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Wasserversorgungsplan - LUWG - in Rheinland-Pfalz

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7.3 Rohwasserbeschaffenheit<br />

- 44 -<br />

Der Planungsraum ist im Wesentlichen durch harte Grundwässer gekennzeichnet. In<br />

Grundwasserlandschaften mit höherem Kalkanteil im Geste<strong>in</strong> herrschen Grundwässer<br />

des Härtebereichs 2 bis 4 vor; diese Landschaften s<strong>in</strong>d meist mit fruchtbareren Böden<br />

bedeckt und werden daher landwirtschaftlich genutzt. Im Planungsraum s<strong>in</strong>d dies die ter-<br />

tiären Kalkste<strong>in</strong>e des Rhe<strong>in</strong>hessischen Tafel- und Hügellands und die quartären Sedimente<br />

der Rhe<strong>in</strong>niederung. Insbesondere <strong>in</strong> den We<strong>in</strong>baugebieten und Gemüseanbaugebieten ist<br />

das Grundwasser bereichsweise mit Nitrat belastet. Besonders Quellwässer reagieren auf<br />

anthropogene Belastungen kurzfristig, so dass neben der Nitratbelastung auch Belastun-<br />

gen durch Pflanzenschutzmittel oder bakteriologische Verunre<strong>in</strong>igungen auftreten können.<br />

Meist s<strong>in</strong>d vorbeugende Des<strong>in</strong>fektionsanlagen <strong>in</strong> den Wasserwerken e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die Nitratbelastung im landseitigen Zustrom der Gew<strong>in</strong>nungsanlagen <strong>in</strong> der Rhe<strong>in</strong>niede-<br />

rung spielt aufbereitungstechnisch e<strong>in</strong>e vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Rolle, da bereichsweise<br />

reduzierende Grundwasserverhältnisse (sauerstofffreies Milieu) mit Nitratreduktion vorlie-<br />

gen und e<strong>in</strong> hoher Anteil an Rhe<strong>in</strong>uferfiltrat mit niedrigen Nitratwerten gefördert wird.<br />

Auf Grund des hohen Anteils an gefördertem Rhe<strong>in</strong>uferfiltrat wird das Rohwasser vorsorg-<br />

lich über Aktivkohle filtriert und des<strong>in</strong>fiziert.<br />

Die Komb<strong>in</strong>ation von ger<strong>in</strong>gem Grundwasserdargebot und bereichsweise schlechter<br />

Grundwasserqualität führte <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten zu e<strong>in</strong>em Mangel an nutzba-<br />

rem Grundwasser im Rhe<strong>in</strong>hessischen Tafel- und Hügelland. Als Folge davon musste die<br />

Wasserversorgung über Verbundleitungen aus den Wasserwerken der Nördlichen Oberr-<br />

he<strong>in</strong>niederung (z.B. Wasserwerk Guntersblum) gedeckt oder nitratbelastetes Grundwasser<br />

mit nitratarmen Wasser verschnitten werden.<br />

Die Qualitätsprobleme , meist verursacht durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche Nutzung,<br />

machen deutlich, dass dem vorsorgenden Grundwasserschutz e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung<br />

zukommt. Daher sollten im Zuge der Überprüfung alter bzw. der Vergabe neuer Wasser-<br />

rechte auch die Wasserschutzgebiete überarbeitet werden. Bestehende, wie auch neu aus-<br />

zuweisende Wasserschutzgebiete, s<strong>in</strong>d den hydrogeologischen Verhältnissen anzupassen.<br />

Insbesondere sollte die äußere Schutzzone (Zone III) das tatsächliche E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>er<br />

Gew<strong>in</strong>nungsanlage umfassen.

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