Wasserversorgungsplan - LUWG - in Rheinland-Pfalz
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7.3 Rohwasserbeschaffenheit<br />
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Der Planungsraum ist im Wesentlichen durch harte Grundwässer gekennzeichnet. In<br />
Grundwasserlandschaften mit höherem Kalkanteil im Geste<strong>in</strong> herrschen Grundwässer<br />
des Härtebereichs 2 bis 4 vor; diese Landschaften s<strong>in</strong>d meist mit fruchtbareren Böden<br />
bedeckt und werden daher landwirtschaftlich genutzt. Im Planungsraum s<strong>in</strong>d dies die ter-<br />
tiären Kalkste<strong>in</strong>e des Rhe<strong>in</strong>hessischen Tafel- und Hügellands und die quartären Sedimente<br />
der Rhe<strong>in</strong>niederung. Insbesondere <strong>in</strong> den We<strong>in</strong>baugebieten und Gemüseanbaugebieten ist<br />
das Grundwasser bereichsweise mit Nitrat belastet. Besonders Quellwässer reagieren auf<br />
anthropogene Belastungen kurzfristig, so dass neben der Nitratbelastung auch Belastun-<br />
gen durch Pflanzenschutzmittel oder bakteriologische Verunre<strong>in</strong>igungen auftreten können.<br />
Meist s<strong>in</strong>d vorbeugende Des<strong>in</strong>fektionsanlagen <strong>in</strong> den Wasserwerken e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Die Nitratbelastung im landseitigen Zustrom der Gew<strong>in</strong>nungsanlagen <strong>in</strong> der Rhe<strong>in</strong>niede-<br />
rung spielt aufbereitungstechnisch e<strong>in</strong>e vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Rolle, da bereichsweise<br />
reduzierende Grundwasserverhältnisse (sauerstofffreies Milieu) mit Nitratreduktion vorlie-<br />
gen und e<strong>in</strong> hoher Anteil an Rhe<strong>in</strong>uferfiltrat mit niedrigen Nitratwerten gefördert wird.<br />
Auf Grund des hohen Anteils an gefördertem Rhe<strong>in</strong>uferfiltrat wird das Rohwasser vorsorg-<br />
lich über Aktivkohle filtriert und des<strong>in</strong>fiziert.<br />
Die Komb<strong>in</strong>ation von ger<strong>in</strong>gem Grundwasserdargebot und bereichsweise schlechter<br />
Grundwasserqualität führte <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten zu e<strong>in</strong>em Mangel an nutzba-<br />
rem Grundwasser im Rhe<strong>in</strong>hessischen Tafel- und Hügelland. Als Folge davon musste die<br />
Wasserversorgung über Verbundleitungen aus den Wasserwerken der Nördlichen Oberr-<br />
he<strong>in</strong>niederung (z.B. Wasserwerk Guntersblum) gedeckt oder nitratbelastetes Grundwasser<br />
mit nitratarmen Wasser verschnitten werden.<br />
Die Qualitätsprobleme , meist verursacht durch die <strong>in</strong>tensive landwirtschaftliche Nutzung,<br />
machen deutlich, dass dem vorsorgenden Grundwasserschutz e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung<br />
zukommt. Daher sollten im Zuge der Überprüfung alter bzw. der Vergabe neuer Wasser-<br />
rechte auch die Wasserschutzgebiete überarbeitet werden. Bestehende, wie auch neu aus-<br />
zuweisende Wasserschutzgebiete, s<strong>in</strong>d den hydrogeologischen Verhältnissen anzupassen.<br />
Insbesondere sollte die äußere Schutzzone (Zone III) das tatsächliche E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>er<br />
Gew<strong>in</strong>nungsanlage umfassen.