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Collectie Pohlsander - ArcH - Artland Resource Collection for History

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transcriptie<br />

<strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

038<br />

Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) - Voortman


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Dit werk is auteursrechtelijk beschermd.<br />

Gehele overname, plaatsing op (web)sites, verveelvoudiging op welke andere wijze dan ook<br />

en/of commercieel gebruik van deze in<strong>for</strong>matie is niet toegestaan, tenzij hiervoor<br />

uitdrukkelijk schriftelijke toestemming is verleend door de beheerder van het Familiearchief<br />

zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Alle publicaties van het Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman staan<br />

geregistreerd in Vortmes Magazine, gedeponeerd bij de Koninklijke Bibliotheek in Den Haag<br />

onder ISSN 1383-858X.<br />

Alle rechten voorbehouden © Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Geauthoriseerde verspreidde versies:<br />

1.0 <strong>Artland</strong> <strong>Resource</strong> <strong>Collection</strong> <strong>for</strong> <strong>History</strong> [ ARCH ] 02-04-2010<br />

Documenteigenschappen<br />

Documentnaam: COPO-038.Docx<br />

Titel: <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Oorsprong:<br />

Versie: 1.0 ARCH<br />

Publicatiedatum: 21-9-2011<br />

Transcriptie: J.G. Voortman (†)<br />

Productiedatum: 1982-2009<br />

Beheerder: Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman (FAVO)<br />

Website: www.vortmes.nl<br />

Trefwoorden: Transcriptie, <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>,<br />

Omschrijving: Bewerkte transcriptie van <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Pagina’s: 323


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Film 1043844. (G/H) met foto's.<br />

Kleine Greve.<br />

Der Bauernhof Kleine Greve, früher auch Oyemann genannt, gilt in der schon um 1240<br />

genannten Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels Badbergen nur als ein Markkotten, welcher<br />

in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.25. der Bauerschaft geführt wurde. Die<br />

Besiedelung der Bauerschaft, in der sich bisher nur 1 Hof und 1 Kotten befanden, erfolgte<br />

um 1250. Wann der Kotten Kleine Greve geschaffen wurde, kann mit sicherheit nicht gesagt<br />

werden. Dem Bederegister nach war er 1441 noch nicht vorhanden, während das Vollerbe<br />

Greve oder Grosse Greve als Ludeke to Grever erscheint. Der Markkötter Greve begegnet<br />

uns urkundlich zuerst in dem landesherrlichen Viehschatzregister von 1490 und dürfte wohl,<br />

wie auch die Überlieferung sagt, ein Abspliss von dem Ganzerbe Grosse Greve sein. Der<br />

Markkotten hat mehrmals den Besitzer oder Eigentümer gewechselt. 1490 heisst der<br />

Besitzer, wenn nicht alles trügt, Hanneke Greve. Hanneke ist, das sei hier bemerkt, ein<br />

männlicher Vorname, der in alten Urkunden vor 1500 oft erscheint. 1534 wird Lampe Greve<br />

und 1589 Jürgen Oyemann genannt. Im Jahre 1553 erscheint wieder ein Ludeke de Greve,<br />

und 1648 und 1655 heisst es Jürgen Oyemann. 1681 wird Johann Greve genannt. 1686<br />

heiratet ein Johann Rahrt, der in den Kirchenbüchern von St. Georg bald Rahrt, bald Greve<br />

genannt wird, ein. Dieser Johann Rahrt wird ein abgehender Sohn der Markkötterei Rahrt in<br />

Grönloh gewesen sein. 1764 ist Johann Hermann Greve, geborener Oyemann, Besitzer der<br />

Stätte. Wahrscheinlich ist der Hof durch Kauf an die Familie Oyemann gekommen. In Besitz<br />

dieser Familie ist der Hof bis jetzt verblieben. Kleine Greve war wie alle anderen Markkötter<br />

in Grönloh frei, stand also in keiner Hode oder Schutzherrschaft. Er hatte daher keine<br />

ungewissen Gefälle bei Auf- oder Infahrten und Sterbefällen zu leisten und auch für<br />

abgehende Kinder des Hofes keine Freibriefe zu lösen. Auch waren Korn- und Blutzehnten<br />

nicht zu geben. Das alles war für den Besitzer der Hofstelle günstig. Da aber seine<br />

Ländereien aus der gemeinen Mark stammten, er auch die Mark mit Viehweide, Plaggen-<br />

und Brennholznutzung u.s.w. in Anspruch nahm, hatte er dafür gewisse Abgaben und<br />

Dienste zu leisten. So hatte Greve wöchentlich dem Landesherrn oder dem Amtshause<br />

einen Spanndienst zu leisten, der bereits 1722 mit einer jährlichen Rente von 2 Rth. abgelöst<br />

war. Nur die Markkötter Schüttemeyer, Hülsmann und Steingerd waren 1722 noch<br />

dienstpflichtig.<br />

1490 Bursscop to Gronelo; Hanneke Greve, 1 Pferd 4 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

Der Viehschatz betrug für; ein Pferd 8 Pf., ein Fohlen 4 Pf., einen Ochsen 8 Pf., eine Kuh 6<br />

Pf., ein Rid 4 Pf., ein Schaf 2 Pf., ein Schwein 2 Pf.<br />

Viehsch. Reg. 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

Das Kirchspiel Badbergen brachte 1490 an Viehschatz 232 Mark 3 Pf., das Kirchspiel<br />

Menslage 122 Mark 10 Schill. 10 Pf. und das Kirchspiel Gehrde nur 96 Mark 4 Schill. 8 Pf. auf.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Viehsch. Reg. 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1526 kamen nach Quakenbrück, so berichtet der Geschichtsschreiber, 6 Fähnlein<br />

Landsknechte, dat alle vule quades moede beven waren, Boesewichter von Godes vergeten.<br />

Auch in Menslage und Badbergen lagen von Sonnabend bis Donnerstagmorgen je 3<br />

Fähnlein, die allerlei Schandtaten verübten.<br />

Quakenbrück Mappe St. Anthoni Armenhaus 1526.<br />

Das ganze 16. und 17. Jahrhundert hindurch stand das Land unter dem unheimvollen<br />

Zeichen von Kriegen, Fehden, Blutvergiessen, Raub, Plünderung, Brand, Hexenverfolgung,<br />

Missernten, Seuchen und Pestilenz.<br />

1534 heisst es im Kopfschatzregister; dt. marcam Lampe Greve, Tobe uxor. Auf der letzten<br />

Seite dieses Kopfschatzregisters für Badbergen findet sich eine nochmalige Aufstellung der<br />

Grönloher Kopfschatzpflichtigen. In dieser Aufstellung heisst es; dt. marcam Lampe de<br />

Greve, Grete uxor, während in der vorhergehenden Aufstellung die Ehefrau Tobe genannt<br />

ist. Die ganze Seite aber des Registers ist bis auf die Endsumme durchstrichen. (marcam =<br />

Mark)<br />

Kopfsch. Reg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1553/54 Grönloh, werden in einer Liste ohne nähere Bezeichnung, wahrscheinlich handelt<br />

es sich um eine Nachweisung der Wagendienstpflichtigen, genannt; Brake, Johan Gronlo,<br />

Herman Wulffert, Wollersinck, de Greve, Goesman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt<br />

Wedehage, Roleff Golinckhorst, Wittrock, Dethart Wulffert, Hermann Netteldinck und<br />

Ludeke de Greve (wahrscheinlich Kleine Greve).<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559/60 Vordienst (Fuhrdienst); Johan Netteldinck, Dethmar upn Fledder, Gerdt Greve,<br />

Roleff Golinckhorst, Ransesche, Tabe Witterock, Juergen Goessman und Eylhart<br />

Golinckhorst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1559/60 St.A.O.<br />

5.8.1553 wurde die Erhebung einer Erbsteuer beschlossen, zu welcher das Erbe 10<br />

Goldgulden, das Halberbe 6 Goldgulden, der Kötter 4 Goldgulden, der Halbkötter 2<br />

Goldgulden, der Brinklieger 1 Goldgulden und der Halbbrinklieger ½ Goldgulden<br />

aufzubringen hatte.<br />

Akten Tecklenb. Schatzungen St.A.O. und Dühne II. S.22.<br />

In den Jahren 1574-1578 herrschte die Pest, die Rudolph von Knehem zu Sögeln, als er im<br />

Herbst 1574 aus dem Kriege heimkehrte, eingeschlept hatte.<br />

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1576 verkaufte eine Mutter vor dem Richter auf der Neustadt zu Osnabrück ihre Tochter,<br />

um sich des hungers to erweren und bym levende to erholden. Die Kaufsumme hat sie in<br />

behoif an Broidtkoren und magenspise wedderumb angewandt und hengekert.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.54.<br />

1580 herrschte, so wird berichtet, im Osnabrücker Land Hungersnot, der viele Menschen<br />

erlagen. Der Spanisch-Niederländische Krieg warf während seiner Dauer seine dunklen<br />

Schatten über das Osnabrücker Nordland. 1590 Mittwoch nach Maria Himmelfahrt, zog der<br />

Graf Herman von Berg mit 50 Pferden, 80 Wagen und 150 Schützen von Cloppenburg<br />

kommend in das Kirchspiel Badbergen ein und verursachte grossen Schaden. 1591 rückten<br />

200 Spanische Reiter und 600 Fusssoldaten in das Kirchspiel Badbergen ein und raubten<br />

Pferde, Kühe, Schweine, Schafe, alles Pferdefutter, Brotgetreide, Kleidung, Geld u.s.w. Dann<br />

zogen sie nach Vechta weiter, wo sie bis Oktober verblieben. Von Vechta aus unternahmen<br />

sie dann mehrere Raubzüge in die Umgegend, wobei Grönloh hart mitgenommen wurde. Im<br />

Mai des Jahres 1592 trieben die Horden der Spanier und Niederländer es so arg, dass der<br />

Domprobst zu Osnabrück die Bemerkung machte, dass die arme Leute im Lingenschen und<br />

Osnabrückschen durch die vielen Raubzüge bis aufs Blut erschöpft und ausgemergelt seien.<br />

1597-1599 herrschte wieder die Pest, die viele Opfer <strong>for</strong>derte. 1599 wird von 54 Raubzügen<br />

in dem Osnabrückerland berichtet. 1599 wurde die neue Steuer der Feuerstättenschatz<br />

erhoben.<br />

1602 wurde widerum Kopfschatz von jeder Person, die über 12 Jahre alt war, erhoben.<br />

1602 wurde wiederum Kopfschatz von jeder über 12 Jahre alten Person erhoben.<br />

1604 herrschte grosse Teuerung, ein Moderpferd kostete 6 Thl., eine Koye (Kuh) 4 Thl., ein<br />

Rind 1½ Thl.<br />

In den Jahren 1605-1607 <strong>for</strong>derte erneut die Pest ihre Opfer.<br />

1615 raubten Brandenburgische Reiter im Kirchspiele Badbergen.<br />

1616 und 1617 litt das Kirchspiel unter Einquartierungen.<br />

1618 wurde Badbergen von durchziehenden Soldaten ausgeplündert.<br />

Am 10.7.1598 unternahm der Drost Schade von Vechta aus einen Grenzzug mit vielem Volke<br />

zu Fuss und zu Ross durch die Bauerschaften Wehdel und Grönloh, zerstörte Früchte auf<br />

dem Felde und Zäune von Zuschlägen, brach einige Häuser nieder und pfändete dem Colon<br />

Kahman in Wehdel ein Pferd und einen Kessel und dem Meyer zu Hastrup ein Pferd ab unter<br />

der Angabe, dass diese zu einem solchen Umzuge Bier, Brot und Schinken liefern müssten,<br />

was diese aber nur dem Amte Vörden zugestanden. Der Drost und sein Volk überliessen die<br />

Pferde gegen Hergabe von Bier einen Osnabrücker Untertan, die Beamten aber zu Vörden<br />

nahmen demselben die Pferde wieder ab und gaben sie an die rechtmässigen Besitzer<br />

zurück und verwiesen den Osnabrücker Untertan mit seiner Bier<strong>for</strong>derung an Vechta.<br />

Akten Hist. Ver. II. Nr.228. St.A.O.<br />

1599 Juergen Oijeman gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Ferner war Juergen<br />

Oijemans "Dusse" von armen Leuten bewohnt, die veranlagten Betrag von ½ Rth. nicht<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

aufbringen konnten. Die Nachricht darüber im Schatzregister lautet; Juergen Oijemans<br />

Dusse ½ Rth. (der Betrag ist durchstrichen) pauper.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Schornst.- und Feuerst. Schatz St.A.O.<br />

1631 Marckotten Jorien Oieman gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1653 Juergen Gervesman junior zuvor Ludeke Greve gibt 1 Thl. Herbstschatz. (siehe auch die<br />

Liste der Pflichtigen von 1553/54)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Juergen Oieman zahlt 3 Rth. 4 Schill. 7½ Pf. Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben<br />

wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Johan Oieman gibt 2 Rth. Rauchschatz, Kleinen Haus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1619 hatte das Badberger Kirchspiel wieder unter Einquartierung zu leiden.<br />

Im Dezember 1622 bezog Ernst von Mansfeld mit 250 Reitern und 150 Musketieren Quartier<br />

in Badbergen.<br />

1626 musste Badbergen einem Obersten des Tilly'schen Heeres 116 Kühe und Lebensmittel<br />

liefern.<br />

1626 wurden viele Menschen von dem Blutgang (Ruhr) dahingerafft.<br />

1627 waren Tilly'sche Mannschaften mit Brot, Speck und Bier zu beliefern.<br />

1631, 1633, 1634, 1635 und 1636 wurden harte Contributionen auferlegt, sodass Bauern<br />

aus Verzweiflung den Hof verliessen und in den Krieg liefen, nur um ihr Leben zu fristen.<br />

In den Jahren 1636-1638 wütete wieder die Pest. Ganze Familien starben aus und Höfe<br />

wurden wüst.<br />

1646 wurden Söhne und Knechte der Bauern gewaltsam von den Kaiserlichen wie von den<br />

Schweden zum Kriegsdienst gezwungen.<br />

1647 wurden wieder hohe Contributionen auferlegt.<br />

1648 mussten Kaiserliche und Schwedische Contributionen gezahlt werden.<br />

Als endlich am Ende des Jahres 1648 die Friedensglocken erklangen, ruhten wohl die<br />

Waffen, doch das Räuberunwesen und die Steuerlasten hörten noch lange nicht auf. Nur<br />

langsam kehrten Ruhe und Ordnung wieder ein, sodass die Wunden des Krieges heilen und<br />

vernarben konnten.<br />

1667 fiel als ordentliche Steuer der Viehschatz <strong>for</strong>t. Statt dessen wurde der Monatschatz,<br />

der bis zum Jahre 1826 erhoben wurde, eingeführt.<br />

1672 wurde die neue Steuer Rauchschatz eingeführt.<br />

1677 wurde, obgleich der Viehschatz 1667 <strong>for</strong>tgefallen war, ohne Consens der hiesigen<br />

Stiffts Stände ein sechsmonatlicher Viehschatz erhoben.<br />

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1648 heisst es im Contributionsregister und im Wolfjagdregister; Juergen Oyeman.<br />

Dühne II. S.155.<br />

1655 Grönloh, Markkotte Juergen Oyeman, 2 Pferde, 1 Endter, 3 Kühe, 5 Rinder, 6<br />

Schweine, 1 Schaf.<br />

Viehbeschreibung 1655 Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

8.3.1681 wurde Johan Greve von der Bunner Landwehr in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

28.11.1686 wurden Johan Rahrt und .... Greve in der Kirche zu Badbergen getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

13.6.1688 wurde Grevens Kind von der Bunner Landwehr in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

3.4.1692 ist Stincke Greve begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

10.12.1693 wurden Johan Greve geb. Rahrt und Trineke Groepers copuliert.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

In den Jahren 1698/99 herrschte infolge Missernte grosse Not, im <strong>Artland</strong>e, sodass die<br />

Regierung Roggen im Amte Minden aufkaufen und die Badberger Bauern in Kriegsfuhren<br />

denselben holen mussten.<br />

1722 Johan Greve, ein Markkötter, zahlt an Monatschatz zu voll 18 Schill. 4½ Pf.,<br />

Rauchschatz in zweimal 2 Rth. und Rauchschatz für die Leibzucht 1 Rth., gibt 2 Rth. für den<br />

wochentlichen Spanndienst und 3 Stück Garn an die Geistlichkeit.<br />

Dühne II. S.155.<br />

1722 Größe des Colonates 2 Malter 2 Scheffel 29 Quadratruten Garten- und Ackerland.<br />

Dühne II. S.155.<br />

14.2.1726 hat Greve die anno 1589 dem St. Sylvester in Quakenbrück gegebene<br />

Schuldverschreibung über Capital von 8 Rth. 3 Schill. wieder eingelöst.<br />

1742 heisst es im Contributionsregister; Johann Oyemann jetzt Kleine Greve.<br />

Dühne II. S.155.<br />

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1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu jedes Vollerbe 4<br />

Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zugeben hatte. Ein Halberbe gab die<br />

Hälfte, ein Erbkötter ein Drittel und ein Markkötter ein Viertel von dem was einem Vollerbe<br />

auferlegt war. Dies Futter war für die verbündeten Franzosen bestimmt und musste nach<br />

Telgte in Westfalen geliefert werden. Zu dieser Zeit stand Klemens August, Churfürst von<br />

Cöln, der gleichzeitig Bischof von Osnabrück war, auf Frankreichs Seite im Kampfe gegen<br />

Preussen.<br />

1780 war die Markkötterei 3 Malter 9 Scheffel gross.<br />

Dühne II. S.155.<br />

1780 und 1781 war ein grosses Sterben im Kirchspiel Badbergen. Im Jahre 1780 wurden 151<br />

und im folgenden Jahre 287 Menschen zu Grabe getragen. Am 27.12.1780 nachmittags,<br />

wurden allein 8 Verstorbenen verläutet.<br />

1781 herrschte von Mai bis Martini eine grosse Trockenheit. Die tiefsten Gräben waren<br />

völlig ausgetrocknet. Alles Gras war verdorrt und verbrannt. Was noch zu finden war,<br />

frassen die Springstapel (Heuschrecken). Es war eine traurige Zeit.<br />

1792 liess der Colon Johann Arend Jacob Meyer zu Wehdel sein Erbwohnhaus neu erbauen.<br />

Man begann mit dem Bau am 7. Februar und am 13. Juli wurde "das Speer mit Freuden<br />

gerichtet" und das Richtefest gross gefeiert. Man verzehrte 4 Ancker Branntwein, 6 Tonnen<br />

Bier, 50 Pfund weissen Sucker (Zucke)r, das Pfund zu 7 Schill., und für 6 Rth. Ries (Reis), 2<br />

fette Kühe, eine für 16 Thl., die andere für 19 Thl., und 4 fette Kalber. Unter den Spendern<br />

zu diesem Richtefestschmaus werden genannt; Jan Grevens 2 Hühner und Grevens 2<br />

Hühner, 1 Butter.<br />

1787 wird berichtet, dass die Markkötter Göhlinghorst, Quekemeyer, Styner, Hamke, Chure,<br />

Luebbert, Rethorst, Kleine Greve und Heinrich Rahrt bei den Rundefuhren<br />

zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem<br />

Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

In den Jahren 1800-1802 herrschte die Ruhr, die viele Menschen hinwegraffte. Das<br />

Totenbuch der Kirche St. Georg in Badbergen überliefert, das 1802 192 Personen zu Grabe<br />

getragen wurden.<br />

1803 gleich zu Beginn der französischen Besetzung, wurde dem Kirchspiele Badbergen eine<br />

Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Zu dieser Steuer zahlten; die Vollerben 2 Thl., die<br />

Halberben 1 Thl. 7 Schill., die Erbkotten 14 Schill., die Markkotten 7 Schill. Für einen Hund<br />

waren 7 Schill. und für jeden weiteren Hund 14 Schill. zu entrichten. 1804 wurde, da die<br />

Steuer nicht ausreichte, eine Extrasteuer erhoben, zu der das Kirchspiel Badbergen 6415 Thl.<br />

1 Schill. 6 Pf. aufbrachte.<br />

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1805 herrschte infolge der vielen Requerierungen, Zwangsablieferungen, Einquartierung<br />

und auch schlechter Ernte grosse Not im <strong>Artland</strong>e, sodass die Bauern in Kriegsfuhren den<br />

auf dem Wasserwege von Friesland herbeigeschaften Roggen von Ellerlage in Oldenburg<br />

herholen mussten. Der Malter Winterweizen kostete 39 Thl., Roggen 27 Thl. und das Pfund<br />

Brot 4 Grote.<br />

1809 stellten die Grönloher Markinteressenten bei der westfälischen Praefecture in<br />

Osnabrück Antrag auf Auflösung der bisher gemeinsam genutzten Mark. Dieser Antrag<br />

wurde auch bald genehmigt, doch durch die politischen und kriegerischen Ereignisse kam<br />

die Auflösung erst nach vielen Jahren zur Durchführung.<br />

Das Jahr 1816 war ein aussergewöhnlich nasses Jahr, infolge der vielen Niederschläge<br />

konnten die Wiesen kaum betreten werden. Zum Heuen nahm es 5-6 Wochen, ehe es<br />

eingefahren werden konnte. Mit dem mähen des Roggens konnte man erst am 15. August<br />

beginnen. Mitte Oktober stand noch Korn auf den Feldern, das wegen der Nasse nicht<br />

eingefahren werden konnte.<br />

Die Jahre 1818 und 1819 waren sehr trocken, doch der Winter des Jahres 1819 brachte viel<br />

Schnee, der 2-3 Fuss hoch lag.<br />

1.12.1828 konnte endlich der Recess der Markenteilung unterschrieben und die<br />

Interessenten in ihre Anteile eingewiesen werden. Der Markkotten Greve erhielt gemäss der<br />

ihm zuerkannten 9810 Wertruten eine 11,4 ha. grosse Grundfläche zugewiesen.<br />

Auch an der Abfindung aus dem Grönloher Zuschlag in der Quakenbrücker Wohldmark war<br />

er beteiligt. Dieser Grönloher Zuschlag, zwischen der Quakenbrücker und Dinklager<br />

Landstrasse, dem Grenzkanal, dem Wehdeler Felde und dem Quakenbrücker Stadt<strong>for</strong>st<br />

"Dieken Hoerst" belegen, ist etwa 8,7 ha. gross und wurde im Prozesswege den Grönloher<br />

Interessenten für Weideberechtigungen in der Quakenbrücker Mark zugesprochen. Beteiligt<br />

waren die Vollerben Beckermann, Brake, Grosse Greve und Grönloh mit je einem vollen<br />

Anteil von etwa 1,4 ha. und die Markkotten Kleine Greve, Steingerd-Picker, Kuhre und<br />

Grönlohs Johann mit je 1/3 Anteil. Bald nach dem ersten Weltkriege, der von 1914-1918<br />

währte, haben die meisten Interessenten ihre Anteile an Siedler aus dem Quakenbrücker<br />

Wohld verkauft, nur das Vollerbe Grönloh und der Markkotten Kleine Greve hatten 1958<br />

ihre Anteile noch in ihrem Besitz.<br />

29.11.1836 wurde die Grönloher Schule, die man 1727 auf Markengrund erbaut hatte, von<br />

einem heftigen Sturm umgerissen. Bis zum Jahre 1727 hatte man nur im Winter in einer<br />

kleinen Stube Schule gehalten. 1843 schritt man in Grönloh zum Bau einer neuen Schule mit<br />

einer Lehrerwohnung. Ausser den geleisteten Hand- und Spanndiensten hatte Kleine Greve<br />

einen Baukostenbeitrag von 24 Rth. 14 Ggr. zu zahlen.<br />

1860 betrug die Größe des Hofes 64 Morgen 83 Quadratruten Grundfläche. An Grundsteuer<br />

mussten in den Jahren 1860-1866 jährlich 8 Rth. 16 Gr. 5 Pf. entrichtet werden.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

22.5.1865 wurde Grönloh von einem heftigen Hagelschlag getroffen, der grossen Schaden<br />

verursachte. Die Hagelstücke waren so dick wie ein kleines Hühnerei. Noch 12 Stunden<br />

später lag der Hagel an geschützten Stellen ½ Fuss hoch.<br />

2.7.1868 wurde die Bauerschaft erneut von einem Hagelunwetter heimgesucht, doch<br />

diesmal erreichten die Hagelstücke nur die Größe eines Taubeneies.<br />

28.12.1868 richtete ein grosser Sturm an den Dächern beträchtlichen Schaden an und legte<br />

viele Bäume in den Holzungen um.<br />

19.7.1870 musste Kleine Greve wie alle übrigen Pferdehalter der Kirchspiele Badbergen und<br />

Menslage mit seinen Pferden auf dem Marktplatz in Quakenbrück erscheinen, wo die für<br />

den Kriegsdienst brauchbaren Pferde ausgehoben wurden.<br />

Durch Heirat kam 1890 die Kötterei "Pickerei" an die Kötterei Kleine Greve. Helena<br />

Catharina Maria Goesmann brachte sie ihrem Gatten Heinrich Greve als Brautschatz zu.Die<br />

Ländereien sind hernach mit dem Markkotten Greve vereinigt worden. 1936 ist die alte<br />

Pickerei abgebrochen worden. Das Heuerhaus steht noch auf ehemals Pickerschen Gründen.<br />

1926 ist die Größe des Hofes Kleine Greve einschliesslich der Pickerei 33,3 ha., und der<br />

Einheitswert ist von der Reichsfinanzbehörde mit 23000 RM. festgestellt worden. Seit 1926<br />

ist Kleine Greve an die Familie Korfhage verpachtet, zuerst an den Landwirt Heinrich<br />

Korfhage und dann an dessen Sohn Hermann. 1957 ist Rudolf Greve, der seit dem 20.5.1920<br />

mit Auguste Marie Lyre verehelicht ist, Eigentümer der Markkötterei Kleine Greve. Rudolf<br />

Greve aber wohnt auf dem Hofe seiner Frau, der Stätte Pelle-Liere in Wehdel.<br />

Kleine Greve Besitzfolge;<br />

1490 Hanneke Greve.<br />

1534 Lampe Greve und Tobe (Grete).<br />

1553 Ludeke de Greve.<br />

1589 Juergen Oyemann aus der Bünner Landwehr.<br />

1648 Juergen Oyemann.<br />

1655 Juergen Oyemann.<br />

1681 Johann Greve aus der Bünner Landwehr.<br />

1686 Johann Rahrt ..... Greve.<br />

1693 Johann Greve geb. Rahrt Trinke Groeper.<br />

1719 Henrich Greve Marcke Barlage.<br />

1764 Johann Hermann Greve geb. Oyemann Maria Cappelmann.<br />

1813 Johann Henrich Greve Anna Catharina von Heune.<br />

1855 Hermann Diedrich Greve Catharina Margaretha Hamke.<br />

1890 Heinrich Gerhard Dietrich Greve Helena Catharina Maria Goesmann.<br />

1922 Rudolf Gerhard Hermann Greve Auguste Maria Lyre (Pelle-Liere).<br />

To Groenenlohe.<br />

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Der älteste Hof der Bauerschaft Grönloh ist wohl das heutige Vollerbe Grönloh, das<br />

höchstwahrscheinlich seinen Vorläufer in dem mit Wall und Graben befestigten Hause,<br />

welches früher zwischen den Höfen Grönloh, Wollermann und Schüttemeyer lag, hat.<br />

Grönloh bedeutet Grüner Wald. Dies am höchsten liegende Gelände der Bauerschaft ist<br />

noch heute "de Hustae" genannt. In dem Bischöflichen Tafelregister von 1240,<br />

wahrscheinlich ist es älter, heisst es; Mansus in Gronlo urnam mellis, ibi est alia casa, quae<br />

injuzte solvit G. de Varendorpe. Die Abgabe, die zu leisten war, bestand nur in 1 Topf mit<br />

Honig. Wer die alia casa oder der andere Kotten ist, kann nicht gesagt werden. Der Lage des<br />

Hofes Grönloh nach und der Alten Flurbezeichnung "de Hustae" nach ist die obige<br />

Annahme, dass der Hof in dem mit Wall und Graben befestigten Hause seinen Vorläufer hat,<br />

wohl zutreffend, zumal es einen Angehörigen des Dienstadels Henricus de Groenenloe um<br />

1300 gegeben hat. Schon 1269 wird in mehreren Münsterschen Urkunden des Edelherrn<br />

Bernhard von Ahaus als Zeuge ein Thidericus de Gronlo, der Ritter und Burgmann zu Ahaus<br />

war, genannt.<br />

S. Moeser-Abeken 8. Teil Urkunden S.381. 1240.<br />

Urkundebuch III. Nr.394, 395, 397. 1256.<br />

Im Jahre 1296 verpfändete Bischof Konrad von Osnabrück dem Edlen Rudolf von Diepholz<br />

seine Erben und Kotten in Grönloh. 1299 überlässt Bischof Ludwig dem Rudolf von Diepholz,<br />

dessen Frau und Bruder Conrad dieselben Güter, nämlich 1 Erbe und 7 Kotten in Grönloh.<br />

Das sind offenbar die jetzt noch vorhandenen 6 Vollerben und 2 Halberben. Anno MCCXCIX<br />

(1299), Kalendis Februarii bekundet Johannes von Dincklage, Drost zu Vechta, dass seine<br />

Verwandten, die 5 Brüder Gerhard, Ludwig, Albert, Eilhard und Gottschalk, auf alle ihre<br />

Ansprüche an die Güter in Espenhorst zu Gunsten des Klosters Bersenbrück gerichtlich<br />

Verzicht geleistet haben. Unter den Zeugen ist der schon erwähnte Henricus de Gronenlo.<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Nr.579.<br />

1393 Lubbertus de Gronlo, m. art., hat in Köln studiert, obgleich er in die Matrikel nicht<br />

eingeschrieben wurde.<br />

Matrikel der Universität Köln 1389-1475. von Hermann Keussen.<br />

Ein Herman Gronloe, auch Groenelo geschrieben, war von 1458 bis 1494 Pastor in Steinfeld.<br />

Er wird in vielen zu Gunsten der Kirchen- und Pastoratsfonds ausgestellten Urkunden<br />

erwähnt. Am 1.5.1459 verkaufen vor dem Richter Visbeke in Damme wiederkäuflich<br />

Boldewin von Knehem, seine Frau Clemeke und ihre Kinder Boldewin und Hugo dem Altare<br />

Unseren Lieben Frauen und Johannes Evangeliste in der Kirche zu Quakenbrück ½ Mark<br />

jährlicher Rente aus ihren 2 Erben Volkerincksvoelde im Kirchspiel Damme.<br />

Zeugen; Herman Gronloe, Pfarrer zu Stenfelde, Rateke der Gloeckener und Lubbert<br />

Schroder (Schneider).<br />

Inhaber des einen Erbes waren; Werneke und Grete.<br />

Inhaber des anderen Erbes waren; Lubbe und Grete.<br />

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Zeitiger Inhaber des Altars war; Johan Gybeler.<br />

Urkunde Nr.201. St.A.O.<br />

Herman Groenelo vermachte in seinem Testamente 400 Rheinische Goldgulden zur<br />

Errichtung einer Vicarie St. Nicolai et Catharinae in Steinfeld, 100 Goldgulden an das<br />

Pastorat, um dafür dem Vicar Wein, Hostien etc. zum kirchlichen Gebrauch zu verschaffen,<br />

und 50 Goldgulden der Kirche, um für deren Zinsen den Gebrauch der Paramente zu<br />

gestatten. Am 27.11.1494 wurde die Errichtung der Vicarie von dem Bischof Conrad von<br />

Retberg zu Osnabrück bestätigt und das Patronatsrecht dem seitigen Pfarrer übertragen.<br />

Executoren des Testamentes waren; Herman von Ederen, Pastor zu Damme, Roetger<br />

Depenbrock, Pastor in Lohne und Herman Boneman, Caplan in Vechta.<br />

Gesch. d. Kirchen im Gau Dersaburg. H. Dühne, 1883.<br />

Wenn dieser Pfarrer Herman Groenelo oder sein Vater von dem Hofe in Grönloh stammen<br />

sollte, dann zeigt es, dass die Familie schon damals angesehen war. Von dem Hofe selbst<br />

hören wir erst wieder im Jahre 1441, wo in dem Bederegister als Besitzer Geze to<br />

Groenenloe genannt ist, die 2 Marck gibt.<br />

Paleographische Textwiedergabe aud dem Bederegister 1441;<br />

De stichtes lude to Batbergen<br />

Item Lampe to Netelingen 2 Marck.<br />

Item Modeke to Wullersinck 18 Schilling.<br />

Item Geze to Groenenloe 2 Marck.<br />

Item Modeke to Bekermanninck 2 Marck.<br />

Item Tebbeke ton Brake 1 Marck.<br />

Item Wernese Gesman 10 Schilling.<br />

Item Johan to Wullersinck 2 Marck.<br />

Item Ludeke to Grever 2 Gulden.<br />

Item Middelkampe 2 Marck.<br />

Reg. der Bede über die Leute des Bischofs der Klöster und die Freien im Nordlande. Dep.3a.<br />

1. II.G. Nr.68. St.A.O.<br />

Dies Bederegister von anno 1441, in dem die Männer von Grönloh gesondert als des stichtes<br />

lude to Batbergen aufgeführt sind, zeigt, dass sie ehemals frei waren, aber im Verlauf des<br />

Spätmittelalters zu einer Klasse von Eigenbehörigen, Hausgenossen des Bischofs,<br />

herabgesunken sind.<br />

1478 wurde angeordnet, dass jeder Inhaber eines Erbes in dem Grönloh seinen<br />

Aussengraben so hoch auszuwerden hat, dass dieser nicht leicht zu ersteigen ist. Das<br />

Gelände östlich der Hausstätte heisst noch heute die Landwehr.<br />

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In den Jahren 1456-1458 wurde in der Dioezese Osnabrück die sogenannte Türkensteuer<br />

oder Türkenzehnt erhoben, worunter die Bauern, die sowieso stets die Leidtragenden<br />

waren, hart zu leiden hatten.<br />

O.M.22. S.253. ff.<br />

Die Zeiten waren voller Unruhe und Kriegsgeschrei, sie waren besonders schwer für den<br />

Bauern in seinen allgemein schutzlosen Lage. Bischof Konrad III. von Osnabrück nannte 1458<br />

in einem Briefe die Bauern arme betrübte Wichte, die ohne Grund und Schuld unablässigen<br />

Überfällen ausgesetzt seien, während sie sich und jedermann, Herren und Fürsten, Ritter<br />

und Knappen, Städte und alle Stände ernährten.<br />

C. Meyer, Bilder a.d. Gesch. der Gemeinde Hilter, 1900 S.38.<br />

1490 Bursscop to Gronelo; Herman Gronelo seven perde, eyn junck perd, ver ossen, twelff<br />

koy, twelff smale rinder, sess und dertich swin.<br />

Viehsch. Reg. 1490 Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1534 dt. II (2) Marck Lampe Gronlo, Taleke uxor 4 Marck XX (20 ...).<br />

Kopfsch. Reg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Lampe Gronlo zahlte also für sich und seine Ehefrau Taleke einen Kopfschatz von 2 Mark,<br />

die nachstehenden 4 Mark und 20 Schilling sind wahrscheinlich für über 12 Jahre alte Kinder<br />

oder für Dienstboten entrichtet worden.<br />

1543 werden die Grönloher noch als freie Leute bezeichnet.<br />

Sudendorfs Nachl. S.6. Nr.36. und Abschn.72. Nr.1. St.A.O.<br />

Sie waren jedenfalls ursprünglich frei, Herrschaftlich frei, wie auch die praestatio der Rinder<br />

a praeario bei ihnen Ursprung genommen hatte. Die Freirind wurde bis zum Jahre 1585 in<br />

natura ge<strong>for</strong>dert und geliefert, dann aber trat eine Geldsumme an seine Stelle.<br />

St.A.O. Abschn.169,8. 1585.<br />

1512 im Kopfschatzregister werden genannt;<br />

Johan to groten Gronlo 6 Schill., es handelt es sich hier um das Erbe.<br />

Gert Gronlo 4 Schill., hier wird es sich um den Bewohner der Leibzucht handeln, da beide<br />

Steuerpflichtigen hintereinander stehen.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1559/60 Dienstgeld der Vogtei Batbergen, Gronlo Wagen, jeder 1 Gulden;<br />

Johan Gronlo, Wollerman, de Greve, Goessman, Middelkamp, Wulffert, Beckerman und<br />

Brake.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1559/60 St.A.O.<br />

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1550 verkaufen Wessel Orthland und Wybbeke, syne husvrowen, an die Kirche zu<br />

Badbergen, vertreten durch die vier Kerkrede Johan tor Arnhorst, Lampe Groenlo, Arndt den<br />

Vetten und Johan Brekamp, eine jährliche Rente von einem Yoachimsdaller für eine<br />

Kaufsumme von twyntich gude enkede vulgedene Yoachimsdaller welche Rente auf ere<br />

huys und ganzen erffkotten ruht, .... so erh dorchschlachtig fryg gudt sy und wesen scholle.<br />

Als Bürgen werden genannt; Tebbeke von Cappellen (Kappelmann) und Berndt de Gast.<br />

Zeugen; Johan Kremer und Ott Byggeman (Behmann).<br />

Das obengenannte Kapital von 20 Joachimsthalern wurde auf die Markkötterei Menke-<br />

Ortland, Hof Nr.6. in der Bauerschaft Wohld, angeliehen. Das Lampe Grönloh Ratmann oder<br />

Provisor der St. Georg Kirche zu Badbergen war, beweist dass die Familie im Kirchspiele<br />

Ansehen genoss.<br />

5.8.1553 wurde die Erhebung einer Erbsteuer beschlossen, zu der das Erbe 10 Goldgulden<br />

aufzubringen hatte.<br />

1553/54 werden in einer Liste ohne jede nähere bezeichnung genannt; Brake, Johan Gronlo,<br />

Herman Wulffert, Wollersinck, der Greve, Goesman, Middelkamp, Beckerman, Gerdt<br />

Wedehage, Roleff Golinckhorst, Wittrock, Dethart Wulffert, Herman Netteldinck und Ludeke<br />

de Greve.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

Wahrscheinlich handelt es sich bei der obige Liste um den Nachweis der<br />

Wagendienstpflichtigen.<br />

In den Jahren 1574-1578 herrschte wiederum die Pest im ganzen Osnabrücker Nordlande. In<br />

der Stadt Quakenbrück fielen in den Jahren 1576-78 allein ihr 710 Menschen zum Opfer.<br />

1597-1599 herrschte erneut die Pest, desgleichen in den Jahren 1605-1607.<br />

1599 wird von 54 Raubzügen in dem Osnabrücker Nordlande berichtet.<br />

11.5.1575 zog Ernst Heinrich von Sachsen, erst 25 Jahre alt, als Bischof in Osnabrück ein.<br />

1580 beauftragte er Herman Toithman, seinen Rentmeister in Fürstenau, ein Lagerbuch, das<br />

die Einkünfte aus den Landesherrlichen Höfen ausweist, anzulegen. Dies Haushaltbuch ist<br />

als das Fürstenauer Lagerbuch oder das Sachsenbuch bekannt, es conscribiert unter dem<br />

25.1.1582, angefangen und ufgeschrieben 1580. In diesem Sachsenbuch heisst; Lampe<br />

Gronloe ein ganss erve. Hefft eine Wische das Koevelde genandt liegt na Wollersing. Item 6<br />

foder Hoigewasses. Und ist daruve nicht Vorsetzett, oder Vorkommen. (und ist daraus nichts<br />

versetzt noch verkommen)<br />

Sachsenbuch 1582. Msc. Nr.241. St.A.O.<br />

1599 Herman Gronloe.<br />

Dühne II. S.144.<br />

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1602 auf dem Erbe Grönloh befand sich vor Jahren noch eine kleine Truhe mit der<br />

Jahreszahl 1602. Ob sie den zweiten Weltkrieg überstanden hat und heute noch (1966)<br />

vorhanden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.<br />

8.4.1628 wurden Johan und Dress Gronloes aus dem Kirchspiel Badbergen aus dem<br />

Landesherrlichen Leibeigentum entlasse.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

1526 kamen 6 Fähnlein Landsknechte nach Quakenbrück und bereiteten grossen Schrecken.<br />

Der Geschichtsschreiber sagt darüber; dat alle vule quaden snoede boven waren,<br />

Boesewichter von Godes vergeten. Ihr Führer war der Obrister Hensken von Halberstadt.<br />

Auch in Badbergen und Menslage lagen von Sontagabend bis Donnerstagmorgen je 3<br />

Fähnlein, die alle Schandtaten verübten.<br />

Stadtarch. Quak., Mappe St. Anthonii, Armenhaus 1526.<br />

Vor und nach 1550 war das Land von Kriegen, Fehden und Missernten heimgesucht. Das<br />

Land war voller Unruhe. Hexenverfolgungen und hinrichtungen lähmten das Leben. Da<br />

wurden in Osnabrück hingerichtet;<br />

1561; 16 Frauen, 1583; 121, 1584-1586; 36, 1587; 2, 1589; 9 und 1590; 22 Personen.<br />

Selbst Bürgermeisterfamilien und adelige Familien blieben nicht verschont. 1608 wurde<br />

Anna von Snetlage, Tochter des Claus von Snetlage, Herr zu Lonne, und dessen Ehefrau Ilse<br />

von Moennich, und Schwester des Rudolf von Snetlage auf Lonne, in Fürstenau als Hexe<br />

mehrfach gefoltert und durch Feuer hingerichtet.<br />

18.2.1580 vollzog der Scharfrichter aus Diepholz in Fürstenau, dies war die erste Hinrichtung<br />

daselbst, die Hinrichtung an Anna Catharina zum Walevelde, die durch das peinliche Gericht<br />

zum Tode verurteilt worden war. Frau Catharina zum Walevelde hatte das Haus und die<br />

Scheune des Tepen zum Walevelde in Brand gesteckt und war verurteilt worden, die Tat mit<br />

dem Feuertode zu sühnen. Die Bauerschaft Talge sollte ein Haus errichten und die<br />

Brandstifterin darin eingesperrt werden. Dann sollte das Haus an alle 4 Ecken in Brand<br />

gesetzt und so die Verurteilte den Tod erleiden. Da aber diese Hinrichtung nicht nur mit viel<br />

Mühe und Arbeit und auch viel Geld gekostet hätte, reichten die Talger ein Bittgesuch ein,<br />

die Verurteilte doch mit dem Schwerte hinzurichten. Der Fürstbischof Ernst Heinrich von<br />

Sachsen kam dem Bittgesuch der Talger nach und ordnete die Hinrichtung durch das<br />

Schwert an. Die Talger sparten sich Arbeit und 21 Rth. an Holz. Der Scharfrichter erhielt an<br />

Zehrkosten für die Reise von Diepholz nach Fürstenau 3 Thaler 10 Schillinge.<br />

1580 wird von einer Hungersnot im Osnabrücker Land berichtet, der in der Stadt selbst viele<br />

Menschen erlagen.<br />

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Im Mai 1592 trieben die Horden der Spanier und Holländer es so übel, dass der Domprobst<br />

von Osnabrück 1595 die Bemerkung machte, dass die armen Leute im Lingischen und<br />

Osnabrückschen durch die Raubzüge bis aufs Blut erschöpft und ausgemergelt seien.<br />

12.8.1591 rückten 200 Spanische Reiter und 600 Fusssoldaten in das Dorf und Kirchspiel<br />

Badbergen ein, raubten Pferde, Kühe, Schweine, Schafe, alles Geld und sonstige Wertsachen<br />

und verübten Schandtaten aller Art, dann zogen sie nach Vechta weiter. Von hieraus<br />

nahmen sie Raubzüge in die Umgegend, wobei das Kirchspiel Badbergen abermals in<br />

Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Oktober verleissen sie Vechta und nahmen ihren<br />

Rückzug über denselben Weg, über den sie gekommen waren. So wurde das Kirchspiel<br />

Badbergen zum dritten Male der Raubgier ausgesetzt.<br />

1602 wurde wieder ein Kopfschatz erhoben.<br />

1604 kostete ein Moderperd 5 Thl., eine Koy 4 Thl., ein Rind 1½ Thl.<br />

Von 1618-1648 tobte der 30 jährige Krieg, der über das Land durch die Raub- und<br />

Plünderungszüge, die Beschlagnahmungen von Vieh und Getreide, die auferlegten<br />

Contributionen, die Brandstiftungen, das gewaltsame Pressen der jungen Leute in den<br />

Kriegsdienst, die Raub- und anderen Schandtaten unsagbares Elend brachte.<br />

Auch herrschte 1636-1638 erneut die Pest, der viele Menschen zum Opfer fielen.<br />

1.5.1640 wurden an Eides statt altgesessene Leute des Kirchspiels Badbergen in einem<br />

Verhör über Gebühren für Kirchliche Handlungen befragt;<br />

Johan Elting, Andreas Brorman, Johan Klatten, Gerdt Hoffman, Johan Pahlman, Tebbe<br />

Middendorf, Heinrich Einhaus, Johan Bredekamp, Wilhelm Schirings, Heinrich Vogedingk,<br />

Johan Buddeke, Johan Thoman, Johan Mencke, Jürrien Greve, jetziger Volquardingk und<br />

Lampe Gronloe.<br />

1647 zahlte das Erbe Grönloh eine monatliche Contribution von 5¼ Rth.<br />

1593 heisst es; Gronlohe gibt ein Rindt ums 3. Jahr.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.0<br />

1593 Gronlohe gibt ein paar Hühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 die Groenloher geben jährlich achte Magere Schweine so uff der Muehlen zu<br />

Quakenbrueck gemestet werden.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Vorgehende Nachricht bezieht sich auf die 8 ërbhöfe, die ursprünglichen Siedlungen,<br />

darunter sich also auch der Vollhof Grönloh befindet.<br />

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1599 Bursscop Groenloe Schornstein- und Feuerstättenschatz; Herman Gronloe 1 Rth. Ein<br />

Nebengebäude ist nicht verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Schornst. und Feuerst. Schatz. 1599 St.A.O.<br />

1606 Gronloe gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1614 Herman Gronloe gibt meinem gnädigen Fürsten und Herrn Postulirten zu<br />

Unterthenigen Abtracht an seiner magtt begangenen Ehebruchs in der Burschafft Gronloe<br />

100 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1602 Fussdienste in Gronloe, jeder gibt ½ Hornschen Geld.<br />

Johan Netteldingk, Dethmar uffm Fledder, Herman Gronloe, Rudolff Gollingkhorst, die<br />

Rantzesche, Witterock, Jorrien Gossman und Eilerdt Gollinckhorst.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.8a. St.A.O.<br />

1602 Gronloe gibt 8 Scheffel Hundehaber nach Fürstenauer Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S16a. St.A.O.<br />

1602 Herman Gronloe gibt 1 Ggl. Dienstgeltt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.8. St.A.O.<br />

1589 Groenloe; Lampe Gronloe 5 Daller 17 Schilling Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1628 Bauerschaft Groenlohe, Personenschatz;<br />

Lampe Groenlohe 2 Rth., uxor 1 Rth., der Sohn vom Erbe 8 Schill., ein Dochter 4 Schill., 2<br />

Knechte 12 Schill., famula 4 Schill., ein Junge 1 Schill., ein Derne 9 Pf., Terminus primus der<br />

Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. St.A.O.<br />

1624 Herman Gronloe gibbt führ seiner Dochter Marien freiheitt 14 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Dienstgeld geben, jeder 1 Goldgulden; Herman Gronlohe, Gerdt Wollerman, Wilhelm<br />

Greve, Herman Goessman, Jacob Middelkamp, Johan Wulffert, Johan Beckerman und<br />

Wessel Bracke.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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8.4.1628 hatt Lampe Gronlohe den Erbwin seines elterlichen Groenlohes Erbess im Kirspell<br />

Battbergen und in Bauerschaft Groenlohe belegen, für sich und seine künftige Ehehaussfrau<br />

so sich mit vollkommen Leib Eigenthumb qualificiren solle erhandelt uff 200 Thl. Eodem<br />

Anno et die hat derselbe Lampe Groenlohe seinen Bruder Johan und Schwester Gesen, von<br />

Herman Groenlohe und Catharinen Gerbeslagen Eheleute S. in Eigenthumb geporen<br />

freigekauffet mit 50 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.28. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Nach einer Nachricht desselben Datums 8.4.1628 sollen die Brüder Johan und Drees<br />

Gronloes freigelassen sein. Wahrscheinlich liegt in Drees eine Lese- oder Schreibfehler vor.<br />

Es wird Gese heissen müssen. (Siehe Rep.100. Abschn.59. Nr.4.)<br />

17.4.1628 vor Richter Leuningk erscheinen Lampe Groenlo in Groenlo wie dann auch Gerten<br />

zu Weher im Kirchspiele Dingklage, die wegen eines geringen Zuschlages Streit mit einander<br />

hatten und sich nunmehr vergleichen.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.120a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

8.10.1628 Lampe Groenlo lobte Henrich Horstman und Juergen Wollerman für geleistete<br />

Bürgschaft schadlos zu halten.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.133. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

19.4.1629 Johan Groenlohe bekennt pro se, uxore et haeredibus, von seinem Bruder Lampe<br />

Groenlohe seinen versprochenen Brautschatz voll zur Genüge erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.146a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

13.6.1632 Berend Reinerman in Wehell bekennt pro se, Luecke, lib. et haer., Lampe Groenlo<br />

in Wehell, Stine uxori, lib. et haer. 180 Rth. schuldig zu sein. Er verspricht, 100 Rth. uff<br />

Michaelis 1632 mit 6 Rth. pension zurückzuzahlen und die restlichen 80 Rth. mit 5 Rth.<br />

jährlich zu verzinsen.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.304. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

29.8.1631 Coram Judice Leuningk.<br />

Eheberedung zwischen Herman Merschman, Sohn des verstorbenen Herman Merschman<br />

und dessen Frau Catharina, und Geseke, Tochter des Erbaren Herman Groenlohes. Die<br />

Witwe Merschman, Catharina, will demnächst das Erbe an den Sohn Herman abtreten.<br />

Lampe Groenloh, Bruder der Braut, jetziger Besitzer des Erbes Groenloh, verspricht seiner<br />

Schwester Geseke an Brautschatz Kisten- und Kistenpfand u.s.w. nach Kirchspiels Brauch<br />

und 850 Rth., aber kein Vieh.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.265. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

13.9.1631 Wessel Reithorst in Groenloh ufm Fledder, bekennt pro se, Luecke uxore et haer.,<br />

Lampe Groenlo zu Wehell, Stina uxori, lib. et haer. 40 Rth. schuldig zu sein, und setzt zum<br />

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Pfande Wessel Reithorsts Wohnung. Er verspricht, den Betrag jährlich in der Vasten mit<br />

drittenhalben Rth. bei haljährlicher Löse zu verzinsen.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.271a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

13.9.1631 Johan Meier ufm Fledder in Groenlo bekennt für sich, Geseken uxor et haer., dem<br />

Lampen Groenloe zu Wehell, Stincke uxori, lib. et haer. 120 Rth. zu schulden, und lobt,<br />

selbige halb uff Nicolai und übrige Halbscheid uff Himmelfart Christi tagh mit 3 Rth. und<br />

einen Ort zu verzinsen. Löse in 2 Terminen uff Nicolai und Himmelfart, ½ Jahr. Hypotheca<br />

seine Kotte, die Meiers Kotte geheissen und sonsten omnia bona mob. et immob.<br />

Testes; Wessel Reithorst und Wichman Hollekampf requisiti.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.271. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

21.9.1631 Reineke im Woelde, Kirchspiel Batbergen, bekennt pro se, Fenneke uxore, lib. et<br />

haer., dem Lampe Groenlo zu Wehell, Stinen uxori, lib. et haer. 20 Rth. schuldig zu sein, die<br />

er jährlich uf Michaelis mit 5 Ort zu verzinsen verspricht. Vierteljährliche Löse. Er setzt zum<br />

Pfande omnia bona.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.272a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

21.7.1635 Coram Judice Leuningk.<br />

Henrich Vagedinck zu Langen bekennt pro se, Talen uxore, lib. et haer. 100 Rth. schuldig zu<br />

sein, die jährlich auf Pfingsten mit 6 Rth. bei ½ jährlicher Löse zu verzinsen sind. Er setzt zum<br />

Pfande eine Brede Landes von 3 Scheffel Rogken, "See Brede" geheissen, ufm Langer Esche<br />

zwischen Johan Klatte und Sickmans Lande.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.357. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

20.5.1641 Coram Judice Leuningk.<br />

Henrich Vagedinck zu Langen bekennt pro se, Tale uxore, lib. et haer., den Eheleuten Lampe<br />

Groenlo und Stinen, Kindern und Erben 120 Rth. zu schulden, die auf Christi Himmelfahrt<br />

jeden Jahres mit 7 Rth. zu verzinsen sind bei ½ jährlicher Löse. Er setzt zum Pfande seinen<br />

Holtkampf, doch darf Creditor weder Holz hauen, noch den Bestand verringern.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.98. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

16.6.1641 Johan im Busche zu Langen bekennt pro se et haeredibus, dem Lampe Groenlo et<br />

uxori Stine, lib. et haer. 100 Rth. zu schulden, welche auf Maitag jährlich mit 6 Rth. bei ½<br />

jährlicher Löse zu verzinsen sind, und setzt zum Pfande Johan im Busches freien Kotten zu<br />

Langen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.98a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1629 Lampe Groneloe und dessen Frauw gantz grober injurien und bezichtigten Kinder<br />

Morts 50 Thl.<br />

Herman Brake und dessen Frau gleicher Sache 30 Thl.<br />

Rep.450. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1631 Bauerschaft Gronlohe, Erbe Herman Gronlohe zahlt 6 Thl. Erbschatz. Ein<br />

Nebengebäude ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. 1631 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1648 Gronlohe gibt 2 Rauchhühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.44. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1653 Herman Gronlohe zahlt 2 Marck Herbstschatz in Groenlohe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 wurde Lampe Groenlohe zu Wedell wegen provocation an Graelman zu Wulfften mit 2<br />

Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 wurde Lampe Gronlohe in Wedell wegen Grober injurien wider Herman de Wendt mit<br />

3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1657 Kirchspiel Battbergen, Gronlohe gibt 1 Thl. Freirindgeld..<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.51. Amt Fürst. St.A.O.<br />

11.4.1644 Reinermans Erbe ist verschuldet, Schuldner gewähren Nachlass und Stillstand.<br />

Unter den vielen Gläubigern gewährt Jorrien Roessman eine 36 Rth. Zinsen Nachlass.<br />

Stillstand gewähren; Jorrien Karnekamp, Gert Busch, Marie Barlage durch ihren<br />

Schwiegersohn Jorrien Karnekamp, Lampe Groenlo, Gert Otteman, Johan Lantwehr, Anna<br />

Reinerman, Anna Barlage und Herman Kamans Frau Anna auf dem Fledder.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.20. Hm. Meier Not.<br />

Dinxtags den 22.3.1644, zwischen Luecken, Wittibe Reinermans, einerseits und mit autorität<br />

der Erbaren Berent Hoppens, Jorrien Hakemans, Johan Gervesmans und Wernken Rotberts,<br />

Ihrer erbettenen Curatoren, und Stineken Groenloes, seligen Johan Reinermans Wittibe, mit<br />

belieben und Volbort Ihres Vattern, der Erbaren Lampen Groenloes andertheils wegen<br />

überlassung Ihre Reinermans Erbe in der Bauerschaft Wehell, Kirchspiel Batbergen, belegen,<br />

ist ein bestendiger und Unwiderrufflicher Vertrag folgender massen eingegangen und<br />

beschlossen. Die Mutter bezieht das Leibzuchthaus mit Garten u.s.w.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.198. Hm. Meier Not.<br />

1661 Bauerschaft Grönloh, Viehschatz.<br />

Erbe Grönloh 8 Rth. 20 Schill. 9 Pf., Leibzucht 2 Rth. 4 Schill., Beihaus 2 Rth., dieser<br />

Viehschatz wurde viermal im Jahre erhoben.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1670 Bauerschaft Grönloh, Erbe Grönloh 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Beihaus 1 Rth.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1673 Herman und Henrich Grönlohe von Grönlohes Erbe, Kirchspiel Batbergen, sind<br />

freigekauft für 30 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.61. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1673 Johan Grönlohe hat den Erbwin in Lampen Grönlohes Erbe, Kirchspiel Batbergen, für<br />

sich und seine Frau Anneke Sackstrohes (Sextro) gedungen mit 150 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.61. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Bei der Copulation am 30.11.1672 heisst die Ehefrau aber Volkers.<br />

1651 Wehdell, in dem Einwohnerverzeichnis werden genannt;<br />

Henrich Gronloe et uxor. (diese wohnten auf dem Meyerhof in Wehdel)<br />

Herman Gronloe et uxor.<br />

Unter Groenloh heisst es;<br />

Johan Gronlow et uxor.<br />

Herman Gronlow.<br />

An einer anderen Stelle werden genannt;<br />

Johan Meier zu Groenlo.<br />

Grete Gronlosche.<br />

Einwohnerverz. f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. St.A.O.<br />

1655 Groenloh, Erbe Grönloh 5 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 13 Rinder, 13 Schweine, 8 Schafe.<br />

Kleine Haus 2 Pferde, 3 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

30.11.1672 wurden getraut; Johan Groenloh und Anna Volkers. Am 26.12.1679 ist die<br />

Groenlosche aus Groenloh in Badbergen zu Grabe getragen. Johan Groenlohs Töchterlein<br />

Gretke, einziges Kind dieser Ehe, wurde 1673 der Mutter Erde übergeben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1662 1 Wagen, dienen uf er<strong>for</strong>dern wochentlich Landesherrliche Eigenbehörige; Lampe<br />

Groenlohe und Grewe.<br />

Rep.150. Nr.116a. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Bauerschaft Grönloh;<br />

Erbe Grönloh 4 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 5 Rinder, 4 Schweine.<br />

Leibzucht 2 Kühe<br />

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Beyhaus 1 Pferd, 2 Kühe.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viebeschreibung St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grönloh, Erbe Grönloh 1 Hauptfeuerstelle, Leibzucht 1 Nebenfeuerstelle,<br />

Beyhaus 1 Nebenfeuerstelle.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.752. Feuerstellen Nachweis St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grönloh, Erbe Grönlohe 5 Rth. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Revisionsregister St.A.O.<br />

10.8.1680 schritt Johan Grönloh zur zweiten Ehe mit Elsche Wollerman aus Grönloh, welche<br />

Mutter von 8 Kinder wurde.<br />

1683 fürten die Witwe Trinke Elting geb. Meyer zu Bergfeld, und ihr Schwager Johan Meyer<br />

zu Bergfeld geb. Wehlborg, einen Prozess in einer Erbschaftsangelegenheit gegen Johan zum<br />

Grönlohe. Der Ausgang der Klage ist nicht bekannt.<br />

1700 beklagen sich Johan Grönloh und die übrigen Erben und Halberben über das<br />

Freirindgeld, welches sie seit undenklichen Jahren zu entrichten haben, obwohl sie nicht<br />

wissen, warum solches gezahlt wird, oder was sie dafür geniessen.<br />

Abschn.53,14 - 1700 - St.A.O.<br />

Im August 1704 verstarb Johan Grönloh. Die Nachlassbeschreibung lautet;<br />

Johan Grönlohes Sterbfall beschrieben an 18.8.1704.<br />

5 Pferde 30 Thl., 3 Endter Pferde 12 Thl., 5 Milchgebende Kühe mit einem Rind 24 Thl., 6<br />

Schmalrinder 18 Thl. und 6 Schweine 7 Thl., allles zusammen 91 Thl., meditas 45½ Thl.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

20.8.1704 wurde Johan Grönloh in Badbergen begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1698 und 1699 herrschte im <strong>Artland</strong>e infolge Missernte grosse Not, sodass die Obrigkeit<br />

gezwungen war, Roggen im Amte Minden aufzukaufen.<br />

Die Kinder der Eheleute Johan Grönloh und Elsche Wollerman sind;<br />

1) Lampe, ~ 26.10.1681, Gevattern; Hermann Grönloh, Johann Hoffmann und Mette<br />

Wollermann, ┼ 24.10.1754, � 28.10.1754 Bdbg., 5.10.1715, Trinke Alheid Vossbrink.<br />

2) Trine, ~ 11.2.1683, Paten; Trinke Wollermann, Hille Brakesche und Henrich Grönloh,<br />

� 13.7.1683 Bdbg., alt 5 Monaten.<br />

3) Gerdt, ~ 22.7.1685, Paten; Johann Wollermann, Wessel Bracke und Talke Hillebrandt.<br />

Anno 1716 wird er noch Leibeigen genannt. ┼ 14.4.1766, 81 Jahr, � 15.4.1766 Bdbg.,<br />

17.5.1727, Maria Wesselmann Witwe Johann Bringmann.<br />

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4) Greta, ~ 21.12.1687, Paten Greta Horstmann, Lücke Wulfferts, Jürgen Wollermann.<br />

1716 wird berichtet dass sie vor einigen Jahren freigekauft ist, ┼ 29.7.1727 Helle, , Johann<br />

Vossbrink in Helle.<br />

5) Johann, ~ -.12.1689, Paten; Hermann Horstmann, Johann Grönloh und Anna<br />

Wollermann, � 2.5.1892 Bdbg.<br />

6) Jürgen, ~ 22.6.1692, Gevatter; Johann Fürste, Wilhelm Gerdes und Maria Gossmann,<br />

� 6.12.1694 Bdbg.<br />

7) Henrich, Anerbe, ~ 2.1.1695 Gevatter; Henrich de Wente, Lampe Grönloh und Talke<br />

Hillebrandt, ┼ 25.8.1764, 12.8.1721, Margaretha Beckermann.<br />

8) Jürgen, ~ 11.4.1698, Gevatter; Jürgen Horstmann, Johann Strodtmann und Wibbe<br />

Wollermann, � 22.5.1702 Bdbg.<br />

1716 Johann Grönloh, Colonus, vor ungefehr 10 Jahren gestorben (August 1704), Colona<br />

Elsabein ad 60 Jahr regieret (geb. Wollermann), 4 Kinder, Lampe ad 33 Jahr seit 1 Jahr<br />

verheiratet und in Sedia vacance für 12 Rth. freigekauft und 3 Rth. Ambtsgebühr, Gerdt ad<br />

27 Jahr noch eigen, Grete ad 25 Jahr vor wenigen Jahren freigekauft, Hinrich ad 20 Jahr noch<br />

eigen.<br />

Rep.106 VI/y 1. Nr.1aa. St.A.O. Specificatio et Conscriptio deren Landesherren<br />

Eigenbehörige.<br />

1716 Lampe Grönloh ist für 1 Jahr verheyratet undt in sedis vacantia frey gekauffet für 12<br />

Rth. ( 5.10.1715 Trine Alheid Vossbrinck)<br />

Rep.106 VI/y 1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1717 als Elsche Grönloh geb. Wollermann, im Dezember 1717 im Alter von 62 Jahren 11<br />

Wochen verstorben war und Johann Schüttemeyer die Totenwache hielt, verstarb dieser<br />

plötzlich am Tische sitzend seines Alters 79 Jahre. Witwe Grönloh geb. Wollermann wurde<br />

am 8.12.1717 begraben und Johann Schüttemeyer am folgenden Tage den 9.12.1717.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Im Feldschlagregister von 1722 heisst es; Die Erben in Grönloh haben ihre Ländereien,<br />

Wiesen und Holtzungen ganz besonders allein liegen. Der Acker liegt sehr zwischen dem<br />

Holz und findet sich vielerorten ....<br />

Feldschlagreg. 1722 Abschn.92. Nr.13. St.A.O.<br />

8.2.1718 hat Hinrich Grönloh seiner verstorbenen Mutter Elschen Sterbfall bedungen zu 49<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf., Amtsgebühren ad 10 Rth. sind so<strong>for</strong>t bezahlet und jeder seine Portion<br />

davon Empfangen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

23.2.1720 Hinrich Grönloh mit Margaretha Beckermanns die Auffahrt auf das<br />

Landesherrliche Grönlohes Erbe gedungen zu 350 Rth.<br />

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Rep.122. C.III. I. Fach 54.ed St.A.O.<br />

12.8.1721 wurden Hinrich Grönloh und Margaretha Beckermann in der Kirche zu Badbergen<br />

copuliert.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

23.2.1720 hat Hinrich Grönloh, Kirchspiel Badbergen, für seinen Bruder Gerdt die Freiheit<br />

erkauft bei Anwesenheit S. Hochwohlgeb. Herrn Drosten für 20 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1722 Heinrich Grönloh ist nach Hausgenossenrecht dem Landesherrn eigenbehörig.<br />

1722 Größe des Erbes; 32 Malter 3 Scheffel 2 Viertel und 1 Becher.<br />

Davon waren Acker und Garten 10 Malter 2 Scheffel, Wiese und Weide 16 Malter, an Holz 6<br />

Malter 2 Scheffel.<br />

Dühne nennt; Gartenland 1 Malt. 1 Scheff. 12 Quadratruten, Ackerland 9 Malt. 33<br />

Quadratruten, Wiesen 13 Malt. 9 Scheff. 43 Quadratruten, Weiden 2 Malt. 2 Scheff. 16<br />

Quadratruten und Holzgrund 6 Malt. 1 Scheff. 36 Quadratruten.<br />

1748 wird Henrich Grönloh als Provisor der St. Georg Kirche zu Badbergen genannt.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen. (Taufbuch)<br />

1751 so wird berichtet, hat Colon Henrich Grönloh, Kirchspiel Badbergen, seines mit<br />

Margaretha Beckermanns erzeugten Sohnes Gerdt Freiheit erhandelt cum juribus zu 24 Rth.<br />

10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

18.1.1756 ist die Ehefrau Margaretha Grönloh geb. Beckermann, infolge Schwachheit im<br />

Alter von 50 Jahren 41 Wochen und 5 Tagen auf dem Erbe gestorben und am 21.1.1756 in<br />

Badbergen zu Grabe getragen. Der Kirchebuchführer macht den Vermerk; besonders gute<br />

Christin.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

7.5.1756 wurde der Sterbfall der Colona Grönlohes, Kirchspiel Badbergen, nach dem<br />

Hofrecht zu 68 Rth. 10 Schill. 6 Pf. gedungen. Über diesen Sterbfall ist aber ein Streit<br />

entstanden, und der Amtsschreiber hat später Vermerkt; NB. an der Umstände halber und<br />

wegen darüber entstandenen Streitigkeiten ist solcher nachhero gestezt auf 125 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

10.12.1757 Catharina Elsabein Grönlohes Freylassung inclusis juribus bedungen zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 22 / 323


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Catharina Elsabein Grönloh ehelichte in I. Ehe am 8.11.1757 Diedrich Dahne und in II Ehe am<br />

25.8.1763 Johann Förste.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

21.4.1761 ist die Freilassung bedungen der Geschwister Margarethe und Anna Elsabein, so<br />

von Margaretha Beckermanns und Henrich Grönloh erzeuget, zu 50 Rth. Ex poll à Carnaia<br />

angesetzt zu 80 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Vorgenannte Margaretha Grönloh, getauft am 12.4.1740, wurde Ehefrau des Colons Johann<br />

Jürgen Kaiser in Gehrde und ist am 5.1.1805 zu Gehrde verschieden.<br />

Ihre am 18.5.1748 domi getaufte Schwester Anna Elsabein hat sich der gewonnenen Freiheit<br />

nicht lange erfreuen können, denn sie verstarb an der Pleuresie (Rippenfellenentzündung)<br />

im Alter von nur 17 Jahren weniger 2 Monate am 23.1.1765 und wurde am 26.2.1765 zu<br />

Grabe getragen.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

21.4.1761 hat Johann Grönloh mit Braut Lücke Maria Krümberg, so den Freibrief producieret<br />

die Auffahrt inclusis seines lebenden Vaters Sterbefall et juribus zu 550 Rth. bedungen.<br />

Pater sponsae lobte zum Brautschatz 500 Rth. aus. Vater der Braut war Menke Wulfering<br />

sive Krümberg. Rep.122. CIII. 1. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Die Eheleute Johann Grönloh und Lücke Maria Krümberg haben das Erbwohnhaus 1764 neu<br />

erbauen lassen. Das Erbwohnhaus ist eins der stattlichsten im ganzen <strong>Artland</strong>e. Der<br />

Baumeister war Johann Wehage. Von der Vorgeschichte dieses Hauses wird Überliefert; Zur<br />

Zeit des 7 jährigen Krieges musste der Hof Grönloh aus seinen Waldbeständen sehr viel Holz<br />

für den Gutsherrn, den Bischof von Osnabrück, liefern, das nach Loxten zu bringen war und<br />

dort abgenommen wurde. Eines Tages hatte der aufsitzende Bauer mit seinem Bruder<br />

wieder eine Fuhre hingebracht und geriet bei der Ablieferung mit einem Beamten, dem das<br />

Holz nicht gut genug war, in Streit. Auf dem Rückwege überlegten die Brüder, wie sie am<br />

besten weiteren Lieferungen entgehen könnten. Da man rechtlichen Anspruch auf Bauholz<br />

aus den eigenen Beständen hatte, entschloss man sich, ein neues Wohnhaus zu errichten,<br />

und liess die Beamten in Fürstenau wissen, dass man wegen Bau eines neuen Erbwohnhaus<br />

die Holzlieferungen einstellen müsse. So waren die Beamten gezwungen, ihre<br />

Holz<strong>for</strong>derungen fallen zu lassen. Der Neubau wurde unmittelbar an das Südende des<br />

Esches verlegt und nach Fertigstellung desselben das alte Erbwohnhaus, das bis dahin nahe<br />

an der "Hustaee" stand, an den Colon Sähnke in Wulften verkauft, wo es noch über 100<br />

Jahre gestanden hat.<br />

Die Eheleute Johann Grönloh und Lücke Maria Krümberg hatten nur ein Kind, das am<br />

5.4.1762 auf dem Erbe geboren wurde und in der Taufe am 14.4.1762 domi den Namen<br />

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Henrich erhielt. Dies Söhnlein verstarb am hitzigen Fieber am 17.3.1764 im Alter von 2<br />

Jahren weniger 2 Wochen 5 Tage und wurde am 20.3.1764 begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Erbe in Grönloh.<br />

Johann Grönloh, * 1731, ┼ 1776, Sterbfall 125 Rth.<br />

Lücke Maria Krümberg (Kruwenberg), * 1739, ┼ 1781, Sterbfall 63 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Auffahrt 550 Rth. mit Einschluss eines Sterbefalles.<br />

Zweite Ehe; Johann Volquert, * 1744, Auffahrt 1000 Rth., wieder geheiratet 1782 mit Lucia<br />

Maria Rethorst, * 1757, Auffahrt 800 Rth.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1798 Colon Gräper in Grönloh und Colon Kleine Gölinghorst und einige andere<br />

Markinteressenten sind mit Colon Johann Grönloh und Consorten wegen Zuschläge bei der<br />

Hochfürstlichen Canzley in Prozess geraten, welcher Prozess bis an das Kaiserliche Reichs-<br />

Cammer Gericht in Wetzlar getragen wurde. Nunmehr hat man sich mit Johann Grönloh und<br />

Consorten verglichen. Colon Gräper requiriert nun den Notar Callmeyer, von dem Herrn Dr.<br />

Peithmann in Badbergen, seinem Sachwalter, die Rechnung anzu<strong>for</strong>dern und auch betreff<br />

des Agenten in Wetzlar, und beiden den Vergleich anzuzeigen. Notar Callmeyer ging zu Dr.<br />

Peithmann, welcher auf Ansuchen Rechnung gab, aber den Agenten in Wetzlar nicht nennen<br />

wollte. Weitere Unkosten, so sagte Dr. Peithmann, solle Colon Gräper aber nicht haben.<br />

Rep.958. Nr.1. Not. Protocolle J.H. Callmeyer Not. St.A.O.<br />

4.10.1769 die Colonen Greve und Grönloh haben den Fiscal zum Brüchtengericht nach<br />

Quakenbrück gefahren und dafür zusammen 7 Schill. 3 Pf. erhalten.<br />

Rep.150. Nr.116c. Fürst. St.A.O.<br />

15.8.1776 ist der Colon Johann Grönloh im Alter von 45 Jahren 2 Monaten 6 Tagen an der<br />

Epilepsie verstorben und am 19.8.1776 zu Badbergen bestattet. Seine hinterbliebene Witwe<br />

wurde am 11.12.1777 Ehefrau des Johann Volkert, der sich wieder Grönloh nannte. Diese<br />

Ehe blieb kinderlos.<br />

Lücke Maria Krümberg, Ehefrau des Johann Volkert sive Grönloh, starb am 16.1.1781 an der<br />

Brustkrankheit im Alter von 43 Jahren weniger 5 Wochen und wurde am 20.1.1781 zu<br />

Badbergen begraben.<br />

Mit dem Ableben des Colons Johann Grönloh im Jahre 1776 war die Hofeslinie erloschen.<br />

Der Witwer Johann Volckert jetzt Grönloh schritt am 16.4.1782 zu seiner zweiten Ehe mit<br />

Lücke Maria Rethorst, der 1756 zu Wehdel Nr.10. geborenen Tochter des Colons Henrich<br />

Rethorst und dessen Ehefrau Lücke Oyemann. Auch diese Ehe blieb kindersegen versagt.<br />

Johann Volckert jetzt Grönloh starb am 11.3.1810 im Alter von 65 Jahren 11 Monaten, er<br />

war Sohn der Eheleute Johann Volckert und Maria Gerding in Langen.<br />

Seine hinterbliebene Witwe Lücke Maria Rethorst wurde am 14.3.1811 Ehefrau des Gerdt<br />

Segemann alias Harssmann, der sich wieder Grönloh nannte.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 24 / 323


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Nach einem von dem Vogt Ledder am 23.9.1771 aufgenommenen Status des Erbes, betrug<br />

damals der Mietwert der Stätte 391 Rth. 7 Schill. In dem Status heisst es; Das Erbwohnhaus<br />

ist neuerbauet und eins der besten in der Vogtei, dasselbe mit dem dabei befindlichen<br />

Garten von 10 Scheffel 20 Quadratruten wird gegen Praestirung der gemeinen Reihe- und<br />

Bauerschaftslasten gerechnet und darum nicht angeschlagen. Das Colonat lieferte damals<br />

50 Fuder Heu. Der vom letzten Colonus acquirirte Zuschlag von 4 Scheffelsaat kömmt, weil<br />

er zur Zeit noch nicht urbar, nicht zum Anschlage. 1771 an jährlichen Abgaben sind<br />

verzeichnet;<br />

R. S. P.<br />

1) der Monatschatz mit 45. --. --.<br />

2) Rauchschatz mit der Leibzucht 5. 10. -6.<br />

3) Gibt an die Geistlichkeit 3 Bröde 1. 10. -6.<br />

4) und s Scheffel Hafer 1. --. --.<br />

5) 1 Fuder Brüchtengerichtsholz 1. --. --.<br />

6) Beitrag an die Brandkasse, welcher fast jährlich bezahlt 2. -3. -4.<br />

Gutsherrliche Praestanda;<br />

7) Wöchentliche Spanndienst mit 2 Pferden 9. --. --.<br />

8) Zehntholzgeld 1. --. --.<br />

9) Herbstschatz und ständiges Dienstgeld 2. 14. -1½<br />

10) ein mageres Schwein 3. --. --.<br />

11) ums 3. Jahr ein freies Rind, davon ist 1. Jahres Anschlag 2. 10. -6.<br />

12) 2 Hühner -. -3. --.<br />

13) ein Fass Hafer 2. 14. --.<br />

14) Zinsen von 1200 Rth Schulden zu 4% betragen 48. --. --.<br />

-------------<br />

Summa 125. -2. 11½<br />

1771 Kinder sind auf dem Erbe nicht vorhanden.<br />

Nach einer wohl unvollständigen Liste über gezahlte ungewissen Gefälle, die anlässlich eines<br />

Ablösungsantrages gefertigt wurde, waren verzeichnet;<br />

Auffahrt Freilassungen Sterbefälle<br />

1720; 420 Rth. 1712; 36.10.-6. 1718; 60.10.-6.<br />

1765; 550 , 1720; 24.10.-6. 1755; 125.--.--.<br />

1777; 1000 , 1757; 24.10.-6. 1776; 63.10.-6.<br />

1785; 800 , 1765; 80.--.--. 2 freilassungen 1781; 58.10.-6.<br />

1777; 30.--.--.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1787 wird berichtet; Bei den Rundefuhren spannen Greve und Grönloh zusammen.<br />

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Nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger von 1788 ruhten auf dem<br />

Colonate Lampe Grönlohe 2307 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1789 stellten die Colonen Grönloh, Greve und Brake in Grönloh und Siemermann in Langen<br />

und Meyer zu Wehdel ein Bittgesuch auf Ablösung der unsicheren Gefälle mit einer<br />

feststehenden Kornabgabe oder mit einem bestimmten Geldbetrage bei Friedrich von<br />

Gottes Gnaden, Herzog von York und Albanien, Bischof zu Osnabrück. (Siehe vorhergehende<br />

Nachweisungsliste des Amtes Fürstenau)<br />

1789 nach der Landesvermessung von 1789 waren an Grundstücken 26 Malter 1 Scheffel<br />

zum Colonate gehörend.<br />

1803 waren 34 Malter 2 Scheffel an Grundstucken vorhanden. Davon waren;<br />

Garten- und Ackerland 12 Malt. 3 Scheff., Wiesen 13 Malt. 10 Scheff., Weiden 2 Malt 2¼<br />

Scheffe., Holzgrund 6 Malt. 1¾ Scheff.<br />

26.6.1805 rückte eine ganze französische Division unter Befehl des Generals Dessolles in das<br />

Osnabrücker Nordland ein und nahm Quartier in Bramsche, Ankum und Badbergen.<br />

1806 fiel das Osnabrücker Land an Preussen. Nach der Niederlage der Preussen bei Jena und<br />

Auerstedt geriet das Land wieder in Hände der Franzosen, in den es bis 1813 verblieb.<br />

1809 stellte man bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück von Seiten der<br />

Markgenossen Antrag auf Teilung der gemeinen Mark, der auch als bald genehmigt wurde.<br />

Die Durchführung der Teilung wurde durch die unruhigen Kriegszeiten um 19 Jahre<br />

verzögert/ Erst am 1.12.1828 wurde der Teilungsrecess unterschrieben. Der Colon Gerdt<br />

Grönloh geb. Segemann alias Harssmann, wurden zwar 28443 Wertruten zuerkannt, aber<br />

nur 17,4 ha., weil es sehr hoch bonitierter Boden war, zugewiesen. Die der Kath. Vikarie und<br />

dem Evang. Küster zusammen aus der Teilung zugewiesenen 240 Quadratruten erwarb<br />

Colon Grönloh durch kauf.<br />

Ausser seiner Abfindung aus der Grönloher Mark erhielt Colon Grönloh auch Grundstücke<br />

aus der Gemarkungen der angrenzenden Oldenburgischen Bauerschaften Schwege und<br />

Bünge, weil, wie die Sage erzählt, ein Bauer von Grönlohs Erbe in alter Zeit einmal dort den<br />

Landesherrn vor seinen Feinden geschützt habe.Auch an der Abfindung aus dem Grönloher<br />

Zuschlag in der Quakenbrücker Wohldmark war Colon Grönloh beteiligt. Der Grönloher<br />

Zuschlag zwischen der Quakenbrück-Dinklager Landstrasse, dem Grenzkanal, dem Wehdeler<br />

Felde und dem Quakenbrücker Stadt<strong>for</strong>st "Dieken Hoersten" belegen, ist ungefehr 8,7 ha.<br />

gross. Er war den Interessenten im Prozesswege für Weideberechtigungen in der<br />

Quakenbrücker Mark zugesprochen worden. Beteiligt waren die Ganzerben Beckermann,<br />

Brake, Grosse Greve und Grönloh mit je einem vollen Anteil von etwa 1,4 ha. und die<br />

Markkotten Kleine Greve, Steingerd-Picker, Kuhre und Johann Grönloh mit je 1/3/ Anteil.<br />

Bald nach dem I. Weltkriege verkauften die meisten der vorgenannten Interessenten ihre<br />

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Anteile an Siedler aus dem Quakenbrücker Wohld, nur Grönloh und Kleine Greve hatten<br />

1957 ihre Anteile noch im Besitz.<br />

30.11.1809 anerkennt vor dem Notar Christian Diedrich Block der Colon Johann<br />

Queckemeyer in Grönloh 2884 Rth. 2 Schill. 6½ Pf., die zum Teil schon anno 1799<br />

aufgenommen sind, schuldig zu sein.<br />

Rep.958. Notariatsprotocolle Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

20.12.1809 Colon Schwiethard Grahlmann in Wulften erklärt, er habe vor zehn und mehr<br />

Jahren nach und nach 192 Rth. von Colon Johann Grönloh, in Grönloh, geliehen, und gibt<br />

nun über diesen Betrag eine Obligation.<br />

Zeugen dieser Schuldanerkennung; Jürgen Landwehr und Hermann Heinrich Grönloh in<br />

Colon Grönlohs Heuerhause.<br />

Rep.958. S.12. Notariatsprotocolle Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

9.11.1809 Johann Rüse in Wehdel erklärt, dem Colon Johann Grönloh, in Grönloh, 694<br />

Franken und 77 Cent und 440 Franken und 77 Cent, seit Jahren schuldig zu sein, worüber er<br />

jetzt einen Schuldschein gibt.<br />

Zeugen; Jürgen Landwehr und Hermann Heinrich Grönloh, beide Heuerleute in Grönlohs<br />

Hause. Actum in Colon Gröhnlohs Erbhause.<br />

Rep.958. Nr.1. Notariatsprotocolle Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

15.10.1810 mittags zwischen 12 und 1 Uhr in Grönlohs Erbhause in Grönloh. Lucia Maria<br />

Rethorst, Witwe des Coloni Johann Grönloh geb. Volkert, und Johann Hermann Giese,<br />

Ackermann jetzt bei der Witwe Grönloh, sonst auf Giesen Praedio in Wehdel, erscheinen vor<br />

dem Notar Christian Diedrich Block. Die Witwe Grönloh erklärt, ihr verstorbener Mann<br />

Johann Grönloh hätte beabsichtigt gehabt, den Comparenten Johann Hermann Giese, den<br />

ältesten Sohn ihrer Schwester Lucia Catharina Adelheid Rethorst, Witwe des verstorbenen<br />

Coloni Hermann Gerd Giese in Wehdel, zu seinem Nachfolger auf Grönlohs Colonat zu<br />

wählen, wogegen sie, wenn ihres und ihres verstorbenen Mannes Wunsch in Hinsicht<br />

längerer Lebensjahre in Erfüllung gegangen wäre, nichts zu erinnern gehabt haben würde.<br />

Ein früher Tod habe das Lebensziel ihres Mannes weit früher als gedacht herbeigeführt und<br />

ihn im Frühjahr dieses Jahres übereilet. Sowohl in Hinsicht der nahen Verwandtschaft in der<br />

sie mit dem Comparenten Giese stände, als auch gedenken herzlicher Zuneigung ihres<br />

verstorbenen Ehemannes, wolle sie jetzt ihrem Vetter Johann Hermann Giese die Summe<br />

von 3885 Franken (1000 Thaler) schenken und diese Summe ihm von der Abfindung, die sie<br />

in dem in Grönloh liegenden Queckemeyers praedio zu <strong>for</strong>dern habe, und welche Forderung<br />

eine Schuldverschreibung, ausgestellt vor dem Notar Dunkel in Quakenbrück, sei und nach<br />

ihrem Glauben über 11088 Franken 88 Cent (2880 Thaler) sich erstrecke. Johann Hermann<br />

Giese nahm dankend an und versprach, der Geschenkgeberin dankbar zu sein.<br />

Zeugen; Jürgen Landwehr und Hermann Heinrich Grönloh, beide Heuer- und Ackerleute in<br />

Grönloh.<br />

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Rep.958. Nr.2s.50. Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

16.5.1811 in der Schreibstube zu Grönloh erscheinen vor dem Notar Christian Diedrich Block<br />

die Colonen Johann Queckemeyer und Gerhard Grönloh zu Grönloh und der Ackermann<br />

Johann Diedrich Meyer-Ortland, im Auftrage seiner Mutter Margaretha Elsabein<br />

Hammermann, Witwe des Coloni Johann Diedrich Meyer-Ortland, zu Wohlde, und<br />

verhandeln über die Zahlungsschwierigkeiten des Colons Johann Queckemeyer.<br />

Queckemeyer erklärt, sein Queckemeyer praedium wurde wegen rückständiger Zinsen an<br />

den Herrn Vicarius Gerlich in Osnabrück für ein Kapital von 777 Franken verkauft werden,<br />

wenn nicht sicherheit geboten würde. Es werden der Vicarius Gerlich in Osnabrück, item der<br />

Dechant Schmidts in Ankum, der 419 Franken 58 Cent. zu <strong>for</strong>dern hat, ersucht, sich mit<br />

Bürgschaften der Miterschienen einstweilen zufriedenzugeben.<br />

Rep.958. S.85. Not. Protocolle Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

11.3.1810 verstarb Colon Johann Grönloh geb. Volckert wie schon beschrieben. Seine Witwe<br />

heiratete dann Gerdt oder Gerhard Segemann alias Harssmann. Dieser war Sohn der<br />

Eheleute Schwiethard Segemann sive Harssmann und Margaretha Elsabein Harssmann in<br />

Langen und war daselbst 1767 geboren. Gerdts Eltern erhielten von ihrem Gutsherrn später<br />

die Freiheit, um mit Segemanns Erbe im Kirchspiel Gehrde belehnt werden zu können, und<br />

zogen nach Helle. Lücke Maria Grönloh geb. Rethorst, brachte ihr Alter auf 65 Jahre 5<br />

Monate und 5 Tage und verschied am 20.12.1821 in Grönloh und wurde begraben am<br />

22.12.1821 zu Badbergen. Sie verstarb an der Wassersucht. Gerdt Grönloh machte im Jahre<br />

1834, er war bereits 67 Jahre alt, sein Testament;<br />

Ich habe mich entschlossen, ein Testament zu machen und es ist demnach mein freier,<br />

ungezwungener und wohlbedachtlicher Wille, dass es nach meinem erfolgten Ableben mit<br />

dem Meinigen so gehalten werden soll, wie ich es nachstehend verordne. Ich setze zu den<br />

wahren Erben meiner gesamten Nachlassenschaft hiermit ein;<br />

a) Meines Bruders Seegemann zu Helle Sohn mit Namen Johann Hinrich Seegemann<br />

und<br />

b) meiner Schwester Helena Adelheid Witwe Meyers zu Wehdel Sohn mit Namen<br />

Schwiethard Meyer, jetzt Colon Brunswinkel zu Langen, und es soll erben und nach meinem<br />

Ableben erhalten;<br />

a) Johann Hinrich Seegemann mein Grönlohs Erbe in Grönloh mit allen Zubehörungen,<br />

Rechten und Gerechtigkeiten, Mobilien und Moventien, Schuld und Unschuld, ingleichen<br />

meine sämtlichen ausstehenden Kapitalien, nichts ausbeschieden, und<br />

b) Schwiethard Meyer, jetzt Colon Brunswinkel, mein Harsmanns Erbe zu Langen mit<br />

allen Zubehörungen, Rechten und Gerechtigkeiten, Mobilien und Moventien, und zwar ohne<br />

Schulden oder sonst etwas irgend davon auszukehren.<br />

Dabey ist aber mein Wunsch, dass derjenige von den Söhnen des Schwiethard Meyer, jetzt<br />

Colon Brunswinkel, welcher etwa in der Folge das Harsmanns Erbe von seinem Vater<br />

übergeben erhalten sollte, eine Tochter meines Bruders Lieren heiratet. Schlagen aber die<br />

Lieren Töchter die Heirat aus, dann kann er heiraten, wen er will.<br />

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Dagegen soll mein Erbe Johann Hinrich Seegemann gehalten seyn, von seinem Erbteile die<br />

nachfolgende Legate auszukehren, und zwar;<br />

a) An meinen Bruder Liere oder dessen Frau und Kinder ein Viertel Jahr nach meinem<br />

Tode, in Obligationen oder Handschriften die Summe von 5000 Rth., schreibe Fünftausend<br />

Thaler, Münzsorte in Preussischem Courant.<br />

b) an meine Mutter, die Witwe Seegemann, seine beiden Brüder Schwiethard und<br />

Hermann Hinrich Seegemann und seine Schwester Maria Elsabein Seegemann, zusammen<br />

ein Viertel Jahr nach meinem Tode in Obligationen oder Handschriften die Summe von 4000<br />

Rth., schreibe Viertausend Thaler, Münzsorte in Preussischem Courant.<br />

c) an meine Schwester, die Frau Meier, ein Viertel Jahr nach meinem Tode in<br />

Obligationen oder Handschriften die Summe von 4000 Rth., schreibe Viertausend Thaler,<br />

Münzsorte in Preussischem Courant. Solange meine Schwester, die Frau Meier lebt, soll sie<br />

die Zinsen von den 4000 Rth. haben und geniessen. Nach ihrem Tode aber sollen ihre Söhne,<br />

die Brüder Jakob und Johann Arend davon erben und erhalten 3000 Rth., und zwar jeder<br />

1500 Rth., schreibe Fünfzehnhundert Thaler. Sollte Jakob Meyer sich nicht verheiraten, so<br />

sollen dessen 1500 Thaler wieder an den Meyerhof zu Wehdel fallen. Verheiratet er sich, so<br />

kann er damit machen was er will. Ferner sollen von den meiner Schwester vermachten<br />

4000 Thaler nach ihrem Tode erben; Kahmanns Kinder zu Wehdel 700 Thaler und<br />

Warnefelds beide ältesten Söhne zu Talge 300 Thaler, meiner Schwester Kindeskinder.<br />

d) an die Geschwister Giese zu Wehdel, als; Colon Hermann Hinrich Giese, Colonus<br />

Pelle-Liere, Rethorst, Schwarten auf der Wulfenau, Budke, Oldenhage und Meyer zu Talge<br />

zusammen 2100 Thaler, schreibe Zweitausend Einhundert Thaler, und zwar in Obligationen<br />

oder Handschriften, ein Viertel Jahr nach meinem Tode, in Preussischem Courant. Die von<br />

Colono Jakobs zu Kleinen Dreele, geborene Johann Hermann Giese, nachgelassen Frau und<br />

Kinder sollen an jeden 2100 Thalern keinen Antheil haben, da der seelige Johann Hermann<br />

Giese im Jahre 1810 oder 1811 von mir und meiner seeligen Frau so reichlich beschenkt ist.<br />

Alles, was ich vorstehend verordnet habe, muss mein Erbe Johann Hinrich Seegemann<br />

getreulich befolgen, wenn uns kein Unglück trifft, wovor uns der liebe Gott bewahren wolle.<br />

Sollten Capitalien auf irgend eine Weise verloren gehen, so soll dies den künftigen Grönloh<br />

Johann Hinrich Seegemann nicht zur Last kommen, sondern nur diejenigen, welchen ich<br />

Legate ausgesetzt und vermacht habe. Auch soll der Johann Hinrich Seegemann von seinem<br />

Erbteile ein mehreres, als ich bestimmt habe, überall nicht auskehren. Es soll alles übrige im<br />

Grossen wie im Kleinen bey Grönloh bleiben, sobald ich davon scheide. Es kann zwar dem<br />

Johann Hinrich Seegemann nicht gut vorgeschrieben werden, welche Person er heiraten<br />

soll, doch ist es mein Wunsch, dass er eine Anverwandte heiratet, sey eine Liere, eine<br />

Meyers zu Talge, eine Kahmanns oder sonst eine Tochter aus der Verwandtschaft, dies steht<br />

ihm ganz frey! Stirbt der Johann Hinrich Seegemann unverheiratet oder ohne Leibeserben,<br />

so versteht es sich von selbst, dass sein Nachlass auch wieder an Seegemanns fällt.<br />

Zum Schluss erkläre ich nochmals, dass dieses Alles meine wahre und ernstliche letzte<br />

Willensmeinung ist.<br />

Grönloh den 3. Februarius 1834. Colon Gerd Grönloh.<br />

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1834 waren nach der Grundsteuer-Mutterrolle an Grundflächen vorhanden 298 Morgen 22<br />

Quadratruten.<br />

24.6.1841 ist Johann Gerhard Grönloh, so sagt das Kirchenbuch, als Witwer in Grönloh 6 im<br />

Alter von 72 Jahren 9 Monaten entschlafen und am 28.6.1841 zu Badbergen begraben.<br />

Nach dem Ableben des Erblassers Gerd Grönloh im Jahre 1841 hat Johann Heinrich<br />

Seegemann das Colonat Grönloh angetreten und am 8.12.1842 in der Kirche zu Badbergen<br />

seine Cousine Christina Maria Lyra geehelicht. Sie war die am 17.2.1823 zu Wehdel<br />

geborene Tochter des Colons Schwiethard Lyra geb. Seegemann, und dessen Ehefrau Anna<br />

Eleonora Margaretha Rotberts. Kinder;<br />

1) Totgeborenes Söhnlein, * 31.8.1843, � 2.9.1843 Bdbg.<br />

2) Johann Hermann Gerhard Schwiethard, * 5.9.1844, ~ 24.9.1844, ┼ 10.1.1846, �<br />

13.1.1846 Bdbg. (er staat genoteerd ┼ 10.1.1846, � 13.2.1846)<br />

3) Totgeborenes Söhnlein, * 6.11.1846, � 9.11.1846 Bdbg.<br />

4) Christian Johann Heinrich Wilhelm, Anerbe, * 3.9.1851, ~ 15.10.1851 Bdbg.<br />

Christina Maria Grönloh, geb. Lyra, lebte sehr grosszügig und soll ihrem Gatten viel Kummer<br />

dadurch bereitet haben. Sie starb erst 50 Jahre alt am 12.8.1873 auf dem Erbe. Ihre Witwer<br />

verschied am 19.5.1894 ebenda.<br />

1866 ist die Größe des Erbes mit 325 Morgen und 29 Quadratruten angegeben.<br />

1846 war ein sehr trockenes Jahr. Es fiel vom 21 Mai bis Ende November, also in 6 Monaten,<br />

nur soviel Regen zusammen wie sonst an einem Tage. 40-60 Garben Roggen ergaben nur<br />

einen Himten, daher kostete der Roggen per Malter zu 12 Himten 34-36 Rth. im Jahre 1847.<br />

1865 ging über die Grönloher Bauerschaft ein schweres Hagelunwetter nieder, das<br />

beträchtlichen Schaden anrichtete. Die dicksten Hagelstücke waren so gros wie ein kleines<br />

Hühnerei. Das war am 22.5.1865.<br />

22.7.1868 wurde Grönloh wiederum von einem Hagelschlag getroffen, doch war er nicht so<br />

schlimm wie derjenige im Jahre 1865. Diesmal erreichten die Hagelstücke nur die Größe<br />

eines Taubeneies.<br />

28.12.1868 herrschte ein grosser Sturm, welcher an den Dächern der Häuser beträchtlichen<br />

Schaden anrichtete und in den Holzungen viele Bäume umgelegt hat.<br />

19.7.1870 musste Colon Grönloh mit seinen Pferden gleich den übrigen Bauern der<br />

Kirchspiele Badbergen und Menslage auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo<br />

die brauchbaren Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben wurden.<br />

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14.5.1878 entlud sich ein heftiges Gewitter über Grönloh. Durch Blitzschlag wurde das<br />

Viehhaus des Colons Theilner sive Sähnke gänzlich eingeäschert. Auch brannten eine<br />

Scheune und ein Wagenschuppen nieder, und 2 Arbeitspferde, 2 Kälber, 8 Ferkel und der<br />

Haushund kamen in den Flammen um.<br />

Johann Heinrich Seegemann itzo Grönloh erwarb auch die Neubauerei Freye sive Frehe in<br />

Grönloh 38. Der Heuermann Johann Freye oder Frehe, der in erster Ehe, 7.12.1782, mit<br />

Catharina Adelheid Kathe, in zweiter Ehe, 30.5.1806, mit Catharina Maria Kathe und in<br />

dritter Ehe, 11.8.1816, mit Maria Adelheid Niemann geb. Vogelwede, verheiratet war, hatte<br />

mit seinen Söhnen aus erster Ehe auf der Damushöhe, einem Teil der Landesherrlichen<br />

Grönloher Mark, die Neubauerei gegründet. Nach dem Rescript vom 16.3.1820 gab<br />

Hermann Heinrich Frehe für 2 Malter 6 Scheffel 42 Quadratruten Landesherrlichen<br />

Markengrund an Pacht 11½ Scheffel Hafer und 7¾ Scheffel Roggen. 1842 ist von dem Vogt<br />

Weber die Größe dieser Neubauerei mit 49 Morgen angegeben. In der Amtsrechnung des<br />

Amtes Bersenbrück heisst es; Heinrich Frehe, Gerhard Heinrich Frehe und Gerd Frehe geben<br />

jeder jährlich 9 Scheffel 3 Viertel 2 Becher Pachtroggen für 3 Malter 3 Scheffel 20½<br />

Quadratruten Markengründe auf der Damushöhe. Ausserdem gibt jeder noch 1 Malter 2¾<br />

Scheffel Pachthafer. Nachdem der Vater und mehrere seiner Söhne verstorben waren,<br />

gaben die verbleibenden Söhne die Kultivierungen auf und verkauften die Landstelle an den<br />

Colon Johann Heinrich Seegemann itzo Grönloh. Dieser löste die Landesherrliche Pacht ab<br />

und vereinigte die Grundstücke mit dem ihm auch gehörenden Erbe Seegemann in Helle.<br />

Colon Grönloh liess die Gebäude abbrechen und die Ländereien auf<strong>for</strong>sten. Das Gelände der<br />

ehemaligen Neubauerei heisst noch heute "Freienberg".<br />

Christian Johann Heinrich Wilhelm Grönloh, Colon, * 3.9.1851, ~ 15.10.1851 Bdbg., ┼<br />

1.10.1919, 3.10.1876 Bdbg., Maria Elisabeth Margaretha Schöne-Warnefeld sive Kleine<br />

Warnefeld, * 8.11.1848 Talge, ┼ 16.11.1931 Grönloh, dr.v. Johann Gerhard Jacob Schöne-<br />

Warnefeld en Anna Catharina Margaretha Giese, Kind.;/ Johanna Margaretha Maria, *<br />

21.7.1877, Erbin Hof Seegemann in Helle, , Justus Hermann Wilhelm Block, aus Grönloh./<br />

Heinrich, Anerbe, * 7.6.1879./ Anna.<br />

6.3.1884 fand in Sachen der Grenzstreitigkeiten zwischen Preussen und Oldenburg ein<br />

Ortstermin zwecks Beratung und Beschlussfassung über die Herstellung des Grenzweges<br />

zwischen den Oldenburgischen Bauerschaften Bünne und Schwege und der Preussischen<br />

Bauerschaft Grönloh statt. Es nahmen an diesem Ortstermin teil; Grossherzogl. Oldebg.<br />

Amtsahauptmann, Gemeindevorsteher Fangmann aus Dinklage und viele Oldenburgische<br />

Interessenten, der Preussische Kreishauptmann, der Gemeindevorsteher Wulfert,<br />

Hofbesitzer Grönloh, Hofbesitzer Netheler, Hofbesitzer Göhlinghorst und Hofbesitzer<br />

Wollermann, alle aus Grönloh. Der ganze Weg abgeschritten und in Augenschein<br />

genommen, und darauf im Hause des Coloni Grosse Wehrmann in Bünne über die<br />

Herstellung verhandelt, aber eine Einigung kam nicht zustande. Auf dem Rückwege kehrte<br />

der Kreishauptmann bei Gastwirt Reinermann in Wehdel ein, wo auch bald darauf die<br />

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Grönloher Vertreter eintrafen. Man verhandelte nun noch einmal, doch wiederum erfolglos.<br />

Erst im Jahre kam die Herstellung des "Dieckbroekweges" zur Ausführung.<br />

Heinrich Grönloh, Colon, * 7.6.1879, ┼ 21.2.1914, 12.10.1911 Bdbg., Ella Ahlert, *<br />

28.6.1891, dr.v. Hermann Heinrich Christian Ahlert, Colon, en Elise Lüdeling in Gross<br />

Mimmelage, Kind.;/ Liesel, Erbin, * 4.11.1912 Grönloh, 20.5.1939 Bdbg., Günther zur<br />

Horst aus Epe./ Anna, * 22.2.1914 Grönloh, 29.10.1938 Bramsche, Reinhold zur Horst,<br />

Bruder des obigen Günther zur Horst.<br />

Heinrich Grönlohs Eheglück hat nicht lange gewährt, er wurde von einer Lungenentzündung<br />

am 21.2.1914 dahingerafft. Seine hinterbliebene Witwe schritt am 21.9.1917 zu ihrer<br />

zweiten Ehe mit der Dr. med. Ludwig Kalveslage in Badbergen. Ihre Ehe mit Dr. Kalveslage<br />

blieb kinderlos. Sie war 1966 noch in Badbergen wohnhaft. Bis die Anerbin Liesel Grönloh,<br />

die Ehefrau des Günther zur Horst wurde, herangewachsen war, wurde der Hof von dem<br />

Pächter Heinrich Mustermann bewirtschaftet.<br />

1926 ist die Größe des Hofes 95,5 ha., davon liegen 11,65 ha. in Oldenburg, und beträgt der<br />

von der Reichsfinanzverwaltung festgestellte Einheitswert auf 90.100 RM.<br />

Günther zur Horst, * in Epe, ┼ 6.6.1944, 20.5.1939 Bdbg., Liesel Grönloh, Anerbin, Kind.;/<br />

Jutta, * 3.4.1940, 3.8.1963, Horst Quante, Oberleutnant./ Jürgen, Anerbe, * 15.8.1942.<br />

Günther zur Horst kam aus dem II. Weltkriege nicht zurück, er starb am 6.6.1944. Seine<br />

Witwe hat mit hilfe eines Verwalters das Erbe muste gültig bis heute verwaltet<br />

2.6.1844 abends zwischen 7 und 8 Uhr, so berichtet der Badberger Vogt Weber, ist Johann<br />

Heinrich Middelkamp, Dienstknecht des Colons Grönloh zu Grönloh, als er nach Hause ritt,<br />

auf der Wehdeler Strasse plötzlich von 2 Männern angehalten worden. Middelkamp aber<br />

sprang vom Pferde und flüchtete nach Hof Schierding, wohin auch später das Pferd allein<br />

nachgekommen sind. Die Ermittelungen nach den Tätern blieben erfolglos.<br />

Rep.452. Nr.21. Strafsachen Amt Fürst. St.A.O.<br />

Hackmann.<br />

Was du von den Vätern erwirbet, erwirb es zu besitzen.<br />

Das untergegangene Halberbe thor Hake oder Hackmann in dem Ortsteile Bergfeld der<br />

Bauerschaft Grothe im Kirchspiele Badbergen ist ein Abspliss des Meierhofes zu Bergfeld,<br />

der 1240 zum Bischöflichen Tafelgut gehörte.<br />

Tafelregister 1240 Möser A. b.VIII. St.A.O.<br />

Bedeutung des Namens; Mann der bei der Hake wohnt. Aus thor Hake wurde durch<br />

Umwandlung Hakemann, Hackmann. In der Umgangsprache des Artländers heisst es Haker,<br />

Häker ausgesprochen. In den alten Nachrichten über Bergfeld bzw. Grothe wird auch<br />

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wiederholt eine Hake erwähnt, die in unruhigen und gefahrvollen Zeiten zu schliessen war.<br />

Wer in Kriegszeiten eine solche Hake aufbrach, hatte sein Leben verwirkt. In den Registern<br />

des 19. Jahrhunderts wurde das Halberbe unter Nr.15. der Bauerschaft Grothe geführt. In<br />

der Landesherrlichen Eigenbehörigkeit und in der Hausgenossenschaft des Meyer zu<br />

Bergfeld ist Hackmann bis zu seiner Ablösung in der I. Hälfte des 19. Jahrhunderts geblieben.<br />

Als Landesherrlicher Eigenbehöriger hatte er also Auffahrt, Sterbefall und Freibrief zu<br />

dingen. Vor der erfolgten Ablösung gab er an Pacht; 8 Scheffel oder 1 Fass Hundehafer, 8<br />

Scheffel Roggen, 1 fettes Schwein 100 Pfund schwer, 2 Hühner, 1 Spanndienst wöchentlich<br />

oder statt dessen, wenn der Spanndienst nicht ge<strong>for</strong>dert oder geleistet worden war, 9 Rth.<br />

Ferner gab er; 1 Rth. 12 Schill. 1½ Pf. Herbstschatz, 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf. Maigeld und 10<br />

Dachschöfe.<br />

Dühne II. S.106.<br />

26.9.1450 vor dem erwählten Richter Knappen Arnd Hemerlynk, verkaufen Debbeken uppen<br />

Orde und seine Frau Fye und Johan uppen Orde den Söhnen Herberdes Lyfhardes zwei in<br />

der Bauerschaft zu Berchvelde und im Kirchspiele Badbergen gelegenen Breiten Land für 16<br />

Mark und zwar eine zwischen Klawes Block und Hermans tor Haken Land, und die andere<br />

zwischen Klawes Block und Herman Boessemans Land.<br />

Zeugen; Gerhard Clune, Johan und Gottfried Pauwels.<br />

Urk. Nr.191. Osnabr. Urk. Buch St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Berchveld, Herman to Hake 8 Pferde, 8 Kühe, 10 Rinder, 38 Schweine.<br />

Ferner ist verzeichnet; Johan tor Hake 2 Pferde, 3 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine.<br />

Dem Viehbestande nach darf man in obigem Johan tor Hake wohl den Altenteiler des Hofes<br />

sehen.<br />

Herman to Hake hat einen grösseren Viehbestand als der Meyer, welcher aufgeführt ist mit;<br />

8 Pferden, 1 Fohlen, 4 Ochsen, 7 Kühe, 9 Rinder und 19 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

29.1.1499, feria 3 post Conversienis Pauli.<br />

Johannes von Rede, Bischöflicher Richter zu Quakenbrück und Badbergen, bekundet, dass<br />

die Markgenossen aus dem Kirchspiele Badbergen dem Rathe zu Quakenbrück zum besten<br />

der Kirche St. Sylvestri das Holzungsrecht in dem Vange, gelegen in dem Walde bei der<br />

Landwehre bei den Häusern des verstorbenen Buerken Wolthagen und Giseke in dem<br />

Wolde, abgetreten haben. Vertreter der Markgenossen zu Badbergen; Bernd Raderdes,<br />

Roleff de Meyer to Devern, Diderick de Meyer to Berchfelde, Hinrick ton Eynenhus, Bernd<br />

Lynesch, Herman ton Hagen, Dethart to Boysinck, Rembert tor Hake und Wessel to<br />

Broderinck.<br />

Zeugen; Helmerick to Dykhus, Kaplan daselbst, Everd Koberinck, Herman Brawe, Otto von<br />

Dincklage, Johan Vos, Mencke Herman.<br />

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Vertreter des Rathes von Quakenbrück; Bernd Vos, Otto Brawe, Otto Korff, Clawes van den<br />

Bele, Knappen Johan uppen Orde, Johan de Smet, Peter Wedehage und Diderick van<br />

Rebbeke.<br />

Notar Johans van Hamelen.<br />

Dep.50a. Nr.45. St.A.O.<br />

1512 Berchvelde, Ludeke tor Hake 4 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Berchvelt; dt. II Marck Ludeke tor Hake, Tale uxor III Marck XII Schill.<br />

Ferner ist genannt; Anna tor Hake pauper.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O. (als Kopfschatz erhobene Türkensteuer)<br />

1556 Hackmann gibt 2 Ggl. Rintgeld.<br />

Rep.123C. 33. S.8. St.A.O.<br />

1559/60 Lechterke Dienstgeld, Hackeman 1 Gulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Badbergen, Hakeman 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1582 Gerd Hackman, ein ganss erve, bei eigener Holzung 10 Schweine mast. Undt hefft kein<br />

Dustholz, und kan auch koie binnen holden.<br />

Msc. Nr.241. Sachsenbuch, conscribirt 25.1.1582 St.A.O.<br />

1589 Grothe, Hackman 3 Daller (Thaler) 3 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1593 Hakeman ein paar Hühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Hakeman jährlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Hackman 2 Goltgulden Rintgelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bursscop Grothe, Hackmann 3 Ortt. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Ein<br />

Nebengebäude ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 34 / 323


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1601 Berchfeldt, Hackman 2 Schill. 9 Pf. Lichtmessen Schattinge.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1601 Berchfeldt, Hackeman 5 Schill. Herbstschatz.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1602 für Gerdtt Hackemans Sohns Freiheit empfangen 10 Rth.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.40. St.A.O.<br />

1602 für Gerdtt Hackemans Sohns Freiheit empfangen 10 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.12. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1602 Hackeman gibt 8 Scheffel Roggen Pfacht nach Osnabrucker Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.4a. St.A.O.<br />

1602 Hackman gibt 8 Scheffel Hunde Haber nach Fürstenauer Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.16a. St.A.O.<br />

1602 Johan Hackman gibt 2 Ggl. Rintgeltt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.4. St.A.O.<br />

1602 Bauerschaft Lechterke, dienen bei der Mühlen zu Quakenbrück, sie geben daher kein<br />

Dienstgeld; Hackman, Rottbert, Ruwe und Marboldt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.8. St.A.O.<br />

1603 Gerdtt Hackeman gibtt für seine Dochter Catharinen Freiheitt, Vorbehalttlich<br />

demselben 2 von dato diesses erzeugten Kinder Gerdtt und Marieke, eigenthum 18 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

4.4.1603 ist Herman, dessen Eltern Gerdt Hackman und Lücke sind, freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

29.10.1603 ist Catharina, Tochter der Eheleute Gerdt Hackmann und Lücke in Grothe, aus<br />

Landesherrlicher Leibeigenschaft freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Hackman gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

20.3.1610 Caspar von der Wenge, Drost, und Herman Morien, Rentmeister des Hauses und<br />

Amtes Fürstenau, und Dietrich Lueningk, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage,<br />

bekennen, dass im Oktober 1608 am Gericht zu Badbergen zwischen Mencken Meyer zu<br />

Bergfeldt, Kläger, und desselben Nachbarn Gerdt Hackman, Beklagten, Streit und<br />

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Missverständnis vorgefallen ist, weil Hackman des Meyers Roggen und Korn am Lienesche<br />

zu ends seiner breden Landes angemäht hat. Hackman hat den Schaden an den Kläger<br />

Mencke Meyer zu bezahlen.<br />

Zeugen; Gerhardt von Raden und Christoffer Brosell, Procuratores.<br />

Unterschrieben von Herman Morrien und Johannes Glandorff, Judicy Notarius.<br />

Quelle; Meyerhof zu Bergfeld.<br />

1624 Bauerschaft Wulfften, jeder 1 Ggl. Dienstgeld; Die Mengersche, Soenneke, Hackeman<br />

und Rottbert.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628/29 Bauerschaft Grothe, Hackman 1 Rth., uxor 10 Schill. 6 Pf., halbfamulus 3 Schill., ein<br />

Derne 9 Pf., Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355 C. 205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Hackeman 3 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1632 Arendt Wrocklage schlägerei und Blutruns an Gerd Hakeman 4 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 konnte von der Leibzucht des Hofes die wöchentliche Contribution nicht entrichtet<br />

werden.<br />

Dühne II. S.106 und 107.<br />

21.9.1643 vormittags umb Zehn Schlägen für mir Notario und getzeugen , erschienen<br />

persönlich Mencke Meier zu Berchfeld, Georg Hakeman, Herman Raert, Johan Meier und<br />

Dietrich Thuman, alle in der Bauerschaft Grothe, Kerspels Batbergen, wohnhafft, für<br />

Schwaneke Heiens cavirte Herman Raert und für Herman Boissman cavirte Jorrien<br />

Hakeman, sagten und bekannten für sich und die ganze Bauerschaft Grothe und ihre<br />

Nachkommen, dass sie sich geeinigt hätten und nunmehr Johan Brinkman eine freie<br />

Feuerstätte gewähren, die dessen sel. Vater Herman Brinkman vor vielen Jahren, als das<br />

Dorf Batbergen in Asche gelegt wurde, vergönnt war.<br />

Rep.959. Nr.3. Quak. S.187. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1649 ist Johan Hackman zu 2 Thl. 6 Schill. Maygeld veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Bauerschaft Grothe, Jürgen Hakeman et uxor, Dirck Hakeman, Trinke, Anna, Helena.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Einwohnernachweis St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 36 / 323


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10.2.1654 Hille Gerffsman sehl. Jürgen Hackmans gewesener Ehefrauen Nachlass des<br />

vierfüssigen güttes beschrieben.<br />

vier Pferde 24.--.--.<br />

ein Saugföllen 3.--.--.<br />

vier Kühe 16.--.--.<br />

vier Schmale Rinder 17.--.--.<br />

vier Kalber 4.--.--.<br />

sechs halbwachsene Schweine 3.--.--.<br />

sieben Ferken 2.-7.--.<br />

eine Sauwe 1.--.--.<br />

------------<br />

Summa 65.-7.--.<br />

Halbscheid 32.14.--.<br />

Rep.122. III. 1B. II. 5C. Nr.2. St.A.O.<br />

5.10.1654 Jürgen Hackman in Grothe seiner Frau Sterbfall nach Hausgenossenrecht zu 34<br />

Thl. erhandelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.48. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Grothe, Halbe Erbe, Hackmann 3 Pferde, 3 Endter, 5 Kühe, 8 Rinder, 16 Schweine.<br />

Leibzucht 4 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. und Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />

31.1.1656 Sonntag. Vor Notar Casparus Hembsteden erklären Jürgen Hackman, Johan Meier<br />

zu Bergfelde, Johan Einhauss, Berndt Thuman, Gerdt Rhaert, Johan Linesch, Schwaneke,<br />

Wittibe Heyens, cum curatore Jorgen Hackman, Johan de Gast als Bevollmachtigter seiner<br />

Schwester Trinen, Witwe Engelken Paellmans, und Dirich Sandtman, alle geheell und<br />

halberbige Leuthe, dass sie Johan Hageman, Grethen , seiner Hausfrauwen, Kindern undt<br />

Erbfolgern ihre von J_rgen Vesslage angekaufte geringe Wohnung in der Bauerschaft<br />

Grothe, an Hagemans Kampe einerseits und Johan Vehslagen Kotten anderseits belegen, auf<br />

ihrem gemeinen Buerbrincke behufs Bauerschaftslasten ausgenommen aber von den<br />

Landesfürstlich ausgeschriebenen Schatzungen, nur als ein Markkotten ansehen und<br />

behandeln wollen. Johan Hageman wird gebeten, sich um gleichleutende Anerkennung bei<br />

den abwesenden Bauerschaft-Männern zu bemühen.<br />

Zeugen; Herbort Stuerwolt zu Batbergen und Johan Vesslage, Jürgens Sohn, der Heyeschen<br />

Knecht.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Hackman zahlt 6 Rth. 5 Schill. 4½ Pf. Viehschatz,<br />

welcher Betrag im Verlaufe des Jahres viermal erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 37 / 323


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1662 Landesherrn eigen, 1 Wagen, dienen bey der Mühlen in Quakenbrück.<br />

Hackman, Rodtbertt. (Hackman ist hier wiederum unter Lechterke geführt)<br />

Rep.150. Nr.116a. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Hackman 4 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 5 Schmalrinder,<br />

7 Schweine.<br />

Beyhauss 2 Kühe.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Hanckeman (Hackman) zahlt 2 Rth. 15 Schill. 9 Pf.<br />

Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

31.12.1668 mittags ohngefehr, erschienen in Gerdten Raerts Behausung zwecks Beratung<br />

über die Änderung in der Ausübung des Bauerrichteramtes die Grother Männer. Herman<br />

Meyer zu Devern, Johan Meyer zu Bergfelde, Johan Heye, Juergen Hackeman, Johan<br />

Einhauss, Johan Hageman, Johan Paalman, Johan Juetting, Theissing, Christopher Lien Esch,<br />

Johan Boissman, Catharina Wittibe Thumans mit Beistand des Ehrsamen Johan Broerman<br />

und Gerdt Raert und dessen Ehefrau Geseken. Es wird beschlossen, dass das<br />

Bauerrichteramt, welches bislang auf dem Hofe Rahrt geruht hatte, künftig abwechselnd auf<br />

einem Besitzer eines Voll- oder Halberbes ruhen soll, womit sich die Eheleute Rahrt<br />

einverstanden erklären. Sein Consequent wird Herman Meyer zu Devern sein. Diesem<br />

folgen Johan Grothe, Wessel Brorman, Diedrich Sanman, Witwe Thuman, Herman<br />

Merssman, Johan Einhauss, Johan Pahlman, Johan Meyer zu Bergfeld, Juergen Hackman,<br />

Johan Beussman, Lien Esch, absens.<br />

Am 1.1.1669 erscheint Colon Johan Grote und widerspricht dem Beschluss und erklärt, dass<br />

er das Amt ablehne und nichts damit zu tun haben wolle.<br />

Der Ausgang des Widerspruchs liegt nicht vor.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Hakman 2 Rth., Beihaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1692 Bauerschaft Grothe.<br />

Durch ständigen Regen und dadurch entstandenes Überflutungen waren den Grother<br />

Bauern beträchtlicher Schaden an Heu entstanden. Sie richteten daher ein Gesuch an die<br />

Regierung um Steuerlass bzw. Steuerermässigung, das von der Regierung beachtet wurde.<br />

Der mit der Überprüfung des Schadens beauftragte berichtet über seinen Befund;<br />

Hackman .......... ahn hewgewax verdorben 4 Fuder.<br />

Beussman , , , 4 ,<br />

Meyer zu Bergfeld , , , 5 ,<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Merschman , , , 2½ ,<br />

Lienesch , , , 3 ,<br />

Kuhlman , , , 3 ,<br />

Einhauss , , , 3 ,<br />

Vesslage Kotten , , , 1 ,<br />

Thueman , , , 1 ,<br />

Hageman , , , 2 ,<br />

Thesing , , , 3 ,<br />

Kleine Kuhlman , , , 1 ,<br />

Hirbey zu wissen dass diese weinig Jahr nicht mehr hewgewax haben undt Ihre Weyde war<br />

von Ihr Viehe leben muss der See gleich seye.<br />

Rep.150. Nr.13. Fürst. Remission von Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

1698 Kind aus Hakers Haus begraben Dom vi post Trin. 1698.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Um 1700 (besser 1715) Herman Hackman ad 32 Jahr, uxor Marcke ad 32 Jahr, keine Kinder.<br />

Die Abgestandene Colona ist noch auf dem Erbe. (es handelt sich hier um die Eheleute<br />

Herman Sextroh sive Hackman, * ca 1686, und Maria Hackman, * ca 1683, die am<br />

20.10.1712 zu Badbergen verheiratet sind).<br />

Colona Vollschwester und Bruder, Hilcke ad 46 Jahr, schon längstens freigekauft, Gretke ad<br />

42 Jahr schon längstens freigekauft, Luecke ad 33 Jahr, schon längstens freigekauft, und<br />

Juergen.<br />

Die Halbschwestern und Brüder; Alheidt ad 30 Jahr, ist schon längstens freigekauft, Anneke<br />

ad 28 Jahr, ist schon längstens freigekauft, Johan ad 26 Jahr, ist noch eigen, und Herman ad<br />

24 Jahr, ist noch eigen.<br />

Rep.106. VI/y1 Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716-1718 Herman Hackman ca 32 Jahre, uxor Marieke ca 32 Jahre, keine Kinder.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. Act. Nr.160. Specificatie et Conscriptie deren Landesherrlichen<br />

Eigenbehörige St.A.O.<br />

1718 Juergen Hackman ist Schuldig an; Rth.<br />

1) Wilhelm Schmidt, Vogt, Rittmeister 20<br />

und Zinsen für 1 Jahr 1¼<br />

2) Den Erben Juergen Rodtberss 80<br />

und restierende Zinsen von 1<br />

3) Kirche zu Badbergen, muss jahrlich geben;<br />

6 Scheffel Roggen.<br />

6 Scheffel Gerstkorn.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

3 Scheffel Haber.<br />

1 Ganz.<br />

1 Huhn und 6 Pfennige. ---------<br />

100<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1722 das Colonat ist 10 Malter 9 Scheffel 1 Viertel 3 Becher gross.<br />

1723 an die Kirche zu Quakenbrück gab Hackmann;<br />

6 Scheffel Roggen, 6 Scheffel Gerste, 3 Scheffel Hafer, 1 Gans und 1 Huhn oder 8 Pf.<br />

Ferner gab er; 1 Scheffel Richthafer und 5 Richterhocken, an den Vogt 5 Hocken und an die<br />

Geistlichkeit 2½ Hocken, 1 Scheffel Roggen und 3 Scheffel Hafer.<br />

Dühne II. S.106 und 107.<br />

30.6.1724 hat die Hackmansche zu Battbergen ihre Halbbrüder Johan und Herman Hackman<br />

zusammen für 50 Rth., und Amts jura 10 Rth., den Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.,<br />

freigekauft.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1733 Maria Hackmans im Kirchspiel Battbergen Sterbfall ist bedungen und bezahlet inclusis<br />

juribus mit 30 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Es handelt sich hier um Maria Hackman, Ehefrau des Herman Sextroh sive Hackman, welche<br />

am 4.5.1733 zu Grabe getragen wurde.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1741 Hackman zu Battbergen hat die Auffahrt auf Hackmans halbes Erbe mit Maria<br />

Ovelgünne bedungen zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

28.1.1765 Johann Hermann Hackmann zu Bergfeld, Kirchspiel Badbergen, und Anna<br />

Adelheid Huster haben Auffahrt inclusis juribus bedungen zu 100 Rth.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

28.1.1765 hat Johann Hermann Hackmann seiner Schwester Marie, deren Eltern Hermann<br />

Hackmann und Anna Maria Ovelgünne sind, Freiheit bedungen inclusis juribus zu 20 Thl.<br />

Rep.122. III.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Halberbe in Grothe, Auffahrt 100 Rth., Johann Hermann Hackmann, * ca 1740, ┼ 1780,<br />

Sterbfall 25 Rth., Anna Adelheid Husters, * ca 1737, ┼ 1787, Sterbfall 18 Rth. Kind; Hermann<br />

Berendt, * 1767, succedirt im Colonate, ┼ 1794.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1789 hat der Anerbe Hermann Berend das Colonat angetreten mit Anna Trine Bottrup,<br />

Auffahrt 150 Rth. Hermann Berend, * 1767, ┼ 1794, Sterbfall 14 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Kind.;/<br />

Trine Alheit, * 1789./ Johann Hermann, * 1791./ Johann Jürgen, * 1793.<br />

Witwe Hackmann geb. Bottermann, (2) 1795, Berend Henrich Pahlmann, * 1757, Kind.;/<br />

Anna Elisabeth, * 1797./ Johann Henrich, * 1799.<br />

Coloni Schwester Catharina Maria Hackmann, * 1743, 1765 freigekauft für 20 Rth.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1778 bei den Rundefuhren spannen Meyer zu Bergfeld und Hackmann in Grothe zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272.<br />

1788 ruhten nach dem Vermögensverzeichnis fürstlich Eigenbehöriger auf dem Halberbe<br />

Hackmann nur 100 Rth. Schulden. Es war von den 29 aufgeführten Höfen am niedrigsten<br />

verschuldet.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1803 ist das Colonat gross;<br />

7 Malter 7 Scheffel Garten- und Ackerland.<br />

2 Malter 1½ Scheffel Wiesen.<br />

1 Malter 1 Scheffel Forsten.<br />

Dühne II. S.106.<br />

1806 ist die Größe angegeben mit;<br />

38 Morgen 38 Quadratruten Garten- und Ackerland.<br />

19 Morgen 107 Quadratruten Wiesen.<br />

Dühne II. S.106.<br />

Um 1925 ist das Erbwohnhaus abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden. Der<br />

damalige Besitzer war Heinz Hackmann, Sohn des Dietrich Hackmann. Heinz Hackmann war<br />

mit einer Nehmelmanns Tochter aus Vehs verheiratet, mit seinem Schwager Colon<br />

Nehmelmann lebte er in Todfeindschaft. Heinz Hackmann war Führer der roten<br />

Landarbeiter, während Nehmelmann ein fanatischer Nationalsozialist war. Es lief sogar bei<br />

der Staatsanwaltschaft eine Anklage gegen Hackmann, seine Parteianhänger öffentlich<br />

aufge<strong>for</strong>dert zu haben, Nehmelmann zu liquidieren. Die Zeitung stand voll von dieser<br />

Anklage. Der Ausgang ist mir aber unbekannt. Kurz vor Ausbruch des II. Weltkrieges tauchte<br />

er im Landkreis Celle auf, wo er eine Gastwirtschaft, verbunden mit Landwirtschaft,<br />

gepachtet hatte. Ich wurde auf ihn aufmerksam, als der Landrat die veröffentlichung der<br />

erteilten Jagdscheine gab. Als ich ihn aufsuchte, wurden ihm gerade die Pferde<br />

zwangsversteigert. Bald darauf verschwand er aus dem Landkreis Celle. Nach Kriegsende<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

wurde mir berichtet, Heinz Hackmann sei in der Ostzone und dort Landrat. Dann habe ich<br />

nie wieder von ihm gehört. Seine Ehe mit der Nehmelmanns Tochter wurde geschieden. Die<br />

geschiedene Frau Hackmann kehrte nach Badbergen zurück und war auf einem Hof in Vehs<br />

als Haushälterin tätig. Bald nach dem Abbrennen des Erbwohnhauses ist der Hof zerstückelt<br />

worden.<br />

Markkötter Hamke in Grönloh.<br />

Der Bauernhof Hamcke galt in der schon anno 1240 erwähnten Bauerschaft Grönloh des<br />

Kirchspiels Badbergen im schönen <strong>Artland</strong> nur als ein Markkotten, welcher in den Registern<br />

des 19. Jahrhunderts unter Nr.22. der Bauerschaft geführt wurde. Wann der Kotten<br />

geschaffen wurde, kann nicht mit sicherheit genau gesagt werden. In dem Bederegister von<br />

1441, dem Viehschatzregister von 1490 und dem Kopfschatzregister von 1534 ist er nicht<br />

geführt. Ein Hamcken Sohn von Gross Minmelage, es gibt dort Höfe dieses Namens, mag in<br />

der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hier in Grönloh gesiedelt haben. Der am 12.4.1883 in<br />

Grönloh verstorbenen Lehrer und Heimat<strong>for</strong>scher Heinrich Dühne sagt, dass 1592 Hameke<br />

als Leibdiener genannt ist. 1599 heisst es im Feuerstellenverzeichnis Heinrich Hamke. 1625<br />

wird in dem Leibdienerverzeichnis Hamek, der dem Vogt dient, aufgeführt. Hamcke war wie<br />

alle anderen Markkötter in Grönloh frei und stande in keiner Hode. Er hatte daher keine<br />

ungewissen Gefälle bei Auffahrten oder Infahrten und bei Sterbfällen zu leisten, auch keine<br />

Freibriefe für abgehende Kinder des Hofes zu lösen. Auch waren Korn- und Blutzehnten<br />

nicht zu leisten, welches für den Besitzer der Hofstätte günstig war. Da aber seine<br />

Ländereien aus der gemeinen Mark stammten, er auch die Mark mit Viehweide,<br />

Plaggennutzung und Brennmaterial in Anspruch nahm, waren dafür gewisse Abgaben und<br />

Dienste zu leisten. Als Leibdiener hatte Hamcke dem Vogte zu dienen. Diesen Dienst hatte<br />

Hamcke bereits 1722 mit einer jährlichen Rente von 2 Rth. abgelöst, nur die Markkötter<br />

Schüttemeyer, Hülsmann und Steingerd waren noch dienstpflichtig.<br />

1655 Bauerschaft Grönloh, Markkötter Hamke 2 Pferde, 4 Kühe, 6 Rinder, 8 Schweine, 9<br />

Schafe.<br />

Viehsch. Reg. 1655 Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

9.11.1678 wurde die Hammekesche vom Fleder in Badbergen begraben. Wahrscheinlich war<br />

sie die Mutter des 1724 verstorbenen Colonus Juergen Hameke.<br />

1722 Gehrt Hampke gibt an Monatschatz zu voll 10 Schill. 6 Pf., Rauchschatz zu zweimal 2<br />

Rth., Dienstgeld 2 Rth.<br />

Praest. Reg. 1717-1723 Rep.X. Abschn.92. Nr.13. St.A.O.<br />

1722 beträgt die Größe des Hofes 1 Malter 3 Scheffel 1 Viertel 1 Becher.<br />

Landesvermessungsverzeichnis St.A.O.<br />

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1723 verstarb Anna Hamcke geb. Thuman im Alter von 77 Jahren und wurde am 23.8.1723<br />

zu Badbergen begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1512 de Hamekesche (ein Betrag ist nicht angegeben).<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Hinrich Hameke gibt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Kopfsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Henrich Hameke gibt 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Kopfsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Marckotten Hambke gibt 3 Rth. 2 Schill. 3 Pf. Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben<br />

wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Marckotten Hammeke gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

21.12.1724 wurde Juergen Hamcke seines Alters 76 Jahre in Badbergen zur Ruhe gebettet.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Der Anerbe Gerd Hamcke ehelichte am 13.11.1708 zu Badbergen Anna Göhlinghorst. Diese<br />

Ehe war mit 9 Kindern gesegnet. Der 1725 geborene Sohn Johan Gerdt wurde 1736 von<br />

einem Pferde geschlagen und verstarb an den Folgen. Am 4.10.1736 wurde er in Badbergen<br />

begraben, er ist erst 10½ Jahre alt.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Anno 1738 trat Johan Iding mit Anna Hambke, mit der er am 13.11.1738 in der Kirche zu<br />

Badbergen copuliert wurde, den Kotten an. Er nannte sich nach altem Brauch und Recht<br />

Hamcke.<br />

25.5.1769 freite Gerdt Hinrich Flatemersch Catharina Maria Hamcke, Tochter der Eheleute<br />

Johann Iding sive Hamcke und Anna Hambke. Auch er nennt sich Kötter Hamcke und wird in<br />

den Kirchenbücher so genannt. Er bewirtschafte den Hof, weil der Anerbe Hinrich Hamcke<br />

erst am 28.7.1792 mit Catharina Maria Kuist zur Ehe schritt. Die Ehe Hamcke-Kuest blieb<br />

kinderlos, sodass der Markkotten doch noch an die Schwester Catharina Maria Flatemersch<br />

geb. Hamcke fiel.<br />

1780 ist die Größe der Stätte angegeben mit 2 Malter 10 Scheffel.<br />

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1787 wird berichtet, dass die Markkötter Göhlinghorst, Quekemeyer, Styner, Hamke, Chure,<br />

Luebbert, Rethorst, Kleine Greve und Heinrich Rahrt bei den Rundefuhren<br />

zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem<br />

Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

22.2.1795 verstarb die Witwe Geeske Stiener geb. Hamcke, mit ihrem Ableben fiel die<br />

Markkötterei Stiener an Hamcke.<br />

1809 baten die Markgenossen bei der westfälischen Praefecture in Osnabrück um die<br />

Auflösung der gemeinen Mark, was auch bald genehmigt wurde. Aber erst nach Jahren kam<br />

die Auflösung der Mark zur Durchführung.<br />

14.3.1827 führte Johann Gerhard Flatemersch sive Hamcke Maria Adelheid Twelbecke aus<br />

Gehrde zum Traualtar, die aber schon im folgenden Jahre am 18.9.1828 auf der Stätte<br />

Hamcke, nur 25 Jahre 10 Monate 26 Tage alt, an der Kolik verstarb. Die Ehe war kinderlos.<br />

1.12.1828 endlich konnte der Recess der Markenteilung unterschrieben und die Bauern in<br />

ihre Anteile eingewiesen werden. Für den Kotten Hamcke waren die zuständigen Wertruten<br />

mit 12296 errechnet worden, sodass ihm 15,1 ha. Grundfläche zugeteilt wurden.<br />

1828 ist das Erbwohnhaus neu errichtet worden. Die alte Hofstelle lag früher ungefehr 300<br />

m. nordwestlich vom heutigen Platze in der Nähe von Kleine Rethorst. Noch heute heisst<br />

dies Flurstück de ohle Goaren. Das Holz des alten Hauses ist beim Baue einer Scheune mit<br />

verwendet worden.<br />

6.1.1830 schritt der Witwer Johann Gerhard Flatemersch-Hamcke zu seiner zweiten Ehe mit<br />

