Wasserversorgungsplan - LUWG - in Rheinland-Pfalz
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• Grundwassermenge<br />
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Die Leistung e<strong>in</strong>es Brunnens und die Größe der E<strong>in</strong>zugsgebietsfläche, die durch e<strong>in</strong>e<br />
Entnahme erfasst wird, hängen zum e<strong>in</strong>en von der Wasserwegsamkeit bzw. der Durchläs-<br />
sigkeit von Klüften bzw. Poren im Aquifer ab. Zum anderen ist die Kenntnis des mittleren<br />
unterirdischen Abflusses - und damit der Mengenänderungen im Grundwasserspeicher<br />
- Voraussetzung für e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Grundwassers. Sie muss<br />
aus vieljährigen Beobachtungsreihen gewonnen werden. Brunnenleistung und Grundwas-<br />
serdargebot müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em technisch und wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvollen Verhältnis stehen.<br />
• Grundwasserbeschaffenheit<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Faktor zur Bewertung des nutzbaren Dargebots ist die Qualität des Grund-<br />
wassers. Die DIN 2000 empfiehlt, Tr<strong>in</strong>kwasser primär aus naturre<strong>in</strong>em Grundwasser zu<br />
gew<strong>in</strong>nen, d. h., e<strong>in</strong>e Aufbereitung des Rohwassers weitgehend zu vermeiden. Die Schutz-<br />
fähigkeit des Grundwassers durch „Wasserschutzgebiete“ muss gewährleistet se<strong>in</strong>, denn<br />
aufwändige Aufbereitungsanlagen bis h<strong>in</strong> zur „Tr<strong>in</strong>kwasserfabrik“ widersprechen e<strong>in</strong>em<br />
„vorsorgenden Grundwasserschutz“.<br />
• Ökologie<br />
Daneben spielen ökologische Belange - wie Flurabstand des Grundwassers und Aus-<br />
wirkungen von Entnahmen auf e<strong>in</strong>e grundwasserabhängige Vegetation - e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Rolle bei der Beurteilung des „nutzbaren Grundwasserdargebots“. Es reicht nicht aus,<br />
e<strong>in</strong>wandfreies Tr<strong>in</strong>kwasser zu liefern, vielmehr wird von der Öffentlichkeit auch erwartet,<br />
dass die Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung im S<strong>in</strong>ne ganzheitlichen und<br />
nachhaltigen Denkens für ökologische Belange, d. h. für die Stärkung des vorsorgenden<br />
Umwelt- und Gewässerschutzes als Voraussetzung e<strong>in</strong>er dauerhaft gesicherten Tr<strong>in</strong>kwas-<br />
serversorgung, e<strong>in</strong>treten.<br />
• Technik und Wirtschaftlichkeit<br />
Auch technische Aspekte, wie Infrastruktur der Wasserversorgung (Brunnenausbau, Lei-<br />
tungsstrecken, Behälter, Aufbereitungsanlagen) und damit verbunden die erforderliche<br />
Kosten-Nutzen-Analyse, s<strong>in</strong>d limitierende Faktoren bei der Beurteilung des „nutzbaren<br />
Grundwasserdargebots“.