 1.12.1815, † 16.6.1824./ Lucia Maria, * 18.8.1820, ertrunken<br />
15.4.1822./ Anna Helena Maria, * 6.5.1823.<br />
Johann Gerhard Vortmann, Kötter, * 13.9.1809 auf Arend zum Vorde in Mimmelage Nr.41, ˜<br />
15.9.1809 Bdbg., zn.v. Johann Gerdt Vortmann en Maria Adelheid Vortmann, ∞ 7.11.1844 Bdbg.,<br />
Catharina Margaretha Bockwinkel, * 17.6.1816 Borg, dr.v. Hermann Heinrich Bockwinkel geb.<br />
Schlathorst en Susanna Margaretha Bockwinkel, Kinder bekannt;/ Anna Margaretha, * 2.2.1845<br />
Mimmelage Nr.41./ Johann Hermann, * 8.11.1846 Mimmelage Nr.41, † 11.1.1850 Mimmelage<br />
Nr.41./ Hermann Heinrich, * 28.12.1848 Mimmelage Nr.41./ Anna Christine Marie, * 25.7.1851<br />
Mimmelage Nr.41.<br />
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