Anna Catharina Göhlinghorst.<br />

1843 wurde die Schule mit Lehrerwohnung in Grönloh neugebaut. Ausser den geleisteten<br />

Hand- und Spanndiensten hatte Colon Hamke mit einen Baukostenzuschuss von 21 Rth. 13<br />

Ggr. 6 Pf. beizutragen.<br />

12.7.1855 wurden Hermann Diedrich Kleine Greve und die Anerbin Catharina Margaretha<br />

Hamcke in der St. Georg Kirche zu Badbergen getraut. Sie war die Tochter der Eheleute<br />

Johann Gerhard Flatemersch itzo Hamcke und Anna Catharina Göhlinghorst und brachte<br />

ihrem Gatten die Kotten Stiener und Hamcke zu.<br />

1860 sind zur Grundsteuer 80 Morgen 92 Quadratruten mit einem Steuerkapital von 60 Rth.<br />

5 Gg. 2 Pf. zu einem Jahresbetrag von 6 Rth. 20 Gr. 5 Pf. veranlagt worden.<br />

8.2.1861 ist Johann Gerhard Flatemersch sive Hamcke verstorben und seine Witwe Anna<br />

Catharina Göhlinghorst am 23.2.1870.<br />

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1926 ist die Größe der Hofstelle 34,9 ha. Der Einheitswert beträgt 22500 RM zusammen mit<br />

Stiener.<br />

Das Erbwohnhaus Stiener und das Stienersche Heuerhaus sind 1957 mit je einem<br />

Heuermann besetzt. Der Kotten Hamcke ist an Wilhelm Brand verpachtet. 1957 ist die<br />

Witwe Paula Engberding geb. Brickwede, in Gross Mimmelage, Eigentümer des Colonates<br />

Hamcke und der dazugeschlagenen Kötterei Stiener. Witwe Engberding ist die Tochter der<br />

Eheleute Colon Heinrich Rudolf Georg Brickwede und Margaretha Maria Elise Kleine Greve<br />

in Grandorf.<br />

Juergen Hamcke, aufm Fledder, * ca 1648, � 21.12.1724 Bdbg., 76 J., zn.v. NN Hamcke en<br />

NN Hammekesche aufn Fledder (� 9.11.1678 Bdbg), , Anna Thuman, * ca 1646, �<br />

23.8.1723 Bdbg., 77 J., Kind.;/ Gerdt, ~ 1673 Bdbg., � 27.3.1744 Bdbg., 13.11.1708 Bdbg.,<br />

Anna Göhlinghorst.<br />

Gerd Hamcke, Col., * 1673 Grönloh, ~ 1673 Bdbg., � 27.3.1744 Bdbg., zn.v. Juergen Hamcke<br />

en Anna Thumann, 13.11.1708 Bdbg., Anna Göhlinghorst, ~ 17.1.1688 Bdbg., ┼ 19.1.1755,<br />

68 J., � 21.1.1755 Bdbg., dr.v. Renneke Rethorst itzo Göhlinghorst en Trine Göhlinghorst,<br />

Kind.;/ Juergen, ~ 20.3.1710 Bdbg., � 13.6.1712 Bdbg./ Triencke, ~ 9.2.1712 Bdbg., ┼<br />

7.11.1786, � 8.11.1786 Bdbg./ Ancke, ~ 18.1.1715 Bdbg., ┼ 8.12.1780 Grönloh, �<br />

11.12.1780 Bdbg., 13.11.1738 Bdbg., Johann Iding sive Hamcke./ Geseke, ~ 18.7.1717<br />

Bdbg., ┼ 22.2.1795 Grönloh, � 24.2.1795 Bdbg., 20.4.1743 Bdbg., Wilhelm Stiener, Col./<br />

Adelheid, ~ 18.11.1719 Bdbg., � 8.3.1732 Bdbg., 11 J./ Gretcke, ~ 3.10.1722 Bdbg./ Johann<br />

Gerdt, ~ 20.4.1725 Bdbg., vom Pferd geschlagen, � 4.10.1736 Bdbg., 10½ J./ Triene Alheit, ~<br />

17.4.1733 Bdbg.<br />

Johann Iding sive Hamcke, Col., * Langen, ~ 22.3.1714 Bdbg., ┼ 15.12.1780 Grönloh 22, �<br />

13.11.1738 Bdbg., zn.v. Henrich Wesselmann s. Iding en Elsabe Harsmann, 13.11.1738<br />

Bdbg., Anna Hamcke, * Grönloh, ~ 18.1.1715 Bdbg., ┼ 8.12.1780 Grönloh 22, Ehefrau, 66 J.,<br />

� 11.12.1780 Bdbg., dr.v. Gerdt Hamcke en Anna Göhlinghorst, Kind.;/ Elsabein, * Grönloh,<br />

~ 21.11.1739 Bdbg., 11.6.1761 Bdbg., Johann Borgstede./ Anna, * Grönloh, ~ 2.9.1742<br />

Bdbg., ┼ 30.7.1807, � 1.8.1807 Bdbg./ Catharina Maria, * Grönloh, ~ 3.10.1745 Bdbg., ┼<br />

19.6.1830 Grönloh 26, Fallsucht, � 21.6.1830 Bdbg., 25.5.1769 Bdbg., Gerd Henrich<br />

Flatemersch s. Hamcke./ Hinrich, * Grönloh, ~ 30.3.1749 Bdbg., ┼ 22.1.1827 Grönloh 22, �<br />

25.1.1827 Bdbg., 28.7.1792 Bdbg., Catharina Maria Kuist.<br />

Gerdt Hinrich Flatemersch sive Hamcke, Col., * Grönloh, ~ 29.12.1735 Bdbg., ┼ 29.8.1800<br />

Grönloh, Kolik, 63 J., � 1.9.1800 Bdbg., zn.v. Henrich Flatemersch, Heuermann, en<br />

Catharina Iding, 25.5.1769 Bdbg., Catharina Maria Hamcke, * Grönloh, ~ 3.10.1745 Bdbg.,<br />

┼ 19.6.1830 Grönloh 26 op Markkotte Busch, � 21.6.1830 Bdbg., dr.v. Johann Iding sive<br />

Hamcke en Anna Hamcke, Kind.;/ Catharina Elsabein, * Grönloh, ~ 30.7.1769 Bdbg., ┼<br />

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16.5.1799 Langen, � 20.5.1799 Bdbg., 16.5.1795 Bdbg., Berend Bubert sive Kesse./ Anna<br />

Elsabein, * Grönloh, ~ 6.9.1774 Bdbg., ┼ 10.1.1837 Langen, � 13.1.1837 Bdbg., 9.5.1800<br />

Bdbg., Berend Bubert sive Kesse./ Johann Henrich, (später Flatemersch-Busch), * Grönloh, ~<br />

18.12.1779 Bdbg., ┼ 10.3.1843 Grönloh 5, � 13.3.1843 Bdbg, (1) 27.3.1617 Bdbg., Maria<br />

Elsabein Ruwe, (2) 24.7.1829 Bdbg., Margaretha Elisabeth Meyer./ Johann Gerdt, *<br />

Grönloh, ~ 3.6.1783 Bdbg., ┼ 8.2.1861 Grönloh, � Bdbg., (1) 14.3.1827 Bdbg., Maria<br />

Adelheid Twelbeck, (2) 6.1.1830 Bdbg., Anna Catharina Göhlinghorst.<br />

Henrich Hamcke, Col., * Grönloh, ~ 30.3.1749 Bdbg., ┼ 22.1.1827 Grönloh 22, Wassersucht,<br />

77 J., � 25.1.1827 Bdbg., zn.v. Johann Iding sive Hamcke, Kötter, en Anna Hamcke,<br />

28.7.1792 Bdbg., Catharina Maria Kuest, * Langen, ~ 21.12.1754 Bdbg., ┼ 23.4.1824 Grönloh<br />

22, Ehefrau, � 26.4.1824 Bdbg., dr.v. Johann Kuest, Kötter, en Catharina Adelheid Kathe.<br />

Johann Gerdt Flatemersch sive Hamcke, * Grönloh, ~ 3.6.1783 Bdbg., ┼ 8.2.1861 Grönloh, �<br />

Bdbg., zn.v. Gerdt Henrich Flatemersch sive Hamcke en Catharina Maria Hamcke, (1)<br />

14.3.1827 Bdbg., Maria Adelheid Twelbecke, * 27.10.1802 Gehrde, ┼ 18.9.1828 Grönloh 22,<br />

Kolik, 25 J., � 21.9.1828 Bdbg., dr.v. Johann Heinrich Twelbeck en Catharina Adelheid<br />

Siltmann.<br />

Johann Gerdt Flatemersch sive Hamcke, * Grönloh, ~ 3.6.1783 Bdbg., ┼ 8.2.1861 Grönloh, �<br />

Bdbg., zn.v. Gerdt Henrich Flatemersch sive Hamcke en Catharina Maria Hamcke, (2)<br />

6.1.1830 Bdbg., Anna Catharina Göhlinghorst, * 18.9.1810 Grönloh, ~ 21.9.1810 Bdbg., ┼<br />

23.2.1870 Grönloh, dr.v. Johann Göhlinghorst en Maria Elsabein Wesselmann, Kind.;/ Anna<br />

Maria, * 7.10.1830 Grönloh 22, ┼ 18.8.1881 Helle, 28.5.1858 Bdbg., Johann Gerhard<br />

Twelbecke, Col./ Catharina Margaretha, * 3.12.1832 Grönloh 22, ┼ 4.6.1868 Grönloh,<br />

12.7.1855 Bdbg., Hermann Diedrich Kleine Greve.<br />

Erbe Hamke.<br />

Der Hof Hamke, der Classification der Höfe nach ein Ganzerbe, ist in der Bauerschaft Gross<br />

Mimmelage des Kirchspiels Badbergen belegen und wurde in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.8. der Bauerschaft geführt. Bis zum Jahre 1613 war Hamke ein<br />

Tecklenburgischer Besitz, den die von Pladiese zu Lehn trugen, war dan ein freies Gut der<br />

Familie von Pladiese oder von Pladeisen und hernach Besitz des Hauses Loxten. Der Name<br />

Hamke ist Patronimisch und ist von "Hagimann" abgeleitet, welches "Mann am Hag oder<br />

Hain" bedeutet. Nach dem Quakenbrücker Matriculum civium wurde im Jahre 1552 ein<br />

Roleff Hamcke und 1583 ein Jürgen Hamcke Bürger der Stadt. Woher die Neubürger kamen,<br />

ist nicht gesagt. Möglicherweise ist Jürgen ein Sohn des vorgenannten Roleff Hamcke. Nach<br />

dem Buche der Begrabenen der Kirche St. Sylvester in Quakenbrück wurde Fenneke, vidua<br />

des Rolf Hamke, 81 Jahre alt, am 15.7.1676 in Quakenbrück begraben. Weiter berichtet das<br />

Buch der Begrabenen, dass Elisabeth Hamcke im Alter von 72 Jahren 5 Monaten, am<br />

4.11.1716 begraben wurde. Der Familienname kommt dann in den älteren Kirchenbüchern<br />

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von St. Sylvester nicht mehr vor. Das Erbe Hamcke begegnet uns zuerst in dem<br />

Landesherrlichen Viehschatzregister von 1490.<br />

1490. Bursscop to Mindmelage, Herman Hameke, 9 Pferde, 7 Kühe, 2 Rinder, 29 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Tabeke Hameke IIII Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 Myntmelage, II Marck Hinrik Hameke, Lucke uxor I Marck IIII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

Ferner findet sich hinter dem Steuerpflichtigen Herman Tese und Kunneke uxor, der 1<br />

Marck zahlt. Styne bey der Ryden pauper. Rolef Hameke cohabitans.<br />

1589 Luebbert Hamcke gibt 2 Rth.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1591 Lubbeke Hameke wird wegen verschwiegener Wroge für die Mintmelager mit 7 Rth.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Hammeke zahlt 1 Rth., 1 Liefftucht zahlt ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Durch Verträge vom 7.10.1612 und 7.4.1613 kauft Heinrich Hamke vor dem Gografen zu<br />

Osnabrück die Hamken Stätte.<br />

10.2.1613 erklärt Graf Adolf von Bentheim-Tecklenburg, dass er Niec. Vincke, Sangmeister<br />

der Thurmkirche zu Osnabrück, Georg von Langen zu Stockheim und Johan Grothaus, den<br />

Vormündern der weiland Witwe Pladeises zu Langelage hinterlassenen Kindern Margaretha<br />

und Christian von Pladeisen für eine vereinbarte Summe den Hamken Kotten erbewig<br />

freigelassen habe. Die hier genannte Witwe Pladeises war Margaretha von Fickensolt,<br />

einzige Tochter des Christoph von Fickensolt und der Elisabeth von Leden, welche am<br />

24.4.1559 geheiratet hatten. Margaretha von Fickensolt wurde Ehefrau des Wilhelm oder<br />

Wilke von Pladiese und in II. Ehe von Heinrich von Lueninck zu Cappeln und starb 1608.<br />

Urkunden 1612 und 1613 Archiv Haus Loxten.<br />

1612 zahlt Heinrich Hamke für seine erkaufte Freiheit, als sie im Kirchspiele Badbergen<br />

bekanntgegeben wird, 1 Thl.<br />

1612 Freien Verkundt im Kirspell Battberghen, Henrich Hameke 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1628 werden wegen erregten nächtlichen Tumults und Uffruhrs an Jacob de Wendt<br />

gebrüchtet;<br />

Gerdt Wrocklage 5 Thl., Berndt Oldenhagen 2 Thl., Rossmans Knecht Berndt 2 Thl.,<br />

Buerdings Sohn Gerdt 1 Thl., Johan Sand<strong>for</strong>th 6 Thl., Henrich Suderlage 3 Thl., Hameken<br />

Knecht Rudolph 1 Thl., Herman Rideman 4 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbe Hameke gibt 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist nicht genannt. Wahrscheinlich ist<br />

sie den Kriegswirren zum Opfer gefallen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

Dezember 1633- Januar 1634 3 Thl., Januar 1634 3 Thl., Juli und August 1634 3 Thl.,<br />

September 1634 ?, Oktober 1634 ?, November 1634 3 Thl., Dezember 1634 3 Thl.,<br />

Sonderabgabe Juli 1634 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Januar 1635 3 Thl., Viehschatz 1635 10 Thl. 17<br />

Schill. 3 Pf.<br />

Auch in dem Register ist eine Leibzucht nicht genannt.<br />

Reg. und Rech. des Kirchspiels Badbergen 1630-1635 St.A.O.<br />

1651 Hynrich Hamke et uxor, 3 Sohns, Johan, Luebbert und Hinrich, Anneke.<br />

Konfess. Reg. Diozese Osnabrück 1651. Rep.100. Abschn.188. Nr.7. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Erbe Hammeke, 6 Pferde, 1 Endter, 8 Kühe, 11 Rinder, 12<br />

Schweine.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Erbe Hammeke zahlt 8 Rth. 4 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahre<br />

erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

3.8.1662 gibt Johan Hammeke seine eigenhändige Unterschrift als Einhausscher Vormund.<br />

Lehnsakten Einhaus St.A.Münster.<br />

1667 Erbe Hamke, classis 4, zahlt 5 Thl.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.77. Rev. Reg. Amt Fürst. Kirchspiel Badbergen St.A.O.<br />

1670 war Hinrich Hamicke Kirchenprovisor. Sein Name stand an der anno 1670 gegossenen<br />

Brandglocke der Kirche St. Georg zu Badbergen.<br />

Dühne I.<br />

1670 Erbe Hammeke zahlt 2 Rth., Leibzucht zahlt 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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3.5.1687 wurden Wessel Elting und Anna Hamcke in der Kirche zu Badbergen copuliert. Die<br />

schöne reich geschnitzte Brautkiste der jungen Frau befindet sich noch heute (1968) auf<br />

dem Erbe Elting in Vehs.<br />

15.8.1690 wurden Lampe Hamcke und Geesske Flatemersch zu Wesen in der Grafschaft<br />

Tecklenburg nach re<strong>for</strong>mierten Ritus getraut.<br />

1698/99 herrschte in dem Kirchspiele Badbergen grosse Not infolge Missernte, sodass die<br />

Obrigkeit Roggen im Amte Minden kaufen musste.<br />

1722 Herman Hombken.<br />

1722 wird berichtet, dass Hamken nach Loxten eigenbehörig und an Heuerleute ausgetan<br />

ist, daher seien die Gutsherrlichen Gefälle nicht zu erfahren gewesen.<br />

Dühne II. S.221.<br />

1722 gibt Hamke; Monatschatz 5 Rth. 1 Schill., Rauchschatz 5½ Rth., an das St. Sylvester<br />

Capitel in Quakenbrück 18 Schill., ½ Scheff. Sendhafer, an den Pastor 2 Scheff. Hafer und 4<br />

Garben, an den Küster 1 Scheff. Hafer, 1 Brod und 24 Garben, an den Richter 1 Scheff. Hafer.<br />

Praest. Reg. 1722/23. Amt Fürst. St.A.O.<br />

29.12.1741 dingen Jürgen Wulfert und seine künftige Ehefrau Elsabein Anna Christina<br />

Gröner die Auffahrt auf das Hamken Erbe.<br />

10.5.1742 schreiten Jürgen Wulfert und Elsabein Anna Christina Gröner zum Traualtar.<br />

1787 bei den Rundefuhren spannen die Erben Wulfert und Hamke zusammen. Die<br />

Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

9.2.1799 wurde der Colon Hermann Menke Hamke, Sohn des verstorbenen Jürgen Wulfert<br />

jetzt Hambke und dessen ebenfalls verstorbenen Ehefrau Elsabein Anna Christina Gröner,<br />

mit Maria Adelheid Burmeister, Tochter der Eheleute Colon Johann Henrich Henninger sive<br />

Burmeister und Margaretha Burmeister, in der Kirche zu Badbergen getraut.<br />

27.10.1833 Loxten. Ablösungsverhandlungen zwischen Cammerherrn Freiherr von<br />

Hammerstein-Loxten und Anerben Hermann Menke Hamke und dessen Bevollmächtigten<br />

Hermann Menke Hamke (der Vater);<br />

a) Die ungewissen Gefälle werden zu einer jährlichen Rente von 12 Rth, abgelöst.<br />

b) Die Rente ist jedesmal am 6. December zu entrichten. Die ungewissen Gefälle<br />

umfassen; Auffahrt, Auffahrt auf Mahljahre, Sterbfall, Freibriefe und Holzungsrecht.<br />

c) Die anderen schuldigen bestimmten Gefälle;<br />

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1) 30 Thl. Conventionsmünze, die Hälfte ist Ostern, die andere Michaelis eines jedes<br />

Jahres zu leisten.<br />

2) 2 Reisen oder Fuhren jedesmal mit 2 Pferden und 1 Wagen bei seinem eigenen<br />

Futter und seiner eigenen Kost, jede Fuhre von 2 Tagen, werden vorläufig weiterhin<br />

geleistet.<br />

d) Die rückständigen Gefälle von 45 Thl. Conventionsmünze, verspricht Colon Hamke,<br />

gegen Weihnachten nebst Zinsen zu zahlen.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

29.2.1834 wurden die ungewissen Gefälle für Auffahrten, Sterbefälle und Freibriefe zu einer<br />

jährlichen Rente von 12 Rth. festgesetzt.<br />

Die Jährlich zu leistenden 2 Reisen oder lange Fuhren, die jedesmal bei eigenem Futter und<br />

eigener Beköstigung auszuführen waren, wurden mit 100 Rth. abgelöst.<br />

Die übrigen schuldigen Praestanden, bestehend in 30 Rth. Conventionsmünze, welche im<br />

ersten Auffahrtsbriefe vom 29.9.1741 festgesetzt waren, bleiben bestehen.<br />

6.6.1834 werden Colon Hermann Menke Hamke und Catharina Margaretha Riedemann<br />

getraut.<br />

28.12.1833 ist der alte Colonus Hermann Menke Hamke, Witwer von der am 27.11.1830<br />

verstorbenen Maria Adelheid Burmeister, im Alter von 77 Jahren auf dem Erbe verstorben,<br />

und am 31.12.1833 zu Grabe getragen.<br />

1861 sind 76 Morgen 98 Quadratruten mit einem Steuerkapitale von 141 Rth. 15 Ggr. 7 Pg.<br />

zur Grundsteuer veranlagt worden.<br />

1861 erhält nach dem neuen Lagerbuch der Küster 260 Pfund Brot. Im Teilungsrecesse<br />

heisst es, dass Hamcke in Mimmelage dem Katholischen und dem Lutherischen Küster 1<br />

Brot zu geben hat, wofür diese Küster einen Weihrauch bringen müssen.<br />

1865 zahlt Hermann Hamke monatlich 1 Rth. 9,4 Gr. Grundsteuer, 5,6 Gr. Häusersteuer und<br />

11,5 Gr, Personensteuer, also ins gesamt 1 Rth. 26½ Gr.<br />

Dühne II. S.221.<br />

19.7.1870 musste Heinrich Conrad Hamke mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in<br />

Quakenbrück erscheinen, wie alle übrigen Pferdebesitzer, wo die für den Kriegsdienst<br />

brauchbaren Pferde ausgehoben wurden.<br />

9.7.1887 verstarb die Witwe Catharina Margaretha Hamke geb. Riedemann, sie hat ihren<br />

am 18.10.1868 verstorbenen Gatten um 19 Jahre überlebt. Sie war Mutter von 4 Kindern;/<br />

Johann Hermann Diedrich, * 23.3.1835, ┼ in der Blüte seines Lebens, causa mortis<br />

Nervenfieber./ Catharina Maria, * 19.9.1836, ┼ in der Blüte ihres Lebens, causa mortis<br />

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Nervenfieber./ Johann Hermann Heinrich, * 24.4.1839, wurde Colonus Hamken-Thole,<br />

1.7.1872, Anna Catharina Elise Esch oder Kleine Esch aus Settrup./ Heinrich Conrad, Anerbe,<br />

* 19.7.1842, , Anna Catharina Margaretha Aachte aus Langen, dr.v. Johann Wingmann-<br />

Aachte en Anna Catharina Margaretha Trentlage.<br />

Kurz nach der Jahrhundertwende (nach 1900) brannte das Erbwohnhaus Hamke ab.<br />

Aus der Ehe Hamke - Aachte gingen 4 Kinder hervor;/ Hermann, , Maria Schnetlage./<br />

August, Anerbe, * 4.2.1881, , Helena Thomann aus Gr. Mimmelage, * 24.10.1878./<br />

Margaretha, , E. Voege in Wierup.<br />

NB. Hier sind nur 3 Kinder angegeben.<br />

In der Ehe August Hamke und Helena Thomann wurde 2 Kinder geboren;/ Grethe, erbte von<br />

ihrer Tante Fraulein Gretchen Thomann das Halberbe Thomann./ Hermann, Anerbe, ,<br />

Minna Peperkorn, diese Eheleute hatten 2 Söhne;/ Friedrich oder Fritz, studierte 1967 in<br />

Berlin./ Hermann, Anerbe, * 6.10.1941, heiratete NN Bühren, Hermann Hamkes Kinder sind;<br />

Heide, Jürgen und Carin.<br />

Hammermann.<br />

Die hier gebrachten Nachrichten stellen keine Hof- und Familiengeschichte dar. Sie wurden<br />

festgehalten, wie sie anfielen, um der Nachwelt Kunde über den Hof thom Hamme und die<br />

aufsitzenden Familien zu geben, die Teilung des Hofes in Hammermann und Vosshamm und<br />

den Werdegang dieser Stätten zu geben. Eine Hof- und Familiengeschichte zu schreiben,<br />

muss einer anderen Hand in einer anderen Zeit überlassen werden.<br />

Salt Lake City, November 1971 Walter <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Die Hamme.<br />

Zum Hamme, ein alter Meierhof, in Nortrup, an der Strasse Ankum-Menslage-Löningen, war<br />

in grauer Vorzeit ein grosser Hof, der im 13. Jahrhundert in zwei gleichgrosse Höfe geteilt<br />

wurde, bekannt als die Erben Vosshamm und Hammermann. Der Name Hamm oder Hamme<br />

ist topographisch und kennzeichnet eine Stelle, wo ein Wasserlauf rechtwinklich auf den<br />

anderen stösst. Das ist auf dem Hofe Hammermann der Fall. Diese Hamme hat also dem<br />

Hofe und der Familie den Namen gegeben. Vermutlich ist der Hof Stammsitz der<br />

Ravensbergischen Ministerialen von Hamm, welche im 13. Jahrhundert Burgmänner in<br />

Haselünne waren und dort das Gut Hamm gründeten. Ursprünglich war der Hof Besitz der<br />

Grafen von Ravensberg und wird schon am 1200 als Hamme erwähnt. Die Aufteilung des<br />

Hofes war so erfolgt, dass beide Teile nicht nur gleichgross, sondern auch gleichen Anteil an<br />

der Bodengüte hatten. Up dem Kernkamp oder Kornkamp lag der Hauptacker, und up dem<br />

langen Lande lagen die Ackerstücke umschichtig. Der Hof Vosshamm ist so genannt, weil ihn<br />

der Gutsherr Johann Heinrich Voss zum Dieke im 17. Jahrhundert eingezogen hat.<br />

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Vor 1200, in dem Messkornregister von Ende des 12. Jahrhunderts heisst es; in Bromesvic I<br />

(ein Hof), in Wrockelage I, in Velmelage I, in Wolthues unus, in Hamme II, in ambabus,<br />

Northorpe VIII, in Halle II, in Lodehevesten II, mansi (Hofstelle oder Hufe)<br />

St.A.O.<br />

26.9.1243 Anagni.<br />

Papst Innezenz IV. bestaetigt in seiner Bulle obigen Datums dem Frauenkloster zu<br />

Bersenbrück den Besitz. In diesem Päpstlichen Schreiben heisst es; De Ort selbst, an dem<br />

das vorgenannte Kloster gelegen ist, mit all seines Zubehör aus der Schenkung des<br />

erlauchten Graven Otto von Ravensberg und Sophia, seiner Gemahlin, der Gründer Eures<br />

Klosters, die Besitzungen und Einkünfte, die ihr habt in den Städten und Bistümern von<br />

Osnabrück, Bremen, Münster und Minden, die Besitzungen mit ihrem Zubehör in Bokel,<br />

Ahausen, Westrup, Ankum, Bokern, Kettenkamp, Grovern, Stockum, Brickwedde, Alfhausen,<br />

Thiene, Sitter, Neuenkirchen, Bergfeld, Hinnenkamp, Ossenbeck Rüschendorf, Lechterke,<br />

Osterroden, Hamme, Wallen, Heeke, Limbergen, Wedum bei Bersenbrück und Merzen,<br />

ferner von Langförden, Westrup, Sitter, Wehbergen und Ankum die Zehnten und Eure<br />

anderen Besitzungen mit ihren Wiesen und Wäldern, Gemeindetriften und Weiden, an<br />

Busch und Feld, an Gewässern und Mühlen, an Wegen und Pfaden und allen Freiheiten und<br />

Immunitäten.<br />

Kloster u. Pfarre Bersenbrück v. Pastor a. Hellen 1931 S.19 ff.<br />

1229 besass der Quakenbrücker Burgmann Alhard Vethelbach die Zehntlöse über einen Hof<br />

in Hamme als Bischöfliches Lehn. Die Zehntlöse für den grossen Zehnt betrug 16 Pf. Der<br />

Blutzehnt (decimam personalem) war in Natura zu entrichten. Der Versuch des Lehnträgers,<br />

die Zehntlöse wieder in einen Garbenzehnt umzuwandeln, wurde vom Bischof abgelehnt.<br />

Osnabr. Urkundebuch IV. Urk.242.<br />

1266 trat von Vethelbach diese Zehntlöse von immer noch 16 Pf. an das Kloster in<br />

Bersenbrück ab.<br />

KHBB. XV. S.69/70.<br />

1231 übertrugen die Grafen von Ravensberg den Besitz dem Cistereienserinnen-Kloster zu<br />

Bersenbrück.<br />

KHBB. XV. S.71.<br />

1273 schenkten die Geschwister Northorpe dem Kloster Bersenbrück den Zehnten über ein<br />

Haus in Hamme (Vosshamme).<br />

KHBB XV. S.71.<br />

1343 wurde das Erbe to Hamme an den Bischof in Osnabrück übertragen und um 1700 an<br />

das Osnabrücker Domkapitel. In Ankumer Nottulen werden genannt;<br />

1390 Eylhardt thor Hamme.<br />

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1434 Luebbeke to Hamme.<br />

1457 Gerlich to Hamme.<br />

1462 Luebbeke to Hamme und Gerlich to Hamme als Markgenossen.<br />

1462 in profesto visitationis Beata Mariae virginis.<br />

Herbart de Baare, Landdrost und Holzgraf der Nortruper Mark, bezeugt, dass die<br />

Markgenossen der Nortruper Mark der Kirche zu Ankum eine Wiese, belegen zwischen dem<br />

Wellingbach und der Rockhorst, zur Unterhaltung des ewigen Lichtes, vor dem heiligen<br />

Sakramente Tag und Nacht zu brennen, geschenkt haben. Die Markgenossen sind; Woltecke<br />

Schulte to Nordhofe, Arendt de Meyer thon Farwicke, Johan Kemnade, Luebbeke thon<br />

Dome, Frederich tho Loxten, Luebbeke thon Meinhardingh, Wolteke tho Loxten, Dethardt<br />

tho Loxten, Henke tor Unstrut, Tepe tho Struckhus, Luebbecke thon Hamme, Gerlich thon<br />

Hamme, Johan Wrocklage, Luebbecke tho Alberdingh, Henneke Tolkenhus, Wernse<br />

Rotberdingh, Diedrich tho Diedersingh und Berend tho Meivoldingh.<br />

Zeugen dieser Schenkung; Albert Nortorf der Köster, Werneke Kurhus, Gerhard de Kerkherr<br />

tho Ankum und Albert tho Northofe.<br />

Copiar der Kirche in Ankum St.A.O.<br />

1481 erwarb Bruno tor Nesslage, Tolen sine Hausfrau mit ihrem Anerben einen Zuschlag,<br />

belegen in der Nortruper Mark, für eine genügsame Summe Geldes. Dieses Geld übergaben<br />

die Markgenossen der hilligen Kerke zu Ankum als Schatzgeld, zu der Zeit dar man die<br />

Schefersteine Halede. Ratluede waren; Arendt tor Velmelage, Herman Meyer to Taalege,<br />

Kerstien ton Grumfelde und Roleff to Holsten. Der Käufer Bruno tor Nesslage übernahm<br />

ausserdem noch die Verpflichtung, eine jährliche Rente von 6 Pf. auf Palmmarkt an die<br />

Kirche zu Ankum zu entrichten.<br />

Zeugen; Gerlich to Hamme, Dirk to Diedersink und Herman to Manshorst.<br />

Mambert Manshorst, geschworener Richter zu Menslage, beurkundet diese Schenkung.<br />

1481 auf Christi Himmelfahrt.<br />

Vor Herman Schulte, geschworener Richter zu Ankum, verheuern Herman der Meyer to<br />

Talge, Kersten Grunfeld, Roleff tho Holsten und Arndt thor Velmelage, Radlude der Kirche zu<br />

Ankum, dem Köster Albert geb. Northofe als Nachfolger des Kösters Henrikus Guldentange<br />

auf Bitten des Vaters Henrich Guldentange Word und Garten.<br />

Zeugen; Henrich Guldentange, Johan tho Westorpe, Eilert tho Eilerdingh, Gerlich tho<br />

Hamme, Arendt Hartlage und Johan tho Wrocklage.<br />

1490 Gerlach to Hamme, seven perde, sess ossen, teyn koye, seven teyn smal rinder, negen<br />

un twyntich swyn. Summa 2 Mark 2 Pf.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1490 Lubbeke to Hamme, negen selen perde, twe iunge perde, achte ossen, twelf koy,<br />

twintich smalrinder, vif und twintich swyn. Summa 2 Mark 4 Schill. 10 Pf.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

Der Viehbestand auf beiden Höfen zeigt wiederum, dass beiden höfe gleichgross sind.<br />

1500 hat Johan von Hamme das Bürgerrecht in Quakenbrück geescht.<br />

Matriculum civium Quakenbrück.<br />

Vorgenannter Johan von Hamme, dessen Frau Catharina und dessen ältester Sohn Johan<br />

hiess, wohnte 1547 in der Goldstrasse zu Quakenbrück.<br />

1512 Nicolaus to Hamme et uxor 4 fa., Werneke to Hamme 4 famul.<br />

(fa., famul.; Hauspersonal, Knechte Magde).<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512. St.A.O.<br />

1529 Eylhardt ton Hamme wird in einer Ankumer Urkunde genannt.<br />

1589 Johan tho Hamme 2 Dall. 11 Schill. Viehschatz.<br />

Thale tho Hamme 2 Dall. 17 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

Obiger erhobener Viehschatz zeigt nochmals, dass beide Höfe gleichgross sind.<br />

28.2.1591 Herman to Hamme bekennt dem Gerdt Sunderman und dessen Frau Christine<br />

und Erben 40 Rth. schuldig zu sein.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

In der Beschreibung der dem Hause Loxten eigenbehörigen Leute auf dem Erbkotten<br />

Westerkamp zu Nortrup heisst es, dass Herman Westerkamp, Sohn der Eheleute Reinecke<br />

Westerkampf und Gebecke Ryemans von Kettenkampf, frei gewesen und ufm Hamme<br />

gestorben ist. Dieser Herman Westerkamp ist geboren um 1564.<br />

Archiv des Hauses Loxten.<br />

1599 Johan tho Hamme 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Kleinhaus ½ Rth., 1 Kleinhaus ½ Rth.<br />

(Betrag ist gestrichen) extat.<br />

Herman tho Hamme 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Backhaus pauper.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Schornstein- und Feuerstättenschatz St.A.O.<br />

1608 Johan zu Hamme wird wegen nicht erwiesener Schmeheklagh mit 1 Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

28.2.1627 Johan zu Hamme in Bauerschaft Nortrup bekennt pro se, Gebeke uxore, liberis et<br />

haeredibus, dem Herman ufm Koldenriede, Tale uxori, liberis te haeredibus 60 Rth. schuldig<br />

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zu sein und setzt zum Pfande 2 Buelte von 5 Scheffelsaat ufm Kornkampffe, naher der<br />

Reiling Wische.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.93a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1612 wird in dem Viehschatzregister von Fürstenau ein Evert von Hamme, der 2 Pferde und<br />

3 Kühe hält dafür einen Schatz von 2 Rth. 16 Schill. zahlt, genannt.<br />

Stadtarchiv Fürstenau XIX a 3.<br />

1628/29<br />

Johan zu Hamme 2 Rth., uxor 1 Rth.<br />

Leibzuchter Mutter 5 Schill. 3 Pf., Halbfamula 2 Schill.<br />

Kleine Haus vorm Damme;<br />

Huesselt Man 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Noch Klein Haus;<br />

Man 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Noch Klein Haus;<br />

Man 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Rep.355C. 205. Personensch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628/29<br />

Herman zu Hamme ist ein Haurman (Heuermann), uxor, Derne.<br />

Hat Johan Henrich Voss designiert und dafür bezahlt. (daher; Vosshamm)<br />

Leibzucht;<br />

Man, uxor, ist nach der Hoya gezogen.<br />

Klein Haus;<br />

Huesselte Man 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. Personensch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Johan zu Hamme 6 Thl. Erbschatz, drei Klein Häuser 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Herman zu Hamme .......... (siehe 1629 Johan Henrich Voss).<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

1651 Johan zu Hamme, Kath., Frauw, Kath., eine Tochter Elsche, Kath.<br />

Klein Haus; Gerdt vor den Damme, Kath., Frauw, Kath.<br />

Huesselte; Luedeke, Kath., Frauw, Kath.<br />

Noch ein Klein Haus; Juergen Huelskampf, Kath., Frauw, Kath., ein Sohn Juergen, Kath.<br />

Noch ein Klein Haus; Gerdt Nortrup, Kath., Frauw, Kath., drey Söhne Johan, Gerdtt und<br />

Herman, Kath.<br />

Herman zu Hamme in Nortrup, jetzt Junkherrn Johan Heinrich Vosses Güter.<br />

Leibzucht; Thomas, Kath., Frauw, Kath.<br />

Klein Haus; Johan, Kath., Fenneke, Kath.<br />

Noch ein Klein Haus; Herman, Kath., Frauw, Kath., ein Tochter Marieke, Kath.<br />

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Noch Huesselte; Kunneke, Kath., Sohn Johan, Kath.<br />

Backhaus; Luebbert, Kath., Frauw, Kath.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Vol. II. St.A.O.<br />

1655 Nortrup, Erbe Johan zu Hamme 2 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schweine.<br />

Leibzucht; 1 Kuh.<br />

Kleine Haus; 2 Kühe, 3 Rinder.<br />

Erbe Herman zu Hamme, vacat, und von Junker Voss eingezogen.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1659 Nortrup und Loxten, Johan zu Hamme, cc. (Kath), Gebbeke, cc., Gerdt 15 Jahre, 1.<br />

(Luth.), Johan 11 Jahre., Elsche 26 Jahre, 1., Catharina 16 Jahre, 1., Gebbeke 14 Jahre, 1.,<br />

Gerdt frater senex, cc.<br />

Kleinhaus; Gerdt 22 Jahre, 1., Johan 20 Jahre, 1., Wobbeke 18 Jahre, 1., Anneke 15 Jahre, 1.<br />

Noch Kleinhaus; Elsche, vidua Huelskempersche, 1., Grete famula, 8.<br />

Seelenreg. 1659 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Johan zu Hamme 4 Rth. 14 Schill., Kleinhaus; 1 Rth. 6 Pf., noch Kleinhaus; 9 Schill.<br />

Viehschatz, dieser wurde viermal im Jahre erhoben.<br />

Herman zum Hamme, hat Heinrich Voss zu Diek fürlängst eingezogen.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1663 Jan zu Hamm und Gebke sin Husfrauw, so lautet eine Inschrift an einem Speicher, es<br />

mag auch ein altes Backhaus sein, auf dem Hofe Hammermann.<br />

1666 Albert zu Hamm 2 Pferde, 2 Endter, 4 Kühe, 3 Rinder, 4 Schweine.<br />

Kleinhaus 1 Kuh, 2 Rinder. Noch Kleinhaus 2 Kühe, 2 Rinder.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

Das Erbe Herman zu Hamme ist 1666 nicht aufgeführt.<br />

1667/68 Albert zu Hamme 4 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Erbschatz.<br />

Herman zu Hamme Bez. Landthage freygegeben.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

1805 Nortrup Nr.4., 4. Klasse.<br />

Albert zum Hamme, Eigen an das Domkapitel, Land; 8 Malter 7 Scheffel, Wiese; 10 Malter,<br />

Holz; 10 Scheffel, 8 Heuerleute.<br />

Kriegssteuerliste 1805 Kirchspiel Ankum.<br />

1819 weigerten sich die Colonen Johann Gerhard Rodbert jetzt Rahrt in Grothe,<br />

Hammermann in Nortrup, Wernke zu Bassum und Havermann in Ankum als<br />

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Domcapitularische Eigenbehörige statt den Archidiaconus, dessen Dienst aufgehoben, den<br />

Herrn Superintendenten zu fahren. Die Kammer entschied, dass die Fuhr dem Kath.<br />

Consistorie zum beliebigen Gebrauch zu überlassen sei.<br />

Dühne II. S.89.<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert, als das Gesetz der Ablösung wirksam war, hat sich<br />

Hammermann für 800 Rth. von der Hörigkeit des Domkapitels freigekauft. Hammermann<br />

war zuvor eigenbehörig an Loxten und Meinermann an das Domkapitel. Dann haben die<br />

Grundherrschaften den Besitz um 1700 getauscht, sodass Hammermann in die Hörigkeit des<br />

Domkapitels kam.<br />

Auf dem Erbe Hammermann hat es, wie die Nachrichten zeigen, schon früh Nebenhäuser<br />

gegeben. 1805 sind 8 Heuerleutefamilien auf der Hofstätte wohnhaft. Da waren<br />

Heuerhäuser des Namens; datt Stegehus, datt Dammhus, dei Timpen, dei Sudden und dei<br />

Huelskamp. Bei dem Stegehus, unweit des Hammer-Moores, befand sich eine Roehtegrube<br />

wie in allen anderen Bauerschaften. In diese Grube legten die Leute den Flachs für einige<br />

Wochen ins Wasser, damit der Planzenleim, der die Bastfaser mit dem holzigen Teile der<br />

Pflanze verbindet, sich auflöst. Darnach wurde fder Flachs auf der Diele ausgebreitet und<br />

mit einer Traite geschlagen, um den inneren holzigen Teil von der ausseren wertvollen Faser<br />

zu trennen. Hierauf folgte durch Braken (Brechen) des Flachses die Zerkleinerung des<br />

holzigen Teils. Nach Entfernung der letzten holzigen Reste auf der Schlepbrake war der<br />

Flachs zur Verarbeitung durch Spinrad und Webstuhl fertig.<br />

Das obenerwähnte Dammhus war von einer Familie bewohnt, die man von dem Damme<br />

nannte. 1589 wird ein Johan vom Damme genannt, der 1 Daller 6 Schilling Viehschatz zahlt.<br />

Das Heuerhaus Huelskamp war von einer Familie bewohnt, die nach diesem Heuerhause<br />

Huelskemper genannt wurde. Am 21.4.1612 erklärt Johan Poisshorst zu Mimmelage für sich,<br />

Kinder und Erben, dem Johan Huelskamp, dessen Frau Luecke, Kindern und Erben 50 Rth.<br />

schuldig zu sein und setzt seinen Garden und woesten Gahrden zum Pfande mit dem<br />

Versprechen, den Betrag auf Jacobi dieses Jahres wieder zu erlegen.<br />

14.12.1633 Coram Judice Leuningk.<br />

Bekennen Jorrien Broene, Roleff Struickman zu Loxten, Consentiens in Juris dictionem Johan<br />

Buddecke und Herman Vorstegh, alss curatores sel. Gerten Stichmans pupillen, dem Jorrien<br />

Huelskaemper und Frau Elsche, lib. et haer. in Bauerschaft Nortrup, Kirchspiel Ankum, 200<br />

Rth. schuldig zu sein, und setzen das Stichman Erbe in Veess zum Pfande.<br />

1651 werden Juergen Huelskampf, Frau und Sohn Juergen als Heuerleute Kath.<br />

Bekenntnisses auf Hammerman genannt.<br />

1659 wird nur Elsche vidua Huelskempersche, die nun lutherisch ist, genannt.<br />

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Am Schluss desselben Seelenregisters für Nortrup-Loxten werden Juergen Huelskamp und<br />

uxor Wobbeke ohne Angabe des Bekenntnisses aufgeführt.<br />

Die Familien Huelskemper im Kirchspiel Menslage führen ihren Namen nach diesem<br />

Hammermannschen Heuerhause Huelskamp.<br />

Nach dem Messkornregister vom Ende des 12. Jahrhundert mussten Hamm, Vosshamm,<br />

Broenswick, Wrocklage und Velmelage jeder 1 Scheffel Messkorn der Kirche zu Ankum<br />

geben, das der jeweilige Pastor um Heiligen drei Könige einsammeln liess.<br />

Besitzerfolge.<br />

Johan zu Hamme, 1717, Elsabein Schulte zu Nordhove.<br />

Johann Gerhard Nehrenhaus jetzt zum Hamme, 7.6.1753, Catharina Margaretha zum<br />

Hamme, Johann Hermann Schechtmann jetzt Hammermann, (1) 14.10.1788, Catharina<br />

Margaretha Nehrenhaus a Ham.<br />

Johann Hermann Schechtmann jetzt Hammermann, (2) ill. 1800, Catharina Adelheid<br />

Nortrup, ill. Sohn Johann Hermann Hammermann, * 15.1.1800.<br />

Johann Hermann Schechtmann jetzt Hammermann, (3) 31.5.1801 Isabella Margaretha<br />

Christina Adelheid Mertens zur Borg, welche 1804 zu ihrer zweiten Ehe mit Johann Hermann<br />

Gresswinkel schritt. Dieser war Katholisch und Besitzer des Gresswinkel Hofes.<br />

Johann Dietrich Hammermann, Sohn der Eheleute Johann Hermann Schechtmann sive<br />

Hammermann und Isabella Margaretha Christina Adelheid Mertens zur Borg, 2.10.1830,<br />

Anna Venna Adelheid Geidemann.<br />

Diedrich Hammermann, 1882, Anna Catharina Margaretha Wrocklage.<br />

Hermann Hammermann, 25.4.1911, Gretchen Wolthaus.<br />

Nachrichten über die Besitzerfolge.<br />

Die Eheleute Hermann Wolthaus und Margaretha Diersing, die am 14.9.1905 geheiratet<br />

haben, wohnten anfangs auf dem Hofe Hufmann in Borg, hernach auf dem Halberbe<br />

Wolthaus, sie waren die Eltern von 2 Kindern; Ludwig und Anna. Ludwig, einziger Sohn, fand<br />

einen tragischen Tod. Man hatte in der Ukraine Partisanen gefangen. Ein Deutscher<br />

Feldwebel stiess einen Partisanen den Kolben der Pistole vor den Brust. Durch diesen Stoss<br />

löst sich der Schuss und trifft den daneben stehenden Offizier Ludwig Wolthaus. Ludwig<br />

Wolthaus verstarb am 22.2.1944, er war unverheiratet. Er war geboren am 2.10.1906. Das<br />

Halberbe Wolthaus fiel nun an seine Schwester Anna, welche am 12.2.1908 geboren wurde,<br />

diese war mit Rudolf Hoffmeister aus Thüringen verheiratet. Gretchen Wolthaus, geboren<br />

am 15.12.1889, schwester des obigen Hermann Wolthaus, erbte von ihren Eltern Johann<br />

Hermann Gerhard Hufmann jetzt Wolthaus und Catharina Margaretha Wolthaus die Stätte<br />

Huffmann in Borg, die sie 4 Jahre lang mit Kriegsgefangenen bewirtschaftete, währen ihr<br />

Ehemann Hermann Hammermann zum Heeresdienst einberufen war. Da Karl<br />

Hammermann, Anerbe von dem Erbe Hammermann, aus dem ersten Weltkriege 1914-1918<br />

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nicht zurückkehrte, fiel das Erbe an seinen obengenannten Bruder Hermann Hammermann.<br />

Die Eheleute Hermann Hammermann und Gretchen Wolthaus haben später die Stätte<br />

Huffmann in Borg an einen Landwirt Möller verkaufft. Johann Hermann Schechtmann sive<br />

Hammermann hatte mit seiner Magd Catharina Adelheid Nortrup, der am 29.11.1779<br />

geborenen Tochter der Eheleute Johann Hermann Nortrup und Anna Elsabe Bodemann, ein<br />

Techtelmechtel, dass für beide eine unangenehme Folge hatte. Johann Hermann<br />

Hammermann erzählte über diese Angelegenheit; Er sei abends zum Kartenspielen und<br />

Knobeln ins Wirthaus, genannt der Krak, die einzige Wirtschaft damals in Nortrup,<br />

gegangen. Wenn er abends spät heimgekommen sei, habe er alle Türen seines Hauses<br />

geschlossen und verriegelt gefunden, sodass er seine Magd wecken müsse, ihm zu öffnen.<br />

Sie habe sich ihn genähert in der Hoffnung, dass er sie heiraten und sie Bäuerin auf der<br />

Hamme werde. Darin habe sie sich getäuscht, da er sie nicht geheiratet habe. Das am<br />

15.1.1800 geborene uneheliche Kind erhielt in der Taufe den Namen Johann Hermann<br />

Hammermann. Er starb am 17.4.1851 und galt als ein ehrlicher und fleissiger Mann und war<br />

seit dem 14.11.1827 mit Lucie Margaretha Schmidt, der am 23.11.1795 geborenen Tochter<br />

der Eheleute Johann Wilhelm Schmidt und Anna Maria Schlüwe, verheiratet. In dieser Ehe<br />

wurden nur 2 Töchter geboren, sodass diese ungerade Linie im Mannesstamme wieder<br />

erloschen ist.<br />

De Krak.<br />

De Krak war noch um 1829 das einzige Wirtshaus in Nortrup. Das Wort Krak bedeutet;<br />

Schlecht, minderwertig. Der Pranger oder Schandpfahl eines Ortes wurde der Krak genannt.<br />

Dieses hier in den gebrachten Nachrichten erwähnte Wirtshaus Krak ist ein ehemaliges<br />

Heuerhaus des Meyer zu Farwick und wird noch heute (1970) Krakhus genannt. Ein grün<br />

bemoostes Strohdach schmückt es, und vor ihm steht ein alter herrlicher Birnbaum. Da der<br />

Hof Meyer zu Farwick eine fränkische Gründung ist, kann mit sicherheit angenommen<br />

werden, dass das Wirthaus nach einem dort früher stehenden Schandpfahl den Namen<br />

trägt. An diesem Schandpfahl züchtigte der Franke die Sachsen, die nicht gefügig waren. Der<br />

Schandpfahl wurde beibehalten, als die Frankenherrschaft längst vergessen war. Der<br />

Grundgedanke eines Krak wird fränkisch sein, denn von einem Krack oder Krak hört man bei<br />

den alten Sachsen nichts.<br />

Jans sive Annen / Jans zu Handrup.<br />

Die hier widergegebenen Nachrichten über den Erbe Jans sive Annen to Handrup und seine<br />

Besitzer sollen keine vollkommene oder abschliessende Geschichte darstellen. Der jetzige<br />

Bauernhof Annen ist der Classification der Höfe nach ein Vollerbe. Er ist in der Bauerschaft<br />

Handorf im Oldenburgischen belegen und war in alten Zeiten dem Landesherrn<br />

eigenbehörig. In alten Urkunden und Schatzregistern begegnet uns das Erbe als to Handrup,<br />

Jans to Handrup, Johan to Handrup, Annen to Handrup, Johan tho Handorpe, zur Handorff,<br />

zu Handorff, zu Handorf u.s.w. Der Name Annen könnte topographisch sein. Eine Anwende<br />

ist ein Flurstück, auf dem man am Ende beim Pflügen nicht wenden kann. Er mag aber auch<br />

von Johann oder Joan abgeleitet sein. Die Ableitung kann nicht bewiesen, nur vermutet<br />

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werden. Der Name Annen erscheint zuerst im Jahre 1660. Anno 1809 heisst es; Johann<br />

Friedrich Kleine jetzt Annen to Handrup, dann ist Annen durchstrichen und darüber Joan<br />

gesetzt worden. Der Namen Annen hat im Jahre 1867 der damalige Colon Johann Heinrich<br />

Jakob zu Handorf als Familienname angenommen, um mit Sicherheit von den vielen<br />

anderen Familien des Namens Handorf unterschieden zu werden. In alten Schatzregistern<br />

finden sich ferner;<br />

a) Das Halberbe Werneke to Handrup in der Bauerschaft Holdorf,<br />

b) von Handorf oder Müller von Handorff in Handorf,<br />

c) Arens to Handrup oder Heinrich zu Handorf in Holdorf,<br />

d) Hennig zur Handorff in Holdorf und<br />

e) Hennig zur Handorff in Grandorf.<br />

Das Erbe Jans to Handrup war früher weit größer als heute, da der Nachbarhof, das<br />

Halberbe Werneke to Handrup, ein Apspliss des Vollerbe ist. Wann diese Abtrennung ist,<br />

kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Jans zu Handorf wird zuerst erwähnt in dem<br />

Tafelverzeichnis des Bischofs von Osnabrück vom Jahre 1240. In ihm heisst es; Mansus<br />

Bernhardi Handorpe XXIII mod. siliginis, I ari.tem, I pullum et II denarios. Das bedeutet, dass<br />

der Hof des Bernhard zu Handorf 23 Scheffel Roggen, 1 widder, 1 Huhn und 2 Denare gibt.<br />

Ein Denar ist ein Zehner, eine altrömische Münze.<br />

Nach alten Urkunden, Schatzregistern und Vördener Rechnungen im St.A.O. heissen die<br />

Besitzer des Hofes;<br />

1240 Bernhardus to Handorpe.<br />

1449/50 Gherke to Handorpe.<br />

1459/60 Edeke to Handorpe.<br />

1463/64 Edike to Handorpe.<br />

1490 Edeke to Handorpe.<br />

1510/11 Dederick to Handorpe.<br />

1520/24 Dirick bzw. Dirichs Johan tho Handorpe.<br />

1549/52 Dirick bzw. Dirichs Johan tho Handorpe.<br />

1589 Johan tho Handorpe.<br />

1601 Johan tho Handorpe.<br />

1626/30 Gerdt zur Handorff.<br />

1649/93 Johan zu Handorff.<br />

Handorf wurde früher von Damme aus seelsorgerisch betreut, und selbst zu der Zeit, als die<br />

Lehre Luthers sich längst durchgesetzt hatte, waren die Protestanten in der Parrochie<br />

Damme noch gezwungen, ihre kirchlichen Handlungen in Damme vom Katholischen<br />

Geistlichen vollziehen zu lassen, zumindest aber die Gebühren für solche zu entrichten. In<br />

einem Verzeichnis über Kommunikanten und Nichtkommunikanten um Ostern 1652<br />

bezeichnet der Katholische Pfarrer Bernhard Moorhaus als nicht Katholisch;<br />

a) Johan zu Handorp, Gemahlin, Tochter, alle Lutherisch.<br />

b) Wernecke zu Handorp, Gemahlin, Sohn, 2 Knechte, alle Lutherisch.<br />

c) ferner werden genannt; Arnt zu Handorp, der zwar Katholisch ist, aber Ostern nicht<br />

Kommuniziert hat. Gemahlin ist Katholisch und hat Ostern Kommuniziert.<br />

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Alle drei Familien waren in der Bauerschaft Holdorf wohnhaft.<br />

Das Verzeichnis ist genannt; Catalogus Communicantium in Pago Damme.<br />

Catalogus communicantium et non communicantium paschale anno 1652, item<br />

acatholicorum in Parochia Damme, districtus Vordensis. Et Observandum nullum signum<br />

additum illos esse sectarios, quibus littera a additur esse catholicos quidam et non in<br />

paschale, sed in festis nativitatis communicasse eo quod plurima pars redacta ad<br />

paupertatem ante pascha in Hollandium et quoque versum inerit, et quidam admoniti<br />

neglexerint, quibus B recenter esse, quibus e in paschale communicasse. In fine sequentur<br />

scholares, qui tantum confessi.<br />

Anno 1535 waren Vördener Hausgenossen; Macke Lynynck, Meyger Johan tho Bockeren,<br />

Meyger Herman tho Bockeren, Tepe Grever, Herman tho Dalimhus, Johan Hewick, Meyger<br />

tho Holte, Herman Nyggehuss, Stine Salevelt, Herman Harpena, Johan Renerdinck, Tepe<br />

Borcherding, Pynink, Johan Bertynck, Johan Severdinck, Johan tho Hinnenkampe,<br />

Grammeke, Johan Dickhus, Hencke Sponehovet, Bosse tho Amptheren, Johan und Derick<br />

tho Handorp, Arent tho Wesentrup, Hinrich Grundick, Tepe Hardinghus, Luebbe tho<br />

Serimhusen, Depeweck, Johan Rabe und Engelbert Suinck.<br />

31.1.1616 wurden Anna und Taben, deren Eltern verstorbener Henrich zu Handorff und<br />

Anna, in der Bauerschaft Holdorf Kirchspiel Damme, sind, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

6.8.1604 wurde Luecke zur Handorff, Tochter von verstorbenen Heinrich zur Handorff und<br />

Anne, Eheleute, Bauerschaft Holdorf Kirchspiel Damme, freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

10.3.1609 wurde Catharina, Tochter von Henrich zu Handorp und Annen, Eheleute,<br />

Baurschaft Veldorp (Holdorf) Kirchspiel Damme, geboren, aus der Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

10.3.1609 wurde Hille zu Handorff, sicher die Schwester der vorgenannten Catharina zu<br />

Handorp, freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

Johan zu Handorff, Eltern Heinrich zu Handorff und Anna, in Holdorff Kirchspiel Damme,<br />

wurde am 27.11.1617 freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

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Derselbe Freikauf lautet in einer anderen Akte; Johan zu Handorff, Eltern Heinrich zu<br />

Handorf und Annen, geboren in Bauerschaft Holdorff Kirchspiel Damme, am 27 November<br />

1617 aus Landesherrlicher Leibeigenschaft freigekauft.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

Taleke, Eltern Henniger zu Handorff und Anne, Bauerschaft Grandorf Kirchspiel Damme,<br />

wurde am 12.7.1619 freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

Dieselbe Freilassung findet sich in einer anderen Akte; Taleke zur Handorff, Eltern Henniger<br />

zur Handorff und Anne, geboren in Bauerschaft Grandorf Kirchspiel Damme, am 12.7.1619<br />

aus Landesherrlicher Leibeigenschaft freigekauft.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

Um die obengenannten scheint es sich um die Eheleute Heinrich (Henniger ist Heinrich) zu<br />

Handorff und Anna und deren Tochter Taleke zu handeln. In einem Nachweis der<br />

Eigenbehörigen wird Thalcke als Tochter der Eheleute Heinrich zu Handorff und Anna von<br />

Bokern genannt und gesagt, dass sie freigelassen sein soll und auf Klatten Stätte in Huede<br />

geheiratet habe.<br />

1649 Bauerschaft Holdorf, Vollerbe;<br />

Johan zu Handorf in Handorf gibt 2 Thl. 14 Schill., Ehefrau 1 Thl. 7 Schill., 1 Sohn 14 Schill., 1<br />

Magd 8 Schill.<br />

Halberbe;<br />

Werneke zu Handorf gibt 14 Schill., 2 Brüder 12 Schill., 1 Sohn 6 Schill., 1 Magd 8 Schill., 1<br />

Scheper-Junge 1 Thl.<br />

Personensch. Reg. Damme 1649 St.A.O.<br />

1664 freigelassen Venne Handorff, Eltern Johan zu Handorffe und Wobbeke, auf Johans zur<br />

Handorffe eigenbehörigen Erbe gepohren.<br />

1666 wurde Greteke Handorff, Eltern Werneke zu Handorff und verstorbenen Hembke, auf<br />

Halberbe Handorff gepohren, freigelassen.<br />

24.4.1672 Vörden. Werneke zu Handorff und Hembke, seine Frau, Halberbiger Mann in<br />

Holdrup Kirchspiel Damme, seine Dochter Marike freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

Der in dem Personenschatzregister vom Jahre 1649, in dem Kommunikantenverzeichnis von<br />

1652 und in dem Freikaufe der Venne Handorff 1664 genannte Johan zu Handorf darf den<br />

Vorliegenden Nachrichten nach als der Besitzer des heutigen Annen-Hofes angesehen<br />

werden. Wenn solches zutreffend ist, dann wäre Johan zu Handorf, der ein geborener<br />

Nyenkroeger aus Handorf, Bauerschaft Holdorf, ist, zweimal verehelicht gewesen, und zwar<br />

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in erster Ehe mit Anna Espelage, Witwe des Gerdt zu Handorff, und in zweiter Ehe mit<br />

Wobbeke, deren Familienname bis heute unbekannt blieb.<br />

Bei Werneke zu Handorp, genannt 1649, 1652, 1666 und 1672, handelt es sich mit aller<br />

Deutlichkeit um das Halberbe zu Handorf in der Bauerschaft Holdorp, das ebenfalls an die<br />

Landesherrschaft hörig war.<br />

Über die Eheleute Arnt zu Handorp, die in dem Kommunikantenverzeichnis vom Jahre 1652<br />

genannt werden, kann nichts mit Sicherheit gesagt werden.<br />

Aus dem Catalogus Communicantium in Pago Damme, den der Katholische Pfarrer<br />

Moorhaus im Jahre 1652 aufstellte, ersehen wir, dass die Hamilie Jans oder Annen zu<br />

Handorf sich schon früh und mutig zum Evang. Lutherischen Glauben bekannt hat, was<br />

unter einer überwiegend Katholischen Bevölkerung nicht leicht war. Der Heimat<strong>for</strong>scher<br />

Heinrich Dühne schreibt in Geschichte der Kirchen in Gau Dersaburg unter dem Kapitel die<br />

Kirche zu Holdorf; Am 21.6.1736 berichtet Suevern, Evangelischer Pastor zu Neuenkirchen,<br />

dass der Vördensche Rentmeister mitten im Dorfe einen Platz zu der neuen Katholischen<br />

Kirche ausersehen habe, auch schon Bäume dazu gefället und 2 Deputierte nach Lingen<br />

abgeschickt wären, um das Model nach dem dasigen Predigthause zu nehmen. Den<br />

Rentmeister habe Johann von Handrup, ein Evangelischer, fahren sollen, aber weil nicht<br />

dazu verpflichtet, abgeschlagen. Der Überlieferung nach haben die Protestanten manchen<br />

harten Kampf mit den Katholiken ausfechten müssen. Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

und später kamen die Handorfer und Grandorfer, die sich zur Augsburger Confession<br />

bekannten, heimlich im Erbwohnhause Jans oder Annen zu Handrup zusammen, um hier das<br />

Wort Gottes zu hören und Evangelien zu lesen. Über dem Seiteningang des Hauses las man<br />

den Bildspruch Jesaia 26, Vers 2, von Künstlerischer Meisterhand in den Eichenbalken<br />

geschnitten, "Tut die Tore auf, dass Hereingehe das gerechte Volk, das den Glaubewahret".<br />

Leider ist dieser Balken mit der denkwürdigen Inschrift beim Neubau des Erbwohnhauses im<br />

Jahre 1896 nicht wieder verwendet worden und auch nicht mehr vorhanden. Von den schon<br />

genannten aufsitzenden Bauern des Erbes von 1240-1600 sind uns leider die Ehefrauen und<br />

die Kinder nicht bekannt, doch dürfen wir, selbst wenn Einheiratung in obiger Zeit erfolgt<br />

sein sollte, in dem Bischöflichen Tafelregister von 1240 genannten Bernhard zu Handorf den<br />

ältesten Vorfahr sehen. Sicher ist, dass der ab 1649 erwähnte Johan zu Handorf der<br />

Stammvater der Familie Jans sive Annen zu Handorf ist.<br />

Nachrichten über Leistungen und Größe des Hofes.<br />

1449 gibt; 1 Molt Roggen, 4 Scepel Havern, 1 Swyn, 3 Schill. Hervest bede und 3 Schill.<br />

Lichtmess bede.<br />

1724 stand des Hofes; 18 Malter S., 20 Fuder Heu, Monatschatz 3 Thl. 11 Schill. 6 Pf.<br />

1803 kam das Erbe an das Hannoversche Domanium.<br />

1830 Größe des Hofes; 45 Malt S., Grundsteuer 31 Thl. 58 Gr. 1 Pf.<br />

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1840 gibt; 1 Thl. 4 Ggr. 1 Pf. Rindgeld, 4 Ggr. 1 Pf. Lichtmessgeld, 3 Ggr. 3 Pf. Herbstschatz, 2<br />

Pachthühner, 1 fettes Schwein von 100 Pfund, 1 Malt. Roggen und 8 Scheffel Hafer.<br />

Verpflichtung; alle 14 Tage Naturalspanndienst mit 2 Pferden, zusammen mit Werneke zu<br />

Handorf.<br />

13.5.1846 wurde das Gutsherrliche Verhältnis mit 150 Thl. Courant gelöst.<br />

Henrich zu Handorf.<br />

Henrich zu Handorf ist in den Schatzregistern und in den Vördener Amtsrechnungen nicht<br />

verzeichnet, aber nach Freibriefen und dem Nachweis der Leibeigenen vom Jahre 1663 ist er<br />

Colon auf dem Vollerbe Jans sive Annen to Handrup gewesen. 1604 und 1616 heisst es, dass<br />

er verstorben ist. Seine Ehefrau hiess Anna von Bokern. Weiteres ist über sie nicht bekannt.<br />

Die Eheleute hatten 11 Kinder;<br />

1) Gerdt, der Anerbe, ehelichte Anna Espelage.<br />

2) Johan, am 27.11.1617 freigekauft, heiratete auf Sieveke Beeken Stätte in Handorf.<br />

3) Taben, 31.1.1616 freigekauft, wohnte in Münster.<br />

4) Henrich, heiratete auf der Nyenhaus Erbe in Nienhausen.<br />

5) Herman, ist freigelassen und wohnt auf einer Stelle in Damme.<br />

6) Luedeke, ist freigelassen und gestorben.<br />

7) Luecke, am 6.8.1604 freigelassen, heiratete nach Hanekamps freien Stätte in<br />

Lohausen.<br />

8) Catharina, am 10.3.1609 freigelassen, ist im Stifte Bremen in Armut verstorben.<br />

9) Hille, am 10.3.1609 freigelassen, freite nach Hinkenbeerens in Grandorf.<br />

10) Anna, am 31.1.1616 freigekauft, heiratete auf Arckenbergs Erbe in Osterfeine.<br />

11) Thalcke, am 12.7.1619 freigekauft, kam nach Klatten Stätte in Huede.<br />

Gerdt zu Handorff, Anna Espelage, * in Langwege bei Dinklage, sie war frei, gab sich aber<br />

der Osnabrücker Landesherrschaft eigen, Kind.;/ Heinrich, ist 15 Jahre alt gestorben, mit ihm<br />

erlosch die Hofeslinie./ Anna, wurde für die Mutter wieder frei./ Trinke, ist freigelassen und<br />

im Kirchspiel Dinklage verheiratet.<br />

Nach Gerdts zu Handorff Ableben ist seine Witwe Anna Espelage zur ihrer zweiten Ehe mit<br />

Nienkroeger aus Handorf, Bauerschaft Holdorf, geschritten.<br />

Johan Nienkroeger sive zu Handorf, * ca 1597 Handorf, , Anna Espelage, Witwe Gerdt zu<br />

Handorff, * Langwege bei Dinklage, Kind.;/ Luecke, * ca 1633, war 1663 unverheiratet und<br />

30 Jahre alt./ Johan, * ca 1635, Anerbe, 25.9.1657 Damme, Alcke Suding, war 1663 28<br />

Jahre alt./ Stiene, * ca 1638, war 1663 unverheiratet und 25 Jahre alt.<br />

Johan Nienkroeger sive zu Handorf wird in zweiter Ehe verheiratet gewesen sein mit<br />

Wobbeke, deren Familienname bislang unbekannt blieb. Venne die Tochter dieser Eheleute,<br />

wurde 1664 freigelassen.<br />

Johan Annen zu Handorf.<br />

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Johan Annen zu Handorf, geboren um 1635 zu Handorf, stand am 31.3.1660 Pate bei Anna,<br />

Tochter der Eheleute Johan Meyer zu Holdrup und Trine Suding, als Annen Johan zu<br />

Handrup iun. Er wurde am 25.9.1657 in der Katholische Kirche zu Damme mit Adelheid<br />

Suding, manchmal auch Aleke genannt, copuliert. Das Traubuch sagt; Johannes zu Handorf<br />

und Adelheid Suding aus Holdorf. Trine Meyer zu Holdorf geb. Suding und Adelheid alias<br />

Aleke Suding, Ehefrau des Johan Annen zu Handorf, waren also Schwestern. Die Familie<br />

Suding ist in den Dammer Kirchenbüchern bis 1725 als Lutherisch ausgewiesen, doch<br />

hernach scheinen die Aufsitzer des Sudinghofes zur Katholischen Kirche zurückgegangen zu<br />

sein. Den Eheleuten Johan Annen zu Handorf und Adelheid Suding wurden 7 Kinder<br />

geboren;<br />

1) Johan, ~ 12.8.1658 Damme, Paten; Bernard Nienkroeger und Anna Horstman.<br />

2) Katharina, ~ 13.1.1661 Damme, Paten; Bernard Nienkroeger und Katharina die<br />

Meyersche zu Holdrup (Schwester der Kindesmutter), 12.9.1688, Tabeke von Amtern.<br />

3) Heinrich, Anerbe, ~ 24.9.1663 Damme, Paten; Heinrich zur Borg und Margaretha<br />

Suding, 1692, Lucia (Lücke) Drehs (Drees)<br />

4) Margaretha Gertrud, ~ 6.4.1666 Damme, Paten; Albers Johan zu Holdrup und<br />

Margaretha von Handorf, 24.1.1695, Gerhard Steltenpohl.<br />

5) Berndt, ~ 9.12.1668 Damme. Das Taufbuch nennt keine Paten und nicht einmal den<br />

Namen des Kindes. Die Taufeintragung sagt nur, dass Johan zu Handorf ein Kind hat taufen<br />

lassen. Den Namen Berndt erfahren wir aber aus dem Buche der Begrabenen, welchem<br />

Berendt von Handrup, Luth., aus Handorf, 66 Jahre alt, am 14.3.1735 gestorben ist. Mit wem<br />

Berndt verheiratet war, ist nicht bekannt, doch liess Berndt zu Handrup am 25.3.1703 zu<br />

Damme einen Sohn auf den Namen Herman Taufen. Als Paten ist zweimal ein Herman zu<br />

Handrup angegeben. Am 17.1.1706 lässt er wiederum ein Kind, dessen Namen nicht<br />

genannt ist, zu Damme taufen. Bei dieser Handlung sind keine Taufzeugen angegeben.<br />

6) Katharina Elisabeth, ~ 24.4.1672 Damme, Paten; Dirk Kohorst und Katharina Meyer.<br />

7) Adelheid, ~ 20.10.1673 Damme, Paten; Johan Nienkroeger und Trine von Handorf, ┼<br />

18.11.1724 Damme.<br />

Heinrich Annen zu Handorf.<br />

Heinrich Annen to Handrup, 1663 zu Handorf geboren und am 24.9.1663 in Damme getauft,<br />

wurde am 21.10.1692 nach Katholischen Ritus in Damme mit Lucia Drehs, die vermutlich aus<br />

Fladderlohausen stammt, getraut. Im Jahre 1686 stand er als Pate bei einem Kinde seines<br />

Schwagers Gerhard Steltenpohl. Die Eheleute Annen zu Handorf hatten 6 Kinder, alle auf<br />

dem Erbe geboren.<br />

1) Johan, ~ 22.3.1694 Damme, 8.10.1725 Neuenkirchen, Anna Luedeken, er wird dan<br />

Johan Arend und bei seinem Ableben Johan zu Handrup genannt, sein Alter mit 70 Jahren<br />

angegeben. Johan wurde Colon Johans oder Annen zu Handorf.<br />

2) Johan Arnold, ~ 4.10.1695 Damme, Pate Arnold Exeriede.<br />

3) Johan Heinrich, ~ 21.2.1702 Damme, wurde Colon Brickwedde, (1) 18.10.1730<br />

Damme, Anna Katharina Brickwedde, Anerbin Hof Brickwedde, sie starb am 22.11.1742,<br />

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(2) 8.10.1743, Tobke Deelman aus Grothe, Kirchspiel Badbergen. Er starb am 10.11.1780<br />

und wird als Lutherisch bezeichnet.<br />

4) Herman, ~ 23.4.1703 Damme, Paten; Herman von Handrup und Wernecke Suding.<br />

5) Margaretha Elisabeth, ~ 9.12.1703 Damme, Paten; Elisabeth Kroegers und<br />

Margaretha zu Handrup.<br />

6) Anna Catharina, * ca 1705, 14.4.1728 Damme, Johann Gert Luedeke.<br />

Johann Arend zu Handrup.<br />

Johann Arend zu Handrup, Colonus zu Handorf, wurde am 22.3.1694 zu Damme getauft. Am<br />

8.10.1725 wurde er in der Lutherische Kirche zu Neuenkirchen mit Anna Luedeken,<br />

manchmal auch Luecken genannt, aus Hörsten, copuliert. Johann zu Handrup aus Handorf,<br />

70 Jahre alt, wurde dem Dammer Totenbuche nach am 15.8.1764 begraben. Die Ehefrau<br />

Anna, geb. Luedeke, wurde im Alter von nur 35 Jahren am 20.5.1741 in Damme zu Grabe<br />

getragen. Aus dieser Ehe ging der Anerbe Johann Gerd, der um 1725/26 geboren ist, hervor.<br />

Dieser verstarb 76 Jahre alt am 23.12.1801 zu Handorf. Am 18.12.1765 wurde der<br />

Landesherrliche Eigenbehörige Johann Gerd zu Handorf zu Neuenkirchen mit Catharina<br />

Elisabeth vor dem Brocke getraut.<br />

Johann Gerd zu Handrup.<br />

Johann Gerd zu Handrup sive Annen übernahm den väterlichen Hof. Er wird um 1725/26<br />

geboren sein, da bei seinem Ableben im Jahre 1801 sein Alter mit 76 Jahren angegeben ist.<br />

Am 18.12.1765 wurde er in der Ev.L. Kirche zu Neuenkirchen mit Catharina Elisabeth,<br />

Tochter der Eheleute Johann Gerd vor dem Brocke und Elisabeth, getraut. Diese verstarb<br />

laut Dammer Kirchenbuch am 3.4.1808 als Elisabeth Jans vor dem Broke, Excolona und<br />

Witwe Anne zu Handrup, 62 Jahre alt. Die Ehe war mit 2 Söhnen und 3 Töchtern gesegnet.<br />

1) Johann Henrich, * 28.10.1767 Handorf, ┼ 27.12.1822 Handorf, 55 J. 2 M., �<br />

30.12.1822 Neuenkirchen, ledig.<br />

2) Johann Arend, * 26.3.1770 Handorf, lebte noch im Jahre 1776, muss aber jung<br />

verstorben sein.<br />

3) Katharina, * 20.3.1773 Handorf, Anerbin, 1804, Johann Friedrich Kleine.<br />

4) Katharina Maria, * 5.1.1777 Handorf, ┼ 4.6.1832 Handorf, 52 J. 6 M. 4 T., � 6.1.1777<br />

Neuenkirchen, ledig.<br />

5) Katharina Adelheid, * 24.10.1779 Handorf, ┼ 16.1.1780 Handorf.<br />

Landesherrliche Eigenbehörige in Vörden.<br />

Aufgestellt 31.5.1776.<br />

Johann zu Handorf * 1731, , Elisabeth vorn Brocke * 1744, Kind.;/ Johann Henrich, * 1768./<br />

Johann Arend, * 1770./ Catharina Elisabeth, * 1774.<br />

NB. die in dieser Aufstellung gegebenen Geburtsjahre sind nicht ganz mit dem<br />

Familiengruppenbogen übereinstimmend. Die Kinder; Katharina Maria, * 5.1.1797 und<br />

Katharina Adelheid, * 24.10.1779 waren zur Zeit der Aufstellung noch nicht geboren.<br />

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Johann Friedrich Kleine.<br />

Katharina Elisabeth zu Handrup, geboren am 20.3.1773 in Handorf, Anerbin des väterlichen<br />

Hofes, freite Johann Friedrich Kleine am 29.11.1804. Das Buch der Getrauten zu<br />

Neuenkirchen sagt, dass Johann Friedrich Kleine und Katharina Elisabeth Annen oder zu<br />

Handrup daselbst copuliert wurden. Das Dammer Kirchenbuch zeigt an, dass die Brautleute<br />

nach Neuenkirchen zur Trauung entlassen wurden. Johann Friedrich Kleine nahm nach<br />

altem Recht und Brauch den Namen des Hofes an und erscheint nunmehr als Johann<br />

Friedrich Jans zu Handorf sive Annen. Katharina Elisabeth wurde die Mutter von zwei<br />

Töchtern, sie verstarb 17.1.1809 zu Handorf. Am 30.10.1809 schritt ihr Witwer zur zweiten<br />

Ehe mit Anna Margaretha Maria Regina Hundeling, Tochter des Colons Hermann Henrich<br />

Hundeling und dessen Ehefrau Anna Maria Wittefeld in Epe, Kirchspiel Bramsche. Dem<br />

Dammer Kirchenbuch nach wurden die Brautleute nach Neuenkirchen zwecks Copulation<br />

am 17.10.1809 entlassen.<br />

Sie verstarb, nur 41 Jahre alt, am 12.6.1821 zu Handorf und wurde zu Lohausen begraben.<br />

Johann Friedrich Kleine itzo Annen zu Handorf starb am 4.3.1830 zu Handorf im Alter von 53<br />

Jahren, und wurde am 8.3.1830 zu Lohausen zur Ruhe gebettet.<br />

Kinder aus erster Ehe;<br />

1) Katharina Bertha Elisabeth, * 12.8.1807 im Erbhause in Handorf, Anerbin, , Johann<br />

Heinrich Middelkamp aus Grönloh, Kirchspiel Badbergen.<br />

2) Katharina Bertha Maria, * 29.11.1808 Handorf.<br />

Kinder aus zweiter Ehe;<br />

1) Johann Heinrich Friedrich, * 22.9.1810 Handorf, 30.3.1834, Katharina Renneker.<br />

2) Margaretha Maria, * 10.1.1814 Handorf.<br />

3) Anna Maria Elisabeth, * 28.1.1816 Handorf, � 26.1.1818 Damme.<br />

4) Anna Adelheid Charlotte, * 26.3.1818 Handorf.<br />

Johann Heinrich Middelkamp.<br />

Katharina Bertha Elisabeth zu Handorf genannt Annen, geboren am 12.8.1807 zu Handorf,<br />

Anerbin des Hofes, sie verstarb am 5.1.1853 zu Handorf im Alter von 45 Jahre 4 Monate und<br />

24 Tage, wurde am 6.7.1823 zu Neuenkirchen nach Ev.L. Ritus mit Johann Heinrich<br />

Middelkamp getraut. Johann Heinrich Middelkamp war geboren am 11.12.1789 zu Grönloh<br />

und am 17.12.1789 in der Ev.L. St. Georg Kirche zu Badbergen getauft worden als Sohn der<br />

Eheleute Colonus Jacob Middelkamp und Anna Margaretha Elsabein Rumpenhorst. Johann<br />

Heinrich Middelkamp nahm den Hofesnamen an. Er starb am 16.10.1858 im Alter von 68<br />

Jahre 10 Monate und 5 Tage, causa mortis; Schlagfluss. In dieser Ehe wurden 11 Kinder<br />

geboren, von denen 5 jung starben und 5 ihr Glück in den Vereinigten Staaten von<br />

Nordamerika suchten.<br />

1) Johann Heinrich Jacob, Anerbe und spätere Colon Annen, * 19.9.1824 Handorf,<br />

11.11.1858 Neuenkirchen, Katharina Maria Elisabeth Steltenpohl.<br />

2) Johann Hermann Bernard, * 21.8.1826 Handorf, nach U.S.A. ausgewandert.<br />

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3) Gerhard Hermann Heinrich, * 25.1.1829 Handorf, im Jahre 1855 nach U.S.A.<br />

ausgewandert.<br />

4) Johann Arnold, * 25.12.1830 Handorf, ┼ 15.2.1833 Handorf, � 18.2.1833.<br />

5) Gerhard Friedrich, * 31.8.1833 Handorf, ┼ 24.2.1853 Handorf, 19 J. 5 M. 24 T.<br />

6) Anna Maria, * 28.1.1836 Handorf, ┼ 31.1.1836 Handorf, 3 T.<br />

7) Anna Margaretha Maria Elisabeth, * 14.3.1837 Handorf, ist mit ihrer Schwester<br />

Katharina Maria Elisabeth und ihrem Bruder Rudolf Friedrich im Jahre 1866 nach U.S.A.<br />

ausgewandert.<br />

8) Rudolf Friedrich, * 26.12.1839 Handorf, 1866 nach U.S.A. ausgewandert.<br />

9) Bernardina Maria, * 26.7.1842 Handorf, ┼ 11.1.1844 Handorf.<br />

10) Katharina Maria Elisabeth, * 18.6.1845 Handorf, 1866 nach U.S.A. ausgewandert.<br />

11) Katharina Maria Elisabeth, * 8.12.1850 Handorf, ┼ 28.5.1855 Handorf.<br />

Johann Heinrich Jacob Jans sive Annen zu Handorf.<br />

Johann Heinrich Jacob , Colonus Jans sive Annen zu Handorf, geboren am 19.9.1824 zu<br />

Handorf, ehelichte am 11.11.1858 Katharina Maria Elisabeth, genannt Anna, Steltenpohl. Er<br />

führte gemäss Bekanntmachung Grossherzoglicher Regierung vom 17.4.1867 den<br />

Familiennamen Annen. Am 6.3.1900, nachdem er 31 Jahre im Witwenstande gelebt hatte,<br />

schloss er nach einem arbeitsreichem Leben im Alter von 75 Jahren seine müden Augen.<br />

Seine Lebenskameradin Anna war am 1.6.1837 in Fladderlohausen als Tochter der Eheleute<br />

Colon Johann Heinrich Steltenpohl und Maria Elisabeth Kramer geboren. Schwindsucht<br />

raffte sie wenige Tage nach der Geburt des einzigen Tochterchens am 15.2.1869 dahin. Sie<br />

erreichte nur ein Alter von 31 Jahren 8 Monaten und 14 Tagen. Die Eheleute hatten 4<br />

Kinder, von denen 3 jung verstarben.<br />

1) Gerhard Hermann Heinrich, * 3.1.1860 Handorf, ┼ 25.5.1860 Handorf.<br />

2) Hermann Heinrich, * 24.12.1863 Handorf, Anerbe.<br />

3) Johann Georg, * 10.3.1866 Handorf, ┼ 31.12.1872 Handorf, 6 J. 9 M. 21 T.<br />

4) Anna Elise, * 28.1.1869 Handorf, ┼ 16.3.1869, 1 M. 18 T.<br />

3.12.1881 machte Anna Catharina Margaretha Gervesmann, geboren am 30.8.1842 in<br />

Wulften, als Tochter des Colons Johann Hermann Ahlert jetzt Gervesmann und dessen<br />

Ehefrau Catharina Gervesmann, welche viele Jahre auf Hof Jans sives Annen to Handrup in<br />

Handorf in Dienst gestanden hatte und erkrankt war, ihr Testament vor dem Amtsrichter<br />

Kreyenborg und dem Gerichtsschreiber Middendorf in der Wohnung des Colons Johann<br />

Heinrich Jacob Annen. Zu ihren Erben setzte sie ein;<br />

1) Anna Gervesmann zu Grönloh, Haustochter.<br />

2) Maria Gervesmann, Dienstmagd in Badbergen.<br />

3) Margaretha Rothert geb. Schulenburg, Ehefrau des Colons in Grothe.<br />

4) Heinrich Gervesmann in Grönloh.<br />

5) Maria Gervesmann in Grönloh.<br />

6) Anna Gervesmann in Grönloh.<br />

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7) Landmann Hermann Gervesmann in Wulfenau, dem eine Schuld von 240 M. erlassen<br />

wird.<br />

8) Die Ehefrau des Heuermanns Haverkamp, Maria geb. Gervesmann, zu Grönloh,<br />

Schwester der Erblasserin.<br />

Die Erben Nr.1.-7. sind Geschwister Kinder.<br />

Wert des Nachlasses ist an Capitalvermögen 5190,14 M.<br />

An Kleidungsstücken 143,86 M.<br />

------------<br />

Alles zusammen 5334,-- M.<br />

Die eingesetzten Erben sind;<br />

1) Meiner Schwester Catharinen Kind,<br />

2) meines Bruders Johann beide Kinder,<br />

3) das Kind meiner Schwester Susanne, des Namens Maria Schulenburg oder richtiger<br />

meine Schwester Susanne selbst,<br />

4) die Kinder meines Bruders Heinrich oder mein Bruder Heinrich selbst,<br />

5) meine Schwester Maria,<br />

6) der Sohn meines Bruders Diedrich.<br />

Dieser Sohn des Bruders Diedrich, welcher als Erbe seines Vaters der Erblasserin noch 1 Bett<br />

oder statt dessen 80 Thl. auszukehren hat, soll hierauf als Erbe eingesetzt werden, sodass er<br />

das Bett nicht mehr auszukehren hat.<br />

Elise Haverkamp, welches die jüngste Tochter der Schwester Maria ist, soll das vorhanden<br />

Leinenzeug vorab haben.<br />

Der Colon Heinrich Annen zu Handorf soll 1500 M. für Hege und Pflege, die er ihr, der<br />

Erblasserin, zuteil werden liess, haben.<br />

Ferner soll die Dienstmagd des Colons Anna Dina Ortmann meine Alltagskleider und<br />

getragenen Hemden erhalten, aber nur dann, wenn sie bei meinem Ableben noch bei Annen<br />

im Dienste ist.<br />

Mein Bruder Heinrich Netheler geb. Gervesmann, wird als Testamentsvollstrecker bestimmt.<br />

Quittung vom 23.1.1882.<br />

Heinrich Netheler zu Grönloh zahlte mir heute 1500 Mark, schreibe fünfzehnhundert Mark,<br />

die mir meine Haushälterin Anna Gervesmann in seinem Testamente für Hege und Pflege<br />

vermacht hat, solches quittiere ich hiermit.<br />

Handorf den 23.1.1882. Heinrich Annen.<br />

Hermann Heinrich Annen.<br />

Hermann Heinrich Annen, Colonus auf Jans sive Annen zu Handrup, geboren am 24.12.1863,<br />

wählte zu seiner Lebensgefährtin Auguste Elise Knollenberg aus Neuenkirchen. Sie war<br />

daselbst am 3.12.1876 als eheliche Tochter des Heinrich Knollenberg und der Elise geb. zu<br />

Drehle, geboren. Sie verstarb, nachdem sie 28 Jahre im Witwenstande gelebt hatte, 80 Jahre<br />

alt, am 9.6.1957 zu Handorf. Ihr Ehemann Heinrich Annen war schon am 15.4.1929 hinter<br />

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den Schleier gegangen. Die Ehe wurde mit 6 Kindern, welche alle zu Handorf geboren sind,<br />

gesegnet.<br />

1) Rudolf Heinrich, * 5.4.1897, ist seit September 1950 mit Dorothea Kuhlmann<br />

verheiratet.<br />

2) Gustav Friedrich, * 11.9.1898, Dipl. Landwirt, ist seit 1933 mit Lieselotte Voigt<br />

verehelicht.<br />

3) Elli Anna Margaretha, * 17.12.1900, ist Bäuerin auf Hof Jans oder Annen zu Handorf<br />

in Handorf und seit 15.11.1927 Ehefrau von Wilhelm Röbken.<br />

4) Heinrich Conrad Rudolf, * 1.3.1903, ┼ 25.12.1915 Handorf.<br />

5) Frieda Eliese, * 20.7.1906, 17.4.1928, Friedrich Höckmann in Krevinghausen.<br />

6) Otto Hermann Heinrich, * 25.10.1910, kehrte aus der zweiten Weltkrieg, der vom<br />

1939-1945 tobte, nicht zurück. Er gilt in den schweren Kämpfen in Russland als vermist. Er<br />

hatte am 29.4.1939 zu Neuenkirchen, Grete Hamke, welche am 27.3.1916 zu Gross<br />

Mimmelage geboren ist, geheiratet.<br />

Wilhelm Röbken.<br />

Elli Anna Margaretha Annen, geboren am 17.12.1900 zu Handorf, und Wilhelm Röbken,<br />

geboren am 1.11.1899 zu Tungeln bei Wadenburg, als Sohn der Eheleute Heinrich Röbken<br />

und Johanna Wellmann, schlossen den Ehebund am 15.11.1927 zu Neuenkirchen. Ihre<br />

Kinder sind;<br />

1) Erika, * 12.8.1928 Handorf, ┼ 5.3.1930 Handorf.<br />

2) Etta, * 23.12.1931 Handorf, 21.5.1952 Venne, Gerhard Thelker in Vorwalde.<br />

3) Heino, * 19.4.1934 Handorf, 25.5.1962 Badbergen, Elli Pauline Elisabeth Heide<br />

Wesselmann, * 17.3.1939, Tochter des Hofbesitzers Hermann August Wesselmann und<br />

dessen Ehefrau Emma Maria Wilhelmina Anlies Vöge.<br />

4) Hermann, * 2.4.1937 Handorf.<br />

Herman zu Handorf.<br />

13.9.1585 sind erschienen Herman zu Handorf, ein Vechtisch frey, Johan Hülsman, eigen an<br />

Sögel, Annickhe, der Eligkingsche Dochter und begehren zu wissen, wie sie es mit Lümckhe<br />

Eligkings seligen Nachlass machen sollen. Zeigen an, es stehe im Brautschatz bei Sextroet<br />

aus auf dreissig Daller es wisse aber die Eligkingsche, wie es darum geschaffen, sie sei ein<br />

Stück weibs, so die zwey Eheleut zum Eligkingk von einander gehalten, geheissen Talle bey<br />

der Linden, ein Vechtisch Freie, sei des nachts, als Eligkinck verstorben, mit seinen<br />

Schlüsseln in den Spieker gangen, Kisten und Kasten aufgeschlossen, was ihr beliebt, daraus<br />

genommen, wie sie denn das gegen diesen beiden, auch gegen zwey andern Männern<br />

gestanden hat, sie aber habe auch noch sieben Daller, so sie geständig, welche zum Versterb<br />

gehörten.<br />

Auszug aus den Hauptprotokollen Lage.<br />

Harsmann.<br />

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In dem Osnabrücker Land und ehemaligen Fürstbistum Osnabrück tritt das Osnabrücker<br />

Nordland, der jetzige Kreis Bersenbrück, stark hervor. Die Landschaft wandelt sich von der<br />

hügeligen Waldlandschaft mit seinen fruchtbaren Tälern in eine norddeutsche Landschaft,<br />

das Tiefland. In diesem Kreise Bersenbrück nimmt wiederum das sogenannte <strong>Artland</strong> eine<br />

Sonderstellung ein. Das <strong>Artland</strong> begegnet uns zuerst in dem Landesherrlichen<br />

Viehschatzregister von um 1490, das die Überschrift hat; Dyt is de Schattincge over dat<br />

ortland und over dat Ampte tor Vorstenouwe. 1508 wird es in einer Urkunde des Klosters<br />

Gertrudenberg zu Osnabrück genannt. In dieser Urkunde sagt der Klosterschreiber; Als unse<br />

man Stuverman in dem artlande verstorven was, moste ich einen schoelder (Schueler)<br />

winnen, de mit unsen Knecht dahingenk, dat guet to beschriven. Nach den Osnabrücker<br />

Chroniken, 1729, III. Teil, S.98, rechnete man um 1582 zum Oertlande, wo me es noemet,<br />

Quakenbruegk, Battbergen, Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und darumbher. Das<br />

Kirchspiel Gehrde ist hier nicht genannt, wohl weil es zu jener Zeit zu dem Amte Vörden<br />

gehörte. Das <strong>Artland</strong> war also damals viel größer als heute. Die Einschrumpfung geht auf die<br />

Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen Frieden von 1648 zurück, als die Kirchspiele<br />

Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zur Katholischen Kirche<br />

zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und Menslage<br />

umfassend, hat sich, ohne je eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluss der<br />

Bodenverhältnisse, der Abstammung und confessionellen Abgeschlossenheit im Verlaufe<br />

der Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturel auffallend entwickelt. Besonders sind in ihm<br />

Baukunst und Wohnkultur zu einer entzückenden Entfaltung gekommen. Der Artländer<br />

Volksschlag unterscheidet sich merklich von dem sonstigen mehr fälischen des Osnabrücker<br />

Landes. Er ist ausgesprochen nordisch, hochgewachsen, langschädelig, blond, rot-blond,<br />

blauaugig und hellhäutig ... bislang. Auch die Mundart des Artländers hat keine enge<br />

Verwandtschaft mit der mehr westfälischen, die südlich Bersenbrücks gesprochen wird,<br />

vielmehr mit der nördlichen des Emslandes, Oldenburgs und Frieslands. Die<br />

Umgangssprache des Artländers weist viele Spuren der gotischen Sprache auf, ist aber leider<br />

dem Erlöschen nahe. Die Bauerschaft Langen, in der das Erbe Harsing alias Harssmann<br />

gelegen ist, hat ihren Namen nach ihrer Lage. Sie ist eine altsächsische Siedlung, obgleich sie<br />

erst 1278 urkundlich nachweisbar ist. In diesem Jahre verglichen sich die Langer Mannen<br />

mit dem Kloster Bersenbrück wegen eines Wassergrabens, den die Langer Bauern gegraben<br />

hatten, der nun der Wernsen Mühle in Talge schaden tat. 1636/1637 waren in der<br />

Bauerschaft 12 Leibzuchtswohnungen, von den 7 keine Contribution entrichten konnten.<br />

Von den 10 Vollerben zahlten nur 5 den vollen wöchentlichen Betrag von 1½ Rth., 4<br />

Vollerben zahlten 15 Schill. 9 Pf. Der Bauerrichter, Vollhof Heye, zahlte nichts. Von den 9<br />

Halberben zahlten 3 Höfe 15 Schill. 9 Pf., 2 Halberben gaben 10 Schill. 6 Pf., und der Hof<br />

Gerd zur Wahlefeld zahlte nichts. Von den 7 Erbkotten gaben 3 Höfe 10 Schill. 6 Pf., 3 Höfe 7<br />

Schill. 10½ Pf., und einer gab 3 Schill. 3 Pf. Von den 23 Markkotten zahlten 9 wegen Armut<br />

nichts, 4 gaben 7 Schill. 10½ Pf. und 7 nur 4 Schill.<br />

1647 musste die Bauerschaft Langen jedesmal an Contribution 107 Rth. 6 Schill. aufbringen.<br />

1648 zahlte Langen sowohl zur Kaiserlichen als zur Schwedischen Contribution 90 Rth. 20<br />

Schill. 7½ Pf.<br />

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1722 ist die Größe der Bauerschaft mit 283 Maltern 3 Bechern angegeben, im Jahre 1780<br />

mit 667 Malt. 3 Scheff. 21 Quadratruten. Zu bemerken ist hier dass ein grosser Teil der<br />

Talger Bauerschaft zu Langen gerechnet wurde.<br />

1772 ist die Einwohnerzahl mit 534 Seelen angegeben. Am 26.4.1812, als das Land unter<br />

französischer Herrschaft stand, bescheinigt der Maire von Dincklage-Schulenburg, dass in<br />

Langen 90 Wohngebäude vorhanden sind, die von 566 Personen bewohnt werden. 1873<br />

bescheinigt der Gemeindevorsteher Iding in Langen, dass in der Bauerschaft 80<br />

Wohngebäude vorhanden sind. Die Zahl der Einwohner ist mit 422 angegeben. Davon sind<br />

214 männliche und 208 weibliche Personen. Unter diesen Einwohnern befinden sich 53<br />

Dienstboten. 1.1.1961 betrug die Einwohnerzahl 390 Personen. Zu dieser Zeit war Heinrich<br />

Engelbrecht, Pächter des Hofes Harsing, Bürgermeister in Langen. Am 30.6.1964 zählte man<br />

an Einwohnern 359 Personen. Von diesen waren 181 männlich und 178 weiblich.<br />

Harssmann.<br />

Der Hof Harssmann oder Harsing, ein Ganzerbe, ist in der Bauerschaft Langen des<br />

Kirchspiels Badbergen belegen und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.8.<br />

der Bauerschaft geführt. In Westfalen nennt man einen Bauernhof schlichtweg Hof und<br />

versteht darunter einen landwirtschaftlichen Betrieb mit allen dazu gehörenden Gebäuden,<br />

Ländereien und Gerechtigkeiten. Die Höfe oder Bauernhöfe zerfallen in ihrer Gliederung in<br />

Vollerben oder Ganzerben, die durchweg kurz Erben genannt werden, Halberben, Erbkotten<br />

und Markkotten. Die Erben sind die ursprünglichen Siedler, den die Halberben, die oft durch<br />

Teilung von Fronhöfen und Vollerben entstanden sind, folgen. Zur Nutzung der gemeinen<br />

Mark waren die Halberben in einem geringeren Masse als die Erben berechtigt. Aus der<br />

Mitte der Voll- und Halberben ging jährlich der Bauerrichter hervor. Die Erbkotten,<br />

Markkotten und Brinksitzer- und Anbauerstellen sind weit jüngere Gründungen. Der<br />

amtliche Hofname ist heute Harssmann, doch in der Umgangsprache des Artländers Harsing.<br />

Die Endung "ing" bezeichnet die Herkunft oder Abstammung von der im ersten Teile des<br />

Namens genannten Person oder von dem genannten Ort oder Flurstück. Der Name wird von<br />

Hadahart, was Kampf oder Wettkampf bedeutet, abgeleitet sein, möglicherweise auch von<br />

dem althochdeutschen "hart", das Wald bedeutet. Der Name Harssmann würde als<br />

Bewohner am oder im Walde bedeuten. Der Bauer Heinrich Vageding zu Langen, welcher<br />

am 3.1.1965 im Alter von 76 Jahren verstarb und ein guter Kenner des <strong>Artland</strong>es, besonders<br />

aber seines Geburtsortes Langen war, hielt dafür, dass der Name Harsmann oder Harsing<br />

von "hart" abgeleitet sei. Der Harsingsche Hof, so sagte er, habe noch 1896 die Bezeichnung<br />

"hart" oder Wald gerechtfertigt, denn zu dieser Zeit hättenb noch viele vielhundertjährige<br />

Eichen auf dem Erbe gestanden. Die Eichen waren die letzten Riesen, die an den einstigen<br />

Wald oder Urwald erinnerten. Zu bemerken ist noch, dass an dem Eichenbestandes des<br />

Hofes Harsing auch die beiden Vollerben Boye und Heye anteilmässig berechtigt waren,<br />

wodurch manche Streitigkeiten entstanden. Die Bauerschaft Langen weist zwei<br />

Altsiedlungen auf. Die nördliche Höfegruppe umfasst die Vollerben Boye, Harsing, Heye,<br />

Siemermann oder Siemering und Volkert. Die zugehörige Langstreifenflur findet sich auf<br />

dem Esch "Ort Langen". Das Südliche Dorf setzt sich aus den Vollerben Bröne oder Braehne,<br />

Klatte, Sickmann, Vageding und Wesselmann oder Wesseling zusammen, die alle am<br />

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westlich der Strasse gelegenen Kernstück des Langer Esches beteiligt sind. Auf Harsings<br />

Dreiske hielt man früher unter den alten Eichen das Osterballspiel ab, ein Nachklang<br />

altgermanischer Freude am Leben im grünen Walde. Noch bis zum Jahre 1876 spielten dort<br />

alle mit, Jung und Alt. Wenn ein Ball nicht zur Hand war, nahm man zu den Fangspielen<br />

hartgekochte Eier. Diese Osterspiele klangen langsam aus und sind unwiederbringlich<br />

verloren. 1893 ging Heinrich Vageding als Schulknabe, es war sein erstes Schuljahr, nach<br />

Harsings Dresche, aber es waren zu den Osterspielen nur vier andere Kinder erschienen,<br />

sodass das Osterballspiel nicht stattfinden konnte. Auch die beliebten Osterfeuer hörten<br />

nach und nach auf. Nur alte Leute erinnern sich heute der einstigen Osterspiele und Feuer.<br />

Die Höfe Harsing, Heye und Boye, diese drei Vollerben nebeneinander, und daneben Volkert<br />

und Wernsing lagen so eng zusammen, dass man die 5 Hofstellen den "Höfeort" nannte.<br />

Auch das noch heute bestehende alte Heuerhaus, das in der Umgangssprache "Haogenhus"<br />

genannt wird, führt seinen Namen nach dem Walde, an oder in dem es gelegen war.<br />

Hagenhus bedeutet das Haus am Hagen. Hagen bedeutet alten Beschreibungen nach ein mit<br />

"Gestruepp, Bloemmelken, Huelsebueschen und Untuech bewassenes" Gelände. Wann das<br />

Erbe Harsing geschaffen wurde, ist unbekannt, es wird aber sicherlich schon in<br />

altsachsischer Zeit bestanden haben. Die von Voss trugen es mit seinen Leuten zum Lehn,<br />

später kam es durch Vererbung an das Haus Loxten. Die das Harsings-Erbe bearbeitenden<br />

Bewohner waren also unfrei, sie waren Leibeigene des Grundherrn. Ein Eigenbehöriger ist<br />

nach der gemeinen Meinung derjenige, an dessen Person und Gütern einer anderen Person<br />

das Eigentum zusteht. Der Eigenbehörige gehört zu dem Erbe, er ist ein Bestandteil<br />

desselben. Sein Hals ist nicht frei, und er bleibt zeitlebens an die Scholle gebunden. Die<br />

Eigenbehörigen befanden sich in einer gedrückten Lage. Ihre Unwürdigkeit lähmte<br />

Unternehmungslust und Fortschritt. Grundzins und Frondienste hatten eine bestimmte<br />

höhe. Da sie regelmässig zu erfüllen waren, nannte man sie sichere Gefälle. Für die Fixierung<br />

der Grundzinsen waren Größe und Qualität des Hofes massgebend. Die Frondienste wurden<br />

auf dem Haupthof der Grundherrschaft geleistet. Sie bestanden in Hand und Spanndiensten.<br />

Weit härter waren die ungewissen Gefälle. Sie umfassten die Auffahrt oder die Einfahrt bei<br />

der Erbfolge, den Sterbefall und den Freikauf abgehender Kinder. Auffahrt ist ein grösserer<br />

Geldbetrag, der bei Hochzeit des Erben an den Grundherrn zu zahlen war. Infahrt ist ein<br />

Geldbetrag, der bei der Hochzeit einer Erbtochter an den Gutsherrn zu entrichten war.<br />

Wenn Kinder den elterlichen Hof verlassen wollten, mussten sie sich vorher freikaufen. Nach<br />

dem Freikauf konnten die Kinder nicht auf dem Hofe verbleiben, selbst in Krankheitsfällen<br />

oder bei Arbeitsunfähigkeit nicht auf ihn zurückkommen. Der einheiratende oder<br />

aufheiratende Ehepartner hatte sich dem Grundherrn eigenzugeben. Die schwerste<br />

Belastung war der Sterbefall. Beim Tode des aufsitzenden Bauern fiel dem Grundherrn die<br />

Hälfte des Vermögens zu. Beim Ableben der Frau erhielt der Grundherr auch noch die<br />

andere Hälfte. Das bei einem Sterbefall dem Grundherrn zugefallene Vermögen, konnte von<br />

dem Anerben und den Hinterbliebenen zurückgekauft werden. Söhne und Töchter des<br />

Leibeigenen hatten im Hause des Grundherrn den Zwangsdienst zu leisten. Alles was der<br />

Leibeigene erwarb, erwarb er seinem Herrn. Bei schlechter Lebens- und Wirtschaftsführung<br />

konnte der Gutsherr den eigenbehörigen Bauern mit Weib und Kind durch richterliches<br />

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Erkenntnis vom Erbe entfernen. Eine solche Entfernung vom Hofe nannte man Abmeierung.<br />

Abgesehen von den ungewissen Gefällen waren die Pflichten dem Grundherrn gegenüber<br />

tragbar. Hinzu kamen aber noch die Lasten, die dem Landesherrn, dem Pastor, dem Küster,<br />

dem Richter und dem Vogt gegenüber zu erfüllen waren.<br />

1424-1450 in einem Lehnbrief des Bischofs Heinrich von Moers, der von 1424-1450<br />

herrschte, heisst es "Bolteken Hus to Haderstynck".<br />

Lehnbrief Bisch. Heinrich Moers 1224-1450 St.A.M.<br />

1488 wir haben belehnt Otten Voss Henriks Sonne mit dat hus to Hadersink und den tegen<br />

over dat hus to Hadersink in Langen.<br />

Tecklenburger Lehnbrief 1488.<br />

1490 Bursscop to Langen, Herman to Hadersinck 6 Pferde, 8 Kühe, 5 Rinder, 14 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3 S.39. ff. St.A.O.<br />

1511-1539 Langhen, dt. II Marck Thies to Harsinck, Zwaneke uxor I Marck II Schill.,<br />

Wobbeke, mater, cohabitans, pauper.<br />

Kopfsch. Reg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Wahrscheinlich stammt dies Kopfschatzregister aus dem Jahre 1534, denn es heisst auf<br />

einem Blatte; Bathberghen XXXIIII.<br />

1536 wurde ein Johan Harzynck Bürger in Quakenbrück. Vermutlich handelt es sich um<br />

einen abgehenden Sohn des Harsinghofes.<br />

Matriculum civium Quakenbrück.<br />

5.8.1553 wurde die Erhebung einer Erbesteuer beschlossen, wozu; ein Erbe 10 Goldgulden,<br />

ein Halberbe 6 Goldgulden, ein Kötter 4 Goldgulden, ein Halbkötter 4 Goldgulden, ein<br />

Brinklieger 1 Goldgulden und ein Halb-Brinklieger ½ Goldgulden aufbringen sollte.<br />

St.A.O.<br />

1568 wurde Heinrichen Voss, mit Zubehuff seines Bruders Otten, mit dem Hause zu<br />

Hardersinck, mit dem Hause tor Stege, dem Kotten to Amerland in der Bauerschaft Langen,<br />

mit dem Huse tom Sande in der Bauerschaft Devern, Ringelduven Hauss, dem Tegenden<br />

over dat Haus zu Hardersinck over dat Hauss zu Volquerdinck, over Boyenhauss zu Langen<br />

alle im Kerspell Badtbergen von Bischof Johan zu Münster belehnt, in massen die von unss<br />

und unsern Stifft Münster zu Lehen gehen und sein Vatter Boldewyn Voss vorhen von<br />

unserm Stiffte zu Lehen getragen.<br />

Archiv Haus Loxten.<br />

1581 die Eheleute Hinrich to Harsing und Anna geborene Suderlage, schulden dem Juergen<br />

Wernsing und dessen Ehefrau Hille Geld.<br />

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Zeugen; Berndt Thomas und Johan Kopman.<br />

Notar Engelbertus Schroeder.<br />

1587 am Abend Martini Episcopi, versetzen Hinrich to Harsing und seine Frau Kuennecke<br />

dem Herman Middendorf ein Stück Land, das zwischen Wernsings und Boyen Lande belegen<br />

ist.<br />

5.8.1595 Hinrich to Harsingck und Ehefrau Kuenneke schulden dem ehrenvesten Johan Voss<br />

und dessen Ehefrau Hilcke 20 Rth.<br />

1512 Kersten Hadersinck zahlt 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593/94 Henrich Harsinck wird wegen Pfandtweigerungh mit 1 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Henrich Harsinck gewrogtt von den Langern, dass Ehr seinem Nachbar Steggeman<br />

etlich holtz Zweigen vom Baum gehawen. 1 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 wird Harsings dochter Schwaneke wegen scheltworte mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Baurschup Langen, Harsinck gibt 1 Rth., ein Liefftucht gibt ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 Henrich Harsing wird wegen eigener thadt widergenommenen Pfandes mit 1 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 Henrich Harsinck, wird weil er Holz den Badbergern wider des Gutsherrn Johan Voss<br />

Willen verkauffet mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

14.7.1597 der Colon Hinrich zu Harsing und seine Ehefrau Kuenneke, sowie Schwaneke und<br />

Anna, des genannten Hinrich tho Harsing und dessen erste Ehefrau Anna Suderlage eheliche<br />

Kinder, bekennen, dass Harsings Erbe überschuldet ist.<br />

Zeugen; Herman Schmidt, Johan Ohrtland, Johan Schyrinck, Joerrien Oyeman.<br />

Von obiger Tochter Anna ist gesagt; "so unbestattet (unverheiratet) an der Pest gestorben.<br />

Das Jahr ihres Todes ist leider nicht genannt. Es herrschte in den Jahren 1597-1599 und<br />

1605-1607 erneut die Pest, sodass sie in dieser Zeitspanne verstorben sein wird.<br />

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1597-1598 ist Kuenneke Schiering, Ehefrau des Hinrich to Harsing, in ihrem ersten Kindbette<br />

verstorben. Ob das Kind lebt oder verstorben ist, ist nicht berichtet.<br />

1599 erklärt Hinrich Haresinck, dass er seinem Gutsherrn Johan Voss 30 Rth. Pacht schuldig<br />

geblieben ist, und verspricht, die Schuld jährlich mit 1¾ Rth. zu verzinsen.<br />

14.3.1601 Hinrich Harsing hat ohne Gutsherrliche Genehmigung Schulden aufgenommen<br />

und hat dadurch Schwierigkeiten mit seinem Grundherrn.<br />

7.4.1604 erklärt Gesecke, Ehefrau des Johan Walveld, dass sie dem verstorbenen Hinrich<br />

Harsing auf die Leibzucht Geld geliehen hatte, es aber zurückerhalten habe.<br />

Notar Gerhard Schroeder.<br />

Eine Leibzucht ist ein Nebengebäude des Hofes, in das der Altbauer zieht, wenn er den Hof<br />

dem Jungbauer übergibt. Zu einer Leibzucht gehörte im allgemeinen ein Sechstel der<br />

vorhandenen Äcker, Weiden und des Brennmaterials aus der gemeinen Mark. Auch der<br />

Viehbestand des Leibzüchters sollte etwa ein Sechstel des Hofbestandes sein. Oftmals aber<br />

ging die Anzahl des von dem Leibzüchter gehaltenen Viehes weit über den Prozentsatz<br />

hinaus. Eine Leibzucht ist also eine kleine Eigenwirtschaft, auf der alte Leute als Altenteiler<br />

sassen und ihren Lebensabend fristeten. Ein Altenteiler hatte als Nutzniesser die Leibzucht<br />

auf Lebenszeit. War ein Altenteiler nicht vorhanden, wurde die Leibzucht auch an<br />

abgehende Kinder und andere Heuerleute verheuert, die sich als Tagelöhner, Handwerker,<br />

Seefahrer und Hollandgänger durchschlugen.<br />

21.4.1604 bekennt Schwaneke Rosingk, dass sie und ihre Tochter Greteke von dem<br />

Burgmann Johan Voss wegen des verstorbenen Hinrich Harsing 29 Thaler erhalten haben.<br />

Notar Gerhard Schroeder.<br />

1.12.1623 Johan zu Harsing, geb. Queckemeyer, und Frau Anna geb. Harsing, leihen Geld<br />

von dem Fürnehmen Cordt Neuenkirchen, Bürger und Kramer der Stadt Quakenbrück, und<br />

stellen darüber einen Schuldschein aus.<br />

1632 wird berichtet, dass Anne Harsing, Tochter des Johan Queckemeyer itzo Harsing, den<br />

Zwangsdienst geleistet hat und aus der Leibeigenschaft von Johan Voss freigelassen wurde.<br />

1632 lief wegen Wegegerechtigkeit ein Prozess zwischen Harsing und Stegeman.<br />

Am 3 Julius ahm Saterdage vor dem Notar Andreas Stylerus, morgens sieben Uhr (ahm<br />

Saterdage, welcher do was der druedte Monatztag Julius, vormittags ungefaehr umb seven<br />

Uhren) erschienen Teyes Jelman tho Wehle (Wehdel) und Teyes Harsingk to Langen und<br />

sagten aus, dass alsda eine Scheve oder Steke uth Boyen Hagen, in Harsings Hagen, über die<br />

Beke gelegen, welcher von seligen Harsingk und desselben Voreldern, oder von dem<br />

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Processor Harsingk Erves, ist erlegt und erflichen erholden bis auf den heutigen Tag. Sint<br />

deswegen aber niemand keinen Erfweg daher geständig. Allein dass solche Scheve oder<br />

Steken über die Beke Harsingk tostendig seint, denselben Steken oder Scheven uff- und af-<br />

to nehmen mögen, wenn ihnen solches gelüstet und gelegen ist, von jemanden<br />

unbehindert, welches über viftige (50) Jahren vor Jelmans Gedenken geschehen ist. Hätten<br />

also die Harsingks niemandt von ihren Voreldern keine ehr da gewesen, ob er wolle, darüber<br />

gehen lassen, es wehre denn mit ihrem guten Willen und Bede geschehen. Und gedachte<br />

obgemeldeter Jelman, wie dass ihm wohl gantz wissentlich sey, dass die Hagens mit<br />

Broemmelken und mit Hülschenbüschen oder Untuech bewassen gewesen, dass to Nauwer<br />

witt? ein mensche dadurch hette durchschlingen können, da nuhn Landt davon ist gemacht<br />

worden, und to deren Tydt kein Erfweg daraver und noch ist. Ferner bekannte Tyes Jellman,<br />

wie damahlen, als Stegemans Liefftüchter Huess (Leibzuchtshaus) ist upgesettet worden,<br />

und er, Jellman darto geholfen, dass sich to derer Tydt Harsingk und Stegeman sich<br />

verglichet und vereinbaret hätten, mit getaner Handtartunge, dass Stegeman Harsingk<br />

vergünnt, bewilliget und togelaten hätte, und also auch freundliche, ewig und<br />

unwedderruflich verdragen, dass Harsingk eine kleine Wohnung oder Zimmert gegen<br />

Stegeman dass seine uffzusetzen möge uf und seine mit Vorbehalte, dass er und niemand<br />

anders, ihme Harsingk uffe seine Nachkommlingen, Wege, Stege offe ungewontliche Wege<br />

darüber leggen oder machen solle noch wolle, auch von keinen Biestern, Hühnern, Goesen<br />

offe Andten tofügen u.s.w.<br />

Zeugen; die ehrbaren Hinrich Lobecke und Johan Planckman, Johans Sohne.<br />

4.7.1632 Berend Volquerding bezeugt, dass er oft und vielmals Johan Harsman seinen<br />

Hagen über die Cantzel in Arrest habe ziehen lassen, damit niemand ungewöhnliche Wege<br />

darüber und durchlegen sollte. Stegeman habe aber diese und dergleichen Arreste nicht<br />

beachtet, sundern seinen Fussweg je und je dadurch gehapt und bishero behalten.<br />

Zeugen; Herbordt zu Nemedingk und Johan de Chure.<br />

Notar; Theodor Schütte.<br />

1632 Sonntags den vierten Monatz Julii mittagszeit zu zwölf Schlagen, in dem fünfzehnten<br />

Römischen Indiction vor dem Notario Theodorus Schütte, erschienen und sagten aus die<br />

Ehrbar- und tugendsahme Tale und Wubbeke Stegemans geschwestern, wie imgleichen<br />

Trine in der Horst und Johan Brüningk im Kerspell Battbergen, aber in verschiedenen<br />

Bauerschaften wohnhafttig, alte betagte und über fünfzig Jahre alte Leute, dass weolandt<br />

Tebbe Stegeman, jetzigen Besitzers uf Stegemans Erbe Grossvattern, den kleinen Fussweg<br />

durch Harssmans Hagen schiessend je und soweit sie denken können mit seinem gantzen<br />

Hausgesinde habe benutzen können und nie gehindert worden sei. u.s.w.<br />

Zeugen; Ehrbaren Herman zur Stadt und Henrich Gossman.<br />

27.4.1632 geben die Eheleute Harsing nachstehende Erklärung; Anna Harsing ist auf dem<br />

Erbe geboren. Johan Harsing, geb. Queckemeyer, ist vor 28 Jahren auf das Erbe gekommen.<br />

Er ist auf Queckemeyers Stätte in Grönloh geboren. Anna Harsings Eltern waren Henrich<br />

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Harsing und Anna, geb. Suderlage. Johan Queckemeyer sive Harsing und Anna Harsing<br />

haben 4 Kinder; Anna, so von Johan Voss freigelassen, Johan, Elsche und Schwaneke.<br />

1628 wurde Jorrige Wesselinck wegen geschmehetes Gerichts mit 3 Thl. gebrüchtet,<br />

desgleichen Johan Rovekamp, Berndt Nietfeld, Johan Bredekamp, Wilhelm Volquarding,<br />

Luedeke Wernsingk, Johan Harsingk und Tebbe Simerman.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Langen, Erbe Harsingh gibt 6 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Erbe Harsing gibt 5 Rth. 3 Schill. 5 Pf., Leibzucht 3 Rth. 13 Schill. 10½ Pf. Viehschatz,<br />

welche viermal im Jahre erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Erbe Harsing gibt 2 Rth., Leibzucht gibt 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1637 Anna to Harsing, welche ihren Zwangsdienst geleistet und anno 1632 von Johan Voss<br />

aus der Leibeigenschaft entlassen war, unbestattet an der Pest verstorben.<br />

1.6.1637 Johan Harsing, geb. Queckemeyer, und seine Ehefrau Anna, geb. Harsing, Colonen<br />

auf Harsings Erbe in Langen, schulden dem Kersten Ohrbrinck und dessen Frau Hempe Geld<br />

und stellen darüber einen Schuldschein aus.<br />

Testes; Johan Evelgunne und Gerd Kaufman.<br />

Notar Theodorus Schütte.<br />

1637Anna to Harsings Bruder und Anerbe des Colonates namens Johan to Harsing ist im<br />

Kriege plieben.<br />

1637 Schwaneke to Harsing, Schwester der Anna und des Johan to Harsing, ist unbestattet<br />

an der Pest verstorben.<br />

8.6.1638 stellen Johan Harsing und seine Frau namens Elsche einen Schuldschein über 160<br />

Thl., die sie dem Junker Johan Henrich Voss schulden, aus.<br />

Zeugen; Herman Ohrtland, civis, und Robbert Weylage.<br />

Notar Wigbold von Settorf.<br />

Dieser Schuldverschreibung nach war Johan Harsing, geb. Queckemeyer, zweimal<br />

verehelicht. Seine erste Frau Anna Harsing müsste demnach dem 1.6.1637 verstorben sein.<br />

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1639 waren Tebbe Middendorf und Trinke, geb. Messman, Pächter auf Harsing, als der Hof<br />

in der Äusserung stand. Die 1639 geborene Tochter Ancke Middendorf wurde Ehefrau des<br />

Johan Rolf Hackman itzo Burding und wurde 30.7.1700 in Menslage begraben.<br />

6.4.1639 bittet nach erfolgter Discussion des Erbes, Elsche Harsing, Tochter des Johan<br />

Queckemeyer itzo Harsing, ihr die elterliche Stätte heuerweise zu überlassen, und ihr<br />

hochbetagter Vater bittet um die Leibzucht. Der Bitte beider wird entsprochen.<br />

3.4.1639 leiht Kersten Ohrbrinck dem Johan Harsing geb. Queckemeyer 20 Rth.<br />

25.5.1640 auf Harsings Erbe ist nur ein Magdlein vorhanden. Der Hof braucht daher keine<br />

Wache oder Schützen stellen.<br />

9.12.1640 <strong>for</strong>dert Helena Nottbecke, Ehefrau des Vogtes Johan Hemstede zu Badbergen,<br />

aus Harsings Erbe 20 geliehene Reichsthaler zurück.<br />

21.12.1640 stellt die Bauerschaft Langen ein Forderung an Harsing.<br />

1644 Mittwoch vor Ostern. Thies Wehlborg legt eine Bewilligung vor, die im Jahre 1583 der<br />

verstorbene Otto Voss ausgestellt hat. Die Bewilligung haben der verstorbene Johan zur<br />

Wohnung (Colonus Harsing) und seine Frau Thoele Harsing aus Harsings Erbe verschrieben<br />

und ist dann auf Juergen Wehlborgs Witwe Anna überkommen. Obgleich wegen der vielen<br />

Schulden der Hof vor einigen Jahren in Discussion (Zwangsvergleich) geraten ist, wird die<br />

Gläuberin Anna Wehlborg eine Wiese eingeräumt, die zuvor etliche Jahre Johan Boye und<br />

Schwaneke Ohrbrinck innegehabt haben.<br />

13.3.1645 werden die am 3.4.1639 von Kersten Ohrbrinck angeliehenen 20 Rth.<br />

zurückgezahlt.<br />

1647 war Harsing dem von Voss zum Deiche eigenbehörig. Durch Vererbung kam Harsing<br />

später an das Haus Loxten.<br />

1651 Bauerschaft Langen, Harssman et uxor, ein Knecht Tabe, ein Maghet Fenneke, ein<br />

Mecken Anneke.<br />

Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabrück Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1652 heisst es; Harsing sub discussione und die Coloni verstorben.<br />

1655 Bauerschaft Langen, Erbe Harsingk 4 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 7 Rinder, 9 Schweine.<br />

Noch 1 Rind, 2 Schweine. Leibzucht 2 Kühe, 2 Rinder, 8 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

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8.2.1655 bittet Juergen Saehnke, Sohn des kranken Johan Broerman und der Hilla, geb.<br />

Wehlborg, um die Zinsen der 40 Thl. Es handelt sich hier um die Verschreibung vom Jahre<br />

1583, die 1644 Thies Wehlborg vorlegte.<br />

1651 Langen, Harsingh Leibzucht; Johan und seine Frauwe Talcke, ein old man Johan, Gerdt<br />

Amerkampff et uxor.<br />

Einwohnerverzeichnis f.d. Dioezese Osnabrück Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

23.4.1655 bittet Greta Veltman als Miterbin des verstorbenen Juergen Wehlburg, dass die<br />

Rente (Zinsen) nicht allein an ihre Schwester Hilla Broerman ausgezahlt wird, da sie 3<br />

Schwestern seien und gleiche Rechte an der Forderung haben.<br />

18.9.1655 Hilla Wehlborg, Ehefrau des Johan Broerman auf der Lage, der seit 2 Jahren<br />

bettlägerich ist, bittet erneut um die fälligen Zinsen für die 40 Thl., die ihr verstorbener<br />

Vater vor langen Jahren in Harsings Erbe geliehen hat.<br />

1665 ist Trineke, nata 1640, so nachgehendts blint worden, aber anno 1665 umb Ostern von<br />

Johan Brüning, Deters Sohne, einen Sohn gezeuget, heisset Johan, gestorben.<br />

1672 ging ein heftiges Hagelunwetter über die Bauerschaft Langen nieder, das die<br />

Feldfrüchte zerschlug, sodass eine Missernte die Folge war. Der Colon Jacob Heye sive<br />

Harssman bat infolge dessen seinen Gutsherrn um Pachtnachlass, da er ausserstande ist, die<br />

volle Pacht zu zahlen.<br />

3.4.1674 übergeben vor dem Notar Engelbert Brüning, Jacob Heye, Colonus Harsing, und<br />

Ehefrau Elsche Harsings ihr Harsings Erbe, dass sie von den Schwiegereltern bezw. Eltern<br />

erhalten haben, ihrem Sohn Johan Harsing.<br />

Zeugen; Wilhelm Gerdingk in Badbergen, Herman Middendorf in Langen und Gerd Gralman<br />

zu Wulften.<br />

Dieser Übergabevertrag wird von dem Gutsherrn Junker Johan Hinrich Voss zum Dieke nicht<br />

genehmigt, da die Eheleute Harsing das Erbe nicht besessen haben und keine Auffahrt oder<br />

Infahrt gezahlt wurde, also nur Heuerleute auf der Stätte gewesen seien. Die Übergabe ist<br />

aber einige Jahre später gutsherrlich genehmigt worden.<br />

20.11.1677 vor dem Notar Caspar Hembstede schliessen der Colon Johan Harsing in Langen<br />

und Catharina Busch, Tochter des verstorbenen Gerd Busch und der Thalke Nemeding,<br />

einen Ehevertrag. Als Eltern des Johan Harsing sind genannt Jacob Heye itzo Harsing und<br />

Elsche Harsing.<br />

Zeugen seitens des Bräutigams; Johan Günther Hickman, Pastor, der Vater Jacob Harsing,<br />

Johan Busch, Herman Middendorf und Wilhelm Gerding.<br />

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Zeugen seitens der Braut; der Braut Mutter Witwe Thalke Busch, Gerd Busch und Herman<br />

Meyer genannt Sander.<br />

30.11.1677 gab sich Catharina Busch, Tochter des verstorbenen Gerd Busch und der Thalke<br />

Nemedings (Nehmelman) in die Hörigkeit des Hauses Loxten. Ihr Beistand ist ihr Oheim<br />

Herman Nemeding.<br />

Zeugen dieser Eigengifte sind; Wilhelm Gerding zu Badbergen und Gerd Busch, des<br />

verstorbenen Juergen Busch Sohn.<br />

Notar Caspar Hembstede.<br />

2.12.1677 führte Johan Harsing die Erwählte seines Herzens Trinke Busch zum Traualtar. Die<br />

Copulation vollzog nach Ev.L. Ritus der Pastor Johan Günther Hickman in der Kirche St.<br />

Georg zu Badbergen.<br />

D.T.B. Badbergen.<br />

1678 ist Elsche Hartzingh oder Heyesche entschlafen und am 13.6.1678 zu Badbergen<br />

begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

24.2.1680 erhält Anna Margaretha Harsing, welche der Eigenbehörigenliste nach anno 1652,<br />

aber dem Sterbeeintrag nach im Jahre 1644 geboren ist, ihren Freibrief von Herrn Major<br />

Voss.<br />

1688 wurde Fenneke, nata 1648, freigelassen.<br />

23.6.1694 wurde Jacob Harssman begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1697 Elsche, nata umb Martini 1678, hat Ostern 1697 zu Loxten durch eine Magd gedient.<br />

1698-1699 herrschte infolge Missernte grosse Not im Kirchspiel Badbergen, sodass die<br />

Obrigkeit Brotgetreide im Amte Minden aufkaufen musste.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

1701 wurde die 1678 geborene Elsche aus der Leibeigenschaft des Gutsherrn entlassen.<br />

8.4.1702 erklärt Elsche Harsing, Tochter der Eheleute Johan Harsing und Trinke Busch, unter<br />

Beistand des Pastors Crebs, dass sie ihren Brautschatz aus Harsings Erbe erhalten habe.<br />

Zeugen; Monsieur Mathias Arnold Crebs und Herr Johan Merssing in Badbergen.<br />

Notar Rudolphus Günther Meyer.<br />

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8.4.1702 Anneke Harsing, Witwe des Johan Busch in Langen, erklärt dass sie von Harsings<br />

Erbe in Langen ihren vollen Brautschatz erhalten habe. Ihr Bruder ist der Colon Johan<br />

Harsing, ihre Schwägerin dessen Frau.<br />

Zeugen; Monsieur Mathias Arnold Crebs und Herr Johan Merssing in Badbergen.<br />

Notar Rudolphus Günther Meyer.<br />

10.2.1704 Ist der Elsche Harsing per patrem der Freibrief gegeben worden.<br />

1717 hat Margaretha Harssing ihre Freiheit erhalten. Margaretha war im Jahre 1689<br />

geboren und wurde am 1.12.1718 Ehefrau des Herman Wesselman.<br />

25.11.1718 erklären Herman Wesselman und dessen zukünftige Ehefrau Margaretha<br />

Harsman von Langen, dass sie von Johan Harsman und dessen Frau Catharina, als Besitzer<br />

von Harsmans Stätte, den ausgelobten Brautschatz erhalten haben.<br />

Zeugen dieser Erklärung; Gerd Krümpelman, Gärtner, und Berend Kieff, Fischer auf dem<br />

Kloster.<br />

Notar Johannes Jacobus Pietzman in Bersenbrück.<br />

1722 Johan Harsingk gab an Monatschatz 4 Rth. 8 Schill. 6 Pf., Rauchschatz 4 Rth., für die<br />

Heuerhäuser 2½ Rth., an die Prediger 1 Scheffel Roggen und 2¼ Scheffel Hafer und 20<br />

Roggen-Garben. An den Vogt 5 Hocken.<br />

1722 an Grundstücken waren vorhanden; 17 Malt. 8 Scheff. 2 Viertel 1 Becher<br />

1722 ist Harssman nach Ritterrecht eigen dem Hause Loxten, und gab dahin;<br />

6 Malter Roggen, 6 Malter Gerstkorn, 6 Malter Hafer, 3 Rth. Buttergeld, 2 Rth. Torfgeld, 2<br />

Hühner, 60 Eier, 1 Fettes Schwein, 14 Schill. Maigeld, 10½ Schill. Flesselgeld und musste 2<br />

magere Schweine für den Gutsherrn auffüttern und wöchentlich einen Hand- und<br />

Spanndienst leisten.<br />

Rep.100. Abschn.88. und 92. St.A.O.<br />

Zu bemerken ist hier, dass ein 100 Pfund schweres Schwein als fett galt. Was den Hand- und<br />

Spanndienst anbetrifft, brauchte der Pflichtige nicht länger dienen, als dass er bei<br />

Sonnenaufgang seinen Hof zu Fuss oder mit dem Gespann verliess und bei Sonnenuntergang<br />

wieder zuhause war. Allgemein verstand man darunter an den langen Sommertagen die Zeit<br />

von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Es ist auf dem Gute Soegel vorgekommen, dass der<br />

Pflichtige Bauer den vollbeladenen Wagen, als er glaubte, seine Arbeitszeit sei geleistet,<br />

mitten im Torweg stehen liess. Es hiess damals; wer sich im Herrendienst tot arbeitet,<br />

verdient unter dem Galgen begraben zu werden.<br />

31.1.1730 wurden in der Kirche St. Georg zu Badbergen Gerd Harssman und Catharinha<br />

Bojen getraut.<br />

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D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

31.3.1730 gab sich Catharina Boye, uxor des Gerd Harsman, dem Hause Loxten eigen.<br />

2.11.1730 wurden Johan Harsman und Venna Adelheid Marboldt in der Kirche zu Badbergen<br />

Copuliert.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

19.2.1731 wurde zu Menslage Anna Margaretha Harsing, Witwe von Colon Wellinghorst und<br />

Ehefrau von Jürgen Oyeman itzo Wellinghorst begraben. Ihr Alter ist mit 87 Jahren<br />

angegeben. Aber nach der Loxter Eigenbehörigenliste ist sie 1652 geboren und hat anno<br />

1680 ihre Freiheit erhalten.<br />

2.7.1732 getaufte Lücke Harsman hat vorn Zwangsdienst bezahlet 4 Rth. Das Jahr, in dem<br />

das Zwangsdienstgeld gezahlt wurde, ist nicht angegeben.<br />

1740 ist Johann Harssmann (*1692) aus der Leibeigenschaft entlassen.<br />

1757 wurde Helena Adelheid Harsmann (~ 16.12.1736) freigelassen.16.12.1759 machen die<br />

Eheleute Gerd Harssmann und Catharina geb. Boye, ihr Testament. Ihre Kinder sind;<br />

1) Lücke, die bereits gestorben ist, und mit Johann Rahrt verehelicht war, erhält 1500<br />

Thl.<br />

2) Lena Adelheid, Ehefrau Stüfing in Talge, bekommt 1500 Thl.<br />

3) Margaretha Elsabein, soll die Erbin des Erbes Harsmann sein, sie heiratete 1764<br />

Schwiethard Segemann in Helle.<br />

22.12.1764 wurden Schwiethard Segemann aus Helle und Margaretha Elsabein Harssmann<br />

zu Badbergen getraut.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Die Eheleute Gerdt Segemann und Helena Meyer zu Wehdel hatten 6 Kinder, die alle auf<br />

dem Erbe in Helle geboren wurden.<br />

1) Toebbe, ~ 6.4.1734, starb jung.<br />

2) Schwiethard, ~ 2.7.1739, wurde 1764 Colonus Harsmann.<br />

3) Margaretha Adelheid, ~ 7.11.1741, 22.12.1761, Johann Gervesmann in Wulften.<br />

4) Catharina Maria, ~ 17.9.1743, starb jung an Jahren.<br />

5) Anna, ~ 1.10.1745, verstarb wenige Tage später.<br />

6) Gerd, ~ 18.4.1749, Anerbe des Colonates in Helle, verstarb ledig.<br />

Als der Anerbe Gerd Segemann verstorben war, machten die Eltern am 2.7.1770 eine letzte<br />

Willens-Verordnung dahin, dass sie die beiden lebenden Kinder als ihre Erben einsetzten.<br />

Diesem Testamente nach sollte der Sohn Schwiethard Harsmann und dessen männlichen<br />

Nachkommen, wenn sie zuvor von ihrem Gutsherrn aus dem Eigentum entlassen seien, das<br />

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Erbe Segemann erhalten, sich damit belehnen lassen und so<strong>for</strong>t beim Antritt des Erbes der<br />

Tochter Ehefrau Gervesmann, so<strong>for</strong>t 4000 Rth. auskehren. Sollte aber ein Sohn der Tochter<br />

zum Erbe gelangen, dann habe dieser dem Colon Harssmann und dessen Erben 4000 Rth.<br />

zum kindlichen Anteil auszukehren. Die nach dem Tode beiden Eltern noch ausstehenden<br />

Capitalien und Forderungen, imgleiche Pferde, Kühe, Schweine und Schafe, sollten der Sohn<br />

und Tochter oder die Erben derselben zu gleiche Teilen unter sich teilen. Die übrigen<br />

