22.01.2013 Aufrufe

Deutsch - Internationales Bildungs

Deutsch - Internationales Bildungs

Deutsch - Internationales Bildungs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geleitwort<br />

Geleitwort<br />

„Nur wer die Vergangenheit kennt,<br />

hat eine Zukunft.“<br />

Wilhelm von Humboldt, 1767–1835<br />

Die vorliegende Dokumentation berichtet über das Projekt „Erinnern für die Zukunft“,<br />

über individuelle Schicksale und über Methoden, mit denen Menschen ihr<br />

Schicksal aktiv in die Hand nehmen können, um ein friedliches Miteinanderleben<br />

in Europa zu tragen. Ein Blick auf die weltweiten Konfliktherde macht deutlich, wie<br />

schwierig es ist, aus der Geschichte zu lernen und neue Wege einzuschlagen.<br />

Wenn man etwas ändern will, darf man nicht tatenlos resignieren. Man muss sich<br />

engagieren und dem Vergessen und Verdrängen die Stirn bieten. Jeder einzelne<br />

trägt Verantwortung für die Sicherung eines dauerhaften Friedens der Weltgemeinschaft<br />

– begonnen bei sich zu Hause.<br />

Im Rahmen von „Erinnern für die Zukunft“ kamen 15 junge Menschen aus Südosteuropa<br />

nach <strong>Deutsch</strong>land. Sie setzten ein Beispiel für den Umgang mit jüngerer<br />

Geschichte, der Eingang in jede <strong>Bildungs</strong>praxis finden sollte. Sie schafften es,<br />

die Hürde der Verdrängung von historischen Ereignissen und Vorurteilen zu überwinden<br />

und sich bewusst mit ihrer jüngeren Geschichte, der kommunistischen<br />

Vergangenheit und dem Jugoslawienkrieg, auseinander zu setzen, obwohl so<br />

etwas nicht leicht fällt. Es gelang ihnen, Raum für einen vertrauensvollen Umgang<br />

miteinander zu schaffen, sich gegenseitig zuzuhören und die Sicht des anderen<br />

zu begreifen. Der Aufbau eines Netzwerks mit Kontakten und die Motivation der<br />

Teilnehmer, ihre Erfahrung zu verbreiten und neue Projekte aufzubauen, sind der<br />

Grundstein für die nachhaltige zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der<br />

Vergangenheit.<br />

Man sagt, Europa rücke durch die Osterweiterung enger zusammen. Das stimmt<br />

natürlich, aber war Europa nicht schon immer mehr als nur eine geographische<br />

oder politische Einheit? Historisch gesehen standen sich die Europäer schon<br />

immer nahe, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung waren. Wir dürfen nicht<br />

vergessen, Europäer haben eine gemeinsame Vergangenheit und gemeinsame<br />

Wurzeln. Europa steht für eine Idee. Diese Idee ist eine Philosophie, die sich im<br />

Laufe der Epochen verändert hat und schon immer unterschiedlich interpretiert<br />

worden ist. Geblieben ist, dass wir eine gemeinsame Identität als Europäer in uns<br />

tragen und dass wir gemeinsame Ziele verfolgen.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!