Mobilien und Ackergerätschaften sollten beim Erbe verbleiben. Dasjenige Kind, das mit<br />

diesen elterlichen Anordnungen nicht Zufrieden sei, solle auf den Pflichtteil gesetzt werden.<br />

Gerdt Segemann entschlief am 25.1.1777 auf dem Erbe, seine hinterbliebene Witwe starb<br />

am 1.2.1780 bei ihrer Tochter in Wulften und wurde am 4.2.1780 in Badbergen zu Grabe<br />

getragen.<br />

Nach dem Tode der Eltern haben die beiden Erben zuerst einen Teil der ausstehenden<br />

Forderungen und das Vieh geteilt. Am 5.7.1779 bezog Schwiethard Harssmann, nachdem er<br />

von seinem Gutsherrn aus der Eigenbehörigkeit entlassen war, das Segemannsche Colonat,<br />

ohne seine Schwester die 4000 Rth. zu zahlen. Er bezahlte jedoch in den Jahren 1780, 1781,<br />

1782, 1785 und 1787 kleine Summen im Gesamtbetrage von 1150 Rth. Der Colon<br />

Gervesmann wollte diese Zahlungen nur als Zinszahlungen gelten lassen, und da Segemann<br />

sich weigerte weitere Zahlungen zu leisten, kam es zu einem langjährigen Prozess, den<br />

Segemann verlor.<br />

Wetzlarische Nebenstunden 43 Teil. S.39-40.<br />

14.6.1779 gewährte der Landdrost und Freiherr von Hammerstein zu Loxten den Eheleuten<br />

Colon Schwiethard Harssmann geb. Segemann und Margaretha Elsabein Harssmann die<br />

Freiheit, damit sie den ihnen zugefallenen Segemannhof in Helle annehmen und damit<br />

belehnt werden können. Die Segemannstätte war ein Münstersches Lehn und nach dem<br />

Vermessungsprotocoll 18 Malter 5 Scheffel 2 Viertel und 2 Becher gross. Der Gutsherr von<br />

Hammerstein gestattet ferner, dass Harssmann die Harssmannsche Stätte so lange<br />

verheuern möge, bis eins der im Leibeigentum verbleibenden Kinder Helena, Adelheid,<br />

Gerdt Schwiethard und Hermann Heinrich das Erbe Harssmann nach Eigentumsrecht wieder<br />

annehmen kann. Für die gnädige Gewährung der Freiheit und ihrer beiden Sterbefälle, die<br />

nun künftig nicht mehr in natura gezogen werden können, sind 350 Rth. und 6 Rth. Schreib-<br />

und Siegelgeld zu zahlen. Ferner wird vereinbart, dass während der Verpachtungszeit statt<br />

der Pacht von 6 Malter Roggen nunmehr 45 Rth., statt der 6 Malter Halbspiel nunmehr 30<br />

Rth., statt der 6 Malter Hafer nunmehr 16 Rth. gezahlt werden sollen. Für das jährlich zu<br />

liefernde fette Schwein von 100 Pfund sollen 5 Rth., für den bisher in Natura geleisteten<br />

Spanndienst 6 Rth., für die lange Fuhr mit 2 Pferden und die zwei Stadtfuhren mit 4 Pferden<br />

8 Rth., für den nun ausfallenden Torfdienst 2 Rth., für den Entedienst 14 Schill., für den<br />

Flachsdienst ½ Rth., für den Jaetedienst und die Pflicht 2 Schweine oder Hund zu füttern 1<br />

Rth., für die zu liefernden 2 Hühner und 60 Fastabendhühner 9 Schill. 11 Pf. gezahlt werden.<br />

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Den Eheleuten Schwiethard Harssmann geb. Segemann und Margaretha Harssmann wurden<br />

7 Kinder geboren. 6 Kinder wurden auf der Stätte Harssmann in Langen geboren, das<br />

jüngste Kind aber auf der Lehnrührigen Stätte Segemann in Helle. Dies jüngste Kind wird in<br />

der Loxter Liste Trine Maria Lucia genannt und ist um Martini 1781 geboren und hat in der<br />

Taufe in der Kirche zu Gehrde am 17.11.1781 die Namen Maria Catharina Segemann<br />

erhalten. Dies Töchterchen ist aber schon 1788 aus dieser Welt geschieden. Ihre Paten sind<br />

gewesen; Hermann Hinrich Rethorst, Lücke Maria Meyer und Maria Meyer.<br />

21.11.1785 wurde Helena Adelheid Segemann-Harssmann aus dem Leibeigentum entlassen.<br />

Sie wurde am 24.11.1785 zu Wehdel mit Johann Arend Schwiethard Meyer zu Wehdel<br />

getraut.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1787 wird berichtet, dass bei den Rundefuhren die Colonen Johann Hermann Heye geb.<br />

Kleine-Borgstede, und Harssmann zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den<br />

Reihelasten und sind aus dem Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

1788 hat Gerdt Segemann sive Harsmann, später Colonus Grönloh, * 1767, im Sommer den<br />

Dienst prästieret.<br />

13.7.1796 verstarb Margaretha Elsabein Segemann geb. Harssmann in der Bauerschaft<br />

Helle, ihres Alters 54 Jahre 10 Monate 19 Tage.<br />

D.T.B. Gehrde.<br />

2.7.1799 entschlief Schwiethard Segemann auf dem Erbe in Helle.<br />

D.T.B. Gehrde.<br />

14.3.1811 wurde Johann Gerhard Segemann, bei der Taufe in Badbergen am 21.9.1767<br />

Gerdt Segemann jetzt Harssmann genannt, mit Lucia Maria Rethorst, Witwe des Johann<br />

Volkert sive Grönloh, getraut. Er nahm nun den Hofnamen Grönloh an.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

20.12.1821 verstarb Lucia Maria Rethorst, Ehefrau des Gerd Grönloh, im Alter von 65 Jahr 5<br />

Monate 5 Tage, an der Wassersucht in Grönloh, und wurde am 22.12.1821 zu Badbergen<br />

begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1826 die Größe des Colonates ist 76 Morgen 35 Quadratruten Ackerland und 31 5/6 1/1<br />

Morgen Wiesen.<br />

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26.4.1851 verstarb Anna Maria Elsabein Amerkamp, Ehefrau des Heuermanns Hermann<br />

Gerhard Sickmann, auf Harsings Stätte, zuvor wohnten die Eheleute auf Bredekamps<br />

Halberbe.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Ferner wohnten die Heuerleute Hermann Gerhard Heinrich Bubert und Catharina Maria<br />

geb. Amerland 1851 auf Harsing. Sie erbten dann die Stätte Oyemann in Vehs und verzogen<br />

nach dort.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war eine Familie Bergfeld auf Harsings Colonate.<br />

Der Pächter Bergfeld kaufte das Halberbe Iding in Langen, das früher sub Nr.14. der<br />

Bauerschaft geführt wurde. Ein Sohn, namens Walter Bergfeld, war 1961 Eigentümer der<br />

Stätte Iding. Ein Bruder des nunmehrigen Iding-Bergfeld verblieb im Harsings Hagenhaus<br />

wohnen und wurde Haogenhus-Bergfeld genannt, während der Bauer Iding-Bergfeld der<br />

dicke Bergfeld hiess. Nachkommen des Haogenhus-Bergfeld wohnten noch im Jahre 1961 im<br />

Hagenhaus.<br />

1892 war das Erbe an einen Landwirt Dierker verpachtet, dem folgte die Pächterfamilie<br />

Middelkamp, die mehrere Töchter, doch nur einen Sohn hatte. Der Sohn blieb im ersten<br />

Weltkriege 1914-1918. Dann heiratete ein Landwirt Heinrich Engelbrecht ein, der 1962 noch<br />

auf Hof Harsing wirtschaftete.<br />

1962 an Stelle des alten Fussweges des Harsing, der 1632 durch den Hagen führte, geht jetzt<br />

der Gemeindeweg in etwa gleicher Linie. Der Gemeindeweg, von der Bevölkerung<br />

Stegenstraoten genannt, erinnert noch an die Zeit. Er geht vor dem Tore des Hofes<br />

Stegemann vorbei auf Siemermann zu. Sonst aber hat die Umlegung in den Jahren 1900-<br />

1905 dort viel verändert.<br />

9.6.1834 machte Gerd Grönloh (* 1767) sein Testament. Diesem Testamente nach fiel das<br />

Vollerbe Harssmann an Schwiethard Meyer zu Wehdel jetzt Brunswinkel in Langen. Gerd<br />

Grönloh hinterliess ein bedeutendes Vermögen, als er am 24.6.1841 verstarb.<br />

Testament des Col. Gerd Grönloh in Grönloh.<br />

Ich habe mich entschlossen ein Testament zu machen und es ist deshalb mein freier<br />

ungezwungener und wohlbedachter Wille, dass es nach meinem erfolgten Ableben mit dem<br />

Meinigen so gehalten werden soll, wie ich es nachstehend verordne. Ich setze nämlich zu<br />

den wahren Erben meiner gesamten Nachlassenschaft hiermit ein.<br />

1) Meines Bruders Seegemann zu Helle, Sohn mit Namen Johann Hinrich Seegemann<br />

und<br />

2) meiner Schwester Helena Adelheid, Witwe Meyer zu Wehdel Sohn, mit Namen<br />

Schwiethard Meyer, jetzt Colon Brunswinkel zu Langen, und es soll erben und nach meinem<br />

Ableben erhalten;<br />

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1) Johann Hinrich Seegemann mein Grönlohes Erbe zu Grönloh mit allen<br />

Zubehörungen, Rechten und Gerechtigkeit, Schuld und Unschuld, Mobilien und Moventien<br />

in gleichen meine sämtlichen Kapitalien, nichts ausbeschieden.<br />

2) Schwiethard Meyer, jetzt Colon Brunswinkel, mein Harsmanns Erbe zu Langen mit<br />

allen Zubehörungen, Rechten und Gerechtigkeiten, Mobilien und Moventien, und zwar ohne<br />

Schulden oder sonst etwas irgend davon auszukehren. Dabei ist es mein Wunsch, dass<br />

derjenige von den Söhnen des Schwiethard Meyer, jetzt Colonus Brunswinkel, welcher etwa<br />

in der Folge des Harsmanns Erbe von seinem Vater übergeben erhalten sollte, eine Tochter<br />

meines Bruders Lieren heiratet, schlagen die Lieren Töchter die Heirat aus, dann kann er<br />

heiraten wen er will. Dagegen soll mein Erbe Johann Hinrich Seegemann gehalten sein, von<br />

seinem Erbteil die nachfolgende Legate auszukehren, und zwar;<br />

a) An meinem Bruder Liere oder dessen Frau und Kinder ein Vierteljahr nach meinem<br />

Tode in Obligationen oder Handschriften die Summe von 5000 Thl., schreibe fünftausend<br />

Thaler, Münzsorte in Preussisch Courant.<br />

b) An seine Mutter die Witwe Seegemann, seine beiden Brüder Schwiethard und<br />

Hermann Hinrich Seegemann zusammen ein Vierteljahr nach meinem Tode in Obligationen<br />

oder Handschriften die Summe von 2000 Thl., schreibe zweitausend Thaler, Münzsorte in<br />

Preussisch Courant.<br />

c) An meine Schwester, die Frau Meyer, ein Vierteljahr nach meinem Tode in<br />

Obligationen oder Handschriften die Summe von 4000 Thl., schreibe viertausend Thaler,<br />

Münzsorte Preussisch Courant.<br />

d) Solange die Frau Meyer, meine Schwester lebt, soll sie die Zinsen von 4000 Thl.<br />

haben und geniessen. Nach ihrem Tode aber sollen ihre Söhne, die Brüder Jakob und Johann<br />

Arend Meyer davon erben und erhalten 3000 Thl., und zwar jeder 1500 Thl.,<br />

fünfzehnhundert Thaler. Sollte Jakob Meyer sich nicht verheiraten, so sollen dessen 1500<br />

Thl. wieder an den Meyerhof zu Wehdel fallen. Verheiratet er sich, so kann er damit machen<br />

was er will. Ferner sollen von den meiner Schwester vermachten 4000 Thl. nach ihrem Tode<br />

erben und erhalten;<br />

Kahmanns Kinder zu Wehdel 700 Thl. und Warnefelds beiden ältesten Söhne zu<br />

Talge 300 Thl., meiner Schwester Kinder.<br />

e) An die Geschwister Giese in Wehdel als Colon Hermann Hinrich Giese, Colon Pelle-<br />

Liere, Rethorst, Schwarten auf Wulfenau, Budke-Oldenhage und Meyer zu Talge zusammen<br />

2100 Thl., schreibe zweitausend einhundert Thaler, und zwar in Obligationen oder<br />

Handschriften ein Vierteljahr nach meinem Tode, Münzsorte Preussisch Courant.<br />

Die von Colon Jakobs in Klein Drehle, geb. Johann Hermann Giese, nachgelassene<br />

Frau und Kinder sollen an jenen 2100 Thl. keinen Anteil haben, da der selige Johann<br />

Hermann Giese im Jahre 1810 oder 1811 von mir und meiner seligen Frau so reichlich<br />

beschenkt ist.<br />

Alles, was ich vorstehend verordnet habe, muss mein Erbe Johann Hinrich Seegemann<br />

getreulich befolgen, wenn uns kein Unglück trifft, wo uns der liebe Gott bewahren wolle.<br />

Sollten Kapitalien auf irgend eine Weise verloren gehen, so soll dies dem künftigen Grönloh<br />

Johann Hinrich Seegemann nicht zur Last kommen, sondern nur denjenigen, welchem ich<br />

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Legate ausgesetzt habe. Auch soll der Johann Hinrich Seegemann von seinem Erbteil ein<br />

Mehreres als ich bestimmt habe, nicht auskehren. Es soll alles Übrige im Grossen wie im<br />

Kleinen bei Grönloh bleiben, sobald ich davon scheide. Es kann zwar dem Johann Hinrich<br />

Seegemann nicht gut vorgeschrieben werden, welche Person er heiraten soll, doch es ist<br />

mein Wunsch, dass er eine Anverwandte heiratet, sei es eine Liere, eine Meyer zu Talge,<br />

eine Kahmanns oder sonst eine Tochter aus der Verwandtschaft, dies steht ihm ganz frei.<br />

Stirbt der Johann Hinrich Seegemann unverheiratet oder ohne Leibeserben, so versteht es<br />

sich von selbst, dass sein Nachlass auch wieder an Seegemann fällt. Zum Schluss erkläre ich<br />

nochmals, das dies alles meine wahre und ernstlich letzte Willenskundgebung ist.<br />

9. Juni 1834 Gerd Grönloh.<br />

1962 war Helena Katharina Adele Brunswinkel, Ehefrau des Hofbesitzers Hermann Heinrich<br />

Georg Einhaus in Grothe, Eigentümer vom Erbe Harsing. Die Eheleute Einhaus hatten am<br />

28.9.1918 geheiratet, ihre Ehe blieb kinderlos. Georg Einhaus ist als Ehemann am 24.5.1963<br />

zu Grothe im 81. Lebensjahr verstorben.<br />

Hasekamp in Wulften.<br />

Was auch immer geschehen mag, bleib standhaft und dir selbst treu.<br />

Das Gehöft Hasekamp in der Gemeinde Wulften bei Badbergen ist der alten Hofeinteilung<br />

nach ein Erbkotten und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.11. in der<br />

Häuserliste der Gemeinde geführt. Der topographische Namen, Kamp bedeutet Land, Feld,<br />

Lager, Haus, zeigt an dass der Hof an der Hase liegt. Die Ländereien dieses Hofes liegen in<br />

einer Niederung, die bei Hochwasser bis auf den heutigen Tag leicht überflutet werden, was<br />

in alter Zeit, als der Hasestrom noch Wasserreicher und die Regulierung des Wasserflusses<br />

nur gering waren, oft geschah. Durch die Wassermassen entstanden Kuhlen und über die<br />

Fischberechtigung in diesen Kuhlen viele Streitigkeiten und Prozesse. Durch diese<br />

Überschwimmungen und kriegerische Ereignisse hatten die Bewohner dieser Stätte ein<br />

schweres Dasein, sodass sie oft wechselten. In alten Registern heisst es wiederholt betr.<br />

dieser Stätte "vacat", welches anzeigt, dass kein aufsitzender Bauer eingetan ist. Trotzdem<br />

mag der Hof bewohnt sein von einem Heuermann oder die Ländereien verpachtet.<br />

1490 Bursscop to Wulfften, Diderick Hasenkamp 2 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine. Hier wird es<br />

sich wohl um den Altenteiler des Hofes handeln.<br />

Hille Hasenkamp 3 Pferde, 2 Kühe, 2 Rinder. IN Hille Hasekamp darf wohl eine Witwe<br />

gesehen werden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Wulfften, Wernse ton Hasekampe, 3 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Wulfften, dt. X Schill. Werne Hazekamp, Fenneke uxor II Schill, XII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

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17.1.1545 ist Bernd Hasekamp Bürge, als der Erbkötter Wernsen Jellman zu Wulften und<br />

Ehefrau Grete eine jährliche Rente von 3 Scheffel Roggen aus ihrer Stätte in Wulften dem<br />

Vikar Bernd Brinkman in Quakenbrück verschreiben. Die Rente galt für 5 von dem Sylvester-<br />

Capitel angeliehene Goldgulden. Ein anderer Bürge war; Gert Schomaker.<br />

Zeugen; Balthasar Bruwer und Heygen Wylkenn.<br />

NB. Statt des Roggens wurden später 8 Schill. Zinsen gezahlt.<br />

Urkunde Nr.171. 1545 und Nr.468. 1545.<br />

1589 Wulfften, Hasekamp 1 Daller 2 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1597 Hasekamp und Herman zur Wohnung wider verbott eingenommene Cloppenborgische<br />

Schweine 4 Thl. (zusammen) Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bursscop Wulfften, Hasekamp ½ Rth. Schornstein- und Feuertsellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

18.5.1623 erhielt Melchior Steding von Johan von Melchede und Otto von Langen, während<br />

der sedis vacante verordnete Befehlshaber des Hauses und Amtes Fürstenau, Bischof Philipp<br />

Sigismund war am 22.3.1623 verstorben, einen öffentliche Urkunde, wonach das Haus<br />

Moeringsburg von allen Dorf- und Kirchspielslasten, Kriegscontributionen u. dgl. frei sei und<br />

künftig damit verschont bleiben solle, und ferner die Fischerei-Berechtigung in den<br />

Ausflüssen der Hase und im Hasebruche besitze als im Messelingshagen, Sickingshagen,<br />

Papeckenlahe, Rossmans-Kuhlen, auf dem Umlaufe, Liehrenbaeke, Gervesmans-Kuhlen,<br />

Mengers-Kuhlen, in den Hasenkampkuhlen, binnen und drausen belegen Kuhlen und in der<br />

stillen Hase.<br />

16.5.1626 verkaufen die Gebrüder der Fuechse im Stifte Osnabrück und Münster,<br />

Erbgesessene zu Bakum und Mundelburg, dem Gerhard von Dincklage zur Schulenburg und<br />

Quakenbrück für 1000 alte Reichsthaler den ganzen Erbkotten zum Hasekampf mit allen<br />

dazu gehörenden Ländereien, Gärten, Kampen, Wischen, Riehen, Weiden- und<br />

Ellernholzungen item mit dem dazu gehörenden Fischereien und frei von allen Renten,<br />

Zinsen, Zusagen und Ansprüchen, jedoch sind hiervon ausbeschieden folgende Abgabenmals<br />

der Kirche zu Quakenbrück jährlich 2 Schill., der Wulfter Bauerschaft jährlich 2 Pfund Wachs<br />

und um das siebente Jahr eine Tonne Bier.<br />

Urkunde Archiv Haus Loxten und Dühne II. S.310.<br />

Dieser Erbkotten ist mit Ausnahme der Fischereiberechtigung einem Heuermann in<br />

Eigenthum übergeben, der dafür jährlich an Heuer 38 Rth., 8 Hühner, 80 Eier, 3 Schafe gab.<br />

Dühne II. S.310.<br />

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1628-1629 Wulfften, Erbkotten Hasekamp vacat.<br />

Rep.123C. 205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Wulfften, Erbkotten Hasekamp verbrandt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

1655 Wulfften, Erbkotten Hasekamp vacat.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Wulften, Erbkotten Hasekamp vacat.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1665 Bauerschaft Wulfften, Hasekamp vacat, Jellman (Nachbarhof) vacat.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.54. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1666 Bauerschaft Wulfften, Hasekamp und Jelleman, diese beiden geringen Kotten<br />

verbrandt und keine Häuser, gehören Herrn Dincklage zur Schulenborgh.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulfften, Erbkotten Hasenkampff vacat, Erbkotten Jelman vacat, beide<br />

abgebrandt.<br />

Hasenkampff, Eigenbehöriger Stätte Landt nach Scheffelsaat so zur Heuer thuet; 1 Thl. ½<br />

Thl.<br />

------- ------<br />

6 6<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Konskriptionsregister 5.3.1667 St.A.O.<br />

1668 Bauerschaft Wulfften, Erbkotten Haselkamp vacat 15 Schill. 9 Pf., Erbkotten Jehleman<br />

vacat 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. Erbsch. Rev. Reg. 24.2.1668 St.A.O.<br />

1670 Wulften, Erbkotten Hasekamp vacat 2 Rth., Erbkotten Jelman vacat 2 Rth.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 Battbergen, Veldtmans Erbe, Hasenkamps Kotten, Gehlmans Kotten, sein vacant, von<br />

denn pertinentin zahlt zur Dincklage denn solche Eigenbelehnig den Schatz.<br />

Erbe Veltman in Devern Grothe Nr.6., Hasekamp Erbkotten in Wulften Nr.11, Jellman<br />

Erbkotten in Wulften Nr.12.<br />

Rep.122. III. 1b. Fach 3. Nr.3. St.A.O.<br />

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1707 nach einem Inventare gehörten zum Hause Schulenburg 36 eigenbehörige Höfe und<br />

ausserdem Veltmans Erbe in Grothe, Hasekamp und Jellkotten in Wulften, Rottmans Erbe<br />

und Struckmans Kotten in Talge, sowie der Zehnte zu Bokel im Kirchspiele Cappeln und<br />

mehrere Canon.<br />

Dühne II. S.63.<br />

1722 Monatschatz 12 Schill., Rauchschatz zu zweimal 2½ Rth.<br />

Dühne II. S.310.<br />

1722 Größe des Colonates, Garten- und Ackerland 1 Malt. 7 Scheff. 4 Quadratruten. Wiesen<br />

und Weiden 1 Malt. 5 Scheff. Summarum aller Ländereien 3 Malt. 4 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.311.<br />

1722 Hasekamp, dem Herrn zur Schulenburg gehörend, nur von einem Heuermann<br />

bewohnt. Monatschatz 1 Rth., Rauchschatz 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />

In der Bauerschaft praestirt er wie ein Halbes Erbe. An den Gutsherrn gibt er jährlich Heuer<br />

38 Rth. 8 Hühner, 80 Eier.<br />

Obigen Bericht gibt der Badberger Vogt Ledder am 14.11.1781 und sagt ferner; Hasekamp<br />

ist einer von den geringsten Erbköttern im Kirchspiel, im Landesvermessungsregister aber<br />

irrtümlich unter die Halberbigen gesetzt.<br />

22.9.1766 Adam Levin von Dincklage, Königlich Dänischer Cammerherr und Gutsherr des zu<br />

Wulften belegen vacanten eigenbehörigen Kotten Hasekamp und Krögerey überlässt<br />

denselben an Jürgen Buddeke und dessen Ehefrau Adelheid von Senden nach<br />

Eigenthumsrecht mit allen jetzt dazu gehörigen alten und neuen Gerechtigkeiten nebst<br />

einer Manns-Kirchen Stelle auf der alten Bühne und einer Frauens-Stelle beym Catholischen<br />

Altar in der Kirche zu Badbergen und zwei Begräbnisstellen auf dem Kirchhofe daselbst für<br />

die Summe von 1400 Rth.<br />

100 Rth. werden so<strong>for</strong>t bei Unterzeichnung gezahlt und 600 Rth. zu Maytag 1767 und die<br />

übrigen 700 Rth. May 1768, in vollwertigen Louis d'or oder Pistolen, das Stück zu 5 Rth.<br />

gerechnet, auf dem Hause Schulenburg, zu 4 Procent Zinsen.<br />

Die Krögerey wird so<strong>for</strong>t an Jürgen Buddeke und Ehefrau übergeben, dagegen der<br />

Hasekamp erst Michael künftigen 1767ten Jahres, da er verheuert ist, und die verheuerten<br />

Kirchenstühle nach Weihnachten 1767. Die Eheleute Buddeke haben sich mit dem<br />

Heuermann wegen Buengung und der ihm gehörigen Scheune und etwaiger Dielen und<br />

Brettern auseinanderzusetzen.<br />

Ferner sind zu entrichten; 10 Scheffel reiner Gerste Osnabrücker Maass, 1 mager Schwein,<br />

18 Spanndienste mit 2 Pferden samt Wagen oder nur 2 Pferde zum Vorspann, gewohnlich<br />

nur alle 3 Wochen, nicht weiter als 3 Stunden Weges von der Schulenburg, mithin 6 Stunden<br />

hin und zurück, 5 Gänse, 6 Pfund May Butter, 2 Fastelabends Hühner und 60 Eier, 2 Tage<br />

Wehel, 2 Tage Fleissel und 1 Tag Ernte oder Weheldienste.<br />

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Solange die Eheleute den Kotten selbst bewirtschaften, sollen nicht nur die jährlichen<br />

Pflichten zu 15 Rth. oder 3 Louis d'or oder Pistolen, nebst 2 Fuhren von 3 Stunden Weges<br />

von Schulenburg ab, oder statt deren einer Steine oder Kalkfuhr nach Engter, Ueffeln oder<br />

Vechte gelassen, in Anbetracht der vorzunehmenden Verbesserungen der Stelle an Deichen,<br />

Schloeten und Gebäuden, die jährlichen Pachtgelder ad 15 Rth. in 6 Jahren ab dato<br />

nachgelassen, mithin die erste Zahlung der 15 Rth. zu Michael 1773. Jürgen Buddeke und<br />

Frau versprechen alle Landesherrliche Kirchspiels- und Bauerschaftslasten von beiden<br />

Kotten zu tragen, auch die Eigentumspflichten, als Sterbefall, Auffahrt und Freiheitgebühren<br />

nebst Zwangsdienst zu erfüllen. Die Eheleute behalten aber zeitlebens ihre Freiheit, so auch<br />

deren abgehende Kinder, und dem Stammerben sollen die Sterbefälle der Eltern, also<br />

Jürgen Buddeke und Frau Adelheid, diesmal nachgelassen sein. Sollte aber einer<br />

aufheiraten, so hat er seiner Freiheit zu entsagen und sich eigenzugeben.<br />

Eigenhändig; Jürgen Buddeke (ungelenke Hand), Adeloheid von Senden.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V.621. I. St.A.O.<br />

1778 in dem Nachweis der Rundefuhrpflichtigen heisst es, dass Gast, Venhage, Hasekamp,<br />

Velt<strong>for</strong>t und Ottmann bei den Rundefuhren zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271-272. St.A.O.<br />

6.3.1781 der Badberger Vogt Ledder berichtet; Kroegers Markkotten besitzt der nächst<br />

daran wohnende Colonus Hasekamp. Der fragliche Markkotten ist fast an die hundert Jahre<br />

vacant. Die Lasten, insofern solche dem Kotten obliegen, werden von dem Eigentümer in<br />

natura praestiret. Es gehören zu dem Kotten ungefehr 7 bis 8 Scheffelsaat Land und<br />

Heuwachs. Derselbe kann nicht füglich mit einer Wohnung versehen werden, weilen wegen<br />

der niedrigen Gegend derselbe oft grösstenteils unter Wasser gesetzt wird.<br />

NB. die Kroegerei wurde in den Registern der Bauerschaft sub Nr.19. geführt. Das<br />

Erbwohnhaus wurde bereits im Jahre 1703 abgebrochen, da er gänzlich verfallen war.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Wulfter Mark heisst es; Erbkötter Hasekamp, Markkötter<br />

Kroeger.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1818 Garten- und Ackerland 1 Malt. 11 Scheff. 25 Quadratruten, Wiesen und Weiden 3<br />

Malt. 6 Scheff. 25 Quadratruten, Holzgrund 28 Quadratruten, unpflugbarer Boden 3 Scheff.<br />

11 Quadratruten, Haus- und Hofstellen 40 Quadratruten. Zusammen 5 Malt. 10 Scheff. 21<br />

Quadratruten.<br />

1841 hat Colon Johann Heinrich Hasekamp die ungewissen Gefälle, Auffahrt, Sterbefall,<br />

Freibrief Heinfall (Heimfall?) und das Mitbenutzungsrecht am Blumenholze für die<br />

vereinbarte Summe von 125 Rth. und die sämtlichen gewissen an das Haus Schulenburg zu<br />

praestirenden Gefälle mit 500 Rth. abgelöst. Durch diese Zahlung von 625 Rth. wurde der<br />

Kotten Hasekamp aus dem Eigentum entlassen.<br />

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Dühne II. S.311.<br />

13.11.1828 sind zu Badbergen getraut Johann Henrich Hasekamp und Anna Catharina<br />

Bernhardina Kramer aus Dinklage.<br />

27.1.1849 schritt Johann Henrich Hasekamp zu seiner zweiten Ehe mit Anna Catharina<br />

Vortmann aus Vehs.<br />

Hasekamp Nachrichten.<br />

1490 Diederick Hasenkamp.<br />

1490 Hille Hasenkamp.<br />

1512 Werne Hasekampe.<br />

1532 Werne Hazekamp et Fenneke uxor.<br />

1545 Bernd Hasekamp.<br />

Die Kirchenbücher der Kirche St. Georg in Badbergen berichten;<br />

Wihlm Juergen Hasecamp lässt 1673 ein Söhnlein auf den Namen Herman Taufen.<br />

Arent Hasekampf und Trine Thesing werden 1672 Copuliert. Diese Eheleute lassen 1672 eine<br />

Tochter auf den Namen Maria und am 13.12.1674 einen Sohn auf den Namen Juergen<br />

taufen.<br />

Ob Wihlm Juergen Hasecamp und Arent Hasekampf auf dem Erbkotten wohnhaft waren,<br />

kann nur vermutet werden.<br />

Vor 1753 kommt dann der Name Hasekamp in den Kirchenbüchern nicht mehr vor.<br />

1.11.1753 wurde Gerdt Hawickhorst mit Catharina Geesche Burlage getraut, und dann<br />

derselbe am 22.6.1765 mit Catharina Adelheid Wallmann, Witwe des Johann Dierck<br />

Oyemann. Dieser Gerdt Hawickhorst und seine Kinder werden auch Hasekamp genannt,<br />

doch scheint er nur als Heuermann auf Hasekamp gewohnt zu haben.<br />

10.10.1754 sind getraut Jürgen Buddeke und Adelheid von Senden-Thesing. Diese Eheleute<br />

kauften anno 1766 den Erbkotten Hasekamp und den angegliederten Markkotten Kroeger.<br />

Von ihren 6 Kindern übernahm das jüngste Kind Christine Adelheid Hasekamp, geb. 1771,<br />

die Stätte. Sie freite am 26.5.1792 den Heuerlingssohn Johann Henrich Hasekamp aus<br />

Gehrde (keine Blutmässigen Beziehungen). Christina Adelheid Hasekamp geb. Hasekamp ist<br />

am 2.12.1808 gestorben. Ihr Witwer Johann Henrich Hasekamp hat am 10.6.1820 Catharina<br />

Adelheid Vortmann aus Rüs<strong>for</strong>t geheiratet, die ihm am 26.6.1820 mit einem Söhnlein<br />

erfreute, der in der Taufe am 2.7.1820 den Namen Johann Hermann erhielt. Dieser ist aber<br />

am 20.3.1835 gestorben. Anerbe wurde Johann Henrich Hasekamp, geboren am 6.12.1805<br />

in erster Ehe seines Vaters. Dieser freite am 13.11.1828 Anna Catharina Bernhardina Kramer<br />

aus Dinklage und in zweiter Ehe am 27.1.1849 Anna Catharina Vortmann zus Vehs.<br />

Im 2. Viertel des 20. Jahrhunderts ist der Erbkotten wiederum verkauft worden. 1959 war<br />

Wilhelm Scheper, Sohn des verstorbenen Tischlers Scheper, Eigentümer der Stätte. Durch<br />

Erbschaft und Kauf soll der Hof in seinen Besitzt gelangt sein.<br />

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Haverkamp in Helle.<br />

Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt stets ein Knecht.<br />

Den Bauernhof Haverkamp liegt in der Bauerschaft Helle des Kirchspiels Gehrde im<br />

Osnabrücker Nordland. Die Bauerschaft Helle ist eine der jüngsten Mittelalterlichen<br />

Siedlungen und wird wahrscheinlich im 13. Jahrhundert entstanden sein. Sie liegt auf der<br />

Grenze zur Desenberger Mark auf der Rückseite der Rüs<strong>for</strong>ter Mark. Am linken<br />

Niederungsrande des Heller Binnenbaches liegen die 8 Halberben; Arend Theesfeld, Woltke<br />

Theesfeld, Spoede, Reeling, Berend Weglage, Vosbrinck, Espenhorst und Haferkamp. In alter<br />

Zeit war die Bauerschaft infolge Überflutungen oft Monate lang von dem Kirchdorf<br />

abgeschlossen, sodass ein eigener Friedhof angelegt werden musste um die Toten begraben<br />

zu können. Haverkamp war in der Rüs<strong>for</strong>t-Heller und in der Gehrder Mark berechtigt. Der<br />

Name Haverkamp ist topographisch und zeigt an, dass die Ländereien für den Anbau von<br />

Hafer geeignet sind.<br />

1490 Bursscop tor Helle, Ludeke Haverkamp 7 Pferde, 2 Endter, 4 Ochsen, 13 Kühe, 24<br />

Rinder, 10 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

22.4.1508 vor dem Richter Johannes von Rede verkaufen wiederkäuflich Tepe ton<br />

Haverkampe, Ludeke Schulte, Bosse to Drele und Heye to Luseke (Lüssing) als Kirchenrat zu<br />

Gehrde an das Kapitel Sylvester zu Quakenbrück für ein Kapital von 8 Mark eine jährliche<br />

Rente von 6 Schilling aus ihrem Erben, dem Konnyges Erbe und dem Mushorn Erbe, welche<br />

in der Bauerschaft und dem Kirchspiel Gehrde gelegen sind. Zeitiger Besitzer; Mencke<br />

Konnyg und Wobbeke, Arnd Mushorn und Geseke.<br />

\Urkunde Nr.353. St.A.O.<br />

1512 Helle, Haverkamp 6 (Personen?) dt. 24 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Blatt 30. St.A.O.<br />

1532 Burschop Helle, Haverkamp 1. 5 (Personen?) 2 Marc 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1542 Bursscop Helle, Haverkamp 16 Schill. Türkenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden St.A.O.<br />

1555 Kerspell Gehrde, Burschop Helle, Haverkamp 3 Mark 4 Den. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Amt Vörden St.A.O.<br />

1588/89 Burschafft Heller, Haverkamp 4 Rth., Liefftucht 19 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

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1601 Burschup Helle, Halve Erve, Johan Haverkamp 1½ Daller, Anna uxor 3 Ortt., Tepe filius<br />

9 Schill., Anna filia 4 Schill., Johan famulus 9 Schill., Grethe famula 6 Schill.<br />

Liefftucht; Tepe 1 huss. 6 Schill., Marieke uxor 3 Schill., Anna filis 1½ Schill.<br />

Rep.100. Abschn.85. Nr.2. Bl.155. Personensch. Reg. 1601 St.A.O.<br />

27.9.1631 Georg Kramer in Quakenbrück zeigt an, dem nach seinem seligen Vatter Johansen<br />

Kramer et suis Tepe Haverkampff in Bauerschaft Helle in 1620 den 17. Februar, laut meines<br />

Protocolls, auf 50 Rth. Capital, welche auch weilant Georg Arste Zeitlebens seinem Tepens<br />

Vater Johan Haverkampff seligen, verschossen, und darauf keine assecuration gegeben, eine<br />

Obligation zugestellt und Gerten Kruwenbergh zu Batbergen dafür zum Bürgen gestellt, dass<br />

solche 50 Rth. seines Kramers gel. Mutter für diesen neben allen pensione und Laste, zur<br />

genuge betzahlet, da die gefertigte Obligation nicht auffindbar, soll sie als tot gelten.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.273a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1655 wird Haverkampff wüste genannt.<br />

1659 Bauerschaft Helle, Haverkamp vacat cessat.<br />

Leibzucht 1 Fohlen, 3 Kühe, 1 Rind. 1 Rth. 17 Schill. 4½ Pf.<br />

Huesselte 1 Kuh, pauper.<br />

Schure, 2 Kühe, 1 Rind. 1 Rth. 6 Pf.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

19.2.1803 Pastor Christian Wilhelm Peithmann berichtet an das Konsistorium, dass Halberbe<br />

Haverkamp an den Pastor jährlich gibt; 3 Brödte und 3 Beiproben und weil es keinen Roggen<br />

gibt, ist es den Canon von 1 Pf. schuldig. Die Brödte und Beiproben sind fällig;<br />

a) um Pfingsten ein unstrafbar hausgebakken Brodt nebst etwa 20 Eier.<br />

b) um Michaeli ein solches Brodt nebst einen jungen Hähnchen oder auch ein Huhn.<br />

c) um Weihnachten wieder ein solches Brodt nebst einer guten Mettwurst.<br />

Um 1900 am 1. Ostertag abends um die Jahrhundertwende ist Havercamps Hof infolge<br />

Blitzschlages völlig niedergebrannt. Nur der Schweinestall blieb verschont, er diente dann<br />

der Familie Haverkamp als notdürftige Unetrkunft.<br />

1950 Das Heuerhaus des Hofes heisst "Wisk".<br />

1717-1723 Bauerschaft Helle Nr.10, Halberbe Johan Haverkamp, frei, Praestationes;<br />

Monatschatz vollem Anschlages 1 Rth. 17 Schill., Rauchschatz jedesmahl 1 Rth. 10 Schill. 6<br />

Pf., Rauchschatz von Heuerleuten 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf., an den Pastor 3 Brodt, nebts eine<br />

zugifft und 12 Pf., an den Vogt nichts, an die Gehrdische Kirche 5 Pf.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.84. RS - 85 VS. St.A.O.<br />

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1717-1723 Bauerschaft Helle Nr.10., Halberbe Johan Haverkamp, frei, Extract; Garten Landt<br />

1 Malt. 1,7 Scheff., Saat Landt 9 Malt. 2,21 Scheff., Holtz Landt 6 Scheff., Weide Landt 4,21<br />

Scheff.<br />

Summarum aller Länderei 15 Malt. 8 Scheff. 1 Viertel 2 Becher.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.89. RS - 90 VS. St.A.O.<br />

Besitzfolge.<br />

1490 Ludeke Haverkamp.<br />

1508 Tepe ton Haverkampe.<br />

1512 Haverkamp.<br />

1532 Haverkamp.<br />

1542 Haverkamp.<br />

1550 Haverkamp.<br />

1588 Haverkamp.<br />

Johan Haverkampff<br />

1620 Tepe Haverkampff, Tepe und sein Vater Johan leihen 17.2.1620 Geld.<br />

1631<br />

1655 vacat.<br />

1659 cessat.<br />

1685 Gerd Haverkamp als Aufsitzer genannt.<br />

Johann Haverkamp, * ca 1670, , Fenna Segemann, * 1674, ┼ 1741 Witwe.<br />

Johann Henrich Haverkamp, * 1752, ┼ 1797, (1) 1784, Venna Maria Hoffmann, *<br />

1759, ┼ 1784.<br />

Johann Henrich Haverkamp, * 1752, ┼ 1797, (2) 1785, Catharina Maria<br />

Wollermann, * 1752. Beide Ehen waren kinderlos. Der Hof wurde an Catharina Maria<br />

Haverkamp geb. Wollermann, Nichte Maria Geidemann vererbt.<br />

Hermann Henrich Holzgreve sive Haverkamp, * 1793, ┼ 1859, 1817, Maria<br />

Adelheid Geidemann, * 1793, ┼ 1853.<br />

Johann Gerhard von Senden sive Vehslage vel Heydmeyer, * 1809, ┼ 1908, 1857,<br />

Wilhelmina Elise Haverkamp, Anerbin, * 1835, ┼ 1885.<br />

Havighorst.<br />

Wenn du Eintönigkeit des Lebens empfindet, dann ist sie nur in dir.<br />

Havighorst ist der Classification der Höfe nach ein Halberbe in der Bauerschaft Wulften des<br />

Kirchspiels Badbergen im lieblichen <strong>Artland</strong>e des Osnabrücker Nordlandes. Es ist das einzige<br />

Halberbe dieser Bauerschaft und gehört zu der jüngeren Siedlung. Es war am ausgebauten<br />

Wulfter Esch beteiligt. Der Hof liegt nördlich zurück gestaffelt hinter der Reihe der<br />

Vollerben. In den Registern des 19. Jahrhunderts wurde er unter Nr.10. der Bauerschaft<br />

geführt. Havighorst ist ein alter Sadelhof, ein Churgenosse, der nur mit einer halben Ware in<br />

der gemeinen Mark berechtigt war. Der Besitzer dieses Sadelhofes war Beisitzer in die<br />

Goedingen, den ordentlichen Landgerichten. Das Amt ruhte auf dem Erbe. In dem<br />

Kirchspiele Badbergen zählte man 5 Kurnoten;<br />

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1) Vollerbe Wohninger in Wulften.<br />

2) Vollerbe Lindemann in Wulften.<br />

3) Halberbe Havighorst in Wulften.<br />

4) Vollerbe Feldmann in Grothe.<br />

5) Vollerbe Grothe in Grothe.<br />

Havighorst ist eine Flurname. In alten Urkunden und Nachrichten heisst es; Havickhorst,<br />

Havichorst, Habekost, Havekost, Habichhorst, Habichthorst, Havighorst, Hawichhorst,<br />

Hawighorst, Habighorst u.s.w.<br />

Hawick, Hawig ist Habicht; Horst, von Ho, rost kommend kennzeichnet eine erhöhte<br />

trockene Stelle im Wasser oder Moraste. Also Havighorst ist eine Stelle, wo der Habicht sein<br />

Wesen hat.<br />

1427 It. Gisecke von Wulfften hefft entfangen dat hues tor Wonynge to Wulfften, dat hues<br />

tor Lynden to Wulfften und den Koten tor Havickhorst to Wulfften belegen in der Kerspell to<br />

Batbergen. Ite. Hermans hues to Hone dat wandages Wolcke bouwede und den Koten tor<br />

Hove, und den Koten tom Slade in der Burscap tor Hone in der Kerspell van Dincklage.<br />

Msc. II. 162. S.108. Nr.401. Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 Acta st. hicin<br />

Castro Vechte anno 1427 St.A.M.<br />

1430-1436 Protokoll.<br />

Brant de Wulfthem, de Wonynge tho Wulfthem, dat Erwe tho Lynden, Mensinck, de<br />

Havickhorst, den Hasekamp ... in alle der Wys, wo Wilne Gysecke van Wulfthem syn Vader<br />

tho Lene hadde ....<br />

Msc. II. 162. S.113. Nr.436. Lehnbuch Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 St.A.M.<br />

Der aufsitzende Bauer trug vor alters von dem Bischof zu Münster den Hof als Lehn. Die<br />

Familie Havighorst war bald der Augustiner Confession, bald der Katholische Kirche zugetan.<br />

Berend Bremker sive Havichorst wird 1708 und 1715 sogar als Katholischer Provisor<br />

genannt.<br />

1427 wird die Hofstätte Koten tor Havickhorst bezeichnet.<br />

Msc. II. 162. St.A.M.<br />

1490 Bursscop to Wulfften, Haveckhorst 4 Pferde, 3 Kühe, 1 Rind, 9 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Blatt 47f. St.A.O.<br />

1512 Wulfften, Ludeke Havichorst 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Bl.62. St.A.O.<br />

1532 Wulfften, dt. marcam Ludecke tor Havichorst IIII 20 Schill.<br />

Gesen Katharina pauper.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

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1561 circiter freiet Johan Havickhorst, ein abgehender Sohn des Halberbes, Thale, die Witwe<br />

des Herman Haussman in Rüs<strong>for</strong>t, und wird durch diese Eheshliessung Colon Hausman oder<br />

Hussman. 1587 hat der Sohn Hinrich seine Schwester Töbe freigekauft, 1590 hat Hinrich<br />

seine Schwester Grete für 12 Thl. freigekauft.<br />

Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

1458 up den Leendage tor Vechte.<br />

It. Brandt van Wulften hefft entfangen etc., de Wonnynge, de Linde, de Havickhorst, dat hus<br />

to Mensinck, in der Kerspell van Badbergen in der Bauerschaft to Wulften, den halven<br />

tegeden to Lodbergen in den Kerspell van Lonnyngen, des Byzcopes hues to Suel in der<br />

Kerspell van Lastorpe, dat Erve to Hoene in der Kerspell van Dincklagen.<br />

Msc.II. 162. S.223. Nr.341. Lehnbuch Bischof Johan von der Pfalz 1457-1465.<br />

1472 feria 6ta post Joannes Bapte.<br />

It. Brant van Wulffen hevet entfangen, de Hameckhorst (Haveckhorst) in der Kerspell und<br />

Gerichte van Badberge in der Burschap to Wulften.<br />

Msc.II. 163. Vechtisch Leenboeck S.116R.<br />

1483 up avent der hilligen Dree Konynge.<br />

Ghyse van Wulften myt den Erve tor Lynden, myt Ludeken Erve to Havickhorst, myt den<br />

tegeden over Mengerdes Erve, myt den tegenden over Reyneken Soneken Erve, Semptligen<br />

in der Burschap to Wulften und in der Kerspell to Batbergen gelegen, unde myt Lutiners<br />

(Lutmers?) Erve to Hoene in der Burschap to Hoene unde in der Kerspell to Dincklage<br />

belegen, alle in Denstm.<br />

Msc.II. 163. S.66/66R. Nr.487.<br />

1487 die Division Apostulorum Bernardus Voss, myt den Erve tor Linden, myt Ludiken Erve<br />

to Havinckhorst, myt den tegeden over Reyncken Soncken Erve, Sementlige in der Burschap<br />

to Wulfften und in der Kerspell van Batbergen gelegen, und myt Luetinck Erve to Hoene in<br />

der Burschap to Hoene und in der Kerspell Dincklage, alle in maten, als de vorg. Erve und<br />

gudere Selge Gyse van Wulffen van Uns to Leen to holden plach, und nu na zynen Tode up<br />

Neesen zyn echte Suster des vorsc. Berndes eelige Huesfrouw gekommen und Verfallen zyn.<br />

Zeugen; Sandero Droste et Gotfrido van Munster.<br />

Msc.II. 163. S.84. Nr.571.<br />

1525 Gemeine Leendach tor Vechte, up dinxdach na unnser Leven Frouwenn Visitationis<br />

dage, item Gysseke Voss is beleent myt Gerkenn hues tho Moer in den Kerspell van<br />

Alffhussenn, des Bysschups hues unde Erve in den Kerspell tho Lastorpe, Luthmars Erve tho<br />

Hone in den Kerspell tho Dincklage, Engelkenn Erve tho Wanynge, Ludeken Havychorst Erve,<br />

Hinrichs Erve thor Lyndenn, unnd twe huysser tegedenn Reyneken Szonekenn, Johan<br />

Mengerdes in den Kerspell vann Badtbergenn.<br />

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Msc.VII. Nr.406. Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1522-1532 S.103.<br />

1536 Lehntag in Vechta, Gyseke Vohs is Beleent mit Hinricks Erve to Morhues in dem<br />

Kerspell van Alfhusen, des Bischops Hues unnd Erve in dem Kerspell to Lastorpe, Luthmans<br />

Erve to Hone in dem Kerspell to Dincklage, Engelken Erve to Wonynge, Lampen<br />

Havickhorstes Erve, Johannes Erve tor Linden, und twe Huser tegeden over Reinecken<br />

Sonecken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem Kerspell to Bathbergen.<br />

Msc.VII. 165. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553 S.112. Nr.587.<br />

1552 am Sundage Jubilate, Wy Frantz etc. doen kundt ...., Herberten Vohs zeligen Giseken<br />

Vohses Sonne mit in Behoif siner Broder ..., mit Hinrichs Erve to Moerhues in dem Kerspell<br />

van Alfhusen, mit des Bischops Hauss und Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit Gotiken Erve<br />

to Hone in dem Kerspell to Dincklagen, Johan Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes<br />

Erve, Juerigen Erve tor Linden, und twe Huesern tegeden over Johan Soneken Erve, Johan<br />

Mengerdes Erve im Kerspell van Badtbergen gelegen, in Mathen ...<br />

Msc.VII. 165. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1553 S.112. Nr.588.<br />

17.10.1560 up dem gemeinen Vechtischen geholdenenn Leendage, Johan Voss seligen<br />

Jaspers Sonne iss beleent mede in behoiff synes Broders Cord Voss unnd syner Susters myt<br />

Lampen Havickhorstes Erve in maten dat ...<br />

Msc. 408 Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1558-1566 S.139.<br />

17.8.1569 auff gemeinen Münsterischen Vechtischen Lehentage, Clauwesen vonn Langenn<br />

Engelberts Sohn, ist beleent als ein volmechtiger von wegen unnd zu behuff Juttenn,<br />

Gessken und Hilbergen seligenn Jasper Vosses dochterenn, mit Lampen Havickhorstes Erve,<br />

in massen ...<br />

Msc.VII. 409. Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1567-1574.<br />

1581 Im Sachsenbuch ist gesagt, dass die Wulffter Mannen im Walde (im Wohld) eine<br />

gemeine Wiese haben. Berechtigt an dieser ist auch Havighorst.<br />

Sachsenbuch 25.1.1582 St.A.O.<br />

1589 Wulfftenn, Havickhorst 1 Daller 20 Schill., Havickhorstes Liefftucht 5 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1599 Bursschap Wulfften, Havickhorst 3 Ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1603 wurde Tale Havickhorst gebrüchtet. Die Nachricht darüber lautet; Tale die<br />

Havickhorstesche wegen gethanen und gewrogten Zaunrichtungh in gemeiner Wulffter und<br />

Wedeler Marck 3 Thl.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 der Mengerschen Sohne Johan und Jorien angerichteten tumultes und daher<br />

verbrochenen stillstandess 4 Thl., Johan Gervesman selbiger Sache 3 Thl., Lampe Gerdt und<br />

Herman Havickhorst selbiger Sache 6 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1613 wurden Gerd und Lampe, Gebrüder Havickhorst, mit der Stätte belehnt.<br />

St.A.Münster<br />

6.9.1623 war Havickhorst durch eine Schuldverschreibung von 40 Thl. der Moeringsburg<br />

verbunden, welche Schuld 1797 noch nicht beglichen war.<br />

Hofakten Havighorst.<br />

1624 Gerdt Havickhorst gemachten geringen Zuschlages uss gemeiner Mark 4 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

16.11.1627 Gert Havickhorst und Toebe, Eheleute in Wulften, bekennen für sich, Lampe,<br />

Tale, Herman, Gert und Greten, ihre Kinder und Erben, alles was Toeben aus der elterlichen<br />

Wohnung zugesagt und versprochen worden war, von Herman zur Wohnung und Grete,<br />

Eheleuten und Toebes Eltern, zur genuege erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.113. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

25.11.1627 Coram Judice Leuningk.<br />

Berent Soencke in Bauerschaft Wulfften und dessen Töchter Luecke und Tale, letztere cum<br />

autoritate patris, bekennen alles, was Catharina Havickhorst, uxor et mater, aus Havickhorst<br />

Erbe in Wulfften an Kindesteil und Aussteuer zustand, von ihren Schwager, Vettern und<br />

Schwiegerinnen Gerten Havickhorst und Toeben, Eheleuten, jetzigen Besitzern des Erbes,<br />

erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.113. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628 Halberbe, Gerd Havickhorst 1 Rth., uxor 10 Schill. 6 Pf., alte Mutter Leibzuchtersche 5<br />

Schill. 3 Pf., ein Junge 1 Schill., Halbfamula 2 Schill., Leibzuchter Mann 10 Schill. 5 Pf., uxor 5<br />

Schill. 3 Pf., noch ein altes Weib Husselte 2 Schill Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

22.7.1629 Berent Soeneke in Wulfften bekennt für sich, Catharina uxore, liberis et<br />

haeredibus 100 Rth. Dieterich Leuningk, Richter zu Quakenbrück, uxori Margaretha Meiers<br />

et haeredibus zu schulden, die jährlich mit 6 Rth. uf Jacobi zu verzinsen sind bei ½ lährlicher<br />

Löse, sub hypotheca bonorum.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.154. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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1631 Bauerschaft Wulfften, Halberbe Havickhorst 3 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

27.10.1631 die Wulfter Erbleute; Berendt Sonneke Bauerrichter, Herman zur Wohnung,<br />

Hinrich Lindeman, Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Juergen Roesman, Juergen Mengert,<br />

Johan Gervesman der juenger, Dieterich Gralman, Herman Meesman et Johan Helmert<br />

vergleichen sich mit Matthias Wehlborg in Wehdel wegen Plaggenmaehens in der Wulfter<br />

Mark.<br />

Hofakten Wehlburg.<br />

18.1.1632 mittags um 11 Schlegen vor Notario, im Hause des Notars, erschienen die Erbaren<br />

Berent Soencke, Gert Havickhorst, Johan Soencke, Johan Linneman, Jorrien Roessman und<br />

Jasper Woninger und cavirten für deren Bauerschaft abwesende Eingesessenen und lobten,<br />

nachstehenden Vertrag halten zu wollen. Berent Soencke, Gert Havickhorst für sich und ihre<br />

abwesenden Mittinteressenten, Erben und Nachkommen verkaufen unwiderruflich einen<br />

freien Erbwegk über ihre Marken an den Erbaren Herman Garsten (Gast), dass er den<br />

Stallmist darüber nach den Jorrien Ruwe, dem alten, angekauften 4 Stücken Landes ufm<br />

Berge in Batberger Esche, zwischen Jorrien Hackemans und Gert Wehlborgs Lande belegen,<br />

und von da die Garben und Früchte nach Garsten Hause fahren kann. Anno 1632 den 29.<br />

December, coram Judice Leuningk, praesentibus Gerten Polle und Johan Rotbert, Jorriens<br />

Sohn, testibus, ist dieser Kauffbrieff versiegelt.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.314. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1636 bezeugen die Badberger Kurnoten Gerdt Havickhorst, Juergen de Grote, Henrich zur<br />

Linden, Wessel Veldman und Herman zur Wonnunge dass sie und ihre Vorfahren zum Koer<br />

und Gerichte Batbergen gehörig gewesen seien. Sie hätten von alters die Gerechtigkeit, dass<br />

sie einigerlei Dienste dem Amtshauss Fürstenau zu leisten nicht verbündig, allein dass sie in<br />

Zeiten, wann ein Glockenschlag geschieht, daselbst einen Schilling zu geben schuldig waren.<br />

Die Kurgenossen behaupten auch, den Wolfsjagden nicht folgen zu brauchen.<br />

Hist. Ver. V. 621. I. Dep.6b. St.A.O.<br />

2.11.1636 Drost Michael Wilhelm Kobolt von Tambach befreit die Korgenossen Wessel<br />

Veltman, Herman zur Wohnunge, Hinrich zur Linden, Juergen der Grothe und Gerdt<br />

Hawickhorst von allen Diensten gegenüber Fürstenau. Diese Befreiung wird am 15.9.1781<br />

von Osnabrück erneut bestätigt.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

30.4.1641 Gert und Lampe Havickhorst, Gebrüder, in Bauerschaft Wulfften, bekennen pro<br />

se, uxore, liberis et haeredibus, dem Ernhafften Henrich Laneman, Ratsverwandten in<br />

Quakenbrück zu schulden; Gert Havickhorst 34 Rth., Lampe Havickhorst 30 Rth., die jährlich<br />

zu verzinsen sind bei ½ jährliche Löse. Sie setzen zum Pfande eine gerichtliche<br />

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Verschreibung des Dietrich Graelman vom 1.6.1622, sowie 35 Rth. in Graelmans Stätte mit<br />

Consent des weiland Caspar Staell zu Suthausen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.94. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

17.6.1642 Toebe zur Havickhorst mit Autoritate Herman Garstens, ihres erbetenen Curators,<br />

verpflichtet sich, dem Herman Hillingk die zum Pfande gesetzte Brede Landes frei von<br />

Contributionen zu halten.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.2.1643 Coram Judice Leuningk.<br />

Lampe Havickhorst in Bauerschaft Wulfften und dessen Kinder Lampe und Taleke, bekennen<br />

für sich und Erben, den Eheleuten Johan und Anna Laneman, Kindern und Erben 100 Rth. zu<br />

schulden, die sie jährlich mit 6 Rth. zu Ostern verzinsen wollen. Hypotheca specialis ihre<br />

sämtlichenguthaben von 200 Rth. bei Gervessman, von dem sie 2 Acker von 6 Scheffelsaet<br />

ufm Schirpkampff unterhaben.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.158. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.2.1643 Coram Judice Leuningk.<br />

Toebe, weilant Gert Havickhorstes zu Wulfften Wittib, und deren Sohn Lampe, die Wittib<br />

autoritate electi curatoris Wessel Ottemans, bekannten den Eheleuten Johan und Anna<br />

Laneman, Kindern und Erben 136 Rth. schuldig zu sein, die jährlich mit 8 Rth. und 1 Ort zu<br />

verzinsen sind bei ½ jährlicher Löse, und setzen Land zum Pfande.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.158. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.3.1643 Coram Judice Leuningk.<br />

Toebe, Wittib Gerten Havickhoersten, und deren Sohn Lampe zu Wulfften cum curatore<br />

Wesselen Otteman bekannten, Johan Laneman und Anna Blankenfurt, Eheleuten, 163 Rth.<br />

schuldig zu sein, die jährlich mit 8 Rth. und 1 Ort zu verzinsen sind bei ½ jährlicher Löse, und<br />

setzen Land zum Pfande, in das 10 Scheffel Rogken gesaet werden kann. Die Debitores<br />

versprechen, das Land jederzeit contributionsfrei zu halten.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.163. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1643 Seligen Gerten Havickhoerstes Wittib Toebe in Bauerschaft Wulften, bekennt mit<br />

Autorität Ihres Bruders Jorrien Wonunger, der Marieken Kappelmans und deren Erben 20<br />

Rth. schuldig zu sein, die sie angeliehen hat, und setzt Land zu Pfande.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.187. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.6.1643 Toebe zur Havickhorst in Wulften mit Sohn Lampe als Vormünder bekennt für<br />

sich, Kinder und Nachkommen, den Eheleuten Herman und Tale Hillingk 68 Rth. schuldig zu<br />

sein, und versetzt zur Sicherheit denselben 1 Stück Land, 4 Scheffel Rogkensaat gross.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.175. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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17.6.1643 Toebe zur Havickhorst in Wulften mit Autoritaet Herman Gaesters (Gast), ihres<br />

erbetenen Curators, verpflichtet sich, obengenannte Brede, das an die Eheleute Herman<br />

und Tale Hilling versetzte Land, von jeglicher Contribution frei zu halten.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.175. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

19.1.1644 Toebe, Witwe Havickhorst, aus der Bauerschaft Wulften sistirt Bernten Soencke,<br />

Wessel Otteman und Casparen Woninger und bittet, dieselben unter Aidt zu befragen<br />

wegen des Erbes. Obengenannte bestätigen, dass Gert Havickhorst das Erbe zu Lehn von<br />

Stift Münster getragen hat.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.2.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Tobe Havickhorstes, Berent Soeneke, Jasper Woninger und Lampe Havickhorst<br />

und erklären, dass zu Havickhorstes Erbe gehörig seien; als erstlich dass Erb- und<br />

Leibzuchthäuser, eine Scheune, ein Backhauss und ein Spiker mit drey Gartens und geholtz<br />

ufm Hofe.<br />

1) ufm Lefferdieck ein ort Landes von ein Moltsaat Rogkens.<br />

2) ufm Nortkampffe 2 Stücke von 9 Scheffelsaat Rogkens.<br />

3) hinter Soeneken Höffe daselbst 6 Scheffelsaat Rogkens.<br />

4) item vor Soeneken Höffe ein Stücke mit einem Acker von 6 Scheffelsaat.<br />

5) item ein Stücke am Wege bei Graelmans Höffe von 2 Scheffelsaat.<br />

6) item bei Roessingk ein ort Landes von 3 Scheffelsaat Rogken.<br />

7) item bei Mengers Lowiesen 4 Scheffelsaat Rogken.<br />

8) item ufm Cruempell 3 Scheffel Rogken.<br />

9) item bei Linnemans Wiese 3 Scheffelsaat Rogken.<br />

10) item bei der Wonungk 3 Scheffelsaat Korens.<br />

11) item eine Wiese, die Holtwiese geheissen, darein 18 Scheffel Korens gesayet und ein<br />

Fuder Heuwes Jarlichs gewunnen werden, und ist die Wiese 100 tritt langk und 60 tritt breit<br />

und von Jarlichs mehr nicht alss 15 Rth. zur Heur thuen.<br />

12) item eine Wiese von ungefehr Acht fuder Heuwes, im Woelde belegen.<br />

13) item beim Hasekampffe eine Wiese von Veer fuder Heuwes.<br />

14) item ein Theill in gemeiner Wiese, Ungefehr ein fuder Heuwes.<br />

Testes; Arent Elman und Gert Korff. Act. ut supra.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.195. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.2.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Lampe Havickhorst, dass er anno 1613 und sein seliger Bruder Gert Havickhorst mit dem<br />

Havickhorst Erbe zu Wulfften von der fuerstlich muensterischen Regierung alss dominis<br />

directis belehnt worden, und da seines seligen Bruders Sohn Lampe geheissen, von seiner<br />

Mutter Toebe zum Havickhorst, alss tutore Ihrer saemtlichen Kinder, zum Lehntraeger<br />

benennet, so wolle er Lampe in behueff seines Bruders Kinder bester gestalt rechtens,<br />

sothanes Erbe cum omnibus pertinentis domini directi, dass dieselben ad successionem<br />

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feudatem Vocati damit wieder belehnt werden mugen, abgetreten haben, alles ohne<br />

gefehrde.<br />

Zeugen; Berent Soeneke und Jasper Woninger.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.195. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

20.1.1644 Toebe, Witwe des Gert Havickhorst, mit autoritate ihres Sohnes Lambert,<br />

verkauft den Ernhafften Johan Lanwer und Frau Anna, Kindern und Erben, eine Wiese,<br />

Holtwiese geheissen, in der Bauerschaft Wulften, zwischen Sonecke, Graelman und der<br />

Ametlage (Ahntlage) belegen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1644 verkauft Gert Hawighorst's Witwe Toebe an Johan Laneman? aus dem Dorfe<br />

Badbergen (siehe vorhergehende Urkunde, in der Käufer Johan Lanwer heisst) die<br />

sogenannte Holtwiese in Wulften, nachdem sie von dem Bischof Ferdinand zu Münster für<br />

allodial erklärt worden ist.<br />

Gert Hawighorst hatte zuvor den neuen Garten, 200 Rth. wert, den Garten bei der<br />

Leibzucht, 20 Rth. wert, und noch 2 Stücke Land, etwa 100 Rth. wert, angekauft. Diese<br />

Grundstücke werden für die Holtwiese nun Lehnrührig erklärt. Der neue Eigentümer der<br />

Holtwiese hat 1651 dieselbe an den Vogt und Rittmeister Wilhelm Schmidt, dem damaligen<br />

Besitzer des Moeringburrgische Hauses in Badbergen Nr.49., für 300 Rth. und 6 Rth.<br />

Weinkauf weiterverkauft. Sie war zwischen Soencken und Graellmans Gründen und der<br />

Ahntlage gelegen.<br />

10.2.1644 Nachmittags circa 2, erscheinen Toebe Havickhorst und deren Sohn Lampe und<br />

constiuirten Herrn Conradum Hardement, Secretarium der fürstlichen Cantzelei gestellt von<br />

den Herren Cantzelaeren und Regierungs Raeten Ihr Havickhorstes Erbe, in der Bauerschafft<br />

Wulfften, Kirchspiel Batbergen, belegen, in behueff gedachtes Lampes zu Lehn zu<br />

empfangen, und den gewonlichen Lehnsaidt in Ihrer und seine Lampes Seele zu schweren<br />

und abzulegen, sonsten auch gehoerendes Reversatt herausser zu geben. Lobten denselben<br />

schadlos zu halten.<br />

Testes; Berent Soeneken und Lampe Havickhorst.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.196. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.2.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Es erscheinen Toebe Havickhorst, Berent Soeneke und Jasper Woninger und bezeugen, dass<br />

Toebe zur Havickhorst ihrer Kinder alleiniger tutor ist und sonst keine anderen tutores<br />

verordnet sind, ohne gefehrde. Act. ut supra.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.195. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

26.2.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Lampe Havickhorst, Berent Soeneke und Wessel Otteman aus der Bauerschaft<br />

Wulfften, und erklären, demnach Gert Havichhorst, ihr respective vielgeliebter Vatter,<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 104 / 323


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Schwager und Nachbar vuer etzlichen Jahren von dero Bauerschafft Wulfften auss<br />

deroselben gemeinen freyen Marken einen Plaets zum Garten gemacht, der neue Garten<br />

geheissen, und über 200 Rth. wehrt, item noch ein Plaets an der Leibzucht belegen vuer 20<br />

Rth., item einen Ort Landes von zwey Scheffel Rogkensaat so 50 Rth. wehrt und entlih einen<br />

Ort Landes am Bell im Woelde fuer fuenffzig Rth. erblich an sich gekaufft und nun an Johan<br />

Laneman, jedoch uf Ratification domini directi und Lehnherren, dessen hinterpliebene<br />

Wittib Toebe zur Havickhorst mit beliben obbt. Lampen Havickhorstes Ihres Sohns und<br />

Curatoris, eine Ihre Wiese, die Holtwiese geheissen, erblich verkauffen und geben dafuer<br />

oben angefuehrte Laendereien zu haenden Hochfuerstlicher Gnaden, Stiffts Muenster,<br />

u.s.w. Rep.958. Nr.3. Quak. S.197. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

12.7.1644 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Berent Soeneke, Jasper Woninger, Churgenossen des Gerichts, und Wessel<br />

Otteman, der Bauerschaft Wulfften Eingesessene, und bekennen, dass Johan Laneman vor<br />

einigen Monaten von der Wittiben des Gerten Havickhorstes Toebe eine Wiese, die<br />

Holtwiese geheissen, gekauft habe und sie nun die angekauften freien Gruende<br />

uebergeben.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.1209. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

29.7.1644 Coram Judice Leuning.<br />

Gert Amerkampff zu Langen klagt contra Toebe, Wittibe Havickhorst zu Wulften, auf 80 Rth.<br />

Capital und 6 Rth. Zinsen. Die Wittibe Havickhorst anerkennt die Forderung und vergleicht<br />

sich dahin, dass sie ab dato in Veerzehn tagen dem Creditori 12 Rth. und in den folgenden<br />

Jahren in der Ernte 7 Rth. und 5 Rth., also 12 Rth. auf Capital und Zinsen zahlen will, mit<br />

Anlobung die Fruechte nicht abzufahren, bevor die Gelder bezahlt sind.<br />

Testes; Dominus Arnoldus Duevelll, Caspar Woninger und Dieterich Kruewenberg.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.235. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

22.4.1646 Sonntages, vor Notario erscheint Tale Havickhorstes mit Eheleiblichen Sohn<br />

Lampe in der Bauerschaft Wulfften. Tale mit Consent des Sohnes erklärt für sich, Kinder,<br />

Erben und Nachkommen, den Eheleuten Johan Brorman und Marie Kappelman Veertzig Rth.<br />

zu schulden, 20 Rth. in Anno 1643 den 13. September, von Marie ausgetan und die übrigen<br />

20 Rth. nun empfangen. Sie verspricht, den Betrag alle Jahre uf Sancti Michaelis Archangeli<br />

mit dritten halben Rth. zu verzinsen, und setzt zum Pfande ein Stück Land ufm Roretkampffe<br />

ufm Leferdingk, dass Niedrigste Stücke geheissen und drittenhalb Scheffel Rogkensaet gross,<br />

zwischen Havickhorstes anderen Ländereien belegen, und sonsten Ihr gantzes Erbe,<br />

semptliche Habende und zugewinnende bewegliche und unbewegliche Haab und Güter, ½<br />

jährliche Löse.<br />

Hofakten Havickhorst.<br />

Bemerkung; Man lese statt Tale Havickhorst Toebe Havickhorst, was richtig sein wird.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 105 / 323


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13.3.1650 Lambert Hawickhorst und Frau Ennecken Lyhren modo Renken zu Wehdel<br />

bekennen, dass ihre Vorfahren an Reinken Stelle anno 1577 von Byinck zu Lechterke eine<br />

Wiese gekauft, weil sie aber geld beschwert sind, haben sie diese Wiese am 30.12. negst<br />

vorigen Jahres an Johan Meyer zu Bergfelt und Menken Meyer, beide in der Bauerschaft<br />

Grothe, verkauffet.<br />

Notar Johannes Henricus Hembstede.<br />

Bemerkung; obiger Lambert ist Sohn des Lampe Havickhorst, der am 10.2.1644 auf<br />

Belehnung verzichtet.<br />

12.3.1653 Mittwochens vormittags zwischen 11 und 12 Schlegen, erklärt vor Christian<br />

Vorthcamp, Not. publ., Lampe Havickhorst für sich, seine Haussfrauwen Elsche und Erben,<br />

dem Johan Broerman in der grossen Bauerschaft und dessen Haussfrauwen Marieken und<br />

ihren Erben, 30 Rth. schuldig zu sein, die sie jährlich auf Michaelis bei ½ jährlicher<br />

Lösekündigung landsitlich verpensionieren wollen und einen Acker Landes von 2<br />

Scheffelsaat auf dem Wulffter Esche, zwischen Goedeken und Everdt Messmans Lande<br />

belegen, zum Pfande.<br />

Hofakten Havickhorst.<br />

1655 Wulfften, Halberbe Havickhorst 2 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 3 Rinder, 3 Schweine.<br />

Leibzucht 2 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

23.3.1660 Die Churgenossen Lampe Havighorst, Gerlich Lindeman, Jasper Wohnunger, in<br />

der Bauerschaft Wulften, Johan Veltman und Johan Grothe, in der Bauerschaft Devern,<br />

werden auf grund vorgebrachter Documente und der Verfügung vom 3.11.1636 von Dienst<br />

frei erklärt.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Wulften, Halberbe Havickhorst 2 Rth. 11 Schill. 3 Pf., Leibzucht 1 Rth. 15<br />

Schill. Viehschatz. Dieser Viehschatz wurde viermal im Verlauf des Jahres erhoben.<br />

1661 Viehsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

9.10.1665 vor dem Bischöflichen Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage,<br />

Henrich Horn, quitieren Gerlich Linneman und seine Frau Anneken, aus der Bauerschaft<br />

Wulften, Kirchspiel Badbergen, über 120 Rth., die sie von Gerd Mengert genannt Pungen in<br />

Wulften bar geliehen haben. Linneman setzt zum Pfand seine sogenannte Holzwiese,<br />

zwischen der Amtlage und dem Korten-Kamp belegen, mit einem Ende anstossen an<br />

Rittmeister Schmidts, Vogtes zu Badbergen, Wiese mit dem Recht der ährlichen Nutzung<br />

durch den Gläubiger an statt einer Barrente, aber mit der Verpflichtung der Ufer- und der<br />

Grabenunterhaltung, soweit sie zur Wiese gehört, während darüber hinaus der Schuldner<br />

sie auf siv=ch nimmt. Beiderseitige halbjährliche Kündigung zu Michaelis wird vorbehalten.<br />

Zeugen; Hans Martin Buesch, Gerichtspedell, und Lampe Havichhorst.<br />

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Rep.28. Erw. B. Nr.7. Urkunde Nr.6. St.A.O.<br />

1666 mussten die Kurgenossen Lindeman und Havickhorst vier von den Gröhnloher<br />

Männern verkaufte Zuschläge in Augenschein nehmen und ihre Größe schätzen.<br />

Rep.122. IIIB. 578. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulften, Halberbe Havickhorst 1 Hauptfeuerstätte, Leibzucht 1<br />

Nebenfeuerstätte. Freylandt nach Scheffelsaet so zur hewr thuet etwa 1 Thl. ¾ Thl. ½ Thl.<br />

------ ------ ------<br />

12 12 9<br />

Wiesengewachs nach fuder Zahl; 6.<br />

Gartengrund nach Scheffelsaet; 2.<br />

Leibzucht;<br />

Gartenlandt nach Scheffelsaet; 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Hofbeschreibung 5.3.1667 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulften Halberbe Havickhorst 1 Rth. 10 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Rev. Reg. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Wulften, Halberbe Havickhorst 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

6.6.1682 Margaretha Wehlborgs, nachgelassene Wittib des Juergen Rossman, und ihre<br />

Vormuender Johan Meyer zu Bergfeld und Lammert Rossman zu Wulften an einer und die<br />

Eheleute Thiess und Tobke Rossman an anderer Seite, vergleichen sich wegen der<br />

Unterhaltung obengenannter Wittiben. Thies Rossman nunc Havickhorst verpflichtet sich,<br />

seine Mutter Margaretha, Wittiben Rossmans, a dato bis künftigen Michaelis in sein Haus zu<br />

nehmen, zu hegen und zu pflegen, so gut als der Tisch vermag, dazu will er ihr taeglich eine<br />

Kanne Bier holen lassen, welches vorget. bezahlen wollen, wofür ihm Havickhorsten ein<br />

Stück Landt, die Bodenbrede genanndt, so itzo mit Rocken besahmet, künftigen Jacobi frei<br />

einzuarnen angewiesen wird. Auch verpflichtet man sich, falls gedachte Wittibe nach dem<br />

Willen Gottes in Krankheiten geraten sollte, Havickhorst jederzeit beizustehen.<br />

Zeugen Gerd Kopman und Albert Battrupff, Einwohner von Battbergen.<br />

Notar Gustavus Surenbrock.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

26.9.1682 Ich Tiass Havickhorst bekenne mit Unterschrift, dass ich mit meiner lieben Mutter<br />

Vormündern als Johan Meyer zu Berchfeld und Lammert Roossman vergleichen und<br />

verdragen bin obgenannte meine Mutter ein halb Jahr als von Michaeli 1682 bis Ostern<br />

1683 selbige mit Notturftigen Essen und Trincken versehen und solches ihr unstraffbar zu<br />

verschaffen und soll in anderen ihrer Verpflegung nichts ermangeln ist alsolches<br />

Verschaffung und Bedienungh von den Vormündern vor obengenannten halbe Jahr vor 10<br />

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Thl. Habe auch obengenannten 10 Thl. von den Vormündern entfangen. Thue davon<br />

quitiren anno 1682 den 26. September. Weilen Thyes Havickhorst nicht kan schreiben, hat<br />

er dass Kreutze mit seiner Handt gemaket.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1692 reichen Badberger Bauern wegen durch Regen und Hochwasser erlittenen Schaden ein<br />

Gesuch um Steuererlass bzw. Steuermässigung ein, unter diesen Antragstellern war auch<br />

Havickhorst. Die Überprüfung des Antrages ergab folgenden Bericht; Havickhorstbehl, 10<br />

Fuder Heugewachs und ahn Korn vertrinken 1 Molt. 10 Scheff. Diesem seine Wiesen stehen<br />

noch Knie tiff unter Wasser.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.13. Remission von Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

14.1.1696 nachmittags zu Glocke Dreyen. Johan Meessman und Lambert Roessman aus der<br />

Bauerschaft Wulften mit Vollmacht sämtlicher Eingesessenen der Bauerschaft Wulften in<br />

einem Streit mit den Erbmännern von Wedell, ersuchen den miterschienenen Herman<br />

Havighorst, der 81 Jahre alt ist, über den Verlauf der Mark zubefragen.<br />

Rep.958. Badbergen 1696-1708 Rudolf Günther Meyer Notar St.A.O.<br />

14.1.1696 nachmittags zu Glocke Dreyen. Die Ehrsamen Johan Meessman und Lambert<br />

Rossman, Churgenossen der Bauerschaft Wulfften, in Vollmacht sämtlicher Eingesessenen<br />

der Bauerschaft, sistiren Herman Hawighorst, der beinahe 81 Jahre alt ist, und bitten<br />

denselben zu befragen und Zeugnis darüber zu ertheilen, dass die Mark zwischen<br />

Hawickhorst Beel und Wehdeler gemein Wische directe auff der Buell huetten zu Wulffteren<br />

ohnstreitig gehöre. Herman Hawighorst bestätigt an eidesstatt, dass solches richtig ist.<br />

Rep.958. Badbergen 1696-1708 Rudolf Günther Meyer Notar St.A.O.<br />

7.7.1701 vor dem Notar Andreas Cassius in Ankum verkaufen Juergen Wehlborg, der im<br />

Dorfe Badbergen wohnhaft ist, und dessen Ehefrau Anna Regina geb. Bierbach, dem Gerten<br />

Klatten zu Vehs und dessen Frau Anna Middelkamp einen Mannskirchenstand in der Kirche<br />

St. Georg zu Badbergen, negst Lienesches Stand, für 32 Rth.<br />

Zeugen; Johan Wiedeman in Anckum und Hinrich Hoemer zu Asslage.<br />

Kaufvertrag auf Meyer zu Bergfeld.<br />

24.6.1708 Badbergen. Die Provisoren beider Bekenntnisse Johan Rethorst, Wessel Elting,<br />

Gerd Wilhelm Wellman und Berent Havickhorst, bekunden dem Gerd Klatten zu Vehs über<br />

einen von Juergen Wehlborg in Badbergen ehemalen anerkauften Kirchenstand am<br />

19.6.1708 Consens erteilt zu haben.<br />

Meyer zu Bergfeld.<br />

23.11.1706 sind Mencke Beckerman itzo Habichhorst und Sophia Sabina Habichthorst in der<br />

St. Georg Kirche zu Badbergen copuliert.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

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6.5.1700 die Erben des sehligen Johan Rossmans, Meister Albert Bottrupff, Johan Gerdt<br />

Rossman und Tepke Havickhorstsche mit Beistand des Lambert Rossmans, bekunden von<br />

Johan Rossman Vollmacht zu haben, dem für achtbaren Johan Theissing, Einwohner in<br />

Battbergen, und dessen Frau Luecke, ihren Kindern und Erben einen gutsherrlichen Consens<br />

Brieff von 80 Rth., so gehalten an Helmerts Erbe, Saldo von 28.11.1651, zu Wulften zu<br />

cediren.<br />

Rep.958. Badbergen 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />

10.5.1702 umb mittag. Der Ehrbahre Berndt Brembke genannt Havichorst zu Wulfften,<br />

erklärt für sich, Ehefrau Töbke, Kinder und Erben, 100 Rth. current Marckgeld dem auch<br />

Ehrsahmen Johan Klatte itzo Meier zu Bergfeldt und dessen Ehefrau Marcken, Kindern und<br />

Erben schuldig zu sein, die bei ½ jährliche Löse zu verzinsen sind, und setzt zum Pfande<br />

sämtliche Haab und Güter ohne Einige exception. (Urkunde auf Havickhorst)<br />

22.5.1703 in Sachen der alten Beckermanschen nahmens Marcken Barlage, sehl. Mencken<br />

Beckermans nachgelassene Witwe, mit Consens ihres Beistandes und lieben Bruders<br />

Herman Barlage, wie auch Söhne und Schwiegersöhne, namentlich Herman Beckerman und<br />

Mencke Beckerman (Colon. Habichhorst) als Söhne, und Wessel Bracke und Jacob Wulfert,<br />

als Schwiegersöhne, vergleichen sich.<br />

Rep.958. Badbergen 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />

2.3.1704 Sonntags. Bernd Brembke genannt Havighorst, in der Bauerschaft Wulfften<br />

Kirchspiel Battbergen, und gegenwärtige Ehefrau Tobken Havighorst, dero Kinder und<br />

Erben, bekennen 200 Rth. schuldig zu sein und zu verpleiben, so Er Schuldiger Berendt<br />

Brembker genannt Havichorst mit Wissen seiner Ehefrau Töbken, aus Händen des Herman<br />

Beckerman und dessen Ehefrau Anna Brackens in Grönlohe, in Wulferts Behausung in<br />

Grönloh wohnhaft, auff zwey verschiedene posten alss Einhundert Thaler auff Maria<br />

Lichtmessen, die anderen Hundert Thaler auff Pfingsten Entwichenen Jahres Eintausend<br />

Siebenhundert und drey Reitbahr Empfangen und bekommen habe, zur Verbesserung des<br />

Hauses und abfindung Ettlicher Schulden verwendet und hingekehrt. Das Capitel ist bei ½<br />

jährliche Löse jährlich zu verzinsen, und zwar 4 Rth. auff Maria Lichtmess und 4 Rth. auff<br />

Pfingsten. Zum Pfande setzt man sämtliches Hab und Gut.<br />

Notar Johannes Henricus Hembstede.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

1705 leihen die Eheleute Gerdt Middendorff und Anneken Hagemans dem Berendt<br />

Havickhorst in Wulften 100 Rth.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

1705 nachmittags umb Glock drey. Berndt Brembke ietzo Havickhorst sampt seine Frauwen<br />

Tobeken Havickhorst zu Wulften Kirchspiel Battbergen, bekennen dass ihnen Giesche<br />

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Thuman in Grönlohe 340 Rth. zu vereinbarter Pension von 13 Rth. 13 Schill. bei jährlicher<br />

Löse kündigung in 2 Terminen geliehen habe.<br />

Notar Goswinus Adrianus Luetzenburg.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

16.7.1715 ist Berend Havickhorst, Provisor Cathol., Pate als die Eheleute Colon Herman<br />

Wonniger und Grete Volckert ihr Söhnlein Wilm taufen liessen. Dieser Knabe Wilm ist der<br />

spätere Johann Wilhelm Wohninger, Colon zu Wulften, der am 8.11.1742 mit Lücke Maria<br />

Meyer zu Wehdel getraut ist.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1722 gibt Havickhorst an Monatschatz 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf., Rauchschatz zu zweimal 5 Rth.,<br />

an die Geistlichkeit 3 Scheffel Hafer, an die Küster 1 Scheffel Hafer und 20 Roggengarben<br />

und an die Lutherische Cantorei 7½ Mgr.<br />

Dühne II. S.310.<br />

1722 Größe des Colonats 5 Malter 6 Scheffel 13 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.310.<br />

2.2.1730 war Havickhorst der Moeringsburg nochmals mit einer Obligation von 20 Rth.<br />

verhaftet, welche im Jahre 1797 noch nicht eingelöst war.<br />

Hofakten auf Havighorst.<br />

Discussion des Erbes.<br />

1740 Convocatio creditorum, Anmeldung der Forderungen. Berechnung der Schulden,<br />

Feststellung von 3849 Rth. 1 Schill. 4 Pf. Schulden, Stillstand wird gewährt.<br />

1738 war Sophia Elsabein Habichthorst, Ehefrau des Mencke Beckermann itzo<br />

Habichthorst zu grabe getragen, und am 20.10.1739 wurde ihr hinterbliebener Witwer zur<br />

Ruhe gebettet.<br />

1740 am 1. März, wurden Jürgen Meesmann und Johann Graelmann, beide Erbmänner zu<br />

Wulften, als Vormünder der Pupillen Havighorst beeidigt. In demselben Jahre wurden auch<br />

die Vormünder für den noch minderjährigen Anerben Mencke Habichhorst belehnt. Jürgen<br />

Meesmann, der Vormund, war 45 Jahre alt, und Johann Graelmann, der Vormund 41 Jahre<br />

alt.<br />

Creditores;<br />

1) Jürgen Roesmann hat eine Forderung vom 10.11.1738 über 300 Rth., wofür ihm der<br />

neue Zuschlag verkaufet, er aber von dem Kauf abstehen will, wenn ihm das Geld innerhalb<br />

5 Jahren erstattet wird.<br />

2) Gerdt Arend Veltmann in Alfhausen hält eine Obligation über 50 Rth. vom Mittwinter<br />

1737, die Elsabein Havighorst unterschrieben und für welche der Schwiegersohn derselben<br />

Dierk Schleeps Bürge geworden ist.<br />

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3) Wilhelm Arend Kaiser in Bramsche hat aus seiner Frauen Erbschaft ex Rohdenberg<br />

restierend 70 Rth. und für 5 Jahre die Zinsen zu <strong>for</strong>dern und lässt diese durch seinen filium<br />

Everd Conrad anzeigen.<br />

4) Die Erben des Hermann Brunnerts melden eine Forderung von 65 Rth. und für 13<br />

Jahre die Zinsen.<br />

a) Henrich Roebe 42 Rth.<br />

b) Arendt Soencke 4 Rth. und<br />

c) Gerd von Senden 6 Rth.<br />

5) Henrich Roebe meldet eine Forderung von 17 Rth. an, die er vor 5 Jahren ausgethan<br />

hat.<br />

6) Gerdt Wehlborg spricht vigore Obligation de anno 1668, den 14. März auf 40 Rth.<br />

Capital. Die Schuld betrug anfänglich 80 Rth., worauf aber 40 Rth. remittirt sind. Ferner sind<br />

für 3 Jahre die Zinsen rückständig.<br />

7) Henrich Beckermann meldet 115 Rth. an, auf die er aber keinen Brief erhalten hat,<br />

ferner für 2 Jahre Zinsen, welche Michaelis A.C. fällig.<br />

8) Anna Beckermann spricht der Herbordten Strodtmann auf 10 Rth. für 4 Jahre die<br />

Zinsen in 3no May A.C. fällig.<br />

9) Vidua Reneken zu Wehdel meldet 70 Rth. an, aber Berend Havighorst negat.<br />

10) Johann Alberding spricht auf 6 Rth. 10 Schill. 6 Pf., die von Saetkorn restirend sind.<br />

11) Idem spricht auf restirende 7 Scheffel Roggen.<br />

12) Idem spricht auf 25 Rth. Aufn Todtbau auf 6 Jahre in 2 Stücke Landes bei Mengert<br />

Lohwische ausgethan, worauf ein Stück 1 Jahr, das zweite 2 Jahre untergehabt.<br />

13) Regine Elsabein Lampen spricht namens ihrer Schwester Adelheid auf restirenden<br />

Kindlohn ad 3 Rth. und 15 Ellen Linnen.<br />

14) Wessel Bracke spricht vigore manuscript vom 23.3.1708 auf 50 Rth. Capital.<br />

15) Jürgen Thumanns vidua spricht auf 200 Rth. und Zinsen ad 16 Rth., welche fällig in<br />

3no Jacobi A.C.<br />

16) Gerdt ufn Orde spricht auf 30 Rth., ex cession Notarii Schepmann competirent.<br />

17) Idem spricht auf 1 Rth. 17 Schill.<br />

18) Mencke Gast spricht auf 30 Rth. Capital, 3 Jahres Zinsen in 3no Pfingsten A.C. fällig.<br />

19) Marcke Kappelmann spricht auf 5 Rth.<br />

20) Berendt Thorborg spricht auf 20 Rth. Capital und 8 Jahres Zinsen.<br />

21) Johann Thumann spricht auf 100 Rth. Capital.<br />

22) Idem spricht auf 100 Rth. Capital.<br />

23) Idem spricht auf 20 Rth. Capital., von 100 Rth. restirend 11 Jahres Zinsen, die übrigen<br />

Zinsen sind bis dato bezahlt.<br />

24) Mencke Beckermann jetzt Borgstede spricht auf 150 Rth. Capital, 2 Jahres Zinsen in<br />

3no Lichtmessen A.C. fällig.<br />

25) Geske Havighorst spricht auf 12 Rth. Capital, 6 Jahres Zinsen.<br />

26) Johann Esselmann in Borgsteden neuen Hause spricht auf 20 Rth. Capital, die zum<br />

neuen Zuschlag ausgethan.<br />

27) Hermann Bubert spricht per uxorem auf 1 Rth. 15 Schill. Schmiede Arbeitslohn.<br />

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28) Henrich Rahert spricht auf 125 Rth. Capital, 2 Jahres Zinsen und 2 Rth.<br />

29) Berend Möller spricht auf 1 Rth. 4 Schill. Kindlohn.<br />

30) Meyer zu Wehdel spricht auf 20 Rth. Capital und 9 Jahr Zinsen im October fällig.<br />

31) Johann Vornholt ex haereditate Jürgen Devermann und Adelheid Landwehr, spricht<br />

auf 20 Rth. Capital und 3 Rth. Zinsen.<br />

97) Vidua Dris zur Hellen spricht vigore Obligation de 3.4.1637 auf 100 Rth. Capital. Eines<br />

Jahres Zinsen.<br />

98) Vidua Drs. zur Hellen spricht vigore Obligation de 24.2.1674 auf Capital. Eines Jahres<br />

Zinsen.<br />

99) Johann Heye, Gerdten Sohn, spricht vigore Obligation de 7.11.1664 auf 160 Rth.<br />

Capital, 8 Jahre Zinsen.<br />

100) Vidua Berendt Kottbreden spricht vigore Obligation de 22.1.1675 et cession Judice<br />

1701 auf 340 Rth. Species Capital, nebst 2 Jahres Zinsen.<br />

101) Berend Vette spricht pro matre Otto Vetten vidua, auf Zinsen Obl... restirend 38 Rth.<br />

Pro duobus 3tio .... Capitali.<br />

Insgesamt melden sich 111 Gläubiger; sie aber alle aufzuführen mit den kleinen Beträgen<br />

würde zuweit führen.<br />

20.9.1749, ist Mencke Havichhorst mit dem Erbe belehnt worden.<br />

17.5.1751 ist Mencke Havichhorst mit Catharina Gertrud Hildebrandt, Tochter der Eheleute<br />

Hermann Hildebrandt und Ancke Ohrtland, getraut.<br />

1751 leihen die Eheleute Geld von Wilhelm Greve mit halbjährlicher Löse. Mencke<br />

Habichhorst, der nicht schreiben kann, zeichnet mit XXX.<br />

8.11.1751 zahlt Mencke Havickhorst auf obige Schuld 200 Rth. mit seiner Frauen Gelde<br />

zurück.<br />

31.3.1754 leiht Mencke Habighorst von der Kirche St. Georg in Badbergen 100 Rth.<br />

Armengelder, davon die Hälfte in vollwichtigen Lüneburgischen und Französischen<br />

Pistohlen, die andere Hälfte in drei meist Sechs Mariengroschen, zu verzinsen jährlich mit 3<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf. bei haljährlicher Löse. Mencke Habighorst gezeichnet XXX.<br />

Weil Menke Habighorst schreiben unerfahren so hat der selbe obig drey Kritzer in meiner<br />

gegenward gezohgen, ein solches attestire Johan Simerman Provisor.<br />

31.3.1754 Johann Gerdt Lyre bescheinigt, dass Mencken Havickhorst 70 Rth. mit Interesse<br />

bezahlt hat.<br />

9.11.1755 bescheinigt Provisor Johann Vette, dass Menke Habighorst die 1754 angeliehenen<br />

100 Rth. Armengelder mit Interesse zurückgezahlt hat.<br />

Nachrichten auf Hof Havighorst.<br />

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10.2.1755 Richter Klecker und Gerichtsschreiber Blancken<strong>for</strong>dt zu Quakenbrück<br />

bescheinigen und die Untervögte Jürgen Lindemann und Tiass Middelkamp bezeugen, dass<br />

die 5 Churgenossen des Kirchspiels Battbergen so wohl, wie würklich keine Dienste leisten,<br />

als auch diejenigen, so Dienste verrichten, sämbtlich jederzeit und von undenklichen Jahren<br />

her von ordinairen und extraordinairen Wache halten gänzlich befreyt seyen und unsers<br />

Denkens im geringsten niemahlen concurriret und hülfliche Hand geleistet haben.<br />

1757 Designatio Jurium et expositorum, Kosten in Sachen Mencke und Hermann Havichorst<br />

bei nachgesuchter neuer Belehnung. So mit 27 Rth. 25 Schill. 10 Pf. und noch Porto 3 Schill.<br />

Nachricht auf Hof Havighorst.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Ein Vollerbe hatte<br />

zu geben 4 Scheff. Hafer, 1 Zentner Heu, 1 Zentner Stroh. Ein Halberbe gab die Hälfte, ein<br />

Erbkötter ein Drittel und ein Markötter ein Viertel der einem Vollerbe auferlegten<br />

Verpflichtung.<br />

1756-1763 in dem Siebenjährigen Kriege hatte man durch Zwangsablieferungen,<br />

Einquartierung, Kriegsfuhren u.s.w. zu leisten.<br />

16.3.1766 Catharina Nienaber geb. Eilermann, quittiert mit XXX, dass sie von Berndt<br />

Havickhorst vorigen Weynachten von ihrem Sohne Nienaber vorgestreckten 40 Rth.<br />

erhalten hat. Joan Gerard Bucholtz, Catholischer Ludimagister, bescheinigt die XXX<br />

Unterschrift.<br />

Quittung auf Havighorst.<br />

23.4.1768 cedirt die Witwe Schwancke Wehlborg eine Obligation auf 40 Rth. nebst<br />

rückständigen Zinsen in Havickhorst zu Wulften dem Johann Vahlkamp. Colon Gieske<br />

Thumann jetzt Havickhorst will aber nur eine Gesamtschuld von 55 Rth. 10 Schill. 6 Pg.<br />

anerkennen, so will Johann Vahlkamp es damit bewenden lassen, und Schuldner hat am<br />

3.2.1777, 55 Rth. als Schuldig anerkant und zu verzinsen versprochen.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

6.3.1769 berichten die Wulfter Eingesessenen die boshafte Durchstechung des Dammes an<br />

der neuen Hase, sie erbieten sich, sobald sie Erlaubnis zur Erbauung einer Schleuse erhalten,<br />

auch einen neuen stärkeren Damm aufzuführen. Auf die Entdeckung des Täters setzen die<br />

Antragsteller eine Belohnung von 20 Rth. und am 16.3.1769 fügt die Regierung in Osnabrück<br />

ihrerseits zu der Belohnung noch 50 Rth. dazu. Ob der Übeltäter entdeckt wurde ist nicht<br />

berichtet.<br />

Rep,100. Abschn.126. Nr.19. St.A.O.<br />

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3.2.1777 leiht Giesche Thumann jetzt Colonus Havickhorst in Wulften, 50 Rth. von Bernhard<br />

Günther Block in Badbergen. Am 14.2.1792 hat Schuldner das angeliehene Geld mit Zinsen<br />

an die Witwe Catharina Elisabeth Block geb. Block zurückgezahlt.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

1778 heisst es in dem Nachweis der Rundefuhrpflichtigen, dass Havighorst eins der<br />

geringsten Halberben ist und demselben von der halben Bauerschaft Wulften, Wulften und<br />

Grönloh machten früher eine ganze Bauerschaft aus, der sonst nicht anzubringende<br />

Markkötter Haverkamp zur Erleichterung beigegeben wurde. Loc. cit. adjt. 7.<br />

Es spannen bei den Rundefuhren Wohnunger, Havighorst und Haferkamp zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. St.A.O. und Dühne II. S.57.<br />

19.5.1780 Vogt A. Ledder zu Badbergen berichtet; Weilen Hawighorst eins der geringsten<br />

Halberben ist im Kirchspiel, ao hat die halbe Bauerschaft Wulften den Markkötter<br />

Haverkamp zur Erleichterung beigegeben, der auch sonst nicht anzubringen ist.<br />

15.9.1784 Gieske Thumann wird zum Behuf seiner Ehefrau Catharina Gertrud Hildebrandt<br />

mit der Stätte Havighorst in Wulften belehnt.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Wulfter Mark heisst es; Halberbe Havickhorst.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1.10.1788 quittiert Notar Dunkel, dass Colon Havighorst auf die alte Schuld an Pastor Brand<br />

in Quakenbrück 50 Rth. als Abschlag gezahlt hat.<br />

Quittung auf Havighorst.<br />

21.12.1789 Rentmeister Meyer zu Engelgarten, damaliger Besitzer der Moehringsburg,<br />

verkauft die ihm gehörende grösstenteils in Ackerland bestehende Havighorst Wiese in<br />

Wulften für 1465 Rth. an den Colon Diedrich Bernhard im Wohlde sive Behrens im Wolde.<br />

Behrens hat diese Wiese und den Roessings Kampf und Anewoeste, auch gröstenteils<br />

Ackerland, mit Colon Soencken gehörenden Ländereien vertauscht.<br />

1789 haben Schweine des Erbkötters Reinken im Wohlde (Nr.3.) dem Erbkötter Gieske<br />

Thumann im Wohlde (Nr.7.) Schaden an Roggen, Hafer und Flachs angerichtet. Richter<br />

Utermark in Quakenbrück ersucht die Gerichtlichen Sachverständigen und Churgenossen<br />

Lindemann, Wohnunger und Havighorst in Wulften und Grothe und Feldmann in Grothe,<br />

den Schaden zu taxieren.<br />

1790 dass der Colonus Habighorst mir am heutigen dato 30 Rth. nebst dem l'agio fürs Geld<br />

richtig bezahlet, und ich ihm die noch fehlenden 3 Rth. 12 Mgr., nebst den laufenden Zinsen<br />

geschenket habe, und dass mir folglichn der Colonus Habighorst nemblich 183 _ Rth.<br />

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endvöllig bezahlet habe, solches bescheinige ich hierdurch. Quakenbrück 8.10.1790. Brand,<br />

Pastor.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

13.5.1794 bedanken sich Hermann Havighorst, Frau und Sohn in Amsterdam für das<br />

übersandte Paket, das Wurst, Kaffee, Thee, Butter, Gänsebrust u.s.w. enthielt. Der Brief ist<br />

in Holländischer Sprache.<br />

Brief auf Havighorst.<br />

1796 vertauschte Bernhard Diedrich im Wohlde sive Behrens im Wohlde, die Anno 1789<br />

angekaufte Hawighorst Wiese und den ebenfalls von Rentmeister Meyer zu Engelgarten für<br />

1280 Rth. angekauften Roesings Kampf oder Amtlage und Anwoeste an Colon Sähnke in<br />

Wulften für dessen im Wohlde belegene Sähnken Wiese, welche im Wohlde sive Behrens<br />

bereits in Pacht hatte.<br />

1797 macht Moeringsburg eine Forderung von 149 Rth. 8 Gg. geltend; darunter sind die<br />

Schuldverschreibung auf 40 Rth. vom 19.11.1623 und die auf 20 Rth. von Februar 1730.<br />

Havighorst will die Schuld am 7.10.1797 durch Geben einer Obligation auf 125 Rth. in<br />

Pistolen anerkennen, doch ist diese gegebene Schuldverschreibung erst am 13.5.1800 teils<br />

mit Geld und Gegenrechnung restlos beglichen worden.<br />

Urkunde auf Havighorst.<br />

14.6.1803 ist Gieske Thumann itzo Havighorst auf dem Erbe gestorben und seine Witwe am<br />

17.9.1804. Nun entstand ein langjähriger Prozess um die Belehnung.<br />

1803 Vogt Block zu Badbergen sagt; Havighorst gilt in der Bauerschaft als ¾ Erbe.<br />

Dühne II. S.310.<br />

Unter der Französischen Besetzung (1803-1805) hatte Havighorst wie alle anderen Bauern<br />

durch Beschlagnahme, Steuern, Einquartierung und Kriegsfuhren hart zu leiden. So musste<br />

er z.B. am 2.2.1805 mit 2 Pferden nach Osnabrück und am 12.7.1805 mit 1 Pferde nach<br />

Osnabrück.<br />

Prozess der Belehnung.<br />

Mit dem Ableben des am 15.9.1784 belehnten und am 13.6.1803 verstorbenen Gieske<br />

Thumann jetzt Havickhorst entsteht ein langjähriger Prozess. Es meldet sich Sophie<br />

Ahrenhorst, Witwe des Hermann Havickhorst, in Amsterdam. Sie klagt gegen die Witwe<br />

Catharina Gertrud Havickhorst geb. Hildebrandt, und deren Kinder Gerdt, Johann und Anna<br />

Thumann sive Havickhorst. Die Klägerin Sophia Ahrenhorst, verwitwete Havickhorst, jetzt<br />

Ehefrau des Antonius Christiaensse, hatte folgende Kinder;<br />

1) Catharina, ~ 3.9.1787.<br />

2) Gottfried Jurrien, ~ 24.5.1790.<br />

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3) Gerret, ~ 29.11.1792.<br />

Es werden ferner noch genannt 1804;<br />

1) Friederica, 15 Jahre alt.<br />

2) Catje.<br />

3) Natje.<br />

Ob diese Kinder auch Töchter der Klägerin sind geht aus dem Schriftstück nicht klar hervor.<br />

29.2.1804 Amsterdam.<br />

Vor Lucas Grube von dem Hofe kommt Sophia Arenhorst, Witwe des Hermannus Havichorst,<br />

jetzt wieder verehelicht mit Anthonius Christiaensse, Einwohner daselbst, und<br />

bevollmächtigt auf Grund des Testamentes ihres I. Mannes vom 26.1.1786 den Gerd<br />

Kemper in Badbergen, sie in allem zu vertreten. Gleichzeitig verpachtet die Klägerin in<br />

Amsterdam das Erbe Havichorst an Gerd Kemper, der als lediger Knecht bei Colon Rossmann<br />

in Wulften steht, auf 10 Jahre für eine jährliche Pacht von 60 Gulden. Er übernimmt alle<br />

Schulden und Lasten als Selbstschuldner. Man <strong>for</strong>dert die Entsetzung der Geschwister<br />

Thumann von dem Erbe Havichorst zu Wulften.<br />

Hiergegen wenden sich die Creditores durch Einspruch und führen an, Gerd Kemper sei von<br />

geringen Heuerleuten geboren und erzogen und könne von niemanden Unterstützung<br />

erwarten. Er ginge jährlich nach Holland auf Arbeit, habe keinerlei Vermögen und könne<br />

auch garnicht die Thumanns (Havighorst) Kinder von der Stette abfinden, und die Creditores<br />

würden weder Zinsen noch Capitalien erhalten u.s.w.<br />

NB. Gerd Kemper, ~ 7.10.1771, ┼ 10.1.1841, zn.v. Johann Moritz Kemper en Maria<br />

Margaretha Schleps.<br />

Seine Grosseltern mütterlicherseits; Gerd Dirk Schleeps und Catharina Habighorst, welche<br />

eine Schwester des Colons Mencke Habighorst war, der-1749 belehnt wurde und 1751<br />

Catharina Gerdrut Hildebrandt freite, welche wiederum 1757 Ehefrau des Gieske Thumann<br />

itzo Havighorst wurde. Gerd Kemper heiratete 1811 Lucia Adelheid König, 1826 Maria<br />

Elisabeth von Felde und 1828 Helena Adelheid Gölinghorst. Er starb als Heuermann in<br />

Grothe.<br />

10.3.1804 Münster. Dem Gerhard Kemper wird auf seine Eingabe vom 16.2.1804 in Betreff<br />

des Lehns Havichhorst nachdrücklich eröffnet, dass der Gieske Thumann mit zur Havichhorst<br />

am 15.9.1784 zum Behuf seiner Ehefrau Hillebrand mit dem bemerkten Lehn belehnt sei,<br />

seitdem aber sich noch Niemand zu einer neuen Belehnung gemeldet, noch einen neuen<br />

Mutschein nach gesucht habe.<br />

NB. Gerd Kemper glaubte, weil seine Grossmutter von dem Erbe stamme, lehnberechtigt zu<br />

sein.<br />

14.3.1804 Mittwoch, nachmittags um 3 Uhr.<br />

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Vor dem Notar Johann Henrich Callmeyer zu Badbergen erscheint die Witwe Trine Gerdrut<br />

Havighorst geb. Hillebrandt, und macht ihr Testament. Sie erklärt, dass sie aus ihrer Ehe mit<br />

Gieske Thumann genannt Havighorst, 3 Söhne und 1 Tochter habe. Der älteste Sohn Jürgen<br />

Thumann sei in Holland verstorben und habe einige Kinder hinterlassen. Dessen Witwe<br />

Catharina Maria Hamcke schritt am 1.2.1800 zur zweiten Ehe mit Jürgen Queckemeyer. Die<br />

beiden anderen Söhne Gerdt und Johann und auch die Tochter Anna seien bey ihr im Hause.<br />

17.9.1804 ist die Testamentarin entschlafen.<br />

Zu bemerken ist hier, dass da noch eine Tochter Helena war, die 1767 geboren und am<br />

29.9.1795 verstorben ist. Aus ihrer I. Ehe mit Mencke Havighorst hatte sie 2 Söhne; Mencke<br />

getauft 19.1.1752 und gestorben am 21.6.1768, und Hermann getauft 14.6.1755, der am<br />

2.10.1784 in Amsterdam Sophia Arenhorst, die Klägerin, geheiratet hat.<br />

In diesem Prozess wird der Fall Meschendorff erwähnt und von schändlichen Dingen<br />

gesprochen. Jürgen Specht in Badbergen, der sich in den Prozess eingeschaltet hat, zwischen<br />

Klägerin in Holland und Gerd Kemper und Beklagten in Wulften vermittelt und mehrere<br />

Reisen nach Holland unternimmt, wird in einer Gegenschrift am 10.1.1807 berüchtigter<br />

Specht genannt. Man greift in diesem Streit bis 1740 zurück.<br />

20.9.1749 wurde Mencke Habichthorst, Sohn der Eheleute Mencke Beckermann sive<br />

Habichthorst (┼ 1739) und Sophia Elsabein Habichthorst (┼ 1738), mit dem Halberbe<br />

belehnt. Er heiratete am 17.5.1751 Catharina Gerdrut Hildebrandt.<br />

Als Mencke Habichthorst am 9.5.1756 starb, war der Sohn Mencke (* 1752) noch<br />

minderjährig und starb 1768. Der jüngere Sohn Hermann (* 1755) ging später nach Holland,<br />

da er einsah, dass er die Stätte mit den vielen Schulden nicht halten konnte. Er hat auch nie<br />

um Belehnung gebeten.<br />

31.12.1805 der Badberger Vogt Johann Christian Block hält Rückfrage, wie nun alle<br />

Leistungen, Kirchspiel- und Bauerschaftlasten, Lieferungen in die Magazine, Steuern und<br />

Extrasteuern, Einquartierungen u.s.w. erfolgen und praestirt werden können, da die Kläger<br />

in Amsterdam wohnen.<br />

1806 in April heisst es; die Witwe Hawighorst in Amsterdam ist an nichts gebunden und von<br />

Gerd Kemper ist nichts zu holen.<br />

1806 die Einspruch erhebenden Creditoren waren; Gerd Koppelmann, Hermann Rudolph<br />

Meyer, Tepe Spöde, Johann Henrich Strodtmann, Pastores und Provisores Pastor Iden,<br />

Pastor Pangemann, Provisor Elting, Provisor Vahlkamp, Provisor Rodbert, Provisor<br />

Backemaehle und für Provisor Gerd Diekhuss Johann Gerd Wingmann, Witwe Bredekamp,<br />

Margaretha Adelheid Bredekamp, Witwe Johann Gerd Meyer, Jürgen Meyer, C. Punge geb.<br />

Wernsing, Witwe Hermann Gerdt Wehagen, B. et F.D. Vette und Witwe Berend Kodbrede.<br />

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10.1.1807 war der Prozess noch nicht beendet. Der Ausgang des Prozesses liegt nicht vor.<br />

Der Prozess wird durch einen Vergleich sein Ende gefunden zu haben, denn der Beklagte<br />

Johann Havighorst, geboren 1763, hat am 2.8.1823 Lucke Maria Bredekamp, eines<br />

Heuermannes Tochter, die 20 Jahre jünger war, geheiratet. Bei seiner Trauung 1823 und bei<br />

seinem Ableben, er starb am 4.12.1830 auf dem Erbe, wird er Colon genannt. Seine Ehe<br />

blieb kinderlos. Mit seinem Tode erlosch das Blut Thumann-Havighorst auf dem Hofe.<br />

20.12.1809 Johann Hinrich Stadtmann sagt, seine Grosseltern Herbert Stadtmann und<br />

Catharina Hilge hätten ihm einen Schuldschein über 100 Rth., die auf dem praedio<br />

Havighorst in Wulften ruhen, erblich gegeben. Colon Gerdt Havighorst in Wulften erklärt,<br />

dass seine Vorfahren vor mehr als 100 Jahren dies Geld angeliehen haben und die Schuld<br />

anerkennt.<br />

Zeuge; Gerdt Kramer in Wulferts Heuerhaus.<br />

Rep.958. Chr. Diedr. Block Not. St.A.O.<br />

1813 direkte Steuern des Jahres betrugen für Havighorst 217 Francs 33 Ct. so lautet der<br />

Steuerbescheid. Der Steuereinnehmer heisst Haase.<br />

Es war eine harte Zeit. Selbst die Heuerfamilien Bredekamp blieben nicht verschont. Sie<br />

hatten pers. Mobiliasteuer, Fenster- und Türsteuer zu zahlen.<br />

1818 Größe des Halberbes; Haus- und Hofstelle 1 Scheff. 20 Quadratruten, Acker- und<br />

Gartenland 4 Malt. 9 Scheff. 34 Quadratruten, Wiesen und Weiden 2 Malt. 6 Scheff. 15<br />

Quadratruten, Holzgrund 1 Scheff., unpflugbares Land 2 Scheff. 19 Quadratruten.<br />

1823 verkauft Colon Havighorst seinen Kostenteil aus der Mark für 410 Rth. an Colon Johann<br />

Gerhard Vogelwede jetzt Mesmann.<br />

Dühne II. S.317.<br />

29.6.1821 ist Anna Havighorst im Alter von 56 Jahren 4 Monaten 1 Woche 1 Tag an der<br />

Brustkrankheit ledig auf dem Erbe verstorben.<br />

1824 hat sich der _ erbige Havighorst über Bauerschaftslasten mit dem Bauerrichter Colon<br />

Grahlmann und dem Deputierten Colon Lindemann geeinigt.<br />

11.6.1828 ist der ledige Colon Gerdt Havighorst im Alter von 67 Jahren gestorben und am<br />

14.6.1828 begraben, causa mortis Schlagfluss.<br />

2.8.1823 hat sich der bereits 60 Jahre alte Johann Havighorst, Colon auf der Stätte, mit der<br />

Heuermannstochter Lücke Maria Bredekamp verheiratet. Am 4.12.1830 ist Johann<br />

Havighorst an Schwäche auf dem Erbe verstorben, ohne Leibeserben zu hinterlassen.<br />

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15.5.1824 haben Heuermann Hermann Heinrich Bredekamp, Bruder der Lücke Maria<br />

Havighorst geb. Bredekamp, und Tochter der Eheleute Gerdt Bredekamp und Anna<br />

Catharina Kortlandt, und Catharina Maria Telkamp, Tochter der Heuerleute Johann Heinrich<br />

Telkamp und Christina Maria Kramer aus Rüs<strong>for</strong>t, geheiratet. Die auf dem Colonat<br />

Havighorst geborenen Kinder führen den Namen Havighorst.<br />

1) Catharina Maria, * 24.1.1825, 19.12.1847, Johann Hermann Heinrich Bracke jetzt<br />

Sähnke in Wulften.<br />

2) Johann Gerhard, Anerbe von Havighorst, * 6.8.1830, 4.4.1865, Catharina<br />

Margaretha Rossmann, * 3.2.1840, Tochter des Colons Johann Gerhard Beucke itzo<br />

Rossmann und dessen Ehefrau Anna Maria Hagemann in Wulften.<br />

Die kinderlosen Eheleute Johann Gerhard Hawighorst und Catharina Margaretha Rossmann<br />

vererbten die Stätte Hawighorst an die Nichte Helena Reinermann, Tochter der Eheleute<br />

Johann Diederich Heinrich Reinermann und Anna Maria Rossmann in Wehdel. Johann<br />

Gerhard Hawighorst ist gestorben am 26.1.1894 und seine Witwe am 18.12.1927.<br />

Die Anerbin Helena Reinermann wurde 1912 Ehefrau des Colons Hermann Flatemersch in<br />

Talge und Mutter des einzigen Kindes Anna, welche Tochter Erbin der Höfe Flatemersch und<br />

Hawighorst wurde. Anna freite den Hofbesitzer Lübker in Westerhausen bei Melle und<br />

erfreute ihren Gatten mit 2 Söhnen.<br />

Helena Flatemersch geb.Reinermann lebt bei ihrer Tochter Anna Lübker in Wasserhausen.<br />

1974 heisst es; Sie ist 97 Jahre alt. Man kann sich normal mit ihr unterhalten. Sie hört alles,<br />

geht ohne Stock und lehnt es ab, gestützt zu werden. Es ist zu Staunen.<br />

19.7.1870 musste Havighorst mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück<br />

erscheinen, wie alle übrigen Pferdebesitzer, wo die für den Kriegsdienst brauchbaren Pferde<br />

ausgehoben wurden.<br />

1890 circiter hatte Colon Havighorst hinter der Hase eine Wiese, die Beil genannt wurde.<br />

Dieser Haohs Beil war gute Wiese, Kulturwiese. Man sprach von ihr uppen Beile, während<br />

man von anderen nur sagte; innen Brauke, innen Vehnhaogen und innen Fange.<br />

Meitteilung v. Frau Gretchen Velmelage geb. Roessmann.<br />

1873. Die 1581 erwähnte gemeine Wulfter Wiese, so schreibt der Heimat<strong>for</strong>scher Heinrich<br />

Dühne, ist in 9 Theile getheilt, und jeder Theil ist 91 Quadratruten gross, also im Ganzen 1<br />

Malt. 3 Scheff. 21 Quadratruten, davon hat Söncke 3 Theile und Lindemann, Helmert,<br />

Havighorst, Gervesmann, Wohnunger und Rossmann jeder 1 Theil.<br />

Dühne II. S.298.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist das Havighorstsche Heuerhaus, das von der<br />

Familie Hermann Gerhard Scheper bewohnt wurde, abgebrannt. Die Familie Scheper zog<br />

dann in Roessmanns Heuerhaus.<br />

Meitteilung v. Frau Gretchen Velmelage geb. Roessmann.<br />

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Hegewisch.<br />

Der Bauernhof Hegewisch in der Bauerschaft Vehs, einer Altsiedlung aus Sächsischer Zeit,<br />

galt den alten Schatzregistern nach als ein Erbkotten, doch wird er ab dem Jahre 1722 nur<br />

noch ein Markkotten genannt. In den Registern des 19. Jahrhunderts wurde er in der<br />

Gemeinde sub. Nr.22. geführt. Hegewisch galt als eine freie Stätte. In welcher Hode sie aber<br />

einst gestanden hat, und wann der Freikauf erfolgte, darüber konnte nichts in Erfahrung<br />

gebracht worden. Der Hof ist zerstückelt, und 1873 heisst es in einem Briefe nach Baltimore<br />

in den Vereinigten Staaten, dass die Witwe Hegewisch-Kreke ihre Grundstücke im<br />

Badberger-Esche öffentlich meistbietend verkauft hat. Der Maschinenfabrikant Diedrich<br />

Kuhlmann-Lehmkuhle erwarb von diesen Ländereien 3 Stücke, zusammen etwa 6-7<br />

Scheffelsaat gross. In dem Schatzregister von 1441 wird der Hof erkennbar noch nicht<br />

genannt, doch findet sich Hegewisch in dem Viehschatzregister vom Jahre 1490. Der Hof<br />

wird aber schon vor dieser Zeit bestanden haben, denn abgehende Söhne sind schon vor<br />

dieser Zeit nach der nahe gelegenen Stadt Quakenbrück abgewandert.<br />

1462-1494 in dieser Zeit, die Jahre sind nicht angegeben, haben das Bürgerrecht zu<br />

Quakenbrück geeschet; Herman Hegewisch und Johan Hegewisch.<br />

Matriculum civium Quakenbrug.<br />

1491 sagte Ludeke Hegewisch, Bürger zu Quakenbrück, als Zeuge aus, dass er mit bei der<br />

Mehle gewesen mit denen von Quakenbrugk Evert Kobrinck, Otto Voss unde meer<br />

borchmanns, da se den diek und stouwe up breken unde leten den water syn ganck, und de<br />

stouwinge hadde Kleyne gewesen van braken (Gesträuch) und wasen (Grassoden) to<br />

samende maket, dar um eyn groth stouwe gemaket sy von balken unde anderen holte, dat<br />

unvorgencklich sy.<br />

21.11.1639 tritt Engelcke Hegewisch, Bürger und Glaser in Quakenbrück, als Zeuge bei Hilge<br />

in Lechterke auf.<br />

1667 ist Engelke Hegewisch am 18. Rott der Bürgerwehr von Quakenbrück als Glaser mit<br />

einer Hauptfeuerstelle aufgefürt.<br />

Die Kirchenbücher von St. Sylvester in Quakenbrück weisen mehrere Familien dieses<br />

Namens auf.<br />

Der Name Hegewisch ist topographisch und bedeutet eingehegte Wiese.<br />

1870 war Colon Hegewisch auch Eigentümer der Brinksitzerstätte Klümke in Vehs Nr.29.<br />

1490 Bursscop to Ves, Fenneke tor Hegewisch 1 Pferd, 1 Fohlen, 2 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine.<br />

Sie zahlt 2 Schill. 8 Pf. Viehschatz.<br />

Ferner ist genannt Lubbeke Hegewisch 1 Kuh, 1 Rind. Er zahlt 10 Pf. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. 1490 St.A.O.<br />

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Die obengenannte Fenneke tor Hegewisch wird Witwe gewesen sein. Lubbeke Hegewisch<br />

wird ihr Schwiegervater, der als Altenteiler auf dem Hofe wohnte, gewesen sein.<br />

1512 Johan Hegewysch zahlt 3 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. marck Johan Hegewysch, Grete uxor 1 marck 3 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1593 Johan Hegewisch gibt eyn Huen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Johan Hegewisch zahlt ½ Rth. und für das bewohnte Backhuiss ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbkotten Johan Hegewisch pauper, 1 Thl. Erbschatz. Ein Nebengebäude ist nicht<br />

genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

22.1.1650 dieser Steuerrolle nach, die Juergen Elting, Sohn des Bauerrichters Johan Elting,<br />

geführt hat, zahlt Erbkotten Johan Hegewisch 15 Schill. 9 Pf. Schatz. Ein Nebengebäude ist<br />

wiederum nicht genannt.<br />

Steuerrolle von 1650 auf Hof Elting.<br />

1651 heisst es; Rolf Hegewische et uxor in Vehs, Herman Hegewisch.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Erbkotten Hegewisch in Vehs 1 Kuh, 1 Rind, 4 Schweine. Dieser geringe Viehbestand<br />

zeigt die Aus- und Nachwirkungen des 30. jährigen Krieges, der 1648 sein Ende gefunden<br />

hatte.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. Amt Fürst. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Erbkotten Hegewisch gibt 4 mal an Viehschatz 3 Schill. 6 Pf. Ein Nebengebäude ist<br />

nicht aufgeführt.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 war Hegewisch durch die Kriegswirren so geschwacht, dass die wöchentliche<br />

Contribution nicht aufgebracht werden konnte.<br />

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1667 fiel der bislang erhobene Viehschatz als ordentliche Steuer <strong>for</strong>t, dennoch wurde 1677<br />

ein sechsmonatlicher Viehschatz ohne consens der hiesigen Stifts Staende erhoben.<br />

1670 Erbkotten Hegewisch abgebrandt zahlet mediatatem 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Da ein Nebengebäude wiederum nicht erwähnt ist, darf angenommen werden, dass das<br />

1599 genannte Backhaus schon in dem Niederländischen Befreiungskriege oder gleich zu<br />

Beginn des Dreissigjährigen Krieges der Vernichtung anheim fiel.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Das Buch der Begrabenen von St. Georg-Kirche zu Badbergen berichtet nachstehende<br />

Sterbefälle, die nicht einzureihen sind.<br />

1678 die Jovis p. Dom. I. Epiphar, begraben Hegewisch, Dieb, 80 Jahre alt, als ein<br />

Candidatus Patibuli besungen et mortuus canis sepultus mit gebuehrender Galgenpredigt,<br />

Frau Diebinnen und Gesellen, Galgenvoegel nach der Schrift. *** Gal. 5,1 ***<br />

10.2.1679 Trine Hegewisch oder Boicke begraben.<br />

13.4.1684 .... Hegewisch begraben.<br />

5.3.1688 .... Hegewischesche von Veess begraben.<br />

21.3.1688 .... Hegewisch begraben.<br />

7.4.1718 verurteilt das Quakenbrücker Gericht die Beklagten Hegewisch und Stichtman, die<br />

vorgenommene Erhöhung des Dammes, durch die Eltings und Middendorfs<br />

niedriggelegenen Ländereien überstaut werden, zu beseitigen.<br />

1722 Jürgen Hegewisch, ein Markkötter, gibt; Monatschatz 8 Schill., Rauchschatz incl. des<br />

Kotten jedesmal 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Herbstschatz 6 Schill. 9 Pf., Dienstgeld 2 Rth., 1<br />

Rauchhuhn, 1 Scheff. Zehntroggen, 1 Zehnthahn und 1 Gans ans Thumcapitel, 3 Stück Garn<br />

an den Pastor, 6 Schill. an die Armen.<br />

1722 Größe der Stätte 9 Scheff. 22 Ruthen.<br />

Hist. Ver. Osnabr. V. 602. Bl.24.ff. Herm. Rothert.<br />

Zu bemerken ist hier, dass Dühne ein wenig abwichend berichtet; Rauchschatz jedesmal 3<br />

Rth., Größe des Kottens 9 Scheff. 1 Viertel 1 Becher.<br />

Dühne II. S.264.<br />

1701 musten zwecke Deckung der Werbungskosten für 8 von der Landesregierung vom<br />

Kirchspiele Badbergen ange<strong>for</strong>derten Soldaten die Vollerben 1 Rth. 2 Schill. 7 Pf., die<br />

Halberben 19 Schill. 7 Pf., die Erbkötter 9 Schill. 9 Pf. und die Markkötter 5 Schill. 10 Pf.<br />

aufbringen. Da aber der erhobene Betrag nicht ausreichte, mussten die Voll- und Halberben<br />

noch je 1 Rth., die Erbkötter 10 Schill. 6 Pf. und die Markkötter 5 Schill. 3 Pf. nachträglich<br />

zahlen.<br />

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20.2.1743 Mittwoch, vergleichen sich über die Leistungen und Landfolgen in der Badberger<br />

Wohnung des Notars Nicolaus Casper Giesche, Colon Johann Vahlkampf, Henrich Eltingk<br />

und Wessel Stichtmann in Vehs für sich und im Auftrage der übrigen Vollerbigen, und<br />

Hermann Brunnert, Hermann Middendorf, Lübbert Arenhorst und Hermann Borcherding für<br />

sich und die Halberbigen, Erbkötter und Markkötter von Vehs.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1794/95 sandten die Vehser in Markstreitigkeiten den Colon Gerd Hegewisch nach Wetzlar,<br />

um die Rechte der Bauerschaft wahrzunehmen.<br />

9.10.1795 in diesem Briefe schildert Gerd Hegewisch seine Fahrt durch das Gebiet des I.<br />

Koalitionskrieges. Diese war nicht ohne Schwierigkeiten. Geleitet von Preussischen Husaren,<br />

erreichte er sein Ziel Wetzlar, das bald darauf in die Hände der Franzosen fiel.<br />

14.10.1795 in diesem Briefe berichtet er über die Kriegerischen Ereignisse und Erlebnisse<br />

um Wetzlar.<br />

1803 Gleich zu Beginn der französischen Besetzung (1803-1805), wurde dem Kirchspiele<br />

Badbergen eine Kriegssteuer auferlegt, zu der Hegewisch 9 Schill. zu zahlen hatte, da die<br />

erhobene Steuer nicht ausreichte, wurde in den folgenden Jahre eine Extrasteuer erhoben,<br />

zu der das Kirchspiel Badbergen 6415 Thl. 1 Schill. 6 Pf. aufbrachte.<br />

1789 Auf der Flurkarte der Vehser Mark heisst es; Erbkötter Hegewisch.<br />

Landesvermessung Du Plat 1789-1790.<br />

1816 hat der Markkötter Hegewisch ausgesaet; ½ Scheff. Weitzen, 4 Scheff. Rocken, ½<br />

Scheff. Gersten, 6 Scheff. Haber.<br />

Eingeaerndet; ½ Fuder Weitzen, 4 Fuder Rocken, 1 Fuder Gerste, 4 Fuder Hafer, 4 Fuder<br />

Heu, 4 Fuder Kartoffeln.<br />

Viehbestand; 2 Pferde, 4 Hornvieh, 1 Schwein, 10 Hühner.<br />

Verzeichnis über Erndte, Anzahl des Viehes und der Einsaat 1816.<br />

1852 Größe der Stätte; 21 Morgen 49 Quadratruten.<br />

1852 tauschten Hegewisch und die übrigen Besitzer der Ländereien auf dem Hegewische<br />

ihre Grundstücke.<br />

1873 hat die Witwe Hegewisch-Kreke ihre Grundstücke im Badberger Esche gegen<br />

Hochstgebot verkauft.<br />

Auf der Heide.<br />

Wenn de Katte muset, dann mauwet se nicht.<br />

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Auf der Heide, eine kleine untergegangene Hofstelle, war in der Bauerschaft Gross<br />

Mimmelage des Kirchspiels Badbergen gelegen. Über diesen Kotten liegen nur sparliche<br />

Nachrichten vor. Selbst die heutigen älteren Leute der Bauerschaft können sich nicht<br />

erinnern, je von diesem Markkotten gehört zu haben, auch der Heimat<strong>for</strong>scher Heinrich<br />

Dühne erwähnt 1873 in seinem Werke, Geschichte des Kirchspiels Badbergen, diese Stätte<br />

nicht.<br />

1512 wird die Hofstelle zuerst genannt; Tebbe upter Heyde zahlt 2 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 heisst es in dem Kopfschatzregister; dt. 6 Schill. Katerina upr Heyde.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1534 St.A.O.<br />

1599 Roleff upr Heide ½ Rth., 1 Backhaus ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 wird Rudolff upr Heide, der aber keinen Erbschatz zahlt, genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

In den folgenden Registern wird die Familie bzw. Markkotten nicht mehr genannt.<br />

Heidjohann.<br />

Heidjohann ist ein Markkotten, welcher in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.37.<br />

der Bauerschaft Gross Mimmelage geführt wurde.<br />

1599 zahlt Heit Luebke ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Heit Johan vacat (kein Erbschatz).<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1647 und 1655 Heit Johan.<br />

Schatzreg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkotten Heid Johan, 1 Kuh, 1 Rind, 1 Schwein. Backhaus<br />

pauper.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Heidt Johan gibt 8 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahre erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Heidt Johan zahlt 2 Rth., Backhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1722 gab Heit Lampe an Monatschatz 8 Schill., Rauchschatz 2 Rth. und vom Heuerhause 1<br />

Rth. Rauchschatz, an die Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

Praestationsreg. 1722 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Größe des Hofes; 1722 1½ Scheff., 1803 2 Scheff., 1826 1 Morgen 111 Quadratruten, 1870<br />

11 59/120 Morgen.<br />

Dühne II. S.237.<br />

Besitzerfolge.<br />

Herman Dammer, 26.11.1675, Trine de Wente.<br />

Lampe Mansshorst sive Dammer, Dammermann vel Heitmann, * 1665, ┼ 1741,<br />

20.11.1696, Talcke Dammer oder Heitmann, Hoferbin, * 1680, ┼ 1752.<br />

Lampe Manshorst, Erbe, * 1717, ┼ 1747, 14.11.1744, Helena Elsabein Meyer, * 1721,<br />

Eltern Mencke Meyer und Marcke Buhrmeister.<br />

Johann Schone, Col. Heidjohann, * 1710, Eltern Gerdt Dierk Schone und Anna Gretcke<br />

Dammer, Tochter des Johann Dammer, 13.5.1745, Anna Catharina Esselmann, * 1720<br />

Menslage, ┼ 1800.<br />

Johann Gerdt Meyer, Kötter Heidjohann, Lehrer und Ludimagister, * 1740, ┼ 1813,<br />

21.12.1768, Anna Schone, Erbtochter, * 1747, ┼ 1807.<br />

Johann Hinrich Conrad Meyer, Kötter Heidjohann, Maurer und Lehrer, * 1783, ┼ 1815,<br />

28.8.1813, Anna Maria Landwehr, * 1788, (2) 1816 Hermann Gerhard Ossing, Heuermann.<br />

Hermann Henrich Hawighorst, Kötter Heidjohann, Lehrer, * 1792, ┼ 1851, (1) 28.10.1815,<br />

Anna Helena Meyer, * 1786, ┼ 1824, Eltern Gerdt Meyer und Anna Schone, (2) 15.7.1825,<br />

Margaretha Maria Feldhaus, * 1800.<br />

Johann Diedrich Nortrup jetzt Hawighorst, Kötter Heidjohann, * 1813, Eltern Jürgen Nortrup<br />

und Catharina Margaretha Feldhaus, 29.4.1851, Anna Maria Hawighorst, Erbtochter, *<br />

1831, Eltern Hermann Henrich Hawighorst, Kötter Heidjohann, und Margaretha Maria<br />

Feldhaus.<br />

1778 berichtet der Badberger Vogt Ledder; Heitjohann, ein Markkötter, Gerd Meyer heisset<br />

der Besitzer und ist ein von Geistlicher Obrigkeit angeordneter Nebenschulmeister A.C. und<br />

geniesset derhalben die Freiheit von allen Landes-, Amts- und Kirchspiels-Folge.<br />

Dieser Schulmeister Johann Gerdt Meyer wird 1778 Ludimagister genannt. Er hatte als<br />

Knecht bei Colon Vahlkamp in Vehs gedient und heiratete am 2.12.1768 die Erbtochter Anna<br />

Schone, Tochter des Johann Schone sive Heidjohann und Anna Catharina Esselmann und<br />

wurde durch diese Eheschliessung Kötter Heidjohann. Er starb am 24.12.1813 auf dem<br />

Kotten an dem Brustfieber, seines Alters 73 Jahre 3 Monate 2 Tage. Seine Ehefrau war ihn<br />

im Tode am 12.9.1807 vorausgegangen.<br />

Der Sohn Johann Henrich Meyer, geboren 1783, ehelichte am 28.8.1813 Anna Maria<br />

Landwehr, die ihm am 8.6.1814 ein Töchterlein gebar, das im Taufe am 14.6.1814 Anna<br />

Catharina Maria genannt wurde, aber schon am 12.12.1814 wieder von dieser Erde schied,<br />

causa mortis Brustkrankheit. Johann Henrich Conrad Meyer sive Heidjohann verstarb an der<br />

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Schwindsucht am 28.2.1815. Seine Witwe schritt am 30.11.1816 zur zweiten Ehe mit dem<br />

Heuermann Hermann Gerhard Ossing.<br />

Am 28.10.1815 freite der Heuermann Hermann Henrich Hawighorst die Schwester des so<br />

jung verstorbenen Johann Henrich Conrad Meyer, Anna Marlena Meyer und wurde durch<br />

die Heirat Kötter Heidjohann und Schullehrer in Gross Mimmelage. Anna Helena Meyer, wie<br />

sie stets genannt wird, heisst dem Taufbuche aber nach Anna Marlena und ist am 6.4.1786<br />

geboren und am 14.4.1786 getauft. Sie wurde Mutter von 3 Söhnen und einem<br />

totgeborenen Töchterlein. Die Schwindsucht raffte sie am 23.2.1824 hinweg. Hermann<br />

Henrich Hawighorst freite dann am 15.7.1825 Margaretha Maria Feldhaus. Anna Maria<br />

Hawighorst, die Tochter aus dieser Ehe wurde am 29.4.1851 Lebenskamerad des Johann<br />

Diedrich Nortrup, der sich wieder Hawighorst nannte und Bauer auf dem Kotten Heidjohann<br />

war.<br />

Da in der Bauerschaft Gross Mimmelage keine Lehrerwohnung vorhanden war und<br />

Hawighorst auf seiner eigenen Stätte wohnte, verlangte er eine Vergütung dafür, welche<br />

ihm nach langem Zögern in Höhe von 13 Rth. pro anno bewilligt wurde.<br />

Die Mimmelager Schulgemeinde wünschte infolge des Schulgesetzes vom Jahre 1845, dass<br />

ihre Nebenschule zu einer Hauptschule erhoben wurde. Ihrer Bitte wurde in einem<br />

Consistorial-Rescripte vom 30.3.1848 Gehör geschenkt, aber auch zugleich vorgeschrieben,<br />

wozu die Gemeinde sich nunmehr verpflichtete. Zufolge eines Protocolls vom 12.11.1847<br />

hatte man schon den neuen Schulteil gegen das Land des Colons Heidjohann, welches nahe<br />

bei der Schulstube lag und alter Grund war, ausgetauscht. Als aber der Lehrer Hawighorst<br />

alias Colon Heidjohann den Vorschlag, seinen alten Grund neben der Schule gegen den<br />

neuen s.g. Schulgrund nebst einer angemessenen Geldentschädigung zu vertauschen,<br />

ablehnte, weil er weder Kraft noch Zeit habe, neuen Grund zu cultiviren, da fand sich Colon<br />

Lüdeling bereit, dem Hawighorst alias Heidjohann altes Ackerland in derselben Größe von<br />

seinem Neuenkampe dafür zu überlassen, wofür er dann den neuen Schulteil nebst einer<br />

Geldentschädigung von 553 Rth. erhielt.<br />

In dem genannten Rescripte vom 30.3.1848 war vorgeschrieben, dass mit dem Aufhören des<br />

Lehrers Hawighorst sowohl eine Lehrerwohnung als auch, wenn es er<strong>for</strong>derlich sei, eine<br />

neue Schule zu bauen sei. Als nun Lehrer Hermann Heinrich Hawighorst am 6.6.1851 in<br />

einem Alter von 58 Jahren 11 Monaten und 21 Tagen an der Brustkrankheit verstarb, da<br />

schritt man zum Bau der neuen Schule nebst Lehrerwohnung. Nach dem Tode des Lehrers<br />

Hawighorst wurde die Schule während der Vacanz von einem Praeparanden Riemann bis<br />

Michaeli 1852 verwaltet.<br />

Helmert.<br />

Im nördlich von Osnabrück gelegenen schönen <strong>Artland</strong>e, in der Bauerschaft Wulften des<br />

Kirchspiels Badbergen, befindet sich der Hof Helmert. Er sit ein Vollerbe, dessen Grundherr<br />

der Landesherr war, er gehörte zu der Hausgenossenschaft des Meyer zu Bergfeld. Der Hof<br />

ist Uralt, und seine Entstehung geht in die altsächsische Zeit zurück. Der Name Helmert ist<br />

patronymisch und ist abgeleitet von Helm; Schutz, Beschützer. Auch die Vornamen Helmold,<br />

Helmward, Helmut, Helmtraud und Helma gehen auf Helm zurück.<br />

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1240 in dem Bïschöflichen Tafelregister, dies Register mag auch einige Jahrzehnte älter sein,<br />

begegnet der Hof als domus Helmwordi.<br />

Moeser Bnd.8. S.380/381 und 387. St.A.O.<br />

1402 Ludolphus de Lone inf. est cum decima super domo Hermanni Helmersynck to<br />

Wulfeten.<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.79. Bischof Heinrich von Holstein.<br />

1412 Ludolphus de Lone castellanus opidi Quakenbrück inf. est cum decima super domo to<br />

Helmersynck to Wulveten in parr. Batbergen.<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.116. Administrator Otto von Hoya.<br />

1426 Hermannus Kure, Richter to Quakenbrugge, is belend mit den tegeden over Hermans<br />

hus to Helmerdincg, bursscop Wulften parr. Batbergen, so, alse uns dat Vord van Lone<br />

Ludeken zone in zinen openen besegelden Breve to behof Hermanses vorgen. hevet<br />

upgedregen.<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.141. Bischof Johann von Diepholz.<br />

1442 Hermannus Kure hevet entfangen den tegeden over Hermans hues to Helmerdinck to<br />

Wulften myt syner tobehor in parr. Badbergen.<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.174. Administrator Heinrich von Moers.<br />

1456 Lubbert Moltyngh ys beleent myt dem tegeden to Helmerdingh bursscop Wulfften<br />

kerspell Badbergen in dst.. so em dat van Fyen wedwen seligen Tebbeken uppen Orde<br />

angekommen ys.<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.224. Bischof Konrad von Diepholz.<br />

1490 Gerd Helmers, 8 Pferde, 2 Ochsen, 8 Kühe, 11 Rinder, 25 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1510 Luder Molting heft entfangen und ist beleent in dst. myt den tegeden over Johans huis<br />

Helmerdingk bursscop Wulfften kerspell Batbergen anno Domini XVCX secunda feria post<br />

Vithi (17.6.1510)<br />

O.G.Q. Bnd.5. S.141. Bischof Erich von Grupenhagen.<br />

1512 Johan Helmert 5 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. 2 marck Johan Helmert, Tobe uxor 4 marck 20 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

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1553/54 Wulfften ohne nähere Bezeichnung;<br />

Wessel Jeleman, Eylhart to Rosinck, de Gast, Johan Kure, Berndt Venhage, Helmert,<br />

Mengert, Gervessman, Sonneke.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1553 dat Kerspell Batbergen ohne nähere Bezeichnung;<br />

Rotbert, Symerman, Gerwessman, Helmert, Jeleman, Oyjeman.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559/60 Helmert 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Helmert in Weell 1 Gulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

26.3.1557 vor Michael Roetgers, Richter der Neustadt Osnabrück, verkaufen Johan Slaepp,<br />

Bürger zu Osnabrück, und seine Frau Katharina, sowie Lukas, Jakob, Johan, Elseke, Katharina<br />

und Anneke, ihre Kinder, an Bernd Helmersinck und dessen Frau Geseke für eine genügende<br />

Summe rh. Goldgulden den Zehnten von Bernds Helmersincks Erbe im Kirchspiel Badbergen<br />

und verpflichten sich, vom Bischofe zu Osnabrück auf dem nächsten Lehnstage die<br />

Belehnung für die Käufer des Zehnten mit diesem zu erwirken.<br />

Zeugen; Juergen Dickhof und Hinderich Rotgerman.<br />

Signatur; P.I.Cl.6. Nr.8. St.A.O.<br />

23.6.1577 verschrieb Colon Helmert aus seinem Berend Helmers Erbe zu Wulften dem St.<br />

Sylvester-Capitel zu Quakenbrück eine jährliche Rente von 9 Scheffel Roggen für<br />

angeliehene 30 Joachimsthaler oder 52½ Rth. in Golde.<br />

Bürgen; Tebben Johan zu Wulften, Johan Bringman und Johan Renke im Dorfe Badbergen.<br />

NB. Statt des Roggens wurden später 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf. und nicht 4½ Pf., wie es irrtümlich<br />

im Hauptbuche steht. (Dühne II. S.301)<br />

Nr.164 1577 XII. St. Sylvester-Capitel Quakenbrück St.A.O.<br />

1582 Johan Helmert Hof. Hefft uff dem Wulferesche 111y (3½) moldt saith Roggen undt 5<br />

moldt saidt Korrn landess licht zwischen den gemeinen Wulffer erven Lande, das eine Stück<br />

umbt andere. Und ist Dell nass Schlem Landt. Von eigen Holzung, wenn Gott Mast gifft, kan<br />

10 Schweine mast. Versetzt 60 Tal. Und anderes Stück Land von 9 Scheffel unfruchtbares<br />

Holz jährlich 1 Fuder. Kann keine Koie binnen halten. Weiteres Land ist nicht vers. oder<br />

affgekommen.<br />

Rep.VI. Fürst. Nr.445. Hofbeschreibung von 1582 St.A.O.<br />

1589 Helmert 2 Daller 1 Schill., Helmers Liefftucht 3 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

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1593 Helmert gibt ein paar Huener.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Helmert gibt jährlich 1 fettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 von dem geringen Nachlass der Helmerschen vom Vogtt zu Battbergen empfangen 1<br />

Thl. 15 Schill. 9 Pf.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Helmert 1 Goldgulden Rintgelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Helmert 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1601 Helmert 5½ Schill. Herbstschatz. Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1601 Helmert 2 Schill. 9 Pf. Lichtmessen Schattinge.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1602 Helmert 2 Ggl. Rintgeltt.<br />

Rep.123. Nr.C.145. S.3. St.A.O.<br />

1602 Helmert 1 Ggl. Dienstgeltt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.8. St.A.O.<br />

1602 Helmert gibt 1 Molt Roggen Pfacht nach Osnabrücker Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.4a. St.A.O.<br />

1602 Helmerdtt gibt 8 Scheffel Hunde Haber nach Fürstenauer Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.16a. St.A.O.<br />

1603 Hillebrandtt der ungeachtet unterschiedlich Ihme angekündigter und offentlich<br />

publicirten penall mandaten, dass jarliche Schultschwein, die Gebühr nicht zahlen oder<br />

masten willen 1 Thl. In derselben Angelegenheit, jeder 1 Thl.; Ruwe, Marboldt, Rantze,<br />

Jeleman und Helmert.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Helmertt gibt 8 Scheff. Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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23.7.1612 Coram me Notario.<br />

Johan Kohe (Koke?), als Vormund und Ehemann, und Catharina Hallervorts upr Lage,<br />

bekennnen dass Ihr, der Frauen Vatter, seliger Herr Johannes Hallervort, gewesener<br />

Capellan zu Batbergen, dem Johan Helmert in Wulfften 24 Thl. uf einen Acker landts ufm<br />

Wulfter Esche daselbst belegen gethan, welche bishero für den Zinss gebrauchet und<br />

nunmehr der Versater wider unter die Pflicht genommen. Die darauf gehaltene Obligation<br />

ist in den Kriegsläufen verloren gegangen und wird als kraftlos und ohne Wert erklärt, falls<br />

hernach jemand mit der Obligation erschiene.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.8. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1621 von Luecke der Wittibe Johan Helmertts seligen uff gestorbenes halbes Viehe<br />

empfangen 25 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.23. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 geben kein Dienstgeld, sondern dienen der Mühlen zu Quakenbrück; Johan<br />

Gervesman, Johan Helmert, Ruwe und Marboldt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628 Erbe Helmert, Bauerrichter obiit. Uxor ein Leibzuchtersche tanquam Colona 1 Rth.<br />

Leibzuchter Hausman 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.<br />

Dochter vom Erbe geporen 4 Schill., noch ein Sohn vom Erbe geporen 8 Schill.<br />

Uxor ein Husselte Weib 2 Schill., Husselten im Beyhaus 4 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. Personensch. Reg. 1628 St.A.O.<br />

1630 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Wernese Hoffman und dessen Sohn Otto und caviren für abwesende Tochter<br />

und Schwester Anneken, und verkaufen unwiderruflich 2 Stücke Land im Wulfter Esche,<br />

zwischen Johan Helmerts selig und Dietrich Graelmans Ländereien belegen, dem ersamen<br />

Johan Puggen genannt Graelman und Kuenneke uxori, lib. et haer., so frei und unbeschwert,<br />

für genugsame Summe Geldes.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Helmerdt 6 Thl. Erbschatz. Ein Nebenhaus ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

27.10.1631 die Wulfter Erbleute Berndt Sonnecke, Bauerrichter, Herman zur Wohnung,<br />

Hinrich Lindeman, Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Juergen Roesman, Juergen Mengert,<br />

Johan Gervesman der juenger, Dieterich Gralman und Johan Helmert vergleichen sich mit<br />

Matthias Wehlborg wegen Plaggenmähens in der Wulfter Mark.<br />

Urkunde auf der Wehlburg.<br />

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31.12.1631 Arent Boedeker, Bürger in Quakenbrück, sistirt Anna Schnedeker in Lechterke,<br />

ca 70 Jahre alt, die vor 50 Jahren bei Boedeker gedient und Gerlachen Helmerts zu Wulften<br />

Ehefrau Wibben, die vor 25 Jahren ungefehr bei Boedecker gedient hat, und pat, diese eines<br />

geschworen Aidts zu befragen wegen eines Wasserabzuges.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.284a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631/32 stand das Erbe Helmert in der Äusserung.<br />

18.1.1632 Johan Soencke, für Erbe Helmert, und andere wie Berent Soencke, Gert<br />

Havickhorst, Gert Linneman, Jorrien Roessman und Jasper Wonunger, verkaufen dem<br />

Herman Garsten in Wulften einen freyen Erbweg, so geschehen vor dem Notar Herman<br />

Meier in Quakenbrück.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.314. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

26.1.1633 Gerlich, Geseke, Anna, Maria, Luecke und Catharina, deren Eltern Johan Helmert<br />

und Luecke Kahman sind, in Wulften, haben sich freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O. Morrien.<br />

27.1.1633 hat Johan Sonneke den Erbwin des veräusserten Erbes Helmert in Wulften für<br />

sich und seine Ehefrau Thalen Gervessman nach Eigenthumsrecht erhandelt zu 70 Thl., die<br />

im freien Stande erzeugten 4 Kinder bleiben frei. Die Eltern geben sich eigen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1639 Junckherr Eberhard Wilhelm Stael klagt gegen Johan Helmert, Herman Soeneke und<br />

Gert Meessman, die als Conductores des arrestierten Graelmans Erbes, Ländereien und<br />

Wischen, dem Gutsherrlichen Dienst verweigern.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.23. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

4.12.1639 hat Johan Helmert zu Wulfften die Verlassenschaft seiner sehl. Frauwen Taleken<br />

nach Hausgenossenrecht erhandelt zu 22 Thl. 10 Schill. 6 Pf.<br />

2 Kühe 8 Thl.<br />

2½ Schmalrinder 5 ,,<br />

1 Pferd 6 ,,<br />

½ Enter 2 ,,<br />

3 Suegfercken 1½ ,<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1639 Johan Helmert zu Wulfften aus dem Vechtischen Schwedischen Lager an sich<br />

geprachter und nachgehents geschlachteter Kühe 6 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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14.8.1642 Johan Helmert zu Wulfften seiner Hausfrau Margareten Merschendorf den<br />

Erbwin erhandelt an Helmerts Erbe uff 8 Jahre zu 32 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.40. Amt Fürst. St.A.O.<br />

29.9.1642 Coram me Notario.<br />

Johan Helmert in Wulfften Kirchspiel Badbergen, bekennt für sich, Grete seine Ehefrau,<br />

Kinder und Erben, seiner Schwiegerinnen Maria Helmerts, Ehehausfrau des Herman Henrich<br />

zu Schwolle Wohnhafft, 25 Rth. wegen filialquota schuldig zu sein.<br />

Testes; Johan Mengert und Herman Burlage requisiti.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.143. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

30.9.1642 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheinen Maria Helmerts, Ehefrau des Herman Henrichs zu Schwolle, und neben ihr Thiess<br />

Wehlborg in der Bauerschaft Wehdel, ihr Vormund, und bekennt mit dessen Autorität, alles<br />

aus dem elterlichen Erbe in Wulfften von ihrem Schwager Johan Helmerten und Greten,<br />

Eheleuten, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.144. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1649 ist Helmert zu 2 Thl. 6 Schill. Maygelt veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts war das Colonat mit Schulden sehr belastet und<br />

mehrere Grundstücke waren versetzt.<br />

1654/56 wurden 300 Speciesthaler und 1663 ferner 50 Rth. angeliehen, um die<br />

rückständigen Zinsen, Schatz- und Contributionen, Satisfactionsgelder und die Pachte<br />

bezahlen zu können. Dühne II. S.301.<br />

1655 der Bauerschaft Wulfften Eingesessene, benanndtlich Helmert, Merssman, Lindeman<br />

und Graelman, dass dieselbe etliche durch Wehlborg gemeyete Plaggen de facto<br />

wegkgefuehret 6 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Wulfften, Helmert 4 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 4 Rinder, 4 Schweine. Leibzucht 3 Kühe,<br />

3 Rinder, 6 Schweine. Kleine Haus 2 Kühe, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Helmertt, Gervesman geben für 1 Spann 1 Rth. 12 Schill.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1661 Erbe Helmert 3 Rth. 9 Schill. 10½ Pf., Leibzucht 18 Schill., Kleine Haus 9 Schill.<br />

Viehschatz, welcher viermahl im Jahre erhoben wurde.<br />

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Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1662 dienen uf erfuerderen wochentlich mit 1 Wagen; Helmert, Gervessman.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1663 Helmert und Gervessman geben 1 Rth. 18 Schill. Dienstgeld für anno 1663 nicht<br />

geleistete Fuhren.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1667 Erbe Helmert 3 Rth. 4 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75 II. Erbsch. Revisionsreg. 24.2.1668 St.A.O.<br />

1670 Erbe Helmert. Wegen Sterbefall ist der Rauchschatz von 2 Rth. gesetzt auf 1 Rth.,<br />

Leibzucht 1 Rth., Kleine Haus 1 Rth.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1692 baten Badberger Bauern um Steuererlass oder Ermässigung, da durch Regen und<br />

Überflutung die Ernte teilweise vernichtet war. Unter den Antragstellern war auch Colon<br />

Helmert. Der Überprüfungsbefund lautet; Helmert, Ihr F. Eigenbehörig V. in schlechten<br />

Stand in 3 Wiesen 24 Fuder undt ahn garstigen Korn 1 Malt. 9 Scheff. War auch ahn Lihnen<br />

gantz verdorben 3 Scheff.<br />

Rep.150. Nr.13. Fürst. Remissionen an Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

1702 Johan Helmert seiner Stieftochter Trinen Marien Freybrieff bedungen am 27.1.1702<br />

und auch würklich mit 18 Thl. bezahlet.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

30.1.1702 Carl, Bischof von Osnabrück etc., bekennt dass er freigegeben habe von ihren<br />

Verpflichtungen an das Amt Fürstenau, Catharina Maria Helmerts, Tochter von Juergen<br />

Roessman und Thale Hellmerts aus Hellmerts Erbe in der Bauerschaft Wulfften im<br />

Kirchspiele Badbergen.<br />

Diesen Freibrief hat Catharina Maria Helmerdt am 31.1.1702 aufm Ritterhause Lagen<br />

übergeben und seine damit praevia stipulatione ordinaria dem Ritterhause Lage eigen<br />

gegeben. A.W. Scoman p.t. Verwalter.<br />

Erbe in Wulften; Thias Helmert, ev. * 1685 (r:1682), ┼ 1774, Auffahrt 36 Rth. Sterbefall 20<br />

Rth., uxor (Name ist niocht genannt), Kind.;/ Adelheit, * 1717 (r:1712), ┼ 1798./ Lücke, *<br />

1720 (r:1714), ┼ 1778./ Thias, * 1729 (r:1721), ┼ 1781. Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

Um 1711/12 Thies Helmert ad 30 Jahre alt, uxor Lücke 32 Jahre, 2 Kinder.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. Act. Nr.160. Specif. et Conscriptio Landesh. Eigenbeh. St.A.O.<br />

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Um 1711/12 Helmert Contumax postea erschienen; Thiess ad 30 Jahre alt, uxor Lücke 32<br />

Jahre alt, 2 Kinder; Anna Alheidt 4 Jahr alt (~ 17.5.1712) eigen, Lücke Alheidt 1 Jahr alt (~<br />

8.9.1714) eigen.<br />

Colonus hatte 2 Vollbrüder; Lambert Jost, 38 Jahre alt (Lammerth, ~ 1673), Jürgen 33 Jahre<br />

alt (~ 8.5.1678), und 1 Halbbruder Jacob 24 Jahre alt (~ 4.8.1686), sind alle auf dem Erbe und<br />

eigen.<br />

Rep.106. VI/yl Nr.1aa. Specif. et. Conscr. Landesh. Eigenbeh. St.A.O.<br />

1718 Johan Helmert sagt; Henrich Uchtman praetendiert 60 Rth. vom Brautschatz, welche<br />

Ihme nicht Bezahlen kann, massen Ihme bereits 140 Rth. bezahlt.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1720 waren noch für 470 Speciesthaler und für 904 Rth. Grundstücke versetzt.<br />

Dühne II. S.301.<br />

1722 nach dem Vermessungsregister waren vorhanden; an Garten- und Ackerland 6 Malt. 2<br />

Scheff. 5 Quadratruten, an Wiesenland 3 Malt. 4 Scheffel. 32 Quadratruten, an Weideland 3<br />

Scheff. 5 Quadratruten. Insgesammt 9 Malt. 10 Scheff. 18 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.302.<br />

1722 Helmert gab an Pacht jährlich; 12 Scheff. Roggen, 8 Scheff. Hundehafer, 1 fettes<br />

Schwein, 2 Hühner, 10 Dachschöfe, für den wöchentlichen Spanndienst, wenn er nicht<br />

diente, 9 Rth., an die Küster 1 Scheff. Hafer und 20 Roggengarben, an den Richter 1 Scheff.<br />

Hafer und 20 Roggengarben, an den Vogt 20 Roggengarben und 13 Schill. Capitelgeld.<br />

Dühne II. S.302.<br />

31.7.1752 erhielt Colon Helmert von Bischof Clemens August die Genehmigung zu einer<br />

Anleihe von 200 Rth. unter der Bedingung, dass er dem Darleiher nicht mehr als die aus der<br />

Mark erworbenen Zuschläge verschreiben und der Nachfolger des damaligen Coloni in 10<br />

Jahren das Capital zurückzahlen solle. (Tyas Helmert 1752 Colonus)<br />

Rep.100. Abschn.107. Nr.76. St.A.O.<br />

8.5.1753 ist der Sterbfall der Colona Hellmerts (Lücke Sickmann) zu Wulfften einschliesslich<br />

der Gebühren zu 22 Rth. 5 Schill. 3 Pf. bedungen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

7.10.1768 Helmert und Gervesmann haben die Herren Beamte und den Fiscal von<br />

Badbergen zum Quakenbrückschen Brüchtengericht gefahren, und erhalten zusammen<br />

dafür 7 Schill. 3 Pf.<br />

Rep.150. Nr.116. Fürstenau St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 134 / 323


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17.2.1771 Vogt Ledder reicht ein Verzeichnis consent. Schulden des Colonats Helmert in<br />

Wulften ein; 1656 Rth. den Beamten sine terminen Gläubiger Bubert und Roesmann.<br />

12.2.1654, 190 Rth. Amt s. termin Wernsing.<br />

14.10.1660, 50 Rth., similiter s. termin Busch modo dessen Erben.<br />

1650, 100 Rth. similiter s. termin Collegium S.J. in Osnabrück.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1741 erklären die Eheleute Tyas Helmert und Lücke geb. Sickmann, dass Lücke alles was ihr<br />

von der Sickmann-Deverlage Stätte in Langen zustande, erhalten und keinerlei Ansprüche<br />

habe.<br />

1778 bei den Rundefuhren spannen Gervesmann und Helmert zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />

1778 Helmert in Wulften ist Bauerrichter.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.272. St.A.O.<br />

29.7.1786 berichtet Vogt Ledder; Consentirte Schuld, zu deren Tilgung oder Abtrag keine<br />

Termine bestimmt sind.<br />

a) Auf Helmerts praedio zu Wulften haben Johann Strotmann, ex post dessen Erben<br />

Johann Dücker und Gerd Bubert, modo ejus vidua und Colon Roesmann Vermöge Consensus<br />

de 1656, 92 Rth.<br />

b) Jürgen modo vidua Busch Vermöge Consensus de 14.10.1660, 50 Rth.<br />

c) Hermann Wernsing, modo dessen Erben laut Bewilligung de 12.2.1654, 190 Rth.<br />

Worauf Vorhin während der Ausheuerung des praedii 97 Rth. 4 Schill. 11 Pf.<br />

ausbezahlt sind, also bis jetzt geblieben 92 Rth. 16 Schill. 1 Pf.<br />

Wenn mit dem weitere abtrag dies letzten Kapitals continuirt werden solte, so würden um<br />

so Viel weniger die unbewilligten Gläubiger die Renten erhalten können, worüber man sich<br />

die Befehle erbitte.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

Tyas (1753 Matheus) Helmert, Colon, ~ 23.4.1682 Bdbg., ┼ 7.1.1774 Wulften, zn.v. Jürgen<br />

Helmert geb. Roessmann en Talcke Helmerts, 30.4.1711 Bdbg., Lücke Sickmann-<br />

Deverlage, ~ 7.3.1681 Bdbg., ┼ 16.4.1753 Wulften, dr.v. Hermann Sickmann-Deverlake en<br />

NN, Kind.;/ Anna Adelheid, ~ 17.5.1712, ┼ 28.2.1798, ledig./ Lücke, ~ 8.9.1714, ┼ 24.2.1778,<br />

ledig./ Jürgen, ~ 20.7.1717, ┼ 24.2.1763, ledig./ Matthias, ~ 6.9.1721, ┼ 1.4.1781, ledig. Mit<br />

dem Ableben dieser Familie ist das Blut Helmert auf der Stätte erloschen.<br />

1789 gehören zum Colonate an Haus- und Hofstellen 1 Scheff. 49 Quadratruten, an Garten 1<br />

Malt. 2 Scheff. 8 Quadratruten, an Ackerland 5 Malt. 10 Scheff. 48 Quadratruten, an Wiesen<br />

6 Malt. 2 Scheff. 5 Quadratruten, an unpflugbarem Land 2 Scheff. 53 Quadratruten.<br />

Insgesammt 13 Malt. 8 Scheff. 1 Quadratrute.<br />

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Dühne II. S.302.<br />

1789 ist das Landesherrliche eigenbehörige Helmertsche Erbe fast vacant und seit geraumer<br />

Zeit unter Administration des Vogtes Ledder stückweise ausgeheuert worden, ferner nicht<br />

nur die Stätte mit bedeutenden Schulden belastet, sondern auch noch eine alte<br />

Helmertsche Tochter (Anna Adelheid, * 1712, ┼ 1798) vorhanden, die vom Hofe unterhalten<br />

werden muss. Die sämtlichen Wohnungen und Gebäude sind verfallen und die Limiten<br />

(Grenzen) und Gerechtsamen werden von anderen geschmalert.<br />

16.2.1789 bat Mencke Beckermann in Grönloh, der sich gern verheiraten wollte, den<br />

Gutsherrn ihm diese vacante Stelle als Colonus ex nova gratia zu verleihen und in<br />

gewünschter gnädiger Deferirung seines Gesuches einen Termin zu seiner persönlichen<br />

Darstellung und Vereinigung des Laudemii zu bestimmen.<br />

2.3.1789 schreibt die Cammer antwortlich; das Gesuch findet nicht statt.<br />

Dühne II. S.302.<br />

Mencke Beckermann, welcher am 12.5.1795 mit Helena Catharina Adelheid Oyemann aus<br />

Wehdel getraut wurde, ist aber doch Colon Helmert geworden und als Witwer am 4.5.1840<br />

auf dem Erbe in Wulften Nr.2. gestorben. Die Ehefrau starb am 29.3.1829 auf dem Colonat.<br />

Der Ehe waren keine Kinder beschieden.<br />

7.12.1792 als die Erbkötterei Meyer im Wohlde in der Bauerschaft Wohld Nr.2. vor dem<br />

Richter Wilhelm Ludwig Utermarck, in Quakenbrück, zum gerichtlichen Verkauf kam, heisst<br />

es unter den besonderen Lasten, dass an die Wulfter Erbmänner Gervesmann, Mengert,<br />

Helmert und Soennke jeden 10 Schill. und an die Erbmänner zusammen alle 7 Jahre 1 Tonne<br />

Bier, 1 Schinken, doch dieser nicht unter 12 Pfund schwer, und 1 Goldgulden zu geben sei.<br />

Diese Verpflichtung war 1793 wieder fällig.<br />

Das Wohldbuch Dietrich Kortfhage S.73.<br />

14.1.1823 verkauft Mencke Helmert 1 Scheffel Markengrund für 50 Rth. an den Colon<br />

Johann Gerhard Vogelwede jetzt Kleine Meesmann in Wulften.<br />

12.4.1829 verkauft Colon Mencke Helmert 5 Scheffel 2 Quadratruten Markengrund für 130<br />

Rth. an Colon Johann Gerhard Vogelwede sive Kleine Messmann in Wulften.<br />

Die kinderlosen Eheleute Mencke Beckermann sive Helmert und Helena Catharina Adelheid<br />

Oyemann vererbten die Stätte an Catharina Maria Oyemann, Nichte der Ehefrau. Diese<br />

Nichte heiratete am 7.5.1834 zu Badbergen Georg Heinrich Middendorf aus Langen, der sich<br />

wieder nach der Stätte Helmert nannte und schrieb. Catharina Maria Helmert geb.<br />

Oyemann starb nach der Geburt eines toten Knableins am 2.7.1835.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 136 / 323


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26.4.1838 heiratet Georg Heinrich Helmert in 2. Ehe Catharina Maria Grosse Wollermann<br />

aus Grönloh. In dieser Ehe wurde ein Kind geboren, der Anerbe Mencke Heinrich Helmert<br />

am 10.5.1839.<br />

7.8.1848 ist Catharina Maria Helmert geb. Grosse Wollermann verstorben auf dem Erbe in<br />

Wulften Nr.2., und am 11.8.1848 in Badbergen zu Grabe getragen.<br />

14.6.1850 schritt Georg Heinrich Helmert zu seiner 3. Ehe mit Helena Margaretha Adelheid<br />

Lüdeling aus Gross Mimmelage, die ihm am 6.9.1851 ein Töchterlein gebar, das in der Taufe<br />

am 17.10.1851 die Namen Helena Maria Elisabeth erhielt und am 28.5.1878<br />

Lebensgefährtin des Johann Hermann Schwiethard Nehmelmann wurde.<br />

8.9.1868 führte der Anerbe Menke Heinrich Helmert seine Herzliebste Anna Catharina<br />

Maria Wulfert aus Gross Mimmelage zum Traualtar. Dieser Ehe waren keine Kinder<br />

beschieden. Die Eheleute Menke Heinrich Helmert und Anna Catharina Wulfert vererbten<br />

den Hof an die am 16.12.1878 in Gross Mimmelage geborene Margaretha Lüdeling, Tochter<br />

der Eheleute Hermann Wilhelm Lüdeling und Anna Catharina Maria Margaretha Wulfert.<br />

Margaretha Lüdeling kam schon mit 5 Jahren zu Onkel und Tante Helmert und wuchs in<br />

Wulften auf. Sie wurde Ehefrau des Gustav Oldenhage aus Gross Mimmelage, der am<br />

18.11.1943 verstarb. Margaretha Oldenhage geb. Lüdeling schloss am 30.5.1960 ihre müden<br />

Augen, fast 82 Jahre alt. Die Eheleute Oldenhage verkauften das Helmertsche Erbwohnhaus<br />

an den Landwirt Nehrenhaus, Bauer auf Kleine Messmann, der 1925 abgebrannt war.<br />

Oldenhagen bezogen die benachbarte Buddenbergsche Villa und erwarben gleichzeitig die<br />

Windmühle, die früher zur Moeringsburg gehörte. Die Mühle wurde abgebrochen und auf<br />

der neuen Stätte Scheunen und Stallungen errichtet, die Helmertschen Ländereien behielt<br />

man. Durch diesen Kauf und Verkauf entstand also eine ganz neue Hofanlage.<br />

Henniger.<br />

Das Halberbe Henniger, auch Henninger geschrieben, in der Bauerschaft Gross Mimmelage<br />

des Kirchspieles Badbergen, wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.9. der<br />

Bauerschaft geführt. Obgleich der Hof mit zu den ältesten Analgen zählt, erscheint sein<br />

Name nicht in den Schatzregistern von 1441, 1490, 1512 und 1534. Der patronymische<br />

Name Henniger, abgeleitet von Hennig, taucht erst 1592 und 1597 in den Geldregistern des<br />

Amtes Fürstenau auf. Der Hof ist aber unbedingt vor dieser Zeit dagewesen, er muss also<br />

früher anders gehiessen haben. Wenn nicht alles täuscht, hiess er Herzog.<br />

Schon 1441 wird unter de vrigen tho Badbergen genannt; Lampe to hertegen 2 Schill.<br />

Dep.3a. 1. II.G. Nr.68. Bedereg. 1441 St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Mindmelage; Lampe de Hertoge 5 Pferde, 1 Fohlen, 9 Kühe, 4 Rinder, 11<br />

Schweine.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 137 / 323


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Es kann sich hier nicht um den Markkotten Henniger, der 1651 nur als eine Brinkkate<br />

(Brinkkotte) bezeichnet wird, handeln, denn eine so grosse Viehhaltung wäre von den<br />

Markgenossen nicht geduldet worden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. 1490 St.A.O.<br />

1512 heisst es in dem Kopfschatzregister, Johan de Hartoge. Ein Steuerbetrag ist nicht<br />

angegeben. Möglicherweise war der Steuerpflichtige am Tage der Steuererhebung nicht<br />

imstande den Betrag zu erlegen.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1534 es heisst in dem Schatzregister; dt. 4 Schill. Grete de hertugesche.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts, das mit Kriegsgeschrei, Raub, Mord, Plünderung,<br />

Hexenwahn, Hungersnot und Pest ausgefüllt war, muss der Hof den Besitzer gewechselt<br />

haben, denn 1592 und 1597 erscheint in den Geldregistern der erste Henniger in der<br />

Bauerschaft Mimmelage. Wahrscheinlich kam dieser Henrich Henniger aus der Bauerschaft<br />

Hahlen. Im Mai 1592 trieben die Horden der Spanier und Holländer es so übel, dass der<br />

Domprobst von Osnabrück 1595 die Bemerkung machte, dass die armen Leute im<br />

Lingenschen und Osnabrückschen durch die Raubzüge bis aufs Blut erschöpft und<br />

ausgemergelt seien.<br />

1592/93 wurde Henrich Henning wegen Nichtbeachtung der Befehle gebrüchtet. Die<br />

Nachricht darüber lautet; Jacob Oldenhagen, Arnt Messe und Henrich Hennings zu grote<br />

Mintmelage verachteter befehle 5 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. Geldregister St.A.O.<br />

1597 Henrich Henniger daselbst zu grossen Mintmelagh unterschiedlich grober Lügen 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. Geldregister St.A.O.<br />

1599 Hennigs Johan 3 Ortt Schornstein- und Feuerstättenschatz. Ein Nebengebäude ist nicht<br />

angegeben.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Um 1600 war eine Grete Henning von Mimmelage mit dem Erbkötter Johan Huetteman,<br />

Witwer, in Rüssel, und in 2. Ehe mit Henrich Henrichs itzo Huetteman verehelicht.<br />

1628 war Henniger eigen nach Barenau und gab dahin an Pacht; 1 Malter Hafer, 9 Scheffel<br />

Gerstkaorn, 4 Rth. Dienstgeld, 1 Rth. Pfennigrente, 1 mageres Schwein oder 2 Rth., ein paar<br />

Hühner und ums 3. Jahr 8 Rth. Schatzgeld.<br />

Dühne II. S.221.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 138 / 323


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1631 werden als Eheleute zu Mimmelage genannt; Johan Henniger und Catharina Rotbert.<br />

1631 Halberbe Henniger zahlt 3 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1651 Mimmelage, Halberbe Johan Henniger et uxor, Knecht Hinrich, dochter Marke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverz. f.d. Dioezese Osnabrück St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Halberbe Henniger, 4 Pferde, 5 Kühe, 4 Rinder, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

Um 1660 hat ein Engberding eingeheiratet, indem er die oben 1651 erwähnte Marcke<br />

Henniger freite.<br />

1661 Halberbe Henniger gibt 4 Rth. 6 Pf. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr<br />

erhoben wurde. Ein Nebengebäude ist wiederum nicht verzeichnet.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 zahlt Henninger für das bewohnte Backhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

1670 Halberbe Henninger gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Größe des Hofes 5 Malter 3 Scheffel 2 Viertel.<br />

1722 Hinrich Henniger gibt 2 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Monatschatz, 3 Rth. und 1½ Rth.<br />

Rauchschatz, ¼ Sendhafer, an die Pastoren 2 Scheffel Hafer und 4 Garben (1655 steht statt<br />

Garben Heu), an die Küster 1 Scheffel Hafer, 1 Brod und 24 Garben und ½ Scheffel<br />

Richthafer.<br />

Dühne II. S.221.<br />

13.12.1775 liess der Graf von Bar zur Barenau seine beiden eigenbehörigen Colonen<br />

Thomann und Henniger zu Gross Mimmelage, welche an diesem Tage ihre Pächte nach<br />

Barenau brachten und sich weigerten, den vom Gutsherrn verlangten Spanndienst in natura<br />

zu leisten, bzw. Dielen von Quakenbrück nach Osnabrück fahren, in einen finsteren Kerker<br />

des Turmes werfen. Am Tage der Einkerkung erhielten sie nur einen Eimer voll Wasser, das<br />

ihnen per Malheur noch verloren ging. Die Gefangenen standen Hunger aus, bis ihnen am<br />

14. um Mittag etwas Brot gebracht wurde, und am Freitag, den 15. Dezember, sollten sie es<br />

noch für eine besondere Gnade ansehen, dass sie mit dem Bedeuten aus solchem Loche<br />

gelassen wurden, dass sie zu Ende der Woche von Kramer in Quakenbrück Dielen abholen<br />

und nach Barenau oder Osnabrück bringen sollten, widrigenfalls die Beamten zu Fürstenau<br />

sie mit Schütten abholen und ins Gefängnis setzen sollten. Demjenigen, der sie in das<br />

finstere Loch eingesperrt hatte, musste jeder 3 Schill. geben.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 139 / 323


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Dühne II. S.2.<br />

1761/62 herrschte eine Teuerung; 1 Kanne Branntwein kostete 24 Mariengroschen, 1 Pfund<br />

Brot 4½ Mariengroschen, 1 Scheffel Roggen (etwa 44 Pfund) 3½ Thaler, 1 Scheffel Weizen 5<br />

Thaler.<br />

1 Kanne ist gleich 4 Ort oder 1,39 Liter.<br />

36 Mariengroschen machen 1 Thaler.<br />

Der Mariengroschen tauchte erst im siebenjährigen Kriege in Westfalen auf. Er wurde so<br />

genannt, weil er das Bild der Jungfrau Maria mit dem Kinde Jesu zeigte.<br />

1780 ist die Größe der Stätte mit 5 Malter 3 Scheffel 2 Viertel angegeben. Sie ist also seit<br />

1722 unverändert.<br />

1787 spannen bei den Rundefuhren Henniger und Thomann zusammen.<br />

28.9.1792 hat sich Henniger für 1250 Rth. Gold freigekauft.<br />

15.3.1830 hat der Colon Henniger geb. Freye, den benachbarten Markkotten Kleine<br />

Middendorf, der in der Bauerschaft unter Nr.43. geführt wurde, für 1415 Rth. von<br />

Middendorfs Erben angekauft. Die Verkäufer waren; Ehefrau Untervogt Prinz in Badbergen,<br />

Johann Gerhard Middendorf und Catharina Adelheid Middendorf. In diesem Kaufvertrage ist<br />

die Größe der Stätte mit 6 Scheffel Gartenland und 21 Scheffel Markengrund angegeben.<br />

Die auf diesem Markkotten ruhende Verpflichtungen an das Gut Barenau löste Colon<br />

Henniger am 9.5.1831 ab. Am 9.8.1870 ist der Markkotten Kleine Middendorf oder Japkers<br />

mit obrigkeitlicher Genehmigung aus der Reihe der Höfe gestrichen und mit dem Halberbe<br />

Henniger vereinigt worden.<br />

1861 ist das Halberbe (ohne den Kotten Middendorf) mit 72 Morgen 24 Quadratruten mit<br />

einem Steuercapitale von 130 Rth. 8 Gg. 3 Pf. zur Grundsteuer veranlagt worden.<br />

1861 nach dem neuen Lagerbuch hatte ein jeder Küster der beiden Confessionen Anspruch<br />

auf 260 Pfund Brot jährlich. Colon Henniger hatte ein Brot zu geben, wofür die Küster<br />

verpflichtet waren, jeder einen Weihrauch zu liefern.<br />

19.7.1870 hatte Colon Henniger mit seinen Pferden wie alle anderen Pferdehalter von<br />

Badbergen und Menslage auf dem Marktplatze in Quakenbrück zu erscheinen, wo die für<br />

den Kriegsdienst geeigneten Pferde ausgehoben wurden.<br />

Inschriften auf dem Hofe.<br />

Wohnhaus;<br />

Johann Carl Friedrich Henniger geb. Freye und Christina Margaretha Henniger, Eheleute.<br />

Meister H. Pieper 11 Juni 1848.<br />

Scheune;<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 140 / 323


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Johann Hermann Friedrich Henniger sel. Catharina Maria Margaretha Elisabeth Wulfert,<br />

Eheleute. Meister H. Oldenhage 17 Juni 1883.<br />

Henrich Henniger, genannt 1592 und 1597, , NN, Kind.;/ Johan Henrich, Catharina<br />

Rotbert, 1631 als Eheleute genannt./ Gerlach, 1631 als Bruder des Johan Henrich Henniger<br />

genannt.<br />

Johan (Henrich) Henniger, Col., * Gr. Mimmelage, � 27.5.1678 Bdbg., zn.v. Henrich<br />

Henniger en NN, 1631 als Eheleute genannt, Catharina Rotbert, * Lechterke, Kind.;/<br />

Marcke, 1651 genannt, , NN Engberding.<br />

NN Engberding genannt Henniger, Col., * Gr. Mimmelage, � 12.10.1704 Bdbg., , Marcke<br />

Henniger, * Gr. Mimmelage, � 26.12.1696 Bdbg., dr.v. Johan Henniger en Catharina<br />

Rotbert, Kind.;/ Maria, * ca 1661 Gr. Mimm., � 27.1.1723 Bdbg., 62 J./ Henrich, * ca 1664<br />

Gr. Mimm., Anerbe./ Grete, * ca 1667 Gr. Mimm., � 19.1.1735 Bdbg., 67 J., , Johan Kleine<br />

Middendorf.<br />

Henrich Henniger, * ca 1664 Gr. Mimm., RK., � 24.4.1725 Bdbg., zn.v. (Hinrich) Engberding<br />

sive Henniger en Marcke Henniger, (1) 23.9.1692 Bdbg., Maria Ellerman, � 24.5.1710<br />

Bdbg., Kind.;/ Marcke, ~ 13.8.1693 Bdbg./ Henrich, ~ 30.7.1695 Bdbg., Anerbe./ Berend, ~<br />

8.3.1698 Bdbg., � 11.10.1702 oder 6.3.1704 Bdbg./ Maria, ~ 21.1.1702 Bdbg., �<br />

11.10.1702 oder 6.3.1704 Bdbg./ Anna, ~ 5.3.1705 Bdbg., ┼ 13.12.1775, 71 J., � 16.12.1775<br />

Bdbg., 29.11.1735 Bdbg., Jürgen Gröner.<br />

Henrich Henniger, * ca 1664 Gr. Mimm., RK., � 24.4.1725 Bdbg., zn.v. (Hinrich) Engberding<br />

sive Henniger en Marcke Henniger, (2) 20.7.1711 Bdbg., Adelheid Elting, Witwe, �<br />

22.12.1744 Bdbg., 79 J., kinderlos.<br />

Henrich Henniger, Col., * Gr. Mimm., ~ 30.7.1695 Bdbg., ┼ 7.12.1762 Gr. Mimm., Stickfluss,<br />

� 10.12.1762 Bdbg., zn.v. Henrich Henniger en Maria Eilerman, 5.11.1726 Bdbg.,<br />

Adelheid Diersing, * Ankum, ~ 9.5.1706 Menslage, ┼ 5.5.1788 Gr. Mimm., Wassersucht, �<br />

9.5.1788 Bdbg., dr.v. Johan Diersing en Hilke Wierper, Kind.;/ Totgeb. Kind, � 5.9.1727<br />

Bdbg./ Johan, * 1729, � 27.6.1729 Bdbg., 2 Stunden alt./ Hinrich, * 5.6.1728 morgens 9 Uhr<br />

eodem genottauft, ┼ 5.6.1728, 1 Stunde alt, � 7.6.1728 Bdbg./ Kind, �<br />

-.12.1730 Bdbg./ Johan Henrich, ~ 20.8.1730 Bdbg., ┼ 29.1.1803, 12.1.1771, Margaretha<br />

Burmeister./ Herman, ~ 28.8.1743 Bdbg., Anerbe, , Catharina Elisabeth Meyer.<br />

Hermann Henniger, * Gr. Mimm., ~ 28.8.1743 Bdbg., ┼ 1.12.1811 auf dem Erbe Gr. Mimm.,<br />

Schwäche, � 4.12.1811 Bdbg., zn.v. Henrich Henniger en Adelheid Diersing, 8.2.1780<br />

Bdbg., Catharina Elisabeth Meyer, * Grönloh, ~ 11.5.1755 Bdbg., ┼ 24.7.1824 auf dem Erbe<br />

Gr. Mimm., Brustkrankheit, � 27.7.1824 Bdbg., dr.v. Rudolf Diedrich Meyer, Pächter in<br />

Grönloh, en Catharina Krümpelmann, Kind.;/ Totgeb. Sohn, * 13.9.1780 Gr. Mimm., �<br />

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14.9.1780 Bdbg./ Totgeb. Tochter, * 13.9.1780 Gr. Mimm., � 14.9.1780 Bdbg./ Catharina<br />

Elisabeth, * 13.9.1780 Gr. Mimm., genottauft, ┼ 24.9.1780 Gr. Mimm., � 26.9.1780 Bdbg.<br />

Beim Ableben wird sie Catharina Adelheid genannt./ Hermann Diederich, ~ 21.7.1781 Bdbg.,<br />

┼ 9.8.1781, Brustkrankheit, � 11.8.1781 Bdbg./ Catharina Maria Adelheid, ~ 21.7.1781<br />

Bdbg., ┼ 2.8.1785 Gr. Mimm., hitzige Fieber, � 5.8.1785 Bdbg./ Margaretha Maria Elisabeth,<br />

~ 13.9.1783 Bdbg., ┼ 31.10.1851 Gr. Mimm. auf dem Erbe, � 4.11.1851 Bdbg., ledig./<br />

Helena Margaretha, ~ 25.4.1786 Bdbg., ┼ 29.7.1797 Gr. Mimm., Schwindsucht, � 31.7.1797<br />

Bdbg./ Johann Hermann, * 9.4.1788 Gr. Mimm., ~ 19.4.1788 Bdbg., ┼ 18.2.1789 Gr. Mimm.,<br />

Brustkrankheit, � 20.2.1789 Bdbg./ Christina Margaretha, * 14.8.1792 Gr. Mimm.,<br />

Erbtochter./ Anna Catharina, * 3.3.1798 Gr. Mimm., ~ 8.3.1798 Bdbg., ┼ 14.4.1800 Gr.<br />

Mimm., Brustkrankheit, � 17.4.1800 Bdbg.<br />

Johann Carl Friedrich Freye (Frye) jetzt Henniger, Col., * 25.10.1793 Toemmern, ~ Bramsche,<br />

┼ 19.3.1856 Gr. Mimm., � 22.3.1856 Bdbg., zn.v. Johann Nicolaus Frye sive Freye, .....<br />

Richter, en Anna Catharina Elisabeth Meyer im Seligen Hofe, 24.11.1818 Bdbg., Christina<br />

Margaretha Henniger, * 14.8.1792 Gr. Mimm., ~ 18.8.1792 Bdbg, ┼ 6.4.1846 Gr. Mimm., �<br />

9.4.1846 Bdbg., dr.v. Hermann Henniger en Catharina Elisabeth Meyer, Kind.;/ Anna<br />

Catharina, * 21.8.1819 Gr. Mimm., sie ist nach U.S.A. ausgewandert./ Hermann Henrich<br />

Friedrich, * 9.10.1822 Gr. Mimm., ┼ 6.6.1830 Gr. Mimm., Kopfkrankheit./ Johann Arend<br />

(Arnold) Diedrich, * 26.5.1826 Gr. Mimm., 20.5.1865 Bdbg., Catharina Margaretha<br />

Dammer, Erbtochter./ Anna Christina Margaretha, * 29.5.1833 Gr. Mimm., 5.11.1857<br />

Bdbg., Eberhard Heinrich Wilhelm Richter, Lehrer in Langen und später Cantor in Ueffeln./<br />

Johann Hermann Friedrich, * 15.10.1835 Gr. Mimm., Anerbe.<br />

Johann Hermann Friedrich Henniger, Col., * 15.10.1835 Gr. Mimm., ┼ 24.8.1884 Gr. Mimm.,<br />

zn.v. Johann Carl Friedrich Henniger geb. Freye en Christina Margaretha Henniger,<br />

15.10.1863 Bdbg., Catharina Maria Margaretha Elisabeth Wulfert, * 17.12.1842 Gr. Mimm.,<br />

┼ 28.4.1927 Gr. Mimm., dr.v. Johann Arend Schwiethard Wulfert en Catharina Maria<br />

Margaretha Wehriede, Kind.;/ Arnold Diederich Schwiethard, * 11.9.1864 Gr. Mimm., ┼<br />

1938 Clifton New Jersey U.S.A., 1890, Wilhelmina von Drehle./ Hermann Wilhelm Georg, *<br />

20.2.1866 Gr. Mimm., ┼ 7.12.1947 Clifton New Jersey U.S.A., 1896 Mary von Drehle./<br />

Catharina Christina Margaretha, * 4.12.1867 Gr. Mimm., ┼ 21.3.1950 Gr. Mimm.,<br />

10.11.1898 Bdbg., August Wübbold./ Tochter, ungetauft, * 8.11.1869 Gr. Mimm., ┼<br />

2.12.1869 Gr. Mimm./ Johann Catharina Maria Margaretha, * 23.8.1871 Gr. Mimm., ┼<br />

5.12.1871 Gr. Mimm./ Hermann Arnold Friedrich, * 10.11.1872 Gr. Mimm., ┼ 22.2.1953<br />

Bremen, Oberpostrat, Seine Asche wurde 18.12.1953 in Badbergen beigesetzt, 30.1.1917<br />

Schanghai China, Margaretha Eleonora Selma Anna Immendorf./ Maria Margaretha<br />

Hermine, * 20.3.1874 Gr. Mimm., ┼ 10.5.1875 Gr. Mimm./ Heinrich Friedrich Wilhelm, *<br />

7.10.1875 Gr. Mimm., Anerbe./ Christina Emilie Bertha, * 12.9.1877 Gr. Mimm., ┼<br />

18.11.1877 Gr. Mimm./ Heinrich Wilbrand, * 15.1.1879 Gr. Mimm., ┼ 5.11.1886 Gr. Mimm./<br />

Anna Margaretha Friderike, * 5.11.1881 Gr. Mimm., ┼ 1925 Warmsen, 1911 Warmsen,<br />

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Georg Hartmann./ Hermann Diedrich August, * 28.12.1882 Gr. Mimm., ist 12 Jahre alt nach<br />

U.S.A. ausgewandert.<br />

August Henniger, * 28.12.1882 auf dem Erbe, ~ 23.2.1883 in Badbergen, kam mit 14 Jahren<br />

nach den Vereinigten Staaten. Er war zuerst bei seinem Bruder Diedrich in Clifton, New<br />

Jersey, beschäftigt. 1905 wurde er amerikanischer Bürger. Er hatte später sein eigenes<br />

Unternehmen; Agricultur-Chemie, Pflanzenkrankheiten- und Insektenkontrolle. In den<br />

Jahren 1909, 1925 und 1936 war er geschäftlich und besuchsweise in der Heimat. August<br />

hatte viele Vettern und Cousinen ersten und zweiten Grades, die in Iowa, Oklahoma,<br />

Cali<strong>for</strong>nia und Washington wohnten. August Henniger fiel im Jahre 1948 von einem Baum<br />

und erlitt einen doppelten Schädelbruch und einen Nervenzusammenbruch. Durch diesen<br />

Unfall war er zeitweise geistesgestört, sodass er beruflich nicht mehr tätig sein konnte, und<br />

da er Junggeselle war und allein stand, war seine Überführung in das State Hospital,<br />

Greystone Park, Central Building, Ward 32 M.B.N., New Jersey, er<strong>for</strong>derlich. Briefe, in dem<br />

Hospital von ihm geschrieben, verraten einen intelligenten Menschen, der seine Krankheit<br />

selbst erkannte. 1956 hat er mit dem Briefschreiben aufgehört.<br />

Sein Bruder Friedrich Henniger war 18 Jahre an der Deutschen Post in Tsingtau und<br />

Shanghai tätig und ist als Oberpostrat a.D. am 22.2.1953 in Bremen verstorben.<br />

Heinrich Friedrich Wilhelm Henniger, Col., * 7.10.1875 Gr. Mimm., ~ 11.11.1875 Bdbg., ┼<br />

8.3.1960 Gr. Mimm. (im Krankenhaus zu Quakenbrück), � 12.3.1960 Bdbg., zn.v. Hermann<br />

Friedrich Henniger en Catharina Maria Margaretha Elisabeth Wulfert, 10.5.1906 Bdbg.,<br />

Anna Maria Hülskemper, * 13.7.1886 Herbergen, ~ Mnsl., ┼ 21.11.1935 Gr. Mimm.,<br />

Herzschlag, � 25.11.1935 Bdbg., dr.v. Johann Bernhard Heinrich Hülskemper en Anna<br />

Catharina Margaretha Adelheid Gehrken-zur Borg, Kind.;/ Gustav, * 13.1.1910 Gr. Mimm.,<br />

Anerbe, , Erna Bottermann.<br />

Gustav Henniger, Col., * 13.1.1910 Gr. Mimm., ┼ 25.6.1961 Gr. Mimm., zn.v. Heinrich<br />

Friedrich Wilhelm Henniger en Anna Maria Hülskemper, , Erna Bottermann, * 4.2.1914<br />

Quakenbrück, dr.v. Heinrich Bottermann en Emma Funkmann, Kind.;/ Ursula, * 25.6.1940<br />

Gr. Mimm., Erbtochter.<br />

Dieter Fehrlage, Col. Henniger, * 29.1.1938 Renslage, zn.v. Ernst Fehrlage, Hofbesitzer, en<br />

Frieda Boelke, 5.5.1962, Ursula Henniger, Erbtochter, * 2.11.1940 Gr. Mimm., dr.v. Gustav<br />

Henniger en Erna Bottermann, Kind.;/ Ingo, * 2.11.1963 Gr. Mimm./ Jens, * 6.10.1965 Gr.<br />

Mimm.<br />

Herzog oder Schone.<br />

Der Bauernhof Herzog, hernach auch Schone genannt, in der Bauerschaft Mimmelage des<br />

Kirchspiels Badbergen, galt als ein freier Markkotten, der in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.34. der Bauerschaft geführt wurde. Er wird ein Abspliss eines<br />

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größeren Hofes, vermutlich des heutigen Halberbes Henniger sein. Der Name Henniger<br />

erscheint in den Schatzregistern von 1441, 1490, 1512 und 1534 nicht, obschon der Hof<br />

unbedingt da war. Es wird aber in dem Bederegister von 1441 unter den Freien zu<br />

Badbergen genannt.<br />

1441 Lampe to hertegen 2 Schill.<br />

Dep.3a. I. II.G. Nr.68. St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Mindmelage, Lampe de Hertoge, 5 Pferde, 1 Fohlen, 9 Kühe, 4 Rinder, 11<br />

Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Viehsch. Reg. 1490 St.A.O.<br />

Das ist für einen Markkotten, der 1651 nur als Brinkkate (Brinkkotten) bezeichnet wird, ein<br />

beträchtlicher Viehbestand, der wohl nicht geduldet worden wäre.<br />

1512 wird in dem Kopfschatzregister Johan de Hartoge genannt. Ein Steuerbetrag ist aber<br />

nicht angegeben. Aus irgend einem Grunde konnte der Steuerpflichte wohl am Tage der<br />

Steuererhebung die Steuer nicht entrichten.<br />

1534 heisst es in dem Schatzregister; dt. 4 Schill. Grete de Hertugesche.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts, das mit Kriegsgeschrei, Raub, Mord, Plünderung,<br />

Hexenwahn, Hungersnot und Pest ausgefüllt war, muss der Hof den Besitzer gewechselt<br />

haben, denn 1592 und 1597 erscheint in den Geldregistern der erste Henniger in der<br />

Bauerschaft Mimmelage. Wahrscheinlich kam dieser Henrich Henniger aus der Bauerschaft<br />

Hahlen des Kirchspieles Menslage. In die Zeit des Besitzerwechsels wird auch die Entstehung<br />

der Markkötterei Herzog sive Schone fallen.<br />

1591 heisst es in dem Brüchtenregister; Wolteke de Hertoge gewalts 2 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1591 St.A.O.<br />

1599 Taleke de Hertoghe ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1619 gab Herzog ½ Goldgulden Dienstgeld.<br />

Geldregister Amt Fürst. 1619 St.A.O.<br />

16.6.1623 Johan von Melschede und Otto von Langen als verordnete Befehlshaber befreien<br />

14 bedrückte, arme Kötter und Briefträger von dem täglichen Leibdienste des Brieftragens;<br />

Herman Koenig, Herman Oyeman beide zu Wehdel, Herman Bubert und Hellmich zur<br />

Schueren zu Wulften, Werneke beim Cruetze und Johan Klumpken zu Vehs, Herman<br />

Oyeman und Gerdt bei der Stege zu Langen, Herman Esselman, Wilke Landtwehr, Johan<br />

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Meyer, Hinrich Schulenburg und Luedeke Schone in Grothe und Wolteken Hertzogh zu<br />

Mintmelage.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V.621. I. St.A.O.<br />

Herzog in Mimmelage lag ob, die ihm ins Haus gebrachten Briefe bis zur Vogtei Menslage zu<br />

bringen.<br />

1625 Bauerschaft Mimmelage freyen Wagendienste; der Hertogen und Oldenhagen, diese<br />

geben Dienstgeld und fahren den Gerichtshabern und seyn Briefträger.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.1. und Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V.621. I. St.A.O.<br />

1631 wird in dem Erbschatzregister kein Herzog aufgeführt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1647-1648 heisst es in den Contributionstegistern; Hertog, ein Briefträger, ist frei. Er zahlt<br />

auch keine Contribution.<br />

Dühne II. S.236.<br />

1651 Mimmelage, Brinkkate (Brinkkotte) die Hertzigh et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis d. Dioezese Osnabr. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Herzogh vacat. Ein Viehbestand ist nicht<br />

angegeben.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehsch. Reg. 1655 St.A.O.<br />

1661 Mimmelage, Hertzog. Ein Viehschatz ist nicht genannt.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Markkotten Hertzog zahlt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 gab Markkötter Herzog an Monatschatz 7 Schill., Rauchschatz 2 Rth., ständigen<br />

Dienstgeld 16 Schill., Capitelgeld nach Quakenbrück 15 Schill. 9 Pf., ferner gab er an die<br />

Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

1722 besass Herzog an Ländereien 6½ Scheffelsaat.<br />

1778 berichtet der Badberger Vogt Ledder, dass Herzog die Mark nur als ein Heuermann<br />

benutzt und daher auch nicht zu den Kirchspiels- und Bauerschaftslasten beitrage. Ein<br />

Beihaus ist auch nicht vorhanden.<br />

Dühne II. S.236.<br />

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1803 besass Hertzog oder Schone, so berichtet der Badberger Vogt Johann Christian Block,<br />

an Ackerland 7 Scheffelsaat.<br />

1826 gehörten zu dem Markkotten 5 Morgen 46 Quadratruten Ackerland und 54<br />

Quadratruten Wiesen.<br />

1861 sind 15 9/120 Morgen zu Grundsteuer veranlagt.<br />

Dühne II. S.236.<br />

Der Name Herzog kommt in den Büchern der Kirche St. Georg in Badbergen nur wenig vor.<br />

Greta Hertogs begraben am 4.12.1693 in Badbergen. Näheres ist über die Verstorbene nicht<br />

bekannt.<br />

Hertzogh von Mimmelage begraben am 26.12.1678 in Badbergen und eodem die<br />

Hertzogsche von Mimmelage.<br />

Hier scheint es sich um die Eheleute zu handeln, deren Kinder wahrscheinlich sind; Johan<br />

und Albert.<br />

Johan Hertog lässt am 10.3.1688 ein Söhnlein auf den Namen Berndt taufen. Gevatter ist<br />

Albert Hertog. Am 4.10.1694 wurde Berent aus Hertzogs Haus in Mimmelage in Badbergen<br />

begraben. Möglicher weise bezieht sich dieser Sterbefall auf den 1688 geborenen Berndt.<br />

Albert Herzog (getr.; Hertzigh, gest.; Hertzog), � 6.1.1696 Bdbg., (1) 1671 Bdbg., Luecke<br />

Marboldes, * Lechterke, � 3.1.1687 Bdbg., dr.v. Arendt Rotbert jetzt Marbold en Luecke<br />

Marbold, Kind.;/ Johan, * Mimmelage, ~ 1671 Bdbg./ Albert, * Mimmelage, ~ 25.9.1683<br />

Bdbg., wurde im Alter von 35 Jahren totgeschlagen, � 31.3.1718 Bdbg., scheinbar war er<br />

nicht verheiratet./ Hertogs Kind von Mimmelage, � 1.11.1684.<br />

Albert Herzog (getr.; Hertzigh, gest.; Hertzog), � 6.1.1696 Bdbg., (2) 10.2.1688 Bdbg.,<br />

Talcke Middendorf, * Mimmelage, �27.3.1717 Bdbg., Kind.;/ Gesche, * Mimmelage, ~<br />

14.5.1689 Bdbg., � 21.4.1740 Bdbg., 55 J., mit ihrem Ableben erlöscht der Name Herzog in<br />

den Büchern der Kirche in Badbergen, 20.9.1721 Bdbg., Johan Rodbert.<br />

Später haben die Eheleute Johann Hermann Schone und Helena Anna Adelheid Bekebrede<br />

die Stätte bewohnt. Die Eheleute sind am 28.10.1769 zu Badbergen getraut. Johann<br />

Hermann Schone war der Sohn von Johann Schone und Adelheid Knüfener und früh<br />

verweist. Seine Mutter starb 4 Wochen nach seiner Geburt und wurde am 24.6.1741 zu<br />

Badbergen begraben. Sein Vater starb auf einem Schiff, das von Amsterdam nach Norwegen<br />

fuhr, am St. Catharinentag (25 Nov.) des Jahres 1748 und wurde auf dem Eiland Sugwate im<br />

Alter von 40 Jahren begraben. Dem Totenbuche nach wohnte Johann Schone wahrscheinlich<br />

in Langen, denn der Kirchenbuchführer nennt den Verstorbenen Johann Schone in dem<br />

Busche.<br />

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Johann Hermann Schone, * Langen, ~ 23.5.1741 Bdbg., ┼ 3.6.1816, 75 J., � 5.6.1816 Bdbg.,<br />

zn.v. Johann Schone en Adelheid Knüfener-Engbert (Engberding), 28.10.1769 Bdbg.,<br />

Helena Anna Adelheid Bekebrede, * Mnsl., ┼ 25.10.1808, 61 J., Schwäche, � 28.10.1808<br />

Bdbg., Kind.;/ Johann Hermann, ~ 31.1.1771, ┼ 18.2.1784, 13 J., Masern./ Catharina<br />

Adelheid, ~ 6.12.1772, ┼ 24.2.1784, Masern und Brustseuche, � 26.2.1784 mit der<br />

Schwester Lene in 1 Sarg./ Totgeb. Tochter, � 11.11.1774./ Johann Berend Henrich, ~<br />

21.9.1776, ┼ 23.2.1784, nach 12 tägiger Krankheit an Masern und Brustseuche, er starb mit<br />

den beiden Schwestern Lene und Catharina Adelheid innerhalb 9 Stunden, � 26.2.1784./<br />

Anna Maria, ~ 4.10.1778, 1.11.1800, Johann Henrich Pahlmann, ┼ 1819./ Hermann Gerd,<br />

~ 4.2.1781, ┼ 23.3.1782, � 26.3.1782, Brustkrankheit./ Helena Margaretha (Lene), ~<br />

11.5.1783, ┼ 24.2.1784, � 26.2.1784 mit Schwester Catharina Adelheid in 1 Sarg./ Helena<br />

Anna Adelheid, ~ 25.4.1786, 25.10.1805, Johann Gerhard Söhncke.<br />

Johann Gerhard Söncke jetzt Schone, ~ 23.8.1783 Bdbg., zn.v. Jürgen Sähnke en Maria<br />

Meyer, 25.10.1805 Bdbg., Helena Anna Adelheid Schone, ~ 25.4.1786 Bdbg., dr.v. Johann<br />

Hermann Schone en Helena Anna Adelheid Bekebrede, Kind.;/ Helena Maria, * 2.9.1806<br />

Mimm./ Johann Hermann, * 1.8.1809 Mimm., ┼ 18.2.1812 Mimm./ Anna Maria, * 5.1.1811<br />

Mimm./ Anna Adelheid, * 21.3.1812 Mimm., (1) 28.5.1848 Bdbg., Hermann Heinrich<br />

Sitterding, (2) 8.1.1852 Bdbg., Hermann Menke Kaiser./ Anna Catharina, * 23.5.1815<br />

Mimm., 26.8.1847 Bdbg., Johann Erasmus Rühling./ Anna Catharina Margaretha, *<br />

20.5.1819 Mimm./ Johann Heinrich, * 10.8.1816 Mimm./ Helena Adelheid, * 12.6.1822<br />

Mimm., ┼ 26.6.1822 Mimm.<br />

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Eheleute Johann Hermann Middendorf und<br />

Helena Maria Burding auf der Stätte Herzog jetzt Schone wohnend. Helena Maria Burding<br />

war geboren am 9.9.1822 ante copulationem parentum Colonus Johann Hermann Burding<br />

und Christina Margaretha Middendorf, welche am 2.11.1834 getraut wurden. Helena Maria<br />

Burding hatte eine Schwester Anna Maria Catharina, die am 15.12.1834 auf Burdings Stätte<br />

in Mimmelage 24. geboren wurde. Johann Hermann Middendorf wird bei der Trauung<br />

Kötter genannt, bei der Geburt seines ersten Kindes 1847 Colonus, aber bei der Geburt<br />

seiner zweiten Tochter 1851 Pächter.<br />

Johann Hermann Middendorf, * 10.4.1826 Vehs, zn.v. Gerhard Heinrich Middendorf,<br />

Heuermann, en Catharina Maria Eilermann, 27.3.1847 Bdbg., Helena Maria Burding, *<br />

9.9.1822 Mimm., dr.v. Johann Hermann Burding, Col., en Christina Margaretha Middendorf,<br />

Kind.;/ Anna Catharina Margaretha, * 22.8.1846 Mimm. 34, ~ 30.8.1847 Bdbg./ Anna Maria<br />

Adelheid, * 19.9.1851 Mimm. 34, ~ 16.10.1851 Bdbg.<br />

1873 wird als Eigentümer des Markkottens Herzog oder Schone der Erbkötter Burding in<br />

Mimmelage 24 genannt.<br />

Burg zu Hesepe oder Kayserburg.<br />

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Die hier gebrachten Nachrichten über die Burg Hesepe, die vorübergehend auch<br />

Kayserburg, Beckmannsburg und Poeppenburg genannt wurde, sind im Verlauf vieler Jahre<br />

angefallen und festgehalten worden, um der Nachwelt Kunde zu geben aus längst<br />

vergangenen Zeiten, wie die einst so stolze Burg wieder zu einem Bauerngut, aus dem sie<br />

einst hervorging, herabgesunken ist. Unter den Höfen des Kirchspiels Bramsche im<br />

Osnabrücker Nordland nimmt der Bauernhof Poeppe in der Bauerschaft Hesepe, im Gehn<br />

des Wiehengebirges, eine Sonderstelloung ein. Seine heutige Größe beträgt 50 ha. Dieser<br />

Hof ist die alte Burg zu Hesepe, welche später auch Kayserburg, Beckmannsburg und<br />

Poeppenburg von der Bevölkerung genannt wurde. Wann die Burg erbaut wurde, ist nicht<br />

bekannt, irgendwelche Nachrichten darüber liegen nicht vor. Sie scheint ein alter Besitz der<br />

Familie von Horne gewesen zu sein. Dies Geschlecht von Horne wird Urkundlich zuerst 1209<br />

genannt und sass auf den nahe belegenen Horneburg oder Harenburg.<br />

1402 wurde Heinrich von Horne von dem Osnabrücker Bischof Dietrich von Horne mit dem<br />

grossen Haus nominata to Hesepe belehnt. Ob es sich hier um einen Teil der Burg oder um<br />

die Burg selbst handelt, kann nur vermutet werden. Durch Heirat der Erbtochter Stenseke<br />

von Horne mit Bernd Swartewold (Bernd Zwartwolt), die ihm die Burg als Morgengabe<br />

zubrachte, wurde sie Besitz der Swartewold. Die Eheleute Bernd Swartewold und Stenseke<br />

von Horne hatten nur 2 Töchter, Grete und Stenseke.<br />

1442 war die Burg Eigentum des Bischofs von Münster, welcher Dietrich Swartewold, Bruder<br />

des verstorbenen Bernd Swartewold, als Vormund seiner Nichten Grete und Stenseke mit<br />

der Burg belehnte.<br />

1446 wurde Johan von Stempel aus dem Hause Rieste, Gemahl der vorgenannten Grete<br />

Swartewold, nach Verzicht und auf Bitten des Dietrich Swartewold mit dem Hause und der<br />

Wohnung von Bischof Heinrich von Moers zu Münster belehnt.<br />

1458 bestätigt der Nachfolger des Bischofs Heinrich von Moers die Belehnung mit dem<br />

Hause und der Burg zu Holginck anders geheten zu Hesepe. Gleichzeitig dehnt er die<br />

Belehnung dahin aus, dass dat hus unde borch to Holginck anders geheten Hesepe der Grete<br />

Stempel geb. Swartewold auf Lebenszeit als Altenteil zur verfügung stehen soll.<br />

4.10.1492 verkaufte die Witwe Grete von Stempel geb. Swartewold, die ohne Leibeserben<br />

ist, im Einverständnis ihrer Schwestertochter Grete, deren Ehemann Johan von Velpe und<br />

deren Sohn Bernhard von Velpe, die Burg Hesepe an Boldewin von Knehem für 68<br />

Rheinische Goldgulden 1 Osnabrücker Mark und 16 Ellen guten Amsterdammer Tuches. Zu<br />

dieser Zeit besassen die von Knehem die Burg Sögeln, Harenburg, zur Horst und<br />

Schulenburg. Boldewin von Knehem, Sohn des verstorbenen Claus von Knehem, war<br />

verehelicht mit Marie von Bissendorf, Tochter von Johan von Bissendorf und Anna von<br />

Holtrup. Marie von Bissendorf brachte ihrem Gatten das Gut Bissendorf zu. Boldewin von<br />

Knehem und Marie von Bissendorf waren die Eltern non 2 Kindern; Klaus, der Burg Hesepe<br />

erbte, und Lucretia, die 1581 Ehefrau des Herman von Bar zu Barenau wurde.<br />

1556-1559 erscheint Boldewin von Knehem zu Hesepe auf den Landtagen zu Osnabrück. Das<br />

zeigt, dass unter den von Knehem die Burg Hesepe ein landtagfähiges Gut wurde.<br />

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6.1.1562 verstarb Boldewin von Knehem. Um das hinterlassene Gut Bissendorf entstand ein<br />

lang Prozess, der erst im Jahre 1571 seine Entscheidung fand. Die Burg Hesepe aber fiel mit<br />

Boldewins Ableben unangefochten an seinen Sohn Klaus der 1584 starb.<br />

1584 erbte Lucretia von Bar geb. von Knehem die Burg Hesepe von ihrem kinderlosen<br />

Bruder Klaus.<br />

19.3.1608 verstarb Herman von Baer auf der Rothenburg. Er war 1549 auf Barenau geboren<br />

als Sohn von Brand de Bar und Adelheid von Lutten.<br />

11.3.1609 trat seine hinterlassene Witwe Lucretia von Bar geb. von Knehem, ihren Besitz,<br />

bestehend aus ½ Bissendorf und Burg Hesepe an ihren Sohn Herbord von Bar ab.<br />

1613 wurde Herbord von Bar mit der Burg Hesepe belehnt. Er hatte, soweit es bekannt ist, 2<br />

Schwestern; Anna Elisabeth, die 1616 noch ledig war, und Marie, welche 1605<br />

Lebensgefährtin des Johan von Quernheim wurde.<br />

Herbord von Bar (ursus) ehelichte am 10.2.1605 Maria Catharina von Deelen und 1633<br />

Elisabeth von Kobrink und hatte aus beiden Ehen 11 Kinder.<br />

6.12.1640 ist Herbord von Bar auf Barenaue verstorben. Die Burg Hesepe fiel nun an seinen<br />

Sohn Nicolaus Herbort, der in 1. Ehe am 9.-.1652 Dorothea von Ledebur und in 2. Ehe am<br />

29.7.1673 Gertrud von Heiden freite.<br />

1652 wurde die Burg durch Feuer zerstört.<br />

16.4.1654 erwarb der frühere sächsische Vogt Peter Kayser die Trümmerstätte von Nicolaus<br />

Herbort von Bar und liess ein neues Wohnhaus aufrichten. Von dieser Zeit an wurde die<br />

Burg Hesepe auch Kayserburg genannt. Obgleich das neue Haus zu Hesepe oder die<br />

Kayserburg, von einer Burg konnte aber nicht mehr gesprochen werden, die<br />

Landtagfähigkeit verlor, weil der neue Besitzer nicht adelig war, blieb der Besitz doch<br />

wieterhin adelig-frei. Die nun nicht adeligen Besitzer der Burg unterstanden also nicht dem<br />

Brüchtengericht, sondern wie adelige Personen nur dem bischöflichen Gericht. Auch die<br />

zahlreichen Rechte und Gerechtsame, welche die alte Burg noch aus der Zeit, als sie noch<br />

von adeligen Familien bewohnt war, besass, blieben bei der Burg. Neben der<br />

Markberechtigung in der Heseper Mark hatte sie die Fischereiberechtigung in der Hase und<br />

in gewissen in sie mündenden Bächen, sowie Jagdberechtigung in den Ämtern Iburg und<br />

Fürstenau, in den Kirchspielen Bramsche und Engter und in der Alfhauser Mark. In der<br />

Kirche zu Bramsche hatte sie Kirchenstühle.<br />

1794 versuchte die Behörde die Gerechtsame der Burg auf die Heseper Mark zu<br />

beschrenken. Hierdurch entstand ein langjähriger Prozess, der aber zugunsten der Burg<br />

erfolgreich verlief. Nach dem Jagdprotocoll von 1841 beanspruchte die Burg Hesepe die<br />

nieder Koppeljagd im ganzen Fürstentum Osnabrück.<br />

Peter Kayser war mit Elsabein Markman, die aber bei ihrem Ableben von dem Kirchenführer<br />

der Ev.L. Martin-Kirche in Bramsche Marpman genannt wird, verheiratet. Die Familie Kayser<br />

zählte zu den angesehenen Familien des Kirchspiels Bramsche und darüber hinaus. Elsabein<br />

Markman, Ehefrau des Peter Kayser, wurde am 20.12.1677 zu Grabe getragen. Die Eheleute<br />

Kayser hatten 3 Kinder; Adelheid, Catharina Elsabein und Johan Peter, der bei seiner<br />

Trauung Peter Keiser junior genannt wird. Peter ist wohl ein Nachkömmling in der Familie,<br />

denn er sit 1656, also schon auf der Burg, geboren.<br />

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Adelheid Kayser wurde Ehefrau des Schwartzfärbers und Bürgers Hinrich Lindeman, auch<br />

Linneman geschrieben, in Bramsche. Diese Eheleuten besasen das Haus am Markt Nr.40.<br />

daselbst. Sie werden in der Zeitspanne 1693-1711 verstorben sein. Die Kirchenbücher zu<br />

Bramsche versagen.<br />

Catharina Elsabein Kayser war in 1. Ehe mit dem Bäckermeister Herman Ruwe verheiratet.<br />

Er war der Sohn der Eheleute Johan Ruwe und Catharina Hunteman in Bramsche, und starb<br />

1682 im Alter von nur 40 Jahren. Die hinterbliebene Witwe schritt am 25.6.1683 zur zweiten<br />

Ehe mit dem Bäcker Herman Kampman.<br />

19.10.1683 führte Johan Peter Kayser seine Herzliebste Margaretha Catharina Gerding zum<br />

Traualtar in der Martin-Kirche zu Bramsche.<br />

1.10.1683 trat Peter Kayser, senior, das Gut an sein zuvorgenannten einzigen Sohn Johan<br />

Peter Kayser ab und bezog das Altenteil. Margaretha Catharina Gerding stammte aus<br />

Badbergen und war die Tochter des vornehmen und reichen Gastwirtes und Auditors,<br />

ehemaligen Wachtmeister-Leutnants Wilhelm Gerding und dessen Ehefrau Catharina<br />

Meyer.<br />

1687 starb Johan Peter Kayser zu Hesepe im Alter von nur 31 Jahren und wurde am 2.4.1687<br />

in Bramsche begraben. Er war Katholik, wurde aber nach Ev.L. Ritus beerdigt.<br />

10.6.1688 freite die Witwe Margaretha Catharina Kayser geb. Gerding Johan Evert Kaveman,<br />

Sohn des Arend Caveman in Vörden. Im Traubuche heisst es; Johan Evert Kaveman von<br />

Vörden und Keisers vidua zu Hesepe.<br />

1709 wurde Johan Evert Kaveman mit der Burg Hesepe belehnt. Das einzige Kind des 1687<br />

verstorbenen Peter Kaiser war Catharina Elsabein Keiser, geboren am 19.9.1684 zu Hesepe<br />

und getauft Dom.18. post Trin. 1684 in Bramsche, welche 29.10.1704 zu Bramsche mit<br />

Johan Henrich Struve copuliert wurde. Er war Brauer und Provisor der Armen und starb am<br />

28.9.1729. Seine Witwe starb am 10.4.1758 in Bramsche, Montag-abend um 9 Uhr, causa<br />

mortis, Schwindel und Schlagfluss. Sie war Mutter von 8 Kindern, von den bei ihrem Tode<br />

nur noch ein Sohn und eine Tochter lebten.<br />

Die Eheleute Johan Evert Kaveman hatten 2 Töchter und 1 Sohn; Anna Catharina, ~<br />

13.12.1688 Bramsche, Pate Peter Keiser senior, ┼ 28.12.1725 Bramsche, 5.7.1712 Roleff<br />

Hinrich Kock (Koch), Kaufmann, Witwer./ Catharina Elisabeth, , Johan Christoph Sievers,<br />

Kaufmann und Salzfactor in Salzgitter./ Wilhelm Arend, * 25.8.1691 Hesepe, ~ XI. P. Trin.<br />

1691 Bramsche, der Erbe von Hesepe.<br />

Peter Kayser hat am 16.4.1654 die Burg von Nicolaus Herbort von Bar vor eine gewisse<br />

Summe Gelts alss 900 Rth. in guter richtigkeit, da doch das Gutt damahlen wühst und ein<br />

abgebrandts Gutt wahr gekauft. Er hat ein neues Wohnhaus, nebens Scheuwer und<br />

Backhaus mit grossen Unkosten setzen undt bauwen lassen, welches unter 7 oder 800 Rth.<br />

nicht zu stehen kommen.<br />

Die Schwiegertochter Margaretha Catharina Kayser geb. Gerding, hat damahlen an<br />

Braudtschatzgelder ingebracht 500 Rth., welche zu dem Wiederaufbau verwandt wurden, so<br />

dass Gutt in solchen gutten standt, ohne einige Rth. Schuld gebracht.<br />

8.1.1692 berichtet Peter Kayser, sie hat dies Gutt mitt unseren gutten Willen undt belieben<br />

erblich behalten. Hernach verlangte er jedoch, dass ihr jetziger Ehemann Johan Evert<br />

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Caveman, der 1690 von der Münsterischen Lehnskammer mit der Burg belehnt worden war,<br />

den um die zugeschossenen 500 Rth. Brautschatzgelder verminderten Kaufpreis an ihn<br />

zurückzahlen solle, was recht und billig ist. Ferner müsse ihm lebenslanger Unterhalt<br />

gewährt werden, wie es die Haushaltung vermag, biss man mich aus dem Hause, dass mich<br />

so viell gekostet hat, bald tragen tut.<br />

Johan Evert Caveman bestreitet diese Verpflichtungen und weigert sich, solche<br />

anzuerkennen und eine Abfindung zu zahlen, da Peter Kayser darauf verzichtet habe.<br />

Peter Kayser schrieb nun an die Lehnskammer, Cavemans Behauptungen seien falsch und<br />

bedroch. Wenn die Abtrettung dieses Gutts von mir undt meine Kindern tatsächlich<br />

entschädigungslos erfolgt sei, müsse doch darüber ein Schriftstück vorliegen, aber da ist<br />

nicht ein Buchstabe desswegen zu sehen gewesen. Der Lehnskammer in Münster gelang es,<br />

einen Vergleich zwischen den Contrahenten herzustellen. Doch auch diesen Vergleich hielt<br />

Johan Evert Caveman nicht inne.<br />

Peter Kayser dagegen erklärte nun, wenn Caveman zahle, sei fehrner kein streidt oder<br />

beschwehr zwischen ihnen. Allerdings müsse er mich alten abgelebten Man die übrige Zeitt<br />

meines Lebens die blosse Underhaltung alss die blosse Kost geben wie dan auch bisshero so<br />

folget, dass übrige aber, alss der Drank, Kleidung, alss Linnen und Wullen, muss ich mir<br />

selber schaffen. Es liege der Verdacht nahe, dass Caveman nur deswegen mit immer neuen<br />

ausflüchtigen Reden komme, weil er auf Kaysers Tod hoffe. Er, Caveman, ist und bleibet, wie<br />

es zuvoren gesesn. In einem Schreiben nennt Kayser sich ein Cantzelist, nun mehr alt.<br />

6.7.1692 schrieb Kayser an die Lehnskammer; Ich wollte gehrn lengst Euer Ehren<br />

wiederumb unterthänigst begrüsset haben, bin aber den kalten Winter über meisten nicht<br />

friss, sondern unpasslich gewesen, wie dan bey alten Leutten die tägliche Erfahrung mit<br />

bringet. Er bat um Nachsicht, dass sein Schreiben etwas weittläufig, auch etwass ohnlesslich<br />

auffgezeichnet war, und beklagt sich erneut über Johan Evert Caveman und seine<br />

aussflüchtige ohnwahrhafftige Reden. Zwar bestreite er nun nicht mehr die grundsätzliche<br />

Zahlungsverpflichtung, wolle aber die Abfindung um die Gebühren, die er an die<br />

Lehnskammer habe abführen müssen, alss den 10 Pfenning procento kürzen. Der Ausgang<br />

des Streites liegt nicht vor.<br />

Fürstentum Münster 57. Nr.27. Landesarchiv Münster.<br />

20.2.1718 wurden Wilhelm Arend Kaveman und Helena Catharina Rodenberg, Tochter des<br />

Conrad Rodenberg, Herr zu Badbergen, und Catharina Deverlage, durch Priesterliche Hand<br />

verbunden.<br />

1718 wurde Wilhem Arend Kaveman mit der Burg belehnt. Die Eheleute Wilhelm Arend<br />

Kaveman und Helena Catharina Rodenberg hatten 1 Tochter und 4 Söhne. Die Tochter Anna<br />

Catharina Margaretha Kaveman, geboren 1721 zu Hesepe und am 20.3.1721 zu Bramsche<br />

getauft, freite am 25.4.1743 zu Bramsche den Kaufgesellen Balthasar Eberhard Koch in<br />

Bramsche, den späteren Rentmeister zu Barenaue.<br />

1762 brannte die Kayserburg noch einmal nieder, und das wertvolle Archiv wurde<br />

vernichtet. Im selbigen Jahre übergab Wilhelm Arend Kavemann das Gut seinem am<br />

4.2.1723 geborenen ältesten Sohn Ernst Wilhelm Kavemann, der seit dem 25.8.1744 mit<br />

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Anna Catharina Ziesener, auch Siesener geschrieben, verehelicht war. Dieser war<br />

Gerichtsschreiber zu Vörden und Bramsche.<br />

1770 war der Wiederaufbau des abgebrannten Wohnhauses vollendet. Im Verlauf der Jahre<br />

ist das Haus wiederholt umgebaut und modernisiert worden, es ist auch mit einem<br />

eingemeisselten Steinwappen versehen und stand noch im Jahre 1960.<br />

Wilhelm Arend Kavemann verstarb am 20.10.1767 zu Hesepe und seine Witwe Helena<br />

Catharina geb. Rodenberg am 21.4.1774 ebenda.<br />

Ernst Wilhelm Cavemann übergab die Burg seinem Sohne Dr. Jur. Daniel Conrad Christian<br />

Cavemann, der kinderlos verstarb und die Burg seinem Bruder Ernst August Wilhelm<br />

Cavemann, der Advokat war, testamentarisch vermachte.<br />

25.8.1779 bezogen die Eheleute Ernst Wilhelm Cavemann und Anna Catharina Ziesener die<br />

Leibzucht, in der beide verstorben sind. Ernst Wilhelm Cavemann starb infolge eines<br />

Schlages im Alter von 59 Jahren 3 Monaten, seine Witwe im Alter von 84 Jahren und einige<br />

Tage am 17.4.1798. Geburten ihrer Kinder sind in Osnabrück beurkundet.<br />

1826 hinterliess Ernst August Wilhelm Cavemann aus seiner Ehe mit Sophie Ueterecht nur 2<br />

Töchter, von denen Clara die Erbin des Gutes wurde. Sie heiratete Dr. med. Christoph<br />

Heinrich Beckmann. Der veranlasste die Bevölkerung die Burg nun Beckmannsburg zu<br />

nennen. Dr. Beckmann starb 1873 und seine Witwe 1875.<br />

1875 fiel die Burg mit dem Ableben der Eltern an den Sohn August Beckmann, der im Jahre<br />

1917 unvermählt verstarb. Er vererbte die Burg an seine Nichte Clara Mohrluder, Tochter<br />

seiner Schwester Marie.<br />

Clara Mohrluder wurde Ehefrau des Landwirts Wilhelm Poeppe. Clara Poeppe geb.<br />

Mohrluder war 1935 Eigentümerin des Hofes, der manchmal auch Poeppenburg genannt<br />

wird.<br />

Hickmann.<br />

Der Name Hickmann oder Hickman ist in England und auch in U.S.A. sehr verbreitet, aber<br />

Blutsmässige Beziehungen zu den Hickmanns in Deutschland konnte bislang nicht bewiesen<br />

werden. Der erste Hickmann, der als Vorfahr mit Sicherheit angesprochen werden kann ist<br />

Thomas Hickmann. Thomas Hickmann war Tuchscherer in Dippoldiswalde in Sachsen und<br />

wird um 1564 geboren sein. Über seine Ehefrau ist nichts bekannt. Seine Kinder waren,<br />

Jeremias * 1592, Elias * ca 1593, Thomas * ca 1596, Tobias * ca 1598, Margaretha * ca 1600<br />

und Esaias * ca 1608.<br />

Siehe die Familiengruppenbogen.<br />

Wann und wo Thomas Hickmann senior geboren und gestorben ist, ist unbekannt.<br />

Jeremias Hickman wurde anno 1592 in Dippoldiswalde in Sachsen als Sohn des Tuchscherers<br />

Thomas Hickman geboren und am Sonntag Palmarum den 19.3.1592 in der Kirche zu<br />

Dippoldiswalde getauft. Die Paten sind; Philip Zimmerler, Paul Losse und Caspar Tilichener.<br />

D.T.B. Dippoldiswalde.<br />

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Vom 30.8.1606 bis zum 22.7.1612 besuchte er die Fürstenschule Grimma, in die er als<br />

stipendiarius electoralis eintrat.<br />

Quelle; Grimmenser Album, Grimma 1850 S.92. v. Chr.G. Lorenz<br />

1610 wird er, noch als Schüler, in Leipzig an der Universität unter der Matr.-Nr.85.<br />

immatrikuliert.<br />

Schreiben der Zentralstelle für Personen und Familiengeschichte 17.5.1956.<br />

1612-1614 studiert er in Wittenberg.<br />

15.8.1614 wird er als Diacon und Schulmeister in Frauenpriessnitz voziert.<br />

Quelle; LHA. Weimar, Kons. Archiv B.3326. a1.<br />

18.8.1614 wird er in Leipzig im Alter von 22 Jahren für Frauenpriessnitz ordiniert, er<br />

promoviert auch in Leipzig zum Magister.<br />

8.11.1614 heiratet er in Hohenleine bei Leipzig Barbara Schmied (Schmidt), Tochter des<br />

Pastors Magister Zachaeus Schmied senior (Fabri senioris).<br />

Quelle; Gratulationsschrift in der Ratsschulbibliothek in Zwickau.<br />

8.11.1615 wird in Frauenpriessnitz sein erstes Kind, eine Tochter, auf den Namen Anna<br />

Dorothea getauft.<br />

D.T.B. Frauenpriessnitz.<br />

1616 wird er in Frauenpriessnitz wegen chiliastischer Anschauungen geruegt. Die<br />

chiliastische Anschauung (Lehre vom tausendjährigen Reich) wird in den Frauenpriessnitzer<br />

Inspektions- (Superintendentur) Akten in Form einer Niederschrift bekundet und die dem<br />

Jeremias Hickman erteite Ruege und Belehrung mit nur wenigen Zeilen protokolliert.<br />

Quelle; LHA. Weimar, Kons. Archiv.<br />

1618 weiter befördert.<br />

Ernestinisches Gesamtarchiv Reg. Ti.51. Bl.338. ff.<br />

1618 Jeremias Hickman, aus Dippoldiswalde, Diakon zu Frankenau bei Mittweida. 1619<br />

Diakon in Stollberg, 1621 Pfarrer daselbst.<br />

Album der Ev.L. Geistlichen im Königreich Sachsen Dresden 1883 S.136. von A.H. Kreyssig.<br />

1619 Pfarrer zu Stollberg im Erzgebirge.<br />

Die gesamte d. unveränderten A.C. zugethane Priesterschaft.Band 1 u. 2. Dresden und<br />

Leipzig 1753. S.933 und 1205 von K.G. Dietmann.<br />

1622 ist Jeremias Hickmann Pfarrer in Stollberg.<br />

Sachsisch Pfarrerbuch Teil I. 1939/40.<br />

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Der Eintrag lautet; 1622 Jeremias Hickmann geb. (1592) Dippoldiswalde..<br />

1623 und 1626 kommt Frau Barbara Hickman als Patin zur Taufe eines Sohnes und einer<br />

Tochter des Pfarrers Jessias Elias Pufendoerfer und dessen Ehefrau Margaretha geb.<br />

Hickman, von Stollberg nach Dorfchemnitz.<br />

D.T.B. Dorfchemnitz.<br />

1625 hält Jeremias Hickman als Pfarrer in Stollberg eine Leichenpredigt beim Begräbnis des<br />

Essaias Meyer.<br />

Stolbergische Leichenprdigt-Sammlung.<br />

1628 wird Jeremias Hickman wegen tumultarischer Bewegungen in Stollberg seines Amtes<br />

enthoben.<br />

Grimmenser Album S.82. Grimma 1850 von Chr.G. Lorenz.<br />

Die Kirchenbücher der Jahre 1611-1632 sind in Stollberg laut Mitteilung des dortigen<br />

Pfarramtes nicht mehr vorhanden. Das älteste Stollberger Kirchenbuch begint 1594 und<br />

enthält auf der Deckblattseite eine Aufzeichnung der Stollberger Pfarrer. Unter Nr.8. heisst<br />

es; M. Jeremias Hichmannus. Dessen scharffe predigen, (da durch Er. M. Guettner gar<br />

fromm gemacht) Sie auch nicht leiden können. Solchen haben Sie auch angeklagt, ursach<br />

gesucht. Und aus seinem Ampt 1628 entsetzen lassen.<br />

An einer anderen Stelle im vorgenannten Kirchenbuche findet sich noch folgender Vermerk;<br />

M. Jeremias Hikman von Dippoldiswalde, erst Diaconus in Frauenpriessnitz bei Jena 1614,<br />

wurde Pfarrer alhier 1621, ist aber 1628 wegen tumultarischer Bewegungen abgesetzt<br />

worden vide ibid.<br />

Schreiben der Ev.L. Superintendentur Stollberg 12.8.1959.<br />

Im Archiv des Ev.L. Landeskirchenamtes Sachsen, Dresden A 27, Lukasstrasse 6, befinden<br />

sich keinerlei Unterlagen über Jeremias Hickmann.<br />

Schreiben d. Landeskirchenamts Sachsen 19.8.1959<br />

1636 soll in Halle der Sohn Peter Jeremias geboren sein, aber die Geburt oder Taufe<br />

desselben ist in den Kirchenbüchern von Halle Saale nicht zu finden.<br />

Schreiben J. Miers Halle 10.10.1942.<br />

Obiger Peter Jeremias Hickmann ist später Pfarrer in Weilar (Rhoen) und gibt bei seiner<br />

Ordination in Eisenach am 10.1.1664 folgendes an; 28 Jahre alt, geboren in Halle, Vater ist<br />

Mag. Jeremias Hickman, Pfarrer in Haynrode bei Bleicherode.<br />

Eisenacher Ordinierenbuch. Thüringer Kirchengeschichte v. D.Dr. Reinhold.<br />

1639 soll in Haynrode im Kreise Worbis am 13.5.1639 ein Sohn, mit Namen Johan Günther,<br />

geboren sein.<br />

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1644, 14 Tage nach Pfingsten, heiratet die Magdlein Schulmeisterin J. Anna Barbara<br />

Hickman, Tochter des M. Jeremias Hickmans Pastoris in Heigenroda unter der Marburg<br />

eheliche Tochter, den Hans Christoph Rethel, geboren 1613 zu Sollstedt. Iher Mutter war Fr.<br />

Barbara geb. Schmiedin.<br />

Familienreg. Grossbrüchter 1676-91.<br />

1651 wird in Haynrode das erste Kirchenbuch eingerichtet. Pfarrer ist Bernhardus Vopelius.<br />

Auf Seite 1/2 dieses Kirchenbuches heisst es; Vor Vopelius soll Jeremias Hickman Pfarrer in<br />

Haynrode gewesen sein.<br />

Johan Günther Hickman ist am 13.5.1639 zu Haynrode, Grafschaft Schwarzburg in<br />

Thüringen, als Sohn des Jeremias Hickman geboren. Von ihm heisst es in den Matrikeln der<br />

ehemaligen Universität Rinteln; 897, Johan Günther Hickman, theol. et phil., aus Haynrode,<br />

Schwarzburg, 1663, 1666-1668, ev. Vater; Vicesuperintendent Mag. phil. Lic. Theol. Jeremias<br />

Hickman in Chemnitz. Johan Günther wurde geboren 1639, studierte in Mühlhausen, dann<br />

in Rinteln, 1½ Jahre Rektor in Erzen, dann Hauslehrer, 1671 Pfarrer in Badbergen, gestorben<br />

1694.<br />

Studenten d. Universität Rinteln, Leipzig 1939 August Worringer. Heft 59 S.63.<br />

D.Dr. Jauernig, Weimar, schreibt hierzu am 27.6.1959; Vice-superintendent hat es nur in<br />

Reuss j.L. einen einzigen im 16. Jahrhundert gegeben, sonst nirgendwo und für Chemnitz<br />

liegen alle Series pastorum seit der Re<strong>for</strong>mation eindeutig fest. Er, Jeremias Hickman, ist<br />

also bestimmt nicht in Dresden, Chemnitz oder einer sonstigen grösseren Stadt in leitender<br />

Stelle gewesen.<br />

Johan Günther Hickman senior von 1670-1694, er starb am 26.6.1694 in einem Alter von 55<br />

Jahren und war im Dienst 24 Jahre.<br />

Dühne I. S.47. 1870.<br />

26.6.1694 ist Johan Günther Hickman in Badbergen verstorben. Er war 24 Jahre in officio, 55<br />

Jahre alt, Pastor prim.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1671 Johan Günther Hickman hat bei seinem Amtsantritt in Badbergen die Kirchenbücher<br />

angelegt. Sein Mitarbeiter war Theodor Jütting, Pastor secund. Ernst Zimmersen, Cantor und<br />

Schulmeister, Jobst Meerhoff, Küster und Organist, Colonus Johan Wingman in Vehs und<br />

Colonus Johan Gervesman in Wulften die Kirchenprovisoren.<br />

6.9.1675 lassen Herr Hinrich Schmidt, in Badbergen, und Frau Helena geb. Ascherbeel, ihr<br />

Töchterlein Margaretha Taufen. Hier erscheint Catharina Gise Pastorsche als Patin.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

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1675-1676 in dem Mordprozess gegen den Freibauer Herman Nietfeld, der zweimal einer<br />

grausamen Tortur unterworfen wurde, heisst es, dass des Angeklagten Ehefrau Annen<br />

Warnefeld zu Pastor Hickman gekommen sei und ihre Lebensgefahr angezeigt habe. Annen<br />

Warnefeld habe das Pulver, dass der Angeklagte ihr zur Abtreibung der Leibesfrucht<br />

gegeben habe, Pastor Hickman übergeben u.s.w.<br />

Familiegesch. Nietfeld, W. <strong>Pohlsander</strong> 1932.<br />

21.1.1681 Bürger, Rat und Gemeinde von Quakenbrück nehmen bei Herrn Johan Günther<br />

Hickman, Pastor prim. zu Badbergen, ein Darlehn von 150 Rth., welches mit 6% zu verzinsen<br />

ist, auf.<br />

Stadtsekretär Herman Witte.<br />

Auf der Rückseite; Einlösungsvermerk von 1687.<br />

Dep.50a. Nr.209a. u.b. St.A.O.<br />

1676 gewährt der Colon Johan Ossing (Grosse Ossing, Vehs 14) den Predigern Johan<br />

Günther Hickman (Luth) und Heinrich Kellerhaus (Kath) zu Badbergen über seine Gründe<br />

einen Weg nach dem Kuistkamp, wohin der richtige Weg schon vor vielen Jahren<br />

verlorengegangen ist, bis jener alte Weg wieder aufgefunden ist. 1729 entstand über die<br />

benutzung dieses Weges ein Rechtsstreit, welcher am 24.6.1730 dahin verglichen wurde,<br />

dass den beiderseitigen Religionspastoren zu Badbergen ein Weg nach ihrem sogenannten<br />

Kuistkampe durch die Hacke im Vehser grossen Esche über das Vasallii Lande von Jacobi bis<br />

Mai angewiesen und Osing dafür bei seiner Wiese nächst dem Hause eine genügsame<br />

Entschädigung aus der Vehser Mark erhalte.<br />

Abschn.210. Nr.12. St.A.O.<br />

Über Johan Günther Hickman senior wird berichtet, dass er sehr heftig und unduldsam war<br />

und mit den Bauern seiner Gemeinde und Katholischen Pastor viel Streitigkeiten hatte.<br />

Diese Charactereigenschaften zeigten sich auch bei seinem Sohne gleichen Namens, der<br />

ihm, erst 20 Jahre alt, im Amte folgte.<br />

1677 übergab Johan Günther Hickman der Kirche St. Georg zu Badbergen eine Ölgemälde,<br />

das die 3 Pastores prim. zeigt.<br />

1) Gerhard Jütting 1571-1621.<br />

2) Theodor Jütting senior 1621-1670.<br />

3) Johann Günther Hickmann 1670-1694.<br />

Ferner den Re<strong>for</strong>mator Superintendent Hermann Bonnus, der 1504 zu Quakenbrück<br />

geboren ist, und Dr. Theol. Martin Luther und die 8 Pastores secund.<br />

St. Georg Kirche Badbergen, woselbst das Bild 1966 noch vorhanden ist.<br />

5.5.1683 übergibt Wilhelm Koke, Erbkötter Koke vorn Broke in der Bauerschaft Grothe<br />

Kirchspiel Badbergen, seinen Hof beim Feldhause gelegen, seinem jüngsten Sohne Wilhelm<br />

Koke. Für die Auffahrt sind auf Michaeli 1683 20 Rth. zu zahlen. Diese Urkunde ist von<br />

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Pastor Johan Günther Hickman und von dem Kirchenprovisor Gerlich Kahman aus Wehdel<br />

unterschrieben.<br />

Kirchenarchiv St. Georg zu Badbergen.<br />

5.11.1678 bewarb sich der Studiosus der Theologie Gerhard Hinrich Praetorius (Schultze),<br />

Sohn des verstorbenen Pastors Johannes Praetorius in Fürstenau, beim Landesherrn Bischof<br />

Ernst August I. zu Osnabrück um die Pfarrstelle in Gehrde, die durch das Ableben des<br />

Pastors Georg Herman Schlüter frei geworden war. Darauf wurde von dem Konsistorium<br />

Johan Günther Hickman in Badbergen beauftragt, ein Urteil über den Antragsteller<br />

abzugeben. Hickman berichtet dan langatmig; und in person den Gehrdisschen Gottesdienst<br />

Dn. 24 post Trin. (20. Nov.) beygewohnet, auch nicht allein selbst H. Praetorium angehöret,<br />

sondern auch nach verrichtetem Gottesdienste die gantze Gemeine auf specificirte puncta<br />

offentlich befraget, ob sie mit seinen Gaben im predigen zufriden, oder nicht?, ob ihnen<br />

diese seine Lehre gefällig gewesen, oder nicht gefällig?, ob iemand etwas ungeziemdes auf<br />

seine persohn, Ehre, geschlecht, Gelehrtigkeit, Leben, Glauben und wandel zu sagen hette,<br />

oder nicht?, der sollte nun frey und öffentlich reden oder nachmals schweigen? ... und was<br />

seine predigt und Gabe belanget, so hat er zwar eine zarte stimme, aber doch gar penetrant<br />

und vernehmlich, die predigt war voller lehren und sehr popular den betrübten zu trösten<br />

und die sicheren zu waren eingerichtet, und zwar mit einer guten und ordentlichen<br />

disposition, also und dergestalt, dass muss wahrhaftig alle wol gefallen und ob ich schon den<br />

Menschen mein lebtage nicht gesehen oder gekennet, als nun, so habe ihn doch durch<br />

dieses specimen lieb gewonnen. Darauf wurde Gerhard Hinrich Praetorius Pastor in Gehrde,<br />

er starb Ende Januar 1684 daselbst.<br />

Kirche in Gehrde, Gerhard Twelbeck 1951.<br />

25.6.1694 wurde Johan Gerdings Kind zu Badbergen begraben. Das war Hickmans letzte<br />

Leichenpredigt. Hickman verstarb am folgenden Tage.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

8.2.1698 ist Catharina Giesen vidua Hickman Patin ihrer Grosstochter Catharina Fahlkampff<br />

(Vahlkamp) in Badbergen.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Schon 1630 wird von einem alten auf der Lage belegenen baufälligen zur Pfarre gehörenden<br />

Hause, welches später als erste Ev.L. Pfarrhaus diente, berichtet. Nach alten Registern<br />

brachte dies alte Haus 7 Rth. Miete jährlich ein, die der damalige Katholische Dechant und<br />

spätere Pastor Reinerus Hardement, welcher 1640 zu Badbergen verstarb, vereinnahmte.<br />

Das Haus stand auf der Lage, welche ein Ortsteil der Bauerschaft Grothe ist, auch das<br />

heutige Pfarrhaus steht auf Grother Gründen. Die Bauerschaft Grothe ist erst nach 1600<br />

entstanden nachdem Badbergen sich zu einem Kirchdorf voll entwickelt hatte. 1754 hat<br />

Johann Vahlkamp, Grossohn des Johann Günther Hickmann senior, das Pfarrhaus angekauft<br />

und auf seinem Vollhofe in Vehs wieder aufrichten lassen, wo es als ein Heuerhaus des<br />

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Hofes diente. Durch spätere Anbauten ist der wahre Character des Hauses völlig verwischt<br />

worden. Über der "Naeendoer" dieses Hauses findet sich folgenden Inschrift; Diss ist mein<br />

Gross Eltern Wohn Pfarrhaus gewesen, habe transpordirt, erneuert durch Gottes Segen.<br />

Johann Vahlkampff, F. Adelheit Meyers Eheleute 1754.<br />

In die Rückseite dieses Hauses ist der alte Türbalken des Pfarrhauses mit folgender Inschrift<br />

eingelassen; Pax intractibus Salus exeuntibus Theodorus Jutting pastor in Batbergen Anno<br />

16..<br />

Theodor Jütting war mit einigen Unterbrechnungen, er hatte zu fliehen, von 1621-1670<br />

Luth. Pastor in Badbergen.<br />

Dies ehemalige Pfarrhaus, spätere Vahlkampsches Heuerhaus war 1945 die selbständige<br />

Bauerstelle Berding in Vehs.<br />

Johann Günther Hickmann junior war erst 20 Jahre alt, als er seines Vaters Nachfolger in<br />

Badbergen wurde. Am 15.101728 wurde er unter Begleitung der Gemeinde begraben.<br />

Magister Schulenburg aus Quakenbrück hielt nach Anleitung des Textes Ap. Gesch. 20, 32<br />

und 33 die Leichenrede.<br />

Johann Günther Hickmann junior ist 35 Jahre und 2½ Monate Pastor primarius zu Badbergen<br />

gewesen und 6½ Jahre Cons. Rath Augsb. Conf.<br />

Von ihm ist berichtet, dass er von einem heftigen Character gleich seinem Vater war und viel<br />

Streit mit der Bevölkerung und dem Katholischen Geitlichen hatte.<br />

Johann Günther Hickmann war 1674 geboren und am 7.2.1674 getauft. Er verstarb im Alter<br />

von 54 Jahren und 8 Monaten und wurde am 15.10.1728 in Badbergen zu Grabe getragen.<br />

Seine Eheliebste war Anna Margaretha Schulte alias Praetorius. Diese war die 22.8.1681<br />

getaufte Tochter des Colons Johann Wilhelm Schulte jetzt Vahlkamp und dessen Ehefrau<br />

Anna Catharina Tepe in Vehs. Wann und wo sie gestorben ist, ist nicht bekannt. Sie war<br />

Mutter von 12 Kindern. Bei der Taufe der Tochter Sophia Agnesa Anna am 16.5.1712 (Feria<br />

II. Pentec.) standen Pate; Sophia Agnesa von Kobrink geb. von Baar, Wittfrau zu<br />

Arckenstede, Eva Anna Muhlin zu Furstenaw, Tobias von Bippen, Bürgermeister in<br />

Furstenaw.<br />

1704-1724 hatte Hickmann ständig Differenzen mit dem 2. Pastor Johann Wilhelm Jütting,<br />

der des vielen Ärgers wegen nach Engter ging, woselbst er am 4.11.1729 verstorben ist.<br />

Hickmann vereinnahmte alle Gebühren für Taufen, Copulationen und Beerdigungen und<br />

liess Jütting nur geringen Nachmittagspredigerdienste verrichten.<br />

1718-1720 protestierte Hickmann jedesmal gegen die Ausgaben behuf der processionen zur<br />

Capelle der Kirche, zu deren Deckung die Evangelischen beizutragen hatten.<br />

4.12.1715 starb der Katholische Bischof Carl. Ihm folgte am 2.3.1716 Ernst August II. aus<br />

dem Hause Braunschweig- Luneburg. Ihm übersandten Pastor Hickmann, der Baron von<br />

Dincklage als oberster Kirchenrath zu Badbergen und die Provisoren der Luth. Kirche eine<br />

Klage- und Beschwerdeschrift über die seit 16 Jahren erlittenen Bedrückungen. Diesr Klage-<br />

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und Beschwerdeschrift war der Erfolg beschieden. Johann Günther Hickmann war im<br />

Kirchspiele Badbergen ein Wegbereiter für den Pietismus, sein Sohn Christian Günther,<br />

welcher seit 1733 Pastor in Quakenbrück war, war ein eifriger Vertreter des Pietismus.<br />

26.9.1713 hielt Johann Henrich Heilersieg, geb. 1679 und gestorben am 20.7.1735 in<br />

Gehrde, Schwiegersohn des Gehrde Pastor Caspar Wernecius (Wernex, Werneks) in der St.<br />

Catharinenkirche in Osnabrück seine Probepredigt, an die sich dae Examen und das<br />

Colloquium Theologicum anschlossen. Nachdem befunden, dass er ziemlicher massen<br />

bestanden, wurde am 8.10.1713 von dem Consistorialrat Schulenburg von Quakenbrück und<br />

unter Assistenz des Pastors Johann Günther Hickmann (II) aus Badbergen ordiniert und der<br />

Gemeinde Gehrde als Pastor adjunctus vorgestellt. Mit dem Ableben des Schwiegervaters<br />

wurde Heilersieg alleiniger Inhaber der Pastorenstelle von Gehrde im December 1715.<br />

Heilersieg legte die Kirchenbücher an.<br />

Jeremias Heidenreich Hickmann, der 1680 geborene Sohn des Johann Günther Hickmann<br />

und Catharina geb. Giese, war als Stud. Theol. am 11.1.1703 Pate bei Johann Henrich, dem<br />

Sohne seines Bruders Johann Günther und dessen Ehefrau Anna Margaretha Schultze alias<br />

Praetorius. Als am 9.2.1704 der Sacellanus oder II. Pastor Christianus Henricus Krebs im<br />

Alter von 61 Jahren und in officio 28 Jahre lang verstorben war, wandten sich Provisores und<br />

sämtliche Gemein A.C. mit einem Gesuch an den Katholischen Bischof Karl von Lothringen,<br />

da es unsere Seel und Seeligkeit betrifft bei der ihm zustehenden Besetzung der frei<br />

gewordenen Pfarrstelle diese Jeremias Günther Hickmann d.Ä. zu übertagen, nicht<br />

zweifelnd, der Sohn werde in des Vaters Fusstapfen treten und mit Aufrichtigkeit und<br />

Frieden sein Amt führen, allermassen dann dessen Bruder, Johann Günther Hickmann der<br />

jüngere, in der ihm anvertrauten Pastorat rühmlich nachgefolget und wir ganz sicherer<br />

Hoffnung leben, dass wenn beide Brüder zusammenstehen, ein mehr vergnüglich .....<br />

verspürt werden müsse.<br />

Schon vorher hätten Vater und Sohn Jütting, der eine als Pastor, der andere als Sacellan, in<br />

Badbergen gewirkt und auch viele benachbarte Örter gewesen, da zwei Brüder erbaulich<br />

Leben geführt, und dass auch Gott selbst an der gleichen Bestellung zweier Brüder in einem<br />

Collegio kein Missfallen gehabt, zeugen so Moses und Aaron, als die beiden Söhne Zebedei.<br />

Jeremias Hickmann selbst sagt in einem Gesuch an den Katholischen Bischof, sein Vater<br />

habe sein Amt so verwaltet, das auch andere Religionsverwandten stets ein Vergnügen an<br />

ihm verspürt und das Zweig keiner anderen Natur sein werde, als der Baum selbst.<br />

Trotz der liebenswürdigen Bereidsamkeit der Antragsteller fanden die Bittgesuche beim<br />

Bischof kein gehör. Die Pfarrstelle erhielt Johann Wilhelm Jütting. Zu bemerken ist hier, dass<br />

Jeremias das Bewerbungsschreiben und die Eingabe der Provisoren selbst verfasst hatte.<br />

Beide Anträge befinden sich auf Hof Elting in Vehs. Das deutet darauf hin, dass Wessel Elting<br />

als Provisor sich besonders dafür eingesetzt hatte. Jeremias Heidenreich Hickmann war mit<br />

Catharina Elisabeth Baer verehelicht und ist am 9.9.1738 in Vogelsdorf verstorben.<br />

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1783 wohnten in dem Erbwohnhause Sand<strong>for</strong>th in Gross Minmelage Nr.21.; Tepe<br />

Wingmann mit Frau als Wehrfester. Wilhelm Maers mit der Frau Grete BrÖrmann und Grete<br />

Hickmann.<br />

Dühne II. S.227.<br />

Bei der oben genannten Grete Hickmann handelt es sich höchstwahrscheinlich um die am<br />

14.7.1721 zu Badbergen getaufte Gebetha Sabina Margaretha Hickmann, Tochter des<br />

Johann Günther Hickmann und der Anna Margaretha geb. Praetorius. Diese soll mit einem<br />

Pastor Johann Anton Stellwagen verheiratet gewesen sein. Vorgenannte ist als Margaretha<br />

Elisabeth Hickmann am 27.12.1798 in Gross Minmelage im Alter von 76 Jahren an<br />

Entkräftung gestorben und am 29.12.1798 zu Badbergen begraben. Wahrscheinlich war die<br />

Verstorbene den Leuten und dem Pastor nur bei ihrem Mädchennamen bekannt, wie das im<br />

<strong>Artland</strong>e so oft bis auf den heutigen Tag ist, das eine Frau trotz ihrer Verheiratung bei ihrem<br />

Mädchennamen genannt wird.<br />

Johann Gerhard Hickmann, Pastor in Oldendorf, wurde anno 1739 in Quakenbrück als Sohn<br />

des Pastors Christian Günther Hickmann und dessen Ehefrau Regina Elisabeth Ringelmann<br />

geboren und daselbst am 3.2.1739 getauft. Er war Pastor in Oldendorf und ist am 31.1.1763<br />

in Osnabrück verstorben. Er fand seine Ruhestätte in der St. Marienkirche in Osnabrück. Er<br />

war unverheiratet und wird gerühmt, im Dienste seiner Mitmenschen sein Leben verzehrt<br />

zu haben. Dem entsprechend das Wappen; ein brennendes Licht, mit der Umschrift; aliis<br />

inserviendo consumor.<br />

Die Grabsteine in der St. Marienkirche, Pastor Dr. Regula.<br />

Gesch. u. Landesk. v. Osnabr. Band 30. 1905 Verlag u. Druck J.G. Kisling.<br />

Magister Johann Diedrich Hickmann, Pastor und Superintendent an St. Marien, ist am<br />

14.11.1713 in Grothe geboren und am 16.11.1713 in Badbergen getauft. Seine Eltern waren<br />

Johann Günther Hickmann und Anna Margaretha Schultze alias Praetorius. Am 22.6.1745<br />

wurde er zu Osnabrück mit Johanna Elsabein Schütte, der am 18.3.1728 zu Quakenbrück<br />

getaufte Tochter des Dierck Schütte und der Margaretha geb. Wernsing, getraut. Er verstarb<br />

am 9.2.1787 zu Osnabrück. Sein Grabstein in der St. Marienkirche zeigt ein Wappen mit<br />

einem brennenden Licht. Das daneben befindliche Wappen zeigt einen Bogen mit<br />

aufgelegten Pfeil. Darunter steht; E.J. Schutten (Elsabein Johanna Schütte). In der folgenden<br />

Grabinschrift fehlt aber der Name der Ehefrau. Ob sie in Osnabrück nicht beerdigt ist?<br />

Die Grabsteine in der St. Marienkirche, Pastor Dr. Regula.<br />

Gesch. u. Landesk. v. Osnabr. Band 30. 1905 Verlag u. Druck J.G. Kisling.<br />

Thomas Hickman, * ca 1564, Tuchscherer in Dippoldiswalde in Sachsen, , NN, Kind.;/<br />

Jeremias, ~ 19.3.1592 Dippoldiswalde, (1) 8.11.1614 Hohenleine, Barbara Schmied, (2),<br />

NN./ Elias, ~ 17.7.1593 Dippoldiswalde./ Thomas, ~ 14.6.1596 Dippoldiswalde./ Tobias, ~<br />

1.3.1598 Dippoldiswalde./ Margaretha, ~ 25.1.1600 Dippoldiswalde, 25.6.1622<br />

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Dippoldiswalde, Jesaias Elias Pufendörfer, Pfarrer in Dorfchemnitz./ Esaias, ~ 1608<br />

Dippoldiswalde, ┼ 17.8.1672 Dippoldiswalde, , Maria Pufendörfer.<br />

Jeremias Hickman, Pfarrer in Dippoldiswalde, vice Superintendent in Chemnitz, ~ 19.3.1592<br />

Dippoldiswalde, zn.v. Thomas Hickman en NN, (1) 8.11.1614 Hohenleine bei Leipzig,<br />

Barbara Schmied, dr.v. Zachaeus Schmied, Pastor und Magister, en NN, Kind.;/ Anna<br />

Dorothea, ~ 8.9.1615 Frauenpriessnuitz bei Jena./ Anna Barbara, * ca 1617, 14 Tage nach<br />

Pfingst 1644, Hans Christoph Rethel, * ca 1613 Sollstedt.<br />

Jeremias Hickman, Pfarrer in Dippoldiswalde, vice Superintendent in Chemnitz, ~ 19.3.1592<br />

Dippoldiswalde, zn.v. Thomas Hickman en NN, (2), NN, Kind.;/ Peter Jeremias, * ca 1636<br />

Halle, ┼ 16.3.1710 Stadtlengsfeld, (1), Margaretha Dorothea Kogel, (2) 16.6.1700<br />

Stadtlengsfeld, Anna Catharina Feuchter./ Johan Günther, * 13.5.1639 Hainrode Thüringen,<br />

┼ 26.6.1694 Grothe, � Bdbg., ca 1670, Catharina Giese.<br />

Thomas Hickman, Tuchscherer, ~ 14.6.1596 Dippoldiswalde, zn.v. Thomas Hickman en NN,<br />

, NN, Kind.;/ Michael, Fleischer, * ca 1630 Dippoldiswalde, 11.4.1654 Dippoldiswalde,<br />

Marcke Koehler.<br />

Esaias Hickman, Pfarrer, * ca 1608 Dippoldiswalde, ┼ 17.8.1672 Dippoldiswalde, zn.v.<br />

Thomas Hickman en NN, , Maria Pufendörfer, *<br />

-.9.1609 Floeha, ┼ 11.10.1677 Dresden, � Dresden, dr.v. NN. Pufendörfer en NN, Kind.;/<br />

Esaias, Amtmann, ~ 11.12.1638 Dippoldiswalde, ┼ 29.9.1691 Weida, , Clara Maria<br />

Herborth./ Filia NN, Dresden, Theodor Kothen, Churfürstl. Kammerschreiber.<br />

Michael Hickman, Fleischer, * ca 1630 Dippoldiswalde, zn.v. Thomas Hickmann en NN,<br />

11.4.1654 Dippoldiswalde, Marcke Koehler, Kind.;/ Martin, * 5.1.1655 Dippoldiswalde, ┼<br />

2.9.1660 Dippoldiswalde./ Michael, * 14.4.1656 Dippoldiswalde./ Martin Esaias, Fleischer, *<br />

29.11.1658 Dippoldiswalde, ┼ 4.2.1712 Dippoldiswalde, 25.5.1706 Dippoldiswalde, NN.<br />

Peter Jeremias Hickman. Pfarrer in Weilar/Rhoen, * ca 1636 Halle, ┼ 16.3.1710<br />

Stadtlengsfeld, zn.v. Jeremias Hickman en NN, (1), Margaretha Dorothea Kogel, Kind.;/<br />

Johan Elias, Pfarrer, * ca 1665 Weilar, ┼ 19.3.1705, 30.5.1688 Walungen, Barbara<br />

Dorothea Antoni, Tochter des Bürgermeisters in Walungen./ Anna Maria, * ca 1667 Weilar,<br />

┼ 29.8.1697 Rosa, 29.8.1694 Weilar, Ludwig Hufnagel, Pfarrer zu Rosa./ Johan Friedrich, *<br />

ca 1669 Weilar./ Johan Tobias, Pfarrer, * 3.3.1672 Weilar, ┼ 14.7.1748 Weilar./ Margaretha<br />

Juliana, * ca 1674 Weilar, 26.10.1700, Tobias Hessfeld./ Daniel Günther, * ca 1676 Weilar,<br />

┼ 13.3.1688 Weilar./ Petrus Thomas, Pfarrer, 11.7.1680 Weilar, ┼ 28.7.1755 Stadtlengsfeld,<br />

, Maria Elisabeth NN./ Valentin Gottlieb, Pfarrer, * 16.6.1685 Weilar, ┼ 18.9.1769<br />

Mansbach.<br />

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Peter Jeremias Hickman. Pfarrer in Weilar/Rhoen, * ca 1636 Halle, ┼ 16.3.1710<br />

Stadtlengsfeld, zn.v. Jeremias Hickman en NN, (2) 16.6.1700 Stadtlengsfeld, Anna<br />

Catharina Feuchter.<br />

Esaias Hickman, Amtmann, ~ 11.12.1638 Dippoldiswalde, ┼ 29.9.1691 Weida, zn.v. Esaias<br />

Hickman en Maria Pufendörfer, , Clara Maria Herborth, * Weimar, dr.v. NN Herborth,<br />

Kriegsgerichtsrat in Weimar en NN, Kind.;/ Esaias./ Clara Maria, * 12.6.1667 Neustadt/Orlei,<br />

┼ 13.9.1741 Weida, 1684 Weida, Christian Nuernberger, Bürgermeister./ Adam Heinrich,<br />

Amtmann, * 17.7.1672 Neustadt/Orlei, ┼ 7.2.1730 Plauen, � Taltitz, 22.5.1703 Plauen,<br />

Christiane Dorothea Graë./ Clara Christopha, � 12.10.1692 Weida.<br />

Johann Günther Hickmann, Pastor primarius, * 13.5.1639 Haynrode Grafschaft Schwarzburg<br />

Thüringen, ┼ 26.6.1694 Grothe, 55 J., � in der St. Georgkirche Bdbg., zn.v. Jeremias<br />

Hickmann en NN, ca 1670 Her<strong>for</strong>d, Catharina Christina Giese, * Her<strong>for</strong>d, � 18.7.1707<br />

Bdbg., 70 J., dr.v. Heinrich Giese en Elisabeth Lomicer, Kind.;/ Margaretha Gertruda, *<br />

25.7.1672 Grothe, ~ 1672 Bdbg., ┼ 4.8.1758 Vehs, 86 J., � 7.8.1758 Bdbg., 23.7.1693<br />

Bdbg., Johann Vahlkampf, Col./ Johann Günther, Pastor prim., * Grothe, ~ 7.2.1674 Bdbg., �<br />

15.10.1728 Bdbg., 25.10.1701 Bdbg., Anna Margaretha Schultze./ Magdalena Elisabeth, *<br />

Grothe, ~ Fer. 3. Lenteconis 1676 Bdbg., � 17.6.1758 Quak., 82 J., 7.5.1697 Quak., Johann<br />

Block./ Jeremias Heidenreich, * Grothe, ~ 18.12.1680 Bdbg., ┼ 9.9.1738 Vogelsdorf, ,<br />

Catharina Elisabeth Baer.<br />

Johann Günther Hickmann, Pastor primarius, * Grothe, ~ 7.2.1674 Bdbg., � 15.10.1728<br />

Bdbg., 54 J., zn.v. Johann Günther Hickmann en Catharina Giese, 25.10.1701 Bdbg., Anna<br />

Margaretha Schultze (Schulte) alias Praetorius, * Vehs, ~ 22.8.1681 Bdbg., dr.v. Johann<br />

Wilhelm Schulte, Col. Vahlkamp, en Anna Catharina Tepe, Kind.;/ Johann Henrich, ~<br />

11.1.1703 Bdbg./ Johann Günther, ~ 2.3.1705 Bdbg., � 1.6.1705 Bdbg./ Catharina Elisabeth,<br />

~ 20.4.1706 Bdbg., � 16.3.1707 Bdbg./ Gebetha Sabina Margaretha, ~ 14.7.1721 Bdbg., ┼<br />

27.12.1798 Gr. Mimm., Entkräftung, 76 J., � 29.12.1798 Bdbg., Nesse, Johann Anton<br />

Stellwagen, Pastor./ Christian Günther, Pastor, * 26.10.1707, ~ -.10.1707 Bdbg., ┼ 10.2.1759<br />

Quak., � 15.2.1759 Quak., 9.10.1736 Quak., Regina Elisabeth Ringelmann./ Catharina<br />

Elisabeth, ~ 1.2.1709 Bdbg., 8.10.1726 Bdbg., Gerhard Henricus Block, Pastor./ Wilhelm<br />

Caspar, Pastor, * 24.1.1711, ~ 28.1.1711 Bdbg., ┼ 17.1.1780 Emden, , Johanna Dorothea<br />

König./ Sophia Agnesa Anna, ~ 16.5.1712 Bdbg., 28.6.1740 Bdbg., Diedrich Pauls in<br />

Wildeshausen./ Johann Dieterich, Pastor, ~ 16.11.1713 Bdbg., ┼ 9.2.1787 Osnabrück,<br />

22.6.1745 Osnabrück, Johanna Elsabein Schütte./ Gertrud Amalia, ~ 8.3.1716 Bdbg., (1)<br />

26.7.1735 Quak., Diedrich Hermann Bödeker, Apotheker, (2) 18.5.1756 Quak., Franz<br />

Christoph Wilhelmi, Apotheker./ Gerhard Jeremias, Pastor, ~ 21.4.1718 Bdbg., ┼ 15.7.1779<br />

Marienhafe, 1.12.1751 Marienhafe, Addick Poppens, Witwe./ Ernestus Augustus, ~<br />

11.9.1719 Bdbg., � Festo St. Michaeli 1719 Bdbg.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Jeremias Heidenreich Hickmann, Pastor, ~ 18.2.1680 Bdbg., ┼ 9.9.1738 Vogelsdorf, zn.v.<br />

Johann Günther Hickmann en Catharina Giese, , Catharina Elisabeth Baer, Kind.;/<br />

Margaretha Elisabeth Sophie./ Anna Dorothea./ Martha Magdalena./ Gottlieb./ Christian<br />

Andreas./ Johann Gottlieb./ Maria Catharina.<br />

Christian Günther Hickmann, Pastor secund., seit 1733 Pastor in Quakenbrück, * 26.10.1707,<br />

~ -.10.1707 Bdbg, ┼ 10.2.1759 Quak., 51 J., � 15.2.1759 Quak., zn.v. Johann Günther<br />

Hickmann en Anna Margaretha Schulte alias Praetorius, 9.10.1736 Quak., Regina Elisabeth<br />

Ringelmann, * ca 1711 Osnabrück, � 12.3.1760 Quak., dr.v. Gerhard Niclas Ringelmann, Dr.<br />

bei der Rechte in Osnabrück, en Catharina Elisabeth Niemann, Kind.;/ Anna Elisabeth, ~<br />

3.10.1737 Quak., � 19.2.1739 Quak., 1 J./ Johann Gerhard, Pastor in Oldendorf, ~ 3.2.1739<br />

Quak., ┼ 31.1.1763 Osnabrück, � in St. Marienkirche Osnabrück, ledig./ Maria Elisabeth, ~<br />

21.12.1740 Quak./ Johann Bernhard Wilhelm, ~ 4.3.1742 Quak./ Magdalena Anna Catharina,<br />

* ca 1743 Quak., � 2.6.1747 Quak., 4 J./ Maria Amalia Wilhelmina, ~ 29.4.1745 Quak./<br />

Sophia Christiana, ~ 17.9.1748 Quak., � 16.12.1748 Quak., 13 Woch./ Sabina Sophia, ~<br />

12.12.1749 Quak., � 14.8.1758 Quak., 8 J./ Anna Gertrud, ~ 19.5.1751 Quak., � 17.6.1751<br />

Quak./ Regina Elisabeth, ~ 4.6.1754 Quak./ Catharina Regina Elisabeth, ~ 29.9.1755 Quak.,<br />

� 15.12.1756 Quak./ Sabina Christina, ~ 22.10.1758 Quak.<br />

Johann Dietrich Hickmann, Magister, Pastor Superintendent, * 14.11.1713 Grothe, ~<br />

16.11.1713 Bdbg., ┼ 9.2.1787 Osnabrück, � St. Marienkirche Osnabrück, zn.v. Johann<br />

Günther Hickmann en Anna Margaretha Schultze alias Praetorius, 22.6.1745 Osnabrück,<br />

Johanna Elsabein Schütte, ~ 28.3.1728 Quak., dr.v. Dierck Schütte, Senator, en Margaretha<br />

Wernsing, Kind.;/ Johann Günther, * 17.9.1745 Osnabrück./ Margaretha Elisabeth, *<br />

20.7.1746 Osnabrück, 3.7.1765 Osnabrück, Johann Günther Block./ Christina Elsabein, *<br />

1.12.1747 Osnabrück, ┼ 1.12.1747 Osnabrück./ Christina Regina, * 16.5.1751 Osnabrück./<br />

Catharina Elisabeth, * 26.4.1753 Osnabrück./ Johanna Christina, * 12.6.1755 Osnabrück, ┼<br />

15.12.1846 Bdbg. 23, Witwe, � 18.12.1846 Bdbg., 19.10.1781 Osnabrück St.<br />

Marienkirche, Johann Anton Lange, Pastor in Bramsche./ Dieter Günther, * 6.5.1757<br />

Osnabrück./ Wilhelmina Amalia, * 1.6.1759 Osnabrück./ Johann Günther, * 13.8.1765<br />

Osnabrück./ Catharina Elisabeth, * 10.12.1770 Osnabrück.<br />

Wilhelm Caspar Hickmann, Pastor, * 24.1.1711, ~ 28.1.1711 Bdbg., ┼ 17.7.1780 Emden, �<br />

1780 Bdbg., zn.v. Johann Günther Hickmann en Anna Margaretha Schultze alias Praetorius,<br />

, Johanna Dorothea König, Kind.;/ Johann Günther, * 11.1.1751 Emden, , Charlotte<br />

Mueller.<br />

Gerhard Jeremias Hickmann, Pastor, ~ 21.4.1718 Bdbg., ┼ 15.7.1779 Marienhafe, zn.v.<br />

Johann Günther Hickmann en Anna Margaretha Schultze alias Praetorius, 1.12.1751<br />

Marienhafe, Addick Poppens, Witwe, ┼ 15.1.1764 Marienhafe, Kind.;/ Johann Günther,<br />

Pastor, * 13.10.1752 Marienhafe, ┼ 1800 Kowno, , NN./ Frauke Christine, * 19.7.1754<br />

Marienhafe, (1), NN Wilbrock, Pastor in Marienhafe, (2) 16.7.1784 Marienhafe, Carl<br />

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Ennen Hinrichs-Hickmann, Pastor in Marienhafe./ Margaretha Elisabeth, * 2.7.1756<br />

Marienhafe, ┼ 1773 Marienhafe./ Poppe Johann, * 5.5.1758 Marienhafe, ┼ 1765<br />

Marienhafe./ Gebeta Hanke Margaretha, * 15.10.1760 Marienhafe, ┼ 1829.<br />

Johann Günther Hickmann, Buchhändler, * 11.1.1751 Emden, zn.v. Wilhelm Caspar<br />

Hickmann en Johanna Dorothea König, , Charlotte Mueller, Kind.;/ Jacob Hinrich, *<br />

3.5.1783 Emden./ Jacoba Charlotte Wilhelmina, * 27.6.1786 Emden.<br />

Johann Günther Hickmann, Pastor, * 13.10.1752 Marienhafe, ┼ 1800 Kowno, zn.v. Johann<br />

Günther Hickmann en Anna Margaretha Schultze alias Praetorius, , NN, Kind.;/ Gottlieb<br />

Liebrecht./ Juliana Charlotte.<br />

Hildebrandt.<br />

Das Vollerbe Hildebrandt in der Bauerschaft Lechterke wurde in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts sub Nr.5. der Bauerschaft geführt. Lechterke, eine uralte Siedlung im<br />

Kirchspiele Badbergen des Osnabrücker Nordlandes, bestand schon vor unserer<br />

Zeitrechnung. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts stiess man bei Erdarbeiten auf dem<br />

Lienische auf eine vorgeschichtliche Begräbnisstätte, in der mehrere Urnen, ein<br />

geschliffenes Steinbeil und ein Feuersteindolch gefunden wurden. Urkundlich wird villa oder<br />

collegium Lechterke zuerst im Jahre 977 genannt. Es heisst hier Liachtriki. In den jüngeren<br />

Urkunden steht Liaetrichi, Lechtericki, Legterke u.s.w. Lechterke bedeutet; helle, lichte<br />

Reihe. Der Hof Hildebrandt wird in dem Tafelgutsregister von um 1240, das aber<br />

wahrscheinlich ein paar Jahrzehnte älter sein mag, genannt. Hillebrandt war nach<br />

Hausgenossenrecht dem jeweiligen Landesherrn eigenbehörig. Sein Hals war nicht frei, er<br />

konnte die Stätte nicht verlassen, nicht verkaufen, nicht ohne consens mit Schulden<br />

belasten. Er hatte Auffahrt, Sterbefall und Freikauf zu dingen. Alles was er gewann, erwarb<br />

er seinem Grundherrn. Hillebrandt war ein Hausgenosse des Meyer zu Devern. In dieser<br />

Landesherrlichen Eigenbehörigkeit ist er bis zu seiner Ablösung in der 1. Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts geblieben. Der patronymische Name zeigt, dass der Hof zu der ältesten<br />

Siedlung gehört. Der Name ist gebildet aus Hild, das Kampf, und aus Brant, das scharf<br />

bedeutet.<br />

1240 in diesem schon erwähnten Tafelgutsregister erscheint der Hof als "mansus Werezonis<br />

de Legterike".<br />

Möser Bnd.8. S.380, 381 und 387.<br />

1364 verzichten die Gebrüder Schweder und Bertram von Dorne ihrem Lehnsherrn, dem<br />

Grafen Christian von Delmenhorst, zu Gunsten Bernhards von Schnetlage auf den Zehnten<br />

über 12 Höfe.<br />

Nobili domino Christiano comiti in Delmenhorst domino eorum predilecto Swederus et<br />

Bertramus fratres de Dorne famuli quid obsequii poterunt et favoris. Jus pheodale seu<br />

homagium decimarum domorum infrascriptarum des Ruwen domus dicte Mareboldingh<br />

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domus des Schonen, domus dicte Broderingh, domus to Reyneringh domus des Junghen<br />

domus to Rodberting domus Reynoldingh domus to Hildebrandingh et domus dicti<br />

Byemannes, sitarum in villa et collegio Lechterke in Parochia Badberghen, quod a vobis in<br />

pheodo tenebamus ad manus Bernhardi de Snetlaghe famuli et suorum heredum coram<br />

vobis presentibus resignamus petentes vos instanter ut ipsos hujusmodi jure veltis<br />

inpheodare hec jugiter erga vos cupimus deservire.<br />

Datum nostris sub sigillis presentibus in testimonium appensis. Anno Dni. MCCC sexagesimo<br />

quarto feria quarta proxima post dominicam qua cantatur Misericordia Domini.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.126. Urkunde Nr.LXXIII.<br />

1366 belehnt Reynherus, Abt zu Corvey, den Bernhard Schnetlage mit dem Zehnten zu<br />

Lechterke.<br />

Ad universorum noticiam quibus scriptum exhibitum vel ostensum fuerit, Dei gratia nos<br />

Reynherus Ecclesie Corbiensis Abbas, cupimus <strong>for</strong>e notum, quod strenuum famulum fidelum<br />

nostrum Bernhardum de Snetlaghe cum ottone ipsius primogenito cum bonis subscriptis, a<br />

nobis in pheodo dependentibus, pro nunc in hijs scriptis impheodamus videlicet primo cum<br />

Curia in Snetlaghe in parochia Loningen sita, cum casa dicta tor Trentlaghe, cum duabus<br />

casa dictis ton Varndinghe in parochia Menslage situatis, cum casa dicta ..gariter Humelen<br />

hus in villa Lotberghe consistente, accum area et domo Volcmari in villa Loningen, domo<br />

Mensingh in Merdorpe, domo Hermanni Longi in Rodene, domo Christiani, quam pronunc<br />

colit Rodolfus ibidem, domo Alberti ibidem, domo dicti Olric, kregen Cordewacker in Halten,<br />

domibus ton Marquording, alias dictis Waterman in Loyberghen, domo Johannis to der Wyk,<br />

domo Johannis dicti scriven, et domo dicti Dobelhus cum ejus casa, ac decima in villa<br />

Lechterke in parochia Batberghen, Volentes nicholominus prefatis Bernhardo ac Ottone per<br />

nos cum prefatis bonis impheodatis, quo ad jus suum heriditarium in predictis bonis veram<br />

et justam parare warandiam loco et tempore oportunis Dantes ipsis in testimonium super<br />

eo presens scriptum Secr. nostro communium sub anno Dni. MCCCLX sexto Octava<br />

Putificationis Marie virginis gloriose.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.126. Urkunde Nr.LXXIV.<br />

1490 Bursscop to Lechterke, Lubbeke Hillebrand, 5 Pferde, 8 Kühe, 5 Rinder, 13 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Lechterke, Roleff Hillebrant 5 Schill. Kopfschatz. Styne ton Hillebrande ....<br />

Da Styne ton Hillebrande mit dem Steuerplichteigen Roleff Hillebrant zusammen steht, kann<br />

in ihr die Altenteilerin gesehen werden. Ein Steuerbetrag ist bei Styne nicht angeführt.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. II marck Lubbert Hillebrant, Fenneke uxor III marck XX Schill.<br />

Lubbert Hillebrandt steht als Viertletzter in der Reihe der Steuerpflichtigen. Als letzter ist<br />

aufgeführt; dt marcam Roleff ton Hillebrande, Grete uxor II marck VIII Schill.<br />

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Wahrscheinlich sind Roleff ton Hillebrande und Frau Grete Altenteiler des Hofes.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

1547 hat Luebbe Hildebrandt an Clausen ton Ascherbell für 40 Joachimsthaler den Anteil in<br />

der Lechterker Buerwiese versetzt mit Consens der Beamten zu Furstenau, um ein Stück<br />

Land auf dem Lechterker Esche wieder einlösen zu können.<br />

Dühne II. S.199.<br />

1553/54 Wagendienst Geld, dat Kerspell Batbergen.<br />

Sch. Pf.<br />

Schoene 6 3<br />

Ruwe 6 3<br />

Symerman 3½ 3<br />

Hillebrant 4 -<br />

Marbolt 4 3<br />

Jeleman 3½ -<br />

Ransche 3½ -<br />

Oyjeman 3½ 3<br />

Gerwessman 3½ -<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559/60 Hillebrant 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Hillebrant in Lechterke 1 Gulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Hillebrant Vordienst (Fuhrdienst)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.7.1578 klagen Johan Schoene, Johan de Ruwe und Arnd Hillebrand, Johan Rodbert und<br />

andere dem Hause in Fürstenau Hoerige, dass Otto Voss zu Quakenbrück vor etlichen Jahren<br />

bei Zeiten des seligen Drosten Luenings buten vor Quakenbrück bei der Lechterker Heide<br />

und der Lechterker Viehdrifft ein Haus neu gebauet und demselben von den Beamten zu<br />

Fürstenau eine Feuerstelle bewilliget sei. Otto Voss halte hier nun Vieh und beeinträchtige<br />

dadurch ihre Viehweide. Ferner habe derselbe bei seinem Kampe etwas zugemacht und mit<br />

einem tiefen Graben versehen und einen Fischteich angelegt, wodurch die Wege beenget<br />

würden, und das Vieh, wenn es darin gerathe, ersäufen müsse.<br />

14.9.1578 erwidert Otto Voss, dass seine Voreltern vor etlichen Jahren und<br />

Menschengedenken einen Meyer in Lechterke, wo jetzt das Haus steht, Ringelduwen Hof<br />

geheissen, gehabt. Derselbe habe gleich den anderen Lechterker Bauern Weide-, Mark- und<br />

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Bürgerechtigkeit gehabt. Seine Eltern aber hätten das Erbe wüste gelegt und die Gebäude<br />

an sich genommen. Er habe dann ein Haus oder Zimmerte errichtet, und mit Bewilligung der<br />

Beamten zu Fürstenau habe er durch Aussetzung eines Zaunes einen geringen Dresch<br />

erhalten, für das Vieh habe er eine Tränke anlegen lassen, die niemanden nachteilig sei.<br />

Auch sei er zu seinem Kampe der nächste.<br />

Der Ausgang des Streites ist unbekannt.<br />

1582 Arendt Hillebrand ein ganss erve.<br />

In der beschreibung des Hofes heisst es u.a.; Noch in dem gemeinen Lienesche ein halff<br />

foder hoigewasses. Hefft nichts an unfruchtbaren holtze, sundern houwet jarlichs ein foder<br />

von den Wilgen. Von eigenen holtzung, want full mast ist 8 schweine mast. Kan keine Koye<br />

binnen holden.<br />

Rep.VI. Fürst. 445. St.A.O.<br />

1591 ist Anne Hillebrandes, Tochter der Eheleute Arendt Hillebrandt und Anne in Lechterke,<br />

am 28.1.1591 aus dem Leibeigentum entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.21. St.A.O.<br />

1593 Hillebrant ein paar Hühner, jährlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Hillebrandt 2 Goldgulden Rintgelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Hilbrandt 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Backhaus ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 Herman Hillebrandt gibt meinen gnedigen Fürsten und Herrn zu Erbwin 100 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 noch für Luebbeken, Georgh und Marien Hillebrandtt Freiheit empfangen 40 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

19.11.1601 sind die Geschwister Luebbecke, Jorrien und Maria, Kinder des Arndt Hillebrandt<br />

und dessen Frau Anne, aus dem Landesherrlichen Leibeigentum entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1603 Hillebrandtt der ungeachtett unterschiedlich Ihme angekündigter und offentlich<br />

publicirten penall mandaten, dass jarliche Schulttschwein, die Gebühr nicht zahlen oder<br />

masten willen 1 Thl., Ruwe selbiger Sache 1 Thl., Marboldt selbiger Sache 1 Thl., Rantze<br />

selbiger Sache 1 Thl., Jeleman selbiger sache 1 Thl., Helmert selbiger Sache 1 Thl.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Hillebrandtt gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Hildebrandt hatte früher die Verpflichtung, für den Landesherrn junge Hunde aufzuziehen<br />

und Hunde für die Landesherrlichen Jagden bereit zu halten. Diese unangenehme<br />

Verpflichtung konnte Hildebrandt durch Festsetzung eines jährlich zu liefernden Quantums<br />

von Hafer ablösen. Daher wird der Hafer Hunde-Hafer genannt.<br />

1624 Merschman, Schoene und Hillebrand geben jeder 1 Ggl. Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1625 versetzte Herman Hillebrandt an Gerd Ascherbeel für 50 gute Rth. den Horstbeel an<br />

Bau- und Wischland in der Bauerwiese.<br />

Dühne II. S.200.<br />

1631 Erbe Hillebrandt 6 Rth., Leibzucht 1 Rth. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1639 wurde Jorgen Hillebrandt zu Lechterke wegen troetzige verweigerte Wacht und<br />

gewaltsame Bedrauwunge mit 10 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1642 hat Herman Hildebrandt 2 Stück Landes verzetzt und das Geld zur Bezahlung von<br />

Contributionen und zum Ankaufe von Saat- und Brodkorn verwendet.<br />

Dühne II. S.200.<br />

1649 gibt Herman Hillebrandt 2 Thl. 6 Schill. Maygeldt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Herman Hillebrandt, ein Sohn Herman, zwei Töchter Anneke und Greteken, Knecht<br />

Juergen Strodtman.<br />

Rep.100. Abschn.188. Bl.477-961. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1652 werden Herman Hillebrand und Tochter Anna als Besitzer des Colonates genannt.<br />

St.A. Münster.<br />

1653 Herman Hillebrand und Tochter Anneke in Lechterke verstezen Land auf dem Rit<strong>for</strong>der<br />

Esche, zwischen Kuest und Broermans Lande belegen, für ein Darlehn von 10 Rth. auf 4<br />

Jahre an Hille, Witwe des Luebbert Kuest, im Wohlde.<br />

Wohldbuch S.108.<br />

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1654 hat Gerth Brorman freien Standes sich eigen gegeben und mit Tochter Anna Hillebrand<br />

sich verheiratet und den Erbwin erhandelt zu 50 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.48. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Lechterke, Erbe Hillebrandt, 2 Pferde, 2 Fohlen, 4 Kühe, 1 Rind, 7 Schweine. Leibzucht<br />

6 Kühe, 2 Rinder, 10 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Hillebrandt 5 Rth. 17 Schill. 9 Pf., Leibzucht 2 Rth. 6 Schill. 6 Pg. Viehschatz.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Erbe Hillebrandt 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Spieker 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1678 Gerdt Hillebrandt in Lechterke ohne Leibeserben verblichen.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

7.11.1678 ist Gerdt Hillebrandt in Lechterke zu Badbergen begraben worden.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

8.4.1679 ist Anne Hillebrandes von Lechterke in Badbergen zu Grabe getragen.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

18.7.1670 beurkundet der Richter Heinrich Horn, dass die Schenks Erben sich darüber<br />

beschweren, dass Luebert Schoene ihnen mit seinen Plaggen den ganzen Fahrweg von<br />

Lechterke durch den Baum an der Heide über dieselbe Heide nach Quakenbrück versperre,<br />

sodass es unmöglich sei, mit einem geladenen Wagen vom Esche nach Quakenbrück zu<br />

gelangen. Beklagter Schoene aber solches nicht vermeinet, als ist denunciatis partibus, et<br />

citatis dreier alter Männer, als Juergen Ruwe, Herman Hillebrand und Johan Hilge auf<br />

Schoenen mit begehren der Augenschein gehalten. So geschehen auf der Lechterker Heide<br />

vor dem Baume.<br />

Als nun Gerth Hillebrand, geb. Brorman, 1678 und seine Witwe Anna geb. Hillebrand, 1679<br />

ohne Leibeserben verstorben waren, haben Juergen Barlage aus Wehdel und Marcke<br />

Hillebrandt, die freien Standes war und sich nun dem Landesherrn eigengab, das Erbe<br />

Hildebrand angetreten. Juergen Barlage und Marcke Hildebrandt wurden am 29.5.1680 in<br />

der Kirche St. Georg zu Badbergen getraut.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

Juergen Barlage jetzt Hildebrandt, * ca 1654 Wehdel, ┼ 1708 Lechterke, � 6.11.1708 Bdbg.,<br />

29.5.1680 Bdbg., Marcke Hildebrandt, freien Standes, die sich eigengab, * ca 1658, ┼ 1724<br />

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Lechterke, Witwe, 66 J., � 23.12.1724 Bdbg., Kind.;/ Marcke, ~ 15.5.1681, für die Mutter<br />

wieder frei, � 27.12.1755 Quak., Witwe, 74 J., (1) 19.11.1709 Quak., Johan Wiese, Bürger,<br />

� 7.3.1720 Quak., (2) 10.2.1722 Quak., Henrich Struebing, Wiesenwirt vor der Stadt, �<br />

14.2.1727 Quak./ Herman, ~ 5.12.1682 Bdbg., ┼ 5.12.1682./ Herman, ~ 5.12.1683 Bdbg., �<br />

20.10.1685 Bdbg./ ungetaufte Tochter, � 13.2.1685 Bdbg./ Berend, Col. Ortland, ~ 1.5.1687<br />

Bdbg.?, ┼ 1750 Wohld, � 28.8.1750 Bdbg., 7.10.1727 Bdbg., Anna Gertrud Ortland, geb.<br />

im Wohlde, Witwe./ Hilleke, ~ 17.12.1689 Bdbg., eigen, ┼ 1741, � 12.8.1741 Bdbg.,<br />

10.5.1721, Herman Hinrich Thesing./ Jürgen, ~ 17.12.1689, � 10.3.1750 Bdbg., 28.5.1732<br />

Bdbg., Lücke Möhlenkamp./ Gerdt, Anerbe, ~ 29.1.1693 Bdbg., ┼ 19.10.1769 Lechterke,<br />

25.11.1721 Bdbg., Marcke Junge sive Jürgens./ Anna, ~ 4.12.1695, 1716 freigekauft alt 21 J./<br />

Trincke, ~ 1.11.1698 Bdbg., 1716 freigekauft 18 J. alt, � 31.1.1738 Quak., 15.6.1730<br />

Quak., Gerd Einhaus, Schuhmachermeister.<br />

Gerdt Hillebrandt, Ev.L., * ca 1688, ┼ 1762, Auffahrt 181 Rth., Sterbefall 30 Rth., , NN,<br />

Sterbefall 22 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Kind.;/ Gerdt, * 1727, freigelassen 1766 für 20 Rth./ Jürgen,<br />

* ca 1730, freigelassen für 20 Rth.<br />

Gerdt Gräper, * ca 1737, ┼ ca 1800, Auffahrt 180 Rth., , Catharina Hillebrand, * ca 1736,<br />

Kind.;/ Hermann Gerdt, * 1764, ┼ 1797./ Catharina Maria, * 1766, ┼ 1775./ Johann Gerdt, *<br />

1769, ┼ 1775./ Jürgen, * 1772./ Hermann Diederich, * 1775./ Anna Catharina, * 1778, ┼<br />

1798.<br />

Obige Angaben sind ungenau.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

Um 1716 Hillebrandt, Colon vor 8 Jahren gestorben, Colona Marcke 59 Jahre. 7 Kinder.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. Acrt. Nr.160. Specif. et Consript. Eigenbeh. St.A.O.<br />

Colona Marcke Hillebrandt 59 Jahre alt, Colonus vor 8 Jahren verstorben, 7 Kinder. Marcke<br />

ad 36 Jahre, statt ihrer Mutter freigelassen, Berendt ad 30 Jahre, noch eigen, Jürgen ad 26<br />

Jahre, bei letzter Sed. vac. freigekauft für 12½ Thl. und 3 Thl. Amtsgebühr, Helena ad 25<br />

Jahre für 12½ Thl. und 3 Thl. Amtsgebühr freigekauft, Anneke ad 21 Jahre für 12½ Thl. und 3<br />

Thl. Amtsgebühr freigekauft. Gerdt 23 Jahre noch eigen, Trincke 18 Jahre bei letzter Sed.<br />

vac. freigekauft für 12½ Thl. Amtsgebühr 3 Thl.<br />

Rep.106. VI./yl. Nr.1aa. St.A.O.<br />

Um 1716 Jürgen Hillebrandt ad 26 Jahre alt, ist similiter, in sedis vacantia freigekauft mit 12<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Soror Helena, 22 Jahre alt, similiter freigekauft mit 12 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Anneke, 21 Jahre, gleichfalls den freikauf bezahlet mit 12 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Trincke, 18 Jahre, ist freigekauft mit 12 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

(Eltern Jürgen Barlage sive Hillebrandt und Marcke Hillebrandt)<br />

Rep.106. VI./yl. Nr.1aa. St.A.O.<br />

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18.4.1766 erschienen der alte Colonus Hillebrand und dessen Sohn und Anerbe Jürgen<br />

Hillebrand und traten das Anerberecht an Jürgens Schwager Gerd Gräper ab.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

8.7.1766 erschienen Gerd Gräper und Ehefrau Catharina Hillebrand, welche bereits 1764<br />

freigekauft. Catharina Hillebrand übergab ihren Freibrief und begab sich in das<br />

Landesherrliche Eigentum. Gräper zahlt toto 121 Thl. Auffahrt incl. juribus. (Auffahrt 100<br />

Thl.)<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Gerd Hillebrand, Colon., * Lechterke, ~ 29.1.1693 Bdbg., ┼ 19.10.1769 Lechterke, hitzige<br />

Fieber, � 21.10.1769 Bdbg., zn.v. Jürgen Barlage sive Hillebrandt en Marcke Hillebrandt,<br />

25.11.1721 Bdbg., Marcke Junge sive Jürgens, * Wohld, ~ -.8.1692 Bdbg., ┼ 2.9.1762<br />

Lechterke, hitzige Fieber, � 6.9.1762 Bdbg., dr.v. Johann Junge sive im Wohlde en Grete im<br />

Wohlde, Kind.;/ Maria, ~ 14.11.1722 Bdbg., ┼ 1786, , Herman Koke, ┼ 4.11.1793, zn.v.<br />

Jasper Buddeke sive Koke, in Grothe, en Margaretha Liesabeth Dahne sive Koke./ Gerdt, ~<br />

6.2.1726 Bdbg., ┼ 20.9.1800, Ruhr, � 1.10.1800./ Jürgen, ~ 17.4.1729 Bdbg., verzichtet auf<br />

Anerberecht, erhält 1766 freibrief, ┼ 13.4.1804, � 16.4.1804, 4.6.1767, Catharina<br />

Adelheid von Felde./ Catharina, * 1736, Taufe im Taufbuch Badbergen nicht beurkundet, ┼<br />

1819, Witwe, , Gerdt Gräper.<br />

Gerdt Gräper sive Hildebrandt, * 1738, Taufe nicht beurkundet, ┼ 10.12.1800 Lechterke,<br />

Brustschwachheit, 62 J. 10 M. 1 W. 2 Tg. alt, � 12.12.1800 Bdbg., 2.8.1763 Bdbg.,<br />

Catharina Hildebrandt, * 1736, Taufe nicht beurkundet, ┼ 27.1.1819 Lechterke, Witwe, 82 J.<br />

6 M. 2 W. 4 Tg. alt, Brustkrankheit, � 30.1.1819 Bdbg., dr.v. Gerdt Hildebrandt en Maria<br />

Junge, Kind.;/ Hermann Gerdt, ~ 22.6.1764 Bdbg., ┼ 14.4.1797, 28.9.1796 Bdbg.,<br />

Margaretha Adelheid Harsmann./ Catharina Maria, * 12.9.1766, ~ 17.9.1766 Bdbg., ┼<br />

21.4.1773, hitzige Fieber./ Johann Gerdt, ~ 20.9.1769 Bdbg., ┼ 1775 laut Protocoll. Sein<br />

Ableben ist im Kirchenbuch Badbergen nicht beurkundet./ Jürgen, ~ 1.8.1772 Bdbg., ┼<br />

1.9.1813, Wassersucht./ Hermann Diedrich, Anerbe, ~ 12.7.1775 Bdbg./ Anna Catharina, ~<br />

28.4.1778 Bdbg., ┼ 31.7.1798 Lechterke, Fallsucht.<br />

12.9.1721 Gerdt Hillebrandt für sich und künftige Frau, Auffahrt gedungen für 150 Rth.,<br />

Amtsgebühr 30 Rth., Drosten Schreiber 1 Rth.<br />

Rep.122. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1722 Gerdt Hildebrand gibt an Monatschatz 5 Rth., Rauchschatz zu zweimal 5½ Rth., an die<br />

Geistlichkeit 1 Scheffel Zinsroggen, 3 Scheffel Hafer und 3 Bund Heu. (Bund Heu = 40 Pfund)<br />

Dühne II. S.199.<br />

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1722 gab er als Landesherrlicher Eigenbehöriger 8 Scheffel Roggen, 1 Fass Hundehafer, 1<br />

Fettes Schwein (100 Pfund) und 9 Rth. für den wöchentlichen Spanndienst. Das Haus Loxten<br />

bezog aus 39 Morgen 6½ Quadratruten den Fruchtzehnten.<br />

1722 Größe des Colonates 12 Malter 3 Scheffel 2 Becher.<br />

9.10.1750 hat Colon Gerdt Hillebrand zu Lechterke die Freiheit seiner mit Maria Jungens<br />

gezeugten Tochter Maria zu insgesamt 24 Rth. 10 Schill. 6 Pf. erhandelt.<br />

Rep.122. III.C.1B. Nr.4d. St.A.O.<br />

9.9.1762 der Colona Hillebrands, Maria Junge, Sterbefall betraget nach dem Hofrechte incl.<br />

juribus zu 30 Thl.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

19.11.1764 Catharina Hillebrand, Eltern Gerdt Hillebrand und Maria Junge, Freilassung<br />

inclusis juribus zu 20 Rth., 1765 zu 21 Thl. 10 Schill. 6 Pf. determinirt worden.<br />

Rep.122. III.C.1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

10.7.1766 hat Gerd Gräper neocolon Hillebrand zu Lechterke die Freiheit seine künftigen<br />

Schwäger Gerd und Jürgen Hillebrand, so von Maria Junge und Gerd Hillebrand geboren,<br />

incl. jur. in toto 40 Thl. bedungen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1787 spannten nach dem Verzeichnis der Rundefuhr-Pflichtigen Schöne und Hildebrand<br />

zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1788 ruhten auf dem Colonate Hillebrandt 1815 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1803 Größe des Hofes, 7 Malter 6 Scheffel Ackerland, 3 Malter 6 Scheffel Wiesen, 7 Scheffel<br />

Weide und 3 Scheffel Holzgrund.<br />

15.8.1804 wird berichtet, dass Hildebrand für den Wasserlauf vom Kuhlmarsche jährlich<br />

dem Colon Rotbert ½ Rth. zahlen muss.<br />

1801-1805 war das Erbe zu einer jährlichen Pacht von 298 Rth. 13 Schill. verpachtet. Dann<br />

übernahm Hermann Diederich Hildebrandt, welcher mit Catharina Adelheid Roessmann am<br />

11.6.1805 getraut wurde, den Hof selbst.<br />

17.11.1806 geb Catharina Adelheid Hildebrand geb. Roessmann, einem Töchterchen das<br />

Leben. Dies Kind wurde am 22.11.1806 auf die Namen Catharina Margaretha getauft. Die<br />

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Mutter des Kindes verstarb im Wochenbett im Alter von 36 J. 10 M. 2 W. 4 Tg. am<br />

21.11.1806. Die 1806 geborene Tochter verstarb an den Folgen des Wasserkopfes am<br />

28.1.1818.<br />

1808 schritt Hermann Diederich Hildebrandt zur 2. Ehe mit Anna Catharina Lucia Kuhlmann<br />

aus Grothe, mit der er am 23.6.1808 getraut wurde. Hermann Diederich Hildebrandt<br />

verstarb am 3.6.1837, seine Witwe am 28.6.1845.<br />

1839-1860 fand die Aufteilung der Lechterker Mark statt. Als Vollerbe erhielt Hildebrandt<br />

eine volle Ware von 51 Morgen zugewiesen, sodass die Gesamtgröße des Hofes 151,2<br />

Morgen oder rund 39,7 ha. im Jahre 1899 betrug.<br />

1846 zeigt der Badberger Vogt an, dass in der Nacht vom 29/30 April 2 Himten Kartoffeln<br />

aus der Scheune des Hildebrandt gestohlen wurden. Der Dieb hatte ein Loch in die<br />

Scheunewand gebrochen und dadurch die Kartoffeln genommen, ohne die Scheune<br />

betreten zu haben.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

1811 behauptete der Colon Hermann Diedrich Hildebrandt, dass der Fruchtzehnte, da dieser<br />

mehrere Jahre verpachtet gewesen sei, ablösbar sei. Die von ihm beantragte Ablösung kam<br />

aber nicht zustande.<br />

Abteilung 158 Nr.25. St.A.O., Arch. Loxten und Dühne II.<br />

1822 wurden einige Landstücke von dem Erbe abgesplittert und den Eheleuten Johann<br />

Jürgen Meyer und Anna Catharina Hildebrand, die am 28.6.1817 gefreit hatten, in Erbpacht<br />

gegeben. Durch diese Abtrennung entstand die Anbaustelle oder Neubauerei Meyer. Die<br />

Erbpacht ist später abgelöst worden. 1955 hiess diese Neubauerei Wernex.<br />

1826 gehörten zum Colonate Hildebrandt 58 Morgen 50 Quadratruten Ackerland und 36<br />

Morgen 42 Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

Einschürige Wiesen sind Wiesen die nur einmal im Jahre gemäht, geschnitten oder<br />

geschoren werden, im Gegensatz zu den Wiesen bei denen im Herbst ein zweiter Schnitt<br />

möglich ist. Für den Schnitt sagt man gleichbedeutend die "Schur".<br />

1.8.1837 wurden sämtliche ungewissen Gutsherrlichen Gefälle zu einer jährlichen Rente von<br />

9½ Rth. fixiert und am 8.8.1840 mit 237½ Rth. abgelöst.<br />

5.3.1840 wurden folgende Dominalgefälle und Gutsherrlichen Abgaben, 1 Scheffel<br />

Pachtroggen, 1 Fass Hundehafer, ständiges Dienstgeld von 1 Rth. 10 Pf., Rind- oder<br />

Maigulden von 2 Rth. 13 Gg., Herbstschatz von 12 Gg., Lichtmessgeld von 5 Gg. 11 Pf.,<br />

Zehntholzgeld von 1 Rth. 8 Pf., ein jährlich zu leiferndes fettes Schwein von 100 Pfund, 2<br />

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Hühner, 10 Dachschöfe für die Zehntscheune nach dem Rentenwerte von 22 Rth. 4 Pf. mit<br />

550_ Rth. abgelöst.<br />

8.8.1840 wurde der Fruchtzehnte, dessen Ablösung schon 1811 beantragt, aber versagt<br />

worden war, mit 1023 Rth. 18 Gg. 10 Pf. abgelöst.<br />

Dühne II. S.199.<br />

Hermann Diederich Hildebrandt, Colon, * Lechterke, ~ 12.7.1775 Bdbg., ┼ 3.6.1837<br />

Lechterke 5, � 6.6.1837 Bdbg., zn.v. Gerdt Gräper sive Hildebrandt en Catharina<br />

Hildebrandt, (1) 11.6.1805 Bdbg., Maria Adelheid Roessmann, * Vehs, ~ 9.1.1770 Bdbg., ┼<br />

21.11.1806 Lechterke 5, Wochenbett, � 24.11.1806 Bdbg., dr.v. Heinrich Brundert sive<br />

Roessmann en Margaretha Elsabein Hillige, Kind.;/ Catharina Margaretha, * 17.11.1806<br />

Lechterke, ~ 22.11.1806 Bdbg., ┼ 28.1.1818 Lechterke, Wasserkopf, � 31.1.1818 Bdbg.<br />

Hermann Diederich Hildebrandt, Colon, * Lechterke, ~ 12.7.1775 Bdbg., ┼ 3.6.1837<br />

Lechterke 5, � 6.6.1837 Bdbg., zn.v. Gerdt Gräper sive Hildebrandt en Catharina<br />

Hildebrandt, (2) 23.6.1808 Bdbg., Anna Catharina Lucia Kuhlmann, * 13.4.1777 Grothe, ~<br />

19.4.1777 Bdbg., ┼ 28.6.1845 Lechterke 5, � 1.7.1845 Bdbg., dr.v. Heinrich im Wohlde sive<br />

Kuhlmann en Anna Margaretha Kuhlmann, Kind.;/ Gerhard Heinrich, Col. Kuhlmann, *<br />

30.4.1810 Lechterke, ~ 3.5.1810 Bdbg., 2.8.1841 Bdbg., Catharina Maria Lienesch aus<br />

Grothe./ Anna Catharina, * 16.10.1812 Lechterke, ~ 21.10.1812 Bdbg./ Hermann Gerhard,<br />

Anerbe, * 11.4.1817 Lechterke, ~ 17.4.1817 Bdbg.<br />

1869 sind 100 Morgen 18 Quadratruten mit einem Steuercapitale von 218 Rth. 6 Gg. 7 Pf.<br />

veranlagt.<br />

19.7.1870 musste Hildebrandt gleich allen anderen Pferdehaltern der Kirchspiele Menslage<br />

und Badbergen mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo die<br />

zum Kriegsdienst brauchbaren Pferde ausgehoben wurden.<br />

25.5.1871 wurden Johann Heinrich zu Amtern jetzt Hillebrandt und Anna Catharina<br />

Kuhlmann in der St. Georgkirche zu Badbergen getraut.<br />

1959 Eigentümer Georg Hildebrand.<br />

Hilge.<br />

Der Hilgen Hof ist in der Bauerschaft Lechterke des Kirchspieles Badbergen, Kreis<br />

Bersenbrück, des Osnabrücker Nordlandes gelegen. Lechterke ist erst in einer Urkunde von<br />

977 genannt, doch wird Lechterke weit älter sein.<br />

Plaggen sind abgeschälte Heide- oder Grasnarben, die in der gemeinen Mark gestochen<br />

wurden, und mit den man Jahrhunderte hindurch das Garten- und Ackerland Duengte. An<br />

manchen Stellen des <strong>Artland</strong>es beträgt der Plaggenauftrag über 1½ m.<br />

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Der Name Hilge bedeutet; heilig, geweiht, ehrerbietend. Hilge ist also ein<br />

Eigenschaftsnahme. Da sich nun die Namen auf die Nachkommen vererben, aber nicht<br />

immer die Eigenschaften, so verlieren manche dieser Namen ihre Bedeutung und<br />

Berechtigung.<br />

So soll schon in der Farnzosenzeit ein einquartierter Offizier gesagt haben, dass die<br />

Lechterker falsche Namen hätten. Der Bauer Schöne trüge den Namen zu Unrecht, denn er<br />

sei die Hässlichkeit selber, der Ruwe sei garnicht rauh, sondern glatt, der Grosse Vette sei<br />

ein kleiner und magerer Mann, und der Hilge sei ein Scheinheiliger.<br />

Der Hof und der Aufsitzende Bauer führten aber nicht anfänglich den Namen Hilge, dieser<br />

Name blieb durch eine ritterbürtige Familie de Hillige an dem Hofe hängen und wurde von<br />

dem eingetanenen Bauer übernommen.<br />

Wann der Hof, der ein Vollhof oder ein Erbe ist, entstanden ist, kann nicht gesagt werden.<br />

Das Erbe war 1364 Besitz des Grafen Christian zu Delmenhorst, wurde dann Münstersches<br />

Lehngut, welches die Bïschöfe von Münster als Herren der Grafschaft Vechta besassen, und<br />

war 1488 im Besitz der Familie Voss. 1187 erscheint eine Familie Lechterke, die im Jahre<br />

1293 zur Vechtaer Burgmannschaft gehörte. Die Geschlecht taucht 1350 in Osnabrück auf<br />

im Lehnsregister.<br />

Henricus dictus Lecterek inf. est cum decima in Sweghe in parr. scilicet Dynglaghe et Lon.<br />

1350.<br />

Osnabr. Gesch. Bnd.V. S.25. Bischof Johan Hoet 1350-1366.<br />

Vielleicht sind diese von Lechterke die Rechtsvorgänger der von Hilge. Ein Wilkinus Lichtrick<br />

wird 1426 als Vetter des Domdechanten zu Osnabrück erwähnt.<br />

Osnabr. Gesch. Bnd.V. S.151.<br />

Nach alten Urkunden hiess das Colonat früher; domus to Reyneringh, Reimerding und<br />

Reynarding.<br />

1364 Nobili domino Christiano comiti in Delmenhorst domino eorum predilecto Swederus et<br />

Bertramus fratres de Dorne famuli quid obsequii poterunt et favoris. Jus pheodale seu<br />

homagium decimarum domorum infrascriptarum des Ruwen domus dicte Mareboldingh<br />

domus des Schonen, domus dicte Broderingh, domus to Reyneringh domus des Junghen<br />

domus to Rodberting domus Reynoldingh domus to Hildebrandingh et domus dicti<br />

Byemannes, sitarum in villa et collegio Lechterke in Parochia Badberghen, quod a vobis in<br />

pheodo tenebamus ad manus Bernhardi de Snetlaghe famuli et suorum heredum coram<br />

vobis presentibus resignamus petentes vos instanter ut ipsos hujusmodi jure veltis<br />

inpheodare hec jugiter erga vos cupimus deservire.<br />

Datum nostris sub sigillis presentibus in testimonium appensis. Anno Dni. MCCC sexagesimo<br />

quarto feria quarta proxima post dominicam qua cantatur Misericordia Domini.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.126. Urkunde Nr.LXXIII.<br />

Nach obiger Urkunde verzichten die Gebrüder Schweder und Bertram von Dorne ihrem<br />

Lehnsherrn, dem Grafen Christian von Delmenhorst, zu Gunsten Bernhards von Schnetlage<br />

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auf den Zehnten über 12 Höfen, unter welchen auch der Hof Hilge, hier noch domus to<br />

Reyneringh genannt, ist.<br />

Um 1400 baute der Knappe Heinrich de Hillige auf dem Erbe to Reynardinch in der<br />

Bauerschaft Lechterke eine Burg oder Wonnunge die er wahrscheinlich selbst nur kurze Zeit<br />

bewohnte. Die Gräfte diese Burganlage verlief dort, wo heute (1967) die Scheune steht.<br />

1404 Heinrich de Hillige, Knappe, erhält zu Lehn ein hus to Reynlinch im Kirchspiel<br />

Badbergen.<br />

St.A.Münster Msc.II. 162.<br />

1418 empfangt dat gud to Reynardinch anders geheit Hinrik Hillingen wonnynge.<br />

St.A.Münster Msc.II. 162.<br />

1428 hatte sich der neue Name durchgesetzt, denn es heisst 1428 de wonnynge im Kerspell<br />

to Badbergen de geheten is des Hilgen erve.<br />

St.A.Münster Msc.II. 162.<br />

1487 die Bedeutung des Lechterker Ministerialensitzes war gering und vorübergehend,<br />

denn Wilhelm Hilge wurde nur noch mit dem Hilgenhus in Lechterke belehnt.<br />

St.A.Münster Msc.II. 163.<br />

1499 belehnt der Knappe Otto Voss den Osnabrücker Bürger Hinrich Hilge mit dem Zehnten<br />

aver des Hilgen wonynge unde erve in der Bauerschaft Lechterke.<br />

Hoyer U.B.V.152.<br />

1490 heisst es im Viehschatzregister, Hillige Hinrich, aber kein Viehbestand ist aufgeführt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1508 verkauft der Canonicus von St. Johan in Osnabrück Otto von Stoveren dem Knappen<br />

Boldewin Voss den derden deil der wonninge und des Erves geheten de Hilligenborgh in der<br />

Burscop to Lechterke.<br />

Arch. Loxten.<br />

Aus obiger Urkunde ergibt sich, das Erbe zum Teil auch Besitz der Familie von Stovern war.<br />

1516 belehnt der Knappe Boldewin Voss die jungfer Barbaren Hilgens inwoner der Stadt<br />

Ossenbrugge und eren mede erven myt den tegeden over des Hilgen wonynge.<br />

Hoyer U.B.V. 236, 237.<br />

1512 Henrich Hillige zahlt 3 Schill. Kopfschatz. Hier scheint es sich um den aufsitzenden<br />

Bauer zu handeln.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 176 / 323


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Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1518 und 1520 wird eine Gertrud Hillige als Konventualin des Klosters Malgarten genannt.<br />

1531 am Tage Augustini epi., verzichten die Priorin Elisabeth Hilge und die Kellnerin Anna<br />

Hilgen mit Zustimmung der Abdissin und des ganzen Klosters ihres leven frauen zum<br />

Hilgenrade St. Benedictiner Orden Bremesches Stift zu Gunsten der Barbara Hilgen, seligen<br />

Heinrichen Hilgen, Bürger zu Osnabrück, nachgelassener Tochter, auf das Hilgen Erbe zu<br />

Lechterke mit dem Zehnten über dasselbe und Biginges (Behmann) Erbe und ihrem Antheil<br />

in dem Burlande.<br />

Die Urkunde trägt die Aufschrift von späterer Hand; Kaufbrieff Hilligen Erbe und Zehenden<br />

in dasselbe und Byings Erbe. anno 1531.<br />

Arch. Loxten.<br />

1534 II Marck Johan Hilge, Katerina uxor II Marck XII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O. Kopfsch. Reg.<br />

1549 verschrieb Otto Voss aus dem Hilligen Erbe zu Lechterke dem St. Sylvester-Capitel in<br />

Quakenbrück eine jährliche Rente von ½ Rinschen Goldgulden für 10 dergl.<br />

Dühne II. S.202.<br />

1591 wird Bernd Hillige wegen Bluttruns mit 1 Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Johan Hillige gibt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Eine Leibzucht ist nicht<br />

verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

In der Nachweisung der Eigenbehörigen des Erbes Hilge heisst es; Johan Hillige und Juergen<br />

Wesseling zu Langen haben das Erbe zusammen bewohnet und gezeuget;<br />

1) Annen, so frei gelassen und an Gerd Plangman in Quakenbrück bestattet<br />

(verheiratet).<br />

Nach Absterben Johan Hilligen hat sich Juergen die Wittib wieder befreiet an Gerdt Oessing<br />

von Vehs, damit keine Kinder gezeuget, sondern die Frau im Kindbette gestorben. Hier<br />

haben wir also den Fall, wo eine Frau einen Mannsnamen Juergen führt, was im<br />

Osnabrücker Nordlande äusserst selten ist. Wahrscheinlich handelt es sich um die Geburt<br />

eines totgeborenen Kindes, an deren Folgen die Ehefrau Juergen Oessing jetzt Hillige<br />

gestorben ist. Darauf berührter Gerd sich wieder vereheliget an Taleken Ostendorf ausm<br />

Kirchspiel Dinklage und damit gezeuget;<br />

1) Annen, so frei gelassen und in Quakenbrück an Johan Wangerpohl bestattet.<br />

2) Trine hat das Erbe bewohnet. Trine Hillige hat sich bestattet an Johan von der Lynen<br />

von Wulften.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 177 / 323


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3) Taleke, frei gelassen und an Juergen Busch zu Wehdel bestattet.<br />

4) Gretcke ist frei gelassen.<br />

5) Johan wohnet uf Detmars Kotten in Grönloh und frei gelassen.<br />

Trine Hillige bestattet an Johan von Lynen von Wulften, und damit gezeuget;<br />

1) Johan, ist 5.10.1646 freigelassen für seine Schwester Taleke.<br />

2) Gretcke ist verstorben als sie 14 Tage alt gwesen.<br />

3) Taleke, anno 1636 gedienet. Ist anfänglich frei gewesen, hernach sich wieder eigen<br />

gegeben und das Erbe bewohnet.<br />

Hat sich anno 1646 im September letztgenannte Taleke Hilliges an Johan Witerock ausm<br />

Grönloh bestattet, und verabschiedet, dass ein Kind an des Vatters Platz wieder frei sein<br />

solle, bevorab ein Sohn, und gezeuget;<br />

1) Trine, nata 1647, 19.4.1658 todts verfahren.<br />

2) Annecke, nata 1649. Das Erbe angenommen.<br />

3) Johan, natus 1655, im December anno 1666 verstorben.<br />

4) Taleke, nata 1665, todt. 24.3.1675 den Freibrief uff Befehl des Herrn auf dem Busche<br />

erlanget.<br />

21.11.1672 Johan Rossman von Wulften eigen gegeben und mit obgemelte Annecken uf<br />

Absterben seligen Johan Hilligen das Erbe angenommen und das erste Kind, da ihnen Gott<br />

mehr bescheret, frei vorbehalten. Haben gezeugt;<br />

1) Talecke, nata 1674 umb Pfingsten, frei für den Vater. 1698 zu Loxten gedienet, aber<br />

das Lohn als 4 Thl. accordieret.<br />

2) Lammert, natus 1676 Pfingsten, nach 4 Tagen verstorben.<br />

3) Johan, natus 1678 Pfingsten, 1700 Ostern zu Dienste, aber das Lohn gegeben.<br />

4) Lammert, natus 1.9.1683, 2.9.1683 verstorben.<br />

5) Trincke, nata 1685, frei.<br />

Anno 20.5.--- hat Johan Hilge mit Gutsherrlicher Bewilligung sich verheiratet an Elsabein<br />

Schulten-Vahlkamp. Haben gezeuget;<br />

1) Johann Wilhelm, den Zwangsdienst zu Loxten geleistet. Freigelassen den 22.8.1740.<br />

2) Hermann, den Zwangsdienst geleistet.<br />

3) Anna Christina, den Zwangsdienst zu 4 Thl. gelassen, 1743 den Freibrief gegeben.<br />

Nachdem Johan Rossman genant Hilge 1724 an Seitenstechen und Brustseuche gestorben<br />

war, hat sich eine Witwe Elsabein Schulte-Vahlkamp am 11.3.1727 wieder verheiratet mit<br />

Wilhelm Brörmann genannt Hilge, und gezeuget;<br />

1) Grete Elsabein, geboren 1731. Sie heiratet am 24.4.1755 Johann Roessmann und in<br />

2. Ehe 3.12.1761 Hermann Brundert jetzt Roessmann. Sie starb am 17.7.1796.<br />

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2) Venna Catharina, geboren 1728. Sie diente von Ostern bis Michaelis 1749 und ist<br />

1750 freigelassen. Sie wurde Ehefrau des Hermann Flatemersch jetzt Wehriede und ist am<br />

28.9.1800 in Langen gestorben.<br />

1607 hatte Johan von der Lynen Streit mit Boldewin Broermann wegen eines Weges und<br />

Abzugsgrabens, der durch Vergleich vom 21.4.1607 beigelegt wurde. Gutsherr des Hilge ist<br />

Johan Voss, Burgmann zu Quakenbrück. Gutsherr des Broerman ist Bürger und Weinhändler<br />

Frantz Kemper in Osnabrück.<br />

Der Vergleich ist vor dem Rentmeister Herman Morrien und dem Landdrosten Caspar<br />

Wenge, beide zu Fürstenau, abgeschlossen.<br />

Urkunde Arch. Loxten.<br />

Nachdem zwischen Johan Hilligen an einem und Boldewin Broerman am anderen, so dan<br />

auch den andern in der Lechterker Bauerschaft gesessenen Erbleuten drittentheils, wegen<br />

Besserung gemeinen Mist- und Koheweges allernehst itz gemelten Broermans Garten und<br />

Hoffzaune, und aus gemeinem Esch abgeregelten Kampes, imgleichen einer von Boldewin<br />

Broermans Knechten wie angegeben aussgegrabener und eroffneter Wasserloese fuer des<br />

Hilligen Hoefe und derselben Wiedereinreichung und Zustreuung, dann Weiter eines von<br />

mehrgenannten Broermans durch des Hilligen Zaune vorn am Lechterker Esche<br />

angemasseten, aber von den Hilligen und dessen Benachbarten nicht gestendigen Mist- und<br />

Duengerweges, naeher vielgenannten Broermans Breden Landes nicht ferne vom gemeinen<br />

Quakenbrueckschen Wege belegen und mit dem einen Ende uff Marboldts Anewende<br />

schiessendt, Irrung und Missverstendtnis eingefallen, die welche auff beschehen Ansuchen<br />

beider Parteien und derselben Guttherren heut und undenbenendt in Augenschein und<br />

Verhoer genommen. Boldewin Broerman hatte eigenmaechtiger weise einen<br />

Entwaesserungsgraben und einen Weg angelegt.<br />

Sein dieselben nach angehoerten Bericht und Gegenbericht, gethaner Demonstration und<br />

derselben Befindung vorgenannter Parteien mit ratification und consens ihrer beiden<br />

Guttherrn des Edlen Erenvesten und Ernachtparen Johan Voss, Burgman zu Quakenbrueck,<br />

und Frantz Kemper, Buerger und Weinhaendler zu Osnabrueck, und semtlicher Lechterker<br />

Manss nach folgender Gestalt bestendig und unwiederruflich in Guete verglichen und<br />

vertragen. Dass nemblich Broerman den Mist- und Koheweg naher seiner Broermans Hoefe<br />

allernechst der Hacke oder Baume allein moechte bessern und halten und dagegen Hillige<br />

und die semptlichen Lechterker Manss den anderen und uebrigen Theil gemeltes Weges<br />

naeher Hilligen Hoefe insampt ausfuehren und machen und daneben er Broerman und<br />

Hillige zugleich die Wasserloese fuer des Hilligen Hofe zu deichen und hinfuehro zu<br />

Ungepuer nicht eroeffnen oder uffmachen, sondern jederzeit zugedeichet lassen sollen und<br />

wollen, und soll sonsten mehrfachgenannter Broerman durch des Hilligen Zaun und das<br />

Noehne-Holl oder negst fuer Hilligen Hofe am Lechterker Esch zwischen Jacobi und drei<br />

Wochen nach Michaelis und laenger oder weiter nicht, naeher seiner einen Breden Landes<br />

zwischen des Ruwen und Hoffmans Lande liggendt und mit dem einen Ende uff Marboldts<br />

Anewenden schiessend, seinen notduerftigen Mist und anders zu fahren hiemit ermechtigt<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 179 / 323


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

und erlaubt. Sonsten nacher andern seinem der endts gelegenen Laendereien seine alte und<br />

gepuerliche Wege zu halten und ohne einige Neuerung zu geprauchen uferlegt sein. Dabei<br />

dann ferner verabschiedet, wo ferne er Broerman noch Meytags obgesetzte eine Brede<br />

Landes mit Sommerkorn besamen wolle, das er alsdann durch des Hilligen Baume und Hoff<br />

zu derselben Breden, die Pferde zu dero Behuef zu trecken, die Pflueg und Eggen aber<br />

darauf zu tragen berechtigt sein soll. Damit dann die Partheien also in Guete bestendig und<br />

unwiederruflich entschieden und vertragen sein worden, dieses zur Wahrheit urkundt und<br />

Glaubenszeugnis, haben wir Caspar von der Wenge, Drost, und Herman Morien,<br />

Rentmeister zur Fuerstenowe, diesen Brief auf der Parteien Begehren amptshalber<br />

respective verpitschiret und unterschrieben und jedem Theile einen zur Nachrichtunge<br />

zustellen lassen. Welches geschehen und geben am Dienstage den ein und zwanzigsten<br />

Monat Aprilis Anno Eintausendt Sechshundert und Sieben.<br />

Herman Morrien, mein eigen Hand.<br />

19.7.1630 vor dem Richter Gerhard Brickwede zu Badbergen klagt Johan Henning Voss,<br />

Erbgesessener zum Deiche, gegen seine Eigenbehoerige die Witwe Hilligsche in Lechterke,<br />

welche bei der Aufstellung des Vermoegens ihres verstorbenen Mannes folgende<br />

ausgeliehenen Gelder verschwiegen hat.<br />

1) Bei Gerdt Hoffman 140 Thaler,<br />

2) bei Arend Vette 44 Thaler,<br />

3) bei Andreas Broerman 80 Thaler,<br />

4) bei Schmerten Grothaus 120 Thaler,<br />

5) bei Johan Muentzebrock 20 Thaler,<br />

6) bei Kerstien Schoene, Bauerrichter 84 Thaler.<br />

Urkunde Archiv Loxten.<br />

1631 Johan Hillige gibt 6 Thl. Erbschatz.<br />

Nach obiger Urkunde vom 19.7.1630 war Johan Hillige bereits tot, doch wurde er im<br />

Erbschatzregister noch geführt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 Herman Hilge hatte der Ehefrau Luecke Marbold in Lechterke 50 Thl., die damals zum<br />

Loskauf des Colons dringend benötigt wurden, geliehen. Streifende Soldaten hatten Herman<br />

Marbold gefangen, ihn hinten ans Pferd gebunden, um ihn mit nach Meppen zu nehmen. Er<br />

wurde in Lingen, wo er eingelöst wurde, frei gelassen. 1636 hat Luecke Marbold als Witwe<br />

zur Sicherheit das angeleihen Geldes dem Herman Hilge ein Stück Land auf dem Lienesch<br />

versetzt. Auch Gerd Bieman erhielt für geliehene 50 Rth. ein Stück Land zu seiner Sicherheit.<br />

Dühne II. S.197.<br />

27.3.1639 wird in Gegenwart des Wessel Amerland der Witwe Trine Hilligeschen und ihrem<br />

Sohne Johan befohlen, einen Raunen für den Gutsherrn zu halten.<br />

Archiv Loxten.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 180 / 323


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7.4.1639 der Gutsherrliche Verwalter Johan Meyer rechnet der Witwe Trine Hilligeschen<br />

und ihrem Sohne Johan einen Rückstand von 20 Rth. 15 Schill. vor und verwarnt beide, dem<br />

Gutsherrn gehorsam zu sein, andernfalls wurde eine Strafe von ½ Tonne Butter auferlegt.<br />

Die Hilligesche und ihr Sohn fuegen sich und versprechen, den Gutsherrn zu befriedigen.<br />

Archiv Loxten.<br />

1.6.1639 der Gutsherr Johann Henrich Voss zum Deiche verlangt erneut, dass auf dem<br />

Hilligen Erbe fuer ihn ein Reitpferd gehalten wird. Die Witwe Catharina Hilligesche<br />

verweigert dieses, da der Hof dazu nie verpflichtet gewesen sei. Es werden folgende Zeugen<br />

dazu vernommen;<br />

1) Rembert Borchstede aus der Woehlder Bauerschaft, ungefaehr 70 Jahre alt. Er war<br />

vor 50 Jahren auf Hilligen Erbe ungefaehr 1 Jahr Knecht.<br />

2) Jorrien Busch in der Weeler Bauerschaft, 68 Jahre alt. Er ist der Schwiegersohn der<br />

Hilligeschen. Er hat vor 35 Jahren auf dem Hofe 6 Jahre gedient.<br />

3) Herman Veenhage in der Woehlder Bauerschaft, ueber 50 Jahre alt. Er ist 5½ Jahre<br />

lang zu 3 verschiedenen Malen Knecht bei Hilligen gewesen, das war vor 25 Jahren.<br />

Zeugen der Vernehmung; Gerdt Polle und Herman Kuer, beide in Quakenbrück.<br />

Die Vernehmung erfolgte durch den Notar Arnold Duevell in Quakenbrück.<br />

Archiv Loxten.<br />

21.11.1639 der Notar Johannes Meyer zu Quakenbrück berichtet, ihm sei von dem<br />

Hochedlen Johan Henrich Voss befohlen worden, den bei ihm abgelieferten Pflichtroggen<br />

nach dem Hause Dycke zu senden. Er habe daraufhin Hilligen ansagen lassen, er solle mit<br />

etlichen Saecken und einem Gespann den Roggen hinbringen. Inzwischen seien aber die<br />

Vechtischen gekommen und haetten die P<strong>for</strong>te niedergerissen. Hilge habe daher nicht den<br />

Roggen fahren koennen. Spaeter habe er, Johan Meyer, seine Magd erneut nach Hilligen<br />

geschickt, den Roggen zu fahren, Hilge habe aber jetzt die Fahrt verweigert. Als Ersatz habe<br />

er von Hilge ein Pferd verlangt, um den Roggen nach Lahr zu bringen. Auch das Pferd sei von<br />

Hilge verweigert worden. Endlich habe er Herman Ohrtland und Cort Meyland zu Hilge<br />

geschickt, das Pferd zu holen. Die alte Hilligesche, ihr Sohn Johan und ihre Tochter Talke<br />

haetten aber sie furchtbar angeschrien und ausgeschimpft und ihn mit ueblen Fluechen<br />

bedacht.<br />

Zeugen sind; der Glaser Engelcke Hegewisch und Tebbe Middendorf, beide Buerger der<br />

Stadt Quakenbrück.<br />

Der Notar Johannes Meyer bittet um Bestrafung der Hilgen, eine Kuh pfaenden und<br />

mitnehmen.<br />

Archiv Loxten.<br />

1.6.1640 zwischen dem Gutsherrn Johan Henrich Voss und den Hillgen, vertreten durch<br />

ihren Beistand Gerd Hoffman, ist eine Einigung erzielt. Diese Einigung ist aber unter Druck<br />

bewirkt.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 181 / 323


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1) Die Hillgen haben so<strong>for</strong>t ihren Rueckstand un Hoehe von 13 Thalern 18 Schillingen<br />

und 2 Pfennigen zu zahlen.<br />

2) Sie und ihre Kinder haben den schuldigen Hof- und Spanndienst zu leisten. Jedesmal,<br />

wenn sie mit dem Gespann zu Hause bleiben, haben sie mit 2 Personen zur Handarbeit zu<br />

kommen.<br />

3) Sie haben den Raunen zu halten und auf Verlangen auszufolgen.<br />

4) Wegen frueherer Widersetzlichkeiten muessen sie eine ½ Tonne Butter oder 16<br />

Thaler Strafe zahlen.<br />

Verhaelt sich die alte Hilgesche weiterhin widersetzlich, so soll sie ihr Leibzuchtsrecht<br />

verlieren, keinerlei Mittel vom Hofe erhalten und zudem 50 Thaler Strafe zahlen. Sollte die<br />

Tochter Thalke weiterhin widersetzliche Reden fuehren, soll ihre Freilassung verscherzt sein.<br />

Als Zeugen waren zugegen; Junker Herman Eberhard Dinklage zur Schulenburg, Wessel<br />

Amerland, Herman Moellman zu Menslage, Segeman zu Gehrde, Herman Ohrtlant und<br />

andere mehr.<br />

Archiv Loxten.<br />

1647 zahlt Hilge jedesmal 4 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Contribution.<br />

Contr. Reg. 1647 St.A.O.<br />

1651 Lechterke, Johan Hillige et uxor, Altmutter Trinen, Sohne Johan, Maget Anneke.<br />

(Altmutter Trine ist; Trine von der Lynen sive Hillige geb. Hillige)<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis 1651 St.A.O.<br />

1655 Lechterke, Erbe Johan Hilliger, 4 Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 9 Rinder, 6 Schweine, noch 4<br />

Schweine. Eine Leibzucht ist nicht verzeichnet.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

22.2.1655 Luebbert Oldenhagen jetzt Schoene hat Streit mit Johan Wittrock jetzt Hilge<br />

wegen eines Weges. Aussage des Colons Johan Hilge wegen eines strittigen Akkerweges<br />

ueber den Hohen Esch.<br />

1) Luebbert Schoene ist unlaengst auf Schoenen Erbe in Lechterke aufgeheiratet. Seine<br />

Frau ist die Anerbin Hille Schoene.<br />

2) Lüebbert Schoene macht jetzt Johan Hilge einen Weg streitig, der seit altersher<br />

unstreitig war.<br />

3) Johan Hilge bewirtschaftet den Hilgen Hof schon ueber 7 Jahre. (hat also 1648<br />

aufgeheiratet)<br />

4) Johan Hilges sehlige Schwiegermutter hat mit ihrem sehligen Manne ueber 40 Jahre<br />

den Hof bewirtschaftet und ist auf dem Hilgen Erbe geboren.<br />

Zeugen dieser Vernehmung sind;<br />

1) Juergen Busch, der Aeltere zu Wehdel, ungefaehr 86 Jahre alt. Er hatte der sehligen<br />

Trine Hillige Schwester zu Frau gehabt. Vor 50 Jahren war er 6 Jahre lang Knecht auf Hilgen<br />

Hofe.<br />

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2) Herman Vehnhage in Boissmans Leibzucht in Bergfeld, ueber 60 Jahre alt. Er war vor<br />

40 Jahren auf Hilgen Hofe 5 Jahre Knecht und dort hingekommen, als Trienen Hilge und<br />

Johan Hilgen erstes Kind Johan noch nicht gehen konnte.<br />

Die Zeugenvernehmung erfolgte durch die beiden Notare Herman Blanken<strong>for</strong>th und Georg<br />

Kramer.<br />

Archiv Loxten.<br />

8.5.1655 weiter Zeugenvernehmung wegen des strittigen Akkerweges, wie schon in der<br />

Verhandlung vom 22.2.1655 erwaehnt. Zeugen in der gleichen Angelegenheit waren;<br />

1) Herman Hillebrandt, ueber 80 Jahre alt. Luebbert Schoenes Schwiegermutter ist<br />

Herman Hillebrandts Schwester.<br />

2) Johan Groeper, ungefaehr 50 Jahre alt.<br />

3) Johan Broerman, ungefaehr 70 Jahre alt, welcher frueher 9 Jahre bei dem sehligen<br />

Kerstien Schoene als Knecht gedient hat.<br />

4) Juergen Kramer, ungefaehr 56 Jahre alt. Er ist Luebbert Schoenes geb. Oldenhagen<br />

Schwager.<br />

5) Drees Broerman, Nachbar des Luebbert Schoene, ungefaehr 60 Jahre alt.<br />

Archiv Loxten.<br />

29.10.1659, 9 - 10 Uhr vormittags.<br />

Luebbert Schoene in Lechterke und Hilge ebenda beenden ihren Prozess um den Fahrweg<br />

auf dem Lechterker Hohen Esche durch einen Vergleich vor dem Notar Joes Casparus<br />

Monnich.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1661 Johan Hilliger zahlt 9 Rth. 10 Schill. 9 Pf. Viehschatz, welcher Betrag viermal im<br />

Verlaufe des Jahres erhoben wird. Eine Leibzucht ist wiederum nicht verzeichnet.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1.2.1668 Johan Hilge ist vor wenigen Tagen entschlafen. Nach Angabe seiner Witwe Talke ist<br />

seine Verlassenschaft nach hiesiger westphaelischer Eigentumsgerechtigkeit verzeichnet.<br />

Rth. Sch. Pf.<br />

3 Pferde und ein altes, so alle den Schorf 20. --. --.<br />

1 kleines Fuellen 4. --. --.<br />

4 Kuehe 16. --. --.<br />

4 Schmalrinder 8. --. --.<br />

3 Kaelber 1. 10. -6.<br />

2 Mutterschweine 3. --. --.<br />

8 dreivierteljaehrige Schweine 6. --. --.<br />

12 Huehner, 4 Gaense mit dem Ganter 1. -5. -3.<br />

3 Unter- und 3 Oberbetten 10. --. --.<br />

3 Hauptpfuehle 1. -5. -3.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 183 / 323


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3 Bettbuehren 1. -7. -6.<br />

1 Tischlaken, 1 Handtlaken -. -5. -3.<br />

1 Kessel von 3 Eimer Nasses 3. --. --.<br />

1 Eisernen Pott, 3 Gz. -. 15. -9.<br />

1 Pottspiesen Pott, 3 Gz. 1. --. --.<br />

1 Roste, 1 Zangen, 1 Pfannekuchenpfanne,<br />

1 Langenhael, 1 Haall ufm Herde, 1 Lampen,<br />

1 Emmer, 4 alte Balgen, 1 Schiebekarre,<br />

1 Drinkellstanne, 1 Zapftoite, 1 kleine Krugh,<br />

1 Esselschapf, 1 Kohlfass, 1 Morickestell,<br />

1 Schotbricken, 1 Linkes, 1 Schuettelkorff,<br />

8 Milchbricken, 1 Salzfass, 1 Kohrne,<br />

1 klein und langer Tisch, 5 Stuele, 1 Scheffel, zusammen 6. 10. -6.<br />

1 Kleiderkiste, 1 Schrein 2. --. --.<br />

1 Kohrenkiste 4. --. --.<br />

5 Bothen flaches so gebocket 1. 14. --.<br />

2 Bracken, 1 Hechzell, 2 Spinnraeder, 1 Haspel 1. -5. -3.<br />

1 neuen und 1 alten Wagen 6. --. --.<br />

1 Baw und 1 Brackepflug 2. --. --.<br />

1 Eisern und 2 hoeltzern Egelen 1. --. --.<br />

1 Strohladen samt dem Messer, 1 schwaren, 2 Kohrensegede,<br />

1 alte Schofeln, 1 Spaden, 1 Exen, 1 Barden, 1 Plaggenseget,<br />

2 Mistfoerken, 3 Schot<strong>for</strong>ken, 4 Flegels, 1 Wanne, 3 Saecke,<br />

zusammen 3. 10. -6.<br />

2 Malter Roggen besahmet und 5 Fuder ungedroschen 40. --. --.<br />

2 Fuder Weisskorn, ungedroschen 7. 10. -6.<br />

2 Fuder Haver 4. 10. -6.<br />

1 Dullkleid neben 1 alten Rock 1. --. --.<br />

-------------<br />

Summarium 158. -5. -3.<br />

Zur Halbscheid 79. -2. -7½<br />

Archiv Loxten.<br />

1670 Johan Hillige 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

18.7.1670 beurkundet der Richter Heinrich Horn, dass die Schenke Erben sich darueber<br />

beschwerten, dass Luebert Schoene ihnen mit seinen Plaggen den ganzen Fahrweg vom<br />

Lechterker Esche durch den Baum an der Heide ueber dieselbe Heide nach Quakenbrück<br />

versperret, also dass unmoeglich mit einem geladenen Wagen vom Esche nach<br />

Quakenbrück zu kommen. Beklagter Schoene aber solches nicht vermeinet, als ist<br />

denunciatibus partibus, et citatis freier alter Maenner, als Juergen Ruwe, Herman Hillebrand<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 184 / 323


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und Johan Hillige auf seines Schoenen begehren den Augenschein gehalten. So geschehen<br />

auf der Lechterker Heide vor dem Baume.<br />

13.7.1679 Luebbert Schone in Lechterke will eine Feuerstelle, die vor 30 Jahren abgebrannt<br />

ist, neu aufbauen in der Lechterker Mark.<br />

Zeuge ist Johan Hilge, der ueber 70 Jahre alt ist. (dieser ist aber nicht mit Johan Wittrock<br />

sive Hilge personengleich, denn Wittrock sive Hilge ist 1668 verstorben)<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

17.10.1713 Elsabe Schultzens, Tochter des Johan Wilhelm Schultzen und der Anna Christine<br />

Tepe, freien Standes, begibt sich in die Leibeigenschaft und wird somit die künftige Colona<br />

Hillige. Ihr Bruder Johan Schultzen ist ihr Beistand. Ihr Verlobter ist Johan Hillige in<br />

Lechterke, ihr ältestes Kind soll an ihrer Stelle frei werden.<br />

Archiv Loxten.<br />

21.11.1672. Eigengifte.<br />

Am obigen Datum gibt sich Johan Roessman, geboren auf dem freien Roessmanerbe zu<br />

Wulften eigen und wird durch diese Handlung Colonus Hillige in Lechterke. Seine Eltern sind<br />

Lambert Roessman und Trinke Wehlburg, sehlig. Seine Braut ist Anneke Hillige, Tochter des<br />

sehligen Johan Wittrock genannt Hillige und der Taleke Hillige. Die Brautleute wollen das<br />

Erbe antreten. Sollten mehrere Kinder geboren werden, so soll das älteste Kind für den<br />

bisherigen freien Vater frei sein.<br />

Archiv Loxten.<br />

16.11.1672 mit der Witwe Taleke Hillige und deren zukünftigen Schwiegersohne Johan<br />

Roessman wird wegen der Leibzucht verhandelt. Taleke Hillige stellt derartige Forderungen,<br />

dass Johan Roessman auf das Erbe verzichten will. Talkes Bruder Johan Hillige schlichtet<br />

aber, sodass es zur Einigung kommt.<br />

Archiv Loxten.<br />

Die Brautleute Johan Roessman, später Hilge genannt, und Anna Hillige wurden am<br />

29.11.1672 in der Kirche St. Juergen (St. Georg) zu Badbergen copuliert.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

30.11.1715 Catharina Hillige, Tochter des Johan Roessman genannt Hillige und der Anneke<br />

Hillige, will sich mit Johan Schuettemeyer in Grönloh verheiraten. Ihr Bruder ist der Colon<br />

Johan Hillige. Sie erklärt, dass sie an Hilligen Erbe keinerlei Forderungen mehr habe.<br />

Archiv Loxten.<br />

1722 besass Johan Hillige 10 Malter 9 Scheffel 1 Viertel Grundstücke und zahlte an<br />

Monatschatz 4 Rth. 9 Schill. 3 Pf. und an Rauchschatz für das Erbwohnhaus und die<br />

Heuerhäuser zusammen 5 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

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An den Vogt gab er 5 Hocken Roggen und ebenso an den Richter, und an die Geistlichkeit 3<br />

Scheffel Korn, 3 Bund Heu. (1 Bund Heu hatte 40 Pfund schwer zu sein)<br />

16.10.1740 dinget Johann Wilhelm Hilge zu Lechterke mit Vidua Schoenen auf das Schoenen<br />

Erbe die Auffahrt für 24 Mahljahre für 187 Rth. Amtsjura 38 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Kriegslasten des Erbe Hilge im Siebenjährigen Kriege.<br />

Fuhrm. Pferde Tage Geld<br />

1757 Juni Fourage nach Bielefeld 1 2 4<br />

Juli von Hamm nach Paderborn 1 8<br />

Sept. Mehl von Bielefeld nach Minden 1 8<br />

Oct. Haber von Bielefeld nach Minden 1 8<br />

Nov. nach Osnabrück<br />

Dez. Holtz aus dem Hackvelde nach Osnabrück 3.15.-9.<br />

1758 Jan. ebenfalls 2.--.--.<br />

Febr. von Bielefeld nach Münster 1 8<br />

Nach Bramsche geliefert 5 Scheff. Haber,<br />

1 Scheff. Rocken, 414 Pfund Heu,<br />

108 Pfund Stroh, wie die Franzosen von Bremen<br />

repoussiert gehabt, nach Münster fahren<br />

müssen, dass Geschirr hinterlassen und sich<br />

losgekauft 1 2 6<br />

Mertz von Bielefeld nach Minden Mehl<br />

gefahren 1 2 8<br />

Apr. Haber von Minden nach Sassenburg 2<br />

Von Quakenbrück nach Münster Rocken 1 2 5<br />

May von Quakenbrück nach Münster 1 2 5<br />

Juni Haber von Grönloh nach Wesel 1 2 10<br />

Juli Haber von Quakenbrück nach Osnabrück 1 2 3<br />

Aug. Haber von Osnabrück nach Münster 1 5<br />

Sept. Haber von Osnabrück nach Duelmen<br />

Oct. von Haselünne nach Warendorf 1<br />

Nov. von Haselünne nach Münster 2 7<br />

Dez. 11 Scheff. Haber, 314 Pfund Heu,<br />

176 Pfund Stroh geliefert, 1 Fuder Holtz<br />

nach Osnabrück, bezahlt mit 2.15.-9.<br />

28.11.1758 15 Mann von dem Generalmajors Drochtleben Regiment Einquartierung<br />

erhalten auf 3 Wochen, demnegst 8 Mann oder 7 Mann und 2 Frauen bis 27.1.1759.<br />

9.2.1759 vom Generalmajor Diepenbrocks Regiment 8 Mann bis Monat April.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 186 / 323


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1759<br />

Januar geliefert 5¼ Scheffel Haber, 157 Pfund Heu, 94 Pfund Stroh. Ebenfalls 5¼ Scheffel<br />

Haber. Pferde Tage Geld<br />

Jan. Haber von Quakenbrück nach Osnabrück 2 3<br />

Nach Fürstenau 2<br />

Febr. Haber von Osnabrück nach Fürstenau 2<br />

Nach Schwagstrup 2 1<br />

Nach Fürstenau geliefert 1½ Scheffel Haber und<br />

47 Pfund Heu 2<br />

Mertz Stroh nach Osnabrück 2<br />

Heu von Osnabrück nach Münster 2 6<br />

Nach Menslage 2 1<br />

Apr. nach Rulle 2 3<br />

May von Osnabrück nach Drensteinfurt 2 7<br />

Juni von Osnabrück nach Marienfeld 2 9<br />

Juli von Osnabrück nach Nienburg, 1 14<br />

demnegst nach Stolzenau, losgekauft 5.--.--.<br />

Nach Osnabrück 1 2<br />

Von Uchte nach Quakenbrück 2 2<br />

Aug. Mehl von Osnabrück zur Armee 2 14<br />

Sept. von Osnabrück nach Warendorff 2 9<br />

Oct. von Osnabrück nach Volbeck 2 8<br />

Nov. 120 Rationen nach Osnabrück geliefert<br />

1760.<br />

12 Mertz von Quakenbrück nach Osnabrück 2 3<br />

1 Fuder Holtz nach Osnabrück 2.-7.--.<br />

Einen Tag Sand in Quakenbrück auf das Markt gefahren<br />

Weitzen von Quakenbrück nach Osnabrück 2 3<br />

½ Fuder Holtz nach Osnabrück 1.-3.-6.<br />

Apr. von Vegesack nach Badbergen 2 8<br />

May von Badbergen nach Bremen 2 5<br />

Juni Haber von Osnabrück nach Münster 2 6<br />

Sept. von Nienburg nach Münster vor Kanonen, et post<br />

entwichen 2 19<br />

Dez. 36 Rationen nach Bielefeld geliefert von Stuart<br />

Regiment erstlich 6 Mann demnegst 4 Mann, 1 Frau<br />

bis zum 5. May im Quartier gehabt.<br />

1761.<br />

Jan. die gelieferte Ration nach Paderborn 2 14<br />

2 Scheffel .... nach Paderborn geliefert<br />

Febr. Heu von Osnabrück nach Bielefeld 2 9<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1 Fuder Holtz nach Osnabrück geliefert 3.--.--.<br />

Merz Haber von Quakenbrück nach Osnabrück 2 3<br />

Apr. vor Kanonen von Osnabrück nach Nienburg 2 19<br />

May Heu von Quakenbrück nach Osnabrück 2 3<br />

Von Lemförde nach Her<strong>for</strong>d 2 6<br />

Juli von Delmenhorst nach Vörden 2 4<br />

Von Ellerbrock nach Osnabrück 2 4<br />

Aug. einen Brodwagen, 4 Pferde, 2 Mann im Nachtquartier<br />

Bis Goldenstedt vorgespannt, los gekauft 2 2<br />

Sept. nach Osnabrück u.s.w. entwichen 2 9<br />

Von Quakenbrück nach Lingen, entwichen 2 3<br />

Mit einem Frey-Corps nach Meppen 2 3<br />

Oct. ½ Jahr Schatz zur Anwerbung eines Artillerieknechtes 5.--.--<br />

Nov. Haber von Ellerbrock nach Osnabrück 2 6<br />

Dez. vergeblich nach Ellerbrock 2 3<br />

Vom Waldgraven Dragoner Regiment 3 Mann, 3 Pferde<br />

bis 12. May 1762.<br />

1762.<br />

Jan. aus dem Holländischen Haber nach Osnabrück 2 9<br />

Mondierung nach Hopsten 2 3<br />

Febr. Ellerbrock und Osnabrück 2 6<br />

Von Osnabrück nach Quakenbrück 2 3<br />

Von Belagen nach Bergfeld 2 1<br />

Merz von Dinklage nach Osnabrück 2 4<br />

Apr. Heu von Bossel nach Badbergen 2 4<br />

May Reiters nach Riemslo 3 5<br />

Haber von Haselünne bis Bramsche 2 3<br />

Juni Rocken von Delmenhorst nach Fürstenau<br />

Quakenbrück nach Bielefeld 2 5<br />

Juli Minden und Bielefeld 2 6<br />

Aug. Quakenbrück nach Münster 2 5<br />

Oct. Bielefeld und Lippstadt 2 9<br />

Nov. auf Ordonantz 2 2<br />

Dez. von Ellerbrock nach Quakenbrück 2 3<br />

Vom Harwoods Regiment 1 Mann 12 Tage im Quartier<br />

1764.<br />

Vom Muellers Dragoners 1 Mann bis sie in das<br />

Hannoversche verlegt.<br />

u.s.w., u.s.w.<br />

Wenn heute über die schönen vorgekragten Bauernhäuser des <strong>Artland</strong>es, die um die Mitte<br />

des 18. Jahrhunderts erbaut worden sind, gesprochen und geschrieben wird, wird immer<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 188 / 323


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wieder darauf hingewiesen, dass es damals den Bauern besonders gut ging. Die auf dem<br />

Erbe Hilge befindlichen Nachrichten aus jenen Tagen, lehren aber mit aller Deutlichkeit, dass<br />

des Bauern Dasein nicht so leicht und gut gewesen ist und es eine gute alte Zeit nicht<br />

gegeben hat. Zu dieser Zeit waren auf dem Hofe für die Bewirtschaftung nur 4 Pferde, sodas<br />

das dauernde Fehlen mehrerer Pferde und männlicher Arbeitskräfte sich nachteilig und<br />

ungünstig für das Erbe auswirkte. Dazu mussten die Praestanda und Lasten dem Gutsherrn<br />

gegenüber aufgebracht werden.<br />

1.10.1750 erhielt Hermann Hillige die gutsherrliche Genehmigung zur Verehelichung mit<br />

Catharina Graelmann aus Wulften. Diese Eheleute wurden am 19.11.1750 in der Kirche zu<br />

Badbergen getraut.<br />

1781 hat Hermann Hillige die Renteverschreibung, welche Otto Voss im Jahre 1549 aus dem<br />

Hilligen Erbe dem St. Sylvester Capitel in Quakenbrück gab, eingelöst.<br />

1783 hat Margaretha Elsabein Hillige den Freibrief erhalten und wurde am 26.6.1783<br />

Ehefrau des Hermann Wohninger.<br />

Johann Wilhelm Hilge hat von Ostern bis Michaelis 1777 den Zwangsdienst geleistet und am<br />

2.9.1794 seinen Freibrief erhalten. Er ehelichte am 29.7.1794 Anna Maria Sunderlage und<br />

wurde durch diese Heirat Colonus Sunderlage in Gross Mimmelage.<br />

Hermann Hilge hat anno 1785 den Freibrief erhalten und am 10.2.1786 Anna Roesmann,<br />

Witwe des Hermann Ruwe, geheiratet und wurde durch die Eheschliessung Colonus Ruwe in<br />

Lechterke.<br />

Gerdt Wilhelm Hilge, der spätere Colon, hat am 12.2.1788 für den zu leistenden<br />

Zwangsdienst 7 Thaler gezahlt. 1787 wird berichtet, dass Hilge und Broermann in Lechterke<br />

bei den Rundefuhren zusammenspannen.<br />

22.3.1803 ist der Anerbe Johann Henrich Hilge an der Brustkrankheit im Alter von 37 Jahren<br />

5 Monaten 3 Tagen auf dem Erbe ledig verstorben.<br />

15.3.1773 ist die Ehefrau Catharina Hilge geb. Grahlmann an der Brustkrankheit im Alter von<br />

46 Jahren weniger 8 Tage gestorben. Ihr hinterbliebener Witwer Hermann Hilge verstarb am<br />

3.12.1788 an der Brustseuche im Alter von 73 Jahren und etlichen Wochen.<br />

1789 nach der Du Plat'schen Landesvermessung war Hilge in der Quakenbrücker und<br />

Lechterker Mark berechtigt.<br />

Das Hilgen Erbe fiel durch Erbschaft an das Haus Loxten und war somit demselben nach<br />

Ritterrecht eigenbehörig. Es gab dahin an Pacht; 5 Malter Roggen, 5 Malter Halbspiel, 1<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 189 / 323


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Malter Hafer, 1 fettes Schwein von 100 Pfund, 2 Hühner, 60 Eier, 3 Rth. Buttergeld, 2 Rth.<br />

Torfgeld, 13 Schill. für 2 Tage zu mähen, 10 Schill. 6 Pf. für den Flachsdienst.<br />

Ferner hatte Hilge Hand- und Spanndienst, so oft er auferlegt wurde, zu verrichten, sowie 2<br />

Schweine und 1 Hund zu füttern.<br />

4.1.1819 ist der Colon Gerhard Wilhelm Hilge, welcher am 9.6.1798 Catharina Maria Lucia<br />

Roesmann aus Vehs geheiratet hatte, an der Brustkrankheit gestorben. Seine hinterbliebene<br />

Witwe schied am 21.12.1819 von dieser Welt.<br />

1824 werden als Heuerleute auf Hilgen Colonate die Eheleute Jürgen Vortmann und<br />

Catharina Hillebrand erwähnt.<br />

1838 nach der Kirchenrechnung von 1838 unter Nr.16. der Ausgaben erhielt der Provisor<br />

Hilge für die Jahre 1835, 1836 und 1837 für 36 Kasten Steine a 18 Gg. : 27 Rth.<br />

Nach dem Verzeichnis vom 1.1.1842 über exemte Grundstücke ist gesagt, dass Hilge im<br />

Besitze des vom Gute Loxten angekauften Sonnenkampes ist und ferner des Clausdiekes,<br />

den er von einem Quakenbrücker Bürger angekauft hat.<br />

1843 erhält der Provisor Hilge Gehalt; Rth. Gg. Pf.<br />

Früher aus dem Rauchschatze 6. --. --.<br />

Für die frühere Synodal-Mahlzeit -. 16. --.<br />

Abzählung des kleines Geldes 2. -2. -5.<br />

Entschädigung für die jetzt entbehrten Dienste des abgelösten<br />

Kirchenboten 1. 22. -7.<br />

Für Versäumnis 6. --. --.<br />

------------<br />

Zusammen 16. 17. --.<br />

In der Nacht vom 9. auf 10.7.1847 wurde bei Colon Hilge in Lechterke eingebrochen. Von<br />

dem Diebe fehlt jede Spur.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle Amt Fürst. St.A.O.<br />

1839-1860 in diesen Jahren wurde die Aufteilung der bisher gemeinsam genutzten<br />

Lechterker Mark durchgeführt. Die Lechterker Mark bestand aus;<br />

a) der Binnenmark 47 Morg. 69¾ Quadratruten.<br />

b) dem Mersch 385 Morg. 43 Quadratruten.<br />

c) der Wohldmark 182 Morg. 119 Quadratruten.<br />

Total 615 Morg. 111¾ Quadratruten.<br />

Die Zuteilung der anfallenfden Grundstücke erfolgte nach der Erbesqualität. Die Voll- und<br />

Halberben erhielten eine volle, die Erbkotten eine ½ und die Markkotten ¼ Ware.<br />

Hilge wurden 54 Morgen zugewiesen.<br />

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1869 war die Gesamtgröße des Colonates 168,4 Morgen oder rund 44 ha.<br />

1869 sind 101 Morgen 27 Quadratruten mit einem Steuerkapitale von 184 Rth. 17 Ggr. 9 Pf.<br />

zur Grundsteuer veranlagt.<br />

16.7.1870 musste Colon Johann Wilhelm Hilge mit seinen Pferden wie alle andere<br />

Pferdehalter der Kirchspiele Badbergen und Menslage zur Musterung auf dem Marktplatze<br />

in Quakenbrück erscheinen, wo die für den Kriegsdienst tauglichen Tiere ausgehoben<br />

wurden.<br />

10.5.1876 feierten die Eheleute Colon Johann Wilhelm Hilge und Catharina Maria Hoffmann<br />

ihre Goldene Hochzeit.<br />

22.3.1865 wurden der Colon Hermann Wilhelm Hilge und Anna Catharina Margaretha<br />

Eschhoffmann aus Fladderlohausen in der Kirche zu Badbergen getraut.<br />

Der Anerbe Hermann Hilge, Sohn obiger Eheleute, wurde, als er Grippen in den Wiesen<br />

reinigte, vom Blitz erschlagen. Sein Bruder Wilhelm August Hilge, geboren am 22.1.1873,<br />

übernahm dann mit Anna Emma Marie Strüfing aus Grandorf, welche er am 29.5.1907<br />

heiratete, den Hof.<br />

Walter Hilge, geboren am 12.6.1909, heiratete 1941 Else Minna Bernhardine Watermann,<br />

welche am 4.9.1915 in Gehrde geboren ist. Walter Hilge geriet in französischen<br />

Kriegsgefangenschaft und ist am 12.6.1945 in St. Raphael beim Minenräumen tötlich<br />

verunglückt. Er hatte sich zu dieser Arbeit, um seinen Hunger durch zusätzliche<br />

Lebensmittelration zu stillen, freiwillig gemeldet. Er starb an seinem Geburtstage. Liesel<br />

Hilge, das einzige Kind obiger Eltern, war 1959 die Besitzerin des Hofes. Liesel Hilge's Mutter<br />

Else Watermann hat am 4.4.1953 Christian Ernst Karl Schaumburg geheiratet, welcher am<br />

6.11.1908 zu Gifflitz/Waldeck geboren ist als Sohn des Louis Schaumburg und der Marie<br />

Louise Karoline Emden. Vor seiner Ehe war er Verwalter in Elverdissen. Er zog dann auf den<br />

Hilgen Hof, welchen er als Pächter bewirtschaftete.<br />

Johan Hilge, Col., , Catharina NN, Kind.;/ vermutlich Johan, , Juergen Wesseling.<br />

Johan Hilge, * Lechterke, ┼ Lechterke, zn.v. Johan Hilge en Catharina NN, , Juergen<br />

Wesseling, * Langen, ┼ im Kindbette in Lechterke, (2) Gert Oessing aus Vehs, dr.v. Johan<br />

zu Westrup jetzt Wesseling en Fenne tho Wesselinck, Kind.;/ Annen, * Lechterke,<br />

freigelassen, , Gerd Plangman, Bürger in Quakenbrück.<br />

Juergen Wesseling, Witwe des Johan Hilge, schritt zu ihrer 2. Ehe mit Gert Oessing aus Vehs,<br />

der den Hofnamen Hilge annahm.<br />

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Gert Oessing jetzt Hilge, Col., * Vehs, ┼ Lechterke, (1), Juergen Wesseling, Witwe Johan<br />

Hilge, * Langen, ┼ im Kindbette in Lechterke, dr.v. Johan zu Westrup jetzt Wesseling en<br />

Fenne tho Wesselinck, Kind.;/ wahrscheinlich eine Totgeburt an deren folgen die Mutter<br />

starb. Die Nachricht darüber lautet; Nach Absterben des Johan Hilligen hat sich Juergen, die<br />

Wittib, wieder befreiet an Gert Oessing von Vehes, damit keine Kinder gezeuget, sondern<br />

die Frau im Kindbette gestorben.<br />

Obiger Gert Oessing sive Hillige schritt nach Absterben seiner 1. Ehefrau Juergen Wesseling<br />

zu seiner 2. Ehe mit Taleke Ostendorf aus dem Kirchspiel Dinklage.<br />

Gert Oessing sive Hillige, * Vehs, ┼ Lechterke, (2), Taleke Ostendorf, * Kirchspiel Dinklage,<br />

┼ Lechterke, Kind.;/ Annen, * ca 1585, freigelassen, , Johan Wangerpohl in Quakenbrück./<br />

Trine, * ca 1587, hat das Erbe bewohnt, , Johan von der Lynen von Wulften./ Taleke, * ca<br />

1588, freigelassen, und an Juergen Busch in Wehdel bestattet. Sie war 1655 schon<br />

verstorben. Juergen Busch war 1604 Knecht auf Hilgen Erbe und 1639 68 Jahre alt./ Gretcke,<br />

* ca 1589, freigelassen, und hatte 1629 eine Forderung von 80 Thl. an Wessel Rethorst in<br />

Grönloh und dessen Frau Luecke./ Johan, * 1590, freigelassen und wohnt auf Detmars<br />

Kotten in Grönloh.<br />

Johan von der Lynen sive Hillige, Col., * ca 1583 Wulften, ┼ 1630 Lechterke, , Trine Hillige,<br />

Anerbin, * ca 1587 auf Hilgen Erbe in Lechterke, Sie lebte noch 1651, doch war bereits 1655<br />

tot, dr.v. Gert Oessing sive Hilge en Taleke Ostendorf, Kind.;/ Johan, * ca 1615, wurde am<br />

5.10.1646 freigelassen und ist als Joan Hillige von Lechterke am 2.2.1680 in Badbergen<br />

begraben worden./ Gretcke, * ca 1616, ist 14 Tage alt gestorben./ Taleke, * ca 1618, hat<br />

1636 den Zwangsdienst geleistet. Sie ist anfänglich des Vaters wegen frei gewesen, hat sich<br />

aber hernach wieder eigen gegeben und das Erbe bewohnt mit Johan Witerock.<br />

Johan Witerock (Wittrock) sive Hillige, Col., * ca 1616 Grönloh, ┼ Ende Januar 1668 in<br />

Lechterke auf dem Erbe, zn.v. Herman Wittroch, Col., en Anna Rethorst, -.9.1646, Talke<br />

Hillige, Erbin, * ca 1618 auf dem Erbe in Lechterke, ┼ 1679 als Talke Hilligsche von Lechterke,<br />

� 4.1.1679 Bdbg., dr.v. Johan von der Lynen sive Hillige en Trine Hillige, Kind.;/ Trine, * ca<br />

1647, ┼ 19.4.1658./ Anneke, * ca 1654, die Anerbin./ Johan, * ca 1655, ┼ -.12.1666./ Taleke,<br />

* ca 1665, hat am 24.3.1675 den Freibrief erhalten.<br />

Johan Roessman itzo Hilge, Col., * ca 1641 auf der freien Stätte in Wulften, � 27.1.1694<br />

Bdbg., zn.v. Lambert Roessman en Trinke Wehlborg, 29.11.1672 Bdbg., Anna Hillige, * ca<br />

1649, � 25.2.1730 Bdbg., als Ancke Wittrock Witwe Johan Roessman, 76 J., dr.v. Johan<br />

Wittrock jetzt Hillige en Talke Hillige, Kind.;/ Talecke, * um Pfingsten 1674, im Taufbuch von<br />

St. Georg in Badbergen nicht beurkundet, hat 1698 zu Loxten gedient, doch das Lohn als 4<br />

Thl. accordiert, hat sich also von dem Dienst für 4 Thl. freigekauft. 19.3.1756 ist eine Talcke<br />

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Rosmann, Witwe des Johann Beckermann, 82 Jahre etliche Monate alt gestorben und am<br />

22.3.1756 in Badbergen begraben worden. Ob sie mit dieser Person identisch ist?<br />

Dann findet sich ein Johann Beckermann sonst Beemann, der 72 Jahre alt am 12.3.1742 in<br />

Badbergen begraben ist. Ob es sich hier um den 1756 genannten Johann Beckermann<br />

handelt? Eine dies bezügliche Trauung ist nicht gefunden, auch scheinen Kinder aus der Ehe<br />

nicht hervorgegangen zu sein./ Lammert, ~ -.4.1677 Bdbg., � 8.4.1677 Bdbg./ Johan, * ca<br />

1678, Anerbe./ Lammert, * 1.9.1683, ungetauft, � 9.9.1683 Bdbg./ Trinke, ~ 17.5.1685<br />

Bdbg., �26.10.1739 Bdbg., beim Tode Rossman genannt, (1) 12.12.1715 Bdbg., Johan<br />

Schüttemeyer, (2) 23.12.1721 Bdbg., Johan Grefe.<br />

Johann Hillige, Col., * Lechterke, ~ 10.6.1678 Bdbg., � 15.11.1724 Bdbg., Seitenstechen und<br />

Brustseuche, zn.v. Johann Roessmann sive Hillige en Anne Hillige, 26.10.1713 Bdbg.,<br />

Elsabein Schulte sive Vahlkamp, ( (2) 11.3.1727 Wilhelm Broermann aus Lechterke), *<br />

Vehs, freigeboren, ~ 15.6.1688 Bdbg., gab sich 17.10.1713 eigen, ┼ 27.1.1758 Lechterke,<br />

Brustseuche, � 30.1.1758 Bdbg., dr.v. Johann Wilhelm Schulte jetzt Vahlkamp en Anna<br />

Catharina Tepe, Kind.;/ Johann Wilhelm, Col. Schoene, * 22.7.1714 Lechterke, ~ 26.7.1714<br />

Bdbg., hat den Zwangsdienst geleistet und am 22.8.1740 freigelassen, 10.11.1740 Bdbg.,<br />

Catharina Wollermann, Witwe Hermann Schoene in Lechterke./ Hermann, Anerbe, * 1715,<br />

hat den Zwangsdienst geleistet, 19.11.1750, Trina Grahlmann./ Anna Christina, ~<br />

28.1.1719 Bdbg., hat sich für 4 Thl. von dem Zwangsdienst freigekauft, 1743 ihre Freibrief<br />

erhalten, ┼ 29.11.1764 Lechterke, Witwe, � 3.12.1764 Bdbg., 31.10.1743 Bdbg., Wessel<br />

Ruwe, Col.<br />

Wilhelm Broermann itzo Hillige, * Lechterke, ~ 20.12.1695 Bdbg., ┼ 7.2.1770 Lechterke, �<br />

9.2.1770 Bdbg., zn.v. Wilhelm Broermann en Fenna Hoffmann, 11.3.1727 Bdbg., Elsabein<br />

Schulte sive Vahlkamp, Witwe Johann Hillige, * Vehs, ~ 15.6.1688 Bdbg., ┼ 27.1.1758<br />

Lechterke, Brustseuche, � 30.1.1758 Bdbg., dr.v. Johann Wilhelm Schulte jetzt Vahlkamp en<br />

Anna Catharina Tepe, Kind.;/ Greta Elsabein, * auf dem Erbe in Lechterke, ~ 5.12.1731<br />

Bdbg., 1755 aus der Leibeigenschaft entlassen, ┼ 17.7.1796, � 20.7.1796 Bdbg., (1)<br />

24.4.1755 Bdbg., Johann Roesmann, Col., (2) 3.12.1761 Bdbg., Henrich Brundert./ Venna<br />

Catharina, * auf dem Erbe in Lechterke, ~ 3.7.1728 Bdbg., hat von Ostern bis Michaelis 1749<br />

den Zwangsdienst geleistet, 1750 aus der Leibeigenschaft freigelassen, ┼ 28.9.1800, Witwe,<br />

Ruhr, 72 J., , Hermann Flatemersch sive Wehriede, Witwer von Christina Brunswinkel<br />

welche in 1. Ehe mit Gerd Weriden verheiratet gewesen war.<br />

Hermann Hillige, Col., ~ 11.11.1715 Bdbg., ┼ 3.12.1788 Lechterke, Brustseuche, � 6.12.1788<br />

Bdbg., zn.v. Johann Hillige en Elsabein Schulte sive Vahlkamp, 19.11.1750 Bdbg., Catharina<br />

Grahlmann, * Wulften, ~ 24.6.1727 Bdbg., ┼ 15.3.1773 Lechterke, � 17.3.1773 Bdbg., dr.v.<br />

Johann Graelmann, Col., en Margaretha Gervesmann, Kind.;/ Johann Wilhelm, * 16.10.1751,<br />

~ 21.10.1751 Bdbg., ┼ 7.3.1828 Gr. Mimm., � 11.3.1828 Bdbg., 29.7.1794 Bdbg., Anna<br />

Maria Sunderlage./ Hermann, * 20.10.1753, ~ 25.10.1753 Bdbg., ┼ 1.10.1828 Lechterke, �<br />

4.10.1828 Bdbg., 10.2.1786 Bdbg., Anna Roesmann./ Margaretha Elsabein, * 2.5.1756, ~<br />

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7.5.1756 Bdbg., ┼ 21.3.1807 Bdbg., � 24.3.1807 Bdbg., 26.6.1783 Bdbg., Hermann<br />

Wohninger./ Johann Gerdt, ~ 10.3.1759 Bdbg., ┼ 15.12.1764 Lechterke, Masern, �<br />

18.12.1764 Bdbg./ Gerdt Wilhelm, Anerbe, ~ 16.4.1761 Bdbg., ┼ 4.1.1819 Lechterke, ,<br />

Lücke Maria Catharina Roesmann./ Johann Henrich, ~ 29.9.1765 Bdbg., ┼ 22.2.1803<br />

Lechterke, Brustkrankheit, � 25.2.1803 Bdbg.<br />

Gerhard Wilhelm Hilge, Col., ~ 16.4.1761 Bdbg., ┼ 4.1.1819 Lechterke, � 7.1.1819 Bdbg.,<br />

zn.v. Hermann Hillige en Catharina Grahlmann, 9.6.1798 Bdbg., Catharina Maria Lucia<br />

(Lücke Maria Catharina) Roessmann, * 15.4.1761 Vehs, ~ 20.4.1761 Bdbg., ┼ 21.12.1819<br />

Lechterke, Witwe, � 23.12.1819 Bdbg., dr.v. Johann Roessmann en Margaretha Elsabein<br />

Hilge, Kind.;/ Hermann Henrich, * 9.5.1799 Lechterke auf dem Erbe, ~ 15.5.1799 Bdbg., ┼<br />

18.12.1808, Auszehrung, � 22.12.1808 Bdbg./ Johann Wilhelm, Anerbe, * 6.2.1801<br />

Lechterke auf dem Erbe, ~ 11.2.1801 Bdbg., 1826, Catharina Maria Hoffmann./ Catharina<br />

Margaretha, * 20.5.1804 Lechterke auf dem Erbe, ~ 26.5.1804 Bdbg., ┼ 18.5.1836 Wulften,<br />

� 21.5.1836 Bdbg., 9.5.1829 Bdbg., Johann Gerhard Beucke jetzt Roosmann.<br />

Johann Wilhelm Hilge, Col., * 6.2.1801 Lechterke auf dem Erbe, ~ 11.2.1801 Bdbg., zn.v.<br />

Gerhard Wilhelm Hilge en Catharina Maria Lucia Roessmann, 10.5.1826 Bdbg., Catharina<br />

Maria Hoffmann, * 11.5.1802 Lechterke, ~ 18.5.1802 Bdbg., dr.v. Hermann Hoffmann en<br />

Helena Adelheid Hedemann, Kind.;/ Johann Hermann, * 22.12.1827 auf dem Erbe Lechterke<br />

Nr.7., ┼ 31.10.1828./ Johann Hermann, * 10.9.1829 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., ┼<br />

4.7.1849./ Catharina Margaretha, * 18.10.1831 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., 12.6.1856<br />

Bdbg., Johann Hermann Wehlburg jetzt Gieske./ Catharina Maria, * 18.12.1833 auf dem<br />

Erbe Lechterke Nr.7., ┼ 1911 Wehdel, 7.7.1859 Bdbg., Gerhard Diedrich Wehlburg, Bruder<br />

des vorgenannten Johann Hermann Wehlburg jetzt Gieske./ Hermann Wilhelm, Anerbe, *<br />

23.11.1835 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., 1865, Anna Catharina Margaretha Esch-<br />

Hoffmann./ Ungetaufter Sohn, * 12.5.1839, ┼ 13.6.1839 auf dem Erbe Lechterke Nr.7./ Anna<br />

Margaretha, * 3.8.1840 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., , Hermann Heinrich Wittrock in<br />

Grönloh.<br />

Hermann Wilhelm Hilge, Col., * 23.11.1835 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., ┼ 27.12.1919 auf<br />

dem Erbe Lechterke Nr.7., zn.v. Johann Wilhelm Hilge en Catharina Maria Hoffmann,<br />

22.3.1865 Bdbg., Anna Catharina Margaretha Esch-Hoffmann, * 14.7.1843, ┼ 6.7.1916 auf<br />

dem Erbe Lechterke Nr.7., dr.v. Johann Gerhard Eschhoffmann en Anna Catharina Jasper<br />

oder Reineke sive im Wolde, Kind.;/ Anna Marie Wilhelmine, * 6.3.1866 auf dem Erbe<br />

Lechterke Nr.7., ┼ 1.1.1942 Andorf, 11.6.1891 Mnsl., Hermann Heinrich Wessel Bruncke<br />

aus Andorf./ Maria, blieb ledig./ Hermann, Anerbe, wurde vom Blitz erschlagen als er in den<br />

Wiesen Grippen reinigte. (eine Gripp ist eine Rinne für das Sammelwasser)./ Wilhelm<br />

August, * 22.1.1873 auf dem Erbe Lechterke Nr.7., 29.5.1907 Neuenkirchen, Anna Emma<br />

Strüfing, nach dem Tode seines Bruders fiel das Hilgen Erbe an ihn.<br />

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Wilhelm August Hilge, Eigentümer des Hilgen Colonates, * 22.1.1873 auf dem Erbe<br />

Lechterke Nr.7., zn.v. Hermann Wilhelm Hilge en Anna Catharina Margaretha Esch-<br />

Hoffmann, 29.5.1907 Neuenkirchen, Anna Emma Marie Strüfing, * 26.10.1887 Grandorf,<br />

dr.v. Johann Hermann Gerhard Strüfing en Cargarina Margaretha Elise Kahmann, Kind.;/<br />

Walter, Anerbe Hilge Erbe in Lechterke, * 12.6.1909 Fladderlohausen, 1941, Else Minna<br />

Bernhardine Watermann./ Sohn NN, wurde Arzt./ Anni Catharina Elisabeth, * 13.6.1912<br />

Fladderlohausen, 29.5.1935, Diedrich Rethorst, Landwirt./ Wilhelm, , Erna Steltenpohl.<br />

Obige Eheleute Hilge-Strüfing wohnten auf dem Colonate Esch-Hoffmann in<br />

Fladderlohausen.<br />

Walter Hilge, Bauer auf dem Erbe Lechterke Nr.7., * 12.6.1909 Fladderlohausen, ┼ 12.6.1945<br />

in französische Kriegsgefangenschaft in St. Raphael, zn.v. Wilhelm August Hilge en Anna<br />

Emma Marie Strüfing, 1941, Else Minna Bernhardina Watermann, ( (2) 4.4.1953<br />

Christian Ernst Karl Schaumburg, Landwirt), * 4.9.1915 Gehrde, dr.v. Hermann Ludwig<br />

Watermann en Ida Johanna Elise Schnitker, Kind.;/ Liesel, Erbin des Hilgen Hofes.<br />

Hinkamp in Hertmann.<br />

Burg und Hof Hinkamp.<br />

Der Hof Hinkamp, ein Halberbe, liegt ungefehr 2 km. nördlich des Klosters Bersenbrück auf<br />

dem linken Haseufer in der Bauerschaft Hertmann. Die Überlieferung sagt, dass er früher ein<br />

adeliges Gut gewesen ist, auf dem sich ein Burg (castrum) befunden habe. Diese<br />

Überlieferung findet durch mehrere Urkunden ihre bestätigung. Wo lag die Burg? Nach den<br />

Angaben des vor mehreren Jahren verstorbenen über 80 Jahre alten Colons Hinkamp hat die<br />

Burg an der Ostecke des Hikampschen Gartens gestanden. Hier hat Colon Hinkamp in seiner<br />

Jugend noch eine Menge Steine aus dem Boden herausgebracht. Der bezeichnete Platz liegt<br />

etwa 120-150 m. östlich des jetzigen Gehöftes und wird an der Ostseite dicht im Bogen von<br />

der Hase umflossen. Von einstigen Wällen und Gräben finden sich aber keine Spuren mehr.<br />

Als vor Jahren im Hasebett unterhalb Bersenbrücks zur verbesserung der Wasserabführung<br />

ganz erhebliche Veränderungen und Bodenbewegungen durchgeführt wurden, und gerade<br />

diese oben erwähnte Stelle wurde besonders getroffen, da das neue Hasebett nach hier<br />

verlegt werden musste, kamen allerlei Bruchsteine und Findlinge u.s.w. zu Tage, die<br />

offenbar auf 2 Gebäude deuten, die hier einst gestanden haben. Die erste urkundliche<br />

Erwähnung des Namens Hinkamp ist im Jahre 1303, in dieser Bersenbrücker Urkunde wird<br />

ein Johan von Hinncamp als Zeuge genannt.<br />

Quelle; Osnabr. Mitt. Band XIX S.159.<br />

Man nimmt an, dass diese Burg der Stammsitz des Geschlechtes von Hinncamp gewesen ist.<br />

In demselben Jahrhundert heiratete Dietrich von der Horst, Rolfs Sohn, die Erbin der Burg,<br />

Elzebe von Hinncamp, und damit gelangte die Burg in den Besitz der Familie von der Horst.<br />

Im Jahre 1347 wohnten die Eheleute Dietrich von der Horst und Elzebe von Hinncamp in<br />

Hertmann, wo sie damals den Kotten Bregenbecke, das spätere Halberbe Bremke in<br />

Lohbeck, verkauften. 1364 heisst es erneut castrum Hynkamp, als die Witwe des Knappen<br />

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Dietrich von Dorne und ihre Töchter ein Viertteil der Egwisch (eine Wiese), belegen im<br />

Kirchspiel Ankum bei dem Castrum Hynckamp und der Holtwisch, in Talge, an das Kloster<br />

Bersenbrück verkaufen. 1367 wird bei einem Verkaufe Dietrich von der Horst mit seiner<br />

Frau Elsebe und 8 Kindern erwähnt. 1375 überlässt der Knappe Dietrich von der Horst,<br />

anders geheten von dem Hinnkampe, Rolfs Sohn, mit Einwilligung seiner Ehefrau Elseke und<br />

seiner 8 Kinder seinem ältesten Sohne Dietrich das halbe Wohnhaus zum Hinnkampe,<br />

belegen im Kirchspiel Bersenbruegge, und weitere Lehnstücke in Talge, Drehle, Helle und<br />

Grandorf, sowie einen Zehnten in Kalvelage im Kirchspiel Dinklage. Nach dem Tode des<br />

Vaters soll der Sohn dies, gemeint ist sicherlich der Hinkampsche Besitz in Hertmann, allein<br />

behalten, während die übrigen Besitzungen unter die anderen Kinder geteilt werden sollen.<br />

1378 ist Dietrich von der Horst, senior, tot. In einer Urkunde dieses Jahres heisst es; Dytrick<br />

von der Horst, saligen Dytrikes Sohn von der Horst, anders geheten von der Hinkampe. Anno<br />

1384 verkaufen Dietrich von der Horst und seine Frau Elseke, wohnhaft auf dem Hynkampe,<br />

12 Stücke Land, die zum Hinkampe gehören und gelegen auf dem Molenkampe, an Gerhard<br />

Wenken, Priester in Bersenbrück. Dies Land liegt etwa 500 m. südlich des Hofes Hinkamp<br />

und führt noch jetzt den alten Flurnamen, der auf die Mühle hinweist, die früher dort<br />

gelegen haben muss. Auch der noch jetzt erhaltene Name des angrenzenden Forstortes<br />

Teich rührt sicher von dem Mühlenteiche her, dessen Lage heute noch durch hohe Wälle<br />

und tiefe Gräben erkennbar ist. Bei der Anlage des Zuleitungskanals für die Hertmer und<br />

Talger Rieselwiesen vor etwa 95 Jahren, der am Teich und Möhlenkamp vorbeiführt, ist man<br />

auch auf Pfähle und Balkenwerk gestossen, welche wahrscheinlich Reste einer Mühle sind.<br />

Es ist nicht wunderlich, denn zu jener Zeit waren adelige Güter und Meyerhöfe mit Mühlen<br />

ausgestattet. Das Bersenbrücker Kloster war bekanntlich schon früh im Besitz von zwei<br />

Mühlen. Am 12.5.1400 verkaufte der Knappe Dietrich von der Horst nebst Frau und Kindern<br />

seine Wohnung, Erbe und Haus zum Hintkamp und die Wohnung Gerdt von Hertmene in der<br />

Burskap Hertmene für 550 Rheinische Gulden an Boldewin von Kneheim (von Knehem) und<br />

Leneke, seine Frau. Leneke von Kneheim war eine geborene von Langen aus dem<br />

Geschlechte mit der Schafschere, sie soll seine zweite Ehefrau gewesen sein. Die Wohnung<br />

Gerdt von Hertmene in der Bauerschaft Hertmann scheint durch Kauf oder Heirat in den<br />

Besitz der Familie von der Horst gekommen zu sein. Diese adelige Familie von Hertmann<br />

tritt im 14. und 15. Jahrhundert wiederholt als bischöflicher Lehnträger auf. So wurde anno<br />

1350 Hermannus de Hertmode von Bischof Johann Hoet belehnt mit Tebben Erbe in<br />

Lohbeck und Henniken in Rüs<strong>for</strong>t. Der Lehnbrief lautet; Hermannus de Hertmode inf. est<br />

cum domo Tebben in Lobeke in parr. Gerden, item domo Henniken de Rusvorde in parr.<br />

Bersenbrugge. Hier liegt ein Versehen vor. Die Bauerschaft Lohbeck gehört zum Kirchspiel<br />

Bersenbrück, Rüs<strong>for</strong>t dagegen zum Kirchspiel Gehrde.<br />

Quelle; Osnabr. Gesch.-Quellen Band V. S.23.<br />

1442 Administrator Heinrich von Moers.<br />

Gerd van Hertmanne hevet entfangen in dst. den ervekoten geheiten de Recamp in der<br />

bursscop to Hertmanne in parr. Bersenbrugge, so ver de leengud is.<br />

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Lubbert van Hertmanne hevet entfangen in dst. eyne wisch, de dar is eyne tobehorige des<br />

erves to den groten Hennyngen bel. in den Deellwischen in dem kspl. Alphusen (Kirchspiel<br />

Alfhausen).<br />

Quelle; Osnabr. Gesch.-Quellen Band V. S.167 und 179.<br />

18.5.1405 erhielt Balduin von Knehem das vom Bischof Otto von Münster lehnruehrige Hus<br />

ton Hyntkamp mit syner tobehoring zum freien Eigentume.<br />

14 Tage später, am 31.5.1405, verkaufte Balduin von Knehem den ganzen Besitz, Woninge,<br />

Erve, Land und Gud, belegen in der Burschap to Hertmene für 531 Gulden an das Kloster<br />

Bersenbrück.<br />

Unter Woninge verstand man früher eine adelige Wohnung, ein Herrenhaus, wenn auch<br />

sehr einfach eingerichtet. Es wird hernach durch ein bäuerliches Wirtschaftsgebäude ersetzt<br />

worden sein, jedenfalls ist in der Verkaufsurkunde nichts von einem castrum gesagt.<br />

Wahrscheinlich hat das mächtige Bersenbrücker Kloster einen Eigenbehörigen auf den<br />

Hinkamp gesetzt, der dann den topographischen Namen als Familienname übernommen<br />

hat. 1433 ist ein Johan Hinncamp als Höriger des Klosters genannt.<br />

1441 heisst es unter de Closterlude to Bersenbrück, item Hinckamp 6 Schill.<br />

Bedereg. 1441 Dep.3a. 1. II. 6. Nr.68. Bl.3. St.A.O.<br />

1490 Hynkamp in Hertmann, 2 Pferde, 2 junge Pferde, 2 Ochsen, 7 Kühe, 13 Rinder, 20<br />

Schweine, und zahlt an Viehsteuer 1 Mark 6 Schillinge und 2 Pfennige. Hinkamp wird in der<br />

Bauerschaft nur von Thye-Hertmann um 2 Pfennige im Steuersatz übertroffen.<br />

Viehsch. Reg. 1490 Abschn.88. St.A.O.<br />

1559/60 Hinekamp, Kerke, (gibt) 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Hinekamp Dienstgeld (der Betrag ist nicht angegeben)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1590 wird als Leibeigener des Klosters Friedrich Hinncamp genannt.<br />

1593 Hinkamp, Kerke, (gibt) 1 Scheffel Rocken.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Friedrich Hinkamp Bluttruns 2 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Hinkamp, Burschap Hartman, 3 Ortt. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Schornst.- und Feuerst. Sch. St.A.O.<br />

1622 Friedrich Hinekamp in der Gohemark, gemachter neuen Feuerstette 2 Thl. Brüchte.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.24. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1634 Erbe Hinkamp in Hertmen zahlt nur 1 Thl. 20 Schill. 6 Pf. statt 6 Rth. Erbschatz.<br />

1636 Wilhelm Hinkampff stichs mit dem Maesser, ratione paupertatis 2 Thl. Brüchte<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1625 Wagendienste; der Meyer zu Talge Kirchspiel Ankum und Thye zu Hertmann Kirchspiel<br />

Bersenbrugge mit 1 Spann, Krecke im Kirchspiel Bersenbrugge und Hinkampf im selbigen<br />

Kirchspiel mit 1 Spann, Johan Burlage und Wilke Burlage zu Talge mit 1 Spann, Lohrbeke und<br />

Brogenbeke im Kirchspiel Bersenbrugge mit 1 Spann.<br />

Diese 4 Spann dienen uff er<strong>for</strong>dern und bringen jährlich uffs Hauss Fürstenauw zu<br />

dreymalen zweimal zusammen ein Fuder Hochzeitsholz.<br />

Akte des Amts Fürst. St.A.O.<br />

1670 gab das Erbe Hinkamp in der Bauerschaft Hartmen 2 Rth., für die Leibzucht 1 Rth., für<br />

das Kleinhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Aufsitzende Bauern waren;<br />

ca 1700 Wilhelm Bernard Hinkamp Catharina Thies.<br />

ca 1730 Bernard Hinkamp Anna Margaretha NN.<br />

ca 1760 Johann Hermann Hinkamp Anna Maria Wissmann.<br />

1777 Johann Bernhard Bockhorst sive Hinkamp Anna Maria Hinkamp.<br />

1812 Johann Gerhard Hinkamp Catharina Maria Elisabeth Schönfeld.<br />

Hinkamps Halberbe hatte jährlich zu geben; 2 Malter Roggen, 2 Malter Weizen, 6 Schilling 2<br />

Denare Rente, 1 Huhn und 1 Schwein.<br />

Zu diesen Belastungen kamen die ungewissen Gefälle an Auffahrt, Sterbefall und<br />

Freibriefen, ferner Hand- und Spanndienste.<br />

Um 1780; Lübbert Hinckamp, eigen an Kloster, hat an;<br />

Quadr. Malt. Scheff.<br />

Gartenland insgesamt 461 - 8,29<br />

Saedigland 4942 7 7,28<br />

Wiesenland 750 1 2<br />

Holzland 704 1 1,2<br />

Weideland und Wildgrund 930 1 5,12<br />

Summa 12 Malter 1 Viertel 1 Becher<br />

Gibt Th. Sch. Pf.<br />

Monatgeld zu vollen 2. --. --.<br />

Rauchschatz 3. --. --.<br />

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Herbstschatz 1. 12. -9.<br />

Dienstgeld ans Amthaus 6. --. --.<br />

Hochzeitholzgeld -. 10. -6.<br />

Meygeld 1. -5. -3.<br />

Für ein X Schaaf -. 10. -6.<br />

Kermissgeld 4. --. --.<br />

Noch ans Kloster -. -6. -3.<br />

Item ans Amtshaus 4 Scheffel Habern.<br />

Leibzucht Rauchschatz in 2 mahlen 1. 10. -6.<br />

Klein Haus 1. --. --.<br />

Backhaus 1. --. --.<br />

Priester 1 Scheffel Rocken.<br />

Küster 1 Scheffel Habern. in fidem J.G. Lengerken.<br />

In der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich Hinkamp auf Grund der Stuewe'schen<br />

Ablösungsordnung von allen Verpflichtungen dem Kloster oder dessen Nachfolger<br />

gegenüber freigekauft.<br />

1805 Hinkamp in Hertmann. Th. Gg. Pf.<br />

a) Hinkamp und Frau. Eigen an Bersenbrück 1. 10. -6.<br />

Grundaktie 3. 15. -9.<br />

Land;<br />

Wiesen 9 Malter 3¼ Scheffel.<br />

Holz 2 Malter 10 Scheffel.<br />

4 Söhne; 24, 17, 12, 3 Jahre alt.<br />

1 Tochter; 7 Jahre alt.<br />

1 Gerd tor Lienen Woltrup. Holland 1. --. --.<br />

1 Schaftrift -. 14. --.<br />

2 Mägde -. 15. -9. -. 15. -7.<br />

b) Welp und Frau, Arbeiter -. 15. -9.<br />

Vater 5 Scheffel, -. -4. 4½. -. 20. -1½<br />

1 Sohn; 3 Jahre alt.<br />

c) Bernd Kosse und Frau, Arbeiter -. 15. -9.<br />

Mutter 5 Scheffel, -. -4. 4½. -. 20. -1½<br />

1 Sohn; 7 Jahre alt.<br />

1 Tochter; 4 Jahre alt.<br />

d) abgekauftes Kleinhaus Mescher, eigen<br />

Wohnung Schulden -. 10. -6.<br />

Grundaktie<br />

Land 10 Scheffel a) von 3 Scheffel 1. --. --.<br />

b) von 7 Scheffel -. -6. -1½<br />

Wiesen<br />

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Holz<br />

Mutter<br />

1 Sohn; 3 Jahre alt.<br />

1 Tochter; 8 Wochen alt.<br />

Quelle Kriegssteuerregister 1805 Kirchspiel Bersenbrück.<br />

Bosse zu Hoene sive Evert zu Hoene.<br />

Zur Zeit Christi gab es einen für sich gelegenen Herrenhof Schulenburg in Hastrup bei<br />

Bersenbruck, über welchen Geschichts<strong>for</strong>scher, unter diesen auch Professor Dr. Hermann<br />

Rothert, mehrfach geschrieben haben. Es scheint, als ob dieser Hof noch in altsachsischer<br />

Zeit bestanden habe, denn die Flurkarte der Mark Hastorp erweist, dass das umliegende<br />

Gelände, das heute von vier Vollerben des Ortsteils Hoene eingenommen wird, ursprünglich<br />

eine Einheit gebildet hat, sodass ein größerer Besitz zur Aufteilung gekommen ist. Zunächst<br />

sind der örtlichen Lage nach die beiden Kreiling Höfe abgeteilt worden, welche späterhin<br />

frei waren, und sich auch deshalb mit den beiden freien Höfen in Hoyne (noch 1490 heisst<br />

die Gemeinde Hastrup Höne), die 1240 als malschuldpflichtig im bischöflichen<br />

Vermögensverzeichnis aufgeführt werden, identisch. Der Rest dieses Herrensitzes, die<br />

beiden Höfe von Höne und zu Höne sind erst kurz vor 1310 aus Teilung eines Hofes<br />

entstanden.<br />

Siehe Möser-Abeken Band III. S.385.<br />

Sandhoff Band II. Urkunde Nr.CLXVIII.<br />

Besiedlung der Kreis Bersenbrück, Dr. Hermann Rothert, 1924.<br />

Lagerbuch Gehrde, Twelbeck, 1867 S.75.<br />

Dr. Günther Wrede, Herausgeber der Flurkarten der Kirchspiele Badbergen und Gehrde<br />

(Landesvermessung Du Plat 1784-1790) widerspricht 1955 der vorerwähnten Auffassung<br />

und schreibt; Die Gemeinde Hastrup teilt sich in die drei Siedlungsgruppen Höne, Sandbrink<br />

und Hastrup auf. Die älteste von ihnen wird Höne sein. Ob freilich eine Kontinuität zu der im<br />

Jahre 1914 ausgegrabenen Schulenburg aus der Zeit bald nach Christi Geburt hergestellt<br />

werden kann, ist äusserst zweifelhaft. Es ist auch kaum aus der Flurkarte zu entnehmen,<br />

dass die beiden Höfe zu Höne und die beiden Höfe Kreiling ursprünglich das Areal eines<br />

einzigen Grundherrn gewesen wären. Vielmehr bilden die beiden Höfe zu Höne, die kurz vor<br />

1310 geteilt wurden, einen Kamphof mit Blockfluren für sich, ebenso die beiden<br />

Kreilingschen Höfe. Man beachte die verschiedenen Arten der Fluraufteilung unter die<br />

beiden Erben bei beiden Stammhöfen, bei Höne in Blöcken, bei Kreiling in abwechselnden<br />

Blockstreifen. Die Anlagen weisen auf mittelalterliche Ausbauzeit. u.s.w.<br />

Die Bauerschaft Höne wird urkundlich erwähnt; 977 als Hane, 1037 als Hagini, 1235 als<br />

Hone, 1250 als Hoyne und in jüngeren Urkunden heisst es Hoyne, Hoine Hoehne und Höne.<br />

Hastrup, Hastrupff, Hastorpe heisst es in einer Urkunde vom Jahre 1204 Harsdorp. Die<br />

heutige Gemeinde Hastrup ist zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus den früheren<br />

Bauerschaften Höne und Hastrup gebildet. In kirchlicher Beziehung gehörten diese zwei<br />

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Bauerschaften nach Bersenbrück und politisch nach Gehrde und zum <strong>Artland</strong>e. Der Kern<br />

Hastrup lag beim Meyer-Hofe zu Hastrup, der Kern Höne bei den beiden Höfen Ottken zu<br />

Hoene und Everd zu Hoene. Die Bauerschaft Höne zog sich von Bersenbrück entlang der<br />

Hase bis 1 km vor Gehrde. Der Hof Kaiser gehörte noch zu der Bauerschaft Höne. Zwischen<br />

den Höfen Vogelwedde in Hastrup und Luessing in Gehrde befindet sich eine Flutmulde, die<br />

früher bei Überflutungen der Hase die Bauerschaft Höne in zwei Teile schnitt.<br />

Wahrscheinlich hielten sich dadurch die Höfe Johann zu Hoene und Kaiser enger an Gehrde,<br />

bis die alte Bauerschaft Höne zwischen Gehrde und Hastrup aufgeteilt wurde. Der<br />

Familienname Hoene mit und ohne Praeposition von und zu begegnet als Hoene, Hoehne,<br />

Hone, Hoyne, Hoine, Heune und Heine.<br />

Das Vollerbe Bosse zu Hoene oder Everd zu Hoene, in der heutigen Gemeinde Hastrup in der<br />

Häuserliste sub Nr.5. geführt, war nach Ritterrecht, also bluteigen, an das Zisterzienserinen<br />

Kloster St. Marien in Bersenbrück hörig. Dass heisst, beim Sterbefall des Eigenbehörigen<br />

gehörte die Hälfte seines Nachlasses an Mobilien und vierfüssigem Vieh der<br />

Grundherrschaft, diese Hälfte aber konnte von den Angehörigen des Verstorbenen<br />

gedungen werden. Es waren nicht nur Sterbefälle, sondern auch Auffahrten oder Infahrten,<br />

Freibriefe, Pachten und Zehntlösen zu dingen. Der aufsitzende Bauer und seine Familie<br />

waren nicht frei, sie waren Eigentum des Grundherrn. Er konnte die Stätte ohne consens<br />

nicht mit Schulden belasten, nicht einmal die Stätte verlassen. War er ungehorsam, konnte<br />

er gestraft und gezüchtigt werden. Bei schlechtem Lebenswandel und Vernachlässung des<br />

unterhabenden Erbes konnte er abgemeiert werden. In dieser Hörigkeit sind Hof und<br />

Aufsitzer bis zu der in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Ablösung geblieben.<br />

1360 Hanneke to Hoyne gyfft de verden garven (Ottken zu Hoene?).<br />

Lampe to Hoyne gyfft de verden garven (Everd zu Hoene?).<br />

Rep.2. Mac.227. S.6. St.A.O.<br />

1379 Rodolfi de Hoyne, Wernesen ton Hoyne, Wennen in Hoynen.<br />

Erw.A.16. Nr.105. St.A.O.<br />

Bei obiger Nachricht handelt es sich um eine Urkunde, in der die Amtleute von<br />

Wildeshausen und die ganze Stadt mit dem Kirchenbann belegt wurden, weil sie im Sommer<br />

1379 von den 25 in der Urkunde genannten Klosterhöfen, worunter sich vorgenannte 3<br />

befinden, 120 Stück Hornvieh, 32 Pferde, 5 Schweine, Hausrat und Kleider im Werte von 200<br />

Mark geraubt hatten. Um welche zu Hoene Höfe es sich hier aber handelt, kann nur<br />

vermutet werden.<br />

1460-1487 circiter; Ludwig tho Hoyne.<br />

1487-1489 circiter; Arendt tho Hoyne.<br />

Mitt. des Dr. Otto zu Hoene, San Francisco.<br />

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1490 Bursscop van Hoyne Kerspel van Gerden (Gehrde)<br />

Gerd to Hoyne 6 Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 4 Rinder, 15 Schweine.<br />

Mette to Hoyne 2 Pferde, 4 Kühe, 2 Rinder, 5 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. St.A.O.<br />

In Mette to Hoyne mit dem grossen Viehbestand darf wohl die Altenteilerin gesehen<br />

werden.<br />

23.5.1476 Brun de Bare, Knappe, verträgt sich mit dem Kloster Bersenbrück, Abtissin<br />

Gertrud Lanchals, über eine Geldrente aus dem Erbe ton Ryckenhus in der Bauerschaft<br />

Mimmelage, Kirchspiel Badbergen, und über die Hörige Kunneke, Tochter der Taleke to<br />

Hoyne.<br />

Rep.15. Nr.275. St.A.O.<br />

Bemerkung; Da es unsicher ist, ob die Nachricht betreff der Hörigen Kunneke, Tochter der<br />

Taleke to Hoyne, den Hof Ottke zu Hoene oder Evert zu Hoene betrifft, ist die Nachricht<br />

unter beiden Höfen wiedergegeben worden.<br />

1500 circiter; Bosse und Otte to Hoyne unss 1 Scheff. Rogken, den Koster 1 Sch. und 1 Scheff<br />

Kornes.<br />

Rep.2. Msc.227. Messkornreg. ohne Jahreszahl St.A.O.<br />

Obige Nachricht Otto to Hoyne betrifft wahrscheinlich den Hof Everd zu Hoene.<br />

1510 dinget Otto tho Hoyne die Vierten Garben 12 Jahr in bescheden schulde tho; 4 Malt.<br />

Roggen, 18 Scheff. Korn, 2½ Malt. Haber und Winkauf ½ tune Butter.<br />

1516 der Meyer thom Varwecke für die Infahrt seiner Tochter 30 Goldgulden (zu Otten zu<br />

Hoyne).<br />

1525 Dingelbuch.<br />

dinget Otto den Vierten in obengenannten Schulde, Winkauf ½ Tonne Buttern.<br />

1532 Bursscop tho Hoyne, Berssenbruggen.<br />

Otto to Hoyne Hussh/Hussfr 2, Kynder 5, 3 Marck 7 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1538 Seligen Otten Sohne Arent der Mutter Nachlass gedinget für 18 Thl. und 5 feiste<br />

Schwein. Item hatt Arent mit dess Meyers zu Bunnen Tochter die Infahrt gedungen für 17<br />

Thl.<br />

Dieser Nachricht nach sind Arends Eltern Otto tho Hoyne und NN Meyer thom Varwecke<br />

verstorben.<br />

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1541 Anno 1531 Dingelbuch.<br />

Dinget Arent den Vierten in obgen: schulde 14 Jahr, Winkauf ½ tune buter. Item noch für 1<br />

Jahr, ein Syden Specks.<br />

1542 Bursscop Hone; Bossen Arendt.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden Türkensch. Reg. 1542 St.A.O.<br />

1550 Hoyne; Otto tho Hoyne 10 Ko Osse, 13 Smal(rinder), 28 Swyn, 10 Pert, 5 Marc 3 Schill.<br />

10 Pf.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1556 Dingelbuch.<br />

Dingen Otten Sohne Arent und Anna den Vierten in obgen: Schulde ihr beiden lebent,<br />

Winkauf 15 Thl.<br />

1557 Seligen Arents ½ guet die Wittib gedinget für 30 Thl. und 5 Kalber.<br />

1561 die Tochter Tale hatt die Mutter und der Sohne Arent gekaufft für 10 Thl., kumpt zu<br />

Ahusen. (Wernedinck)<br />

1573 Herman Sandtbrinck seiner Tochter Annen zu Arent ein Infahrt gedinget für 60 Thl.<br />

Kornregister.<br />

1578 dinget der Junge Arent den Vierten, wie obgen:<br />

1579 tho 4 Malt. Roggen, 18 Scheff. Korn, 3 Malt. Haber.<br />

1580 tho 4 Malt. Roggen, 2 Malt. Korn, 3 Malt. Haber.<br />

1581 der Junge Arent seiner Seligen frouwen ½ guet gedinget für 31 Thl., Anna.<br />

1582 Bossen Gerds Wolteke seiner Tochter Greten zu obgen: Arent ein Infahrt gedinget für<br />

50 Thl., und ist eins Kindts freiheit bescheiden Anno 1606, und der Sohne Hinderich da uff<br />

frei geben.<br />

1584 Arent seinen Bruder Otten freigekaufft für 10 Thl.<br />

1587 Dingelbuch.<br />

Dinget Arent den Vierten 15 Jahr tho 4 Malt. Roggen, 18 Scheff. Korn, 2½ Malt. Haber,<br />

Winkauf ½ tunne buttern.<br />

1589 Item seiner frouwen, ihre Tochter Annen freigekaufft für 7 Thl., kumpt zum<br />

Wasserhausse.<br />

1590 Otten Berndt, 2 Daller 19 Schill., Liefftucht 8 Schill. Viehschatz.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1601 Arndt tho Hone 3 Dall., Grethe uxor 2 Dall., Herman filius 12 Schill., Tale filia 6 Schill.<br />

Liefftucht; Jacob 1 huss. 6 Schill., Anna uxor 3 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1604 Dingelbuch.<br />

Dinget Arent den vierten in obgen: schulde 20 Jahr, Winkauff ein halb tune buttern.<br />

1610 Kerspell Gerde, Retenta Bauerschaft Hoene, 5. terminus.<br />

Arendt tho Hone 3 Dall. 8 Schill. 6 Pf.<br />

De Liftucht 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.18a. St.A.O.<br />

1610 Arent und Greta haben ihrn Sohne Bossen gekaufft für 9 Thl.<br />

1614 Boske seines Bruders Nachlass gedinget für 5 Thl. frater Otto.<br />

NB. Otto tho Hoyne war lediger Besitzer des Erbes.<br />

1615 Bosse zu Hoine mit Jacob Sandtbrincks Tochter Anneken zur Infahrt geben 48 Thl. und<br />

soll er Bosse sich egen geben, und eins Kindts freiheit wider haben.<br />

Item seligen Arents uff der Lyfftucht ½ guet dinget die Wittwe zu 10 Thl.<br />

N. weiln dese beiden bei Wostman gehabt 30 Thl.<br />

1622 und desselben in behueff des Lyfftuchtes Hauss, so unvorsehent abgebrandt, wieder<br />

gefurtert, hat die Wittwe davon geben mussen noch 4 Thl.<br />

1622 dinget die Wittwe Anna S. Bossen ½ guet für 21 Thl. So wirt auch wegen Wenneken<br />

Dobbelhoffs Sohne Gert die Infahrt gedinget, aber wie dieser die Schult vornohmen, ist<br />

wider zuruecke gekehret, folgens die Wittwe sich selbsten ohne freunde und dess Convents<br />

Willen an dess Wedemeyers Sohne Berndt befriet, an den Wedemhoff.<br />

Das Erbe mit 2 Kindern Woiste geplieben.<br />

NB. Anna musste das Erbe verlassen. Von ihren 2 erwähnten Kindern ist nur ein Sohn<br />

Hermann bekannt.<br />

1623-1660 wurde das Erbe von dem Kloster Bersenbrück verwaltet.<br />

1656 wird das Erbe unter den wuesten Höfen aufgeführt. Es heisst; Arendt zu Hoene in der<br />

Bauerschaft Hone, gehört dem Kloster Bersenbrück. Die Ländereien sind an die<br />

Bersenbrücker verheuert.<br />

1659 Arendt zu Hoene (Hofname), 1 Pferd, 1 Enter, 2 Kühe, 2 Rinder, 3 Schweine, 4 Schafe,<br />

2 Rth. 12 Schill. 6 Pf. Viehschatz jedesmal.<br />

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Schure, 1 Pferd, 1 Enter, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine, 3 Schafe, 2 Rth. 10 Schill. Viehschatz<br />

jedesmal.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

1660 übernimmt Herman, Sohn des Bosse tho Hoyne und dessen Ehefrau Anneke<br />

Sandbrink, den Hof mit 500 Rth. Schulden. Hermans Frau ist unbekannt. Sie wird dem St.<br />

Marien Kloster Eigenbehörig gewesen sein, da ihre Eigengifte nicht beurkundet ist. Von<br />

Hermans Kindern ist nur der Sohn Severinus oder Severin bekannt.<br />

1667 wohnt ein Arend von Hoene in Lubbe jetzt Johan Sandbrink Leibzucht. Ob dieser<br />

Bruder des vorgenannten Herman tho Hoyne ist, kann nur vermutet werden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. St.A.O.<br />

1667 Kirchspiel Gerde, Bauerschaft Hoene, geheele Erbe.<br />

Herman up Hoene 1 Hauptfeuerstette.<br />

Leibzucht; Juergen Schone 1 Nebenfeuerstette.<br />

Scheure; Fenneke 1 Nebenfeuerstette.<br />

Eigenbehöriger Stette Land nach Scheffelsaat so etwa zu Heuer thut;<br />

1 Rth. ¾ Rth. ¼ Rth.<br />

------ ------ ------<br />

24 30 30<br />

Eigen frey Holtz gewaechss oder Wiesen Kampf nach Scheffelsaat; 3.<br />

Wiesen wachs nach Fuder; 6.<br />

Gartenland nach Scheffelsaat; 4.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Konskriptionsreg. vom 28.2.1667 St.A.O.<br />

1687 Severinus zu Hoene, Hermans Sohn, dinget mit Regina Wolterman zu 20 Rth. die<br />

Auffahrt. Regina Wolterman gibt sich dem Kloster leibeigen, ein Kind soll wieder frei sein.<br />

Diese Eheleute haben am 4.9.1687 zu Bersenbrück geheiratet. Die Ehe blieb ohne<br />

Leibeserben.<br />

6.3.1695 ist zu Hoene infolge Scheuens der Pferde vom gestuerzt und an den Folgen<br />

gestorben. Mit ihm erlosch die Hofbesitzerlinie zu Hoene.<br />

14.4.1696 schritt Regina Wolterman zur zweiten Ehe mit Eberhard (Evert) Wissman.<br />

Severins Sterbefall und Evert Wissman Auffahrt wurden zu 20 Rth. gedungen. Auch diese<br />

Ehe blieb kinderlos.<br />

1.2.1697 ist Regina Wolterman, Ehefrau des Evert Wissman sive zu Hoene, gestorben.<br />

29.7.1697 ging der Witwer Eberhard Wissman jetzt zu Hoene seine zweite Ehe ein mit Anna<br />

Maria Sandbrink, Tochter der Eheleute Johan Sandbrink und Anna Margaretha von Hoehne.<br />

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Der Sterbfall der 1. Frau Regina Wolterman und die jetzige Auffahrt mit Anna Maria<br />

Sandbrink wurden für 40 Rth. gedungen. Anna Maria Sandbrink erfreute ihren Ehemann mit<br />

11 Kindern, doch werden in den Klosterakten nur 4 Kinder genannt; Gerd zu Hoene 1748<br />

frei, Johann Gerd 1748 frei, Evert 1753 frei, Johann Berend, * 11.11.1723, der Anerbe.<br />

1723 Extract von der Bauerschaft Hoene, Volle Erbe, gehöret Eigen ans Closter Bersenbrück;<br />

Evert Hoene Malt. Scheff.<br />

Gartenlandt 4,36<br />

Wiesenlandt 11 0,40<br />

Holtzlandt 10 0,30<br />

Weydelandt 2 2,08<br />

Summarum aller Ländereien 11 Malt. 7 Scheff. 2 Viertel.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.19. Bl.69Rs.-70Vs. St.A.O.<br />

1723 Praestationes von Hoene, Evert Hoene, Volle Erbe, Dienstpflichtig nach Bersenbrück<br />

umb 14 Tage mit 1 Spann. Rth. Sch. Pf.<br />

Monatschatz vollen anschlage 2. 20. -6.<br />

Rauchschatz auff 1 Mahl 2. --. --.<br />

Rauchschatz von Heuerleute 1. -5. -3.<br />

Neu Jahres Geld 1. -5. -3.<br />

Meygeldt 2. -6. --.<br />

Herbstschatz 5. 10. --.<br />

Am Ambte 8 Scheff. Habern und 1 Huhn.<br />

An Pastoren 1 Scheff. Rocken, ½ Scheff. Habern.<br />

An Richter zu Ankum ½ Scheff. Habern, 10 Roggen Garben.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.64Rs.-65Vs. St.A.O.<br />

1753 haben Johann Berend zu Hoene und Catharina Adelheid Brinkhof die Auffahrt<br />

gedungen. Am 5.6.1753 sind die Eheleute in Bersenbrück getraut worden. Sie waren Eltern<br />

von 10 Kindern, doch werden in den Klosterakten nur 4 genannt; Catharina Adelheid 1780<br />

frei, Hermann 1794 frei, Jürgen Anerbe, Anna Maria Gertrud 1796 frei.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Hastruper Mark heisst es; Vollerbe Ewerd zu Hoene.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1794 wurde die jährliche Pacht heruntergesetzt auf; 2 Malter Roggen, 1 Malter Weisskorn, 1<br />

Malter Hafer, 1 Huhn, 20 Spanndienste mit 3 Pferden oder 6 Rth.<br />

Lagerbuch Gehrde, Twelbeck 1867.<br />

1794 hat Jürgen Bernd zu Hoene mit Anna Margaretha Eveslage aus dem Kirchspiel<br />

Dinklage, Bauerschaft Schwege, die Auffahrt gedungen. Die Eheleute wurden am 20.10.1794<br />

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in Bersenbrück getraut. Sie waren Eltern von 2 Kindern; Johann Hermann Bernard Heinrich,<br />

* 25.4.1798, ┼ 1.2.1799, und Marie Elisabeth, Erbtochter, * 7.11.1804.<br />

19.1.1819 ist Jürgen Bernd zu Hoene auf dem Erbe verstorben. Seine Witwe Anna<br />

Margaretha geb. Eveslage erreichte ein Alter von 81 Jahren und verschied am 9.1.1847.<br />

1827 ist die Größe des Colonates 54 ha (???).<br />

1828 dinget Heinrich von der Beeke, gebürtig aus Nortrup, mit der Erbtochter Marie<br />

Elisabeth zu Hoene die Auffahrt. Die Copulation dieser Eheleute wurde am 13.4.1794 durch<br />

priesterliche Hand in Bersenbrück vollzogen. In dieser Ehe wurden 6 Kinder geboren, der am<br />

27.6.1843 geborene Sohn Gerd wurde Anerbe.<br />

1836 wurden die ungewissen Gefälle mit 119 Rth. abgelöst.<br />

1837 hat Johann Heinrich zu Hoene, geb. von der Beeke, die Gefälle an das Amtshaus in<br />

Vörden und an den Richter in Ankum mit 187 Rth. 12 Gr. abgelöst.<br />

11.6.1861 wurde Gerd zu Hoene mit Elisabeth Schmidt aus Tütingen getraut. Ihnen wurden<br />

9 Kinder geboren.<br />

1864 wurde Gerd zu Hoene mit 19 Rth. 15 Gr. 6 Pf. Grundsteuer veranlagt.<br />

1866 Größe des Erbes 151 Morgen 79 Ruthen.<br />

1867 gehörte zu dem Vollerbe Evert zu Hoene auch die Markkötterei Mescher in Hoehne,<br />

die in der Häuserliste von Hastrup unter Nr.13. geführt wurde. Sie war 13 Morgen 107<br />

Ruthen gross und auch nach Ritterrecht eigen an das Kloster Bersenbrück, als Johann<br />

Heinrich von der Becke jetzt zu Hoene sie erwarb. 1846 hat er die Ablösung des Kottens mit<br />

35 Rth. 14 Gg. 2 Pf. erwirkt. Die Grundsteuer fur diesen Kotten betrug 1864 nur 2 Rth. 4 Gr.<br />

8 Pf.<br />

12.3.1883 ist Johann Heinrich von der Beeke genannt zu Hoene entschlafen. Seine Ehefrau<br />

Maria Elisabeth zu Hoene war ihm am 20.11.1847 im Tode vorausgegangen.<br />

15.5.1918 verstarb Elisabeth zu Hoene, geb. Schmidt, ihr Witwer Gerhard oder Gerd zu<br />

Hoene am 26.3.1922.<br />

11.6.1907 führte der Anerbe Theodor zu Hoene, Sohn der Eheleute Gerhard zu Hoene und<br />

Elisabeth Schmidt, seine Herzliebste Rosa Vogelwedde aus Hastrup zum Traualtar. Diese Ehe<br />

war mit 7 Kinder gesegnet.<br />

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Hoine, Bosse.<br />

Dingelregister.<br />

1510 dinget Otto die Vierten garben 12 Jahr in bescheden schulde tho 4 Molt. Roggen, 18<br />

Scheff. Korn, 2½ Molt. Haber, Winkauff ½ tune butter.<br />

1525 dinget Otto den Vierten 12 Jahr in obgen. schulde, Winkauff ½ tune buttern.<br />

1541 dinget Arent den Vierten in obgen. schulde 14 Jahr, Winkauff ½ tune butter. Item<br />

noch fur 1 Jahr, ein Syden Specks.<br />

1556 dingen Otto Sohne Arent und Anna den Vierten in obgen. schulde ihr beiden lebent,<br />

Winkauff 15 Thl.<br />

1578 dinget der Junge Arent den Vierten, wie obgen.<br />

1579 Item tho 4 Malt. Roggen, 18 Scheff. Korn, 3 Malt. Haber.<br />

1580 Item tho 4 Malt. Roggen, 2 Malt. Korn, 3 Malt. Haber.<br />

1587 dinget Arent den Vierten 15 Jahr tho 4 Malt. Roggen, 18 Scheff. Korn, 2½ Malt.<br />

Haber, Winkauff ein halb tune buttern.<br />

1604 dinget Arent den Vierten in obgen. schulde 20 Jahr, Winkauff ein halb tune buttern.<br />

Hausinschriften.<br />

Erbwohnhaus - Giebel zur Strasse - unterster Giebelbalken.<br />

Von uns die Arbeit, von Gott der Segen.<br />

Dieses Haus erbauten im Jahre des Herrn 1920 Theodor zu Hoene und Frau Rosa geb.<br />

Vogelwedde. ( 11.6.1907)<br />

Neuer Schweinestall mit altem Balken als Fenstersturz.<br />

Ao. 1704 den 8 Maius o Gott bewar dis vor Fewrer.<br />

(Dieser Balken wird von dem alten Erbwohnhaus stammen Evert Wissman und Anna Maria<br />

Sandbrink 29.7.1697)<br />

Wagenremise mit altem Balken als Ständer.<br />

Berendt zu Hoene, Catharina Adelheid Brinkhoff Anno 1778 den 5. Mei. ( 5.6.1753)<br />

Heuerhaus - Dielentoreinfahrt.<br />

Juergen Berndt zu Hoene und Anna Margaretha Everslage, Eheleute. ( 20.10.1794)<br />

Ein anderes Heuerhaus, das Hallhus genannt wurde, stand im Jahre 1960 nicht mehr.<br />

Otto zu Hoene jetzt Mertens.<br />

Otto zu Hoene sive Ottke zu Hoene in Hastrup Nr.5. jetzt Mertens.<br />

An Pacht gab der Hof jährlich 4 Malter Roggen, 2 Malter Weisskorn und 2 Malter Hafer.<br />

Diese Pacht wurde später auf die Hälfte heruntergesetzt. (1794)<br />

1 Malter (Molt.); 12 Scheffel.<br />

1 Scheffel; 4 Viertel.<br />

1 Viertel; 4 Becher.<br />

1 Scheffel Roggen ist etwa 44 Pfund.<br />

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1483-1490 Johan tho Hoyne.<br />

1490 Bursscop van Hoyne, Kerspel van Gerden (Gehrde)<br />

Wolteke to Hoyne, 7 Pferde, 2 Ochsen, 7 Kühe, 9 Rinder, 16 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1500 circiter; Bosse und Otte to Hoyne unss 1 Scheff. Rogken, den Koster 1 Sch. und 1 Scheff<br />

Kornes.<br />

Rep.2. Msc.227. Messkornreg. ohne Jahreszahl St.A.O.<br />

1506 Dingelbuch.<br />

Dingen Bossen und seine frouwen die Vierten garben 12 Jahr, tho 4 Malt. Roggen, 2 Malt.<br />

Korn, 2 Malt. Haber.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1515 der Junge Bosse ein Infahrt gedinget nach lauth einer Nottelen (Nottule) für 25<br />

Goldgulden.<br />

1515 dinget Bossen den Vierten 12 Jahr in obgen. schulde, Winkauff ½ tune butter.<br />

1519 im Kornregister wieder gedinget. Winkauff ½ tune butter.<br />

1535 dinget Bosse den Vierten 12 Jahr in obgen. schulde, Winkauff ½ tune butter.<br />

1532 Bursscop tho Hoyne, Berssenbruggen.<br />

Bosse to Hoyne, Hussh./Hussfr. 2, Kynder 4, 3 Marck 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1541 Lubbert Welp seiner Tochter Annen zu Bossen Sohne Arent zur Infahrt geben 16 Thl.<br />

1542 Bursscop Hone, Herman Arndt to Hone<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Türkensch. Reg. St.A.O.<br />

1550 Bosse tho Hoyne 9 Ko Osse, 18 Smal(rinder), 33 Swyn, 9 Pert., 5 Marc 7 Schill. 3 Pf. ddt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Amt Vörden Viehsch. Reg. 1550 St.A.O.<br />

1556 Dingelbuch.<br />

Dingen Bossen Arent und Anna den Vierten in ertgen. schulde, Winkauff 11½ Thl. und sein<br />

ihme 16 Jahr gegeben.<br />

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1580 Arent und Annen Tochter Anna ist freigekaufft für 7 Thl., ist kommen in Jost Wettes<br />

guet. (Waterman)<br />

1587 Kornregister.<br />

Dinget der Alte Arent die Vierten in obgen. schulde ein Jahr, Winkauff 1 Lubbelinch.<br />

1588 Winkauff ein Lubbelinch.<br />

1589 Burschaft Hoine, Bossen Berndt 3 Daller Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1589 Wolteke zu Hone und Switerinch zu Druchern für eine Tochter Catharinen dingen die<br />

Infahrt zu 90 Thl. Wolteken Suisters Greta und N. friessland, item 2 broders in friessland,<br />

Arent und Johan.<br />

1590 Winkauff ein Kalff.<br />

Alss der Sohne Wolteke das Erbe angenohmen und in schulde gepacht, gestalt er die pfacht<br />

nicht betzahlen konnen, haben zwo burgen sich da fur Ingestellet und Jahrlich gedinget.<br />

Winkauff ein paar honer und den Vierten ausgenohmen.<br />

1601 Burschup Hoene, Erve, Wolteke tho Hoene, Trine uxor, Mencke famulus, Johan<br />

famulus, Trine famula. Ein Kopfschatzbetrag ist nicht angegeben. Wahrscheinlich konnte die<br />

Steuer nicht entrichtet werden.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.2. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1613 Anna zu Hoene, so in Watermans Erbe gekommen, und ist ihr Dochter Anna uns zur<br />

Wiederwechsel gegeben und dieselbe mit 3 Kinderen freigekauft für 7 Thl.<br />

1613 alss für obgen. (siehe 1588) Annen freikauff, ihre Tochter alhier zur Wechsel worden,<br />

hatt selbige Tochter Anna sich mit 3 Kinderen freigekaufft für 7 Thl.<br />

NB. dass obgen. (Wolteke zu Hoene und Catharina Schwietering) das Erbe in guten stande<br />

empfangen, und gleichwoll gruse (grosse) schulde bei 2500 Thl. darin gepracht, gestalt<br />

obgen. Wolteke Ao. 1616 in gruser armut gestorben, und also nichts geerbtheilet.<br />

1618 dinget Gerd Koper, durch Unterhandlung des Richters zum Vorden zu der Wittwen ein<br />

Infart und zugleich den Virten 12 Jahr fur 18 Thl. Ist dabei Vorabscheiden Weielen 7 Kinder<br />

Vorhanden, dass die 4 eltisten Jeglich mit 20 Rth. ein abstand gethan und die drei Jungsten,<br />

sollen kunfftig mit sein Gerts drei habende, so frei gepleiben, Kinder zu dem erbe gleich<br />

nahe sein, und da mans guet achtet, soll das erbe mit der beiden Kinder wieder besetzet<br />

werden. Darauf ein Richtschein Vorfertigtt.<br />

1618 leiht Gerd Koper 36 Rth. von Henrich Nagelschmidt.<br />

1624 leiht Gerd Koper 24 Rth. von Henrich Nagelschmidt.<br />

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Diese Gelder benötigte Gerd Koper jetzt tho Hoene sicherlich zur Abfindung der 4 Kinder aus<br />

erster Ehe seiner Frau, wie es 1618 erwähnt ist.<br />

1627 Salig Gerd Koper in ahrmut verstorben und nichts davon geerbtheilt. Saligen Wolteken<br />

Suister und Broder alle verstorben, theilss nach friessland gezogen. Wolteken und Trinen<br />

Kinder; Arent, Herman, Wolteke, Otteke der Anerbe und Anneke befriehet an Herman<br />

Eilerman, deren Kinder; Memeke und Trineke.<br />

1627 nach Wolteken Ableben scheinen die Ländereien von dem Kloster verpachtet zu sein,<br />

um die Gläubiger zu befriedigen. Vor dem Nachbarhofe Arendt zu Hoene heisst es im Jahre<br />

1656, dass es wueste ist und die Ländereien an Bersenbrücker verheuert sind.<br />

1649 wird Juergen zu Hoene auf dem Erbe Ottken zu Hoene genannt.<br />

NB. Über diesen konnte aber nichts in nähere Erfahrung gebracht werden.<br />

Lagerbuch Gehrde, Twelbeck 1867.<br />

1659 Bauerschaft Hoene, Otto zu Hoene 2 Pferde, 3 Kühe, 4 Schafe. Viehschatz jedesmal 2<br />

Rth. 15 Schill. 3 Pf.<br />

Schure 1 Kuh. Viehschatz jedesmal 9 Schill.<br />

Backhaus 1 Kuh, 1 Schwein, 2 Schafe. Viehschatz jedesmal 12 Schill. 6 Pf.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

1667 Kirchspiel Gerde, Bauerschaft Hoene, geheele Erbe.<br />

Otto zu Hoene 1 Hauptfeuerstette, Schuere Anneke 1 Nebenfeuerstette, Backhaus 1<br />

Nebenfeuerstette.<br />

Eigenbehöriger Stette Land nach Scheffelsaat, so etwa zur Heuer thut;<br />

1 Rth. ½ Rth.<br />

----- ------<br />

24 60<br />

Eigen frey Holtz gewachss oder Wiesen Kampf nach Scheffelsaat; 3<br />

Wiesen Wachs nach Fuder; 3.<br />

Gartenland nach Scheffelsaat; 3.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Konskriptionsreg. vom 28.2.1667 St.A.O.<br />

16.7.1669 die Gehrder Eingesessenen richten durch ihre Bauerrichter ein Gesuch an den<br />

Geheimen Rath zu Osnabrück um Erlass der Brüchten von 100 Rth. und 22 Thl. Ambtsgelder,<br />

die im Streitfalle des Vogelschiessens verhängt waren. Otto tho Hoene, Bauerrichter zu<br />

Hoene, Gerdt Schoeneberg, Bauerrichter zu Ruess<strong>for</strong>t, Everd Wesseling, Gehrder<br />

Bauerschaft, Berend Wehlage in der Heller Bauerschaft, Johan Vornholt, Bauerrichter zu<br />

Drehle, Kirchspiel Eingesessene.<br />

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20.10.1693 Juergen tho Hoyne seine Auffahrt mit Margaretha Adelheid Rosengarten, den<br />

Sterbefall seiner seligen Eltern (die nicht genannt werden), den Freibrief seiner Schwester<br />

Tabeken, für 30 Thl.<br />

Juergen tho Hoyne und Margaretha Rosengarten, als deren Kinder werden genannt; Anna<br />

Catharina, * ca 1695, Herman, * ca 1696, Anna Adelheid, 1738 frei, Tabe Elisabeth 1738 frei,<br />

Lisabeth 1738 frei (diese im Taufbuch nicht zu finden), Margaretha Adelheid 1749 frei,<br />

Lucas, Col., 1744 Auffahrt Anna Margaretha von Bokel. (Margaretha Bockel)<br />

Das Taufbuch der Kirche zu Bersenbrück weist nur 14 Kinder der Eheleute aus. Wenn aber<br />

die 1738 freigekaufte Lisabeth nicht mit der ebenfalls 1738 freigekauften Tabe Elisabeth<br />

personengleich ist, wären es 15 Kinder gewesen.<br />

1697 Juergens Brüder Otto und Johan zu Hoene sind noch eigen.<br />

1714 wohnten in Watermans neuem Hause zu Gehrde Trinke zu Hoene und Anna Schoene.<br />

Beide gaben zusammen 3 Schill. 6 Pf. für Anschaffung des neuen Kirchenkelches der Kirche<br />

zu Gehrde.29.8.1719 ist der Augenschein hinter des Husern Buerwische gehalten und<br />

befunden worden, dass Juergen von Hoene des Husern Graben, so an des Hoener<br />

Plaggenmatt schliesset, ausgemuddert und ausgegraben, und die Erde auf sein Hoener<br />

Plaggenmatt geworffen, an bey auch von Huesern seinen Uffer die Ellern, so über den<br />

Graben gewachsen, abgehauen und weggefahren.<br />

Rep.124. IV. Nr.2. Holzungsprotokolle der Gohmark St.A.O.<br />

1723 Extract von der Bauerschaft Hoene, Volle Erbe Juergen Hoene.<br />

Malt. Scheff.<br />

Gartenlandt 4,50<br />

Saatlandt 7 10,06<br />

Wiesenlandt 1 0,49<br />

Holtzlandt 7<br />

Weydelandt 2 10,06<br />

Summarum aller Ländereien 12 Malt. 9 Scheff. 1 Becher.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.19. Bl.69Rs.-70Vs. St.A.O.<br />

1723 Praestationes von Hoene, Juergen Hoene ein Volle Erbe. Dienstpflichtig nach<br />

Bersenbrück umb 14 Tage mit 1 Spann. Rth. Sch. Pf.<br />

Monatschatz vollen anschlags 1. -5. -3.<br />

Rauchschatz auf 1 Mahl 2. --. --.<br />

Rauchschatz von Heuerleute -. 15. -9.<br />

Neu Jahresgeld 1. -5. -3.<br />

Meygeld 2. -6. --.<br />

Herbstschatz -. -5. 10.<br />

Am Ambte 8 Scheffel Habern und 1 Huhn.<br />

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An Pastoren 1 Scheffel Rocken, ½ Scheffel Habern.<br />

An Richter in Ankum 1 Scheff. Habern und 10 Roggen Garben.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.64Rs.-65Vs. St.A.O.<br />

1744 Johann Lucas zu Hoene und Margrete Bockel dingen die Auffahrt, ihre Kinder;<br />

Catharina Margaretha 1770 frei, Johann Hermann, Jürgen und Johann Gerd.<br />

1773 Johann Gerd zu Hoene dinget mit Marie Catharina Wissmann, Colons Tochter, die<br />

Auffahrt, ihre Kinder; Johann 1817 frei, Johann Caspar 1817 frei, Theodor 1817 frei, Anna<br />

Maria 1817 frei, heiratet Husern, und Bernhard Heinrich.<br />

1817 Bernhard Heinrich zu Hoene dinget mit Maria Gertrud Huedepohl, Tochter des Johann<br />

Bernhard Huedepohl in Rieste, die Auffahrt. Diese Eheleute wurden mit 10 Kindern<br />

gesegnet. Der 1831 geborene Sohn Gerhard Heinrich wurde Anerbe. Er freite am 2.4.1856<br />

Margaretha Elisabeth zu Hoene und nach deren Ableben 1871, Lisette Eil<strong>for</strong>t.<br />

1839 hat Bernhard Heinrich (auch Johann Bernhard Heinrich) zu Hoene das Mai- oder<br />

Rindgeld, den Herbstschatz, das Dienstgeld, den Hafer und die Roggengarben mit 176 Rth. 9<br />

Gg. 4 Pf. abgelöst.<br />

1842 wurden die ungewissen Gefälle und Dienste mit 219 Rth. 14 Gg. 10 Pf. abgelöst.<br />

1847 betrug die Ablösung 424 Rth. 1 Gr. 1 Pf. für 2 Malter Roggen, 1 Malter Weisskorn, 1<br />

Malter Hafer und 1 Huhn.<br />

1864 ist die Grundsteuerveranlagung 19 Rth. 14 Gr. 4 Pf.<br />

Lagerbuch Gehrde, Twelbeck 1867.<br />

1866 Größe des Colonats 136 Morgen 103 Ruthen.<br />

8.10.1879 haben Gerhard Mertens und Maria von Hoene geheiratet. Dr. Phil. Prof. Heinrich<br />

von Hoene, geboren am 5.1.1857, hat auf das Anerberecht zugunsten seiner Schwester<br />

Maria, verehel. Mertens, verzichtet. Durch die Abtretung kam das Erbe an die Fam.<br />

Mertens.<br />

2.12.1892 verstarb der am 16.12.1866 geborene Anerbe Theodor von Hoene, sodass das<br />

Anerberecht auf seinen vorgenannten Bruder Dr. Phil. Prof. Heinrich von Hoene fiel, der<br />

dann zugunsten seiner Schwester Maria verzichtete.<br />

Hoeverkamp.<br />

In dem südlichen Teile des schönen <strong>Artland</strong>es im Osnabrücker Nordland liegt das Kirchdorf<br />

Gehrde, das die Bauerschaften Gehrde, Rüs<strong>for</strong>t, Helle, Gross-Drehle und Klein-Drehle<br />

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umfasst. Der Bauernhof Hoeverkamp, der in in Registern des 19. Jahrhunderts stets als ein<br />

Markkotten bezeichnet wird, liegt in der Bauerschaft Rüs<strong>for</strong>t, welche schon 1659, 32, und<br />

1790, 36, Markkotten aufweist. Unter diesen Markkotten fällt der Markkotten Hoeverkamp<br />

durch seine Lage und Größe besonders auf. Er liegt an der äussersten Ecke der Rüs<strong>for</strong>ter<br />

Mark und ist an Ländereien dreimal größer als die übrigen Kotten. Über seine Gründung ist<br />

bislang nichts bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass er als ein Erbkotten um 1300 herum<br />

angelegt, aber wegen seiner geringen Wirtschaftlichkeit hernach als ein Markkotten<br />

steuerlich eingestuft wurde. Diese Annahme findet ihre Erhärtung in dem Viehschatzregister<br />

von 1659, in welchem er als ein Erbkotten geführt. Der Name Hoeverkamp ist topographisch<br />

und ist im Laufe der Zeit aus der ursprünglichen Form Hovelenkamp, Hovelkamp,<br />

Hoevelkamp entstanden. Er zeigt an, dass die Hauptackerfläche des Hofes ein etwas höher<br />

gelegener Kamp auf einem Hövel (Hügel) war, während seine anderen Ländereien in der<br />

Niederung damals durch Überflutungen oft keine oder nur geringe Erträge zeigtigten.<br />

1475 wird der Kotten urkundlich zuerst genannt. In diesem Jahre nahm der Besitzer, ein<br />

freier Mann, Tepe Hovelencampe ein Darlehn von 24 Mark Osnabrücker Pfennige bei der<br />

Verwaltung des Hospitals Twente, das vor Osnabrück lag, auf, welches Kapital mit 18<br />

Schillingen ährlich zu verzinsen war. 24 Mark Osnabrücker Pfennige waren damals viel Geld,<br />

das in unsere heutige Währung wohl kaum umgerechnet werden kann. Diese Anleihe zeigt,<br />

dass es sich um einen größeren Hof als einen Markkotten handelt und der Besitzer arg<br />

verschuldet war. Die Nachricht darüber lautet;<br />

25.4.1475 vor Arnoldus Rense, geschworenem Richter zu Quakenbrück, verkauft Tepe<br />

Hovelencampe dem Giseke Krevinckhues, Verweser des Twente-Hospitals vor Osnabrück, 18<br />

Schilling jährlich rueckkaeufliche Rente aus seinen allodialen (freien) Erbe, genannt der<br />

Hovelenkamp, und allem Zubehoer in der Bauerschaft Rues<strong>for</strong>de im Kirchspiel Gerde fuer 24<br />

Mark Osnabrücker Pfennige.<br />

Zeugen; Johannes von Hamelen, Johannes Tyner, Gerhardus Weyger.<br />

Die Ehefrau des Tepe Hovelencampe hiess Talcke, seine Kinder waren; Tobe, Lampeke,<br />

Luecke und Elseke.<br />

Siegel des Arnoldus Rense.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.549 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

Nach Verlauf eines Jahrzehnt ist Tepe Hovelencampe so verschuldet, dass er nicht einmal<br />

die Zinsen an das Hospital Twente entrichten kann. Im Jahre 1488 ist er gezwungen, sein<br />

freies Erbe an das Hospital zu verkaufen. Er und seine Familie bleiben zwar freie Leute,<br />

jedoch ist er jetzt nur Pächter seiner Stätte und hat an Pacht jährlich 1 Gulden und 18<br />

Schilling zu zahlen. In diesem Kaufvertrag werden wiederum seine Frau Taleke und Kinder,<br />

die sich um die Töchter Taleke und Hille vermehrt haben, genannt. Der Sohn Lambert (1475<br />

Lampeke) ist beim Abschluss des Vertrages nicht anwesend und wird als abwesend<br />

bezeichnet. Wahrscheinlich wohnte Lambert schon zu dieser Zeit in Damme.<br />

16.6.1488 vor Wylke Steinman, geschworenen Richter des Bischofs von Osnabrück, zu<br />

Ankum, verkauft Tepe ton Hovelkampe dem Johannes Scutte, Verweser des Twente-<br />

Siechenhauses, sein allodiales Erbe und Gut und ist das ewige Erbrecht (ervetale) daran,<br />

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naemlich den Hovelkamp in den 2 Marken und Bauerschaften zu Rues<strong>for</strong>d und Gerde fuer<br />

16½ Mark dem genannten Hospitale versessener Zinsen, doch mit dem Vorbehalt, dass er<br />

genanntes Erbe bis zu seinem Tode bewohnen und bebauen darf fuer 1 Gulden und 18<br />

Schillinge jährliche Rente.<br />

Zeugen Herman Grundick, Wernecke Thuck, Tebbe by der Beke.<br />

Die Ehefrau des Tepe Hovelkamp hiess Taleke, seine Kinder waren; Tabe, Taleke, Hille,<br />

Luecke, Elseke und Lambert abwesend.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.586 Stadtarchiv. St.A.O.00<br />

1489/90 Bursscop Rus<strong>for</strong>de, Tepe Hovelkamp 2 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 2 Rinder, 8<br />

Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1490 verzichtet der Sohn Lambert Hovelkamp, der jetzt in Damme wohnt, auf alle<br />

Ansprüche an das Erbe zu Gunsten des Twente-Hospitals und lässt sich am selbigen in die<br />

Hodes des Hospitals aufnehmen.<br />

5.3.1490 vor Konradus Meleman, Richter der Stadt Osnabrück, verzichtet Lambert<br />

Hovelkamp aus dem Kirchspiel Gerde von dem Erbe zum Hovelkampe auf alle Ansprueche<br />

an dieses Erbe zu Gunsten des Twente-Hospitals.<br />

Zeugen; Johan Ledebur, Johan Domhof, der Schomaker.<br />

Siegel des Konradus Meleman.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.590 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

5.3.1490 Herman Duvel, Hofmeister des Twente-Hospitals vor Osnabrück, nimmt mit Wissen<br />

und Willen des Gerhard Buter, Verwesers des genannten Hospitals, den Lambert Hovelkamp<br />

aus dem Kirchspiel Gehrde, der bis jetzt im Kirchspiel Damme gewohnt hatte, zu einem<br />

Freien, und Wachszinsigen, des Heiligen Antonius, der Heiligen Elisabeth, des genannten<br />

Hospitals und des Rathes von Osnabrück an, gegen eine jährliche Abgabe von 12 Pfennigen<br />

am Sonntag vor Gutenmontag (Trinitatis) und das oberste Kleid, wer in dieser Achte und<br />

Recht oder Hode stirbt, welches jedoch seine Freunde mit 3 Schillingen lösen können. Bei<br />

etwaigen Austritt hat er 3 Schillinge zu zahlen, wie dem Rath 3 Schilling bei seiner<br />

Entlassung.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.501 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

Wahrscheinlich geschah dieser Verzicht des Lambert Hovelkamp weil der Vater Tepe<br />

Hovelkamp gestorben war und eine Schwester Lamberts mit ihrem Ehemanne den Hof<br />

antreten wollte, denn 1512 wird ein Roleff Hovelkamp genannt und 1497 heisst es, dass das<br />

Colonat auf 12 Jahre verpachtet ist.<br />

1512 Rüs<strong>for</strong>de, Roleff Hovelkamp 5 dt. 20 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

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1537 bewirtschaftet ein Tabe Hovelkamp den Hof und ist bei dem Twente-Hospital mit<br />

seinen Zahlungen weit im Rückstand. Das Hospital betreibt nun seine Abmeierung. Es<br />

kommt aber zu einem Vergleich. Tabe Hovelkamp blieb auf Lebenszeit Pächter auf dem<br />

Hofe, musste aber für sich, seine Frau und Kinder auf Leibzuchtsrecht völlig verzichten. Das<br />

meint, dass nach Tabes Tode die Familie den Hof völlig verlassen muss. Es bestand aber die<br />

Möglichkeit, dass eins seiner freien Kinder, wenn es sich in die Leibeigenschaft des Hospitals<br />

begibt, als ein Upsitter den Kotten weiter bewirtschaften kann. Ob obengenannter Tabe<br />

Hovelkamp Sohn oder Grosssohn des Tepe Hovelkampe gewesen ist, kann nur vermutet<br />

werden.<br />

1.12.1537 vor Otto Spiker, Gograf zu Osnabrück, wird im Äusserungsverfahren zu Gogericht<br />

und gemeinen Landrecht Tabe Hovelkamp von Hovelkampe Erbe im Kirchspiel Gehrde<br />

wegen versessener Zinsen zu Gunsten des Twente-Hospitals geäussert.<br />

Zeugen; Johan Brun Johan, Johan Bueth, Juergen Blotevogell.<br />

Siegel Otto Spiker.<br />

Dazu 2 Briefe des Gografen an den Pastor zu Gehrde, 1 Original und eine Abschrift, mit der<br />

Bitte um Verkündigung von der Kanzel;<br />

a) Leive Her Pastor wilt kuendigen, dat wy Otto Spiker, des hoichwerdigen vormogen<br />

Fuersten und Herrn Heren Frantz Konfirmatoren to Muenster und Ossenbruegge<br />

administratoris to Minden und unses genedigen Forsten und Heren gesworen Gogreve to<br />

Ossenbruegge doen eynen Jederen witlich kundt und apenbar, dat Thonies Aspelaen hefft<br />

vor und wegen des achtbaren Herman Sanders nu tor tidt verwarer der armen Saken ton<br />

Twente to Gogerichte und na gemeinem Landrechteipgebaden eyn der vorgemelte armen<br />

erwe und gude de Hovelkamp geheten in den tween marcken und Burschup to Rues<strong>for</strong>de<br />

und Gerde und in sulven Kerspel to Gerde belegen myt alle den vorgemelten erven older<br />

und nyer tobehorige an der wer to sees wecken und dren Dagen na Gogerichtsrechte<br />

derhalven so hebbe wy gelecht und leggen angetogen parten ock den besitter gebruker oft<br />

Teler eyner stevelieken Richtedach namtliken am Dage egidii den morgen to tein uren aldar<br />

ere Segela und breve vorbringen und gerichtliken anteken laten und vort to sehen und<br />

gewen dat myt angestalter utteringe na rechte <strong>for</strong>tgefaren werde orkundt unses Ingesegels<br />

upt Spatium desses brewes gedruckt mitweckens na Margareta virginis anno im 1537.<br />

b) Lewe Her pastor wilt kuendigen dat wy Otto Spiker des Hoichwerdigen vermogen<br />

<strong>for</strong>sten und Heren Frantz Konfirmatoren to Munster und Osenbrugge administratoris to<br />

Minden pp. unses genedigen <strong>for</strong>sten und Heren gesworen gograve to Osenbrugge doen<br />

eynen Ideren wiltlich kundt und apenbar dat Thonies Aspelaen hefft vor uns van wegen des<br />

achtbaren Herman Sander nu tor tidt vorwarers der armen Saken ton Twente to gogericht<br />

und na gemeinen Lanrechte upgebaden eynen der vorgemelte armen ervede Hovelkamp<br />

geheten in den tween Marken und Burschup to Rues<strong>for</strong>t und gerde und in suelven Kerspel<br />

to Gerde belegen myt alle des vorgemelte erves olden und nier tobehoringe der de wer to<br />

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sees wecken und dren dage na gogerichtes recht der halven so hebbe wy gelacht und leggen<br />

angetagen parten ock den besitter gebrucker oft teler eynen steveliken richtedag namtlich<br />

an gudensdage na Galle abbatis den morgen to tein uren vor den Lowen und gogerichte<br />

bynnen Osenbruegk to synde aldar er Segeln und breve vorbringen und gerichtliken anteken<br />

laten und vort to sehen und heven dat angestelte untterunge na rechte gendiget und<br />

geschlozten werde urkundt unser Ingesegelen upt Spatium desses breves gedruckt am dage<br />

egidii anno pp. Im 1537.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.716 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

c) Wy Otto Spyker des Hoichwerdigen vermogen <strong>for</strong>sten und Heren Frantz<br />

Konfirmatoren to Munster und Osenbrugge administratoris to Minden pp. unses genedigen<br />

<strong>for</strong>sten und Heren gesworen gograve to Osenbrugge ankennet und betuget apenbar in<br />

dessen breve dat vor uns gekomen is in Gerichte Thonies Aspelaen und hefft vor uns wegen<br />

des achtbaren Herman Sanders Lonheren uth bevel Borgermesters und Rates der Stadt<br />

Osenbruegge, verwerer der armen saken ton Twente vor Osenbruegge to Gogerichte und na<br />

gemeinen Landrechte upgebaden eyn der vorgemelte armen erve und gudt Hovelkampes<br />

erve geheten welke nu Tabe thon Hovelkampe telet und bauet im Kerspel to Gerde belegen<br />

myt alle des vorgemelte erves older und nyer tobehoringe und tosage de vorgemelte Armen<br />

dar to hedden erstewerff to Sees wecken und dren dagen myt betekeninge eynes steveliken<br />

Richtedages, anderwerff to sees weken und dren dagenb myt benominge eynes steveliken<br />

Richtedages und derdewerff to sees weken und dren dagen myt ansettung eynes steveliken<br />

richtigen Richtedages by verluste eynes Ideren rechticheit tosage und ansprake alle tydt des<br />

morgens to thein uren vor dem lowen und Gogerichte bynnen Osenbruegge do nu solche<br />

vorgemelte dre upbedinge erstewerf, anderwerf und derdewerf to sees weken und dree<br />

dagene tosamende achtein weken und negen dagen, na rechte Zede (Sitte) und gewonheit<br />

des Gogerichtes und na gemeinen landrechte geschein verkundigen weren eschehede<br />

(eschte) Thonies Aspelaen von uns eme to geven und to dedere twe bescheden na ... dit<br />

vorgemelte erve und gudt na Gogerichts undt na gemeinen Landrecht to schattende dar to<br />

wy ... geven satten und deputerden Gerdt Delbrueggen und Johan van Bremen de beide vor<br />

uns gekomen synt in Gerichtssachen bekanden und tostanden dat se dat vorbenampte erve<br />

undt gudt myt aller older und nyer tobehoringe und gerechticheit werdert und beschatten<br />

hedden, up des vorgemelte vorwarers und Armen ton Twente Segel und Breve tosage und<br />

gerechticheit undt up so ville unkost und schaden als man dar myt gerechte und rechte<br />

upbringen kan, dar vor dat itzgemelte erve und gudt also upgeschattet was Thomas<br />

Aspelaen dat vor gerichtlichten vorkoffte Statius ... to verthein nachten, na rechte Zede und<br />

gewonheit des Gogerichts und na gemeinen Landrechte welke vorgemelte upbedinge<br />

erstewerf anderwerf und derdewerf to Sess wecken und dren Sondagen myt ansettunge<br />

dren uthgekundigeden Richtedage im Kerspel to Gerde dar ume ist geutterde Erve belegen<br />

und in den ver kerspelkerken bynnen Osenbruegge apenbar van den predickstole<br />

gekundiget synt, so Thomas Aspelaen sachte de kundigen Zedelen to verkundigen bestalt<br />

hedde und hefft das wider Ingerichte getovet und lesen laten der versegede exequerde<br />

utterzedeln van uns gogreve versegelt, dat solcke ock to dren Sondagen im Kerspel to Gerde<br />

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apenbar van dessen predickstohle verkundiget ware und also up den lesten pflichtigen<br />

Richtedag hefft Thomas Aspelaen van wegen eynes partes und to behoff der armen<br />

vorgemelt vor synen tettel dar up he sodan utterunge angestalt vorgebracht und<br />

gerichtlichen lesen laten eynen loffwerdigen erstkopbref, dar inne tor tidt de vorwarer der<br />

vorgemelte armen dat geutterte erve erflich an sich gekofft, na wideren Inholt des ... breves<br />

des da dat ... holt dusend ver hundert acht und achtensich in ... stins v... up welcken<br />

gelesenen breff Tabe Hovelkamp, nu tor tydt des geutterten erwes besitter myt syner<br />

fruentschup acht und bereit gebedenen und dar negest vormit ... Joste plessen gerichtliken<br />

vortellen laten, dat gemelte Tabe den vorbeorten Armen s...niger Jarrente wol gestaendiich,<br />

und bekunt ist enbauen den vorgemelte Armen in dem geuterden erve und gudte<br />

mynerleeye egendom ofte gerichticheit, und hefft wider van uns Gogreven ges..nen, wy<br />

eme des ingelichen kopbreves Kopie und geborlichst tydt dar entgegen syner Insage, amtes<br />

halven d.... und vergunnen wolden, dar up hefft Thomas Aspelaen na geholden berade und<br />

uthdacheten Herman Sanders synes principalis rechtes ord... gefraget na den Tabe<br />

Hovelkamp sich tegen synen principali tor Jegenwer begeben und des vorgebrachten<br />

erfkopbreves copiam und tydt syner Insage gesinne, und da vorgemelte Tabe under dessen<br />

gerichte nicht besitten noch dar mede tobekommede sy, oft he dan echt schuldig genogsam<br />

borgen und geloven to stellen de sake alher myt rechte uthtodregen, und so he dar<br />

naderfaellig worde synen parte geladenen unkost und schaden to entrichtend, welcker<br />

ordert wy bestaveden und wort vor unbeschulden recht upgefunden, dweile sich bemelte<br />

Tabe in dyt gerichte begeven und dar under nicht gesetten sy he schuldig borgen und<br />

geloven to stellen, so he nedervellig werde dem parte kost und schaden to entrichtende,<br />

und dessen sacht (vorbeholtlich geborlicher appellation) alhir gyner Borgen noch pande<br />

wetten tobekommen hefft, Tabe vorgemelt wie erwe upgelacht, myt synen upgerechteden<br />

lifflichen vingern rechtesgeneden eides wy erwe staveden to gade und synen hilligen<br />

gesworen und gelowet so ... saken vellich erkennt werde synen Jegenparte kost und<br />

schaden to enrichtend, und de sake alhir vorbeholtlich geborlike appellation to vulendigen<br />

und uthodregen, dar negest hebbe wy Taben Hovelkampe des Ingelachten erfkopbreves<br />

Kopien in sees weken und dren Dagen by verluste der saken, dar entegen gegenwer und<br />

gerichtliche Insage vortobringen myt rechte to erkennen laten, welcker oick also von beiden<br />

parten angenommen. So nu over de angenomme sees wecken und dre dage der Insage<br />

vorbygelegen, und oick nymant mer myt Jenigen Segelen breven tosagen oder anspraken<br />

vorgekommen is vorgemelter Herman Sanders myt samt synen vorspraken weder und vor<br />

uns Ingerichte erschenen erwachtende und gewordende was Tabe Hovelkamp tegen synen<br />

Ingelachten Kopbreff tor Insage angewende worden, dwile over up denstevelichen<br />

angenamen Richtedach Tabe Hovelkamp utheblewen und nymandt vulmechtig ohne<br />

tovernotsynnen Ingerichte geschickt, und dar myt syner Insage und jegenwer sumich und<br />

nederfellich geworden, hefft Thomas Aspelaen van wegen synes principalis gerichtlichen<br />

vortalt, wo de vorgemelte Armen und gudes na Inholt vorgebrachter gelesener segeln und<br />

breve, rechte erfliche egeners waren, und wolde de vorgemelte verwarer myt eren<br />

egendome Segeln und breven dar nicht afterdan oder affgeuttert wessen, derhalben her<br />

sich to den vorgemelte geutterten Erve und gude in behoff wo vorgemelte myt rechte<br />

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getagen sich des bynnen geberlichen tiden underwiden, und dat sullte mit aller older und<br />

nyer tobehoringe van Statius Porden, so he vor uns tostant gerichtlichen weder<br />

angenommen u.s.w.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.716 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

Des langen Schriftstückes kurzer Sinn ist; die Stätte wurde geäussert.<br />

12.12.1538 Herman Lauder, Verweser des Twente-Hospitals vor Osnabrück, gibt dem<br />

bescheiden Tabe Hovelkamp auf lebenszeit Hovelkamps Erbe im Kirchspiel Gehrde, welches<br />

genannter Tabe schon bisher bebaut hat, in Winn gegen eine jährliche Abgabe von 2<br />

Rheinischen Gulden, 1 paar Maihühnern und 1 Stoppelgans, ohne Vorbehalt des<br />

Leibzuchtsrechts für seine Witwe und Kinder, jedoch mag sich eins der Kinder mit Willen des<br />

Raths mit einer Eigenbehörigen des Raths verehelichen und sich in Meigersstatt to<br />

ervedelen zu eigen geben.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.723 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

1542 Bursscop Russ<strong>for</strong>de, Tobe Hovelkamp.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden Türkensch. Reg. St.A.O.<br />

13.4.1548 vor Johan Barnstorp, geschworenen Richter zu Vörden, lässt Johan Stuveman,<br />

Verweser des Twente-Hospitals vor Osnabrück, vermittelst Dirich Kremers, Bürgermeister zu<br />

Vörden, seines Worthalters, nach Verkündigung eines Richttages von der Kanzel zu Gehrde<br />

des genannten Hospitals Erbe, genannt Hovelkamps Erbe im Kirchspiel Gehrde, wlches<br />

weyland Tabe Hovelkamp im Leibzuchtswinne gehabt hat, bekümmern und sich vom Gericht<br />

ein Beweisthum erteilen des Inhaltes, dass der Gutsherr für die von einem Pächter auf das<br />

Gut gemachten Schulden nur im Betrage von 5 Schillingen haftbar sei.<br />

Zeugen; Hinrich Stich<strong>for</strong>t, Wessel Dueker.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.748 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

4.10.1548 vor Heinrich Appelboem, geschworener Richter der Stadt Osnabrück, vertauscht<br />

der würdige Herr Jost Wetter, Pastor zu Gehrde, den Eigenbehörigen der Kirche zu Gehrde,<br />

Lampe Hovelkamp, dem Hospital zu Twente gegen Johan Sudow, natürlichen Sohn der Anna<br />

Sudow.<br />

Zeugen; Frederick Wetter, Johan Vortkamp, Ratmänner zu Osnabrück.<br />

Siegel des Heinrich Appelboem und Jost Wetter.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.749 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

25.10.1548 Franns H. Leyninck, Drost zu Vörden, vertauscht für den Bischof zu Osnabrück<br />

dessen Eigenbehörige Katharina zu Wenstrup, Tochter des Arends zu Wenstrup, dem Johan<br />

Stueverman, Vorsteher des Twente-Hospitals, um sie auf Hovelkamps Erbe zu setzen, gegen<br />

Anna to Sodeburen, Tochter Kerstens to Sodeburen und Gretes, von dem Erbe to Sodeburen<br />

im Kirchspiel Wersen.<br />

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Zeugen; Dirick Kremer, Dirich Flogel, beide Bürgermeister zu Vörden.<br />

Siegel des Drosten Franz Luening.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.751 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

1549 vor Johan Barnstorp, geschworenen Richter zu Vörden, geben sich Lampeken ton<br />

Hovelkampe und Katharine, seine Ehefrau, dem Twente-Hospital (Verweser Johan<br />

Stuveman), eigen zur Erteilung und zur Dienstbarkeit.<br />

Des Richters Siegel hängt an.<br />

Dep.3a. 2 Milde Stiftungen Band I. Nr.752 Stadtarchiv. St.A.O.<br />

1550 Rüs<strong>for</strong>de, Tabe Hovelkamp, 6 Kühe-Ochsen, 8 Rinder, 10 Swyn, 7 Pert, 3 Marck 4 Schill.<br />

6 Din. Viehschatz.<br />

Gehrde, Lücke thom Hovelkamp, 2 Kühe, 2 Rinder, 3 Swyn.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Amt Vörden St.A.O.<br />

Aus der Urtkunde vom 13.4.1548 geht hervor, dass Tabe Hovelkamp kurz vorher gestorben<br />

ist, aber in dem Viehschatzregister vom Jahre 1550 ist der Name Tabe Huelkamp<br />

(Hovelkamp) noch weiter geschleppt, obgleich ein neuer Besitzer bereits Einzug in den<br />

Kotten gehalten hat. Es bewirbt sich nun um den vacanten Kotten ein Lampe Hovelkamp,<br />

der an die Kirche zu Gehrde eigenbehörig ist. Der Pastor Jost Wetter zu Gehrde entlässt<br />

Lampe Hovelkamp aus dem Eigentum und erhält dafür Johan Sudow, unehelicher Sohn der<br />

Anna Sudow, von dem Hospital zu Twente. Die gewählte Braut des Lampe Hovelkamp ist<br />

Katharine zu Wenstrup, die Landesherrn eigen ist. Sie wird gewechselt mit Anna von<br />

Sodeburen, die an das Hospital Twente leibeigen ist. Nachdem der Austausch der<br />

eigenbehörigen Brautleute volzogen und die Copulation erfolgt ist, geben sich die Eheleute<br />

anno 1549 eigen. Die Nachricht über die Eigengift lautet;<br />

1549 vor Johan Barnstorp, geschworenen Richter zu Vörden, geben sich Lampeken ton<br />

Hovelkampe und Katharine, seine Ehefrau dem Twente-Hospital, Verweser Johan Stuveman,<br />

eigen zur Erteilung und zur Dienstbarkeit. (Urkunde 752)<br />

Wer nun dieser Lampe oder Lambert Hovelkamp ist, geht aus keiner der Urkunden hervor.<br />

Um einen Sohn des verstorbenen Tabe Hovelkamp wird es sich kaum handeln, denn wie<br />

sollte dieser als lediger Mann und freigeboren in die Hörigkeit der Kirche gekommen sein.<br />

Wahrscheinlich handelt es sich hier um einen Grosssohn oder Neffen des Tabe. Es wird ja<br />

auch in dem Viehschatzregister von 1550 in Gehrde eine Lücke thom Hovelkamp mt 2<br />

Kühen, 2 Rindern und 3 Schweinen genannt. Auf welchem Hofe oder Kotten die Lücke sass<br />

ist ebenfalls nicht zu beantworten. Es könnte aber diese Lücke thom Hovelkamp Mutter des<br />

Lampe Hovelkamp sein. Scheinbar sind aus dieser Ehe Lammert Hovelkamp und Katharine<br />

zu Wenstrup nur Töchter hervorgegangen. Bekannt sind nur die Töchter Aleke und Thale.<br />

Als Aleke 1579 heiratete, lieh der Vater Lampe thon Hovelkampe mit Consens des Twente-<br />

Hospitals 20 Thl. für die Aussteuer an. Der Name des Ehemannes ist nicht bekannt.<br />

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25.4.1579 so bekenne ick Rodolf Hammaker, Vorwarer der Armen thon Twente, vor my und<br />

nyen nhakomlinge, dath ick Lampen thon Hovelkampe sesulvigen Armen Egenbhoerigen,<br />

vorstadet und thogelaten, dath he vor jarlangk moge van Wessel Dueker upnemmen<br />

twintich Daler hoevestols (Kapital), und dessulven gebuerlichen gelttynsen vortinsen,<br />

welche he yn ver Jaren nha dato wedder uthlosen soll, de he tho syner dochter Alken<br />

uthbestadunge gebrukett, gesehen und gegeven den 25. Aprilis im Jare 1579.<br />

Dep.3b. VIII. A. Fach 33. Nr.6. St.A.O.<br />

Thale, die Erbin der Stätte, wurde Ehefrau eines Schulte, der sich wieder Hoeverkamp<br />

nannte, sein Rufname ist aber nicht bekannt.<br />

1589 Kerspell Gerde, Rus<strong>for</strong>de, Lampe Hovelkamp 1 Daller 5 Schill. Viehschatz. Lifftucht<br />

vacat.<br />

Es wird aber als viertletzter Steuerzahler in der Bauerschaft Rus<strong>for</strong>de noch eine Fenne<br />

Hovelkamp genannt, die 10 Schill. Viehschatz zahlt. Wer diese Fenne Hovelkamp ist, kann<br />

mit Sicherheit nicht gesagt werden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

Die Eheleute NN. Schulte sive Hoeverkamp und Thale Hoeverkamp hatten mehrere Kinder<br />

von den bekannt sind; Hille, Trine, Luecke und Arend, der Anerbe.<br />

1601 Bursscop Rues<strong>for</strong>de, Erffkotten;<br />

Alike Hovelkamp vidua 8 Schill., Lampe filius 6 Schill., Evert filius 6 Schill., Alike filia 3 Schill.<br />

Liefftucht;<br />

Herman 1 huss. 6 Schill., Trine uxor 3 Schill.<br />

Evert Thelkamp 1 huss. 6 Schill., Grethe uxor 3 Schill.<br />

Backhaus;<br />

Herman 1 huss., Luecke uxor, pauperes.<br />

Rep.100. Abschn.85. Nr.2. Bl.150 Rs. Personensch. Reg. 1601 St.A.O.<br />

16.9.1606 wurden alle 3 Töchter aus dem Leibeigentum des Hospitals entlassen. Zu dieser<br />

Zeit wird auch der Anerbe Aren Hoeverkamp mit Aleke Telkampf, die uns als seine Ehefrau<br />

bekannt ist, die Auffahrt gedungen haben. Eine Nachricht darüber liegt nicht vor.<br />

Arend Hoevelkamp oder Hoeverkamp und Aleke Telkamp, die von dem Kotten Huelsebusch<br />

stammt, hatten 5 Kinder; Arent, der bald nach seinem Freikauf verstarb, Diedrich, der<br />

Anerbe, Trine, deren Ehemann Thies mit Vorname hiess, Aleke und eine wovon die<br />

unbekannt ist.<br />

1658 Trine Hoevelkamp, deren Eheman Thies hiess, und die selbst noch im Leibeigentum<br />

stand, kaufte 3 Kinder frei für 10 Thl. Im folgenden Jahre wurde Trine von ihrem Bruder<br />

Diedrich freigekauft.<br />

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1658 Trinen Hoevelkamps, so sich nicht frey gekauft, dreyer Kinder Freibriefe 10 Thaler.<br />

1659 Hoevelkamps Frauen Auffahrt und vier Geschwister Freybriefe 50 Thaler.<br />

Fach 33. Nr.2. Lagerbuch des Hof- und Siechenhauses Twente 1773 St.A.O.<br />

1659 Bauerschaft Ruess<strong>for</strong>t, Erbkotten Hovelkamp 2 Pferde, 2 Enter, 3 Kühe, 3 Rinder, 1<br />

Schwein, und zahlt 3 Rth. 10 Schill. 1½ Pf. Viehschatz.<br />

Leibzucht; 1 Kuh, pauper. Huesselte 1 Kuh, pauper.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

1659 erhandelte Diedrich Hoevelkamp die Auffahrt seiner Ehefrau Trine Dawenhausen, die<br />

von dem Rues<strong>for</strong>ter Halberbe Dobbehaus stammt, und die Freiheit seiner 4 Geschwister für<br />

50 Thaler. Die Ehe Hoevelkamp - Dawenhausen oder Dobbehaus war mit 7 Kindern<br />

gesegnet; Aleke, Arend, Trine, Johan, Everd, der Anerbe, ganz incapabel und inqualifiziert zu<br />

allerlei Arbeit, Margaretha, spätere Ehefrau des Johan Caspar Schroeder, Anna, die auf<br />

Hoevelkamp verblieb und mit Arend Schapkaven verehelicht war.<br />

Wann Diedrich Hoevelkamp und seine Frau verstarben ist nicht bekannt, auch nicht wann<br />

der Sohn Evert oder Everd das Erbe antrat. Aus Urkunden jüngeren Datums ergibt sich, dass<br />

Everd Hoevelkamp unverheiratet blieb, immer kränklich war und die Landarbeit kaum<br />

bewältigen konnte. Er nahm daher schon bei Lebzeiten seinen Neffen Caspar Ameling<br />

Schroeder zu sich und vererbte die Stätte an ihn. Everd Hoevelkamp wird 1685 gestorben<br />

sein. Caspar Ameling Schroeder jetzt Hoeverkamp war mit Hille Haverkamp, des Colons<br />

Gerdt Haverkamps Tochter aus Helle, verheiratet.<br />

3.9.1685<br />

1) Ameling Hovelnkampf cum uxore Hilcke Haverkamps versprechen auf Hovelnkampfs<br />

Stete den 5 Kindern auszugeben jeglichen 65 Rth. also insgesamt 325 Rth.<br />

2) Aber den gena. Eheleute eine solche summa in gewissen terminen abzufinden, also<br />

und dergestalt, dass sie ad compectum gelde also <strong>for</strong>t jeden 15 Thl. geben wollen, wie<br />

darauf bar ausgezahlet worden und gesteht Arend .... ohn die 15 Thl. ...<br />

3) Das übrige wollen sie jährlich also abfinden, also dass sie zukünftigen Martini übers<br />

Jahr 10 Thl. jeglichen zahlen wollen, bis die ganze Summe der 65 Thl. abgefunden. Hergegen<br />

renuncyren die Erben Hovelkampf allen praetensionen und Rechten so sie an gemeldete<br />

Hovelkampfs Erbe haben oder zu haben gehabt vermeinen, in psen Sendfe Trib.<br />

1) Arendt Hovelnkampf.<br />

2) Arend Schabkahm et uxoris Anna Hovelnkampf.<br />

3) Johan Hovelnkampf, absentia manat. Ankede H. Maas.<br />

4) Johan Hovelnkampfs, Schuute.<br />

5) Gretke Hoevelnkampfs Sohn Everd.<br />

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Die Aufstellung der 5 Kinder des Erblassers ist unklar, da 2 Johan Hovelnkamp aufgeführt<br />

sind, aber die Tochter Trine ist nicht genannt.<br />

Hoevelkamp Nachrichten St.A.O.<br />

1686 Hoevelkamps Auffahrt, Caspar Ameling, 61 Rth.<br />

Fach 33. Nr.2. Lagerbuch des Hof- und Siechenhauses Twente 1773 St.A.O.<br />

29.5.1685 Ameling Hoevelkampf zu Gehrde an den Rat zu Osnabrück; ..anenwegen mein<br />

Vetter Everd Hoeverkampf, welchen Ew. Wolledle Herren nach Gutsherrlichen rechte<br />

gedachten Kotten eingethan, mich als seiner Schwester Sohn vor einigen Jahren zu sich auf<br />

den Kotten, weilen derselbe gantz incapabel und inqualificirt zu allerhandt arbeitt und also<br />

die praestanda nicht zu erwerben gewusst, ge<strong>for</strong>dert, und die succession cediert und mir<br />

übertragen, welchem petitio ich deferiert nebst meiner Mutter (seiner Schwester) zu<br />

meinem Vettern verfüget, gleich einem Knechte darauf gearbeitet, mir alles, wie einem<br />

getreuen Haushalter aignet und gebühret, angenommen und angelegen sein lassen, dass<br />

alles, was verfallen, wieder aufgebauet und in esse gebracht, die Landes als Gutsherrliche<br />

praestanda praestiret, denen Creditoribus ihre Interesse bisherzu richtig abgeführet,<br />

oftgenannte meines Vetters Schwestern und Brudern ad computum ihres fillialis quota aus<br />

meinen Mitteln entrichtet, und annoch meines Vetters Schwester nebst deren Ehemanne<br />

und Kindern auf den Kotten wohnende habe, meiner in andern Ländern sauer verdiente<br />

Gelder nebst meines Weibes mir angebrachte Brautschatzgelder miteinander drein<br />

verwendet, welches aber nicht also länger ansehen kann, weile ich so wenig in der Wiesen,<br />

Garten oder sonsten anderswoh denenselben verthätigen kann, druemb Hoechstnoth...<br />

glich diese Guttherrliche Einthuunge er<strong>for</strong>dert wird, fals, wieder alles Vermuthen, ich<br />

incapabel angesehen werden solte, die praestanda zu praestiren, so offeriere ich hiemit<br />

sufficientissimam cautionem vor Einthuunge des Kottens zu praestiren, mit bitte aber, ohn<br />

länger Verzug und Hinweisung mir nach Guttherrlichem rechte ex causis praedictis als<br />

nächstem Bludte genannte Kotten einzuthunn, und ex praevio, aus einem jeden, meines<br />

Vetters Schwestern und Brüder, pro filiali quota zur aussteuer geben soll, Gutherrlich zu<br />

verordnen, getröste mir gnädigen Erhörung, der ich bin u.s.w.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 38. Nr.6. St.A.O.<br />

1685 circa ohne Datum.<br />

Designatio was zu Everdten Hoevelkampfs seinem zu Gerde belegenen Brinkkotten derer 8<br />

uff ein Erbe gerechnet, sich befunden und erblich an dasselbe gehöret als;<br />

1) Der Hof an sich, so umbther mit einem neuwe Glinde von dem jetzigen Colono<br />

besitzet, liget zwischen 2 Maschfeldern und zwischen nachfolgenden Wiesen und Kämpfe,<br />

so zur selben Stätte gehören.<br />

2) Ein altes Haus mit einer neben Scheure.<br />

3) Ein Garten von ungefehr 2 Scheffelsaat Landes mit einem Riegelglinde umbher, so<br />

der itzige Colonus gesetzet.<br />

4) Eine Scheure, so der itzige Colonus verbessert hat.<br />

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5) Die Leibzucht ist vor einigen Jahren abgebrannt, so vor dem Hof uf dem Kampfe so<br />

von 3 Schffelsaat Landes gestanden.<br />

6) Der grosse Kampf genanndt, so ubher bezeunet von 2 Molte Saat Landes.<br />

7) Der Kleine Kampf von 4 Scheffel.<br />

8) Eine Wiese von ungefehr 3 Fuhder Heuwacks.<br />

9) Noch ein Platz zwischen den Kämpfen, worauf 2 Kühe geweidet werden.<br />

10) So befinden sich uf der Wrechten als Gaertte, Wische und Kämpfe mit klein und<br />

grosse Eichenbäume 130.<br />

Thl. Sch. Pf.<br />

Hiervon gehen ab monatlich an Schatzgeldern -. 15. -9.<br />

Rauchschatz 1. --. --.<br />

Hingegen befinden sich an Schulden<br />

1) Ameling Kramer zu Gerde 40. --. --.<br />

2) Der Kirche zu Gerde 20. --. --.<br />

3) Dobbenhus zu Gerde 30. --. --.<br />

4) Johan Hembken zu Gerde 32. --. --.<br />

5) Kopmans Annen 10. --. --.<br />

6) Arend Modelman 30. --. --.<br />

7) Juergen Stadtman 10. --. --.<br />

8) Arendt Hovelkampf 35. --. --.<br />

9) Juergen Moeddelman 6. -7. --.<br />

10) Margaretha Hoverkampfs 4. --. --.<br />

11) Johan Hovelkampf 20. --. --.<br />

Der unter 11 notierte Johan Hovelkampf praetendiert an geliehenen gelde so im anno 1640<br />

zur Schatzung so vorgestrecket sey 20 Thl., welches aber der Anerben Everdt Hoevelkampf<br />

nicht gestehet.<br />

Der neue gemeinte Colonus hat auf der Stätte gefunden 2 Pferde, 3 Melkekühe, 2<br />

Schmalrinder und 4 Schweine. Dieses hat der alte Everdt Hoevelkampf in praesentia des<br />

Herrn Vogtes daselbst also vorgetragen und bekandt, und von mir ex mandata Commissione<br />

verzeichnet.<br />

Caspar Sprick.<br />

Kerspel Gerde, Hoevelkamps Erbe ist jahrlichs ans Hofhaus zum Twente und in des<br />

Verwahrers Register zu verrichten schuldig;<br />

Pachtgeld zween Goldtgulden.<br />

Dies Erbe ist ein pur lautter Armengutt, auch anno 1488 und 1490 uff eine in anno 1475<br />

ausgangen Rentverschreibung dazu verkauft, ist anno 1497 uff sechszehn Jahr verheuert.<br />

Anno 1538 Taben Hovelkamp sein lebenlang in Win getan. Anno 16.9.1606 hat Jaspar<br />

Ringelman frey gelassen Hillen, Trinen und Luecken von Schulten und Thalen vom<br />

Hovelkampfe geboren.<br />

Arendt Hoefelkamp * Arendt tot.<br />

Aleke Telkampf Diederich<br />

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Trine hat ein Mann und heisst Thyes und hat Kinder.<br />

Aleke<br />

Diederich Hoevelkampf * Aleke<br />

Trine Davenhauses Arendt<br />

Trine<br />

Johan<br />

Everd (der Erblasser)<br />

Margrete<br />

Anna<br />

Transactio zwischen Ameling Hovelnkampf und den 5 Kindern uf Hovelnkampfs<br />

Stete zu Gehrde.<br />

Wir Bürgermeister und Raht der Stadt Osnabrück thuen kundt und bezeugen hiedurch<br />

offentlich, dass vor uns heut dato unterbemelter persoenlich erschienen, Ameling<br />

Hovelnkampf und dessen Ehefrau Hilke Haverkamps, wie den auch Arend Hovelnkampf,<br />

Arend Schapkaven, nomine uxoris Alke Hovelnkampfs und Johan Hovelnkampf vor sich und<br />

als gevollmaechtigter von uebrigen Miterben und ist mit Vorwissen und consentia des<br />

zeitigen Patroni des Twent Hofsichenhues Gert Crusens folgender Vergleich bestaendigst<br />

eingegangen worden;<br />

Erstlich verspricht Ameling Hovelnkampf und dessen Frau Hilke Hovelnkampf cum consensu<br />

...creti patroni aus Hovelnkampfs Stete denen 5 Kindern jedweden fuenf und sechssich<br />

Thalern, also insgesamt 325 Reichsthaler auszugeben. Wie denn gemeldeter Ameling<br />

Hovelnkampf et uxor angelobt, solche ob mentionierte Summe in sicheren terminen<br />

abzusenden dergestald, dass sie ad computum so<strong>for</strong>t 15 Rth. geben wollten, wie denn auch<br />

so<strong>for</strong>t baar gezahlet worden. Drittens wollen die Eheleute uebriges dergestalt absenden,<br />

dass sie auf kuenftigen Martini uebers Jahr wiederumb jeglichen 10 Thl. zahlen, bis die<br />

vollige Summe der 65 Rth. gaentzlich abgefunden. Dahingegen die gesamte Erben<br />

Hovelnkampfs allen praetensionen und Rechten, wie es nahmen haben moegen, so in<br />

gemelten Hovelnkampfs ste haben oder zu haben vermeinen, gaentzlich und vollig<br />

renuncieren. Solche ob mentionierte Transaction jeder Zeit steif und fest zu halten, haben<br />

beyde parteyen stipul. angelobet. Alles ohne Gefaehrde. Zur Wahrheit Zeugnis ist dieser<br />

Vergleich mit unserem gewoenlichen Stadt Insiegel ad caus. et Secrett. subscription<br />

bekraeftiget.<br />

Geschehen Osnabrück den 3.9.1685. J.H. Ameldung.<br />

Bemerkung; in diesem Abfindungsvertrage heisst es, dass Alke Hovelkamp Ehefrau des<br />

Arend Schapekaven ist, aber in der Aufstellung desselben Datums, 3.9.1685, ist gesagt, dass<br />

Anna Hovelkamp Ehefrau des Arend Schapekaven ist. Die Angabe im Abfindungsvertrage<br />

muss wohl als richtig angenommen werden.<br />

Kopiarium des Hofhauses Twente, begonnen 1663 St.A.O.<br />

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Verzeichnis derer dem Hoffhause zum Twente zugehörigen Eigenbehörigen Stätten, wie<br />

solche in dem Alten Lagerbuche befindlich, samt derer anno 1730 auf solchen eigenen<br />

Stetten sich befindende eigenen Personen pp., wie auch specificatio derer zu solchen<br />

Stätten gehörigen Länderey pp., wie solche 1728 aus denen bey hochfürstlicher Kammer<br />

vorhandenen Landmessungs-Protocollis tempore Patroni extrahieret worden.<br />

Kerspell Gehrde, Hoevelkamps Erbe.<br />

Ist jährlichs ans Hoffhaus zum Twente und in des Verwahrers Register zu verrichten<br />

schuldig; Pfachtgeldt zween Goldguelden.<br />

Nb. vide imposterium contractum subsequentum de anno 1686 den 19. Martii.<br />

Dies Erbe ist ein puhr latter Armen-gudt, auch anno 1488 und 1490 uf eine, in anno 1475<br />

ausgegangene Renteverschreibung dazu verkauft.<br />

Ist anno 1497 auf sechszehn Jahr verheuert. Anno 1538 Taben Hovelkampf sein lebenlang in<br />

Win getan, danach soll es ledig fallen, und uf vorgangene Landteusserung, mit eignen<br />

Leutten besetzt worden.<br />

Anno 1686 den 19. Maerz Caspar Ameling Schradern nach vorgegangenem Vergleiche mit<br />

Hovelkamps Erben gudte Stelle ingethan laut beigehenden Scheines.<br />

Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Osnabrück thun kundt und bekennen hiedurch vor<br />

uns und unser Amts successoren, dass wir Caspar Ameling Schradern und dessen Ehefrau<br />

Hilken Haverkamp in Gegenwart Gerd Haverkamps als respective Vatter und<br />

Schwiegervatter auch Beystand und gevollmaechtigten seiner Tochter Hovelnkamps Erbe zu<br />

Gehrde mit aller Zubehoer und Gerechtigkeit nach Eigenthumsrecht ingethan haben,<br />

dergestald, dass genannter Caspar Ameling Schraeder, dessen Frau und Erben uns und den<br />

zeitigen Patronum des Twentischen Hofwesens vor seine Gutsherren, als je und allewege<br />

geschehen, erkenne und respectiere, auch ferner uns genannter Hovelkamp Stelle jaehrlich<br />

ein Malter Rogken Osnabrücker Mass auf Michael in natura, und anstatt Dienstgeld<br />

anderthalb Thaler ohnfehlbar zu entrichten, wie nicht weniger denn p.t. Twente Patrono<br />

eine Gans und ein paar Huehner einzuliefern und ohne Zutun E.E. Rathes und gudte Patroni<br />

ahlinge Schulden auf genannte Hovelkamps Stette richtig zu bezahlen angenommen.<br />

Hergegen versprechen wir vor uns und unser Successoren und in nahmen des nunmehr<br />

vacanten Twentlichen Hofwesens Patroni obengenannten Caspar Ameling Schradern und<br />

Hillen Haverkampf genannten Hovelnkampfs Stelle zu Gerde mit aller zubehoer, alter und<br />

neuer gerechtigkeit, wie es seine antecessoren ersessen nach eigenthums Rechte, als itzo<br />

gemelt und placidiret inn zu thun, wie wir den selbiges hiemit in optima juris <strong>for</strong>ma nach<br />

alter observante auf 105 Jahr nach vorgenannten Eigentumsrecht inn- und aufthuen, jedoch<br />

dass die bereits in freyen Stand gezeugten Kindere nahmentlich Gerd und Anna Margaretha<br />

in angebohrnen freien Stand verbleiben, und annoch zwei folgende Kinder an Plats Vatters<br />

und Mutters, so beiderseits freien Standes, und sich zum Eigenthum begeben, hinwieder frei<br />

gelassen werden sollen, auch dabei gebuehrenden Schutz zu verschaffen und als unsere<br />

eigenbehoerige Leute zu vertreten. Alles ohngefahrd und Argelist. Zur urkund der Wahrheit<br />

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ist dieses document in praesentia Procuratoris Johan Martin Essen undt Johan Vier-Eggens<br />

(Viereggen) tqu. adhibitorum Testium aufgerichtet, und mit unserem Insigel ad caus.<br />

Geschehen Osnabrück den 19. Maerz 1686.<br />

E. Mato. ampl. Senat. subs. Johan Wilhelm Ameldung Secretarius.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. St.A.O.<br />

14.4.1710 auf Ordre des Gutsherrn Senior Klussman nach Hoevelkampfs Stette zu Gerde<br />

gewesen und den Sterbfall wegen der Frau angeschrieben, welche mit nahmen geheyssen<br />

Anna Katrina von Otte und hat nachgelassen 3 Kinder bey dem letzteren im Wochen<br />

gestorben undt das Kindt lebet noch und von voriger Frau noch 4, naemlich 1 Sohn und 3<br />

Toechter. Hernacher befunden wie folget;<br />

2 Pferde, 4 Kühe so alt, und 2 Sterken, 1 Zuge (Sau), 4 Ferken.<br />

2 kleine Kessel, 4 Poette, einen langen Tisch, noch einen runden Tisch, 4 Spinnraede, 1<br />

Langhaall, 1 Zange, 1 Fuerstulpe, 6 Stuelle, 3 Kros (Kruege?), 1 Pfankuchenpfanne, 12 ehren<br />

Beckens, ein Saltfass, 1 Henckellstoll (Hechelstuhl?), 3 Troetens (Flachsstampfer), 2 Wannes,<br />

2 Toefer (Zuber), 1 Emmer (Eimer), ein Stoefass mit dem Stoetter, ein Beddepfannen, 6<br />

Pflegels, 2 Harckens, 1 Lampe, 1 Kuefe (Kuebell), 3 Schatt<strong>for</strong>ken, 2 Miest<strong>for</strong>ken, eine<br />

Schnielade (Schneidelade), 1 Scheffel und ein Futterkiste, 3 Spanen (Spaten).<br />

In der Kammer eine Lahde, welche der sehligen Frau zugehoeret mit allerley Zeug undt eine<br />

Bettestette mit den Betten, in der ander Kammer 3 Bettenstette mit den Betten und 2<br />

Kisten, welche den ersten Kinder zugehoeren, im Backhaus ein Backeltrog, einen Wagen<br />

aufn Hofe und einen Pflog mit samt zubehoerige und 18 Scheffelsaat Landes besaet.<br />

25.2.1713 Bitte des Gerdt Hoeverkamp.<br />

Ew. Hoch und Woledlen p. vorzutragen kann nicht umbhin, wie dass mein Vatter Ameling<br />

Hoeverkamp, Kirchspiel Gehrde, mir die Stätte oder Kotten so mit vielen Schulden belagen,<br />

überzulassen willens, dass ansehen aber wohl hat, als wan er meinen Schwestern und aus<br />

der anderen Ehe erzeugten Kindern gewogen dahin, dass dehnenselben mehr als die Stätte<br />

vermag ausloben soll. Ich aber vor meine persohn ohne Gutsherrlichen Consent nichts<br />

auszuloben vermach. So wil gehohrsambst gebethen haben;<br />

1) Meinen Heelschwestern und aus der anderen Ehe erzeugten Kindern, so mit der<br />

ersteren gleich sein sollte, legtinani zu determinieren.<br />

2) Meinen Vatter dahin zu veranlassen, das er in praedio haftende Schulden zu<br />

specificieren.<br />

3) Sterbfall und Auffahrt dermassen zu moderieren, dass ich nach diesen das Brodt auf<br />

der Stätte haben könnte und möge, denn nach des Vatters Ausrede über 900 Thl. Schulden<br />

in praedio haften sollen und sechs Kinder a praedio abgefunden werden müssen, und wegen<br />

der ohnerträglichen Schuldenlast die Gutsherrliche praestanda in zweyen Jahren nicht<br />

abzustatten vermögens gewesen. Bitte also nach wie vor.<br />

Copia<br />

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Da in Nachsehen sich befunden, dass seithero 1684 der Kötter Hoevelkamp mehr als 1100<br />

Rth. Schuld contraheret, woraus und aus mehren die übele Haushaltung erscheinet, auch<br />

ohne Gutsherrliche Bewilligung schere Auslobung unterstanden, also dass mit Fuge zur<br />

Eusserung geschritten werden Könnte, deshalb die Nothdurft vorbehaltendt. Inzwischen da<br />

ambey nicht erscheinet, dass bei der verstorbenen Frauwen Brautschatz zu des Kottens<br />

Besten verwandt, achtet Patronus des Oblatum des Kötters, erheblich den Kindern erster<br />

Ehe jeden 100 Rth. ("genug zu sein" durchstrichen) die Kinder letzter Ehe und mögte dem<br />

abgestandenen Wehrfester nicht mehr als die halbe Leibzucht vorerst gelassen werden, weil<br />

demnach keinen und seiner Successoren Rechte dadurch im geringsten praejudiciert haben.<br />

Osnabrück den 22. Juni 1715.<br />

Johan Friedrich Wahlfeldt Dr., pro tempore Patronus des Twentsche Hofhauses.<br />

Verzeichnis der Schuldt und Mühe aus dem Hoevelkampf muss bezahlt werden.<br />

Thl. Sch. Pf.<br />

Evert Borchstede 48. --. --.<br />

Herrn Doktor Kramers Erben in Hassel specie rest. jede Jahr<br />

pension 40. --. --.<br />

Anne Vennenotten 90. --. --.<br />

Anna Hoevelkampfs 40. --. --.<br />

Schuster zu Ankum 60. --. --.<br />

in Battbergen eine 50. --. --.<br />

Hamcken 20. --. --.<br />

Arend Schapekam 10. --. --.<br />

Jürgen Schapekam 60. --. --.<br />

Nargreta Schroeders 30. --. --.<br />

Arend Thesfeldt jun. 60. --. --.<br />

Anna Margaretha Vosbrinks 17. -7. --.<br />

Johann Stattmann 20. --. --.<br />

Erdewin Stattmann 24. --. --.<br />

Gerdt Peters 28. --. --.<br />

Everdt Wanstrott 21. --. --.<br />

Johann Wanstrott 4. --. --.<br />

Kaspar Hinrich Meyer 14. --. --.<br />

Herbordt Moeddelmann 35. --. --.<br />

dessen Schwester 15. --. --.<br />

Arendt Moeddelmann 10. --. --.<br />

Gerlich Krahmer 8. --. --.<br />

Berendt Hoevelkampf 20. --. --.<br />

Wittibe Brunss 8. --. --.<br />

Nannemann Eylermann 7. --. --.<br />

Jürgen Krafft 12. 12. -6.<br />

Gerdt Luessink 16. --. --.<br />

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Diedrich Everd Eyllermann ?<br />

Eillerdt Hostmann 3. --. --.<br />

Hoeker in Ankum 3. --. --.<br />

M. Johann Schmidt, Feldscher 1. 14. --.<br />

an die Kirche zu Gehrde 30. --. --.<br />

Johann Brandt 6. --. --.<br />

Cordt Hoevelkampf 7. --. --.<br />

Albert Ohrtland 2. --. --.<br />

Arendt Teesfeldt 7. --. --.<br />

Margaretha Schroeders 3. --. --.<br />

Adelheid Schroeders 3. --. --.<br />

Konraht Vossbrinck 1. --. --.<br />

Johann Hinrich Vosbrinck 1. 10. -6.<br />

Gerdt Ruwe 70. --. --.<br />

Otto Vennotte63. --. --.<br />

Johann Hoeverkamp 87. --. --.<br />

Johann Vosbrinck 21. -5. -5.<br />

Arendt Teesfeldt 15. -5. -6.<br />

Wilke Stattmann 10. 10. -6.<br />

Trinke Moeddelmanns 10. 10. -6.<br />

Johann Kayser 30. 10. -6.<br />

Herr Pastor 3. 10. -6.<br />

Johann Rosengaren 5. --. --.<br />

Stattmann beym Mohre 4. 10. --.<br />

Lübbe Eillermann 2. --. --.<br />

Wittibe Latmanns 2. --. --.<br />

Hinrich Niemann 3. -6. --.<br />

Grete in Roden Hause 5. -5. -3.<br />

Lammert Gesmann 1. 17. -6.<br />

Gerdt uf der Neuwe Stadt -. 12. --.<br />

Herbordt Strotmann -. 14. --.<br />

Otte Fennen Otte -. 16. -4.<br />

wegen Prozess des Herrn Vogte 9. --. --.<br />

alte Restanten wegen Schatzes 6. --. --.<br />

Hinrich Naber -. -6. -4.<br />

Wittibe Haverkamps 10. -5. -3.<br />

Töpke Grothus 1. -7. --.<br />

Annen Fenne Otte 3. -7. --.<br />

Anna Hoeverkamps 2. 17. -6.<br />

für Rocken 26. --. --.<br />

für Gersten und Saatkorn 16. 10. -6.<br />

an alte Pension 20. 16. --.<br />

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für Leinsaat 2. 16. -4.<br />

Hinrich Stukenberg 8. --. --.<br />

Johann Foerste 9. -3. -6.<br />

Everd Statmann -. 10. -6.<br />

Gerdt Gerbordt 4. 13. -6.<br />

dem Gutsherrn 10. --. --.<br />

----------------<br />

Summa 1324. 12. -9.<br />

16.5.1715 erschien für mir Kayserliche Notar et testibus Ameling Hoeferkamp senior.<br />

Derselbe nach Verlesung Schuld<strong>for</strong>derung in Hoeferkamp gestund alle debita wie auch die<br />

gantze Summa ad 1324 Thl. 12 Schill. 9 Pf., welches er zu meinen Notariatshänden stipuliret<br />

in praesentia testium Johannes Werneccius und Lammert Gesmann specialiter reqsitorum.<br />

Sic testor Ernestus Calmeyer, Notarius.<br />

22.5.1715 In Namen Jesu Amen. Zu wissen kundt und offenbahr sey hiemit allermänniglich<br />

dem diese bekenntniss zu lesen oder hören lesen vorgebracht wird, wie dass im Jahr unsere<br />

einigen Erlösers und Seligmachers Gebuhrt Jesu Christ als man schrieb 1715 Indictione 8 va<br />

Regnante invictissimo et potentissimo Principe ac Domino Carolo VI. Romanorum<br />

Imperatore semper Augusto Domino nostro Clementissimo Mercurii den 22. May in vim<br />

regsitionis Johan Kemper, erschienen für mir Kayserlichen geschworenen und<br />

immatrikulerten Notarii sampt denen glaubhaften gezeugen niederbenand vidua Fenne<br />

Haferkamps, dieselbe, praevia diligenti avisatione perjurii, bekannte wie dass sie in ihres<br />

seligen Mannes schriften befunden, dass er an Ameling Hoeverkampf wegen dessen<br />

sehligen Frauwen Hillen Haferkamps bezahlet hatte die Summa achtehundertsechzig und<br />

vier Thaler 3 Schilling 6 Pfennig, welches sie Stückweise laut ihres seligen Mannes Hand<br />

beweisen könnte und Ameling Hoeferkampf in anno 1713 den 26. Februar coram Notar et<br />

testibus laut ausgefertigt inventarii confirmieret und gestendiget, wobey den auch<br />

erschienen Catharina Haferkampf genand Belmans, dieselbe, praevia diligenti avisatione<br />

perjurii, deponierte gleichfalls, dass sie bey sehl. Gerd Haferkampf sieben Jahr gedienet, und<br />

hatte Ameling Hoeferkampf das übrige an geraetschaften, Kühe und Pferde bey ihrer Zeit<br />

auch empfangen, welches sie auch laut des Inventarii gestendiget. Zu diesem hätte er noch<br />

empfangen 6 Scheffel Saat in der Wisch.<br />

Noch von drey Scheffel in dem Zuschlag.<br />

Noch von 2 Scheffel in dem sieden Lande.<br />

Noch von Eileringland genannt einen Scheffel.<br />

Noch von drey Scheffel in dem Garten. Facit 15 Scheffel wovon er das Jahr den fluss<br />

gehoben.<br />

Noch zwei fuder Heuwachs.<br />

Womit deponentes ihre aussage geschlossen mit Versprechen auf er<strong>for</strong>derung hoher<br />

Obrigkeit mit einem wahrhaften Eide zu verificieren in praesentia testium Anthon<br />

Wolterding und Lammert Gessmann, specialiter reqsitorum mediante stipulatione. Actum in<br />

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der Schule zu Gehrde anno die quo supra, latiori extensione semper salva, Ernestus<br />

Calmeyer Notar caes. et in Canc. Osnabrück Immatr., scripsit et subsc. signetoque suo solito<br />

corroboravit.<br />

Osnabrück den 23.10.1721<br />

Als des abgelebten Ameling Hoeverkamps dreyer Töchter erster Ehe Ehemänner wieder<br />

Euch, Gerd Ameling Hoeverkamp, jetzigen Wehrfestern des Hoeverkamps Kotten pro<br />

ratificatione ac confirmatione eines von Euern Vattern mit ihren Ehefrauen errichteten<br />

Auslob- oder Abschätzungs Recessus bey E.E. Raht angehalten, so an Herrn Patronum des<br />

Twentischen Hofhauses verwiesen worden, umb solches zu untersuchen und die Güthe<br />

zwischen Euch Geschwistern zu tentiren, sonst nach Gutsherren Recht darunter zu<br />

determinieren, so wundert mich wollgemeldeter Patronus zum Höchsten, dass ihr in auf<br />

heut des endts angerahmten Euch Wehrfestern verkundeten 3. November nicht erschienen,<br />

sondern zu nicht geringen Veracht Gutsherrlichen Euch angedeuteten Befehls ausgeblieben<br />

seyd. Ihr werdet aber hiedurch nochmals auf Freytage den 31. hujus morgens umb 9<br />

Schlägen an Eures Patroni Herrn Senatoris Oldenburgs alhie belegener Behausung zu<br />

erscheinen, verabgelahden, und ernstlich an erinnert, alsdan ohnausbleiblich in Persohn zu<br />

erscheinen, wiedrigen- und in Ausbleibungsfall, auch bey nicht eingewandten erheblichen<br />

Einrehden, man nicht wird umbhin seyn können, den Auslobungs recessum Gutsherrlich zu<br />

bestätigen, oder sonst die Absteuer Gutsherrlich dem Befinden nach zu determinieren,<br />

wornach ihr Euch auf ein oder anderfall werdet zu richten wissen.<br />

Osnabrück den 23 Oktober 1721.<br />

Ex commissione Domini Patroni J. Bruining, Secretair.<br />

1721 (ohne Datum)<br />

An meinen Gutsherrn.<br />

Nachricht umb zu sehen, wie es mit Hoeverkamps Kotten gestanden, als ich sie mit meiner<br />

Frauen, nahmens Anna Margaretha Kabernagels, habe angenommen, so bald als sie mit<br />

Gutsherrliche Bewilligung zu mir auf den Kotten gezogen, habe ich weder Brodt noch Korren<br />

gehabt, haben wir beyde das Brodt von anderen leihen müssen. Dass Landt, welches soll<br />

besahmet werden, haben wir darin kaufen müssen, da doch mein Vater sehliger als ich das<br />

Korn in das Landt gekauft gegen die Aerndte auf dea Fluess so darauf wachsen taete vorhin<br />

15 Thl. darauf genommen, welches ich wieder bezahlen müsste. Habe auch keine Bette<br />

befunden auf dem Kotten. Es sein gewesen 1½ Pferde, was übrig habe ich sauer in andere<br />

Lande verdienet, so ich vor Pferde habe ausgegeben, ich habe nichts an Wagen noch Pfluege<br />

befunden, habe alles mir selber anschaffen müssen. Habe auch den Kinderen erster Ehe<br />

geben einen jeden 8 Rth. vor das Ehrenkleid, und jeden eine Kiste und eine Lahde, und was<br />

noch mehr dazu gehöret. Noch einem jeden geben eine Kuh, noch einem jeden ein Bette.<br />

Der älteren und der jüngeren Tochter geben einen jeden 20 Rth. Der mittelsten Tochter<br />

nuhr 10 Rth. aus ursachen, dass sie mir den, so sie in Händen hat von meinem sehl. Vatter<br />

gegebenen Brief nicht gedenket auszugeben, dieweilen ich von meinen Gutsherren was er<br />

mir vor Kommission geben musste, den Brief vorgezeiget, welches sie nicht acceptieren<br />

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wollen mir den Brief darauf enthalten. Mein Wohnhaus und Backhaus war alle verfallen,<br />

dass ich mit meiner Frauen nicht trucken aufen Bette liegen konte. Dadurch benötiget<br />

worden mit grosser Mühe und Kosten solches wieder in standt zu bringen. Ich habe auch<br />

das Holtz dazu angekauft von meinem Gutsherrn zu Erbauung meines Hauses, was mir<br />

durch den windt ist niedergeschlagen. Das Dack, was ich auf meinem Hause habe brauchen<br />

müssen, haben gute Leute in unsern Kirspel mir guth unter die arme gegriffen. Nuhn ich mit<br />

meiner Frauen habe ein ansehnlichen Brautschatz bekommen und dadurch eine gute<br />

Haushälterinne spüre, dass wir umb unser Brodt tagh und nacht arbeiten, nun wir eben so<br />

weit sein, dass wir unser Brodt haben, und wegen viele Schulden die Rente abstatten so<br />

viele wie möglich, nuhn gedenken die abgehenden Kinder wodurch uns sauer werden lassen<br />

dasselbe weg zu ziehen. Ich habe 3 Kinder mit meiner Frauen und Gott möchte bald noch<br />

eine dazu geben, also haben wir es hoffentlich was wir erworben vor uns behalten. Ich habe<br />

den Kotten mit 1771 Rth. angenommen, da mir nur nicht mehr offenbahret ist als 903 Rth.<br />

Da doch mein sehl. Vatter die Stette hat angenommen mit 130 Rth. und damahlen die<br />

Kinder von den Kotten nicht mehr zu Brautschatz empfangen ein jeder Kindt als 60 Rth. Als<br />

gelanget derowegen zu Ew. Hochedlen Herren als meinen Gutsherren mir in dieser Sache<br />

behülflich zu sein, dieweilen es genugsam hierinne zu sehen, wie ich in Schulden gestanden,<br />

werden Ew. Hochedlen darauf reflektieren umb die Sache zu untersuchen.<br />

Gerdt Hovelkamp Colonus auf Hovelkamps Kotten.<br />

P.S. Was über 900 Rth. so mir damals offenbahret worden, haben die Kinder angenommen<br />

schaden zu leiden, dabey gesagt, es wehre keine Schuld mehr.<br />

Veneris (Freitag) den 31. Oktober 1721.<br />

Vor dem Patron des Twentschen Hofhauses, dem Ratsherren Johann Rudolf Oldenburg und<br />

dem Tribun Berghoff.<br />

In Gefolg E. Edelvesten Rahts ad supplicam sehl. Ameling Hoeverkampf dreyer Töchter<br />

erster Ehe wieder den Colonum Gerdt Ameling Hoeverkampf am 26.11. a.c. ertheilten<br />

Bescheides sein praevia citatione der Geschwister Ehemänner, benandlich Johan Volckert,<br />

Johan Kemper und Johan Hasekampf mit dem Wehrfester Hoevelnkampf Kotten Gerdt<br />

Ameling Hoeverkampf erschienen, als nun jene confirmationem der in anno 1713 den 1.<br />

Martii vom dahmaligen Wehrfester Ameling Hoeverkamp und jetzo auf der Stätte<br />

wohnende Wehrfester Gerdt Ameling geschehener Auslobung der 170 Rth. für jedes Kindt<br />

aus erster Ehe verlangt, jetziger Wehrfester aber dagegen vorgestellet, dass ohnmöglich der<br />

Kotte so viele tragen könnte, und dahero Gutsherrliche remidiirung indem noch grosse<br />

Schulden auf den Kotten haften, verlangt, so ist a. Dno. Patrono krafft E.E. Rahts bescheides<br />

unter ausdrücklichem Vorbehalts denen Gutsherrlichen Jährlich fälligen praestandis auch<br />

sonsten vorkommenden Gefällen und habenden Rechten, dadurch im geringsten nicht zu<br />

praejudicieren, umbständen nach Gutsherrlich consentiiret und zwischen jetzigen<br />

Wehrfestern des nachbesagten Hoevelnkamfs Kotten und dessen Schwägern wegen ihrer<br />

Ehefrauen beständig verglichen worden, dass der Wehrfester Ameling Hoevelnkampf<br />

1) Seinem Schwager Johan Voelckers zu denen bezahlten 20 Rth. annoch 90 Rth.,<br />

2) dem Johan Kemper zu denen bezahlten 10 Rth. annoch 100 Rth.,<br />

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3) dem Johan Hasekampf zu denen bezahlten 20 Rth. annoch 90 Rth.,<br />

wegen ihrer gäntzlichen Absteuer bezahlen solle und wolle.<br />

(Die Schwäger nehmen diese Vereinbarung an).<br />

Derselbe Tag (31.10.1721) vor demselben Herren;<br />

Die drei Schwäger begehrten Confirmationem der im Abschiedsrecess de 1713 ihren Frauen<br />

geschehener Auslobung. Der Wehrfester Gerd Ameling Hoevelnkampf sagt, da einem jeden<br />

Kinde erster Ehe aus dem Kotten versprochene 170 Thl. ohnmöglich ohne gäntslichen der<br />

Stette ruin erfolgen konte, massen bey von ihm geschehener Annahme der Stette bis 1300<br />

Rth. Schulden darauf gehaftet, und dero Zeit seine Geschwister zugesagt, wann mehr den<br />

913 Rth. Schulden vorhanden, sie sich kürzen lassen wollten, baht demnach Gutsherrliche<br />

moderation. Die Schwäger wollen das Angeben so vieler Schulden auch übrig allesgiertes<br />

nicht gestehen und dagegen anführen, dass über 8 Molt Saat Landes sahdigen Landes und<br />

so viel Wiesen Grundt, dass 6 a 7 Fuhder Heues darauf gemäht werden könnten, gehörede,<br />

der Bewohner der Leibzucht gebe vom Hause und dazu gehörigen Garthen allein 16 Rth.<br />

jährlich Heuergeldes, ein jedes Scheffel Saat Landes thäte jährlichs 1½ Rth. und gebe nur 18<br />

Schill. Monatschatz, dass also die Auslobung nicht zu hoch. Colonus regerierte, dass nur<br />

etwa 5 Molt Saat Landes ausser dem Wiesengrundt zum Kotten gehörten, die Wiesen und<br />

etwas Landt läge sehr niedrig, dass zu Zeiten von diesen gahr wenig und von jenigen<br />

bisweilen nur 3 Fuhder Heuwes wegen der Überschwemmung der Hase bekamen. Die<br />

Schwäger dagegen ihr voriges erholet. Es sind darauf allerhandt Vorschläge geschehen,<br />

endlich selbigen Nachmittags die Sache abgethan und verglichen worden.<br />

1717-1723 Praestationes; Bauerschaft Rues<strong>for</strong>d Nr.41., Markkotten Gerdt Hoeverkamp,<br />

eigen an Bourgem. und Raht in Osnabrück.<br />

Monatschatz vollem Anschlag 17 Schill. 10½ Pf.<br />

Rauchschatz 1 Rth. (Rep.100. Abschn.92. Nr.19. St.A.O.)<br />

1717-1723 Extract; Bauerschaft Rues<strong>for</strong>dt Nr.41. Markkotten Gerdt Hoeverkamp, eigen an<br />

Magistrat zu Osnabrück, Gartenlandt 8 Molt. 0.09 Scheff., Saatlandt 2 Molt. 5,10 Scheff.,<br />

Wiesen 2 Molt. 3,25 Scheff., Holtzung 2 Scheff., Weide 5 Scheff. Summarum alles Landt 6<br />

Molt.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. St.A.O.<br />

Auszug aus dem Praestationsregister der Bauerschaft Rues<strong>for</strong>t de anno 1723.<br />

Gerth Hoeverkamp Stätte zu Rues<strong>for</strong>t, eigen an Bürgermeister und Rath der Stadt<br />

Osnabrück. Praestationen; Monatschatz vollen Anschlag 17 Schill. 10½ Pf., Rauchschatz 1<br />

Thl., Gibt an Bürgermeister und Rath der Stadt Osnabrück 1 Molt. Roggen, 1½ Thl.<br />

Dienstgeld, 1 Gans, 2 Hühner.<br />

1737 der Tochter Freibrief 5 Rth. Es handelt sich hier um den Freikauf der 1716 geborenen<br />

Maria Liesabeth Hoeverkamp die am 3.5.1737 Ehefrau des Berend Lampe jetzt Bosse wurde.<br />

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1743 Hoevelkamps Frauen Sterbefall 40 Thl. Gerd Ameling Hoeverkamps Ehefrau Anna<br />

Margaretha Kabernagel ist im Alter von 52 Jahren gestorben und am 22.3.1743 begraben,<br />

ihr Nachlass wurde zu 40 Rth. gedungen.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

1750 Gerd Hoevelkamps Sterbfall, Erdwin Hoevelkamps Auffahrt und dreyer Kinder<br />

Freibriefe 105 Rth.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

Zu diesen anno 1750 erfolgten Dingungen ist zu bemerken;<br />

1) Der Dingung nach ist Gerd Ameling Hoeverkamp 1750 gestorben, aber sein Ableben<br />

ist in dem Liber morturum von Gehrde weder vor noch nach 1750 beurkundet. Das<br />

Totenbuch versagt völlig. Er hat aber noch am 1.7.1754 gelebt.<br />

2) Freigekauft wurden;<br />

a) Johann Herbort Hoeverkamp, der 1722 geboren ist, am 18.2.1749 mit Anna Maria<br />

Duncker aus dem Dorfe Gehrde. Nach seiner Hochzeit ging er als Seefahrer nach Holland<br />

und galt seitdem als verschollen. Seine Ehefrau starb kinderlos und als gewesene Ehefrau<br />

des Johann Herbort Hoeverkamp im Alter von 79 Jahren 6 Monaten in Gehrde.<br />

b) Anna Adelheid, geboren 1726, wurde am 9.1.1751 Ehefrau des Johann Jürgen<br />

Stroeker, Colon in Gehrde.<br />

c) Anna Margaretha, geboren anno 1728, heiratete am 2.10.1749 Johann Gerd<br />

Stroeker.<br />

3) Obgleich Erdwin Hoevelkamp 1750 seine Auffahrt gedungen hat, erfolgte seine<br />

Eheschliessung erst am 30.5.1754 mit Catharina Adelheid Espenhorst aus Helle. Das findet<br />

auch seine Bestätigung in der folgenden Nachricht.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

1.7.1754 ist Erdwin Ulrich Hovelkamp und Catharina Adelheid Espenhorst die Stätte<br />

eingetan 105 Jahre p. praefectum von Blechen und ein Kind frei zu lassen versprochen.<br />

19.6.1754 wir Wilhelm Anton von der Asseburg, Mitglied des Geheimen Rats, deren hohen<br />

Kathedralkirchen zu Osnabrück, Paderborn und Münster Kapitularherr, des Churfürstbischöflichen<br />

Hofes hieselbst Offizialis-Rath und ordentlicher Richter pp. Fügen auch Pastori<br />

zu Geerde nebst unsern Grus hiemit zu wissen, dass uns von Seithen Patroni Hospitalis zum<br />

Twente supplicanda zu erkennen gegeben, was gestalten der gemelten Hospitali<br />

eigenbehöriger Colonus Hoevelkamp, ob er wohl vor einigen Jahren sich wegen der Auffahrt<br />

seiner künftigen Frauen verglichen, dem sicheren Vernehmen nach sich unterstanden, der<br />

hiesigen Eigenthumbsordnung zuwider eine Persohn auf die Hoevelkamps Stette zu führen,<br />

welche dem Gutsherrn nicht dargestellt, noch da selbige in frembden eigenthum gebohren,<br />

den Freibrief praesentieret, mithin sich nicht gehörig qualificiret, gleich nun solches<br />

Supplicans nicht zugeben könnte, vielmehr sich ausdrücklich discussionem reserviren wolte,<br />

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als hat bey uns derselbe vorerst pp. mandato ad dimittendum angerufen auch erhalten,<br />

dass solches C.C. erkanndt werden. Wir befehlen diesemnach euch Pastori, dass ihr dem<br />

Colono Erdewin Hoefelkamp bedeutet, gestalten derselbe intra 15nam die von ihm auf die<br />

Hoevelkamps Stette geführte Frau, welche sich bishero dem Gutsherrn Patrono des<br />

Hospitals nicht dargestellt, auch ihren Freybrief nicht producieret, mithin sich gehörig nicht<br />

qualificiret, zu dimiitiren und von dem Hoevelkamps praedio zu schaffen, oder aber, warum<br />

er hierzu nicht gehalten, innert selbiger frist rechtserheblich excipiendo anzuzeigen, in<br />

entstehung dessen zu gewertigen, dass ferner erkannt werde was rechtens, wornach sich zu<br />

achten.<br />

Sign. Osnabrück den 19. Juni 1754. gez. A. Pielsticker.<br />

21.6.1754 Siekermann sendet dem Bürgermeister Gerding Kostenrechnung wegen des<br />

Prozesses des Patrons des Hofhauses gegen den Colon Erdwin Hoeverkamp in Höhe von 2<br />

Rth. 3 Pf.<br />

Für einen Weg, Zehrung und Übernachtung brachte er 14 Schill. in Rechnung.<br />

1.7.1754 habe Erdwin Ulrich Hoevelkampf und Catharina Adelheid Espenhorst die Stette<br />

eingethan mit Consens des alten Hoevelkampfs in Gegenwart deren beiden Schwagers.<br />

Johann Anthon von Blechen.<br />

Obiger Nachricht nach hätte es 1750 lauten müssen, dass Gerd Hoevelkamps künftiger<br />

Sterbfall und Erdwin Hoevelkamps künftige Auffahrt gedungen worden sind.<br />

Gerd Hoevelkamp hat also bei der Einfahrt seines Sohnes Erdwin Ulrich Hoevelkamp am<br />

1.7.1754 noch gelebt. Er wird sicherlich in den Jahren 1760-1769, in welchen Jahren keine<br />

Todesfälle angeschrieben sind, gestorben sein.<br />

1.7.1754 ist Erdwin Ulrich Hovelkamp und Catharina Adelheid Espenhorst die Stätte<br />

eingetan 105 Jahre p. praefectum von Blechen und ein Kind frei zu lassen versprochen.<br />

1768 der Hoevelkampschen Sterbfall 35 Rth.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

Diese Sterbefalldingung, welche am 29.10.1768 geschah, betrifft das Ableben der Ehefrau<br />

Catharina Adelheid Hoeverkamp geb. Espenhorst. Auch dieser Todesfall ist in den Gehrder<br />

Kirchenbücher nicht beurkundet.<br />

1758 war die Stätte nach amtlicher Schätzung 6 Malter 10 Scheffel gross.<br />

1 Molt. oder Malter = 12 Scheffel.<br />

1 Scheffel = 4 Viertel.<br />

1 Viertel = 4 Becher.<br />

Ein Scheffel Roggen wiegt etwa 44 Pfund.<br />

1 Maltersaat = 12 Scheffelsaat.<br />

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1 Scheffelsaat = 54 Quadratruten.<br />

1 Scheffelsaat = 11,79 are.<br />

1 Maltersaat = 1,4154 ha.<br />

Oktober 1768 meldet Hoevelkamp, dass er eine Tochter habe Margaretha Elisabeth ins 14.<br />

Jahr. Die übrigen Kinder sind gestorben. Die verstorbenen Kinder sind;<br />

Maria Adelheid, * 18.2.1757, ┼ 19.8.1757.<br />

Helena Adelheid, * 22.1.1759, ┼ 1760-1768.<br />

Gerd Hermann, * 2.4.1761, ┼ 1760-1768.<br />

Maria Elsabein, * 9.11.1763, ┼ 1760-1768.<br />

Gerd Hermann, * 27.12.1766, ┼ 1760-1768.<br />

1768 Hofbeschreibung Markkotten Gerdt Hoeverkamps, Bauerschaft Rues<strong>for</strong>t.<br />

An Gartenlandt bei seinem Hause ohne Wiese 175 Ruth. 3 13/50 Scheff.<br />

Leibzucht Garten, davon 1/3 Wiese 266 Ruth 4 Scheff.<br />

Summa 441 Ruth. 8 9/54 Scheff.<br />

Saatland auf dem grossen kamp 1330 Ruth. 2 Malt. 0,38 Scheff.<br />

Noch Land vorn seiner Wiese 242 Ruth. 0,26 Scheff.<br />

Summa 1522 Ruth. 2 Malt. 5,10 Scheff.<br />

An Wiesen die grosse Wiese am Hause 1133 Ruth. 1 Malt. 9,19 Scheff.<br />

Im Garten zu Wiesenbrinck 175 Ruth. 3,13 Scheff.<br />

Im Leibzuchtgarten 1/3 Wiese 130 Ruth. 2,22 Scheff.<br />

Eine Wiesen - Kuhl aufm Kamp 35 Ruth. 0,35 Scheff.<br />

Summa 1458 Ruth. 2 Malt. 3,35 Scheff.<br />

Ein Holzhof am Hause 108 Ruth. 2 Scheff.<br />

Kuweide vorm Hause 270 Ruth. 5 Scheff.<br />

Summa in allen 6 Molt. 6 Scheff.<br />

Noch in einem Kampf oder Zuschlage, worin Flotte, Peters und Stattmann auch Land haben,<br />

einige Scheffel Saatland, Buckelsche genannt. ppt. 4 Scheffel Saat.<br />

1768 (ohne Datum)<br />

Erdewin Hoeverkamp an Bürgermeister Gerding.<br />

Wegen die an uns erlassene Nachricht des gemachten Vorschlages, dass Stroeckers egen die<br />

Achtsleute so wohle doch unterthänigst melden, dass doch nicht gern sehe, dass er Stroeker<br />

drey erwehle, sondern wir wollen doch von seynen vorgeschlagenen dreyen einen<br />

verwerfen, nämlich den Johann Jürgen Kramer, welcher ist ein Schuhmacher im Dorfe<br />

Gehrde, wo vor sorge, dass von den Sachen keinen rechten Begriff hat, sondern erwehlten<br />

an dessen Statt den jungen Colon Heinrich Meyer, Erbmann in Bauerschaft Gehrde. Wir<br />

wollen zwar gern einen billigen Vergleich lieber gehabt haben, aber da wird wohl anders<br />

nichts aus werden, weil schon oft mit unsern Schwager verglichen aber allemal wieder zu<br />

rissen, weil Stroeker nicht den Worten, die gemacht, nachkam. gez. Erdewin Hoeverkamp.<br />

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Ohne Datum.<br />

Johann Gerd Stroeker zu Gehrde schlegt zu aestimatoren Hoevelkamps vor Colonus<br />

Buenneke zu Gehrde, Johann Jürgen Kramer zu Gehrde, Colonus Dobbehaus zu Rues<strong>for</strong>t hat<br />

vor 25 Jahren geheiratet. Den 23 September habe an Hoevelkamp geschrieben, sich über<br />

obige zu erkären.<br />

Rückseite; Henrich Meyer sey noch keine 2 Jahr Colonus gewesen, will den Cramer behalten,<br />

weil dieser den grossen Kampf 5 Jahr in Heuer gehabt und konnte einer von den anderen<br />

ausgelassen werden.<br />

15.2.1774 Dienstag.<br />

Coram Dnis consulibus Doctoribus Gerding et Berghoff, Dnio Tribunio Storcke Dre<br />

Woebeking mag. Secretario Meuschen erschien Erdwin Colonus Hoevelkamp zu Gehrde,<br />

dem Hofhause zur Twente, wohin er jährlich 1 Molt Rocken Pächte, anstatt Dienstgelder 1<br />

Thl. 10 Schill. 6 Pf., dem Patrono 1 Gans und 2 Hühner liefern zu müssen geständig,<br />

leibeigen, und dessen einzige Tochter Margaretha Elisabeth, 19 Jahre alt, mit ihrem<br />

verlobten Bräutigam Johann Hermann Schulte, Anerbe des dem Kloster Bersenbrück<br />

eigenbehörigen Schulten Erbes, wovon Colonus und Colona noch im Leben. Wie nun<br />

obgemeldeter Vater und dessen Tochter um einen Gutsherrlichen ihr der Tochter zu<br />

ertheilenden Freybrief mit dem Vorbehalt gebührend angehalten, dass ihr Gutsherrlich<br />

gestattet werden möge, schierkünftig eines ihrer Kinder wieder, welches frey von<br />

Klösterlichem Eigenthum und sonst tüchtig anstatt ihrer zum Kolonat und falls ein Kind, als<br />

welches im Klösterlichen Eigentum verbliebe, oder gar kein tüchtiger vorhanden, eine<br />

andere Person von Hoevelkampschen Geblüte vorzuschlagen.<br />

Da die Colonen auf Schulten Erbe das Kolonat noch nicht abgestanden, den jungen Eheleute<br />

vergönnet werden mögte, auf Hoevelkamps Stätte solange zu bleiben, bis sie zum Kolonat<br />

des Schulten Hofes gelassen werden, so ist ad 1. zwar der gegenwärtigen Hoevelkamps<br />

Tochter der Freybrief und der bedungene Vorbehalt, auch ad 2. der Aufenthalt bey ihrem<br />

Vater vorerst gestattet, jedoch dabey ausdrücklich bedungen und vorbehalten, dass der<br />

Vater das Kolonat des praedii mit allen mo- und immobilibus ad dies vitae oder bis zur<br />

willkührlichen Abtretung behalten seiner Tochter und deren künftigen Ehemann nichts ohne<br />

Gutsherrlichen Konsens verabfolgen lassen. Ad 3. falls sie, da sie sich anjetzo in dem<br />

Bersenbrückschen Eigenthum begeben würde, oder deren künftiger Ehemann auf<br />

Hoevelkamps Stätte wieder verhoffen versterben sollte, das Kloster Bersenbrück unter<br />

keinerlei praetext weder an Sterbfall noch sonsten etwas ihrentwegen aus Hoevelkamps<br />

Stätte zu <strong>for</strong>dern befugt seyn, sondern der Sterbfall und übrige Gutsherrliche Gerechtsame<br />

des jetzigen Koloni bis auf dessen Ableben dem Hospital zur Twente ungekränkt<br />

bevorbleiben sollten. Würde auch 4. der jetzige Colonus versterben, bevor eines von seinen<br />

Enkelkindern oder in deren Abgang eines von seinem Geblüt, welches frey von allem<br />

fremden Eigenthum allemahl seyn müsste, das Kolonat anzutreten im Stande, so solte bis<br />

dahin unter Gutsyerrlicher Aufsigt das praedium administriert werden, das solches bis zum<br />

Antritt des Successoris und dessen durch gebührend zu verdingenden Weinkauf sich<br />

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qualificierenden Ehegatten so gut möglich im Stande erhalten werde. Wie nun Kolonus<br />

Hoevelkamp wegen dieser Freilassung und Vorbehalt den zu bezahlenden Gutsherrlichen<br />

Gebühren mit dem Herrn Patrono Bürgermeister Dr. Gerding sich verglichen, so ist besagte<br />

Margaretha Elisabeth Hoevelkamps von ihrem Leibeigentum womit sie bishero besagten<br />

Hofhause verhaftet gewesen, erlassen, sodass sie sich der gegeben Freiheit gleich anderen<br />

freien Leuten bedienen könne und möge. Zu dessen Bescheinigung ihr dieses Protokoll sub<br />

sig... Patronatus und gewöhnlicher Unetrschrift expediert zu ertheilen. Gleich dann<br />

Hoevelkamp die Gutsherrlichen jura zu 150 Rth. ohne den Schreibgebühren bedungen und<br />

darauf nebst den gedachten Schreibgebühren 70 Thl. abschläglich bezahlet und die übrigen<br />

Gelder auf Maytag 1775 zu bezahlen angenommen.<br />

15.2.1775 ist die Freiheit der einzigen Hoevelkamps Tochter, doch dass eins ihrer Kinder<br />

künftig ad Colonatum, oder einer von Geblüt, zuzulassen zu 150 Rth. bedungen,<br />

abschläglich, cum juribus, empfangen 70 Rth., Rest 80 Rth.<br />

1`775 ist dieser Rückstand vermöge Registers von 1775 pag.1. 80 Rth. bezahlt.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

30.12.1774 Pastor Peithmann an Bürgermeister Gerding in Osnabrück.<br />

Kolon Erdewin Hoeverkamp zu Rues<strong>for</strong>t, Eigenbehöriger des Rathe zu Osnabrück, hat einen<br />

Bruder Johann Herbordt. Diesem ist der Gutsherrliche Freybrief ertheilt und hat sich vor 20<br />

Jahren mit Anna Margaretha Dunkers hier in Gehrde verheiratet. Er ist darauf zu Schiffe<br />

nach Holland und auf die See gegangen. Itzo, wenn er lebet, muss er ins 52. Jahr alt sein. Es<br />

entsteht jetzt die Streitigkeit zwischen des Kolon Erdewin Hoeverkamp abgegangenen<br />

Geschwistern wegen des kindlichen Anteils aus Hoeverkamps Kotten. Der Colon<br />

Hoeverkamp ist dazu bereit, dass die itzo lebende Schwiegerin von ihm, Anna Margaretha<br />

Dunkers, gern den kindlichen Antheil wegen seines abwesenden Bruders Johann Herborth in<br />

Empfang nehmen möge. Diese beide wünschen, dass dies doch von Euer Wohlgeboren als<br />

besonders berechtigten Gutsherrn in dieser Sache es bekräftigen möchte. In dem Falle aber,<br />

dann der besagte Johann Herborth Hoeverkamp tot wäre, so wünschte ich herzlich gern zu<br />

wissen, ob diesen kindlichen Antheil nicht diese Frau von ihm, die zwar keine Kinder gehabt,<br />

wenn Colonus damit zufrieden, und es von Euer Wohlgeboren Gutsherrlich bekräftigt<br />

würde, behalten könnte? Und vors andre, ob besagte Ehefrau des abwesenden Johann<br />

Herborth Hoeverkamps nicht die bestimmte Summa Brautschatzgeldes wegen ihres<br />

Mannes, und wenn es nötig wäre, gegen zu leistende sichere Bürgschaft, als die<br />

rechtmässigste Erbin in Besitz nehmen könne.<br />

27.9.1775 mit Einschliessung dieses Briefes ersuche ich Euer Wohlgeboren, ob es nicht<br />

möglich sey, das Capital wegen der Auffahrt zu verzinsen stehen zu lassen vor ein Jahr bey<br />

dieser geldrahren Zeiten, dar ich bin mit aller Hochachtung Euer Wohlgeboren<br />

Dienstverbunder Knecht.<br />

Hermann Schulte itzo Hoeverkamp.<br />

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10.11.1775 Osnabrück.Bürgermeister Gerding an Gograf und Dr. Hoya.<br />

Der Wehrfester Stroeker, Kirchspiel Gehrde, hat vor etlichen und zwanzig Jahren eine<br />

Tochter von der, dem Hofhause zum Twente in Osnabrück eigenbehörigen Hoevelkampfs<br />

Stätte zu Rues<strong>for</strong>t geheiratet und vor einiger Zeit Gutsherrliche Auslobung deren<br />

Brautschatzes nachgesuchet. Wie nun beyde Theile um in gefolg landesfürstlicher<br />

Verordnung vom 5.12.1768 die Auslobung zu determinieren vorbeschieden, haben sie über<br />

den Ertrag der Stätte nicht vereinigen können, sondern es auf Achteleute ankommen lassen<br />

wollen. Da nun Coloni Buenneke, Jürgen tor Borg zu Gehrde, auch Dobbehaus zu Rues<strong>for</strong>t zu<br />

Achtsleuten beliebet worden, so habe Ew. Wohlgeb. hiemit gebührend ersuchen sollen,<br />

vorbenannte Achtsleute vor<strong>for</strong>dern zu lassen, und im Gefolg beregter landesfürstlicher<br />

Verordnung zur Schatzung des Ertrages der Hoverkampfen pertinenzien, nach der Zeit der<br />

anno 1750 nach Absterben des vaters geschehen antretung des jetzigen Coloni Hoverkamps<br />

auf beiderseitige Kosten gerichtlich zu beeiden.<br />

1784-1790 Markkotten Hovelkamp.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784/90.<br />

16.1.1797 Hermann Schulte an Bürgermeister Guelich.<br />

Mit diesem habe nur melden wollen, wie dass mein Schwiegervater Erdewin Hoeverkamp<br />

Todes verblichen und begraben ist. Ich habe es nicht unterlassen wollen anzuzeigen. Die<br />

letzte Zeit seiner Krankheit habe ich ihn zu mir genommen. Derowegen um dero Mühe<br />

überhoben zu sein, werden Sie die Gewogenheit haben, nicht herüber zu kommen zu<br />

brauchen. Ich will mit ehesten zu Ihnen kommen und wan eher es Ihnen gefällig ist, darüber<br />

erbitte mir Antwort aus.<br />

22.3.1797 habe ich das Original des Freibriefes für die Hoevelkamps Tochter von 15.2.1774<br />

dem Notar Homann wieder verabfolget, um solchen dem Kolonen Schulten wieder<br />

zuzustellen.<br />

10.3.1797 Instruktion für den Rathsvogt in Betreff des Sterbfalls von Hoeverkamps Stätte<br />

1797.<br />

Da der Colonus Erdwin Hoevelkamp, der auch Hoeverkamp genannt wird, in Rues<strong>for</strong>t, wie es<br />

scheint, im Januar gestorben ist, und da er im Eigenthum des Hospitals zum Twente<br />

gestanden, dessen Sterbfall oder gänzliche Nachlassenschaft beschrieben werden muss, so<br />

wird Herr Rathsvogt Homann folgender besonderer Auftrag gegeben;<br />

1) Sich bey seiner Ankunft in Gehrde, es sey im Wirthshause oder bey dem Pastor oder<br />

Kantor überhaupt nach Umständen des praedii zu erkundigen.<br />

a) wer der Bewohner des praedii sey.<br />

b) seit welcher Zeit er das praedii besitze?<br />

c) ob Erdwin Hoevelkamp zuletzt auf Hoevelkamps praedio gewesen und das Colonat<br />

verwaltet habe und wie lange? oder<br />

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d) ob dessen Schwiegersohn Hermann Schulte das praedium untergehabt habe und<br />

seit welcher Zeit?<br />

e) ob Hermann Schulte frey sey und ein besonderes freises praedium habe oder ob<br />

er und sein praedium eigen sey und wohin er eigen sey?<br />

f) wann Erdwin Hoevelkamp gestorben sey?<br />

2) Wann die Nachrichten zuvörderst eingezogen sind, wobey zugleich Nachricht von<br />

dem Vermögenszustande des Erdwin Hoevelkamp eingezogen werden könnte, so würde der<br />

Rathsvogt nach Hoevelkamps Stätte gehen und daselbst vernehmen, wer Besitzer der Stätte<br />

sey?<br />

Sollte es ein Heuermann seyn, so ist dieser ebenfalls nach obigen Umständen zu<br />

fragen und zugleich wer ihm das praedium verheuert und was er dafür an Heuer entrichtet<br />

habe und an wen? und wo des Erdwin Hoeverkamps Sachen geblieben?<br />

3) Wenn der etwaige Heuermann hierüber die Nachrichten ertheilet und dieser<br />

wahrscheinlich ihn an Hermann Schulte verweisen wird, so gehet Herr Homann nach diesem<br />

Schulte und zeigt demselben an, dass er auf berichtetes Absterben des Erdwin Hoevelkamps<br />

gekommen sey um den Sterbfall desselben namens des Gutsherrn zu beschreiben und er<br />

also aufrichtig den völligen Bestand der Nachlassenschaft specificieren anzuzeigen habe. Ein<br />

gleicher Beitrag geschiehet auch gleich, wenn Schulte etwa selbst das Hoevelkamps<br />

praedium bewohnen sollte.<br />

4) Bey der Beschreibung des Sterbfalls sind nun vorzüglich dahin zurichten;<br />

a) wann Erdwin Hoevelkamp gestorben sey?<br />

b) ob und was für Kinder derselbe nachgelassen? Soviel ich Nachricht habe, sind<br />

keine Kinder vorhanden. Bloss ist 1774 eine Tochter dagewesen, welche Margaretha<br />

Elisabeth geheissen und sich wahrscheinlich an Hermann Schulte verheiratet hat.<br />

c) ob diese Margaretha Elisabeth Ehefrau Schulten noch lebe? und Kinder habe?<br />

wieviel, wie sie heissen, wie alt jedes sey?<br />

d) wo die Nachlassenschaft des Erdwin Hoevelkamp geblieben sey? und worinne sie<br />

bestehe? diese ist stückweise aufzuschreiben und besonders nach Pferden und Kühen zu<br />

fragen, und dies pretium so viel möglich von allen Stücken von Belang anzugeben.<br />

5) Wenn die Nachlassenschaft aufgeschrieben ist und wahrscheinlich keine andere<br />

Kinder als die Ehefrau Schulten vorhanden sind, welche im Jahre 1774 freigekauft worden,<br />

so könnte die Öffnung geschehen, dass das Hoevelkamps praedium nunmehr vacant und<br />

den Gutsherrn anheimgefallen sey. Wahrscheinlich wird Schulte alsdann sich auf eine<br />

ehemalige Verabredung berufen, dass der Ehefrau Schulten Kinder oder Verwandten von<br />

Geblüthe succedieren sollten. Hier ist sodann der originale Schein, der darauf lautet, zu<br />

produciren, und davon völlige Abschrift zu nehmen. Vielleicht ist dies ein Freybrief für<br />

Margaretha Elisabeth uxor Hermann Schulte, worin der Freybrief zu 150 Thl. bestimmt seyn<br />

solle.<br />

Es ist sodann zu fragen ob die 150 Thl. völlig bezahlet seyn? und wenn? auch desfalls<br />

die Quitung zu <strong>for</strong>dern? und die Abschrift zu nehmen. Es sollen bloss 70 Thl. bezahlet seyn<br />

und 80 Thl. noch restieren. Überhaupt werden der Herr Rathsvogt dahin sehen, um durch<br />

Fragen nach Umständen hinter die Beschaffenheit der Hoevelkamps Stätte zu gelangen,<br />

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auch wie es mit der Schulten Stätte stehe, und ob diese frey oder eigen sey und wohin, und<br />

ob und was für Kinder von Hoevelkamps Tochter vorhanden sind. Vielleicht eröffnet Schulte<br />

schon deshalb seine Gedanken, wie es mit der Besetzung der Stätte gehalten werden könne.<br />

Es kann dieses ad referendum angenommen werden mit der Versicherung, dass er weitere<br />

Nachricht von dem Gutsherrn bekommen werde.<br />

7.4.1797 decretum ad protocollo de 6 April 1797.<br />

Es können bewandten Umständen nach dem Colono Schulten zu Rues<strong>for</strong>t die<br />

Sterbefallsgelder wegen seines Schwiegervaters zu 100 Thl. nebst den Schreibgebühren<br />

gelassen werden. Übrigens kann demselben als Vater die Administration der Hoevelkamps<br />

Stätte und die freye Einnahme von deren Einkünften dergestalt und mit den Bedingungen<br />

gelassen werden, dass er;<br />

1) alle davor vorfallende reparationes, imgleichen alle davor gehende Landes- und<br />

Gutsherrliche Lasten, wie nicht weniger alle ausserordentliche Krieges und andere<br />

Beschwerden unentgeltlich als seine eigene Lasten tragen, Gebäude und Wrechten in<br />

untadelhaften Stande erhalten, auch das vorhandene Gehölz nicht verhaue, sondern als ein<br />

rechtschaffener Vater schonen und verbessern.<br />

2) Alle von Hoeverkamp nachgelassene Schulden, es sey an Kapital oder Zinsen, als<br />

seine eigene übernehmen und bezahlen, dergestalt, das künftig eines von seinen Kindern,<br />

welches von den Eltern zum Colonat praesentiret und von dem Gutsherrn dazu tüchtig<br />

erkannt wird, die Hoevelkamps Stätte ganz von Schulden frei ohne irgend jemanden desfalls<br />

angesprochen zu werden, annehmen solle. Und damit diese Administration der Stätte auch<br />

nicht zu weit zugesetzt und die Stätte von einem Colono nicht zu lang entledigt bleibe, so<br />

wird den Eheleuten Schulten zur Praesentation eines von ihren Kindern zum Colonat<br />

wenigstens ein Zeitpunkt bestimmt, wann den jüngsten an Jahren vorhergehende Sohn 25<br />

Jahre oder in dessen Ermangelung eine von den Töchtern das 20. Jahr erreicht hat, massen<br />

in dessen Unterbleibungsfall, sodann dem Gutsherrn frey bleibt, einen Sohn, wenn er<br />

tüchtig ist, oder in dessen Ermangelung ein anderes von den Kindern dazu nach<br />

Eigenthumsrecht zu wählen. Um dieses genau zu beobachten, hat Colonus Schulte sub<br />

hypotheka bonorum zu stipulieren, da sonst mit Gutsherrlicher convotio der Kreditoren und<br />

mit der Gutsherrlichen Administration der Stätte, bis dahin eines von der Kindern dieselbe<br />

antreten kann, zu verfahren ist.<br />

7.4.1797 hat Colonus Schulte zu Rues<strong>for</strong>t als Schwiegersohn des Erdwin Hoeferkamps<br />

Sterbfall bedungen zu 100 Rth. und desfalls so<strong>for</strong>t mit den besonderen Schreibgebühren<br />

entrichtet abschläglich 50 Rth. Der Rest soll auf Michaelis 1797 entrichtet werden. Zugleich<br />

ist ihm die Stätte dergestalt in Administration gethan, bis der dem Anerben der Schulten<br />

Stätte vorgehende Sohn 25 Jahre alt wird, dass dann die Hoeverkamps Stätte schuldenfrey<br />

abgetreten werden solle. Vide protocolli et decretum.<br />

13.3.1798 ist der Rest des Sterbefalle bezahlt von Schulten zu Rues<strong>for</strong>t mit 50 Rth.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.2. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

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1804 Hoeverkamps zu Rues<strong>for</strong>t gibt an Pacht 1 Malter Rocken, Dienstgeld 1 Rth. 10 Schill. 6<br />

Pf., Patrono 1 Gans und 2 Hühner.<br />

Dep.3b. VIII. Fach 33. Nr.4. Lagerbuch Twente St.A.O.<br />

27.5.1819 Klage des Emonitors des Armenfonds gegen Hoeverkamp wegen rückständiger<br />

Gutsherrlicher Gefälle. Das Amt Vörden <strong>for</strong>dert Hoeverkamp auf, binnen 14 Tagen zu<br />

zahlen.<br />

16.4.1819 Infolge der Auf<strong>for</strong>derung, die Rückstände von 1811 bis 1818 mit 131 Rth. 24 Mgr.<br />

binnen 14 Tagen zu bezahlen, erscheint der Neocolonus Gerd Hoeverkamp in Osnabrück<br />

und erklärt, dass er von der Pflichtigkeit seines Hofes gar nichts wisse und auch noch gar<br />

keine Pacht bezahlt habe. Er habe seit 2 Jahren Hoeverkamps Stätte unter, sein Vater<br />

Johann Hermann Schulte ist seit 7 Jahren tot und er sei seit 1½ Jahren mit Margaretha<br />

Elisabeth Twelbeck aus dem Dorfe Gehrde, freien Standes, verheiratet. Er habe die Stätte<br />

mit dem 25. Jahre angenommen, seine Mutter Margaretha Elisabeth Hoeverkamp, einzige<br />

Tochter des Erdwin Hoeverkamp, hat den Schulte zu Rues<strong>for</strong>t geheiratet, und dieser hat die<br />

Hoeverkamps Stätte bis zu seinem Antritt auf die Stätte administriert. Er habe in des noch<br />

einen jüngeren Bruder, der Schulten Stätte annehme, welche seit dem Tode ihres Mannes<br />

von seiner Mutter bewirtschaftet werde. Ausserdem habe er eine Schwester, welche schon<br />

lange verheiratet sei. Er habe nie gehört, dass die Hoeverkamps Stätte eigen sei, bis in dem<br />

Augenblick, wo er die Auf<strong>for</strong>derung, die Rückstände zu bezahlen erhalten habe. Diese<br />

Rückstände könne er übrigens auf einaml nicht abtragen, wolle indessen 31 Rth. 29 Mgr.<br />

so<strong>for</strong>t und die übrigen 100 Thl. in 4 Terminen mit Zinsen innerhalb eines Jahres bezahlen. Es<br />

fand sich im Protokoll, dass dem Anerben die Stätte, sobald er das 25. Jahr zurückgelegt<br />

habe, schuldenfrei übergeben werden sollte. Bis dahin würden also die Pächte der Schulten<br />

Stätte zur Last fallen. gez. Hugenberg.<br />

26.5.1819 Gutsherr erhebt Klage gegen Hoeverkamp.<br />

6.11.1819 Gutsherrliche Anzeige.<br />

Hoeverkamp hat zwar abschläglich 25 Thl. bezahlt, er, der Gutsherr, bittet das Amt, dem<br />

Beklagten aufzugeben, die rückständigen 75 Thl. binnen 14 Tagen zu bezahlen.<br />

2.12.1819 Gehrde.<br />

Kolon Hoeverkamp schreibt an Hugenberg,; Heute über 8 Tage bin ich in Osnabrück und<br />

bringe das Bewusste in Ordnung.<br />

15.12.1819 Armen Emonitor schreibt an Amt Vörden; Hoeverkamp hat die 75 Thl noch nicht<br />

bezahlt.<br />

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17.12.1819 Amt Vörden <strong>for</strong>dert Hoeverkamp auf, die restlichen 75 Thl. binnen 3 Wochen zu<br />

bezahlen. Mit Zinsen und Unkosten beträgt die Gesamtsumme 79 Thl. 10 Ggr. 3 Pf. Eine<br />

Abschrift des Schreibens erhält der Gehrder Vogt.<br />

11.1.1820 Colon Hoeverkamp bezahlt 40 Thl., am 26 Juni durch Twelbeck 5 Pistolen (27 Thl.<br />

18 Schill.), wovon 25 Thl. als Abschlagzahlung verwendet werden.<br />

4.10.1820 Armen Emonitor schreibt an das Amt Vörden; Hoeverkamp restiert an<br />

Gutsherrlichen Gefälle seit Martini 1819; Thl. Mgr.<br />

1) für ein Malter Roggen 9. 24.<br />

2) an Dienstgeld 1. 18.<br />

3) 2 Hühner -. 12.<br />

--------<br />

Summe 11. 18.<br />

(1 Thaler = 36 Mariengroschen.) Handlungstermin ist längst verstrichen.<br />

7.10.1820 Amt Vörden <strong>for</strong>dert Hoeverkamp auf, den Betrag von 11 Thl. 18 Mgr. binnen 14<br />

Tagen zu zahlen.<br />

13.10.1820 Emonitor Hugen berichtet. Er verweist auf ein Protokoll, welches er am<br />

16.4.1819 aufgenommen hat, als Neocolonus Hoeverkamp sich wegen der rückständigen<br />

Gefälle sich bei ihm einfand. Aus diesem Protokolle geht hervor, dass Hoeverkamp sich auf<br />

der Stätte verheiratet hat, ohne seine jetzige Ehefrau der Gutsherrschaft vorgestellt und<br />

eine Auffahrt vorher gedungen zu haben. Da ich im Lagerbuch des Hofhauses zum Twente<br />

folgende Notitz; dass dem Anerben der Hoeverkamps Stätte dieselbe, sobald er das 25. Jahr<br />

erreicht hätte, schuldenfrei übergeben werden solle, gefunden hatte, wobei auf ein<br />

Magistratsprotokoll und Decret hingewiesen wird, so war ich der Meinung, dass in jenen<br />

Dokumenten sich wahrscheinlich auch nähere Bestimmungen über das Quantum der<br />

Auffahrt und über sonstige Punkte finden würden. Ich suchte daher jenes Protokoll mit dem<br />

Dekret ausfindig zu machen, allein vergebens. Endlich ist es mir gelungen, folgende<br />

Aktenstücke, die auf Hoeverkamps Stätte Bezug haben, unter den Papieren wieder<br />

vorzufinden. Diese Aktenstücke füge ich hier bei. Es sind;<br />

1) Ein Gesuch pro mandato ad dimittendum vom 19.6.1754 (Anlage B.). Aus diesem<br />

Documento geht hervor, dass schon damals ein Kolon Hoeverkamp sich ohne Wissen und<br />

Willen der Gutsherrschaft verheiratet hat.<br />

2) Ein Protokoll des damaligen Rathsvogts vom 1.3.1797, die Beschreibung der<br />

Sterbefalls des Coloni Hoeverkamp betreffend (Anlage C.).<br />

3) Eine Nachweisung über die Ertragsfälle von Hoeverkamps Stätte (Littera D.).<br />

4) Das oben erwähnte Decret vom 6.4.1797 (Anlage E.).<br />

5) Das darauf bezughabende Protokoll vom 7.4.1797 (Anlage F.). Da es nun darauf<br />

ankommt, entweder die Abweisung der Ehefrau des jetzigen Kolonen, welche ohne Wissen<br />

der Gutsherrschaft auf die Stätte geführt ist, zu bewirken, oder diese Ehefrau jetzt noch zur<br />

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Auffahrtsdingung zuzulassen, ferner den Schulden zustand der Stätte zu untersuchen, so<br />

bitte ich, mir jedenfalls eine Instruktion zugen zu lassen.<br />

Anlage A.<br />

Es folgt als Schluss auf den Bericht Hugenbergs; Das Protokoll, worauf hier<br />

verwiesen, habe ich noch nicht auffinden können, wodurch bisher die Regulierung dieser<br />

Angelegenheit verzoegert wurde. Inzwischen wurde Hoeverkamp auf die Abbezahlung des<br />

Restes von 100 Thalern gerichtlich in Anspruch genommen und hat bis jetzt auf diesen Rest<br />

25 Thl. abbezahlt, sodass noch 75 Thl. zurückstehen. Kontin. den 12.10.1820. Die hier<br />

genannten 75 Thl. sind jetzt abbezahlt und es kommt daher nur noch auf die Festsetzung<br />

des Auffahrts Quanti an.<br />

Anlage B.<br />

Patron des Hospitals gegen Hoeverkamp, praesentiert 19.6.1754.<br />

Ohnerachtet in hiesiger Eigenthums Ordnung cap. 4.# 12, 13, deutlich disponiert,<br />

dass wenn ein Anerbe auf einen eigenbehörigen Praedio heiraten will, sodann die<br />

ausersehene Person dem Gutsherrn dargestellt werden solle, diese auch, wan sie freyen<br />

Standes, sich eigen geben, wan sie aber in Eigenthum gebohren, sich erst frey kaufen müsse,<br />

immassen, wer sich eigen geben will, erst frey sein muss.<br />

Eigenthums Ordnung c.2.# 3.<br />

Im wiedrigen Falle aber wan eine Person, so sich nicht gehörig qualificieret, auf ein<br />

eigenbehöriges Erbe geführt wird, solches discussionem allein nach sich zieht. So hat sich<br />

doch der dem Hofhause zur Twente hieselbst eigenbehörige Hoevelkamp, ob er wohl vor<br />

einigen Jahren sich wegen der Auffahrt seiner künftigen Frau verglichen, unterstanden, eine<br />

Person dem sicheren Vernehmen nach auf die Hoevelkampes Stätte zu führen, welche dem<br />

Gutsherrn nicht dargestellet und da sie im fremden Eigentum geboren, den Freybrief nicht<br />

praesentieret, mithin nicht gehörig qualificiret hat. Um aber rubricirter Gutsherr solches<br />

nicht zugeben kann und sich discussionem ausdrücklich reservieret, so hat Aldt. vorerst<br />

gehorsamst bitten sollen, Ew. Hochwürden Gnaden geruhen, dem Colono Hoevelkampf<br />

hochgeneigt ernstlich zu befehlen, das er dem Vernehmen nach angeheiratete Frau so<strong>for</strong>t<br />

von dem eigenbehörigen Hoevelkamps Praedio schaffen solle. Worüber bester gestalt mit<br />

Beding von Kosten.<br />

Anlage C. Actum Gehrde den 11.3.1797.<br />

Vermög von H. Bürgermeister von Guelich, qua Patrono Hospitalis zum Twente, erhalten<br />

Auftrage, habe ich mich heut dato nach der Bauerschaft Rues<strong>for</strong>t, Kirchspiel Gehrde,<br />

verfügt, um alldort den Sterbfall des Coloni Erdewin Hoevelkamps zu beschreiben, und nach<br />

dessen Umständen des Hoevelkamps praedii zu erkundigen, als habe ich mich dem zu Folge<br />

zuerst an den dasigen H. Pastor Peithmann gewandt und von demselben vernommen, dass<br />

der Colon Hoevelkamp, welcher eigentlich Hoeverkamp hiesse, in der Nacht von 7. auf 8.<br />

Januar verstorben und zwar bey seinem Schwiegersohn, dem Colon Schulten zu Rues<strong>for</strong>t,<br />

welcher die Hoeverkamps Tochter Margaretha Elisabeth geheyratet hätte, bey welchen er<br />

sich 3 Jahre aufgehalten, indem derselbe wegen Alters und kränklicher Konstitution dem<br />

Praedio nicht mehr vorstehen können. Der Colon Schulte zu Rues<strong>for</strong>t, welcher durch Herrn<br />

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Pastor nach Gehrde hinberufen wurde, bestätigte obige Aussagen mit dem Beyfügen, dass<br />

das Erbwohnhaus seiter 6-7 Jahren cum annexis an den Johann Kaiser verheuret, und siet<br />

einem Jahre von Hermann Henrich Lyra mit bewohnt würde, und alljährlich ohngefehr 90<br />

Thaler in allen an Heuer thäte, dass auf dem Praedio, welches nur ein Viertel Erbe sey,<br />

ehedem 2200 Thl. Schulden gehaftet und jetzt noch über 1500 Thl. Schulden hafteten.<br />

Ferner zeigte derselbe an, dass wie sein Schwiegervater vor 2 Jahren zu ihm gekommen,<br />

derselbe, da die Stätte längst vorher größesten Theils verheuret gewesen, nur 2 schlechte<br />

Pferde, 2 Kühe, 2 alte Betten, und sonstiges abgenutztes hölzerne und irdenes Hausgerät<br />

ihm zugebracht, welches er nicht bestimmen könnte, und in allen kaum auf 150 Thl.,<br />

gerechnet werden könne. Demnach zeigte der Colon Schulte auf befragen an, dass sein<br />

vollerbiges Praedium an das Kloster Bersenbrück ehedem eigenbehörig gewesen, seit er<br />

dem aber das besagtes Kloster aufgehoben worden, hätte er sich frey gekauft und bezahlte<br />

er nur bloss alljährlich die verglichenen Erbzinse, welches der Herr Pastor Peithmann auch<br />

als wahr bestätigte. Nachdem ich mich hierauf nun Sonntags den 12. März nach dem<br />

Hoevelkampschen Erbwohnhause verfügte, so fand sich, dass das Haus und Nebengebäude,<br />

so wie auch die Wrechten, in sehr gutem Stande waren. Der Heuermann sagte auf Befragen<br />

aus, dass die samtlichen Heuergelder von Haus und Ländereyen sich ohngefehr auf 100 Thl.<br />

erstrecken würden. Auf dem Hofplatze befanden sich eine Anzahl vortrefflicher<br />

Eichenbäume und der Kolon Schulte sagte aus, dass noch über 100 Stück junge Eichen<br />

gepflanzt worden. Demnächst zeigte der Colon Schulte auf Befragen, ob die 150 Thl. für den<br />

Freibrief seiner Frauen sämtlich berichtigt worden, und er darüber Quitungen in Händen<br />

habe, an, dass diese 150 Thl. in 2 Terminen bereits vor 20 und mehr Jahren bezahlet<br />

worden, er hätte aber keine Quittungen darüber in Händen, sondern statt dessen den<br />

Original Freybrief erhalten, dass sie davon nichts rückständig und auch bei Ablieferung der<br />

Pfächte ob sonst niemals eines Rückstandes wegen angemahnet worden wären, könne er<br />

und seine Frau eidlich erhärten, und extradierte hierauf den original-Freybrief de dato<br />

15.2.1774, Einhalts dessen # pho 1. verglichen worden, dass eins von ihren Kindern oder<br />

Falls keines vorhanden, eine andere Person von Hoevelkamps Geblüte vorzuschlagen sey,<br />

das Quantum und diese Bezahlung der 150 Thl. war darinnen nicht vermeldet, verlangte<br />

aber darüber eine Bescheinigung, dass ihm der Freybrief in originale wieder extradiret<br />

würde, welche ich demselben auch ertheilet habe. Hierauf habe ich mich mit dem Colon<br />

Schulten nach dessen nahebei belegenen Erbwohnhaus verfügt, daselbst stellte mich<br />

derselbe seyne drey Kinder vor. Die älteste Tochter Maria Elisabeth Schulten war 16 Jahren<br />

alt, der 2. ein Sohn Johann Gerhard Schulten ins 6. Jahr und das 3. ebenfalls ein Sohn,<br />

Johann Henrich Schulte ins dritte Jahr alt. Der Colon Schulte und dessen Ehefrau erklärten,<br />

dass eins von ihren Kindern die Hoevelkamps Stätte, wenn es grössjährig, antreten sollte,<br />

könnten aber noch nichts bestimmen, welches. Es würde sich dieses zu seiner Zeit finden.<br />

Gez. Henrich Winold Homann Notarius und Rechtsvogt.<br />

Anlage D.<br />

In Ansehung der Ertragenfälle von Hoevelkamps Stätte fehlen von den letzten Zeiten die<br />

Protokolle, es kommen aber folgende Nachrichten vor;<br />

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1750 Gerd Hoevelkamps Sterbfall, Erdwin Hoevelkamps Auffahrt und 3 Kinder Freybriefe,<br />

105 Thl. Lagerbuch pag. 267. Register von 1750 p.32.<br />

1754 den 1. Juli ist Erdwin Ulrich Hoevelkamp und Catharina Adelheid Espenhorst die<br />

Stätte eingethan 105 Jahr per praefectum von Blechen und 1 Kind frey zu lassen<br />

versprochen. Verzeignis der Eigenbehörigen Stätten p. rb. unter B. Gerdings Hand.<br />

Im Lagerbuch steht desfalls nichts, auch nicht im Register von 1754. Es ist aber ein<br />

besonderer Schein darüber unter Blechen Hand, der das nämlich enthält.<br />

Es ist aber eine von B. Gerding entworfene Klage des Hospitals Twente contra Erdwin<br />

Hoevelkamp vom 19.6.1754 ans Officialgerichte vorhanden, nach welcher dieser Erdwin<br />

Hoevelkamp eine Frau geheiratet und sie aufs praedium gebracht, ohne selbige vorher dem<br />

Gutsherrn zu stellen und Konsens zu erhalten. Es ist desfalls ein amnadtum ad dimittendum<br />

p. vom Officialgericht vom 19. Juni vorhanden, welches den 20. Juni laut Attest insinirt<br />

worden.<br />

Ein Billet von Gerding zeigt, dass die Beklagte den 21. Juni hier gekommen, dass Pr.<br />

Sikermann die Kosten disigniret ad 2 Rth. 3½ Pf. und dass diese Rechnung den 21.6.1754<br />

bezahlet worden.<br />

Jener Schein lässt also nicht anders schliessen, als dass damals die Auffahrt der<br />

Espenhorst regulieret sein müsse. Es ist aber keine Nachricht von der Bestimmung der<br />

Auffahrtsgelder vorhanden, noch auch im Register von 1754 oder nachher desfalls etwas<br />

erwehnet.<br />

29.10.1768 hat Hoevelkamp seiner Frau Sterbfall bezahlet mit 35 Rth. steht im<br />

Register von 1768, zugleich im Lagerbuch. Weiter findet sich nichts.<br />

Noch ist eine Nachricht im Verzeichnis der Twentschen Eigenbehörigen;<br />

1768 October meldet Hoevelkamp, dass er eine Tochter habe, Margaretha Elisabeth, ins<br />

14. Jahr. Die übrigen Kinder sind gestorben.<br />

1774 den 15. Februar von Hoevelkamps Tochter Freibrief ad 150 Thl., wobei einem ihrer<br />

Kinder oder Verwandten künftig das Kolonat bedungen, abschliesslich empfangen 70 Thl.<br />

Register de 1774.<br />

1784-1790 in der Landesvermessung Du Plat heisst es auf der Flurkarte des Rues<strong>for</strong>der<br />

Mark; Markkötter Hövelkamp.<br />

24.3.1828 Colon Johann Gerhard Hoeferkamp in Rues<strong>for</strong>t verkauft an den Apotheker<br />

Hermann Henrich Wessel Meessmann in Badbergen 1 Scheffel 3 Quadratruten Land, das im<br />

Hasebruch belegen ist, für 30 Rth.<br />

Colon Johann Gerhard Hoeferkamp in Rues<strong>for</strong>t verkauft einen 10 Scheffel 20 Quadratruten<br />

grossen Anteil in Schmalge für 346 Rth. an seinen Bruder Johann Hermann Schulte, Colon in<br />

Rues<strong>for</strong>t. Dieser Anteil geht später an den Apotheker Hermann Henrich Wessel Meessmann<br />

über.<br />

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Quelle; Halberbe Grosse Thumann in Grothe Nr.16.<br />

1837 wurden Markkotten Hoeverkamp und die aufsitzende Familie durch Ablösung aus der<br />

Hörigkeit entlassen.<br />

Erdwin Ulrich Hoeverkamp, Col., * Rues<strong>for</strong>t, ~ 6.4.1724 Gehrde, ┼ 7/8.1.1797 Rues<strong>for</strong>t<br />

Nr.17., � 10.1.1797 Gehrde, zn.v. Gerd Hoeverkamp, Col., en Anna Margaretha Kabernagel,<br />

30.5.1754 Gehrde, Catharina Adelheid Espenhorst, * Helle, ~ 15.11.1733 Gehrde, ┼ -<br />

.10.1768 Rues<strong>for</strong>t, Sterbefall gedungen 29.10.1768, � -.10.1768 Gehrde, dr.v. Hermann<br />

Ottemann jetzt Espenhorst en Elisabeth von der Horst, Kind.;/ Margaretha Elisabeth, *<br />

13.5.1755 Rues<strong>for</strong>t, Anerbe, 23.4.1774 Gehrde, Johann Hermann Schulte./ Maria<br />

Adelheid, * 22.1.1757 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 19.8.1757 Rues<strong>for</strong>t./ Helena Adelheid, * 22.1.1759<br />

Rues<strong>for</strong>t./ Gerd Hermann, * 2.4.1761 Rues<strong>for</strong>t./ Maria Elsabein, * 9.11.1763 Rues<strong>for</strong>t./ Gerd<br />

Hermann, * 27.12.1766 Rues<strong>for</strong>t.<br />

NB. Die letzte 4 Kinder sind nach Aussage des Vaters von Oktober 1768 verstorben. In<br />

Gehrde sind die Sterbfälle 1760-1769 einschliesslich nicht angeschrieben worden.<br />

Erdwin Hoeverkamp verheuerte in den letzten Jahren seines arbeitsreichen Lebens seinen<br />

Hof und zog zu seiner Tochter Margaretha Elisabeth Schulte in Rues<strong>for</strong>t, wo er in der Nacht<br />

vom 7. zum 8. Januar 1797 im Alter von 72 Jahren 2 Monaten verstarb.<br />

Johann Hermann Schulte, Anerbe des Schultenhofes in Rues<strong>for</strong>t, war anfangs Colon auf<br />

Hoeverkamp, auf dem ihm mehrere Kinder geboren wurden. Später übernahm er den<br />

väterlichen Schultenhof. * Rues<strong>for</strong>t, ~ 22.5.1751 Gehrde, ┼ auf der Hof Schulte in Rues<strong>for</strong>t,<br />

zn.v. Johann Arend Schulte, Col., en Christina Elisabet Krümberg, 23.4.1774 Gehrde,<br />

Margaretha Elisabeth Hoeverkamp, Anerbin von Hoeverkamps Erbe, * 13.5.1755 Rues<strong>for</strong>t, ~<br />

20.5.1755 Gehrde, dr.v. Erdwin Ulrich Hoeverkamp en Catharina Adelheid Espenhorst,<br />

Kind.;/ Catharina Elisabeth, * 19.7.1774 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 24.11.1780./ Catharina Adelheid, *<br />

22.10.1776 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 23.2.1778 Rues<strong>for</strong>t./ Catharina Adelheid, * 25.9.1778 Rues<strong>for</strong>t, ┼<br />

24.11.1780 Rues<strong>for</strong>t./ Maria Elisabeth, * 11.12.1780 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 25.4.1842 Wulften,<br />

19.5.1804 Bdbg., Jürgen Gerhard Mengert, Col./ Johann Gerd, * 28.12.1782 Rues<strong>for</strong>t, ┼<br />

19.2.1785 Rues<strong>for</strong>t./ Johann Henrich, * 16.2.1785 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 19.2.1785 Rues<strong>for</strong>t./ Maria<br />

Adelheid, * 11.3.1786 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 26.6.1787 Rues<strong>for</strong>t./ Catharina Maria, * 17.6.1789<br />

Rues<strong>for</strong>t, ┼ 19.3.1790 Rues<strong>for</strong>t./ Johann Gerd, Kötter, * 19.3.1791 Rues<strong>for</strong>t./ Johann<br />

Henrich, * 1794 Rues<strong>for</strong>t./ Totgeb. Töchterlein, * 13.9.1796 Rues<strong>for</strong>t, � 15.9.1796 Gehrde./<br />

Johann Hermann, Col., * 3.4.1799 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 30.3.1858 Gehrde, (1) 4.5.1820, Anna<br />

Catharina Ossing, ┼ 1832, (2), NN Koenig, ┼ 1875.<br />

1797 heisst es, dass von den Schulten Kindern nur noch leben; Maria Elisabeth 16 Jahre alt,<br />

Johann Gerd 6 Jahre alt und Johann Henrich 3 Jahre alt.<br />

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Johann Gerd Schulte jetzt Hoeverkamp, * 19.3.1791 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 20.11.1867 Rues<strong>for</strong>t, zn.v.<br />

Johann Hermann Schulte en Margaretha Elisabeth Hoeverkamp, 16.3.1818 Gehrde,<br />

Margaretha Elisabeth Twelbeck, * 2.6.1796 Gehrde, ┼ 7.7.1840 Rues<strong>for</strong>t, dr.v. Johann Gerd<br />

Twelbeck, Gastwirt, en Christina Margaretha Peithmann, Kind.;/ Christian Hermann, *<br />

7.1.1828 Rues<strong>for</strong>t, ┼ 20.2.1850 Rues<strong>for</strong>t auf dem Colonat, 1848, Anna Catharina Schulte,<br />

seine Cousine.<br />

Der am 7.1.1828 geborene Sohn und Anerbe Christian Hermann Hoeverkamp freite 1848<br />

Anna Catharina Schulte, seine Cousine. Diese Eheleute hatten eine Tochter Katharina Marie,<br />

welche am 28.12.1849 in Rues<strong>for</strong>t geboren und am 6.11.1857 daselbst verstorben ist. Es soll<br />

auch noch ein Sohn geboren sein der nach Amerika ausgewandert ist.<br />

1867 am Tage des grossen Brandes, kam der Markkotten Hoverkamp durch Verkauf an den<br />

Colon Hermann Heinrich Espenhorst in Helle, der mit Maria Catharina Elsabein Gerding aus<br />

Vehs verehelicht war. Der am 25.4.1830 geborene Sohn Hermann Dietrich Espenhorst<br />

verpachtete Hof Espenhorst und zog auf Hoeverkamps Stätte. Er heiratete Anna Maria<br />

Margaretha Weglage, die ihm Hof Weglage in Rues<strong>for</strong>t zubrachte. Dietrich Espenhorst starb<br />

im Oktober 1869 an der Trunksucht, seine Witwe schritt 1872 zur zweiten Ehe mit Colon<br />

Johann Kaiser in Gehrde. In Händen der Espenhorstschen Nachkommen befand sich das<br />

Colonat Hoeverkamp noch im Jahre 1960.<br />

Hoffmann.<br />

Hoffmann in der Bauerschaft Lechterke, des Kirchspiels Badbergen, im <strong>Artland</strong> des<br />

Osnabrücker Nordlandes, ist ein Halberbe und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts<br />

unter Nr.9. der Bauerschaft geführt. Der Ort Lechterke ist eine uralte Siedlung, die schon vor<br />

unserer Zeitrechnung bestand. Das beweisen die vorgeschichtlichen Funde in dieser<br />

Bauerschaft. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Lienesch bei Erdarbeiten<br />

unter einer Plaggenschicht eine vorgeschichtliche Begräbnisstätte gefunden. In ihr fand man<br />

Urnen, ein geschliffenes Steinbeil und einen Feuersteindolch. Villa oder Collegium Lechterke<br />

wird zuerst urkundlich 977 als Liachtriki genannt. In den jüngeren Urkunden steht Liaetrichi,<br />

Lechtericki, Legterke u.s.w. Lechterke bedeutet; helle, lichte Reihe. Als älteste Gruppe der<br />

Siedlungen werden die Vollerben Hillebrand, Schonne, Marbolt und Ruwe, an die sich das<br />

Halberbe Hoffmann aus jüngerer Zeit anschliesst, angesehen. Die Gruppe liegt südöstlich<br />

des Hohen Esches. Hoffmann war 1562 dem von Grothaus eigen, aber 1722 wird Hoffmann<br />

schon frei genannt. Wann die Freilassung erfolgte ist nicht bekannt. In der Sprache des<br />

Volkes heisst es; Hofmes. Amtlicher Name ist Hoffmann. Bedeutung des Namens; Mann auf<br />

dem Hofe.<br />

1364 verzichten die Gebrüder Schweder und Bertram von Dorne ihrem Lehnsherren, dem<br />

Grafen Christian von Delmenhorst, zu Gunsten Bernhard von Schnetlage auf den Zehnten<br />

über 12 Höfe, unter denen auch Hof Hoffmann genannt ist.<br />

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Nobili domino Christiano Comiti in Delmenhorst domino eorum predilecto Swederus et<br />

Bertramus fratres de Dorne famuli quidquid obsequii poterunt et favoris. Jus pheodale seu<br />

homagium decimarum domorum infrascriptarum. Videlicet domus dicte Mareboldingh<br />

domus des Schonen, domus dicte Broderingh, domus to Reyneringh domus des Junghen<br />

domus to Rodberting domus Reynoldingh domus to Hildebrandingh et domus dicti<br />

Byemannes, sitarum in villa et collegio Lechterke in Parochia Badberghen, quod a vobis in<br />

pheodo tenebamus ad manus Bernhardi de Snetlaghe famuli et suorum heredum coram<br />

vobis presentibus resignamus petentes vos instanter ut ipsos hujusmodi jure veltis<br />

inpheodare hec jugiter erga vos cupimus deservire.<br />

Datum nostris sub sigillis presentibus in testimonium appensis. Anno Dni. MCCC sexagesimo<br />

quarto feria quarta proxima post dominicam qua cantatur Misericordia Domini.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.126. Urkunde Nr.LXXIII.<br />

1366 belehnt Reynherus, Abt zu Corvey, den Bernhard Schnetlage mit den Zehnten des<br />

Hofes Hoffmann.<br />

Ad universorum noticiam quibus scriptum exhibitum vel ostensum fuerit, Dei gratia nos<br />

Reynherus Ecclesie Corbiensis Abbas, cupimus <strong>for</strong>e notum, quod strenuum famulum fidelum<br />

nostrum Bernhardum de Snetlaghe cum ottone ipsius primogenito cum bonis subscriptis, a<br />

nobis in pheodo dependentibus, pro nunc in hijs scriptis impheodamus videlicet primo cum<br />

Curia in Snetlaghe in parochia Loningen sita, cum casa dicta tor Trentlaghe, cum duabus<br />

casa dictis ton Varndinghe in parochia Menslage situatis, cum casa dicta elgariter Humelen<br />

hus in villa Lotberghe consistente, accum area et domo Volcmari in villa Loningen, domo<br />

Mensingh in Merdorpe, domo Hermanni Longi in Rodene, domo Christiani, quam pronunc<br />

colit Rodolfus ibidem, domo Alberti ibidem, domo dicti Olric, kregen Cordewacker in Halten,<br />

domibus ton Marquording, alias dictis Waterman in Loyberghen, domo Johannis to der Wyk,<br />

domo Johannis dicti scriven, et domo dicti Dobelhus cum ejus casa, ac decima in villa<br />

Lechterke in parochia Batberghen, Volentes nicholominus prefatis Bernhardo ac Ottone per<br />

nos cum prefatis bonis impheodatis, quo ad jus suum heriditarium in predictis bonis veram<br />

et justam parare warandiam loco et tempore oportunis Dantes ipsis in testimonium super<br />

eo presens scriptum Secr. nostro communium sub anno Dni. MCCCLX sexto Octava<br />

Putificationis Marie virginis gloriose.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 S.126. Urkunde Nr.LXXIV.<br />

1398 Lehnrevers über den Zehnten in Lechterke und Oldendorf, ausgestellt von dem Knapen<br />

Werneke Drele dem Heinrich Voss und dessen Brudern Kindern.<br />

Ik Werneke Drele Knappe Rect vormuender zeligen Johannis Kynder mynes broder bekenne<br />

und betuge openbare vor allen lueden dat der Dryer hueze tegheden to Lechterke in deme<br />

kerspele to Batbergen, als Hamken huzes des Schonen Wygboldes Ringelduven und<br />

Hermans Hofmannes unde twe hus to Oldendorpe in deme kerspele to Lastorpe alze<br />

Wybben hus des Harden und Wybben hus Bodemans to lene ghad van hern Hinrike Vosse<br />

und van Seligen Gyseken Kynderen zines broder und ere erven alze in Mannestad, dar nu<br />

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belenet is Arend myns broder sone Presentibus honorabilibus viris Magistro Sandero de<br />

Meppen. Domino Hinrico Droge et Ludolpho Monik.<br />

Datum Anno Dni. MCCCXC octavo in Cratino Cratim. beati martyr. episcopi meo sigillo.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840, S.154. Urk. Nr.XCV.<br />

1398 Lehnrevers, ausgestellt von dem Knapen Gerd von Hoyne dem Heinrich Voss und<br />

dessen verstorbenen Bruders Giseke Kindern.<br />

Ik Cord van Hoyne, Knape bekenne, und bethuge openbare, vor allen luden, dat des huzes,<br />

theghede, to Lechterke, in dem kerspele to Batberghen, alze over Hermanus hus des<br />

Schonen, tho lene ghad, van hern Hinrike Vosse, und van zelighen Gyseken Kyndern Vosses,<br />

zines broder und ere erven alse in Manstad, dar nu an belenet ys Cord vorgemeldet<br />

Presentibus honorabilibus viris magistro Sabdero de Meppen, Conrado de Twissle, Arnoldo<br />

de Twissle et Ludolpho Monik. Datum meo sub Sigillo, Anno Dni. MCCCXC octavo in Crastino<br />

post Conceptionis beata marie virginis.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840, S.155. Urk. Nr.XCVI.<br />

1490 Bursscop to Lechterke, Gerd Hoffman 6 Pferde, 7 Kühe, 8 Rinder, 18 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1512 de yunge Hoffman in den erve de olde Hofmansche upr Lyfftucht. (Ein Steuerbetrag ist<br />

nicht angegeben.)<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

26.4.1466 Arnoldus Rensse, Richter zu Quakenbrück, beurkundet den Verkauf einer Rente<br />

von jährlich 1 Mark aus Borsenkempen Erbe und Hoffmans Erbe, beide in der Bauerschaft<br />

Lechterke im Kirchspiele Badbergen gelegen, durch den Knappen Clawes Block, seine Frau<br />

Fredeke und beider Kinder Dyderick, Claes, Fye, Gysele und Fredeke an die Vikare zu St.<br />

Johan in Osnabrück.<br />

Urkunde des Hauses Campe St.A.Münster.<br />

1534 dt. II Marck Wernse Hofman, Taleke uxor III Marck XVI Schill.<br />

NB. die letzteren Beträge werden für über 12 Jahre alte Familienmitglieder und Dienstleute<br />

gezahlt worden sein.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

26.8.1562 Dyrick tor Moellen, Richter zu Quakenbrück, Menslage und Badbergen,<br />

beurkundet den Verkauf einer jährlichen Rente von 7½ Gulden aus Hofmans und des Vetten<br />

Erbe, beide im Kirchspiel Badbergen und in der Bauerschaft Lechterke gelegen, für 150<br />

Gulden durch Cordt Grothus an das Kapitel St. Johan binnen Osnabrück.<br />

Bürgen; Otto Voss und Borchard van Aspwede (Aswede).<br />

Zeugen; Meister Hinrick Hoefsmydt und Gerdt Rotermundt.<br />

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Urkunde des Hauses Campe St.A.Münster.<br />

1589 Burschafft Lechtorpe, Hoffman 3 Daller 15 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 wurden gebrüchtet; Johan Rossman, so den alten Vogt ohne Grund geschlagen 4 Thl.<br />

und Wernsse Hoffman, so den Vogt geschlagen 4 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bursscop Lechterke, Hoffman 3 Ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1619 werden genannt Colon Johan Hoffman und Ehefrau Fenne.<br />

1619 bescheinigen Juergen Rotbert und seine Ehefrau Tale, geb. Hoffman, und ihre 7 Kinder<br />

Trincke, Elsche, Greteke, Taleke, Anneke, Johan und Luecke, dass Tale von ihrem Bruder<br />

Johan Hoffman und dessen Frau Fenne den ihr zustehenden Brautschatz erhalten habe.<br />

1628 Lechterke, Halbe Erbe, Personenschatz; Hoffman 1 Rth., uxor 10 Schill. 6 Pf., Halb<br />

famulus 3 Schill., noch Halb famulus 3 Schill., Halb famula 2 Schill. Terminus primus der<br />

Erhebung 1629.<br />

Rep.123C. 205. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Lechterke, Halberbe Hoffman 3 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist nicht<br />

verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

12.10.1631 Sonntage umb elff Schlegen sistirte Herr Reinerus Hardement, Pastor zu<br />

Batbergen, Johan Eltingk, Tebbe Merschman, Herman Otteman, Jacob Kremer, Tiess<br />

Wehlborch, Gert Hoffman, Wilhelm Greve, Henrich Rideman, Gert Wrocklage, Herman<br />

Veltman und Johan Kaman, Eingesessene des Kerspels Batbergen, und bat, sie zu befragen<br />

und darüber Schein auszustellen. Ob nicht wahr, Ihnen bewusst und sie selbsten gehoeret,<br />

dass der Pastor, obenbenannt, hiebevor Lampen Ruese und Johan Rencken in der<br />

Bauerschaft Wehell belegene Woninge und Kotten, aus bevelch des Herrn Archidiaconi<br />

wegen der Kirchen daselbst offentlich deren unterscheitliche mahl von der Cantzell arrestirt<br />

und die Besitzer an dass diaconaliche Gerichte Citirt?<br />

Die obengenannten Zeugen bestätigen die Fragen.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.276. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1.5.1640 wurden an Eides statt alteingesessene Leute des Kirchspiels Badbergen in einem<br />

Verhör über Gebühren für Kirchliche Handlungen befragt, es sagten aus; Johan zu Elting,<br />

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Johan Klatten, Johan Palman, Hinrich Einhaus, Wilhelm Schirings, Johan Buddeke, Johan<br />

Mencke, jetziger Volquardingk, Andreas Brorman, Gerdt Hoffman, Tebbe Middendorf, Johan<br />

Bredekamp, Hinrich Vogeding, Johan Thoman, Juerien Greve und Lampe Gronloe.<br />

27.2.1644 Coram Judice Leuning.<br />

Johan Meier, sel. Abell Meiers Sohn, bekennt pro se, Anna uxore, Kinder und Erben, dem<br />

Herman Hoffman in Lechterke und dessen Erben 100 Rth. schuldig zu sein, die er mit 6 Rth.<br />

jährlich zu verzinsen verspricht bei ½ jährlicher Loese. Zum Pfande setzt er seine Wohnung<br />

im Ellerbroke, zwischen Johan Paels und Herman Ruewen seligen Haeusern belegen, et<br />

omnia bona mobilia et immobilia.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.197. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1651 Lechterke, Gerdt Hoffman et uxor (Gerdt Sand<strong>for</strong>t jetzt Hoffman und Fencke<br />

Hoffman), zwei Söhne Johan und Gerdt, eine Tochter Modeken, der Frauwen zwei Broder<br />

Johan undt Herman Hoffman, ein Maget Talcken.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.11.1656 Gerdt Hoffman ist Provisor der Kirche.<br />

13.11.1656 Die Pastoren der Kirche zu Badbergen Jodocus Gerardi SJ decanus ruralis und<br />

Pastor Theodor Juttingh und die Provisores Johan Hanneke (Hamcke), Johan Stiner, Gerd<br />

Hoffman und Dietrich Sickman verkaufen dem Johan Linesch und dessen Sohne Herman<br />

einen Kirchenstuhl auf der neuen Bühne in der zweiten Bank mit allen Rechten für eine<br />

Summe Geldes.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

13.11.1656 Jodocus Gerardi, SJ Priester, und Theodor Juttingh, Pastores in Badbergen,<br />

ferner die Provisores Johan Hannecke (Hamcke), Johan Stiner, Gerdt Hoffman und Diedrich<br />

Sickman verkaufen dem Johan Linesch ausr Meierwische, Sohn des Drees Linesch, eine<br />

Stuhlstette auf dem alten Bühnen in der vierten Bank vom Chor für eine Summe guten<br />

Geldes.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1657 rechnete man;<br />

Das Molt Rogken Osnabrücker Masse; 12 Scheffel.<br />

In der Einnahme von Rogken, Bohnen undt Ruebesamen werden zu einem Osnabrucker<br />

Molt gerechnet Fürstenauer undt Ankumer Masse; 14 Scheffel.<br />

Das Molt Loninger Masse thuet ohngefehr Osnabrücker Masse 8 Scheff. 2 G.<br />

Das Molt Menslager Spiker Masse thuett Osnabrücker Masse 8 Scheff. 2 G.<br />

Das Molt Aselager Masse thuet Osnabrücker 7 Scheff. 2 G...gt.<br />

Das Molt Engeler Spiker Masse thuet Osnabrücker 4 Scheff. 3 G.<br />

Das Molt Bippener Masse thuet Osnabrücker 9 Scheff. 2 G.<br />

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Das Molt Linger Masse thuet Osnabrücker 9 Scheff. 2 G.<br />

1658 bauten Gerd Sand<strong>for</strong>t und Fencke Hoffman den Speicher des Hofes. Dieser Speicher<br />

trägt die Namen der Eheleute.<br />

Als Kinder obiger Eheleute sind bekannt;<br />

1) Modesta Sand<strong>for</strong>t dicta Hoffman, wurde Ehefrau des Ratsverwandten Bruno Bruns in<br />

Quakenbrück und ist 58 Jahre alt in Quakenbrück verstorben und am 20.1.1683 ebenda<br />

begraben.<br />

2) Johan, wohnte verheiratet in Badbergen.<br />

3) Gerdt wurde Colon Vehslage, indem er am 23.10.1674 Lücke Vehslage freite. Er<br />

wurde als Ehemann am 11.11.1706 begraben.<br />

4) Gerlich heiratete am 10.11.1685 zu Badbergen Anna Borchering. Gerlich wurde am<br />

7.6.1712 in Badbergen begraben. Seine hinterbliebene Witwe verstarb 77 jährig bei ihrem<br />

Sohne Gerlich der am 9.8.1734 zu Quakenbrück Helena Margaretha Olfenius geehelicht<br />

hatte, und wurde am 17.11.1739 in Quakenbrück begraben.<br />

5) Dirich, der Anerbe, wurde am 13.11.1674 zu Badbergen mit Margaretha Sickman<br />

getraut und am 6.1.1715 zu Badbergen begraben.<br />

7.1.1661 Quakenbrück.<br />

Vor dem Richter Heinrich Horn in Quakenbrück, verkaufen die Eingesessenen und<br />

Markgenossen der Lechterker Mark Werner Rottbert, Gert Hoffman, Juergen Ruwe, Arnd<br />

Marmelding (Marbolding), Lubbert Schoene, Johan Hillige, Wilhelm Broerman, Arnd de<br />

Vette und Gert Hillebrand, zugleich im Namen des Werneke Byingk daselbst, an die Eheleute<br />

Gerd den Jungen und Annecke zu Lechtern, ein Stück Land von 2½ Scheffel Roggen auf dem<br />

gemeinen Teile, laengs vor Broermans Acker und seitlich an Hillebrands und Marmeldings<br />

Freien Bauerstücken.<br />

(Dieses Stück Land ist in vigilia Thomas Apostoli (20. Dec.) 1524 an Luebbert zum Hillebrandt<br />

für eine genugsame Summe Geldes verkauft worden.)<br />

Zeugen; Hans Martin Busch und Herman Meyern jr. von der Esselings Heide.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1653 wurde Gerd Hofman zu Lechterke wegen grober Schlegerei an Stephan Duncker in<br />

Ankum mit 20 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Lechterke, Halberbe Hoffman, 6 Pferde, 4 Fohlen, 9 Kühe, 15 Rinder, 12 Schweine. Eine<br />

Leibzucht ist nicht verzeichnet.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Lechterke, Halberbe Hoffman 7 Rth. 12 Schill. 10½ Viehschatz. Dieser<br />

Viehschatz wurde vier mal im Jahre erhoben.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1667 Bauerschaft Lechterke Halbe Erbe; Hoffman 1 Hauptfeuer Stette.<br />

Eigenbehöriger Stette Landt nach Scheffel Saat so zur Heuer thuet;<br />

1 Thl. ¾ Thl.<br />

------ ------<br />

36 36<br />

Eigen frei Holtzgewachses oder Weide Kamp nach Scheffel Saat; 3.<br />

Wiesengewachses nach fuder Zahl; 7.<br />

Garten Landt nach Scheffel saat; 13.<br />

Kauf und Handelsleuthe; 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Konskriptionsreg. 1667 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Lechterke Halbe Erbe, Hoffman 3 Rth.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Erbsch. Rev. Reg. 1667 St.A.O.<br />

1667 fiel als ordentliche Steuer der Viehschatz <strong>for</strong>t. Statt dessen wurde der Monatschatz<br />

eingeführt. Die Erhebung dieses Schatzes hat bis 1826 gedauert.<br />

1670 Bauerschaft Lechterke, Halberbe Hoffman gibt 2 Rth. Rauchschatz. Ein bewohntes<br />

Nebengebäude ist wieder nicht genannt.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 wurde Badbergen von einem heftigen Hagelunwetter heimgesucht, das grossen<br />

Schaden anrichtete.<br />

13.11.1674 wurden Dirich Hoffman und Margaretha Sickman in der Kirche St. Georg zu<br />

Badbergen getraut<br />

D.T.B. Badbergen.<br />

1677 erhob man, obgleich der Viehschatz 1667 <strong>for</strong>tgefallen war, einen sechsmonatlichen<br />

Viehschatz ohne Consens der hiesigen Stiffts Stände.<br />

1692 reichen Badberger Bauern ein Gesuch um Steuerlass bzw. Steuerermässigung ein, da<br />

sie durch Unwetter und Wasserfluten grossen Schaden erlitten haben. Unter ihnen ist auch<br />

Colon Hoffman in Lechterke, Dirich Hoffman. Die Überprüfung des Gesuches ergab<br />

folgenden Befund; Hoffman ahn Hewgewax verdorben 5 Fuder.<br />

Weiter heisst es in diesem Bericht;<br />

Diese (Lechterker) Wiesen oder Gruende liggen bey der Hase undt ueberschwimmen noch<br />

anietzo mit wasser, mehrentheilss koennen auch dass Wasser Wie sie sagen Wegen den von<br />

den Quakenbrueckschen gemachten Newen ueberfall nicht abwehren.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.13. Remissin an Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

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1698/99 herrschte im Kirchspiele Badbergen grosse Not infolge Missernte, sodass von der<br />

Obrigkeit Roggen im Amte Minden aufgekauft werden musste.<br />

Nachricht Hof Neteler in Grönloh.<br />

1709 Hoffman gibt jahrlichs dem Richter 5 Richte Hocken und dem Vogt ein Scheffel Richte<br />

Habern.<br />

Rep.VI. Nr.445. Fürst. St.A.O.<br />

11.11.1712 führte Herman Hoffman seine Eheliebste Helena Schoene zum Traualtar.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1717 wird bei einem vollen Sterbefall gewertet;<br />

Ein Pferdt mit 6 Rth., ein Enter 4 Rth., eine Kuh 4 Rth., ein Rindt 3 Rth., ein Kalb 10 Schill. 6<br />

Pf., ein Schwein 1 Rth., ½ jähriges Schwein 10 Schill. 6 Pf., ein Schaf 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122C. III. 1. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1722 Größe des Hofes; 14 Malt. 1 Viertel 2 Becher.<br />

1722 Herman Hoffman ist frei, an den Richter zu Quakenbrück gibt er 5 Roggen Hocken, an<br />

Monatschatz 3 Rth., Rauchschatz für das Erbwohnhaus 3 Rth., und für das Heuerhaus 1 Rth.<br />

10 Schill. 6 Pf. Rauchschatz.<br />

1722 berichtet der Katholische Pastor Ignatius Hoya, der am 1. Sonntage im Juli 1721 sein<br />

Amt angetreten hat, dass Hoffman ihm zu geben schuldig sei; 1 Scheffel Zinsroggen, 3<br />

Scheffel Hafer und 3 Bund Heu a 40 Pfund.<br />

NB. im Praestationsregister ist aber auffallenderweise diese von Pastor Hoya ge<strong>for</strong>derte<br />

Abgabe nicht genannt.<br />

1723 wird Hermann Hoffman als Provisor der Kirche St. Georg erwähnt.<br />

4.6.1740 ist Hermann Hoffmann auf dem Erbe im Alter von 57 Jahre 2 Monate 1 Tag<br />

gestorben und am 7.6.1740 zu Badbergen begraben worden.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

13.5.1748 wurde seine hinterlassenen Witwe Helena Hoffmann geb. Schoene in Badbergen<br />

zu Grabe getragen.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

8.10.1749 Heinrich Elting zu Vehs und sein Schwager Hermann Hoffmann schliessen einen<br />

Vertrag, in welchem Hermann Hoffmann verspricht, auf die ausstehende Aussteuer seiner<br />

Schwester Fenna als Abfindung noch 1400 Rth. auszuzahlen und den Brautschatz in Raten,<br />

und zwar 300 Rth. noch im Verlaufe des Jahres und dann alljährlich 200 Rth. bis zum Abtrag<br />

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der Schuld zu zahlen. Ferner verspricht Hermann Hoffmann, den versprochenen aber nicht<br />

gelieferten Brautwagen und das zugesagte Pferd mit je 30 Rth. zu vergüten. Als Venna<br />

Catharina Elting geb. Hoffmann am 31.8.1756 an der Schwindsucht und Henrich Elting an<br />

derselben Krankheit am 1.1.1759 verstorben waren, wurde Hermann Hoffmann in<br />

Ermangelung eines anderen nahen Verwandten väterlicherseits als Vormund seines Neffen<br />

Wessel Elting bestellt. Wessel Elting war beim Ableben seines Vaters erst 15 Jahre alt. Durch<br />

diese Vormundschaft entstand später ein langjähriger Prozess. Hermann Hoffmann war am<br />

2.8.1778 verstorben. Seine hinterbliebene Witwe Catharina geb. Gervesmann strengte Klage<br />

an gegen Wessel Elting, der Gegenklage erhob. Eltings Anwalt Dr. Koch schrieb am30.3.1795<br />

an Elting, dass er der Angelegenheit der treuren Witwe Hoffmann gleich nach Ostern ein<br />

Ende machen will, und hofft, die Sache ebenso gut zu gewinnen, als alle übrigen, die wir<br />

gehabt haben. Tatsechlich erging das Urteil des Quakenbrücker Gerichtes, beruhend auf<br />

einem Spruche der Hessen-Schaumburgischen Universität Rinteln, am 1.7.1796, das die<br />

Witwe Hoffmann verurteilte, Inventar vor- und Rechnung abzulegen sowie ein Darlehn von<br />

100 Rth. mit Zinsen seit 1774 zurückzuzahlen. Gegen dieses Urteil legte die Witwe Hoffmann<br />

Berufung ein, doch am 7. Februar waren beide Parteien zu einem Vergleiche bereit. Der<br />

Vergleich legte der Witwe Hoffmann auf, an Elting 160 Rth. zu zahlen, die Kosten hatte ein<br />

jeder selbst zu tragen. Für Elting war dieser Sieg eine Niederlage, da die Prozesskosten die<br />

Vergleichssumme weit überstiegen.<br />

Archiv Elting in Vehs.<br />

28.11.1749 wurden in der St. Georg Kirche zu Badbergen Hermann Hoffmann und Catharina<br />

Gervesmann getraut.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1752 erbauten Hermann Hoffmann und Catharina Gervesmann das Erbwohnhaus neu.<br />

Baumeister war Gerdt Rantze, ein Sohn des Arlandes, der dem Kirchspiele viele schöne<br />

Bauten, darunter die Wohnung in Wulften, gab. Er übernahm von dem alten Erbwohnhaus<br />

das alte germanische Hakenkreuz und schmückte mit ihm die Balkenköpfe des Neubaues. Im<br />

2. Weltkrieg, der von 1939-1945 tobte, ist dieser schöne Bau durch Feindbomben in Brand<br />

gesetzt gänzlich zerstört worden. Ein Neubau im heimatlichen, niedersächsischen Stil ist<br />

wieder errichtet, der sich den Nachbarhöfen gut anpasst.<br />

1778 spannten bei den Rundefuhren zusammen; Hoffmann und Rodbert.<br />

Abschn.88. Nr.271-272. Verzeichnis der Rundefuhrpfl. St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte Quakenbrück-Lechterker Mark heisst es; Halberbe Hoffmann.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

29.11.1794 wurden domi getraut Hermann Hoffmann und Helena Adelheid Hedemann.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

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1803 ist die Größe des Colonates angegeben mit;<br />

9 Malter 6 Scheffel Ackerland.<br />

3 Malter 2 Scheffel Wiesen.<br />

1 Malter 10½ Scheffel Weide.<br />

4 Scheffel Holzgrund.<br />

1803 langjährige Heuerleute waren die Eheleute Johann Friedrich Meyer und Catharina<br />

Maria Ottmann, welche am 29.10.1803 geheiratet hatten. Auch die Söhne Johann Gerhard,<br />

verheiratet seit dem 24.6.1830 mit Catharina Adelheid Klähne, und Johann Hermann,<br />

verheiratet seit dem 2.7.1831 mit Catharina Margaretha Elisabeth Kruse, standen in<br />

Hoffmanns Heuer.<br />

22.6.1805 im Hause des Stadtmusicus Johann Gerhard Diederich Beyderhase am Markt zu<br />

Quakenbrück, oben auf der Kammer, erklärt Colon Hermann Hoffmann in Lechterke, dem<br />

Johann Diederich Meyer jetzt Ortland im Wohlde seinen Kuhlmersch zu Lechterke<br />

belegenen Wiesengrund als den 11ten Theil des ganzen Kuhlmersches für eine genügsame<br />

Summe verkauft zu haben, mit der Bedingung, dass er gleich den anderen Interessenten für<br />

den jährlichen Abzug des Wassers an den Colon Rodbert einen ½ Rth. zahlen müsse, und die<br />

Bedeichung, welche Verkäufer erst in Stand bringen will, künftig selbst unterhalten muss.<br />

Der Betrag soll anno 1807 Michaeli an den Verkäufer Col. Rodbert, in Golde bezahlt werden,<br />

weil er bis dahin solchen Wiesengrund noch in Heuer habe.<br />

Zeugen; Stadtmusicus Johann Gerhard Diederich Beyderhase und Friederich Wilhelm Frese,<br />

Bürger alhier.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.108. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

16.1.1806 verstarb Witwe Catharina Hoffmann geb. Gervesmann im Alter von 76 Jahren 1<br />

Monat 2 Wochen 2 Tagen auf dem Erbe und wurde am 20.1.1806 zu Badbergen begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

27.11.1818 ist Helena Adelheid Hoffmann geb. Hedemann auf dem Erbe verstorben und am<br />

1.12.1818 in Badbergen begraben worden, ihres Alters 51 Jahre 10 Monate 2 Wochen 6<br />

Tage.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1826 gehörten zum Halberbe Hoffmann 67 Morgen 34 Quadratruten Ackerland, 39 Morgen<br />

57 Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

Einschürige Wiesen sind Wiesen die nur einmal im Jahre gemäht, geschnitten oder<br />

geschoren werden, im Gegensatz zu den Wiesen bei denen im Herbst ein zweiter Schnitt<br />

möglich ist. Für den Schnitt sagt man gleichbedeutend die Schur.<br />

18.10.1831 hielten Hermann Schwiethard Segemann jetzt Hoffmann und die Anerbin<br />

Catharina Margaretha Hoffmann Hochzeit. Diese Ehe war mit 8 Kindern gesegnet, von den<br />

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aber 4 Kinder im zarten Alter verstarben. Hermann Schwiethard Segemann sive Hoffmann<br />

ist ein tüchtiger und strenger Bauer gewesen. Als er das Colonat antrat und seine Pflichten<br />

übernahm, so wird erzählt, umarmte er seine junge Frau im Flett, führte sie über die Diele<br />

zur Einfahrt des Hauses, zeigte auf einen "Wohlstaenner" und sagte; Bet duessen Staenner<br />

haess Du ett to seggen, van daor off an moss Du mi gewehren laoten. Knechte, die auf dem<br />

Acker den Pflug nicht gesäubert hatten, mussten wieder mit dem Pfluge zum Felde ziehen<br />

und ihn daselbst reinigen, damit keine Krume wertvollen Bodens verloren ginge.<br />

6.9.1834 ist Witmann Hermann Hoffmann auf dem Erbe verstorben und am 8.9.1834 zu<br />

Badbergen begraben worden. Er brachte sein Alter auf 66 Jahre.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1840-1847 Colon Johann Henrich Oesing in Gr. Mimmelage und Colon Hermann<br />

Schwiethard Hoffmann geb. Segemann, in Lechterke, sind Vormünder der Kinders des<br />

verstorbenen Colons Johann Hermann Arenhorst in Vehs. 1847 ist die Vormundschaft<br />

beendet.<br />

Nachricht auf Halberbe Oesing in Gr. Mimmelage.<br />

1839-1860 aus der Markauflösung, die in den Jahren 1839-1860 durchgeführt wurde, erhielt<br />

Hoffmann eine volle Ware zugewiesen. Die Markabfindung betrug 54,8 Morgen. Das war<br />

zeitgrösste Anteil, der ausgewiesen wurde. Das Vollerbe Schöne erhielt 66,1 Morgen.<br />

1843 zeigt Colon Hoffmann dem Vogte in Badbergen an, dass in der Nacht von 26/27<br />

Februar Ackergeräte, die neben der Scheune standen, gestohlen wurden.<br />

Rep.452. Nr.12. Kriminalfälle St.A.O.<br />

1853 der Colon Johann Arend Middelkampf in Grönloh hatte sich am 6.1.1853 im<br />

Schwermut erhängt. Als Vormünder der minderjährigen Kinder desselben waren; Colon<br />

Hermann Schwiethard Hoffmann in Lechterke, Colon Johann Gerhard Netheler in Grönloh<br />

und die Witib Middelkampf, geb. Wernsing, vorgeschlagen. Das Gericht in Quakenbrück<br />

ersucht dieselben in einer Vorladung vom 21.3.1853, am 10.4.1853, morgens 10 Uhr, auf<br />

dem Amtsgericht zur Beeidigung zu erscheinen. Hoffmann und Netheler lehnen aber ab und<br />

schlagen den Colon Hermann Gerhard Wernsing, Bruder obengenannter Witwe, als<br />

Vormund vor. Colon Wernsing jedoch erklärt krank zu sein und bringt ein ärztliches Attest<br />

bei. Daraufhin werden die Vormünder erneut am 13.5.1853 zu erscheinen aufge<strong>for</strong>dert und<br />

am 28. desselben Monates beeidigt. Es sei hier bemerkt, dass obige Witib Helena<br />

Margaretha genannt Marie Middelkampf, geb. Wernsing, ein Alter von 97 Jahren erreichte<br />

und am 22.9.1911 auf Halberbe Middelkampf in Grönloh verstarb.<br />

1859 hat Hermann Schwiethard Segemann sive Hoffmann seine Abgaben an die Katholische<br />

Kirche abgelöst mit Ausnahme der von der Kirche ge<strong>for</strong>derten Heulieferung, die im Jahre<br />

1869 noch streitig war.<br />

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1862 da den Eheleuten Hermann Schwiethard Segemann sive Hoffmann und Catharina<br />

Margaretha Hoffmann kein männlicher Leibeserbe beschieden war, fiel das Anerberecht auf<br />

die am 27.11.1839 geborene Tochter Margaretha Elisabeth Adelheid, genannt Liesken, die<br />

am 18.10.1862 mit Hermann Georg Ottmann die Ehe einging. Ottmann nannte sich wieder<br />

nach altem Brauch Hoffmann. Auch dieser Ehe war kein männlicher Leibeserbe beschieden.<br />

1869 betrug die Gesamtgröße, einschliesslich des angefallenen Mark-Anteiles, des<br />

Halberbes 185,1 Morgen.<br />

1869 sind 130 Morgen 33 Quadratruten mit einem Steuerkapitale von 283 Rth. 20 Gg. 5 Pf.<br />

veranschlagt.<br />

Dühne II. S.204-205.<br />

19.7.1870 musste Colon Hoffmann mit seinen Pferden wie alle anderen Pferdehaltern der<br />

Kirchspiele Menslage und Badbergen mit seinen Pferden auf dem Marktplatze in<br />

Quakenbrück erscheinen, wo die zum Kriegsdienst brauchbaren Pferde ausgehoben wurden.<br />

24.3.1878 ist Hermann Schwiethard Hoffmann, geb. Segemann, zu seiner Ruhe<br />

eingegangen. Seine hinterlassene Witwe starb im Alter von 88 Jahren am 15.11.1892.<br />

Die Eheleute Hermann Georg Ottmann jetzt Hoffmann und Margaretha Elisabeth Adelheid<br />

Hoffmann hatten 3 Töchter;<br />

1) Minna, wurde Colona Rodbert, ist jung gestorben.<br />

2) Anna Maria Elise, * 2.3.1870, ┼ 19.6.1941 in Grothe, 12.6.1890, Johann Hermann<br />

Wilhelm Merschmann, Col.<br />

3) Emma, Erbin des Hofes, * 7.2.1876, , Rudolf Altmann, Offizier, der 1914 als Major<br />

fiel.<br />

21.5.1932 wurde Erich Altmann, der Anerbe, mit Elli Pardiek getraut.<br />

27.9.1943 wurde Hof Hoffmann-Altmann in Lechterke durch Brandbomben schwer<br />

beschädigt, doch konnte erst nach 1945, als das Völkerringen geendet hatte, zu einem<br />

Neubau geschritten werden.<br />

1973 fanden sich auf dem Hofe nachstehende Hausinschriften;<br />

Erbwohnhaus - Dielentoreinfahrt.<br />

Rudolf Altmann 23.8.14- Erich Altmann, Lisel, Ursula, Rudolf und Erika, ihre Kinder- Emma<br />

Hoffmann, Eheleute. Elli Pardieck.<br />

Meister Kohlwey (Maurermeister), Poske (Zimmermeister), Wiesepape (Architekt).<br />

Erbwohnhaus - Vordergiebel - unterer Giebelbalken (vorm Brand)<br />

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Herr lass deine Augen offen sein ueber dies Haus Tag und Nacht, dass du heorest das Gebet<br />

das dein Knecht an dieser Staette tun wird.<br />

Scheune - 1. Einfahrtstor.<br />

Hermann Schwiethard Seegemann und Catharina Margaretha Hoffmanns Eheleute. Meister<br />

Johann Hermann Fichtmann 24ten April 1846.<br />

Scheune - 2. Einfahrtstor.<br />

Herr lass uns durch die rechte Thuer zum Leben gehn und seyn bei dir.<br />

Scheune - 3. Einfahrtstor.<br />

Herr erhoere unsere Bitten; Segne unser Erbe, Vieh, Hof und Land.<br />

Scheune - 4. Einfahrtstor.<br />

und bewahre unsre Huetten stets fuer Unglueck und Brand.<br />

Viehstall - Seitengiebel - Giebelbalken.<br />

Wer Arbeit mit Gebet verbindet und nur mit Einsicht und Verstand die Muehen des<br />

Landwirts ueberwindet den segnet Gottes Gnadenhand, Herr schenk nach Aussaat dieser<br />

Zeit die Ernte ewger Seligkeit. 15. Mai 1869.<br />

Speicher.<br />

Gerdt Sant<strong>for</strong>t genannt Hofman, Fenke Hofmans Eheleute Anno 1658.<br />

Heuerhaus - Dielentoreinfahrt (gehört jetzt 1973 zu Altmann).<br />

Hermann Hoffmann Witwer, dessen Toechter Helena und Margaretha. M.F.G. Hildebrand<br />

den 13. May 1825.<br />

Hoffstall.<br />

Der Bauernhof Hoffstall, der Classification der Höfe nach ein Erbkotten, ist in der<br />

Bauerschaft Wehdel des Kirchspieles Badbergen belegen und wurde in den Registern des<br />

19. Jahrhunderts unter Nr.20. der Bauerschaft geführt. Die Bedeutung des Namens Hoffstall,<br />

in der Umgangsprache des Artländers "Hoffstahls" gesprochen, ist Stelle eines alten Hofes.<br />

In alten Registern und Urkunden heisst es; Hoffstal, Hofstal, Hoffstall, Hoffstael.<br />

1477 standen der Erbkotten Hoffstall und das Vollerbe Kahmann in Wehdel und das<br />

Vollerbe Wesselmann in Langen in der Hausgenossenschaft des Osnabrücker St. Johannes<br />

Stiftes. Der aufsitzende Bauer war also nicht frei, er hatte Auffahrt, Sterbefall und Freibrief<br />

zu Lösen. In dieser Hörigkeit sind Hof und die Familie Hoffstall bis zum Freikauf im Jahre<br />

1837 verblieben. Nach altem Brauch trat die Genossenschaft am Montag nach Christi<br />

Himmelfahrt eines jeden Jahres in der Bauerschaft Walsum "auf dem Brincke', in der Nähe<br />

des Schultenhofes zu Rüssel zur Hofsprache zusammen. Alle Hausgenossen waren<br />

verpflichtet, der Hofsprache in Walsum zu folgen. Nach dem 30 jährigen Kriege wurden<br />

diese Versammlungen nach Hesepe verlegt.<br />

Rep.100. Abschn.335. 11. St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Wedele, Wolteke ton Haffstalle, dre selen perde, eyn junk perd, viff koy,<br />

dre smale rinder, negen swin.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. S.44. St.A.O.<br />

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1490 findet sich ferner in de Bursscop to Ves ein Gerd Hoffstall, der 2 Kühe, 1 Rind und 5<br />

Schweine besitzt.<br />

Es wird sich hier um einen Einlieger, einen Vorläufer der späteren Heuerleute, handeln. In<br />

dem Kopfschatzregister von 1512 erscheint in der Bauerschaft Vehs ein Hoffstall nicht mehr.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. S.43. St.A.O.<br />

Die Steuer betrug für 1 Pferd 8 Pf., ein Fohlen 4 Pf., eine Ochse 8 Pf., ein Kuh 6 Pf., ein Rind 4<br />

Pf., ein Schaf 2 Pf. und ein Schwein 2 Pf.<br />

Der Viehschatz für das Kirchspiel Badbergen ergab 232 Mark 3 Pf.<br />

1512 Wedele, Johan Hoffstall. Ein Betrag ist nicht genannt.<br />

Da ein Steuerbetrag nicht verzeichnet ist, kann vermutet werden, dass Johan Hoffstall<br />

wegen Bekleidung des Bauerrichteramtes von dem Kopfschatz befreit war.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1532 Wedell, II Marck Bosseke ton Hoffstall, Geseke uxor II Marck VIII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1543 die Maria Magdalena. Urkunde in Niederdeutsch. Das Kloster in Bersenbrück und die<br />

Wehdeler Mannen vergleichen sich wegen des Zehnten. Von den Wehdeler Eingesessenen<br />

werden genannt;<br />

Juergen tor Wehdelborg, Juergen Ruese, Kernekamp, Barlage, de Jelmansche, Reynerdinck,<br />

Ranse, Oyeman, Schierink, Herman Schyrinck vorthan Macke geheten, Borchstede.<br />

Desse vorbenannten geven heel an den tenden, desse nabeschrevenen geven half;<br />

Hoffstall, Otteman, Lampe to Campes, Arend Gyse.<br />

Desse vorgenannten geven an beyde tegeden to Wehdel und<br />

Espenhorst, Sander to Wehdel gift van twe Buelte in den Wehdeler thegeden.<br />

Mit der Zehnten solles so bleiben wie früher. Alle 4 Jahre ist zu dingen. 25 Molt. Korns<br />

Ankumer Mate sind zu liefern 14 Tage nach Michaelis.<br />

Nachricht auf Hof Wehlburg.<br />

1569 heisst der Aufsitzer Juergen Hoffstall. Seine Ehefrau war frei geboren und hatte sich<br />

eigengegeben. Ihre Name wird aber nicht genannt. Als Kinder werden genannt;<br />

Johan 1569 frei, Marieke 1569 frei, Trine 1569 eigen. Gesicke 1569 eigen, Juergen 1569<br />

eigen, Tepe 1569 eigen, Herman 1569 eigen.<br />

Der 1569 genannte Tepe Hoffstall wurde Anerbe des Erbkotten, er freite Anna Wallman, des<br />

Nachbars Tochter.<br />

1589 Burschaft Wehell, Juergen Hoffstall 1 Daller 13 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1594 wurden Gerdt Lemkule und Catharina Hoffstalls wegen Beischlaf mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Burschaft Wehell, Juergen Hoffstal ½ Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1604 ist Juergen Hoffstall am Donnerdage nach der rekenschup borger in Quakenbrück<br />

geworden.<br />

Matriculum civium Quakenbruck 1462-1639.<br />

NB. Juergen Hoffstall war ein abgehender Sohn des Erbkottens. Er war zweimal verehelicht<br />

und von Beruf Schmied, er erwarb Hausbesitz in der Stadt.<br />

11.1.1614 Coram Judice Leuningk.<br />

Tepe Hoffstall zu Wehell und Anna, Eheleute, bekennen fuer sich und ihre Kinder Juergen,<br />

Geseke und Marieken, die abwesend sind, wie auch Juergen Kaman ufm Fledder in<br />

Groenloh und Marieke, Eheleute, fuer sich und ihr Kind Johan, und letzlich Johan<br />

Vastenowe, und Frau Gese, in der grossen Bauerschaft, dass sie alles was den Frauen<br />

zustand, von Wallmans Statte in Wehell, von Bruder Henrich Wallman und Frau Fenneke<br />

erhalten haben.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.48a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1622 kaufte Tepe Hoffstall von Georg Ruwe zu Badbergen für 650 Rth. ein Grundstück, Beel<br />

genannt, das zwischen Meyers altem Hagen und Giesen Beel belegen war.<br />

1628/29 Bauerschaft Wehell, Erbkotten;<br />

Hoffstall 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., filius 4 Schill., filia 2 Schill., Leibzucht Husselten<br />

Man 4 Schill., uxor 2 Schill., ein Junge 1 Schill., ein alt Husselte Weib 2 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205. Personensch. Reg. 1628/29 St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Wehdell, Erbkotten Jorien Hoffstall 2 Rth. Erbschatz. Eine Leibzucht ist<br />

nicht erwähnt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

8.1.1632 Wilhelm Schiringk in der Bauerschaft Wehell bekennt pro se et haeredibus, des<br />

Jorien Hoffstall in Wehell 82 Rth. schuldig zu sein, und elorirt 2 Stücke Landes, die kurtze<br />

Brede und Bult Landes geheissen, im Wedeler Esche von 2 zu Jahren für den Zins.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.294. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1638 Herman Meyer zu Devern und seine Ehefrau Marie, leihen von Arend Nipper in<br />

Quakenbrück 40 Rth. auf 6 Jahre, für welche Tepe Hoffstall die Bürgschaft übernimmt.<br />

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Consens vom 25.11.1638 Herman Meyer zu Devern.<br />

17.4.1640 die Heuerleute zu Langen Gerdt Kocke, Johan Westrup, Johan Buddeke und<br />

Herman Sickman richten eine Eingabe an den hochedelgeporen und gestrengen und vesten<br />

Michael Koboldten von Tambach, und erklären, dass sie vor 3 Jahren wegen<br />

Nichtentrichtung der auferlegten Contribution mit weiteren 4 Leuten aus der Bauerschaft<br />

Langen unschuldig gefänglich eingezogen und nach Osnabrück geholt wurden, zu zweien an<br />

einander gekettet und elendig detentiert worden sein, bis endlich Juergen Hoffstall für<br />

einen jeglichen das Schliessgeld erlegt habe. Sie, die armen Heuerleute, bitten nun um<br />

Erstattung des Geldes.<br />

Ob diesem Bittgesuch beschieden war, ist nicht bekannt.<br />

15.4.1642 Johan Duncker sistirt Tepe Giesen zu Wehell, den Jungen, und erklärt, dass wegen<br />

des Nachlasses der verstorbenen Catharina Hoffstalls, Wittib Schulenburg, Streit zwischen<br />

den nächsten Anverwandten entstanden sei. Johan Duncker und Herman Hoffstall haben<br />

sich verglichen, nun soll Tepe Giesen befragt werden, was Jorrien Hoffstall Ihme, Duncker,<br />

versprochen hat.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.129. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1647 Juergen Hoffstall ist dem St. Johan eigenbehörig und gibt an Contribution jedesmal 1<br />

Rth. 15 Schill. 9 Pf.<br />

Kleinhaus vacat.<br />

Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Wehdell, Erbkotten Hoffstall 3 Pferde, 1 Endter, 6 Kühe, 13 Rinder, 7<br />

Schweine, 5 Schafe.<br />

Leibzucht 3 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1655 Juergen Hoffstalls Knecht Johan wird wegen gewaltsamer Schlägerei an Herman<br />

Mengerts Frauw mit 6 Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wehdell, Erbkotten Hoffstall zahlt 2 Rth. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch.- Revisionsreg. 1667 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wedell, Erbkotten Hoffstall 1 Hauptfeuerstelle.<br />

Eigenbehöriger Stetten Landt nach Scheffel Sat, so zur hewr thuet;<br />

1 Thl. ¾ Thl. ½ Thl.<br />

------ ------ ------<br />

12 12 12<br />

Wiesengewachses nach Fuder zahll; 2.<br />

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Garten Landt nach Scheff. Saat; 2.<br />

Leibzucht 1 Nebenfeuerstelle.<br />

Garten Landt nach Scheff. Saat; 1½.<br />

Beschreibung des Kirchsp. Battbergen anno 5.3.1667 St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Wehdel, Erbkotten Hoffstall 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1671 haben Tepe Hoffstall und Catharina Meiers den Speicher gebaut.<br />

15.6.1677 ist Herman Groenlohs Sohn aus Hoffstalls Leibzucht zu Badbergen begraben<br />

worden.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1692 Bauerschaft Wehdell, die Badberger Bauern hatten durch ständigen Regen und<br />

Wasserfluten grossen Schaden erlitten, und baten daher um Erlass der Steuern oder um<br />

Ermässigung derselben. Unter den Antragstellern war Colon Hoffstall. Der<br />

Revisionsbeauftragte berichtet;<br />

Hoffstalls Behle ahn alle sein hew 6 Fuder verdorben.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.13. Remission des Schatzes wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

24.8.1706 Kind aus Hoffstalls Hause begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

7.9.1706 Frau aus Hoffstalls Hause begraben.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

6.10.1721 fiel Johan Schoene, Sohn der Eheleute Johan Hoffstall jetzt Schoene und Anna<br />

Margaretha Schoene zu Lechterke, vom Balken und verstarb am 10.10.1721 an den Folgen<br />

unter unbeschreiblichen Schmerzen im Alter von 32 Jahren. D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1722 Größe des Colonates 5 Malter 1 Scheffel 1 Viertel 2 Becher.<br />

Dühne II. S.290.<br />

1727 wurde Colon Schwiethard Hoffstall, Witwer von Adelheid Messman vel Merssman, von<br />

einem fallende Baume getroffen und verstarb an den Folgen. Am 11.5.1727 wurde er in<br />

Badbergen zu Grabe getragen, erst 57 Jahre alt.<br />

1730 lief ein Streit unter den Markgenossen wegen der zugewiesen Zuschläge.<br />

1) die Colonen Alberding, Schierding, Rantze, Oyeman, Wehlburg, Sander, Hoffstall,<br />

Borgstede, Kleine Karrenkamp, Graeper, Ruse, Luecke Roeve und Wallman waren vertreten<br />

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durch den ausserts fähigen Anwalt Dr. Koch, der das Unrecht zu einem Recht verdrehen<br />

konnte, und<br />

2) Barlage, Beuke, Reinerman, Meyer zu Wehdel, Kahman und Grosse Karrenkamp,<br />

vertreten durch den Anwalt Dr. zur Muehlen.<br />

Am 19.10.1743 kam es endlich zwischen den beiden Parteien zu einem Vergleich, da man<br />

auf beiden Seiten der hohen Kosten müde war.<br />

Nachricht auf der Wehlburg.<br />

27.4.1739 hat Tepe Hoffstall als Vetter in nomine vidua Merschman des verstorbenen<br />

Herman Merschman den Sterbfall nach dem Hofrecht zu 39 Rth. 10 Schill. 6 Pf. gedungen.<br />

Amts jura 8 Rth., Herr Drosten Schreiber 1 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1778 heisst es in der Nachweisung der Rundefuhrpflichtigen, dass Liere, Landwehr, Hoffstall<br />

und Wallman bei den Rundefuhren zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271 und 272. St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Wehdeler Mark heisst es; Erbkötter Hofstal.<br />

Landesvermessung des Fürstbistums Osnabrück Du Plat.<br />

1803 hatte die Bauerschaft Wehdel durch die Durchzüge und Einquartierungen der<br />

Franzosen sehr zu leiden. Colon Schierding musste mit seiner Familie den Hof für 3 Tage<br />

verlassen. Während dieser Tage versorgten Colon Hoffstall und Colon Meyer zu Wehdel die<br />

Familie Schierding, die Hunger litt, mit Milch und Brot.<br />

1826 sind 50 Morgen 18 Quadratruten mit einem Steuercapitle von 110 Rth. 1 Gg. 8 Pf.<br />

veranlagt.<br />

Dühne II. S.290.<br />

1837 durch Ablösungsverträge vom 15. und 22.6.1837 hat Colon Schwiethard Hoffstall seine<br />

Freiheit aus der Eigenbehörigkeit erwirkt. Nach dem Ablösungsrecess sind die Leistungen<br />

wie folgt berechnet;<br />

1) Schuldgeld 1 Rth. C.-Münze 1 Rth. - Ggr. 8 Pf.<br />

2) ein mageres Pachtschwein zu 4 Rth.,<br />

nach Absatz bei jedesmaligen Lieferung zu<br />

vergütendes Kost- und Treibgeldes à<br />

4 Schill. 3 Pf.: 4 Ggr. 10 Pf. bleiben. 3 Rth. 19 Ggr. 2 Pf.<br />

3) 2 Hühner 5 Ggr, 4 Pf.<br />

4) die ungewissen Gefälle, welche zu einen<br />

Rentwerth berechnet zu 6 Rth. - Ggr. - Pf.<br />

--------------------<br />

11 Rth. 1 Ggr. 2 Pf.<br />

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Und mit 276 Rth. 5 Ggr. 2 Pf. abgelöst worden. In diesem Ablösungsvertrage ist festgesetzt,<br />

dass die bisherige Gütergemeinschaft unter den Eheleuten bestehen bleiben soll.<br />

Dühne II. S.290. und Akten des Amtes Bersenbrück.<br />

26.3.1840 hat Schwiethard Hoffstall auch den jährlich an das Kloster zu Bersenbrück zu<br />

gebenden Sackzehnten von 1 Malter 1 Scheffel 2 Becher Weisskorn und 1 Malter 2 Scheffel<br />

1 Becher Roggen Ankumer Mass zu einem Rentwerte von 16 th. 4 Ggr. 2 Pf. Courant mit 404<br />

Rth. 8 Ggr. 2 Pf. abgelöst.<br />

Kloster Bersenbrück Nr.214. St.A.O.<br />

1.8.1841 Colon Schwiethard Hoffstall zeigt an, dass in letzter Nacht in das Backhaus durch<br />

Ausbrechen einer Wand eingebrochen und gestohlen sei; 1 Snese mit Baum, worauf das<br />

Namenszeichen des Verfertigers S.N. und die Jahreszahl 1837 stehe, ausserdem sei die<br />

Sense am sogenannten Hamme mit H.S.T. gezeichnet. Ferner seien gestohlen; 1 Axt, 1<br />

Haarspitt, 1 kleine Baumsäge mit eisernem Bügel und 6 paar neue Holzschuhe.<br />

Rep.452. Nr.21. Strafsachen St.A.O.<br />

26.6.1852 wurden Colon Hagemann in Grothe, und Colon Neteler in Grönloh und Colon<br />

Kleine Göhlinghorst in Grönloh als Taxatoren der zu Teilung stehender Wedeler<br />

Markengründe gewählt und am 8. Juli selbigen Jahres, Nachmittags 3½ Uhr, im Hause des<br />

Schenkwirtes Hürkamp in Wehdel vereidigt. An tägliche Vergütung wurden 1 Rth. 12 Ggr.<br />

zugebilligt. Miterschienen waren die Markdeputierten Colon Karrenkamp, Colon Hoffstall<br />

und Colon Kleine Borgstede aus der Bauerschaft Wehdel. Von den übrigen<br />

Markinteressenten waren erschienen Colon Meyer zu Wehdel, Kleine Landwehr, Jellmann,<br />

Schierding, Boske, Alberding, Pelle-Liere und die Witwe Colona Ojemann in Wehdel.<br />

Schwiethard Hoffstall und Helena Margaretha Middendorf aus Langen freiten am 9.12.1836<br />

zu Badbergen. Die Eheleute haben anno 1837 den Freikauf erwirkt. Ihre Kinder waren Anna<br />

Christina Maria, * 20.3.1838, ┼ 22.11.1838. Schwiethard * 31.8.1839, Anerbe. Christine<br />

Marie * 8.3.1843, 1869, Johann Gerhard Heinrich Greve. Totgeb. Sohn * 28.10.1848, �<br />

31.10.1848.<br />

Schwiethard Hoffstall freite 1871 Anna Catharina Greve, Tochter des Grundbesitzers auf<br />

Twiestel Johann Wilhelm Greve genant Kerkhoff und dessen Ehefrau Catharina Adelheid<br />

Budke. Ihre Kinder waren Wilhelm, er verstarb jung an Jahren an der Tuberculose. Bertha,<br />

sie wurde Ehefrau des Wilhelm Wesselmann, diese Eheleute siedelten nach Holstein, wo sie<br />

einen Hof gekauft hatten, über. Schwiethard, der Anerbe. Gretchen * 1880, verstarb ledig.<br />

Hermine, sie freite Karl Ascherbehl in Borg und wurde von einem Zuge getötet. Der Vater<br />

Schwiethard Hoffstall ertrank in einem Beifluss der Hase im Wulftener Gebiet auf dem<br />

Heimwege von Badbergen kommend.<br />

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Der Anerbe Schwiethard Hoffstall wurde am 18.1.1917 mit Margaretha Erdbrügge aus<br />

Nellinghof kriegsgetraut. Diese Eheleute waren die Eltern von 4 Kindern, 3 Töchtern un 1<br />

Sohn. Schwiethard Hoffstall nahm am 1. Weltkriege 1914-1918 als Offizier und Komp.-<br />

Führer teil. Er verstarb am Herzschlag unweit der Stelle, wo sein Vater ertrank, und wurde<br />

von Alfred Berner in Wulften tot gefunden. Sein einziger Sohn, wiederum Schwiethard<br />

genannt, und Anerbe, ehelichte 1949 Anne Marie Freese, adoptierte Rumpenhorst, Tochter<br />

von Bernhard Rumpenhorst und Elisabeth Berens-Holrah. Schwiethard Hoffstall wohnte<br />

1959 auf Berens-Holrah in Winkum.<br />

Besitzerfolge.<br />

1490 Wolteke ton Haffstalle.<br />

1512 Johan Hoffstall.<br />

1532 Bosseke ton Hoffstall und uxor Geseke.<br />

1569-1599 Juergen Hoffstall.<br />

1614-1622 Tepe Hoffstall und Anna Wallman<br />

1647-1655 Juergen Hoffstall und uxor (1632) Moedeke.<br />

1671 Tepe Hoffstall und Catharina Meiers.<br />

Johan Hoffstall ┼ 1695, uxor ejus. ┼ 1699.<br />

Tepe Hoffstall ┼ 1708, uxor Marcke ┼ 1717.<br />

Schwiethard Hoffstall 14.10.1698 Adelheid Messman<br />

Tepe Hoffstall 13.3.1732 Margaretha Wehlborg.<br />

Schwiethard Hoffstall (1) 9.11.1765 Maria Ottmann<br />

Schwiethard Hoffstall (2) 27.5.1780 Christina Margaretha Thesing.<br />

Schwiethard Hoffstall (3) 4.11.1792 Anna Christina von Felde, die<br />

am 25.11.1872 Johann Arend Philipp Holstein heiratete.<br />

Schwiethard Hoffstall aus 3ter Ehe, 9.12.1836 Helena Christina Margaretha<br />

Middendorf.<br />

Schwiethard Hoffstall 1871 Anna Catharina Greve.<br />

Schwiethard Hoffstall 18.1.1917 Margaretha Erdbrügge.<br />

Schwiethard Hoffstall 1949 Anna Maria Freese, adoptierte Rumpenhorst, welche<br />

Eheleute auf Hof Berens-Holrah in Winkum wohnen.<br />

Hausinschriften.<br />

Erbwohnhaus - aussere Einfahrt.<br />

Johann Diedrich Hollstein jetzo Hoffstall, Anna Christina von Felde, jetzo Hoffstall, Meister<br />

Johann Gerd Wehage den 25. May 1816.<br />

Erbwohnhaus - innere Einfahrt.<br />

Schwiethard und Tepe Hoffstall diese unsere Söhne beide lass uns Gott unserer Freude.<br />

Erbwohnhaus - vorderer Giebelbalken.<br />

Wir haben Gott dir stets vertraut und dieses neue Haus gebaut. Herr segne uns und unser<br />

Haus, weil wir hier gehen ein und aus. Hermach gieb uns des Himmels Theil und auch den<br />

Erben Glück und Heil.<br />

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Scheune - Einfahrt.<br />

Johann Diedrich Hollstein jetzt Hoffstall und Anna Christina Hoffstalls geborene von Felde.<br />

Meister Johann Gerd Wehage 1819.<br />

Wagenremise.<br />

Meister G. Wesseling den 1. Oktober 1901. Wilhelm sel., Bertha, Schwiethard, Gretchen und<br />

Hermine, Kinder, Schwiethard Hoffstall selig. Anna Hoffstall geb. Greve, Witwe.<br />

Speicher beim Erbwohnhaus.<br />

Tepe Hoffstall, Catharina Meiers 1671.<br />

1. Heuerhaus.<br />

Schwiethard Hoffstall und Maria Ottmanns, Eheleute Anno 1767 den 5. October.<br />

2. Heuerhaus - Vordergiebel.<br />

Schwiethard Hoffstall und Christina Margaretha Thessings, Eheleute. Meister G. Broermann<br />

Anno 27. May 1791.<br />

2. Heuerhaus -rückwärtiger Giebel.<br />

Gedenke meiner mein Gott im Besten.<br />

zu Hoene.<br />

Der Bauernhof zu Hoene, der Classification der Höfe nach ein Vollerbe, liegt in der<br />

Bauerschaft Gehrde des Kirchspieles Gehrde, Kreis Bersenbrück, im <strong>Artland</strong>, der<br />

Osnabrücker Nordlandes. Gehrde wird urkundlich zuerst im Jahre 977 erwähnt als Girithi. In<br />

dieser Urkunde beurkundet der Deutsche Kaiser Otto II. zu Bingen im Rheingau, dass er auf<br />

Bitten seinen Verwandten, des Bischofs Ludolf von Osnabrück, an dessen Getrauen Hrigis<br />

Güter in Rislam (Rüssel), Raes<strong>for</strong>t (Rüs<strong>for</strong>t), Girithi (Gehrde), Treli (Drehle), Hane (Höne) und<br />

an anderen Orten des Osnabrücker Nordlandes, die Herigis von dem Bischof zu Lehen trug,<br />

als Eigentum übertragen habe.<br />

1521 wird Gerethe in einer Urkunde des Bischofs Bruno genannt.<br />

Das Erbe war dem Kloster in Bersenbrück eigenbehörig. In dieser Eigenbehörigkeit sind Hof<br />

und der Aufsitzende Bauer bis zu der im Jahre 1837 erfolgte Ablösung geblieben. Die Zeiten<br />

waren für die Bewohner des Hofes nicht immer ruhig, friedvoll und leicht. Der Aufsitzende<br />

Bauer befand sich in einer gedrüchten Lage, die Unternehmungsgeist und Fortschritt<br />

hemmte. Wann der Hof in der Hörigkeit des Nonnenklosters gekommen ist, ist nicht<br />

bekannt. In dem Bederegister von 1441, in dem alle dem Kloster eigenbehörige Höfe<br />

genannt sind, kommt zu Höne nicht vor. Die erste urkundliche Erwähnung des Erbes<br />

geschieht in dem Viehschatzregister von 1490.<br />

1490 Bursscop und dorp to Gerden.<br />

Roleff to Hoyne, 6 Pferde, 1 Endter, 2 Ochsen, 11 Kühe, 12 Rinder, 27 Schweine. Von dem 17<br />

aufgeführten Steuerpflichtigen hat Roleff to Hoyne den grössten Viehbestand.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1512 Gerde, Tale to Hoyne 5 Schill., dt. 16 Schill.<br />

Ob es sich hier um eine Witwe oder eine Erbtochter handelt, kann nur vermutet werden.<br />

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Rep.100. Abschn.89. Nr.19. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1512 in dem Kopfschatzregister wird unter Gerde ferner unter den Rückständen aufgeführt;<br />

Hempe to Hoeyne. (Steuerbetrag ist aber nicht angegeben) Rep.100. Abschn.89. Nr.89.<br />

Nr.1a. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1525 dinget Nanneman zu Hoene den Vierten 12 Jahr tho; 4 Malt. Roggen, 2 Malt. Korn. Ist<br />

die stehende Pfacht hie oben. Item noch ein Schincken.<br />

Dingelbuch des Klosters St.A.O.<br />

1536 für 2 Jahr ei siden Specks.<br />

Dingelbuch des Klosters St.A.O.<br />

1539 Nanneman zu Hoene kaufft seine Tochter Toben frei für 5 Goldgulden. Item Cathrine<br />

für 6 Thl. (siehe 1544)<br />

Rep.124B. III. A. Nr.2. St.A.O.<br />

1540 Hoine to Gerde.<br />

Gibt von einen Erbe stehend, Pfacht 1 Scheff. Roggen, 2 Malt. Korn, und von seinem Erbe<br />

die Vierten Garben. Dieser Vierte jährlich geding. Korn Register.<br />

1540 die Vierte gedinget tho 4 Malt. Roggen, 2 Malt. Korn.<br />

(43) 2½ Malt. Roggen, 2 Malt. Korn, so 1541 Winkauf ein Schaeff.<br />

(45) gedungen tho 3 Malt. 4 Scheff. Roggen, 18 Scheff. Korn.<br />

(46) gedungen tho 4 Malt. Roggen, 2 Malt. Korn, Winkauf 4 Gense.<br />

(56) similiter Winkauf 3 Gense.<br />

(57) gedungen tho 4 Malt. 1 Scheff. Roggen, 2 Malt. Korn, Winkauf 5 Endte.<br />

(58) gleich. Item 59; Winkauf Gense, Item 60; 5 Gense, Item 61; 5 Gense.<br />

(62) 5 Gense.<br />

(64) 2 Gense.<br />

(65) 5 Gense.<br />

(66) 4 Gense.<br />

(67) similiter.<br />

(68) similiter.<br />

Dingelregister am Schluss des Lagerbuches.<br />

1544 Hoine, Nanman zu Hoine sine Tochter Catharina freigekauft für 6 Thl. Späterer<br />

Nachtrag; itzo Juergen.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1556 Hoine, Gerde. Juergen zu Hoine mit Wobben zu Bokell ihrer Tochter eine Infahrt<br />

gedinget in Hoine für 60 Thl.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

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1557 Hoine, Jurgen zu Hoine seine Schwester Hillen freigekauft für 6 Thl.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1561 Hoene, Jurgen - Nanman tho Hone seinen Sohn Wilcken freigekauft für 7 Thl.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1562 Jurgen tho Hone seinen Broder Nanneman und Suster Enneken frei gekaufft für 16 Thl.<br />

und 2 Wecksel Hinderich Allerdyck und Metten to Kredel.<br />

Jurgen tho Hone hatte nicht nur für die Freiheit des Halses seiner Geschwister das<br />

Freibriefgeld von 16 Thl. zu entrichten, sondern ausserdem 2 andere Personen zum<br />

Wiederwechsel zu stellen. Solche Ersatzleute zu finden fiel damals nicht schwer, denn es gab<br />

Grundherren genug, die mit ihren Leibeigenen Handel trieben. Auch fanden sich freie Eltern<br />

welche aus Not und Armut ihre Kinder verkauften. Noch 1576 verkaufte eine Mutter vor<br />

dem Richter auf der Neustadt zu Osnabrück ihre Tochter, um sich des hungers to erweren<br />

und bym levende to erholden.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1563 Hoine, Nannemans Sohne Roleff mit seinem Bruder Jurgen hat den frei gekauff für 10<br />

Thl. wie er in Friesslandt wohnet.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1568 Jurgen zu Hoine und Mette haben die beiden Gebrüdere (darüber steht geschrieben;<br />

Johannes Ludolfs und Lambert) freigekauft für 50 Thl.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1578 Selig Nannemans Nachlass dingen Juergen und Mette für 25 Thl. uff der Lyfftucht.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. Lagerbuch des Klosters St.A.O.<br />

1581 Jurgen zu Hoene und Mette haben ihre Tochter Taelen freigekaufft für 12 Thl., kumt<br />

tho Johans Haus zu Dreele.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1587 Jurgen zu Hoine und Mette haben ihren Sohne freigekaufft für 20 Thl. und ist der<br />

Jurgen Furste zum Wiederwechsel geben.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

10.5.1597 hatt Jurgen zu Hoene und sein Vatter eine ein<strong>for</strong>dt gedinget und loben 168 Thl.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

1612-1660 keine Eintragungen im Lagerbuch.<br />

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1601 dinget Jurgen den Vierten 18 Jahr tho 4 Malt. 1 Scheff. Roggen, 2 Malt. Korn. Ist die<br />

stehende Pfacht hie oben. Winkauff ein Pferdt.<br />

1615 kauffen Jurgen und Lucke ihre Tochter Metten für 46 Thl. kumpt in das Fursten Erbe<br />

mit 700 oder 800 Thl. als die Mutter frei in das Erbe gekommen ist ihr Sohn Johan zur<br />

Wechsel freigegeben.<br />

1619 dinget Jurgen den Vierten wie oben zu 16 Jahren. Winkauff ½ Tonne Buttern, dafür 15<br />

Thl. gelobet. Und ist bezahlet, dafür er folgens Jahren Pferdt gegeben und Zeit sein und<br />

seiner fraouwen des bouwungh über gedinget.<br />

1622 dinget Jurgen zu Hoine seiner seligen Frouwen ½ guet für 120 Thl. Item ein entelfollen<br />

(Fohlen), 3 Rinder, 1 Ochse und 5 Schweine, so nicht bekant und folgents bei der Infahrt<br />

muss in Acht genommen werden.<br />

1624 wird die Tochter Stineke frei für .. Thl.<br />

1632 Jurgen zu Hoine seinen ungehorsamen Sohne Nanneman erschossen, dahero das Erbe<br />

vorlauffen, und als zu rechte er Jurgen des Landts vorweisen, und der Brautschatz oder<br />

Kindtstheil dem Landtsherren zuerkandt, gibt für alles dafür 700 Thl., dem Closter aber für<br />

eine neuwe Infahrt gibt 50 Thl.<br />

1649 Johan zu Hoene.<br />

1652 Herman zu Hoene, Frau Grete und Kinder.<br />

1664 dinget Herman Eilerman in Gehrde mit Juergen to Hoene nachgelassener Tochter<br />

Stineke die Einfahrt in Eilermans Stätte. Stineke to Hoene gibt sich eigen, das erste Kind soll<br />

wieder frei sein.<br />

1670 dinget dieser Herman to Hoene die Auffahrt auf Maljahre in das Vollerbe Kayser in<br />

Gehrde mit Wilcken Kaisers Tochter Stineke.<br />

18.10.1685 dinget Gert to Hoene seines seligen Vaters Sterbefall und seine Auffahrt mit<br />

Wuebbe Kruemberg vor 100 und 60 Thl.<br />

27.8.1690 dinget Wuebbe zu Hoene mit Hennerig Leussinck (Luessing) ihres seligen Mannes<br />

Sterbefall, dessen sein Auffahrt und den Sohn Juergen sein Freibrief vor 100 Thl. (von<br />

späterer Hand; Buer to Hoene)<br />

1722 lieferte zu Hoene der Pfarrkirche zu Bersenbrück an Zehnten; 1 Malter Roggen, 9<br />

Scheffel Hafer, 1 Gans und 1 Huhn.<br />

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25.9.1723 hatt Anna zu Hoene ihren Freibrief gedungen zu 12 Rth. und dergestalt erhalten<br />

dass an Brautschatzgeldern ausser was Gutsherrlich zugesagt wird, nichts zu <strong>for</strong>dern haben<br />

solle noch wolle.<br />

9.10.1723 Comparirte Henrich zu Hoene Kirspel Gerde und selbiger Bauerschaft und weile<br />

viell kraenklich auch theils zum ansehenlichen alter gestiegen und also das Erbe nicht langer<br />

vorzustehen imstande auch sein darahn habende recht hiemit renuncyrend gab bittentlich<br />

zu verstehen dass gemeltes Erbe seinem Sohn Juergen in gewin und nach aigenthums rechte<br />

untergethaen werden mogte. Gleich wie nuhn Ihro Hochwuerden Hochwohlgebohren Fraw<br />

abbadissinen vorstehende renunciation gefallen lassen und desselben petito deferiret<br />

mithin dem Sohn Juergen mit Sophien Haverkampfs welche sich mediante stipulatione in<br />

presentia testum infra nominatorum zum aigenthumb qualificiret das Erbe nach<br />

aigenthumbs rechte ein und unter gethaen und die Auffahrt oder gewin geldere zu 410 Rth.<br />

gedungen und 20 Rth. cum juribus erlagt und den rest in Terminen richtig abzufinden (am<br />

Rande; NB. das hierunter rückständiges Geldt gewesen so hiemit accordiret und<br />

eingeschlossen ad 150 Rth. und 30 Rth.) versprochen auch denen jung. zukünftigen<br />

Eheleuten das erste Kindt in ansehung massen sich die Braut zum Eigenthumb qualificiret,<br />

gegen erlegung deren Schreibgebührnus den Freybrief ohnentgeltlich zu geben zugesagt<br />

worden, demnegst ist ebenmäsig beschlossen, dass nach absterben deren alten Zellern die<br />

sterbkühe verabfolget werden sollen und wollen.<br />

Testes ad hunc actum rogati aderant Johan Gerhardt Segener custos zu Bersenbrück und<br />

Johan Diderich Udeman.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.3. St.A.O.<br />

27.10.1723 hatt Elsaben to Hoene Bauerschaft und Kirchspiele Gerde ihren Freybrief<br />

gedungen zu 40 Rth. und dergestalt erhalten dass ahn dem erbe kein recht praetendiren<br />

noch einige Brautschatzgeldere ausser was ihro Gutherrlich zugelagt wird zu <strong>for</strong>dern haben<br />

solle oder wolle. Der Zwangsdienst ist mit geldt bezahlet.<br />

27.10.1723 hatt Gerdt zu Hoene zu Gerde und Gerder Bauerschaft den Freybrief zu 35 Rth.<br />

gedungen und dergestalt erhalten dass weiters nicht von erbe zu geniessen haben solle<br />

noch wolle alles was ihm Gutherrlich zugelagt und so lang selber sich nicht verheyratet<br />

aigen seyn solle und wolle. Den Zwangsdienst mit 6 Rth. bezahlet.<br />

13.11.1723 haben ihro Hochw. Hochwohlgeb. Fraw Abbassin und semtliche freyleins den<br />

Henrich zu Hoene auf Ansuchen und Begehren dessen Sohn Juergen zu Hoene Gutherrlich<br />

ahn platz eines Handtpfennings zugelagt die heuer geldere von das grosse newe Haus mit<br />

den garten auch den Henrich und desselben fraw erlaubet die heuerleute nach gutt<br />

befinden ein und auszusetzen., 2. die frucht von vier schepfell saeth landes, wahvon 2 auf<br />

die Horst und 2 aufm Esche gelegen, 3tio bey mast Zeithen ein feist schwein, sonsten aber<br />

platz dessen 2 Rth. jahrlichs, 4to die Vorweide behuef eines rinds, 5to nohtiges Linnen, 6to<br />

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ein stuck landes warauf ein schepfel leinsahmen geseyedt werden kan und 7to das flax soll<br />

und will der schwester reinigen, auch vorstehenden puncten so lang desselben Vatter und<br />

einer von denen Eltern mit Todte abgehen dorfte, ist placidiret dass den letz lebenden und<br />

ueberpleibenden die Halbscheidt jahrlichs zu geben sey, sollte es hingegen dahin gerahten<br />

dass die abgestandenen eltern sich mit denen jungen eheleuthen nicht comportiren oder<br />

ihnen nicht mehr beliebig mit denen jungen eheleuthen im Hause zu seyn, so soll und ist<br />

selben eheleuthen das vortgemelte grosse newe Haus sambt den garten loco der Leibzucht<br />

angewiesen drittehalb molt saeth say landes mogen von dem alten ausgesehen, 2 fuhder<br />

hew jahrlichs bey der abziehung, 2 pferde, 2 Kuhe und jahrliche die weide, eine wage, 2<br />

pfluege, 2 eggen und 2 potte gegeben und ohnweigerlich verabfolget, ferner verspricht der<br />

Juergen seinen Vattern und muttern den nohtigen Torf, 2 fuhder unterholz das Brodtbacken<br />

zu erlauben und consentyret dass die nohtige plaggen ohne die geringste contradiction<br />

gemeiget werden mogen, dessen zu mehrer Versicherung und Vesthaltung hatt ad manus<br />

Rmae Dnae. abbatissae vorger. Juergen zu Hoene stipuliret und alles vorgeschriebener<br />

nassen getrewlich versprochen und dahbei allegiret wan einer von beyden das Zeitliche<br />

verwechselen dete nuhr die halbscheidt zu verstehen wie auch verstanden werden muss<br />

und soll.<br />

27.4.1753 ist der Sterbfall der im hiesigen eigenthumb verstorbener gewesenen Colonae<br />

Juergen zu Hoene viduae Sophie beschrieben und befunden worden. 4 Pferde, 1 Follen, 5<br />

Kühe, 6 Rinder, 4 Kalber, 3 Schweine, 20 Schafe, 7 Malt. saet mit Rocken besamet Land, 4<br />

Bette, Pfluege, Wagen, auch sonstigen Hausgeräth, wie es einem vollständigen Erbe<br />

gebühret, vollig versehen.<br />

7.2.1759 ist der Freybrief behuf Joan Henrich zu Hoene von Juergen zu Hoene und Sophie<br />

Haverkamp ehlig im leibeigentum erzeugten Sohn zu 27 Rth. inclusis juribus und des nicht<br />

geleisteten Zwangsdienstes accordiret und demselben extradiret.<br />

29.10.1765 Praesent. Reom. Dna. Abbat. de Hane, Fräulein Priorin de Reusch und R.P.<br />

Confessario. Erschiene der jüngere Sohn und Anerbe des Praedii zu Hoene im Kirchspiel und<br />

Bauerschaft Gehrde, Nahmens Johann von Hoene samt der Schulteschen zu Rues<strong>for</strong>d mit<br />

dem gehorsamsten Anzeige, dass er sich mit dieser ihrer älteren Tochter Catharina Elisabeth<br />

Schulten in ein Eheverlöbnis eingelassen und selbige nächstens zu heiraten gedächte, wolte<br />

dahero hierzu der Gnäd. Frau Abtissin und deren Frauleins Consens ausbegehret haben,<br />

auch unterthänig bitten die Auffahrts Gelder ihme accordieren zu lassen, welche dann<br />

verwilliget und haben Comparentes dieselbe alsdan wie auch der Elteren restierende<br />

Sterbfälle zu 440 Rth. inclusis Juribus bedungen. Hierauf sind bezahlt 200 Rth. ferner der<br />

rest entrichtet. Die Verlobte Catharina Elisabeth Schulten in hiesigen Eigenthum gebohren<br />

hat sich nächstens zur Qualification zu sistiren durch die Mutter angelobet auch Johann von<br />

Hoene angenommen dem Closter die gebührende Pfächte alljahrlich ohne Mangel<br />

abzuführen auch sonstige praestanda abzuführen, den Zwangsdienst durch die künftige<br />

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Kinder verrichten zu lassen, auch dem Erbe bestens vorzustehen. Dagegen ihm und seiner<br />

Verlobten dann das praedium auf gewohnliche Jahren untergethaen.<br />

10.10.1789 erschien der Colonus Honer aus der Bauerschaft Gehrde und zeigte an, dass<br />

seine Tochter Anna Maria sich zu verheyrathen willens wäre, bat dahero dieselbe aus dem<br />

Eigenthum zu entlassen und die Gebühren zu bestimmen. Auf einem dieserhalb<br />

abgestatteten Bericht ist derselben die Freyheit vermöge Resoluti de 13tia ejusdem für 25<br />

Thl. inclusis Schreibgebühren ertheilet worden.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

3.10.1794 Vogt J.F. Meineke bittet in Namen von Heinrich zu Hoene, für dieses Jahr das<br />

schuldige Pachtschwein, weil er solches in natura nicht liefern kann, und etwas von der<br />

Pacht zu erlassen, weil im Jahre 1793 seine Früchte unter Frost stark gelitten haben.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

10.10.1795 zeigte der Colonus Hoener, Bauer zu Gehrde, an, dass seine Tochter Catharina<br />

Adelheid Hoene sich zu verheyrathen willens wäre, bath daher derselben den Freybrief zu<br />

ertheilen und die Jura zu bestimmen, auf meinen dieserhalb abgestatteten Bericht ist<br />

vermöge Resoluti Commissionis vom 20.4.1796 der Freibrief gegeben worden, für 15 Thl.<br />

exclusis juribus.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

-.4.1797 Vogt Meincke schreibt; Heinrich zu Hone hatte 1794 einen Pachtrückstand, der zu<br />

Gelde berechnet, 111 Thl. betrug. Hierauf wurde die Execution erkannt, solche vollzogen,<br />

pignora aestimiret auch adjudiciret und dermahlen solle solche verkauft werden. Inzwischen<br />

hat Supplicant so viel auf jenen Rückstand bezahlt, dass er nur noch 44 Thl. schuldig ist.<br />

Supplicant war noch nie mit seiner Pacht im Rückstand. Nur der grosse Frost 1793 verdarb<br />

seine Früchte. Das gegenwärtige Jahr ist wegen des Krieges unglücklich, da die Preise, z.b.<br />

Schmiedepreise, so gestiegen sind, das Korn aber einen niedrigen Preis hat infolge der<br />

starken Einfuhr.<br />

26.1.1803 der Gehrder Küster Johann Gerhard Cramer berichtet, Vollerbe zu Hoene in der<br />

Gehrder Bauerschaft gebe ihm um Weinachten; 1 Scheffel Rocken, 1 Scheffel Habern, 1<br />

Brodt und 1 Mettwurst, und alle 10 Jahre einen Springproben.<br />

19.2.1803 Pastor Peithmann berichtet, dass das Vollerbe zu Hoehne an den Pastor gebe; 2<br />

Scheffel Roggen, 3 Brödte und 3 Beiproben.<br />

Den Roggen hat der Pastor in den Tagen nach Heilige 3 Könige einzusammeln und ist in<br />

seiner Gegenwart in einem Ankumer Haufscheffel zu messen (Haufscheffel ; gehäuft voll).<br />

Diese Kornsammlung heisst Messaticum oder Zinskörnersammlung. Die Brödte und<br />

Beiproben waren zu geben in 3 Terminen;<br />

a) um Pfingsten 1 unstrafbar Hausbacken Brodt und etwa 20 Eier.<br />

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b) um Michaeli ein solches Brodt und 1 junges Hähnchen oder 1 Huhn.<br />

c) um Weihnachten wieder ein solches Brot und eine gute Mettwurst.<br />

Das Brot (Schwarzbrot) musste gut ausgebacken sein und 40 Pfund wiegen. Statt Brot<br />

konnte auch 1 Scheffel Roggen gegeben werden. Die gute Mettwurst musste von einer<br />

länge sein, dass sie das Brot umschliessen konnte. Wurden Brodt und Beiproben ins Haus<br />

gebracht, mussten dem Überbringer 6-7 Pfennige Trinkgeld fur eine Kanne Bier gegeben<br />

werden.<br />

1808 Vollerbe mit 30 Malt. 6 Scheff. praestiert jährlich; 5 Malter Roggen, 4 Malter<br />

Weisskorn (Ankumer Mass), ein mager Schwein und 2 Hühner.<br />

Rep.124B. I. A. Nr.5. Lagerbuch 1808 St.A.O.<br />

18.5.1811 Johann von Hoene praesentiert seinen jüngsten Sohn und Anerben Johann<br />

Hinrich Hoener und dessen Ehefrau Catharina Adelheid, geb. Fürste, zur<br />

Auffahrtsbedingung. Von dem Erbe müssen 3 weiter Kinder ausgestattet werden und vom<br />

Anerben künftig eine blödsinnige Tochter unterhalten werden. Die Auffahrtsumme exclusis<br />

Schreibgebühren wird zu 300 Thl. Gold bedungen. Eigenhändige Unterschrift; Johann zu<br />

Hoene.<br />

11.3.1814 Infolge der unruhigen Zeit ist die Zahlung der Auffahrtssumme unterblieben. Der<br />

junge Colon bittet nun um 3 Ratenzahlungen; Martini 1814, 1815 und 1816 je 100 Thl.<br />

Der Vater ist vor 1½ Jahren gestorben.<br />

-.1.1815 der junge Colon hat 3 Schwestern, welche an Colon Kleine Warnefeld in Talge,<br />

Colon Rantze in Wehdel und Colon Vossbrink in Helle verheiratet sind. Es kam zu einem<br />

Streit, da der Anerbe seinen drei Schwestern in der Französischen Zeit ausser der vollen<br />

Ausrüstung je 1700 Thl. versprochen, während der Vater in seinem Testamente für die<br />

Töchter nur je 1400 Thl. vorgesehen hatte.<br />

-.12.1826 der doppelte Sterbfall der Colona Heinrich zu Hoene und der Mutter des Colons<br />

wurde zu 100 Thl. Gold bedungen.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

-.1.1828 die Auffahrt der 2. Frau des Colonen zu Hoene Maria Adelheid von Drehle, auf 13<br />

Mahljahre wird zu 130 Thl. Gold bedungen. Aus des Colons 1. Ehe waren 7 grösstentheils<br />

kleine Kinder vorhanden. Maria Adelheid von Drehle war freien Standes und gibt sich eigen.<br />

Der jüngste Sohn und Anerbe ist zur Zeit 12 Jahre alt. Dem Antrag zur Genehmigung dieser<br />

Summe wird ein Status beigefügt. Es gehören zum Vollerbe;<br />

A) an Gebäuden;<br />

1) das Erbwohnhaus, schon alt, doch im guten Zustande, wird mit den dazu gehörigen<br />

Nebengebäuden als Scheune, Backhaus, Spieker, Wagenschür, dem Hofraum und dem<br />

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Wohnhausgarten ad 4 Scheffel 3 Quadratruten wegen der Kommunal- und Reihelasten und<br />

Unterhaltung der Gebäude nicht zum Ertrage angesetzt.<br />

2) die Leibzucht nebst 4 Scheffel 18 Quadratruten Garten wird gleichfalls in observantis<br />

dem Colono gegen die Reihelasten frei belassen.<br />

3) ein Heuerhaus auf der Schevenriede mit 3 Scheffel 2 Quadratruten Garten thut in<br />

Heuer nach Abzug des Ackerlandes 12 Thl. 12 Ggr.<br />

4) ein dito auf der Mersch an der Hase mit 4 Scheffel 2 Quadratruten Garten thut in<br />

Heuer nach Abzug des Ackerlandes 12 Thl.<br />

5) ein kleines Heuerhaus daselbst mit 47 Quadratruten Garten thut in Heuer ohne das<br />

Ackerland 8 Thl.<br />

B) an Ländereien; ohne die sub Litt. A. schon bemerkten Garten.<br />

6) Ackerland nach dem alten Vermessregister de 1722 17 Malt. 1 Scheff. 44<br />

Quadratruten.<br />

7) Wiesen nach dem alten Vermessregister 8 Malt. 2 Scheff. 11 Quadratruten.<br />

8) Weidegrunde 2 Malt. 7 Scheff. 9 Quadratruten.<br />

9) Holzgrund 1 Malt. 1 Scheff. 25 Quadratruten.<br />

Die onera in haerentis sind an das Stift Bersenbrück; Thl. Ggr. Pf.<br />

a) 5 Malter Rocken 50. --. --.<br />

b) 4 Malter Weisskorn 20. --. --.<br />

c) 1 mager Schwein 4. --. --.<br />

d) 2 Hühner a 2 Ggr. -. -4. --.<br />

An die Rentei Domaenen Gefälle;<br />

a) Rindgelder oder Maigeld 2. -6. 10.<br />

b) Herbstschatz 3 Schill. 6 Pf. -. -4. --.<br />

c) ständiges Dienstgeld oder Neujahrsgeld 1. -6. --.<br />

d) Spanndienstgeld 7. --. --.<br />

e) 8 Scheffel Hafer 2. 16. --.<br />

f) 1 Scheffel Richterhafer -. -8. --.<br />

Steuern;<br />

a) Grundsteuer nach dem neuen Satze u.s.w.<br />

b) Haussteuer u.s.w.<br />

c) Cavallerie Verpflegungsgeld 1/8 7. -3. -3.<br />

der Grund- und Häusersteuer<br />

An die Kirche zu Bersenbrück;<br />

a) ein Malter Rocken<br />

b) 8 Scheffel 3 Viertel Hafer<br />

c) 1 Gans<br />

d) 1 Huhn.<br />

An die Geistlichkeit in Gehrde;<br />

a) dem Pastor 2 Scheffel Roggen und 3 Brote 4. -4. --.<br />

b) dem Küster 1 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Hafer, 1 Brot 2. --. --.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

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1) der Colon hat 3 abgegangene Schwestern abzufinden gehabt.<br />

2) derselbe hat aus seiner 1. Ehe 7 Kinder, wovon das jüngste, der Anerbe 12 Jahre alt<br />

ist.<br />

3) an Schulden fallen augenblicklich auf die Stätte 1000 Thl., worunter keine bewilligten<br />

sind.<br />

Rep.124B. III. A. Nr.73. St.A.O.<br />

26.11.1836 Colon zu Hoene löst die ungewissen Gefälle ab. Der an ihrer Stelle am 11.8.1837<br />

zu zahlende Betrag ist 14 Thl. Courant.- Ergebnis des obigen Antrages. In dem beigefügten<br />

Status ist angegeben;<br />

1) Erbwohnhaus und Garten ad 5 Morgen 7 Quadratruten u.s.w.<br />

2) Leibzuchthaus und Garten ad 3 Morgen u.s.w.<br />

Ländereien; Ackerland 128 Morgen 27 Quadratruten.<br />

Wiesen; 79 Morgen 23 Quadratruten.<br />

Forste; 6 Morgen 83 Quadratruten.<br />

24.7.1837 Fixations-Kontrakt.<br />

Das bisherige Leibeigentum des Hoener Kolonats wird aufgehoben, und die daraus<br />

resultierenden ungewissen Gefälle werden in einen festen Betrag von 14 Thl. Courant<br />

umgewandelt, die jährlich zu zahlen sind.<br />

2.7.1839 dieser Betrag von 14 Thl. wird durch Zahlung einer Summe von 350 Thl. Courant<br />

am 2.1.1840 abgelöst.<br />

11.1.1840 da Colon zu Hoene den Betrag von 350 Thl. entrichtet hat, wird nunmehr von der<br />

Klosterkammer zu Hannover dem Colon zu Hoene das Ablösungsdokument ausgehändigt.<br />

3.5.1853 der alte Colonus Johann Heinrich zu Hoene, dessen Maljahre 1839 endeten, blieb<br />

auf dem Erbe als Wirtschafter, und zwar auf Wunsch des Anerben Johann Heinrich zu<br />

Hoene, der 1840 Catharina Maria Schapekaven heiratete und das Schapekaven Erbe<br />

bewirtschaftete. Nach der Ernte 1852 übergab zu Hoene senior das zu Colonat zu Hoene<br />

dem Anerben zu eigener Verwaltung. Anna, die Schwester des Anerben, ist mit dem<br />

Tuchmacher H. Thoele in Bramsche verheiratet.<br />

Holzkamp.<br />

Der Markkotten Holtkamp oder Holzkamp, der in den Registern des 19. Jahrhunderts und<br />

auch in den Kirchenbüchern der Kirche St. Georg zu Badbergen bald unter der Nr.33., bald<br />

unter Nr.35. der Bauerschaft Vehs geführt wurde, ist die frühere Leibzucht des in der<br />

Hitlerzeit untergegangenen Vollerbes Stichtmann. Der Name Holtkamp oder Holzkamp ist<br />

topographisch und kennzeichnet ein Flurstück, das mit Holz oder Buschwerk bewachsen<br />

war. Da das Erbe Stichtmann ein Landesherrliches Lehn war, blieb auch die abgekaufte<br />

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Leibzucht Lehnpflichtig, und sind daher beide Hofstätten als eine Einheit in den alten<br />

Registern behandelt. Das Lehn ist 1837/38 abgelöst worden. In den alten Schatz- und<br />

Seelenregistern kommt unter Vehs der Name Holzkamp nicht vor.<br />

1636 schon in diesem Jahre konnte Stichtman die wöchentliche Contribution in voller Höhe<br />

nicht entrichten.<br />

1647 heisst es in dem Contributionsregister; Stichtman cum detent gibt 3 Rth. 6 Schill. 3 Pf.<br />

Die Leibzucht 10 Schill. das Backhaus 9 Schill.<br />

1654 wann der Verkauf der Leibzucht erfolgte, steht nicht fest, da darüber keinerlei<br />

Nachrichten vorliegen. Sicher ist, dass die Eheleute Herman Wielage und Toebke Osing ihre<br />

Namen über die Missetuer setzen oder sogar das Wohnhaus neu errichten liessen im Jahre<br />

1654.<br />

1656 erbat Johan Stichtman die obrigkeitliche Genehmigung und die Zustimmung der<br />

Markgenossen, ein neues Heuerhaus als Ersatz für das in der Kriegszeit verkaufte<br />

Leibzuchthaus bauen zu dürfen.<br />

16.5.1656 gewährt Colon Juergen Elting die Erlaubnis mit dem Vorbehalt, wenn der<br />

Bewohner an der Fredung (Einfriedigung) Schaden tun oder ungewöhnliche Wege anlegen<br />

würde, die neue Feuerstätte wieder zu beseitigen sei.<br />

1689 erscheint der Name Holzkamp zuerst in den Kirchenbüchern von St Georg zu<br />

Badbergen, als Johan Holtzkampf am 19.11.1689 ein Töchterchen auf den Namen Hillke<br />

taufen lässt. Dies Familienoberhaupt Johan Holtzkampf wird mit Johan Wielage, der am<br />

8.10.1683 Hillke Meyer zu Traualtar führte, personengleich sein.<br />

1722 so sagt der Heimat<strong>for</strong>scher Heinrich Dühne, habe Herman Wielage an Ländereien<br />

besessen; 1 Malter 7 Scheffel 1 Viertel 3 Becher.<br />

Dühne II. S.268.<br />

Diese Angabe kann nicht zutreffen, da in dem Praestationsregister und in dem<br />

Landmessungsprotokoll Holzkamp nicht erscheint. Auch auf den Flurkarten der Vehser Mark<br />

von Du Plat von 1789 ist der Markkötter Holzkamp nicht verzeichnet. Wohl wird in dem<br />

Praestationsregister und dem Landmessungsprotokoll von 1722 der Erbkötter Herman<br />

Wielage genannt, der an Ländereien 1 Malter 10 Scheffel 26 Quadratruten besitzt.<br />

1816 Leibzuchter Holzkampf<br />

Eingeaendet; 1 Fuder Weitzen, 11 Fuder Rogken, 1 Fuder Gerste, 14 Fuder Hafer, 4 Fuder<br />

Heu, 5 Fuder Kartoffeln.<br />

Anzahl des Viehes; 2 Pferde, 3 Stück Hornvieh, 2 Schweine, 3 Gänse, 12 Enten, 14 Hühner.<br />

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Aussaat; 1 Scheffel Weitzen, 1 Malter 2 Scheffel Rocken, 1 Scheffel Gersten, 1 Malter 10<br />

Scheffel Haber.<br />

Verzeichnis über Erndte, Anzahl des Viehes und der Einsaat in der Bauerschaft Vehs 1816.<br />

1852 Größe des Markkottens; 20 Morgen 56 Quadratruten.<br />

Dühne II. S.268.<br />

Herman Wielage genannt Holtkamp, � 19.9.1676 als Herman Wielage von Vehs, Toebke<br />

Osing, � 24.3.1703 als Toebke Wielage, Kind.;/ Johan, 1689 Holtzkampf genannt, (1)<br />

8.10.1683, Hillke Meyer, (2) 6.7.1713, Adelheid Thesing./ Herman, * ca 1649, �<br />

22.2.1726, 77 J., 20.10.1684, Moedeke im Wolde./ Berent, * ca 1655, ┼ als Berent<br />

Holtkamp, � 21.3.1721, 66 J., 26.8.1695 Anna Lefers (Leffert)<br />

Herman Wielage, * ca 1649, � 22.2.1726 Bdbg., 77 J., zn.v. Herman Wielage genannt<br />

Holtkamp en Toebke Osing, 20.10.1684 Bdbg., Moedeke im Wolde, * ca 1656, �<br />

17.4.1726 Bdbg., Witwe, 70 J., Kind.;/ Trincke, ~ 28.10.1685 Bdbg./ Gretgen, ~ 8.4.1687<br />

Bdbg., ┼ 12.12.1755, 5.10.1712 Bdbg., Toebbe Wehriede./ Anna Christina, ~ 16.3.1689<br />

Bdbg./ Toebke, * ca 1689, � 26.1.1759 Mnsl., 69 J., 1.11.1721 Mnsl., Gerdt Knust./<br />

Talcke, ~ 29.7.1692 Bdbg., ┼ 5.8.1758 Gr. Mimm., 4.6.1715 Bdbg., Otto Arend Hildebrand<br />

jetzt Moehlman./ Herman, ~ 28.7.1692 Bdbg., ┼ 5.5.1766, 5.11.1725, Anna Thoele./<br />

Luebbert, ~ 28.2.1693 Bdbg., ┼ 22.3.1771, 4.11.1732, Catharina Posthorst./ Johan<br />

Henrich, ~ 3.8.1695 Bdbg./ Modesta, ~ 24.3.1696 Bdbg./ Elsabein, ~ 5.10.1697 Bdbg.<br />

Johan Wielage, 1689 Holtzkampf, zn.v. Herman Wielage genannt Holtkamp en Toebke<br />

Osing, (1) 8.10.1683 Bdbg., Hillke Meyer, � 6.9.1710 Bdbg., Kind.;/ Schwanecke, ~<br />

10.2.1685 Bdbg., � 13.6.1685 Bdbg./ Johan, ~ 12.12.1686 Bdbg., ┼ in Schnetlagen Hause<br />

24.1.1745, 60 J./ Gerdt, ~ 8.12.1688 Bdbg., � 22.10.1753 Bdbg., 19.5.1722, Luecke von<br />

Senden./ Juergen, ~ 20.5.1691 Bdbg./ Johan, ~ 17.2.1692 Bdbg., � 31.3.1751 Bdbg.,<br />

8.1.1728 Bdbg., Adelheid Vesslage./ Hillke, ~ 19.11.1689 Bdbg./ Anna, ~ 6.8.1695, �<br />

19.2.1725, 29 J., Asthma./ Herman, ~ 29.1.1698 Bdbg., � 30.4.1725, Katholisch, 28 J./<br />

Henrich, ~ 20.9.1699 Bdbg.<br />

Johan Wielage, 1689 Holtzkampf, zn.v. Herman Wielage genannt Holtkamp en Toebke<br />

Osing, (2) 6.7.1713 Bdbg., Adelheid Thesing, ~ 21.2.1683 Bdbg., � 9.8.1728 Bdbg.,<br />

Katholisch, 45 J., dr.v. Herman Thessingh en Anna Margaretha Vette, Kind.;/ Christina, ~<br />

23.9.1714 Bdbg., � 18.8.1736 Bdbg./ Herman, ~ 3.5.1719 Bdbg./ Margaretha, ~ 28.10.1722<br />

Bdbg., ┼ 16.11.1769 Bdbg, 29.11.1760 Bdbg., Henrich Kuist.<br />

Berend Wilage, * ca 1655, ┼ als Berend Holtkamp, er scheint die Stätte besessen zu haben,<br />

� 21.3.1721 Bdbg., zn.v. Herman Wielage-Holtkamp en Toebke Osing, 26.8.1695 Bdbg.,<br />

Anna Lefers (Leffert), * ca 1672, � 13.2.1743 Bdbg., Witwe Berend Wielage, dr.v. Gerdt<br />

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Leffert en NN, Kind.;/ Herman, ~ 7.9.1696 Bdbg., � 6.9.1761 Bdbg., (1) -.2.1728 Bdbg.,<br />

Anna Adelheid Rantze, 27.3.1748 Bdbg., Swancke Wehlburg./ Gerdt, ~ 10.5.1699 Bdbg./<br />

Toebke, ~ 31.1.1703 Bdbg./ Juergen, ~ festo Sonntag 8. Trin. 1704 Bdbg./ Maria, ~ 9.8.1711<br />

Bdbg., � 2.3.1720 Bdbg., 8½ J., als Marcke.<br />

Hermann Wielage jetzt Thoele, ~ 28.3.1693 Bdbg., 1739 Holtzkampf genannt, ┼ 5.5.1766<br />

Langen, 73 J., als Hermann Wielage genannt Thoele, zn.v. Hermann Wielage jetzt<br />

Holtzkamp[ en Moedeke im Wolde, 5.11.1725 Bdbg., Annecke Tholens (Thoele), ~<br />

10.2.1708 Bdbg., ┼ 16.11.1780, Witwe, � 18.11.1780 Bdbg., dr.v. Johann Thoele en Marcke<br />

Siemermann, Kind.;/ Catharina Maria, ~ 8.11.1727 Bdbg., ┼ 25.2.1789, 31.5.1749, Johann<br />

Roebe./ Anna, ~ 23.2.1731 Bdbg., ┼ 6.1.1808 Langen, 25.11.1758 Bdbg., Hermann<br />

Sandtmann./ Hermann, ~ 7.1.1735 Bdbg., ┼ 13.9.1802, 17.6.1767, Fenna Margaretha<br />

Kuhlmann./ Johann Hinderich, ~ -.4.1739 Bdbg., ┼ 1.1.1811, 18.10.1764, Anna Pahlmann.<br />

Luebbert Wielage, Colon Holzkamp, ~ 28.2.1693 Bdbg., ┼ 22.3.1771 Bdbg., zn.v. Hermann<br />

Wielage genannt Holtzkampf en Moedecke im Wolde, 4.11.1732 Bdbg., Catharina<br />

Posthorst, ~ 10.2.1710, ┼ 17.1.1776, dr.v. Lampe Posthorst en Hille Buddecke, Kind.;/<br />

Hermann, ~ 15.12.1733, ┼ 26.10.1800, Ruhr, 16.11.1756 Maria Adelheid Wernsing./<br />

Helena Adelheid, ~ 13.11.1735, ┼ 6.4.1806, 22.5.1760, Johann Middelkamp./ Johann,<br />

Kötter Mustermann in Gehrde, ~ 20.3.1738, 1767 Gehrde, Anna Catharina Mustermann./<br />

Trina Margaretha, ~ 14.9.1741, ┼ 16.6.1767, 25 J., 15.10.1765 Bdbg., Hermann Henrich<br />

Sander./ Johann Arend, ~ 24.8.1747, ┼ 22.9.1774, 12.11.1772 Bdbg., Lücke Elsabein<br />

Meyling oder Meyvolding.<br />

Johann Wielage sive Holzkamp genannt Mustermann, Kötter in Gehrde, * Vehs, ~ 20.3.1738<br />

Bdbg., zn.v. Luebbert Wielage jetzt Holzkamp en Catharina Posthorst, 1767 Gehrde, Anna<br />

Catharina Mustermann, ~ 31.10.1738 Gehrde, ┼ 25.11.1804, Ehefrau, � 29.11.1804 (auch<br />

eingetragen; ┼ 29.11.1804 und � 1.12.1804), dr.v. Wilke Mustermann en Anna Catharina<br />

Borstede (Borgstede), Kind.;/ Johann Hermann, * 6.3.1768 Gehrde./ Anna Catharina, *<br />

3.5.1769 Gehrde, ┼ 10.4.1844 Bauerschaft Gehrde, 24.11.1796 Gehrde, Johann Hermann<br />

Henniger jetzt Chors./ Anna Adelheid, * 11.11.1770 Gehrde, ┼ 3.4.1777, � 4.4.1777<br />

Gehrde./ Totgeb. Kind, * 20.12.1772 Gehrde, � 22.12.1772 Gehrde./ Johann Arend, *<br />

15.12.1773 Gehrde, ┼ 23.3.1775 Gehrde./ Johann Arend, * 7.4.1776 Gehrde./ Bernhardina<br />

Catharina, * 6.7.1779 Gehrde, ┼ 19.11.1780 Gehrde./ Maria Adelheid, * 6.7.1779 Gehrde, ┼<br />

19.11.1780 Gehrde./ Johann Jürgen, * 12.11.1781 Gehrde, ┼ 12.2.1852, Witwer auf<br />

Huckelriede in Grothe Nr.2.<br />

Johann Arend Wielage genannt Holzkamp, ~ 24.8.1747, ┼ 22.9.1774, zn.v. Luebbert Wielage<br />

jetzt Holtkamp en Catharina Posthorst, 12.11.1772 Bdbg., Lücke Elsabein Meyling oder<br />

Meyvolding, * ca 1738 Nortrup, ┼ 28.11.1805, Kind.;/ Helena Catharina Elsabein, *<br />

19.4.1774, ~ 23.4.1774, ┼ 23.3.1844 Vehs Nr.35, 19.5.1798 Bdbg., Johann Hermann<br />

Borcherding jetzt Holzkamp.<br />

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Die Witwe Lücke Elsabein Wielage sive Holzkamp geb. Meyling, hat am 23.12.1777 Jürgen<br />

Hamke jetzt Holzkamp geheiratet.<br />

Jürgen Hamcke jetzt Holzkamp, * 1.6.1751 Gr. Mimm., ~ 5.6.1751 Bdbg., ┼ 6.12.1831 Vehs<br />

Nr.33., Witwer, � 9.12.1831 Bdbg., zn.v. Jürgen Wulffert jetzt Hamcke, Col., en Elsabein<br />

Anna Christina Graener, 23.12.1777 Bdbg., Lücke Elsabein Meyling oder Meyvolding,<br />

Witwe Arend Wielage jetzt Holtkamp, ┼ 28.11.1805, � 30.11.1805 Bdbg., Kind.;/ Catharina,<br />

* 1779, genottauft, � 2.8.1779 Bdbg. abends./ Totgeb. Söhnlein, � 17.4.1781 Bdbg.<br />

Johann Hermann Borcherding jetzt Holzkamp, * 17.9.1759 Vehs, ~ 17.9.1759 Bdbg., ┼<br />

7.7.1831 Vehs Nr.33., � 11.7.1831 Bdbg., zn.v. Hermann Johann Borcherding en Anna<br />

Catharina Ruwe, , Helena Catharina Elsabein Holzkamp, * 19.4.1774 Vehs, ~ 23.4.1774<br />

Bdbg., ┼ 23.3.1844 Vehs Nr.35., � 26.3.1844 Bdbg., dr.v. Johann Arend Holzkamp, Col. in<br />

Vehs, en Lucia Elsabein Meiling, Kind.;/ Johann Gerhard, * 28.3.1799, ┼ 3.3.1805./ Helena<br />

Catharina, * 16.1.1802, 29.3.1828, Wessel Jürgen Henrich Stegemann./ Johann Hermann,<br />

* 26.6.1803, 19.6.1834, Margaretha Adelheid Nehmelmann./ Johann Gerhard, *<br />

25.8.1805, ┼ 7.6.1837, ledig./ Catharina Maria, 31.3.1807, 12.7.1837, Johann Hermann<br />

Koppelmann./ Maria Adelheid, * 29.1.1809, 17.1.1841, Johann Heinrich Kramer./ Johann<br />

Henrich, * 7.3.1811, ┼ 11.7.1811./ Johann Henrich, * 10.10.1812./ Totgeb. Söhnlein, *<br />

25.10.1817, � 26.10.1817.<br />

Johann Hermann Holzkamp, Kötter, * 26.6.1803 Vehs, ~ 4.7.1803 Bdbg., zn.v. Johann<br />

Hermann Borcherding jetzt Holzkamp en Helena Catharina Elsabein Holzkamp, 19.6.1834<br />

Bdbg., Margaretha Adelheid Nehmelmann, * 25.5.1803 Grönloh, ~ 1.6.1803 Bdbg., dr.v.<br />

Johann Heinrich Nehmelmann sive Queckemeyer en Christina Adelheid Bottrup, Kind.;/<br />

Hermann Heinrich, * 11.10.1836 Vehs Nr.33, ┼ 27.10.1916./ Hermann Diedrich, * 1.8.1842<br />

Vehs Nr.35.<br />

Huelsmann in Klein Mimmelage.<br />

Der Bauernhof Huelsmann (Hülsmann) in der Bauerschaft Klein-Mimmelage des Kirchspiels<br />

Menslage, welcher in den Registern des 16., 17., 18., und 19. Jahrhunderts als ein Halberbe<br />

angesehen und geführt wurde, ist uralt. Der Name ist topographisch und bedeutet; Siedlung<br />

oder Hofanlage bei der oder am Huelsebusch oder Huelsehorst. In den älteren Nachrichten<br />

findet sich auch tor Hulshors, tor Hulshorst, in Hulshorst, in den jüngeren Nachrichten heisst<br />

es Hulseman, Hulsman, Huelssmann und Hülsmann.<br />

1240 schon in dem Bischöflichen Tafelregister, das aber einige Jahrzehnte älter sein wird,<br />

wird der Hof als Mansus in Mintmelaghe genannt.<br />

Tafelregister 1240, Möser A.b.VIII. S.379. St.A.O.<br />

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1300 in den Messkornregister, das auch ein wenig älter sein wird, heisst es, Huelshorst<br />

modo Arnt II mod(ios) ordei.<br />

Messkornreg. um 1300 Msc.179. St.A.O.<br />

1346 Huelsman<br />

St.A.O.<br />

1350 Jacobus de Hammo inf. est jure omagii cum decima in Hulshorst in parr. Menslaghe.<br />

Belehnung unter Bischof Johan Hoet, Osnabr. Gesch. Qu. Bd.V. S.34.<br />

1490 Bursscop to lutteken Myntmelage, Arnd to Hulshors 7 Pferde, 6 Kühe, 6 Rinder, 6<br />

Scheine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Menslage anno XII. In die Lucae.<br />

Frederick tor Hulshorst, Lucke Teseke I marc.<br />

Zu bemerken ist hier, dass der Steuerpflichtige unter Menslage und nicht unter Klein-<br />

Mimmelage aufgeführt ist.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1520 zahlt ein Wibbold Huelsman, der Thoele zu Merzen totgeschlagen hat, als Busse an das<br />

Kloster Bersenbrück 5 Mark.<br />

Das war ein sehr hoher Betrag für die damalige Zeit und kann nach unserer heutigen<br />

Währung nicht umgerechnet werden. Es steht auch nicht fest, ob dieser Wibbold Huelsman<br />

mit Hof oder Familie Huelsman etwas zu tun hat.<br />

Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

1589 Luetke Mintmelage, Hulsman 2 Rth. 8 Schill., Hulsemans Liefftucht 3 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1599 Burschaft Luetke Mindmelage, Huelsman 3 Ortt., 1 Lieftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

15.2.1614 Lambert Huelssman von Luitke Mimmelage producirt Albert Korman, Jacob<br />

Nestlage und Werneken Scherhagen zu Luitke Mimmelage und bittet, sie zu befragen, ob er<br />

nicht von ehrlichen Leuten gezeuget und geboren sei. Die Befragten erklären, dass Herman<br />

Huelsman und Anna, Eheleute, seine Eltern sind.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.52. Hm. Meier Not. St.A.O.0<br />

1628 Burschaft Luetke Mintmelage, Halbe Erbe Personenschatz Rth. Sch. Pf.<br />

Huelssman 1. --. --.<br />

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uxor -. 10. -6.<br />

Famulus -. -6. --.<br />

Famula 4. --. --.<br />

Bruder uffs Erbe geporen -. -6. --.<br />

Leibzuchter Man -. 10. -6.<br />

uxor -. -5. -3.<br />

Filia -. -3. --.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205 St.A.O.<br />

14.10.1629 Coram Judice Leuningk.<br />

Herman Huelssman in Andorpff verkauft pro se, Wobbeken uxore et haeredibus, dem<br />

Henrich Schageman sonst Schlachteren, Buerger in Quakenbrueck, et Toeben uxori, 30 Rth.<br />

wiederkaeufliche Jaerguelde, selbige jaerlichs uf Michaelis ohnfeilbar zu bezahlen und setzt<br />

seine freye von Jacob Westendorf anerkaufte Wonung, zwischen Johan Freese und Kavels<br />

Leibzucht, wie dan die halbe Goerwiese bei der grossen Schuenen und des Meiers zu<br />

Mensslage wiesen belegen, und sonst omnia bona, mob. et immob.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.165a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Hier darf wohl vermutet werden, dass Herman Huelsman selbst oder sein Vorfahr von dem<br />

Halberbe Huelsman in Klein-Mimmelage stammt.<br />

14.3.1635 Herman Huelssman und Wobbeke, Eheleute in Andorpf, bekennen, dass sein<br />

Schwager und ihr Bruder Johan Ehlman, Wobbeken Kindesantheil mit 140 Rth. genuegend<br />

bezahlt habe.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.356. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Luetke Mindmelage, Halberbe Huelssman 3 Thl., Kleinhaus 20 Schill. 6 Pf.<br />

Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

19.7.1631 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan vor dem Velde und Hille Huelssman, Eheleute, in Luitke Mimmelage, bekennen für<br />

sich, Anneke, Taleke, Eggerten und Herman, ihre minderjährigen Kinder, Erben und<br />

Anerben, geporen und ungeporen, alles, was Hillen aus elterlichen Huelssmans Erbe und<br />

Gut in Luitke Mimmelage an Aus- und Absteuer zustand, von Bruder Johan Huelssman und<br />

Catharina, seiner Ehehaussfrau, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.267. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1655 Luetke Mimmelage, Halberbe Hulsman 4 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 9 Rinder, 8<br />

Schweine. Leibzucht 2 Kühe, 2 Rinder.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

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1667 Bauerschaft Kleine Mintmelage, Halberbe Huelseman 1 Hauptfeuerstätte 1<br />

Nebenfeuerstätte.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Feuerstättennachweis St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Mintmelage, Halberbe Huelssman 2 Rth. 14 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.75a. Erbsch. Revisionsreg. 1667 St.A.O.<br />

1670 Klein Mimmelage, Halberbe Huelssman 2 Rth. Rauchschatz. Leibzucht vacat.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

14.2.1688 hat Lampe Huelsman sich und seinen Hof von der Witwe von Ripperda, geb. de<br />

Pallandt, und deren Sohn Wilhelm Henrich Carl für eine genügsame Summe Geldes, der<br />

Betrag wird nicht genannt, freigekauft.<br />

Die Familie von Ripperda war sehr verschuldet, und als Carl Wilhelm von Ripperda, Gatte<br />

der obengenannten Witwe Margaretha, geb. von Pallandt, 1666 verstarb, konnte die Familie<br />

den Rittersitz Venhaus nicht länger halten und verkaufte ihn an Freiherrn Matthias von der<br />

Rekke zu Drensteinfurt. Venhaus war in alten Zeiten eine Freistätte, auf der sich Verbrecher<br />

für Jahr und Tag unbehelligt aufhalten konnten.<br />

14.2.1688 Wir Margaretha Baronesse de Palland, Frau Wittib weiland Carel Wilhelm von<br />

Ripperda, und Wilhelm Henrich Carl von Ripperda, als Mutter und Sohn, Erbgesessen zum<br />

Venhause, Osterwickswerth und Lehmkuhlen, zeugen und bekennen hiermit, fuer uns,<br />

unsere Erben und Nachkommen und sonsten menniglich, welchermassen wir unseren<br />

Eigenbehoerigen Lampen Huelssman im Kirchspiel Mensslage, Bauerschaft Kleine<br />

Mintmelage, Ampts Fuerstenau, Stiffts Osnabrueck, wohnhafft, nach vorgehaltenen zeitigen<br />

Rath und Bedenken, mit guetem Wissen und Willen, seines Eigenthumbs, womit selbiger<br />

Uns und dem Hause Venhauss biss anhero pflichtig und verbunden gewesen, erlassen auss<br />

dem Eigenthumb in die Freyheit gesetzt, und Unserer aller Ansprache rechtens und<br />

Gerechtigkeit, so wir zu seinem Leibe und Guet bis dato gehabt oder insskuenftig hatten<br />

ueberkommen moegen, gentzlich begeben haben, also und dergestalt, dass hinfuero freyer<br />

Leuthe Privillegien, Recht und Gerechtigkeit zu geniessen und sich zu erfreuen haben<br />

moege, ohne Unser oder Unsrigen Contradiction oder Umrehde, demnechst auch ihnen<br />

Lampen Huelssman, dessen Erben und Erbfolgern, die bissanhero untergehabte uns und<br />

dem Hause Venhauss Eigenbehoerige Huelssmans Stette, benenntlich im Kirchspiel<br />

Mensslage und Bauerschafft Kleine Mintmelage belegen, sampt ahlingen dazu gehoerenden<br />

Pertinentien an Zimmerten, Laendereyen, Wiesen, Gewacks, Gehoeltz alter und neuer<br />

Zubehoer, Recht und Gerechtigkeit, jahr nichts davon aussbescheiden, Erblich, Ewig und<br />

Unwiederrufflich verkaufft, abgetreten und uebergelassen haben, Verkauffen, abterten und<br />

ueberlassen auch in wahrfhafftichlichen, Erblichen Possess, Besitz, Niessung und Gebrauch,<br />

mit Handt und Mundt, bestendig zu allen Rechten, ihme Kaeuffern Lampen Huelssman<br />

dessen Erben und Erbfolgern gemeldten Huelssmans Stette cum omnibus pertinentiis, plene<br />

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jure dominii, fuer allodial frey und kein Lehnguet, auch unerentwegen ledig und loess von<br />

aller Ansprache, unversetzt und unverpfaendet von Jemandt alles fuer eine genugsahme<br />

vereinigte Sumb bestaendigen und unabloeslichen Erbkauff Geldes, diewelche wir<br />

Verkaeuffer so<strong>for</strong>th empfangen und unseren Hoechstangelegener Nothdurfft nach<br />

wiederverwendet. Wollen demnach wir Verkaeuffer von Ripperda fuer uns und unsere<br />

Erbfolgern uff alle und Jedes unser Eygenthumbs Recht oder Gerechtigkeit, welches wir und<br />

das Hauss Venhauss bissanhero zu Huelssmans Stette cum Pertinentiis einigermassen<br />

gehabt oder unss kuenftig hatten gewinnen muegen, hierdurch Erblich, Ewig und<br />

unwiederrufflich vereiniget, verziehen und verlassen, dazu hinfuerters uns keinerley<br />

anwachtung, Zusage oder Ansprache vorbehalten, sondern mehr genannten Kaeuffern<br />

Lampen Huelssman und dessen mitgenannten selbiges Erblich frey zu bewohnen, zu<br />

besitzen, nuetzen und zu geniessen auch seines Gefallens damitt zuschalten und zuwalten<br />

eingewinnet haben. Geloben danebenst auch fuer uns und unsere mitbenannten bey<br />

adelichen Ehren, Treuen und Glauben, mehrgenannten Kaeuffern und dessen<br />

mitbenannten, dieser freywillig gethanen manumission, Verkauffung und renunciation wie<br />

obstehet, jederzeit gestendig hoeren und wahrend zu sein auch fuer mennichliches<br />

Zuspruch wie sich selbiges einigermassen begeben koente oder muegte, guter<br />

vollenkommen Emition und schadloese Wahrschafft zu thun bey Verpfaendung unserer<br />

saemtlichen beweglichen und unbeweglichen Haab und Guetern, wie und wo dieselben<br />

belegen, keine davon aussgenommen um sich darauf Nothfall quacumbs paratisima Juris via<br />

besstermassen haben zum hohlen, alles getreulich ohngefehrde mit wissentlicher<br />

Verziehung aller rechtlichen Aussfluechten und Beneficien, so hinwieder bereits erdacht,<br />

oder insskuenfftig expractiziert werden muegten sonderlich aber von noneratae, soli mali<br />

velfraudis, seceptions, enormisimae laesionis, Inductionis, aliter fuisse dictum quam<br />

scriptum, restitutionis in integrum item beneficii senatus consulti velleiani, et generalam<br />

renunciationem non valere nisi specialis expressa praecasserint, und wie die sonst immer<br />

namen haben moegen, hiermit gentzlich ausschliessend zu obiger wahrer Uhrkundt und<br />

mehrer Festerhaltung, haben wir dieses mit eigenhaendiger Unterschrifften und<br />

angehengten angeborenes Adelichen Pittschafften bekrefftiget. So geschehen Venhauss im<br />

Jahre Ein Tausend Sechshundert Achtzig und Achte, den Vierzehnden February.<br />

Baronesse de Pallandt, W.H.C. Baron van Ripperda.<br />

Duariere de Ripperda.<br />

Pergament Urkunde im Besitz von Frau Erna Rumpenhorst geb. Hülsmann.<br />

30.10.1693 dem Rembert Huelssman und Consorten war bereits am 28.9.1692 kraft<br />

ergangenen Urteils bedeutet worden, sich mit Johan Huelssman in Guete zu einigen, in<br />

puncte Deccupationis (Abziehen von einem Kotten) Stricker und Leibzucht. Nunmehr wird<br />

angedroht, wenn eine Einigung innerhalb 14 Tagen nicht zustande kaeme, er von dem Vogt<br />

zu Menslage, Christian Herman Gronefeldt, mit Gewalt daraus entfernt werde.<br />

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10.6.1722 Johan Huelsman und seine Frau Anna, geb. Schechtman, Lampe Schechtman und<br />

Johan Schlingman jetzt Bulthof einigen sich um den Nachlass der Talke Schechtman, geb.<br />

Neslage. Es handelt sich um eine Summe von 998 Rth., die nunmehr in 3 gleiche Teile geht.<br />

21.6.1749 das Churfürstlich-Köllnische und Hochfürstlich Osnabrücker Amt Fürstenau, C.H.<br />

von Boeslager und Blanken<strong>for</strong>t, bescheiden Huelsman und Ubbing im Kirchspiel Menslage,<br />

dass ein Hammerwurf in der Mark für den privaten Plaggenmatt von amtswegen in allen<br />

Landesherrlichen Marken nicht höher oder geringer als zu drei Rheinländische Fuss jederzeit<br />

gerechnet werde.<br />

20.12.1764.<br />

Ich Gerdt Boldewin und Anna Margaretha Huelssmanns itzo Boldewins, bekennen und<br />

bezeugen, dass uns der Ehr- und Achtbare mein Schwieger Vatter Hermann Huelssmann an<br />

Brautschatzgeldt gethan 200 Rth. und 50 Rth., welches wir zu dem Freikauff verwendet<br />

haben.<br />

100 Thl. haben wir auch am 30.9.1770 entfangen.<br />

-.3.1767 hatte Huelsman Streit mit Schechtmann wegen einer Hake auf einem Wege bei der<br />

sogenannten Schechtmanns Strasse zwischen Huelsmanns und Schechtmanns Gründen.<br />

Huelsmann behauptet, dass dieser Weg öffentlich sei. Der Ausgang dieses Streites liegt nicht<br />

vor.<br />

Zu derselben Zeit war zwischen Huelsmann und Schechtmann und Fehrlage Streit wegen<br />

einer Hake. Der Ausgang dieses Streites ist auch unbekannt.<br />

Um 1775 bescheinigt Albert Dobbelmann jetzo Huelsmann in Klein Mimmelage, von Johann<br />

Henrich Schmit 200 Thl. geliehen zu haben zu 6 Thl. Zinsen jährlich, 100 Thl. davon habe er<br />

als Schulden seines Schwagers Johann Hermann Bruns übernommen. Diese Schuld von 200<br />

Thl. hat Colon Huelsmann mit Zinsen an Johann Friedrich Bergert, Schwiegersohn des<br />

Johann Henrich Schmit, zurückgezahlt.<br />

23.11.1780 vertragen sich vor dem Notar Stephanus Sudendorf aus Quakenbrück im<br />

Erbwohnhaus Huelsmann in Klein Mimmelage die wegen des Anerbenrechts im Streit<br />

liegenden Parteien Johann Hermann Huelsmann einerseits und Albert Dobbelmann und<br />

dessen Ehefrau Maria Adelheid Huelsmanns anderseits. Johann Hermann Huelsmann gibt<br />

nunmehr das Anerbenrecht an seinen Schwager Albert Dobbelmann und dessen Ehefrau,<br />

deren Erben und Nachkommen an Huelsmanns Praedium mit allem Zubehör, Recht und<br />

Gerechtigkeiten, Vieh, Früchten, Hoffgewehr, Mobilien und Moventien, Schuld und<br />

Unschuld, so wie es jetzo im Stande ist, ab. Dobbelmann verspricht dem Schwager Johann<br />

Hermann Huelsmann an Brautschatzgeldern 900 Thl. von 1781 bis 1784 zu zahlen. 100 Thl.,<br />

die bei Colon Theese in Mimmelage noch ausstehen, sollen nicht zum Brautschatz gerechnet<br />

werden, und erhält Johann Hermann Huelsmann extra. Die Eheleute Dobbelmann werden<br />

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dem Schwager b.z.w. Bruder ferner geben; einen in der Stube stehenden Kleiderschrank,<br />

eine Kleiderkiste aus dem mütterlichen Brautschatz, die auf der Aufkammer steht, dazu ein<br />

Bett. Letzteres so, wie es die anderen abgehenden Kinder bekommen haben, ausser den<br />

Federn, die Dobbelmann dazu liefern wird. Ferner das vorrätige Linnen, ungenäht und<br />

ungeschnitten, 6 Säcke voll, 6 feine Stühle, 6 Küssen, 2 Braken, 1 Spinnrad, 1 Haspel, 1<br />

Hechel, 1 Stuhl, 1 Handlakenkrone, 1 Handlaken, dazu das Tischzeug und Zeug, nebst<br />

Bettzeug, ausser den Federn, die bei Frau Dobbelmann in Gewahrsam bleiben. 1 Ehrenkleid,<br />

welches zu 30 Thl. accordiert worden, 1 trächtige Kuh, 1 trächtige Stärke und alles Flachs,<br />

das jetzt vorhanden ist. Johann Hermann Bruns verspricht, nach Erhalt des vereinbarten<br />

Brautschatzes völlige Quit- und Verlassung zu geben und fernerhin nicht die geringsten<br />

Ansprüche an das Huelsmannsche Praedium, an sämtliches väterliches und mütterliches<br />

Vermögen zu stellen.<br />

Zeugen; Colon Hinrich Ubbing, Colon Jacob Duerfeld und Gerd Middendorf modo Colon<br />

Nesslage.<br />

12.5.1782 Johann Hermann Bruns sive Wolthaus hat an baren Gelde, an Prozesskosten und<br />

zu Hermann Gerhards Begräbnis Geld ausgetan, das nun mit Dobbelmann verrechnet wird.<br />

14.6.1790 Johann Hermann Bruns jetzt Wolthaus bescheinigt, dass er von seinem seligen<br />

Schwiegervater Hermann Huelsmann und von seinem Schwager Albert Dobbelmann letzte<br />

Colon Huelsmann mit den 100 Thl. von Theesen zusammen 400 Thl. erhalten hat. Der Rest<br />

beträgt noch 600 Thl. an Brautschatz für seine Ehefrau Catharina Elsabein Huelsmann.<br />

14.7.1795 Johann Bruns hat weitere 100 Thl. und Zinsen erhalten.<br />

1796 was die Wahl hiesiger Provisoren betrifft, so treten jetzt ab; der Ehr- und Achtbare<br />

Johann Henrich Dobbelmann und der Ehr- und Achtbare Albert Dobbelmann genannt<br />

Huelsmann. Beyde Männer, die seit 1788, mithin 8 aufeinander folgende Jahre, dieses Amt<br />

mit Mühen bekleidet und vorgestanden haben. Durch Grundsetze geleitet, haben sie, wie<br />

uns allen bekannt ist, das wohl hiesiger Kirchen aufs beste gefördert. Die Rechnungen von<br />

Einnahme und Ausgabe hiesiger Kirchen und Armen Register revidiert, verbessert und auf<br />

einen richtigen gemässigten Fuss gebracht, die Intraden beyder Register vermehrt und<br />

dadurch das Wohl des ganzen gefördert. ZNicht minder sind auf eine tätige und vorzügliche<br />

Weise die Armen unterstützt und selbst da, wo die Not am grössten die Hilfe am tätigsten<br />

bewiesen. Ordnung, Mässigkeit und Sparsamkeit war also das Ziel, dass sie in ihre grosse<br />

jetzo zu verlassende Laufbahn vor Augen hatten. Ihnen gebürt dahero nicht allein von mir,<br />

sondern von der ganzen Gemeinde der herzlichste Dank, welchen ich Ihnen hiermit<br />

abstatte. Eberhard Rudolf Iden.<br />

17.3.1806 Notar Johann Henrich Callmeyer in Quakenbrück kündigt ad requisitionem des<br />

Colons Hermann Dirck Schnieder, geb. auf dem Felde, in Wasserhausen, der Witwe Colona<br />

Huelsmann zu Kleine Mimmelage, ein Kapital ad 500 Rth. in Gold, die sie dem Hermann<br />

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Dirck auf dem Felde (Vater des Requienten) schuldig und von dem an den Sohn Colon<br />

Schnieder abgetreten ist. Callmeyer lässt sie wissen, dass sie den Betrag a dato dieses über<br />

ein halbes Jahr zahlen muss.<br />

Obige Disdiction ist wegen Erkrankung des Notars Callmeyer schriftlich durch eigenhändigen<br />

Brief des Notars geschehen und durch den Boten Frehe am 17.3.1806 der Witwe Colona<br />

Huelsmann selbst zugestellt worden.<br />

1834-1854 Mitglieder der Schulgemeinde Klein Mimmelage waren;<br />

Aus der Bauerschaft Klein Mimmelage; Vollerbe Duerfeld, Vollerbe Schuermann, Vollerbe<br />

Moellmann, Vollerbe Scherhage, Vollerbe Grosse Nesslage, Vollerbe Kohrmann, Vollerbe<br />

Schechtmann, Halberbe Becker, Halberbe Huelsmann, Halberbe Kleine Nesslage,<br />

Markkotten, Bodelampe, Markkotten Bode-Friedrich, Markkotten Miester, Markkotten<br />

Thye.<br />

Aus der Bauerschaft Nortrup; Vollerbe Velmelage, Halberbe Luebken, Halberbe Bruns und<br />

Halberbe Wolthaus.<br />

Huelsmann in Grönloh.<br />

Der ehemalige Bauernhof Huelsmann (Hülsmann) lag in der schon um 1240 erwähnten<br />

Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels Badbergen in der Nähe des Strassenkreuzung bei<br />

Wielagen, Busch, Fluessmeyer, gegenüber dem Markkotten Kleine Gölinghorst. Die Hofstelle<br />

muss aber, da sie nach der Du Plat'schen Flurkarten von 1789 zwischen den Höfen<br />

Queckemeyer und Stiener östlich der Holdorfer Landstrasse lag, verlegt worden sein. In den<br />

Registern des 19. Jahrhunderts wurde Huelsmann unter Nr.18. der Bauerschaft Grönloh<br />

geführt. Er war von Anfang an frei, hatte also keinen Grundherrn und daher auch keine<br />

ungewisse Gefälle bei Erbfolge, Todesfall u.s.w. und keine Freikäufe zu tragen. Da aber seine<br />

Ländereien aus der gemeinen Mark stammten und er die Mark mit Plaggenstechen und<br />

Viehweide in Anspruch nahm, hatte er dafür gewisse Abgaben und Dienste zu leisten.<br />

Huelsmann war wie die meisten Markkötter Grönlohs ein Leibdiener, er diente dem Vogt.<br />

Der Markkotten wird im 15. Jahrhundert angesetzt worden sein, doch im Bederegister von<br />

1441 und im Landesherrlichen Viehschatzregister von 1490 ist er noch nicht genannt.<br />

1499 soll aber ein Marbold Göhlinghorst den Kotten besessen haben.<br />

Dühne II. S.152.<br />

Zu dem Hofe gehörten früher u.a. 16 Morgen 79 Quadratruten Grundstücke, die auf der<br />

Burg lagen. Diese Ländereien sind, als Huelsmann 1867 zerstückelt wurde, durch Kauf an die<br />

Markkötterei Rahrt gefallen. Die Flurbezeichnung auf der Burg lässt vermuten, dass hier<br />

einst eine Burg, ein mit Wall und Graben umgebenes Haus, gestanden hat. Möglicherweise<br />

nannten sich die Ministerialen von Göhlinghorst nach dieser Burg. Wenn dem so ist, dann ist<br />

es auch nicht unwahrscheinlich, dass Gr. Göhlinghorst, Kl. Göhlinghorst und Göhlinghorst<br />

sive Huelsmann, früher einen Besitz gebildet haben, behaupten doch in einem Rechtsstreit<br />

zu Anfang des 19. Jahrhunderts, die Colonen Göhlinghorst und Rethorst, dass sie mit ihren<br />

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alten und neuen Gründen in der Grönloher Feldmark und Bauerschaft liegen und seit alters<br />

zu allen Bauerschaftslasten gleich den übrigen Grönloher Interessenten beitrugen. Wann<br />

aber eine Teilung oder Absplitterung geschah, kann nicht gesagt werden, da keine<br />

Nachrichten darüber vorliegen.<br />

Der Heimat<strong>for</strong>scher Dühne sagt, dass 1499 (richtiger 1490) ein Marbold Göhlinghorst den<br />

Kotten Huelsmann besessen habe. Hier scheint eine Verwechselung mit Marqward<br />

Godelenkhorst in Grönloh, der einen Viehbestand von 9 Pferden, 3 Fohlen, 12 Kühen, 11<br />

Rindern und 19 Schweinen nach dem Viehschatzregister von 1490 hat, vorzuliegen.<br />

Bei Marqward Godelenkhorst handelt es sich um das Erbe Göhlinghorst in Wehdel, das<br />

mitunter auch als in der Bauerschaft Grönloh liegend bezeichnet wird. Auch konnte und<br />

dürfte ein Markkötter einen so grossen Viehbestand, wie Marqward Geodelenkhorst ihn<br />

hatte, nicht halten.<br />

Ferner sagt Dühne, dass Huelsmann in dem Schornstein- und Feuerstättenschatzregister von<br />

1590 (richtiger 1599) doppelt und zwar als Johann Huelsmann und Göhlinghorst verzeichnet<br />

sei. Das Schatzregister lautet;<br />

1599 Bursscop Groenloe, Johan Huelsman ½ Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Backhaus ½ Rth.<br />

Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Dann folgt unmittelbar als Steuerpflichtiger;<br />

Golinckhorst ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Da bei Göhlinghorst eine Leibzucht und ein Backhaus nicht verzeichnet sind, ist<br />

anzunehmen, dass es sich um einen kleinen Kotten handelt, zumal schon im<br />

Kopfschatzregister von 1512 ein Herman Godelinckhorst ohne Steuerbetrag genannt ist,<br />

welcher ebenfalls nicht einzureihen ist.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Sch- und Feuerstättensch. Reg. 1599 St.A.O.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg.1489/90 St.A.O.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.19. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. 16 Schill. Macke Godelinchorst.<br />

Ferner wird genannt;<br />

dt. 6 Schill. Herman Godelinchorst, Fenneke uxor.<br />

In welchem Falle es sich um den Kotten Kleine Göhlinghorst und den Kotten Huelsmann<br />

handelt, kann nur vermutet werden.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

5.8.1553 wurde die Erhebung einer Erbesteuer beschlossen, zu der aufzubringen hatte<br />

Goldgulden.<br />

das Erbe 10.<br />

das Halberbe 6.<br />

der Kötter 4.<br />

der Halbkötter 4.<br />

der Brinklieger 1.<br />

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der Halbbrinklieger ½.<br />

Tecklenb. Schatzungen St.A.O. und Dühne II. S.22.<br />

Im Feuerstellenregister von 1590 ist die Hofstelle doppelt als Johan Huelsman und<br />

Goehlinghorst aufgeführt. Johan Huelsman zahlte damals den Schatz für das Erbwohnhaus<br />

und das Backhaus.<br />

Dühne II. S.152.<br />

1590 erscheint also zuerst der Name Hülsmann. Wahrscheinlich hat hier ein Hülsmann, es<br />

sei Johann Hülsmann oder sein Vater, als ein abgehender Sohn des Halberbes in Klein<br />

Minmelage eingeheiratet. Der neue Name konnte sich leicht durchsetzen, da die Grönloher<br />

ihn schnell annahmen, um die Höfe Grosse und Kleine Göhlinghorst und Markkotten<br />

Göhlinghorst besser zu unterscheiden.<br />

1559/60 Vordienst (Fuhrdienst)<br />

Johan Netteldinck, Dethmar upn Fledder, Greve Gerdt, Roleff Golinckhorst, Ransesche, Tabe<br />

Witterock, Juergen Goessman Eylhart Golinckhorst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1559/60 St.A.O.<br />

1625 heisst es; Huelsman ist ein Leibdiener, der dem Vogt dient.<br />

Verzeichnis der Leibdiener vom Jahre 1625 St.A.O.<br />

1631 inmitten des 30. jährigen Krieges, ist der Kotten mit keinem Colon besetzt. Es heisst<br />

vacat.<br />

Vom 1.5.1636 - 28.2.1637 zahlt Eilartz Huelsman oder Goehlinghorst jedesmal 4 Schill.<br />

In einer in einem furchtbaren Deutsch geschriebenen alten Urkunde ohne Datum wird<br />

berichtet;<br />

Mencke Beckerman zu Battbergen und Bauerschaft Groenlohe wohnhaft bey unss<br />

angegeben und demonstrirt, wir dahen... alss dess Mutter Marcke von Johan Middendorff<br />

und Lucke Ahrenhorstes freyen Standespersohnen burtigh sich -- nunmehr Ihre Hochfuerstl.<br />

und Leibeigenthumb ahn des Vattern Johan Beckerman begeben, und sich damit qualifici vit<br />

sich vorbehalten, auch concedirt worden, ahn ihr platz folglich eine Kindt hin wieder frey zu<br />

haben, und dazu allemahl dessen Schwester Venneke degirt worden.<br />

Drost Michael Wilhelm Kobolt von Tambach zu Fürstenau entlaest Venneke Beckerman aus<br />

der Landesherrlichen Leibeigenschaft.<br />

Diese Freilassung muss in den Jahre n 1635-1661 erfolgt sein, denn Michael Wilhelm Kobolt<br />

von Tambach kam 1628 nach Osnabrück und war von 1635-1661 Drost in Fürstenau.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.2. St.A.O.<br />

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1624 Fussdienste jeder 1 Hornsch. Gulden, ist 1 Goldgulden 10 Schill.; Netelinck, Herman<br />

Gronlohe, Dethmer auffen Fledder, Rudolff Gollinckhorst, die Rantzesche, Jorrien Goessman<br />

und Eilert Gollinckhorst (Huelsman)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Markkotten Eilert Huelssman vacat.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Markkotten Hulssman oder Gollinghorst 2 Rth. 7 Schill. 6 Pf., Kleine Haus 18 Schill.<br />

Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Eilert Huelssman 2 Rth., Kleine Haus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1647 zahlt Huelsman jedesmal für das Erbwohnhaus 1 Rth. 8 Schill. und für das Kleine Haus<br />

7 Schill. Contribution.<br />

Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />

1651 Groenloh, Bernt Hoelssman et uxor, Johan Holz ?? man.<br />

Einwohnerverz. f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1654 erklären Gerd Huelsman, Johan Stiener und Queckemeyer vor Notar und Zeugen, dass<br />

Spoeen in der Helle seit undenklichen Zeiten hinter Johan Stieners Garten und Kampe nach<br />

des Graepers Garten hinaus ins offene Feld einen gemeinen Hofdienstweg nach dem Hause<br />

Deiche bei Tage und Nachte habe. Weil aber bei vorgewesener Kriegsempoerung und<br />

beschwerlichen Zeiten solcher Weg von Spoeen nicht viel gebraucht, so sei derselbe von<br />

Graeper eingeenget und auch sonst verdunkelt, weshalb sie sich mit Johan Heinrich Voss,<br />

Burgmann zu Quakenbrück, Erbgesessene zu Deiche und Hamme, als Gutsbesitzer über<br />

Spöen Erbe, dahin verglichen, dass der alte Weg aufgegeben und künftig Spoeen den Weg<br />

um Stieners Fahlde und Kampe zu nehmen berechtigt sein solle. Huelsman, Queckemeyer<br />

und Stiener verpflichten sich, den neuen Weg für ewige Zeiten zu unterhalten.<br />

1655 Groenloh Markkotte Eilert Huelsman oder Goellingkhorst 2 Pferde, 3 Kühe, 1 Rind, 2<br />

Schweine, 2 Schafe. Kleine Haus 1 Kuh.<br />

Viehbeschreibung 1655. Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1664 heisst es in dem Geld- und Küchenregister des Amtes Fürstenau, Goehlinghorst.<br />

1665 Huelsman gibt 3 Stück Garn und für das Beihaus ebenfalls 3 Stück Garn.<br />

Bederegister 1665 St.A.O.<br />

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25.7.1674 in der Beschwerde der Grönloher Erbmänner gegen die Colonen Goesman und<br />

Middelkamp, dass diese nicht genügend zur Steuer und zu Lasten herangezogen werden,<br />

erscheint als Zeuge der 80 jährige Markkötter Gerdt Huelssman und sagt aus, dass Goesman<br />

und Middelkamp stets 17 Schill. gaben, jeder als ein Halberbe.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

19.5.1678 In einer Urkunde dieses Datums heisst es, dass Menken Beckermans Schwester<br />

Fenneke Beckerman, Ehefrau des Johan Huelsman, verstorben ist. Eine andere Schwester ist<br />

Elsche im Wolde, und verwandt sind Johan Goelinghorst und Johan Huesman.<br />

Dep.6b. V. 621. I. Sammlg. von Urkunden und Abschriften St.A.O.<br />

29.10.1678 sind getraut; Johan Huelssman und Anna Catharina Busch. Wahrscheinlich<br />

handelt es sich hier um den obigen Witwer Johan Huelsman, doch das Ableben dessen<br />

Ehefrau ist in dem Buche der Begrabenen von St. Georg in Badbergen nicht beurkundet.<br />

2.6.1711 wurden copuliert; Gerdt Huelssman und Greta Fehnhage.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1722 Johan Huelsman, ein Markkötter, zahlt an Monatschatz zu voll 15 Schill. 9 Pf.,<br />

Rauchschatz zweimal 2 Rth., Rauchschatz von den Heuerleuten jährlich 1 Rth., ist<br />

Dienstpflichtig und gibt an die Pastoren und Küster 1½ Scheff. Haber.<br />

Siehe 1655 und 1783, wo es in den Bederegistern heisst, dass Huelsman 3 Stück Garn und<br />

auch für das Beihaus 3 Stück Garn gibt.<br />

Praest. Reg. 1722. Rep.X. Abschn.92. Nr.13. St.A.O.<br />

1722 Größe des Colonates; Garten und Ackerland 1 Malt. 7 Scheff. 18 Quadratruten. Wiesen<br />

und Weiden 3 Scheff. 18 Quadratruten.<br />

12.12.1743 wurden Johann Huelsmann und Catharina Adelheid Wittrock getraut. Johann<br />

Huelsmann, der Anerbe von Huelsmanns Markkotten, zog auf den Kotten Wittrock und<br />

nahm den Namen Wittrock an, und der Kotten Huelsmann diente nun dem Hofe Wittrock<br />

als Heuerhaus.<br />

1.6.1780 wurden domi getraut; Hermann Henrich Wittrock und Helena Catharina Hoffmann.<br />

D.T.B. St. Georg Badbergen.<br />

1783 Huelsmann gibt 3 Stück Garn und auch für das Beihaus 3 Stück Garn.<br />

Bedereg. 1783 St.A.O.<br />

1803 Größe des Colonates; Garten und Ackerland 2 Malt. 6 Scheff., Wiesen und Weiden 5<br />

Scheff.<br />

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1809 stellten die Grönloher Markinteressenten bei der westfälischen Praefecture in<br />

Osnabrück den Antrag auf Teilung der gemeinen Mark. Der Antrag wurde auch bald<br />

genehmigt, aber die Ausführung durch die politischen und kriegerischen Ereignisse um 19<br />

Jahre verhindert.<br />

30.9.1814 wurden zu Badbergen getraut Diedrich Hagemann und Anna Catharina Wittrock,<br />

Erbin des Markkottens Huelsmann. Diedrich Hagemann nahm nach der Väter Brauch den<br />

Hofnamen Huelsmann an. Diedrich Hagemann jetzt Huelsmann (Hülsmann) lieh sich bei<br />

seinem Bruder Gerdt Hagemann wiederholt Geld, ohne an die Eückzahlung des Kapitals und<br />

die Entrichtung der Zinsen zu denken. Er hat dadurch seinem gutherzigen Bruder Gerdt<br />

Hagemann und dessen Familie viel Ärger und Kummer bereitet. Als am 23.10.1843 Gerdt<br />

Hagemann verschieden war, haben sich seine Witwe und Kinder mit den Erben des Diedrich<br />

Hülsmann verglichen, in dem man alle Zins<strong>for</strong>derungen fallen liess und die Kapitalschuld auf<br />

200 Rth. zu 3% Zinsen festsetzte. Diese Einigung kam im Sommer 1844 zustande, aber<br />

Hülsmann hat erst am 1.10.1846 die ersten Zinsen im Betrage von 6 Rth. entrichtet. Diedrich<br />

Hülsmann ist am 8.3.1830 im Alter von 45 Jahren an der Schwindsucht auf dem Kotten<br />

verstorben.<br />

1.12.1828 konnte endlich der Rezess der Markenteilung unterschrieben und die Bauern in<br />

ihre Anteile eingewiesen werden. Der Markkötter Hülsmann erhielt gemäss der ihm<br />

zuerkannten 8994 Wertruten eine Grundfläche von 8,3 ha. zugewiesen.<br />

1834 ist die Größe des Hofes; 72 Morgen 58 Quadratruten.<br />

1843 wurde die Schule in Grönloh neu gebaut. Ausser den geleisteten Hand- und<br />

Spanndiensten hatte Hülsmann einen Baukostenbeitrag von 23 Rth. 23 Gg. zu zahlen.<br />

20.5.1852 führte der Anerbe Johann Hermann Hülsmann, Lucia Catharina Maria<br />

Wübbelmann zum Traualtar. Diese Familie ist später nach der U.S.A. ausgewandert.<br />

1865 ist die Größe; 63 Morgen 36 Quadratruten, und der Kotten ist mit einem<br />

Steuerkapitale von 65 Rth. 18 Gg. 5 Pf. und einem jährlichen Steuerbetrage von 7 Rth. 9 Pf.<br />

zur Grundsteuer veranlagt worden.<br />

1867 wurde der bis dahin verpachtete Hof an die Hofbesitzer Wittrock, Göhlinghorst,<br />

Queckemeyer und Rahrt verkauft.<br />

Colon Wittrock erhielt im Wailde 27 Morgen 26 Quadratruten.<br />

Colon Göhlinghorst erhielt beim Hause 11 Morgen 118 Quadratruten.<br />

Colon Rahrt auf der Burg 16 Morgen 79 Quadratruten. Colon Queckemeyer den<br />

verbleibenden Teil.<br />

Huffmann.<br />

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Der als Erbkotten eingestufte Bauernhof Huffmann ist einem der beiden Höfen Varding in<br />

der alten Bauerschaft Bottorf des Kirchspiels Menslage hervorgegangen. Die Höfe begegnen<br />

in alten Urkunden uns als ton Vardinghe, Varringe, ton Varnynck, ton Varninck, ton<br />

Varnyngen, ton Varnynge, to Varnyngen u.s.w. Die beiden Varding Höfe bildeten einst einen<br />

Besitz. Wann die Teilung erfolgte, kann nicht gesagt werden, da darüber keine Nachrichten<br />

vorliegen.<br />

1300 in dem alten Messkornregister, es wird wahrscheinlich ein wenig älter sein, werden<br />

schon beide Höfe genannt. Es heisst in ihm unter Borg, Bottorf, Wasserhausen; Christianus<br />

de Varringe modo Klovenhameke 1 modium ordei. Frater suis modo Hinrik 2 denarios.<br />

Msc.179. Messkornreg. um 1300 St.A.O.<br />

1321 waren dem Kloster Börstel eigen; Lackeman in Borg, Trentlage in Borg, Varding in Borg,<br />

Dobelman in Renslage und Ellerlage in Renslage.<br />

Msc.I. 134. S.287. ff. St.A.Münster.<br />

1347 waren beide Varding oder Varninghöfe corveysche Lehngüter. Das ergibt sich aus der<br />

Belehnungsurkunde vom Jahre 1347, in welcher Bernhard von Schnetlage mit diesen beiden<br />

Höfen und anderen belehnt wird.<br />

In den Jahren 1472 und 1473 konnten sich die beiden Vardinghöfe in Borg aus der<br />

Abhängigkeit lösen. Gertrud, die Witwe des Godeken von Varendorpe, übertrug den<br />

Aufsitzenden Bauern das Eigentum der Guter.<br />

1347 ex autographo;<br />

Ad universorum noticiam quibis presens scriptum exhibitum fuerit vel ostensum. Dei gratia<br />

Nos Theodoricus Ecclesie Corveyensis Abbas cupimus devenire. quod strenuum famulum,<br />

fidelem nostrum Bernhardum de Sneitlage, quem alias una quondam Ottone den Sneitlage<br />

milite ipsius Bernhardi Genitore in Castro nostro Blankenowe cum bonis subscriptis, a nobis<br />

in phedo dependentibus, ore pariter et manu impheodavimus, nec non Ottonem de<br />

Sneitlage ipsius Bernhardi fratrem, armigerum, pro nunc eciam in hijs scriptis impheodamus<br />

cum hijs bonis, videlicet primo cum Curia in Sneitlage in parochia Loninghen. sita, ac cum<br />

Casa dicta tor Trentlage, et cum duabus casis dictis ton Vardinghe in parochia Menslage<br />

situatis, et cum quadam casa, dicta elgariterhumelen? hus in villa Ladberge consistente.<br />

Ejusdem Bernhardi conthoralij legitime Gertrudi nomine ad predicti Bernhardi<br />

supplicationem nobis literatemus factam in medietate bonorum prescriptorum ipsam<br />

pretextu hereditatis prime, contingente, usufructum seu viteductum presentibus liberaliter<br />

conferentes. Volentes nichilominus prefatis fratribus per nos cumprenominatis bonis<br />

impheodatis quo ad jus suum hereditarium, ac Gertrudi prescripte. quo ad ipsius usu<br />

fructum, cuilibet pro jure suo, in premissis bonis veram et justam parare warandam loco et<br />

tempore oportunis. Dantes ipsis in testimonium super ea. presens scriptum sigillo nostro<br />

majori communitum firmiter et roboratum. Sub anno dni. MCCCXL septimo feria quinta<br />

proxima ante festum Pentecostes.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840. Urk.LXVI. 16.5.1347 S.116-117.<br />

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14.8.1472 kaufte Hinrich ton Varninge sich und seinen Hof frei. Aus diesem Hofe ist die<br />

nachherige Erbkötterei Huvetmann oder Huffmann entstanden.<br />

Urkunde Nr.1. Huffmann.<br />

16.8.1472 vor dem Osnabrucker Stadtrichter Conrad Meleman verkauft die Witwe von<br />

Varendorf mit ihren Kindern ihren Hof Varninge in der Bauerschaft Bottorf an den<br />

aufsitzenden Heinrich ton Varninge zum Eigentum für 151 Rheinische Gulden.<br />

Wy Conradus Meleman richter des stades to Osnabrück erkennet und betuget openbar in<br />

dussen breve, dat vor uns gekomen sind in gerichte vrowe Gertrud wedewe seligen<br />

Godeken van Varendorpe, Ameling, Gerd, Gertrud, Hille unde Becke ere kinderen, zo sete<br />

der tiit nyne kinderen mer enfadde, alse se segede, mit Hermanne van Schevinctorppe und<br />

Amelinge van Haren knapen, der vorg. kinder veddern eren rechten sunderlinc gekoren to<br />

desser nagescr. sake vormunderen, de dar ock beide mede iegenwerdich vor uns in gerichte<br />

weren. Desulve vrowe Gertrud und ere kindere mit vulborde ere vormundern vorg.<br />

vorkofften vor sick und ere erwen in eynen rechten, steden, vasten, ewigen ervekope und<br />

leten up in rechten vredeliken, brukenen besitte und in weren mit handen und mit munden<br />

Hinrike ton Varninge und Hillen siner beloveten husvrowen unde erven nyn ere hus und<br />

erve, geheten ton Varninge, by Tyden erve belegen in der Burscop to Bottorppe und in de<br />

Kerspele to Menslage belegen, so Hinrick vorg. dat nu rede underhevet, telet unde bouwet,<br />

mit alle des vorg. huses und erves rechtigkeit unde mit lande, mit holte, mit velde, mit<br />

waren, mit torve, mit twige, mit water, mit weyde, mit wischen, mit tinsse, mit denste, mit<br />

uthvart, mit invart, mit alle upkome unde vorwalle, olde unde nyen tobehoringe unde mit<br />

aller slachenut, nicht davan utbescheden, vor vrig dorslacht egen gud unde vrig van aller<br />

ansprake, tinsse unde renten, den koperen vorg. und eren erven erffliken to brukenen und<br />

to beholden, vor hundert und eyn und vifftich gude, sware, vulwechtige, overlendesche<br />

rinsche gulden, de den vorkoperen mit vulborde erer vormunderen vorg. in reken getelden<br />

rinschen guldenen to willen wal betalt sind, zo se uns endkanden. Und desulven vorkopern<br />

mit vulborde erer vormundern vorg. vortegen vortan vor sick unde ere erven mit handen<br />

und mit munden up dat vorg. hus unde erve mit aller tobehoringe alles rechten unde<br />

ansprake unde genogen des also vor uns uth gensliken, deger und al unde loveden vort vor<br />

sick unde ere erven den kopern vorg. unde eren erven, dessen vorg. huses unde erves ton<br />

Vardinge, dat Hinrick rechte underhevet, telet unde bouwet, myt all des erves rechtigkeit,<br />

upkomen unde vorvalle, olden unde nyen tobehoringe unde mit aller slachtenut vor vrig,<br />

dorslacht egen gud unde vrig van aller ansprake, tinssee unde renten, so vorg. is, rechte,<br />

gude, vullenkomenen warscop to drude und dar an al gebruik to vorwullen unde offt sake<br />

were, dat den kopern vorg. unde eren erven an den vorg. huse unde erve ton Varnynge mit<br />

siner tobehoringe to ienigen tiden ienich bysprake schepe van iemande unde anders<br />

gefunden worde, den verkofft is so vorg. steit, unde dar van hinder oder gebreckyene<br />

hadden, schalden offte kost mit eren fruenden umme leden oder deden, wo de schade denn<br />

to ..... der koper sulves zeggen ann ede, so hebt de verkopere vorg. mit vulborde erer<br />

gekorenen vormunder vorg. gelovet unde gewilkorten vor sick und ere erven, alle sodane<br />

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bysprake sunder der koper schaden aff to doende und en al gebruik, schaden unde kost<br />

vorg. to richtenn, unde dat den an dat den mach aff wynnen und affmanen van en sulven<br />

unde eren erven unde uth unde van alle erven egenen haven, erven, luden und guden,<br />

warse de hebe sunder utteringe ieniges gerichtes unde pandige, mit besate, mit allen<br />

rechten unde gerichten gestlick unde wertlick dat eyne recht unde richte denenn anderen<br />

nicht to hinderen up allen steden, in allen gerichten unvervolget unde unvorslaget vor<br />

yemande, wo unde war denen koperen vorg. unde eren erven de manige mit eren frunden<br />

van aller bequemest ist, sunder argelist. Hir weren an unde over Marheus van Horne,<br />

Wessel van Schevinctorpe knapen, Johan de Ruter, Borges ton Backhus unde Martinus<br />

Poleman vortuchtlude, hir to geeschet unde gebeden. Unde wy Conradus richter vorg. hebe<br />

desses to tuge der warheit unsse ingesegel mit ingesegelen Hermans van Schevinctorpe<br />

unde Amelinges van Haren knapen vormundern van wegenen der verkopers vorg. so ze<br />

segeden an dessen breiff gehangen. Datum anno domini MCCCCLXX secundo feria secunda<br />

post festum assumcionis beate marie virginis.<br />

13.9.1473 vermochte sich Tyde to Varnyngen mit Frau und Kindern und seinem Hof vor der<br />

obengenennten Grundherrschaft zu lösen. Tydehus ton Varnynge gab nach dem Freirind<br />

dem Landesherrn ein Freirind.<br />

Urkunde Nr.2. Huffmann.<br />

13.9.1473 Der Osnabrücker Stadt-Richter Konrad Melemann bekundet, dass vor ihm<br />

erschienen ist vrowe Gertrud wedewen seligen Godeken van Varendorpe, Ameling, Gertrud,<br />

Hille und Beke ere Kindere .... mit dem erbaren Hermanne van Schevinctorpe den olderen,<br />

Amelinge van Haren unde Gerlaghe van Haren knapen, der vorg. kinderen vedern und<br />

magen, eren rechten geborenen unde ock sunderlich gekorenen to dessen nagescr. zake<br />

vormundern. Frau Gertrud und ihre Kinder verkaufen mit Zustimmung ihrer Vormuender an<br />

Tyden to Varnyngen, seine Frau Lubbe und ihre Kinder und erben eyn ere hus unde erve<br />

geheten Tyden hus to Varnyngen, so se det nu rede underhebbe, telen unde bouwen ...., so<br />

dat in der burscop to Borch unde in dem kerspele to Menslage is belegen tuschen Hinrickes<br />

hus unde Veltmans hus ton Varnyngen fuer 300 Rheinische Gulden, die bereits bezahlt sind.<br />

Hyr weren an unde over Herman van Schevinctorpe des vorg. Hermans sone unde Albert<br />

Keyeman vor tuchtlude, hir to geeschet unde gelagen. Unde wy Conradus richter vorg. hebe<br />

desses to tuge der warheit unse ingesegel mit ingesegelen Amelinges van Varendorpe vorg.<br />

seligen Godeken sone, Hermans van Schevinctorpe des olderen, Amelinges unde Gerlaghes<br />

van Haren knapen vormundern vorg. an dessen breiff gehangen. Datum anno domini<br />

MCCCCLXX tercio in frofesto exaltacionis sancte crucis.<br />

Mit diesen Freikaufen traten beide Bauern in die Reihe der freien Bauern ein. Nunmehr<br />

konnte sie über sich selbst und ihren Besitz nach ihrem Belieben verfügen.<br />

16.10.1473 vor dem Richter Arnold Rense in Quakenbrück verkauft Tyde ton Varnynge einen<br />

zu seinem Erbe gehörigen Kamp, der Stumpenborch genannt, in der Bauerschaft Bottorf für<br />

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107 Rheinische Gulden an Herman uppe den Loe. Wy Arnoldus Rense, unses gnedigen Herrn<br />

van Osnabrueck swaren richter to Quakenbrueck erkennet unde betuget openbar vor allen<br />

luden in dessen open breve, dat vor uns ghekomen sind in eyn heget gerichte sunderlich to<br />

dessen nach ghescrevene saken geheget Tyde ton Varnynigen, Lubbe sin echte husfroue,<br />

Lubbeke, Willeke, Wobbeke, Renset und Lubbe, der twyer echtelude kinder, de in der tyd<br />

nyne kinder mer tosamende en hadden, alze se segeden, unde verkofften vor sick unde ere<br />

erven in einen rechten, steden, vasten, ewigen ervekope unde laten up zammtliken unde<br />

eyndrachtichliken myt handen unde myt munden in ene ewige, erfflike, redelike besittenen<br />

ware Herman uppe den Loe, Lubben siner echten husfrouen und eren erven enen eren<br />

kamp unde ganzen velde van eren huse unde erve ton Varnynige zo de kamp unde velde<br />

zamentlicken geheten is de Stumpenborch tuschen Arkenowe unde der Lanckhorst by der<br />

Stumpenborger strate in der burscop to Bottorpe unde in dem kerspele to Menslage<br />

belegen, myt acker, myt weyde, myt holte, myt velde, myt plaggenware und myt al des<br />

campes unde ganzen velde olden unde nyen rechtigkeit unde tobehoringen, dat vrig<br />

dorslacht egen gud is unde wesen zal, unbetinset unde unbekummert van iemande, vor<br />

seven gulden und hundert gulde, vulwechtige, overlandesche, Rinsche gulden, de den<br />

verkopern vorgemeldt in reden, getelden, Rinschen gulden to rechter wederstadige deger,<br />

al um val to willen betalt sind so ze vor us enkanden unde de sulven verkopern vorg.<br />

vortegen vor sick unde ere erven eyndrechtliken myt handen und myt munden uppe de<br />

vorg. camp unde ganzen velde alles rechten unde ansprake unde genogen der also vor uns<br />

uth gensliken deger unde al erffliken to ewigen tyden unde loveden vor sick unde ere erven<br />

in den guden truven den kopern vorg. unde eren erven des vorg. campes und ganzen veldes,<br />

samentlichen de Stumpenborch geheten, myt weyde, myt holte, myt velde, myt<br />

plaggenware unde myt aller olden und nyen rechtigkeit unde tobehoringe vrig, unbetinset,<br />

unde unbekummert van iemande in aller mate unde wise so vorg. steyt, rechte warent to<br />

wesene unde gude vullkomene warscop to doende vor alle rechte bisprake vor alle de<br />

ghene, de des to rechte kamen will, war, wanner, wo vakene unde myt weme den koperen<br />

vorgescreven eder van eren erven eschet sunder wedersprake, alle argelist und nye und<br />

utgespreken in dessen breve.<br />

Hyr waren an unde over; Roloff uppe den Loe, Borges ton Barkhus, Johan de mestmaker,<br />

Bernd Hundertosse, Johan van Hamelen Notarius, unde ander guder lude ghenoch. To<br />

vorder unde merer bekanntnisse der warheyt so hebbe wy Arnoldus sworen richter vorg.<br />

unse ingesegel van gerichtes wegen williken an dessen breff der hangen. Datum anno<br />

domini MCCCLXXIII ipso die beati Galli confessoris.<br />

Urkunde Nr.3.<br />

29.10.1473 die Witwe Gertrud von Varendorf und ihre Kinder verkaufen einen Kamp von<br />

dem Erbe des Tyde ton Varnyngen in Borg, Kirchspiel Menslage, an Herman uppen Lon für<br />

107 Rheinische Gulden. Sie empfangen den Kauferlös zur Bezahlung des genannten Erbes<br />

von Tyde.<br />

Vy Conradus Meleman richter des stades to Osenbrugge erkennet und betuget openbar in<br />

dussen breve, dat vor uns gekomen sind in gerichte vroue Gertrud wedewe seligen Godeken<br />

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van Varendorpe, Ameling, Gerd, Gertrud, Hille und Beke ere kindere myt den erbaren<br />

Herman van Schevingtorpe unde Amelinge van Haren knapen, dersulven vrouen Gertrude<br />

und ere kindere rechten, geboren und ock sunderlich gekoren to dessen nagescrevene sake<br />

vormunderen, de dar ock beide mede iegenwordich vor uns in gerichte weren. Desulven<br />

vroue Gertrud unde ere kindere mit vulborde erer vormunderen vorgemeldt erkanden vor<br />

sick und ere erven mit guden, fryen willen unde walbedachten mode, dat Tyde ton<br />

Varnyngen, Luebbe zin echte husfroue unde ere kinder mit eren gansen willen, weten unde<br />

vulborde erffliken vorlaten unde verkofft hebbe Hermanne uppen Lon und Lubben siner<br />

echten husfrouen unde ere erven eynen camp unde velde van Tyden huse unde erve to<br />

Varnyngen belegen tuschen Arkenoue und Lankhorst by der Stumberger strate in den<br />

kerspele to Menslage myt ackern, mit weyde, mit holte, mit velde, mit alle de campes unde<br />

veldes rechtigkeit unde tobehoringe vor hundert unde seven Rinsche gulden, de vroue<br />

Gertrud und ere kinderen unde ere vormunderen vorg. to rechter verderstadige Tyden vorg.<br />

in betalinge des erves to Varnyngen entfangen hebe, zo se sammtliken vor und erkanden.<br />

Und so vortegen vroue Gertrud unde ere kindere mit vulborde erer vormundere vorg. vor<br />

sick und ere erven mit handen unde mit munden up den vorg. camp unde velde mit siner<br />

tobehoringe alles rechten unde ansprake unde gentgen des also vor uns uth gensliken, ieger<br />

unde al erfliken to ewigen tiden unde loveden vort vor sick unde ere erven mit vulborde<br />

erer vormundere vorg., den vorg. Hermann uppen Lon unde siner husfrouen unde erven,<br />

den verkop des vorg. campes unde veldes mit aller rechtigkeit unde tobehoringe in aller<br />

mate, so Tyde unde sine husfroue unde kinderen den erffliken vorkofft hebe, to ewigen<br />

tiden stede, vast unde unverbroken to holden sunder al geverde, nyn unde ane argelist. Hir<br />

weren an unde over Herman van Schevinctorpe de junge unde Albert Keyeman vor<br />

tuchtlude. In prescriptorum testimonium sigillum nostrum una cum sigillis Hermanni et<br />

Amelungi tutorum predictorum presentibus estappensum. Datum anno domini MCCCCLXX<br />

tercio in crastno Simonis et Jude.<br />

Urkunde Nr.4.<br />

NB. Amelus van Haren ist gut erhalten.<br />

12.9.1477 vor dem Osnabrücker Stadtrichter Conradus Meleman erscheinen Gertrud,<br />

wedewen seligen Godeken van Varendorpe, Amelinck unde Beke ere kinder mit dem<br />

ersamen Hermanne van Schevinctorpe, eren rechten vormunder und bekennen, dat se ...<br />

hebe gevryet unde quit gelaten ... Tyden to Varnincgen, Luebben sine echten husfrouen,<br />

Luebbeken, Willecken, Renseken und Luebben ere kinder, nu wonende up Tyden erve to<br />

Varnincgen in der burscop to Borch in den kerspele to Menslage, vryg, quit, ledich unde loss<br />

van allen rechte, pflichte, denste und egendome, dar se en aldus lange vor vulschuldich<br />

egenyene horafftich weren unde gewesen hebe, utgescheden noch eyne geheten Wobbeke<br />

ok der vorg. Tyden unde Luebben dochter de vroue Gertrud, Amelinck und Beke ere kindere<br />

Otten Korve knapen vor vulschuldich egen horafftich gewesen hebe. Wente vroue Gertrud<br />

wedewe, Amelinck und Wessele ere kindere mit vulborde eres gekorenen vormuenders<br />

vorg. des to eyner rechten wederwessele unde wederstandinge eres vryigdomes eyne<br />

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genochlike summe guldenen entfangen hebe, de .. en in reden, getulden Rinschen gulden to<br />

willen wal betalt is. Die Varendorfs versprechen Tyden und den Seinen eres vrygdomes unde<br />

vrygen halses Gewaehr zu leisten. Hir weren an unde over Hinrick van Werter de<br />

bartscherer und Wybolt Pyl vor tuchtlude hir to geeschet unde gebeden. In premissorum<br />

testimonium sigillum nostrum una cum Amelungi de Varendorpe et Hermanni de<br />

Schevinctorpe tutoris predicti presentibus est appensum. Feria quinta post nativitatem<br />

Mariae semper virginis 1477.<br />

Urkunde Nr.5.<br />

1490 Burscop to Borch, Tyde ton Varninge 4 Pferde, 2 Ochsen, 6 Kühe, 7 Rinder, 16<br />

Schweine.<br />

Hinrich ton Varninge (der spätere Erbkotten Huffmann) 6 Pferde, 2 Ochsen, 7 Kühe, 10<br />

Rinder, 17 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Um 1490 gewann Lubbeke ton Varninge das Bürgerrecht der Stadt Quakenbrück.<br />

Matriculum civium Quakenbrück.<br />

1.5.1492 in festo Philippi et Jacobi apostolorum in die Walburgis virginis ac martiris.<br />

Johan de Ruter, Bischöflich Osnabrückischer Richter in Menslage, beurkundet, dass vor ihm<br />

Hynrick Huvetlaghe, seine Frau Taleke und ihre Kinder Tebbe, Wibke, Hibbe, Mette, Elseke,<br />

Taleke und Hille der ehrsamen Hillen ton Varnynghe oder dem Inhaber dieses Briefes<br />

verkauft haben eyn ere hus und gantzen wonynge unde garden unde eynen strepel landes<br />

by den garden, den aven unde backhus unde eyne torffboden, eynen hagen myt zwyghe,<br />

myt heyde, myt weyde, myt ackere unde myt aller olden unde nyen gherechtichheit unde<br />

thobehoringhe, dat vryg dorslachtig eghen gud is wesen unde wesen sall unbetinset unde<br />

unbekummert van iemande so dat belegen is in der burscop tho Borch achter Hinrickes erve<br />

tho Borch unde by Veltmans erve in dem kerspel to Menslage vor eynen gulden myn den<br />

veer styghe olde Rinsche goldene gulden. Die Verkaeufer bestaetigen den Empfang des<br />

Geldes und geloben, fuer dasd verkaufte Gut alles, dat ertvast und nagelfast is volle<br />

Gewaehrschaft zu uebernehmen. Hyr waren an unde over vor kornothen, ummestendere,<br />

bysitter des gherichte hyr to gheeschet unde gebeden Papen Gerd, Albert tho Borch, Hinrick<br />

tho Menslage unde merer vromer lude ghenogch.<br />

Urkunde Nr.6.<br />

30.8.1494 der Osnabrücker Convent der Augustiner bekundet, eine ihm von Heinrich zu<br />

Huvetlage geschuldete Jahrerente von 3 Rheinischen Goldgulden auf 2½ herabgesetzt zu<br />

haben.<br />

Wy broder Gerd Hecker pryor unde lesemester, broder Arnd Meppis supprior, broder<br />

Hinrick Bekenese senior unde procurator, broder Diederick koster des convent dersulven<br />

entkennet und betuget ... so alze Hinrick tor Huvetlage unde sin echte husfrouenns unde<br />

unsen nakomelingen vorkofft unde vorsegelt hebe in eynen eren camp in dem kerspele to<br />

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Menslage belegen dre rinsche guldes geldes jarliker rente vor vyfftich goldene rinsche<br />

gulden na utwisinge des breves, der up hescreveb unde versegelt, und dat sick Hinrick und<br />

sin husfroue myt eren kinderen dyste half naren und bergen mogen, hebbe wy en to gude<br />

de dre rinschen gulden geldes gelaten jarlikes uppe derdenhalven rinschen gulden, in deme<br />

se uns den derden halven rinschen gulden jarlikes to willen gutliken betalen uppe de tyd, so<br />

de kopbref vormach, sunder betalden se den derde halven rinschen gulden uns jarlikes to<br />

willen nicht, so sollen dat dre rinsche gulden bliven unde vul wesen zunder argelist. Unde<br />

des to orkunde der warheyt hebbe wy unser conventes unde closters ingesegel vor uns<br />

unde unse nakomelinge williken an dessen breff anhangen. Datum anno domini<br />

MCCCCXCIIII sabbato post festum decollationis beati Johannis baptiste.<br />

Urkunde Nr.7.<br />

25.5.1495 die Gebrüder Domherr Otto Voss und Knappe Boldewin Voss erteilen der Hille ton<br />

Vorde in Gr. Mimmelage einen Freibrief.<br />

Wy Otto Domhere to Osnabrück unde Boldewin knape ghebrodere de Vosse entkennet<br />

unde betuget openbare vor allen luden in dessen openen breve vor uns, unse broder<br />

sustere unde erven, dat wy in alle der besten wyse unde <strong>for</strong>men, also wy konden unde<br />

mochten unde van rechtes wegen don solden, hen ghevryet unde quyt gelaten unde vryen<br />

ande laten vor uns van wegen unser brodere unde susteren unde vor alle unser erven, Hillen<br />

zeligen Hermans dochter ton Vorde to Myntmelage van Metten synen echten wive<br />

gheboren vryg, quyt, ledich unde los van allen rechte, plichte, denste unde egen0dome, dar<br />

se uns und unsen erven aldus lange vor vulschuldich egen inne horafftich was unde<br />

ghewesen hevet unde hebn vortegen unde vorthyen vor uns, unse brodere, sustern und<br />

erven uppe de vorgemelte Hillen alles rechten unde ansprake unde gan dar uth gensliken,<br />

deger unde al, also dat wy unde unse erven nah iemant anders van unser wegen nu mer na<br />

datum desses breves nynerleye recht, anwachtunge, tosage eder ansprake mer enhebe oder<br />

enbeholden an der vorgemelte Hillen alse van egendomes wegen yenige wys. Wente wy des<br />

to eyner rechten wederwechsel unde wederstandinge Hillen vrydommes unde vryen halses<br />

entfangen eyne ghenochlike summen geldes, de uns in reden, ghetelden gelde to willen wal<br />

betalet ys, de wy ok in unse, unser broderen suster nut unde beste gheschicken unde<br />

ghekort habe. Hir umme hebbe wy Otto domhere unde Boldewin knape ghebrodern<br />

vorgemelt ghelovet unde lovet in dussen breve vor uns, unse brodere unde sustern unde<br />

vor alle unse erven, der vorgemelte Hillen eres vrydommes unde vryen halses alle tyd to<br />

tostande unde rechte warschop to dende, vor alle rechte bisprake vor alle dughene de des<br />

rechte kamen wilt, vor, wanner wo vakener unde myt wenne Hillen des not unde behoff is<br />

unde se dar van uns, unse broders unde susters offte van unsen erven eschet sunder<br />

wedersprake unde ane argelist. Unde dess to vorder orkunde unde bekanntnisse der<br />

warheyt so hebbe wy Otto domhere to Osnabrück unde Boldewin knape de Vosse unser<br />

beyder ingesegel vor uns unde van wegen unser ghebrodern unde sustern unde vor alle<br />

unse erven williken an dussen breff don hangen. Datum anno domini MCCCCXCV to ipso<br />

beati Urbani martiris.<br />

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2.2.1502 Eidliche aussage vor Dietrich ton Vorde, Richter zu Menslage, dass vordem auf<br />

einem Pflichttage zu Quakenbrück sich keine Gläubiger an dem Erbe des verstorbenen Tyde<br />

ton Varnynghen gemeldet haben, ausser eine Forderung der Augustinen von 50 Gulden, für<br />

die Heinrich Huvetman einen Kamp angenommen hat.<br />

Wy Dirick ton Vorde sworen richter to Menslaghe van wegen des edelen erwerdighen,<br />

hochghebaren <strong>for</strong>sten unde heren, heren Conrad van deme Retbergen, van godes gnaden<br />

biscop to Muenster unde administrator hilgen kerken to Osenbruegge, entkennet unde<br />

betuget vor allen luden, de dussen apenen, besegelden breff seth oder horet lesen, dat vor<br />

uns zynt gheladet und in eynen ghehegeden gherichte vort besatet als be namen Reyneke<br />

ton Stuervolde, borger to Quakenbruegge, Johannes Polman, in der tyd koster to<br />

Crapendorp, Tepe tor Barklaghe uth dem gherichte nicht to vandelue se ene segheden<br />

ersten eyn idel man by synen rechte wo dat em wytlick und kuendlich war unde wo dat eyn<br />

handel hedde, als se stuenden myt Hynrick Huvetmanne up sinen daghe in vorleghenen<br />

tyden to Quakenbrugge. Des hebbe wy Dirick vorgemelte richter van macht des gherichte<br />

seinen ideliken geeschet by synen kersteliken namen, also se vorgemelt staet. So hebbet se<br />

eyndrechtichtigliken in den sulven gherichte unde eyn iewelick vor sick myt walbedachten,<br />

vorberadenen mode myt opgherichteden vingern tom hilgen entkannt, wa dat em<br />

samentliken wytlick unde kundich wer, dat syn willick plicht dah vor ge ghewittiget unde<br />

ghekundiget na lant zate unde rechte to deren kerspel karken als by namen to<br />

Quakenbrugge, to Menslaghe unde to Essen, so dat all deghene, de to aache, ansprake oder<br />

ander rentebreve hadden an den naghelatenen erve saligen Tyden ton Varnynghen,<br />

scholden komen up de ghevonetliken stede to Quakenbrugge mit eren bewyse. Und<br />

entkanden an den sulven gherichte myt ede vorgemelt, wo dat dusse dre vorgemelte unde<br />

selighe Johan Rueter den god gnade myt Hynrick Huvetmanne stunde up synen daghe unde<br />

mer guder lude. So dar dorto nynerlege unde vornegens willen, sunder, sunder vyfftich<br />

guelden, de heren ton Augustieren dar an hebben, der Hynrick Huevetman den camp hefft<br />

vor anghenomen myt siner to behoringhe, unde Hynrick vorgemelt wort an ghehetendes<br />

eyn schyn to nemende, de he do versuemede. All dusse vorgemelte puncte unde articule,<br />

als hyr vorghescreven, steet, dat yd des gheschen ys, hebbet ghezworen anhegheden<br />

gherichte myt upgherichteden vyngheren ton hilgen Reyneke ton Sturvolde, Johannes<br />

Polman, Tepe tor Barklaghe und laveden an densulven gherichte, Hynrick Huvetmanne, des<br />

val to stane, war unde wenner unde wo oicke unde wo vaken Hynrich vorgemelt dat myt<br />

rechte van uns eschet. Hyr weren an unde over vor kornoten, ummestender, bysitter des<br />

gherichtes hyr to geeschet unde gebeden Johan de Meyer to Menslaghe, Arent to Berchfelt,<br />

Tebbeke Rueter, Lampe ton Eleme, Wilkinus Santman unde mer guder lude ghenoch. Tor<br />

vorder kentnisse der warheyt hebbe wy Dirick zworen richter vorgemelt unse inghesegel<br />

van gherichtes wegen wylliken an dussen breff dar hangen. Datum anno millesimo<br />

quingentesimo secundo ipso die Aghate virginis venerande.<br />

Urkunde Nr.9. Siegel zeigt einen gespaltenen Schild mit der Umschrift Sigilum Dirick ton<br />

Voirde.<br />

1510 Dienstag nach Jungfrau Marien Virginis.<br />

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Vor dem Richter Strieker des Bischofs zu Osnabrück, Münster, und Administrator zu Minden,<br />

Strieker war auch Gogreve in Löningen, Ankum und B...., erschien Debe de Huvetmansche<br />

aus dem Kerspel Minsslage. Es waren ferner anwesend Buther Herman, Berndt Fettiger<br />

genomt Plannekenden, Berndt thor Borch, Hueppe dor de tyd de Rhemensnyder to<br />

Quakenbrugge mag syne wanynge un hebbe, Johan ...., dat he hebbe gehort von Berndt<br />

Fettiger vorgemelt, dat he hebbe gehort se Debe betalen myne .... un ve tydt; na mynen<br />

dags wil icke offte iemand vo, mynen weghen .... .... in Berndtes thor Borch<br />

Lieffentuchthusse ....<br />

(der Sinn dieser Urkunde ist wegen der schlechten Lesbarkeit nicht zu erkennen) Urkunde<br />

Nr.29.<br />

1512 Borch,<br />

Tebbeke Huvetman, Wobbeke Debe 1 Marc.<br />

Hille ton Varninge, Hinrick 8 Schill.<br />

Reyneke ton Varninge, Hille, Anne 1 Marc.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

28.6.1517 in profesto Petri et Pauli.<br />

Dietrich ton Voerde, Richter von Menslage, bekundet, dass Herr Berndt Plankeman genannt<br />

upm Lo, an Tebbeken Huvetlage, seine Frau Deben und ihre Kinder in dem Stupfenberge,<br />

belegen gegen die Stumpenberger Strasse und bei der Lanckhorst, folgende Besitzstücke<br />

verkauft, int erste in langen wysche, eyne lotken wysche bey den Damme, de<br />

Stubbenwysche, belegen by Lanckhorstes kovelde unde de landwer belegen by der groten<br />

wysche dat zwarte landt ten ende des landes twe voder hoywasses op den langhen camp<br />

myt all des landes wysche und all des landes wysche thobehoringhe. Der Kaufpreis ist<br />

bezahlt. Hyr weren an unde over vor tugeslude, ummestendern unde bysittere des<br />

gherichtes hyr to geeschet unde gebeden Gerdt Butever, Dyryck tor Lanchorst, Hynrick ton<br />

Dyke, Reyneke unde Hynrick Poleman unde mer vromer lude ghenoch.<br />

Urkunde Nr.10. Richtersiegel, ein halber springender Wolf, also ein anderes Wappen als die<br />

Urkunde Nr.9. von 1502.<br />

14.2.1528 ipso die Valentini martiris.<br />

Johannes Morinck, Bischöflicher Richter zu Quakenbrück und Menslage, bekundet, dass vor<br />

ihm Dirick tor Lanchorst mit seiner Frau Hille und ihren Kindern Dirick und Hinrick , einen<br />

Kamp, geheten de lange camp mit dem wege, de to groten wissche hort, so de belegen is in<br />

dem Stumberge by der Stumberger strate unde der syden wissche an Deben, nachgelassene<br />

Wittwe seligen Tebbeken thor Hufflage, verkauft haben. Der Kaufpreis ist bezahlt, die<br />

Verkäufer übernehmen volle Gewähr.<br />

Zeugen; Helmerick tor Schueren, Gerdt to Borch, Herman Meyer und Johannes Dene,<br />

Notarius.<br />

Urkunde Nr.11.<br />

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9.5.1530 feria secunda post dominicam Jubilate.<br />

Johannes Morinck, Bischöflicher Richter zu Quakenbrück und Menslage, bekundet, dass vor<br />

ihm Reyneke ton Varnynge mit den von seiner verstorbenen Frau Hille geborenen Kindern<br />

Reyneke, Brunneke, Gerdt, Arndt, Clauwes, Johan, Frederick, Kunneke, Teleke und Anne<br />

erschienen sind, während die sonst noch vorhandenen Kinder Herman und Hille abwesend<br />

sind, und an Hinrick ton Varnynge nebst Tymmeken seiner Frau und deren Kinder eer hus,<br />

gansse woninge unde erve geheten ton Varnynge, so dat belegen is in der burscop to<br />

Bottorpe unde in dem kerspele to Menslage, verkauft hätten myt alle rechtichkeit unde<br />

tobehoringhe, mit lande und zande, kempen, wischen unde garden, mit holte unde velde,<br />

torve und twige, water unde weyde, vettichkeit, nuttichkeit unde alle ander gerechtichkeit,<br />

mit aller slachte nutt, nietz mit allen dar von uthbescheden, vor man dat benomen amch off<br />

kan. Die Verkäufer bestätigen, den Kaufpreis bar erhalten zu haben, und versprechen<br />

Gewähr. ..de dingesfruende an beiden syden weren; Dirick thor Lanchorst unde Clauwes<br />

Asscherbeel.<br />

Zeugen; Ewert Nytze, Dirick tor Lanchorst, Claus Asscherbeel und andere.<br />

Urkunde Nr.12.<br />

1540 Mittwoch nach Regina.<br />

Johan von Guelich, Gograf von Osnabrück, bescheinigt, dass vor ihm der Provisor des<br />

Augustiner Klosters in Osnabrück, Thonies Aspelan erschien und einen Klosterkamp und<br />

Haus in der Bauerschaft Borg im Kirchspiel Menslage aufgelassen hätte, welches bei Herman<br />

Veltmans Erbe belegen sei, an den Statio Rhoden. An drei Sonntagen soll von der Kanzel in<br />

Menslage und in den Kerspelkerken bynnen Osnabrück von dem Predigtstuhl dieses<br />

bekannt gemacht werden. Auscultat.<br />

Urkunde Nr.31.<br />

Im gleichen Brief, es handelt sich um eine Zeitgenössische Abschrift des Originals;<br />

Mandages na Maria Magdalena 1540.Bescheinigen die Vorsteher des Augustiner Klosters in<br />

Osnabrück, dass sie in Winn getan haben für jährlich anderthalb Goldgulden auf 8 Jahre<br />

lang, das Haus und den Kamp in der Bauerschaft Borch im Kirchspiel Menslage, den sie jetzt<br />

bewohnen, an Deben die Hofflagesche und ihre Erben. Wenn die 8 Jahre herum sind, sollen<br />

vorgemelte Haus und Kamp wieder für 8 Jahre an die Bewohner verledigt werden.<br />

Heinrich Berninck, Procurator des Klosters ton Augustinern bynnen Osnabruggen bekenne in<br />

dusser Hantschrift dat ick hebbe in wynn getan Deben der Huvetlageschen und eren erven<br />

acht Jahr lang wedder vor derdehalven goldgulden. 1550.<br />

1540 dach decollationis Johannis.<br />

Vor Johan Dinckgreve, Notar, erschien Gerdt to Borch mit seiner Hausfrau Hillen, und<br />

bekannten, dass er für achtehalven golden Rynsche Gulden die sogenannte Middelwische<br />

an der Leibzuchtswiese des Meynhardt ton Waterhusen und dessen Ehefrau gekauft habe.<br />

Zeugen; Dyryck tor Lanckhorst de olde, Thydes Bode und Jacob Becker.<br />

Urkunde Nr.30.<br />

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1542 Dienstag nach Maria.<br />

Vor Johannes Morinck, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, soll das Erbe des<br />

seligen Bernt Planckmans geregelt werden. Es erschienen Herman Reynicke thon Varninck<br />

und Greve Remensnyder, ferner Henrich Deben. Herman Reynicke thon Varninck sagt aus,<br />

dass der Berndt Planckman den hovetsydman syner leven swygerin der Huvetmanschen und<br />

eren kynderen als synen vedderen bloteschatenen und dass auch die Huvetmansche alles<br />

erhalten habe, was sie haben sollte und nichts mehr zu bezahlen sei an diese.<br />

Grewe Remensnyder bezeugt, dass es sich so verhielte und beeidet, dass Berend Planckman<br />

gesagt habe to Huvet Deben, gyff my myn wysche, dan na mynen dode geve dy wissch und<br />

Hovitsman sampt dynen kinderen quith ledich und loss.<br />

Zeugen; Jakob von Leden und .... von Velde.<br />

Urkunde Nr.32.<br />

9.1.1544 Middeweken na Regus.<br />

Gerichtsschein des Johan von Guilich, Bischöflicher Gograf in Osnabrück. Thonies Aspelan,<br />

geschworene vorspreke, hat namens der Provisoren und Vorständer des Augustinerklosters<br />

binnen Osnabrück einen des vorgemelte Klosters Kamp und Haus, in der Bauerschaft tor<br />

Borch, Kirchspiel Menslage, bei Herman Veltmans Erbe belegen, umme tosage se darto<br />

hedden dreimal aufgeboten und zwar jedesmal zu sechs Wochen und drei Tagen mit<br />

Ansetzung eines Richttages vormittags 10 Uhr vor dem Leuwen und Gogericht binnen<br />

Osnabrück. Demnächst haben zwei auf Antrag des Vorspreken von Richter gesetzte Leute,<br />

Evert Hogen und Johan van Bremen, den Kamp und das Haus geschätzt und zwar die Höhe<br />

der Forderung des Klosters und up so velle, beschweringe, unkost und schaden man darup<br />

myt gerichte und rechte bringen kan. Dann hat der Vorspreke den Besitz gerichtlich an<br />

Statius Rhoden verkauft. Aufgebot, Schätzung und Verkauf sind an drei Sonntagen im<br />

Kirchspiel Menslage und in vier Kirchspielskirchen binne Osnabrück von dem Predigtstuhle<br />

bekannt gemacht worden. Nunmehr hat das Kloster das Eigentum für seine Forderung und<br />

die Gerichtskosten von dem Käufer erworben und der Vorspreke fragt das Gericht um ein<br />

Urteil, was Recht sei. Es wurde darauf vom Gogericht für Recht erkannt, dass alle etwaigen<br />

Forderungen, geistlich oder weltlich, an dem Besitz erloschen seien. Dreimal hat der Gograf<br />

das Gericht gefragt, ob jemand dieses Urteil schelten wolle, ohne dass sich jemand<br />

gemeldet hätte, worauf er es bestätigt hat.<br />

Urkunde Nr.13. Siegel Loewe im Schild.<br />

23.5.1554 am avende des hyligen Cychanus.<br />

Der Knappe Otto Voss bekundet zugleich im Namen seiner Brüder, der Osnabrücker<br />

Domherren Gyseken und Hynrychen de Vosse und ihrer Mutter Aalheyt die eigenbehörige<br />

Meyersche Wobbeken van Bunde, Tochter von Dykman und Palmen, sowie auch Tebbeken,<br />

Sohn des Herman Huvetman und der genannten Wobbeke freigelassen zu haben.<br />

Auf das väterliche Erbe Dykman in Kettenkamp, Kirchspiel Ankum, haben Wobbeke und ihre<br />

Nachkommen fuerder keine Ansprüche.<br />

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Urkunde Nr.14. Siegel springender Fuchs.<br />

1552 Dienstag nach s. sanctorum.<br />

Vor Diederick thor Mollen, Richter zu Quakenbrück, bekennen vor Gericht Roleff van<br />

Ruessel und Gerdruth sin Husfrauw, vor sick und alle Kinder, dass sie dem Rembert van<br />

Ruessel und seiner Frau Luecken die Ettewisch, thor Helfte twischen Homeken to Hoden und<br />

Lampe Meynerdinks Wissche im Kirchspiel Ankum belegen, so Dyrich to Hoden und Gesche<br />

seine Frau von dem Domkapitel und Sankmeister zu Osnabrück, Dirik von Eckels, erworben,<br />

für 126 Gulden verkauft haben.<br />

Urkunde Nr.33.<br />

1566 des Dages in der Pyngst Hochtiet.<br />

Marten ton Darlage, Catrin sin Husfrauwe in Kerspell Bersenbrugge unde Burscop Lobecke,<br />

leihen von Herman Huffman 20 Taler.<br />

Zeugen; Berten Hallervordt und Gerd ton Andorpe aus dem Kirchspiel Menslage, ....<br />

Bekebrede und Tebbeke Huffman. Notar Johannes Hallervordt.<br />

Urkunde Nr.36.<br />

1571 Maria Lichtmess.<br />

Vor dem Gograf Bernhardt Unlandt in Osnabrück, lässt Lambert ton Velde auf, hus wordt,<br />

Hoff und ganzen wonninge tuschen Hermans in dem Wolde und Arendt Schehenken<br />

huesern item einen Kamp by der unnerfloth binnen und vor Quakenbrugge belegen mit aller<br />

older und nyer tobehorungen und gerechtigkeit an den bescheden Huvet Herman to<br />

Meschlage zu 20 Taler mit tein scheppel halvpellt korn to verzinsen und loesitlich to<br />

Lechtmisse.<br />

Bürgen; Ludeke Holdthage und Johan Pupeke.<br />

Urkunde Nr.37.<br />

4.8.1566. der Knappe Otto Voss als von beiden Parteien gekorener Richter, bekundet, dass<br />

vor ihm die tugendsame Taleke tor Huvetlage mit ihrem Gatten (Hausherrn), dem ehrsamen<br />

Herman tor Bekebreden auf ihre elterlichen Gueter, namentlich das Huvetmans Woninge<br />

offte Erve, einen Erbverzicht ausgesprochen habe zu Gunsten ihres Bruders Herman tor<br />

Huvetlage und seiner Frau Wobbeken. Taleke hat dafuer einen genochsamen Summen van<br />

Joachim Dalern van Herman tor Huvetlage empfangen.<br />

Zeugen; Everdt Scheve, Johan Kortbrede (Kodtbrede)<br />

Urkunde Nr.15. Siegel springender Fuchs.<br />

8.12.1571 der Notar Hinricus Sveder (Sweder) bekundet, dass vor ihm der ehrsame Gerdt<br />

ton Valevelde (Wahlefeld) als Vormünder seiner Mutter Wobbeken ton Valevelde sich zu<br />

Empfang von zehn Joachimstalern von Herman Huvetman bekannt und dafür verpflichtet<br />

habe, aus dem Erbe ton Velevelde jährlich up unser leven Frouwen dach vor Wynachten<br />

fünf Scheffel Korns, das dritte Korn Gerste, Quakenbrücker Masses, an Herman Huvetman in<br />

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dessen Behausung zu leisten. Die Rente kann durch zahlung von 10 Joachimstalern am Tage<br />

Mariae conceptionis gelöst werden und ist Jacobi zuvor (Juli 25) zu kündigen. Der ehrsame<br />

Johan Schuerman, wohnhaft in Spechtes busche, übernimmt die Bürgschaft für die Schuld.<br />

Zeugen; Luedeke Middelkamp und Heinrich Wessbrand.<br />

Urkunde Nr.16.<br />

29.12.1571 der Knappe Otto Voss als von beiden Seiten gekorener Richter, bekundet, dass<br />

vor ihm die ehrsamen Hinrich Nitfelt und Hinrich Toele zu Langen, Kirchspiel Badbergen,<br />

dem ehrsamen Huff Herman zu Borch und seinen Erben oder dem Inhaber dieses Briefes<br />

eine jährliche Rente von 6 Scheffel guten, reinen, trokkenen, schieren Winterroggen<br />

Quakenbrücker Masses aus ihren Erbhöfen verkauft haben für 20 Joachimstaler. Die Rente<br />

ist am Tage Thomae Apostoli (2. Dec.) fällig. Kündigung ist auf Michaelis zulässig.<br />

Zeugen; Luebbert von Bottrup und Everhardis ... Custodis.<br />

7.2.1574 die Brüder Hinrich und Herman Hufflage bekennen, dass sie sich um ihren<br />

alderlichen Caten und Wonninge in der Bauerschaft Borg vertragen haben. Herman, der<br />

unverheiratet ist, erlaubt seinem Bruder Hinrich mit Familie, ein Levenhuis unde einen ordt<br />

landes, so de alweide affgegraven is zu gebrauchen.<br />

Drei Tage später, den 10.2.1574 sprach Hinrich Hufflage den Erbverzicht auf die elterliche<br />

Katen Woninge zu Gunsten seines Bruders Herman aus (siehe Urkunde Nr.18).<br />

10.2.1574 am Dage Scholastici virginis.<br />

Martin Luinynck, Bischöflicher Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, bekundet<br />

dass vor ihm die ehrsamen Hinrick Huffman und seine Frau Wobbeke mit ihren Kindern<br />

Tebbe und Taleke einen Erbverzicht ausgesprochen haben auf Hinrichs elterliche Caten und<br />

woninge in der Bauerschaft Borch, Kirchspiel Menslage, zu Gunsten des unverehelichten<br />

Herman Huffman. Mehr Kinder als oben genannt, sind nicht vorhanden. Die Abfindung<br />

haben sie erhalten.<br />

Zeugen; Hinrick Silkeman und Herman Planckman.<br />

Urkunde Nr.18. Wappen; Sperling auf Halbmond, in der linken oberen Ecke ein Stern.<br />

17.2.1574 der Knappe Otto Voss, als von beiden Seiten erkorener Richter, bekundet dass vor<br />

ihm die Ehrsamen Hinrich Thoele und Herman to Wesselinck zu Langen dem Ehrsamen<br />

huvet Herman zu Borch und seinen Erven oder dem holder dusses Breves mit sinen Willen<br />

eine Rente von fünf Scheffel Roggen Quakenbrücker Masses aus ihren beiden Höfen für 20<br />

Joachimstaler verkauft haben. Die Rente ist jährlich fällig des Donderdages vor groten<br />

Vastelavent.<br />

Zeugen; Herman Graleman und Johan van Bottruppe.<br />

Urkunde Nr.19.<br />

27.1.1575 Mittwekens na Conversionis Pauli.<br />

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Gerichtsschein des Bernhardt Unlandt, Commissarius des Hogengerichts binnen<br />

Ossenbrugh. Nach Inhalt und Wortlaut der Urkunde besagt diese das gleiche wie die vom<br />

9.1.1544 (Urkunde Nr.13). Vorspreke für die Procuratoren des Augustinerklosters ist Johan<br />

Schouve. Die Schätzer sind Gerdt Beckeman und Berndt Loeder, der Scheinkäufer ist<br />

Juergen van Lengerke.<br />

Zeugen; Herr Jacob Bilage, Hinrich Kellerman und Herman Machorinss. Letztere sind Bürger<br />

und Inwohner der Stadt Osnabrück.<br />

Urkunde Nr.20.<br />

2.3.1575 Bernhardt Unlandt, Kommissar des Hogegerichtes in Osnabrück, bekundet dass vor<br />

ihm Herr Roleff Voss, Vikar im Dome zu Osnabrück und zur Zeit sede vacante von wegen<br />

eines ehrwürdigen Domkapitels Verwahrer der Klosterrente binnen Osnabrück, auf den<br />

soeben ausgestelltenn Gerichtsschein wegen des dem Augustinerkloster gehörigen Kampes<br />

und Hauses, die Huflage geheissen, bei Herman Veltmans Erbe in Borch gelegen, Bezug<br />

genommen und des Klosters Rechte dem bescheidenen Huvet Herman gegen einen<br />

bezahlten Kaufpreis aufgelassen habe.<br />

Zeugen; Luebbert Kloevekorn und Thonnies Schroder, Bürger zu Osnabrück.<br />

Urkunde Nr.21.<br />

2.3.1575 Mittwoch nach Reminiscere.<br />

Bernhardt Unlandt, Kommissar des Gogerichtes binnen Osnabrück, bescheinigt, dass Roleff<br />

Voss der Vicar des Domkapitels in Osnabrück, für den jetzt vacanten Sitz des Domkapitels als<br />

Verwahrer der Klosterrente des Augustinerklosters in Osnabrück kam und des Klosters<br />

Kamp und Haus des Huefflage in der Bauerschaft tor Borch im Kirchspiele Menslage mit aller<br />

Zubehör an Herman Huvetman aufgelassen hat.<br />

Erbkaufbrief von Notar Georg Kramer.<br />

Urkunde Nr.39.<br />

18.8.1577 der Osnabrücker Richter Marten von Horsten bestätigt, dass vor ihn gekommen<br />

ist der Ankumer Richter Rembert von Russel und dieser für sich, seine Frau Lueken und<br />

Erben, eine Wische, die Ettewische genannt ton Holsten, tuschen Hudeken ton Hoden und<br />

Lampe Meynerdincks Wisschen im Kerspell Ankum belegen, an den Domprobst Giselbert<br />

Budden verkauft hat.<br />

Die Wiese hat Dirich to Hoden mit seiner Frau mit Vullborde des Domkapitels und des<br />

Sangmeisters Diedrich von Elgekell, zeliger, to Osnabruck, Roleff ton Russel, seinem Bruder,<br />

für 126 Rheinische Gulden verkauft. Dieser Verkauf geschah dage Lamberti Episcopus 1544<br />

und den Brieff hierfür hat Richter Diederich tor Mollen in Quakenbrück ausgestellt 1552.<br />

(siehe Urkunde Nr.33)<br />

Urkunde Nr.38. Mittwoch nach Assumptio Mariae Virginis 1577.<br />

21.3.1582 Peter Bokeman oder Bokelman, im Erzstift Bremen im Amte Nienhus zum<br />

Niendiek wohnhaft, erklärt, wegen seiner lieben Hausfrau Wobbeken Hoftla (Huflage) sich<br />

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mit seinem Schwager Herman thor Hoefftlha (Huflage) zu Minsslha (Menslage) im Amte<br />

Vastenow dahin geeinigt zu haben, dass dieser ihm als elterliches Erbe seiner Frau 24 Taler<br />

zahlt.<br />

Zeugen; Augustin Gerdt, Knabe Bremischen Stiffts.<br />

Urkunde Nr.22.<br />

8.5.1583 am avend ascensionis Christi.<br />

Hinrick Stedingk bekennt zugleich für seine Frau Johanne, des Eigenbehörigen Gerd tor<br />

Borch und dessen Frau Greten, Tochter Hille freigelassen zu haben.<br />

Die Freilassung erfolgte scheinbar unentgeltlich, weil die Mutter Grete von dem Erbe zu<br />

Ubbynck frei geboren war. Hille hat auf ihr väterliches und mütterliches Erbe verzichtet.<br />

Etwaige Ansprüche gegen ihre alte Herrschaft oder deren Eigenbehörigen soll sie in deme<br />

Gerichte to Menslage und aldar vor der Gerichtsbank geltend machen. Urkunde Nr.23.<br />

25.4.1586 Wyr Herbordt die Bähr Thumbdechant, Clauwes die Bähr senior und<br />

Thesaurarius, Friedrich Schmysingk Schlaster, Alexander Morrien und Lambert von Ohr<br />

Thumbsherren und vorth semtliche Capittell der Kirchen zu Osnabrück bestätigen den<br />

Verkaufsbrief vom 2.3.1575 (Urkunde Nr.21) als oss gemelter Käuffer Huvet Herman und<br />

seine Erben vorgerurten Kamp und Hauss mit allen Gerechtigkait Dienstfrey oder ohne<br />

jenige Dienstleistungh und mennigliches Insperrungh innehaben, besitzen und abnutzen<br />

mugen.<br />

Am Montag nach Jubilate, den fünfundzwanzigsten tags Monats Aprilis.<br />

Der ehrenhaffte Franz Rodolff Voss, unser Vicar, als Verwahrer der jährlichen einkommen<br />

und renten des klosters zum Augustineren binne Ossnabruegk. Urkunde Nr.24.<br />

1586 Dienstag nach Vinrula Petri 2. August 1586.<br />

Vor dem Notar Engelbert Schroder, erschien Gerdt Vaget aus der Bauerschaft Botterup im<br />

Kirchspiele Menslage mit seiner Ehefrau Wibbecken, und bekannte von Tebbecken<br />

Huiffman und dessen Frau Hillen 10 vollgültige Gulden erhalten zu haben, die er mit einer<br />

jährlich up sunte Jacobs des hylligen Apostels dag mit derdenhalven Ohrt Daler verrenten<br />

wolle.<br />

Bürgen; Hinrich Stumborgs im Kerspell Essen unde in dem Brookstreeke wohnend, der für<br />

sich und Taleken, seiner Frau, sein Erbe und die Erbkate (Erbkotte) in dem Brookstreek<br />

verpfändet, wenn das Geld nicht zurückgegeben würde.<br />

Zeugen; Giseke Polle und Engelke Heitlage, Bürger binnen Quakenbrück.<br />

Urkunde Nr.40.<br />

16. Jahrhundert ohne Datum.<br />

Hilmar Beilage und Ehefrau Grete erklären, von Willm von Dieke Geld geliehen zu haben. So<br />

ys alsovort erschienen und gekommen de ersame Tebbe Huffman unde Hille sine hussfrowe.<br />

Urkunde Nr.34. der Schrift nach aus dem 16. Jahrhundert.<br />

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16. Jahrhundert.<br />

Unsere Debe hat erhalten 10 Taler, de hefft Bernt syn Broder gelevert.<br />

Noch hefft he entfangen von Johan Brockmoelen 15 Taler unde 5 hefft he hyr gehalet.<br />

Noch hefft Berendt endtfangen 30 Taler de hefft Johan ock entfangen.<br />

Noch hefft Debe hyr gehalet 10 Taler.<br />

Noch hefft Holscher Debe endtfangen sesderhalven Taler.<br />

Vor einen Vollen (Fuellen) dat hefft Berndt ock gekrechen.<br />

Noch 1 Taler hefft Debe gehalet.<br />

Noch hefft Berndt syn Broder gebort 20 Taler und eine verstige Rth.<br />

Noch Debe 10 Taler, noch Debe 25 Taler, de hefft Bernt syn Broder Johan gekregen.<br />

Noch Debe 20 Taler, de hefft Bernt syn Broder Hinderich gekregen.<br />

Noch hefft Otto Voeth entfangen druddehalb Taler voer zwee beeste, de hefft Berendt ock<br />

gekregen. Noch ½ Taler von Quades Johan.<br />

Noch hefft Debe gehalet 30 Taler, de hefft Berendt syn Broder Hinrich gekregen.<br />

Noch hefft unsere Wobbeke 10 Taler gehalet.<br />

Noch Johan 10 Taler, noch 2 beeste vor 4 Taler einen Immen bers vor 1 lu. 2 Taler. In<br />

Summa 300 Taler.<br />

Item nioch Debe gehalet 80 Taler, de hefft Berend syn Broder Hinderich entfangen.<br />

Noch hefft Berend hyr sulven gehalet 10 Taler, de hefft Gerdt tho Borch sinen Ehverdr.<br />

uthgenommen noch 2 Taler de hefft Berend von ... endtfangen vor synen achten Deel<br />

beesstern.<br />

Urkunde Nr.35. Anschreibezettel ohne Datum II. Hälfte des 16. Jahrhunderts.<br />

30.8.1586 am Dinxtedage na der enthaupdinge Johannis Baptistae, dem dertigsten Augusti.<br />

Marten Luininck, der Herren van Kapitel in Osnabrück, insonderheit Herrn Clawesen des<br />

Baren und Benedicten Korffs, zur Zeit verordnete Statthaltere und Befehlshabere des<br />

Hauses und Amtes Fürstenau, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, bekundet,<br />

dass vor ihm Herman Langenhorst und seine Frau Debe aus Bredermoor in Friesland im<br />

Stickhauser Gebiete zugleich für ihren noch minderjährigen, ainzigen Sohn Herman einen<br />

Erbverzicht auf Debens väterliches und mütterliches Erbe, Huis, Hoff und gantze Erffkate<br />

(Erbkotte), Huiffmans Cate genannt, die an einer späteren Stelle als Fry Erffkate benannt<br />

wird, im Kirchspiel Menslage, Bauerschaft Borg, ausgesprochen haben und zwar zu Gunsten<br />

von Debens Bruder Tebben Huiffman und siner Frau Hille. Dieser hat dafür seiner Schwester<br />

alles, was ihr von ihrem Kindesteile zukommt, zu gewähren gelobt.<br />

Zeugen; Engelbert Schroeder, Notar, und Menike Leiffert.<br />

Urkunde Nr.25.<br />

6.2.1587 Herman Huffman bekennt, dass er von Fredericks Berndt als Borgen in dussen<br />

breve 10 Daler olde Gulden entfangen habe, also dass dieser Brieff, vom Dage in der Pyngst<br />

Hochtiet 1566, nicht mehr hoeher als 10 Taler noch steht.<br />

Zeugen; Eilert Munssbrock, Wernecke by dem Kreuze und Evert Wielage.<br />

Notar; Engelbertus Schroder.<br />

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Urkunde Nr.36.<br />

30.1.1591 Saterdag nach Bekehrung Pauli.<br />

Vor Notar Engelbert Schroder, bekannte der erschienene Gerdt Middendorp und dessen<br />

Ehefrau Toebe, aus der Bauerschaft Mintmelage, Kirchspiel Badbergen, dem Herman<br />

Huiffman und dessen Frau Hille 20 Taler schuldig zu sein. Die Rente beträgt jährlich seven<br />

schepel korn, dat derde mag gerste wesen und schall up hilligen drey konigs Dag<br />

gemeldeten Herman Huiffman gegeven werden oder am gelichen Tage fyff ohrt Dalers Geld<br />

to betalen.<br />

Zeugen; Johan Veltkamp, Herman to Switerdinck und Bergs Johan.<br />

NB. Diese Urkunde ist eine von Christopher Schmits später gefertigte Abschrift.<br />

Urkunde Nr.41. und 42.<br />

23.2.1592 Barsona Haller Vordt, Notar, bescheinigt, dass auf Mittwoch nach Cathedra Petri<br />

ein freundlicher Handel zwischen Tebben Huvetman und Hillen, seiner Ehefrau, und eren<br />

erven einerseits und Herman Langhorst, dessen Ehefrau Deben und deren Kindern<br />

andererseits geschlossen wurde. Tebbe Huvetman war dem Herman Langhorst 100 Rth.<br />

schuldig, die er in 3 Raten jedesmal zu Weihnachten 1592, 1593 und 1594 zurückzahlen will.<br />

Urkunde Nr.43.<br />

1593 Kirchspiel Menslage, Huvetman ein ganss.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt. Fürst. St.A.O.<br />

1.1.1597 Marten Luiningk, des Herzoglich Philipp Sigismund von Braunschweig - Lüneburg,<br />

Postulierten der Stifter Osnabrück und Verden, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und<br />

Menslage, bekundet dass vor ihm Herman Langhorst und seine Frau Debe, wohnhaft zu<br />

Breidermoer in Friesland, zugleich für ihre abwesenden Kinder Herman, Berendt und<br />

Wobbeken einen Erbverzicht ausgesprochen haben auf den Nachlass des seligen Hermann<br />

Hueffman, des Vaters der Debe, zu Gunsten des Tebbe Huffman und seiner Frau Hille. Die<br />

Abfindung hierfür sei ihnen in bar ausgezahlt.<br />

Zeugen; Hilmer Voss, Notar, und Arendt .... Urkunde Nr.26.<br />

1599 Burscop Borch, Varninck 1 Rth., Liefftucht ½ Rth. Schornstein und Feuerstättenschatz.<br />

Hüvelt Thebke ½ Rth., 1 Spiker ½ Rth. Schornstein und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 Huvetman 5 Thl. Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Herbstsch. Amt Fürst. St.A.O.<br />

14.7.1606 bekennt Johan .... aud dem Amte Fürstenau an Johan Weirg eine Schuld, die an<br />

Husstebbe in dem Kirchspiel Menslage zu zahlen ist auf Grund einer Copie von 30.10.1603.<br />

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Der Drost und Amtman haben bezeuget darin, dass wir fuerder sollen bezahlen 8½ Gulden<br />

für .... (irgendetwas) in Nortrup.<br />

Urkunde Nr.44.<br />

1609 ohne weiteres Datum.<br />

Albert Greve zu Bevern und seine Frau Hille bekennen, an Tebbe Hufman und Hillen, dessen<br />

Ehefrau, 20 Thl. schuldig zu sein, Rente ist zu Michaelis jeden Jahres mit 5 Quakenbrücker<br />

Scheffel Roggen mit guden Willen an Tebben Hufman zu leveren unde tho betalen.<br />

Bürgen; Heinrich Wulf tho Bevern und dessen Frau Vennecken, die zu Unterpfand vier<br />

Stücke Land in den Muensseborch uff den achtersten Kamp setzen.<br />

Urkunde Nr.45. vom Jahre 1609.<br />

14.5.1614 Diedrich Leuningk, Richter zu Quakenbrück, Batbergen und Menslage, bekundet<br />

dass vor ihm die Eheleute Johan und Christine Tapke aus der Bauerschaft Herbergen,<br />

Kirchspiel Menslage, dem Ranthardt Alffers, auch aus dem Kirchspiel Menslage, eine<br />

Pfandschaft elociert, verheuert und in Winn getan haben und zwar ihr freies Leibzuchthaus<br />

mit einem Stück Land im Garten und einem daneben liegenden Oever. Mit dem darauf<br />

wachsenden Hopfen neben Brugge Johans Hause belegen und noch ein Stück Bauerlandes<br />

im Herberger Esche zwischen des Conductoren Randthartdten Alffers und dem Locatorn<br />

Tapken Ländereien an beiden Seiten belegen mit dem einen Ende an des Pastors Werbell<br />

und mit dem anderen Ende an Heckelrieden Land schiessend. Dazu das Recht, aus dem<br />

Erbpuetten oder Soode jederzeit notdürftig Wasser zu holen. Die Pacht läuft vom 1. Mai 8<br />

Jahr lang unkuendbar, frei von allen Diensten, Zinsen gegen einen Pfandschilling. Es kann<br />

nach 8 Jahren gekündigt werden. Tapken erhalten dann ihr Eigentum und Randthardt Alffers<br />

die 140 Taler zurück. Falls nach 8 Jahren das Leibzuchthaus und die Ländereien verkauft<br />

werden sollten, ist Randthardt Alffers der nächste. Weil Randthardt Alffers einen<br />

Heuermann Berndt Kalvelage und dessen Frau Cathrine zu sich in die Leibzucht nehmen<br />

wird, kann auch dieser Wasser aus dem Sood holen. Weil Randthardt Alffers sich Tapken<br />

Schwester Anna Tapken gegenüber für den ihr gelobte Brautschatz von 140 Taler verbürgt<br />

hat, haben die Eheleute Tapke ihr Erbe zum schadlosen Unterpfande gesetzt, insonderheit<br />

ein kleines Stück Land hinter ihrem Hofe zwischen ihrem und Heckelrieden Land.<br />

Zeugen; Herbord Krammer, Bürger und Glasmacher, zu Quakenbrück, und Gerd Pollen aus<br />

Essen. Urkunde Nr.46.<br />

4.9.1618 Juergen Theissing, Tebbe Beckman und Albert Block, Herman Diekmans zwei<br />

Häusere, Spieker und Garten veräussern und lassen prout in scedula in tertio termino per<br />

Issringroth. Pro titulo gethonet wegen Tebben Beckmans eine ihme in dotem von seinem<br />

Schwiegervater Johan Boermeisters genannt Vogtman mitgegebene gerichtliche<br />

Verschreibung uff 40 Taler Capital und 2½ Taler jahrlicher pension fallend, datiert 1596,<br />

mitwochs nach dem Sonntage invocavit, sub sigillo Martin Luenings, quondam judice in<br />

Quakenbrueggen, klagt um 4 Zinsen. Noch ebenfalls eine weitere Verschreibung von 30<br />

Taler vom 21.1.1611, so ihme gleichfalls in dotem mitgegeben. Demnach Juergen Theissing<br />

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wegen einer Verschreibung von seinem Schwiegervater Otten Block in dotem mitgegebener<br />

Renteverschreibung von 66 Taler vom 8.2.1609. Derselbe auch von seinem Schwiegervater<br />

eine Verschreibung erhalten von 90 Taler vom 12.5.1616. Tebbe Hufman aus dem Kerspel<br />

Menslage und der Bauerschaft Borch, hat eine Verschreibung von 40 Taler Kapital und 2½<br />

Taler Rente löslich uff Pfingsten datiert den 24.8.1616. Grunert und Huden haben die<br />

veräusserten Güter geschätzt, das Principal Wohnhaus mit dem Garten auf 600 Taler, das<br />

kleine Haus auf 200 Taler und das Gartenland auf 50 Taler. Anno 1619, Sonnabend, den 10.<br />

April hat sich Tebbe Hufman resolviert und gerichtlich erreicht, dass die Güter verkauft<br />

würden.<br />

Auf der Rückseite; Onera Herman Dichmans zu Quakenbrück veräusserte Güter.<br />

Urkunde Nr.47. vom 1618 und 1619.<br />

1629 Gerdt Huffman tho Borch und seine echte Hussfrouwe Hille bekennen, dem Dirk<br />

Burding und dessen Ehefrau Swanken 50 Taler schuldig zu sein.<br />

Dieser Schuldschein ist von Gerdt Huffmann eigenhändig geschrieben.<br />

Urkunde Nr.48.<br />

1631 Bauerschaft Borch, Erbe Varningh 6 Thl. Erbschatz. Erbkotten Huvet Tebbe itz Gerdt 2<br />

Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. 1631 St.A.O.<br />

1635? Geert Herman von der Fastenau hat vier Jahre lang als Soldat gedient dem Herrn<br />

Ernst Casimir Graf von Nassau, Katzenellenbogen, Vyanden und Dietz, Stadtholder von<br />

Friesland, Feldmarschall, General. Als Chef der Truppe bedankt der Graf sich für die treuen<br />

Dienste.<br />

Gegeven in der Schanze Ommerfeen den 30.--.----.<br />

Urkunde Nr.49.<br />

16.5.1637 empfangen von den Gebrüdern Gerdt und Herman Huvetman, ratione Commissi<br />

bey gemessene und lang in process gezogener homicidii (Mord, Todschlag), der gelegenheit<br />

nach uff gnädigst Ratification I. Hochf. Raethe 150 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.35. Geldreg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.1.1641 Quakenbrück.<br />

Dietrich Leuningk, Frantz Wilhelm, des Bischofs zu Osnabrück, Minden und Verden, Richter<br />

zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, bekundet, dass vor ihm Gerdt Huffman aus Borg<br />

sich für sich und seine Frau Anne, zum Empfang eines Darlehns von 60 Rth. von dem<br />

mannhaften Wilhelm Gerdingk, zur Zeit Korporal unter den Prinzen von Oranien, bekannt<br />

und verpflichtet habe, dieses jährlich auf St. Katharinen Tag (25. Nov.) mit Viertehalben Rth.<br />

und drittehalben Ort zu verzinsen und nach vierteljählicher Kündigung auf Katharinentag<br />

zurück zu zahlen.<br />

Gerdt Huffman verpfändet für die Schuld alle seine Güter, besonders den Oberstkamp.<br />

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Zeugen; Heinrich Ubbingk senior und Albert Dannen, Bürger zu Quakenbrück.<br />

Urkunde Nr.27. geschrieben von Stadtsecretär Christian Vorthkamp.<br />

29.7.1650 Dr. Jur. Johan Walfeldt, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage,<br />

bekundet, dass vor ihm, Anne, weilandt Gerdt Hueffmans in Borg hinterlassene Wittwe,<br />

mittels ihren hierzu erkorenen Kurators Herman Dinckgreve, Bürgers zu Quakenbrück, für<br />

sich und ihre Kinder bekannt habe, von Ledebur Mellman, Bürger zu Quakenbrück, und<br />

seiner Ehefrau Margarethe Meyers ein Darlehn von 44 Rth. empfangen zu haben, die sie<br />

teils zum Begräbnis ihres seligen Mannes, mehrenteils aber zur Bezahlung der Contribution<br />

verwandt habe. Die Wittwe Hueffmansche verpflichtet sich, die Schuld jährlich auf Jacobi<br />

(25. Juli) mit 3 Thl. und 3 Ort zu verzinsen und nach halbjährlicher Kündigung zurück zu<br />

zahlen.<br />

Zu einer Spezialhypothek verpfändet sie den Gläubigern ein Stücke Landes von drei<br />

Schepffel Roggensaath neben einem Bueldt Landes negst dabei auf dem Schwarzen Lande<br />

negst der Kuhewische bei der Stumberger Strassen belegen, darüber hinaus verpfändet sie<br />

auch alle ihr Hab und Gut.<br />

Zeugen; Anton Heidenreich und Cornelius Schuetzen, Bürger zu Quakenbrück.<br />

Urkunde Nr.28.<br />

1651 und 1653 Tebbe Huvetman gibt 1 Mey Hon.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.46. Amt Fürst. St.A.O.<br />

27.9.1653 Dietherich Morrien in Quakenbrück bescheinigt dem Vogt zur Barlage Wilhelm<br />

Schmidt, dass Gerdt Huffman soll jahrlichs 6 Thl. wegen eines herumlaufenden und<br />

amtszahlenden ? Pferdes ausgepfändet werden.<br />

Urkunde Nr.70.<br />

1655 Borg, Erbkotten Huvert Tebbe, 4 Pferde, 4 Kühe, 4 Rinder, 17 Schweine. Noch 1 Rind.,<br />

Kleine Haus 2 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein. Huesselte 1 Kuh, 1 Rind.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Menslage Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

Dienstags für Pfingsten 1662.<br />

Alef Flerlage bescheinigt, dass er das Aussteuergeld für seine Frau Hillen Hufman mit 100<br />

Thl. erhalten habe. Weil Alef und Hille nicht schreiben können, haben sie das Zeichen A. F.<br />

gemacht, und der Notar Bernard Wylage bescheinigt dieses Tun.<br />

Urkunde Nr.51.<br />

16.6.1663 Samstag.<br />

Vor dem Notar Georg Kramer in Quakenbrück, bekennen Gerdt Huvetman und seine<br />

Ehefrau Anna aus Borch an Gerdt Willens und Herman Pollen beiderseits mit Anna und<br />

Luecke Hillebrandts erzeugten Kindern 100 Thl. schuldig zu sein, welche sie zu gänzlicher<br />

Abfindung ihres Kottens an Adolf Vehrlage auf Dannemans Stätte im Essener Brookstreek<br />

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beweislich angewendet haben. 5 Thl. Rente jahrlich auf Himmelfahrt Christi. Bei der<br />

Verpfändung des von Hillen mütterlichen Varnings Erbe herrührend, von Hufmans Kotten<br />

separat liegend, teils Bauland, die Koppel geheissen, zwischen Varnings und Broehnen<br />

Garten liegend, wird dessen Kaufbrief vom 25.4.1640 zur Sicherheit übergeben.<br />

Zeugen; Meister Johan Niclauss Driesse, Kleinschmidt und Bürger zu Quakenbrück, und<br />

Johan Heitman zu Herbergen, Kirchspiel Essen.<br />

Auf der Rückseite; Herman Mersingk, Herman Basthage und Johan Herman Knapke. Meine<br />

Handt bezeugen, dass Gert Huffman am 17.5.1722, 100 Thl. und 20 Thl. Zinsen aus diesem<br />

Kaufbrief an sie gezahlt hat und es kein Unterpfand mehr gibt.<br />

Urkunde Nr.50.<br />

15.7.1663 Johan Koester und seine Frau Elschen Hufman aus Borch bescheinigen den<br />

Empfang von 10 Thl. wegen der Frauwen Vadder habbe.<br />

Urkunde Nr.52.<br />

1670 in dem Rauchschatzregister finden sich unter den Bauerschaften Bottorf und Borg die<br />

Namen Varning, Hufft, Huflage und Huffman u.s.w. nicht.<br />

Es steht aber unter den Erbkotten der Bauerschaft Borg ein Hussel Tebbe der<br />

höchstwahrscheinlich mit Tebbe Huvetman oder Huffman identisch ist. Dieser Hussel Tebbe<br />

gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Es ist ferner noch ein Klein Haus vorhanden, für das 1 Rth. Rauchschatz gezahlt wird. Das<br />

Backhaus wird vacat bezeichnet, es steht also leer, sodass kein Rauchschatz von ihm<br />

genommen wird.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

16.10.1678 Hinrich Voelker beklagt sich in Quakenbrück, dass er bei Ablieferung von<br />

Schweinen nicht richtig behandelt worden ist und Albert Huflage besser gestellt worden<br />

wäre.<br />

Urkunde Nr.53.<br />

6.6.1687 Offizial und ordentlicher Richter des Fürstbischofs zu Osnabrück, befehlen dem<br />

Vogt in Menslage ad instantiam Brun Bruns, krafft in contumatiam erkannter Executiones<br />

Albert Huffman wegen 20 Thl. 17 Schill. sambt Gerichtskosten zu pfänden.<br />

Urkunde Nr.54.<br />

16.3.1691 es Erschien Catharina Simermansche, Witwe des Gerdt Huffman, mit ihrem<br />

Curaten und Beistand und bekannte, dass ihrem Schwager Albert Huffman noch 20 Thl.<br />

Brautschatz aus Huffmans Stätte zustünden. Diese Forderung tritt Catharina Wernesingk,<br />

Ehefrau des Albert Huffman, ab an Diedrich Korfhage, Gerdts Sohn, mit dem Bemerken, dass<br />

in 4 Jahren diese ausgezahlt werden solle. Diese Forderung hebt sich auf mit der Miete von<br />

5 Thl. auf 4 Jahre, die Korfhage in der Heuer von Huffman gewesen ist. Notar Goswin<br />

Adrianus Luetzenburg.<br />

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Urkunde Nr.55.<br />

30.11.1692 bekennt Catharina Wernesingk, Ehefrau des Albert Huffman, dass die 20 Thl.<br />

gelöst sind.<br />

Vermerk Urkunde Nr.55.<br />

28.2.1692 Juergen Danneman bescheinigt seinem Schwager Albert Huffman, dass sie sich<br />

gütlich verglichen haben, und Albert Huffman gibt dem Juergen Danneman 11 Thl., so sein<br />

sehliger Schwiegervater ihm verschrieben hat.<br />

Der Brief ist noch in Osnabrück, und sobald er zurück ist, will Juergen Danneman ihn an<br />

Albert Huffman aushändigen.<br />

Urkunde Nr.56.<br />

3.7.1693 vor dem Notar Caspar Hembsteden in Quakenbrück kommt Wilhelm Berendings<br />

senior, Nachbar, in Batbergen wohnhaft, einerseits und andererseits Trineke Wersings,<br />

Ehefrau des Albert Huffman in Borch. Wilhelm Berendings erklärt, dass er an Wilhelm<br />

Geerding creditor seit dem 9.7.1685 eine Schuld von 60 Thl. habe. Ferner seien noch 40 Thl.<br />

Schuld in Huffmans Brasskamp stehend. Wilhelm Geerdings Schwiegersohn ist Herman<br />

Sextroh.<br />

Zeugen; Albert Botterup, Schmied, und Johan Simon Hoelscher.<br />

Die Eheleute Huffman haben wohl für 100 Thl. für Gerdt Wernsinck in Badbergen, den<br />

Bruder der Catharina Wernsing, Ehefrau des Albert Huffman. Die Eheleute Huffman<br />

verpflichten sich die 100 Thl. in jährlichen Raten von 7 Thl. abzuzahlen. Urkunde Nr.57.<br />

1697 Hellene Wirppen bekennt, dass Gerdt Hufman ihr 5 Thl. zurückgegeben habe in<br />

Margaretha Vettes Hause in Quakenbrück und ein Viertel Lien zu seinem Versprechen. (bey<br />

dem Kirchhof).<br />

Urkunde Nr.58.<br />

14.7.1703 bescheinigt Hinrich thor Mohlen, dass Gerdt Huffman zu Botterup die Buchschuld<br />

seines seligen Vaters richtig bezahlt hat.<br />

0Urkunde Nr.69.<br />

23.3.1706 Matthias Stressler (Stoffler?), Schulmeister zu Holte, und seine Ehefrau Anna<br />

Catharina Wernsing bescheinigen in Löningen dem Gerdt Huffman in Bauerschaft Borg,<br />

Kirchspiel Menslage, wegen seines Vaters seel. Albert Huffman, dass er die annoch von anno<br />

1681, laut Rechenbuchs restierende Schuld bezahlt habe.<br />

Urkunde Nr.59.<br />

5.8.1709 vitus Hilmar Affenus (Olfenius), Schulmeister, bescheinigt, dass er von Thole<br />

Varding und Gerd Huffman, beide aus der Bauerschaft Borg und Wasserhausen, die beide<br />

für 20 Thl. eine Zaunrichtung erkauft haben, Vahrding fur 12 Thl. und Huffman für 8 Thl., mit<br />

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Belieben des Herrn von Voss, selbige Gelder mir zuerlegt, Rente von der Zeit der Jahr von so<br />

1688 bis 1709, so ich nicht genossen und vor meine grossen Kösten die mir getrieben mir<br />

zuerkannt dagegen zu Dankbarkeit die beiden Bauerschaften 1 Tonne Bier spendiert im<br />

Beiwesen der Wohlgeb. Herren von Voss. Menslage den 5.8.1709.<br />

Urkunde Nr.60.<br />

9.4.1727 Arendt Rodbert und dessen Ehefrau haben dem Herman Butefahr zu Botterup 100<br />

Thl. geliehen. Die 100 Thl. mit agio sind mir am 8.11.1763 in Blocks Hause zu Quakenbrück<br />

durch Hermann Gert Huefmann für die Witwe Butefahr mit 112 Thl. zurückgezahlt.<br />

Hermann Rotbert und Arend Rotbert.<br />

Urkunde Nr.61.<br />

8.1.1736 Pastor J.H. Gerding bescheinigt, dass Gerdt Huffman vor die auf Bentlage Stätte<br />

haftende Convocations-Unkosten mit 10 Thl. 2 Schill. 9 Pf. zu Renslage bezahlt hat.<br />

Urkunde Nr.68.<br />

1743 ist der Verdrach gemacht ueme de stete vier beyden brueder und schwesters.<br />

Anno 1745 hadt Herman Gerdt Hufman seynen Bruder Albert Huffman eyne hundert reiches<br />

thaler besallet so ungefaehr vier wochen vor Weinachten und nu noch 1746 hadt gesallet in<br />

den 46 Jahre Herman Gerdt Huffman seynen bruder Albert Huffman drehundert reiches<br />

thaler. Int gesamt vierhundert daller, Besallet anno 1748.<br />

Urkunde Nr.62.<br />

Anno 1745.<br />

Ich, Albert Huffman, habe zu <strong>for</strong>dern aus der Stette, ein ferdt (Pferd) und schwey Kue (2<br />

Kühe) und eine anrechte (1 Anrichte) und fier stoelle (4 Stühle) und schwey braken und well<br />

(2 Flachsbrechen und Spinräder) und schwantz daller (20 Thaler) vor meine Kleider. Mein<br />

eigen Handt Herman Gerdt Huefman. Urkunde Nr.63.<br />

1.4.1745 Herman Butefahr bekennt, dem Gert Wente in Wenten Leibzucht in grotte<br />

Mimmelage 100 Thaler schuldig zu sein. Die jährlichen Zinsen betragen 3 Thaler 14 Schilling.<br />

Auf der Rückseite steht; Dass Herman Gerd Hufman die 100 Thaler nebst zwey Jahres Zinsen<br />

für die Wittibe Butefahr richtig bezahlt und von der Wittibe nichts mehr ge<strong>for</strong>dert kann,<br />

bescheinigt in Quakenbrück am 1.4.1763.<br />

C.M. Koch Dr. (Anwalt) Urkunde Nr.65.<br />

7.8.1746 Meister Hanss Berg Keym und Margaretha Strumans, Eheleute, haben von Albert<br />

Huf Man 20 Taler geliehen zu 14 Schill. Zinsen per annum.<br />

Urkunde Nr.64.<br />

7.9.1748 bescheinigt Rechenmeister Blanken<strong>for</strong>t, dass Gerd Huifman auss Sr. Churfürstl.<br />

sant Peters Hode verstorben ist.<br />

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Urkunde Nr.67.<br />

Alle freien Einwohner im Staate mussten früher entweder in der Heerbannrolle oder in einer<br />

Hode stehen, wenn sie nicht als echt- und rechtlose Freunde angesehen werden wollten.<br />

Freie Kötter besassen kein Wehrgut, konnten also nicht im Heerbann dienen und mussten<br />

daher in eine Hode gehen. Durch die Aufnahme in die Hode erwarben sie das Recht, über<br />

ihre Nachlassenschaft frei zu verfügen, sodass der Nachlass den Verwandten nicht vom<br />

Staate entzogen werden konnte. Die älteste Hode im Stifte Osnabrück war die Sankt Peter<br />

Hode, welche von 1698-1817 bestanden hat. Ihre Mitglieder wurden Peterfreye genannt.<br />

Die Mitgliedschaft konnte für 6 Schill. erworben werden, dazu musste eine jähliche<br />

Recognition-Gebühr und bei Todesfall eine Ausschreibegebühr entrichtet werden. In dem<br />

alten Hodebuch des Gogerichtes zu Quakenbrück wurde diese Hode S.P.H. genannt.<br />

16.5.1763 vor dem Notar Carolus Wilhelmus Danckwerth wird verhandelt. Colonus<br />

Hermann Gerdt Hufmann aus Borg ist mit dem Notar nach der sogenannten Ovelgoenne im<br />

Kirchspiel Essen gewesen und dort bei dem Zeller Johann Arend Ovelgoenne in dessen<br />

Behausung auf der Droeschdiele demselben 120 Thl. wegen einer cedierten Obligation<br />

seines seligen Vaters an Gottfried Witten gegeben. Der Vater war sel. Jürgen Goesmann sive<br />

Ovelgoenne gewesen. Die Obligation von anno 1725.<br />

Der Schuldner verpflichtet sich, in jährlichen Raten von 20 Thl. die Schuld zu bezahlen.<br />

Zeugen; Gerd Einhaus und Hilmar Duecker aus Quakenbrück.<br />

Urkunde Nr.66.<br />

17.6.1771 Colon Huffmann restiret von Anno 1770, den 11., 12., 14. und 15. September an<br />

Ordination an den Erben weyland Doris Gerding, eine Summe ad 1 Thl. Dr. Sickermann.<br />

Obigen einen Thaler hat mir Colonus Huffmanns von der Pastorin Gerdings dahier heute zu<br />

Dank bezahlt. Quakenbrück 24.6.1771. Sickermann.<br />

Urkunde Nr.71.<br />

Urteil vom 13.1.1780 in Sachen des Colons Broehne, Klager, contra Hermann Gerdt<br />

Hueffmann, Beklagten. Es wird für Recht erkannt, dass der Kläger den gewohnten Besitzt<br />

oder sonstige Gerechtigkeit, nahe bei des Colons Hufmanns Garten im Hammerwurf alleinig<br />

Plaggen zu mähen, zu gestatten ist.<br />

Urkunde Nr.72.<br />

Aus Hofesakten ergeben sich folgende Familienzusammenhänge;<br />

1) Johann Hermann Gerhard Hufmann, * 5.6.1848 in Borg, 5.6.1873 Catharina<br />

Margaretha Wolthaus, Erbtochter von Halberbe Wolthaus in Nortrup, * 1.1.1851 in Nortrup,<br />

┼ 3.3.1932 Nortrup. Gerhard Hufmann nannte sich nach der Eheschliessung nach dem Hof<br />

Wolthaus, den er nun bewirtschaftete. Der Hof Wolthaus war am 28.10.1892, 3714 ha.<br />

gross. Ausser dem Erbwohnhause waren noch eine Leibzucht und zwei Heuerhäuser<br />

vorhanden.<br />

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2) Seine Eltern waren; Johann Hermann Gerhard Hufmann, * 24.2.1815 Borg, ┼<br />

4.8.1883 Borg, 28.4.1846 Menslage, Catharina Margaretha Borgschlingmann, * 31.1.1816<br />

Borg, ┼ 13.1.1862 Borg.<br />

3) Die Geschwister seines Vaters waren;<br />

a) Johann Hermann Hufmann, * 27.3.1801 Borg, Kornhändler, da er ledig war,<br />

vermachte er testamentarisch am 23.5.1863 den Erbkotten Hufmann in Borg, den er als<br />

Erbe des Hofes bewirtschaftete, seinem Bruder Johann Hermann Gerhard, mit der<br />

Bestimmung, dass letzterer seiner Schwester Witwe Pieper 100 Thl. und den Söhnen seiner<br />

anderen Schwestern je 100 Thl. auskehren sollte. Insgesamt wurde der Erbe des Hofes mit<br />

500 Thl. belastet. Johann Hermann Hufmann ist 1864 gestorben. Die Miterben wurden<br />

anschliessend von Johann Hermann Gerhard Hufmann abgefunden.<br />

b) Catharina Maria Hufmann, * 7.11.1809 Borg, 27.7.1839 Badbergen,<br />

Hermann Wilhelm Bernhard Pieper, Zimmermann.<br />

c) Catharina Margaretha, * 26.2.1797 Borg, ┼ 1.10.1828, � 4.10.1828<br />

Badbergen, 19.1.1819 Badbergen, Johann Hermann Brokamp, Pächter auf Willen Colonat<br />

in Wasserhausen.<br />

d) Johann Gerhard, * 1.3.1800 Borg, ┼ 20.3.1800 Borg.<br />

e) Anna Helena Adelheid, * 30.11.1806 Borg, 7.12.1830 Badbergen, Johann<br />

Hermann Brokamp, ihren verwitweten Schwager. Beide Schwestern waren bereits 1863<br />

verstorben. Johann Hermann Brokamp sive Kötter Albert Luedeling in Mimmelage hinterlies<br />

zwei Söhne, Hermann aus erster Ehe und Gerhard aus zweiter Ehe.<br />

f) Anna Catharina, * 14.1.1804 Borg , , Johann Hermann Zurborg, Schullehrer,<br />

und war Mutter von zwei Söhne, die wiederum Lehrer wurden; Johann Gerhard und Johann.<br />

g) Johann Gerhard, * 1.3.1800 Borg, ┼ 20.5.1800 Borg.<br />

NB. zie d. en g. mogelijk fout of handelt het hier om één en dezelfde persoon?<br />

4) Die Geschwister seiner Mutter;<br />

a) Johann Hermann Dietrich Borgschlingmann, der den Hof seines Vaters Johann<br />

Hermann Wehriede jetzt Borgschlingmann 1855 antrat. Johann Hermann Wehriede sive<br />

Borgschlingmann, * 23.9.1791 Langen, ~ 28.9.1791 Badbergen, ┼ 19.4.1856 Borg,<br />

13.4.1815 Menslage, Lücke Margaretha Brockmuehle, * 13.12.1792 Buenne, ┼ 20.2.1831<br />

Borg.<br />

b) Christina Maria Margaretha Borgschlingmann, war 1855 noch ledig.<br />

Das Testament des Johann Hermann Wehriede sive Borgschlingmann vom 20.6.1855 legte<br />

dem Hoferben auf, an die beiden abgehenden Schwestern des Erben je 2400 Thl. als<br />

Brautschatz oder Abfindung auszuzahlen, wobei der Colona Catharina Margaretha Hufmann<br />

geb. Borgschlingmann die Aussteuer bei ihrer Eheschliessung mit 400 Thl. angerechnet<br />

werden soll.<br />

5) Die Geschwister des Grossvaters väterlicherseits waren;<br />

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a) Johann Gerd Hufmann jetzt Engberding, * 1.4.1750 Borg, ┼ 12.3.1831<br />

Mimmelage Nr.7, 29.3.1783 Badbergen, Anna Engberding, Tochter des am 26.5.1771<br />

verstorbenen Colons Jürgen Engbers. Ihre ältere Schwester Margaretha Adelheid<br />

Engberding, 21.7.1781, Jürgen Borgmann. Diese und die jüngere Schwester Anna<br />

Catharina Maria Engberding, die noch ledige Anerbin des Hofes, vereinbarten in einem<br />

Erbvertrag vom 28.9.1782, das Anna den Hof als Erbin übernimmt und für Abstand des<br />

Anerbenrechtes der Anna Catharina Maria Engberding 50 Thl. zahlt. Beide abgehenden<br />

Kinder des Hofes haben bzw. werden ausserdem ihre gehörige Aussteuer und je 50 Thl.<br />

Abfindungsgeld erhalten. Des verstorbenen Jürgen Engberdings Verwandten Jürgen Ihlert<br />

und Colon Landkuhl waren Zeugen dieses Vertrages.<br />

b) Helena Adelheid Hufmann, ~ 28.12.1752 Menslage, jung gestorben.<br />

c) Johann Hermann Hufmann, ~ 28.8.1754 Menslage, 28.2.1807 Menslage,<br />

Helena Maria Voges (Vogt), * 3.8.1770, ┼ 18.2.1820, diese Eheleute hatten 1 Sohn und 1<br />

Tochter.<br />

d) Catharina Elisabeth Hufmann, * 17.9.1757 Borg, ┼ 14.10.1823, 18.6.1778<br />

Menslage, Johann Hermann Diekmann, ~ 5.10.1749 Menslage, ┼ 1.3.1800, die Ehe war mit 8<br />

Kinder gesegnet.<br />

e) Helena Adelheid Hufmann, ~ 8.5.1760 Menslage, ┼ 31.3.1779.<br />

f) Gerhard Hinrich Hufmann, ~ 27.8.1766 Menslage, ┼ 28.11.1767.<br />

g) Helena Margaretha Hufmann, ~ 14.11.1769, (1) 15.12.1792 Menslage,<br />

Johann Gerhard Schnieder, Colon., die Tochter Margaretha Elsabein Schnieder, 11.5.1818,<br />

Gerhard Schlatthaus jetzt Schnieder, Witwer.<br />

(2) 31.1.1801 Menslage, Hermann Dietrich auf dem Felde jetzt Schnieder,<br />

und hatte mit ihm 4 Kinder; Hermann Gerhard, * 11.8.1801, Anna Margaretha, * 6.5.1804,<br />

Hermann Friedrich, * 22.7.1806 und Anna Margaretha * 11.8.1809.<br />

Johann Hermann Hufmann, * 28.8.1754, verbürgt sich in dem Vertrag vom 28.9.1782 für die<br />

Erfüllung der von seinem Bruder Johann Gerd Hufmann eingegangenen Verpflichtungen für<br />

die Abfindungen der von Engberdings Hofe abgehenden Schwestern seiner Frau.<br />

Die Eheleute Colon Gerd Hufmann und Adelheid Wollermann vel Wollerding hatten 6<br />

Kinder.<br />

a) Totgeborenes Kind, � 1.12.1708 Menslage.<br />

b) Albert, ~ 6.1.1710 Menslage. Er erhielt am 11.11.1751 von seinem Bruder Hermann<br />

Gerd Hufmann 50 Thl. Abfindung.<br />

c) Gerd Hermann, ~ 10.3.1713 Menslage, � 8.4.1713 Menslage, 5 Wochen alt.<br />

d) Adelheid, ~ 19.3.1714 Menslage, ┼ 20.6.1780 Wierup, 22.2.1735, Albert Bentlage,<br />

Colon. 30.3.1752 erklärt sie vor dem Notar Cassius in Quakenbrück, dass sie von ihrem<br />

Bruder Hermann Gerd Hufmann alles an kindlichen Anteil<strong>for</strong>derungen aus dem Hofe<br />

erhalten habe.<br />

e) Catharina Elsabe, ~ 18.4.1717 Menslage, � 30.1.1781 Quakenbrück, 63 Jahre alt,<br />

(1) 27.10.1739 Quakenbrück, Hermann Berding, (2) 20.9.1753 Quakenbruck, Jürgen<br />

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Ortland. Am 11.11.1751 erhielt sie als Witwe Berding ihre kindliche Abfindungsquote von<br />

ihrem Bruder Hermann Gerd Hufmann.<br />

f) Hermann Gerd, ~ 17.11.1720 Menslage, Anerbe, ┼ 1791 als Mitglied der St. Peter-<br />

Hode in Osnabrück. Das besagt eine Bescheinigung der Hode vom 14.9.1791. Für seine<br />

Witwe liegt die Bescheinigung der Hode vom 8.9.1792 vor, 11.11.1745 Menslage, Helena<br />

Maria Huflage itzo Wischer, ~ 23.11.1727 Menslage, ┼ 3.2.1792 Borg.<br />

Hermann Gerd Hufmann erhielt am 20.2.1781 bestätigt, dass er 100 Thl. von dem Zeller<br />

Vellage in Brookstreek, Kirchspiel Essen, zu <strong>for</strong>dern habe. Sein Vater Gerd Hufmann hatte<br />

seiner Zeit mit Einwilligung des damaligen Gutsherrn Hermann Everhard von Dinklage dem<br />

Zeller Vellage den Betrag zum Ankauf von Gütern aus dem Triebmacherschen Besitz<br />

geliehen. Dies Bescheinigung konnte Hermann Gerd vorlegen. Am 18.4.1791 machten die<br />

Eheleute Colon Hermann Gerd Hufmann und Helena Margaretha (Helena Maria) Huflage ihr<br />

Testament mit nachstehenden Bestimmungen. Als Erben werden die lebenden Kinder<br />

eingesetzt;<br />

a) Johann Gerd Hufmann jetzt Engbert, Colon in Mimmelage.<br />

b) Johann Hermann Hufmann.<br />

c) Catharina Elisabeth Hufmann, Ehefrau des Colons Diekmann.<br />

d) Helena Margaretha Hufmann.<br />

e) Hermann Gerd Hufmann.<br />

Hermann Gerd Hufmann erhielt den Erbkotten Hufmann mit allen Rechten und Pflichten. Er<br />

übernimmt 1200 Thl. Schulden, von denen 200 Thl. bereits auf dem Hofe haften. 1000 Thl.<br />

sollen als Abfindung für die abgehenden Kinder nach dem Ableben der beiden Testierenden<br />

mit jährlich 100 Thl. zu zahlen sein. Jeder der bereits verheirateten Kinder hat seine<br />

Ausrüstung, je ein Pferd, eine Kuh und je 600 Thl Geld erhalten. Die beiden noch<br />

abgehenden Kinder sollen ebenfals das gleiche an Abfindung erhalten.<br />

Zeugen; Gerd Wilhelm Einhaus in Quakenbrück und Jürgen Elting aus Feltmanns Haus in<br />

Borg. Notar Stephan Sudendorf.<br />

Johann Hermann Gerhard Hufmann jetzt Wolthaus, * 5.6.1848 Borg, ┼ 2.6.1931 Nortrup,<br />

seine Eltern waren Johann Hermann Gerhard Hufmann und Catharina Margaretha<br />

Borgschlingmann, 5.6.1873 Loxten, Catharina Margaretha Wolthaus, * 1.1.1851 Nortrup,<br />

┼ 3.2.1932 Nortrup, Erbtochter, Tochter des Johann Heinrich Wolthaus und Christine<br />

Wilhelmine Elisabeth Krümberg. Der Erbkotten Hufmann fiel durch Anerberecht an Gerhard<br />

Hufmann sive Wolthaus. Diese Eheleuten hatten 7 Kinder;<br />

1) Minna Wolthaus, * 25.7.1874 Nortrup, ┼ 13.2.1960 Renslage, Witwe des im I.<br />

Weltkriege gefallenen Hermann Willerding. Sie vererbte den Hof Willerding an Irmgard<br />

Hammermann, älteste Tochter der Eheleute Hermann Hammermann und Greten Wolthaus.<br />

2) Heinrich Wolthaus, Dr. med., * 6.9.1876 Nortrup, ┼ 19.5.1921 Bad Sachsa. Er war<br />

zweimal verehelicht und von der ersten Frau geschieden. Er hatte 2 Kinder, die 12 jährige<br />

Tochter verstarb bei ihrer Tante Minna Willerding in Renslage, und der Sohn Wilhelm wurde<br />

wiederum prakt. Arzt.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

3) Hermann Wolthaus, Col., * 13.10.1878 Nortrup, ┼ 24.3.1956 Nortrup, 14.9.1905,<br />

Margaretha Diersing, * 4.1.1885 Nortrup, ┼ 9.3.1949 Nortrup, ihre Eltern waren Friedrich<br />

Johann Diersing, Colon, und Maria Thumann. Die Eheleute Hermann Wolthaus und<br />

Margaretha Diersing wohnten anfangs auf Hof Hufmann in Borg.<br />

4) Wilhelm Wolthaus, Dr. med., * 21.1.1881 Nortrup, ┼ 11.7.1961 Frankenhausen, er<br />

war verheiratet und hatte einen Sohn, der als Flieger im II. Weltkriege fiel, und eine in<br />

Algaeu verheiratete Tochter.<br />

5) Fritz Wolthaus, * 25.12.1883 Nortrup, war Ingenieur und fiel am 8.5.1915.<br />

6) Rudolf Wolthaus, Anerbe, * 14.7.1887 Nortrup, ┼ 5.6.1906 Nortrup, unverheiratet.<br />

Wegen eines Leidens befand er sich in einer Klinik in Osnabrück und starb im Zuge Nortrup-<br />

Quakenbrück, als er einem Besuchstag im Elternhause beendet hatte und wieder zurück zur<br />

Klinik in Osnabrück wollte. Nun fiel durch Rudolfs Ableben der Woltmanns Hof an den auf<br />

Hof Hufmann lebenden Bruder Hermann.<br />

7) Margaretha genannt Gretchen, * 15.12.1889 Nortrup, erhielt von ihren Eltern als<br />

kindliche Abfindung die Erbkötterei Hufmann in Borg. 25.4.1911, Hermann Hammermann.<br />

Gretchen Hammermann geb. Wolthaus, hat im I. Weltkriege den Hof 4 Jahre lang mit<br />

Kriegsgefangenen bewirtschaftet, da ihr Mann einberufen war.<br />

Hermann Hammermann, * 14.2.1883 Nortrup, 25.4.1911, Margaretha Wolthaus, Erbin<br />

der Erbkötterei Hufmann in Borg. Seine Eltern waren Colon Diedriuch Hammermann und<br />

Anna Catharina Margaretha Wrocklage. Hermann Hammermann und Margaretha Wolthaus<br />

haben anfangs ihren Hof Hufmann bewirtschaftet, als aber Hermanns Bruder Karl<br />

Hammermann, der Anerbe des Hammermann-Hofes in Nortrup, im I. Weltkriege an der<br />

Ostfront als vermisst gemeldet wurde und nicht zurückkehrte, fiel das Anerbenrecht auf<br />

Hermann. Die Eheleute sind dann auf Hammermanns Stätte gezogen und haben den<br />

Erbkotten an den Landwirt Möeller verkauft. Die Eheleute Hammermann-Wolthaus sind<br />

Eltern von 3 Kindern.<br />

1) Irmgard, , Heinrich Nehrenhaus, Bauer auf Willerding in Renslage. Sie erbte den<br />

Hof von ihrer Tante Minna Willerding geb. Wolthaus, und ist Mutter von 12 Kindern.<br />

2) Anna, , Heinrich Engberding-Ahrenhorst in Vehs.<br />

3) Töchterlein, welches bald nach der Geburt verstarb.<br />

Da beide Hammermann Töchter mit ihrer Heirat den Hof verliessen, haben die Eheleute<br />

Hammermann den Hof Hammermann verpachtet.<br />

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