Wortprotokoll Vollversammlung des Stadtrates der ... - RIS

Wortprotokoll 

über die 36. Sitzung der 

Vollversammlung des Stadtrates 

der Landeshauptstadt München 

vom 24. November 2010 (öffentlich) 

Oberbürgermeister Ude 

2. Bürgermeisterin Strobl 

3. Bürgermeister Monatzeder 

bfm. Stadtratsmitglieder siehe Anwesenheitsliste 

ea. Stadtratsmitglieder siehe Anwesenheitsliste 

ferner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 

Verwaltung 

Protokoll Peisl, Bock, Althof, Weinzierl, Frei, 

Strzelczyk, Preßler 

Landeshauptstadt 

München

Öffentliche Sitzung der Vollversammlung des Stadtrates vom 24. November 2010 

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Inhaltsverzeichnis 

OBM Ude: .........................................................................................................................................................9 

Bestätigung von Ausschussbeschlüssen.............................................................................................................10 

Änderung der Richtlinien für Veranstaltungen 

auf öffentlichem Verkehrsgrund 

Hürden für Flohmarktbetreiber auf öffentlichen 

Plätzen lebensnaher gestalten.............................................................................................................................11 

Messe München GmbH (MMG) 

Finanzierung der Messe München GmbH 

Konsortialvereinbarung mit dem Freistaat Bayern 

Kein Personalabbau oder Outsourcing 

bei der Messe München GmbH............................................................................................................................11 

StR Akman:.....................................................................................................................................................11 

Beratung und Unterstützung für ältere Lesben, 

Schwule und Transgender durch die 

Beratungs- und Vernetzungsstelle rosaAlter, 

Münchner Aids-Hilfe e.V.......................................................................................................................................12 

Haushaltskonsolidierung; 

4. Haushaltssicherungskonzept (4. HSK).............................................................................................................12 

Finanzdaten- und Beteiligungsbericht 2010 

der Landeshauptstadt München...........................................................................................................................12 

Übernachtungssteuer: Prüfung des Bescheides 

der Regierung von Oberbayern............................................................................................................................13 

StR Altmann: ..................................................................................................................................................13 

Revisionsamt 

Umsetzung des 4. Haushaltssicherungskonzepts 2007 bis 2011........................................................................13 

Kuratorium der Stahlgruber-Stiftung 

Änderung bei der Besetzung................................................................................................................................14 

SC Amicitia e.V. Errichtung eines Betriebsgebäudes..........................................................................................14 

Prüfungsfeststellungen des Rechnungsprüfungsausschusses............................................................................14 

Ertüchtigung des Bahnknotens München: 2. Stammstrecke...............................................................................15 

Planfeststellung nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz 

für den Neubau einer 2. S-Bahn-Stammstrecke in München..............................................................................15 

S-Bahn-Stammstrecke, Ratsbegehren zur Ergreifung aller 

rechtlichen Möglichkeiten gegen den geplanten 2. S-Bahn-Tunnel.....................................................................15 

OBM Ude: .......................................................................................................................................................15 

StR J. Schmid: ................................................................................................................................................15 

StR Dr. Mattar: ...............................................................................................................................................20 

OBM Ude:........................................................................................................................................................23 

StR J. Schmid: ................................................................................................................................................28 

StRin Nallinger:...............................................................................................................................................29 

StRin Wolf:.......................................................................................................................................................32 

StR Bickelbacher:............................................................................................................................................34 

StR Reissl:.......................................................................................................................................................36 

StR Dr. Kronawitter:........................................................................................................................................41 

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OBM Ude: .......................................................................................................................................................50 

StR Dr. Kronawitter: .......................................................................................................................................51 

StR Dr. Mattar: ...............................................................................................................................................51 

StR Altmann: ..................................................................................................................................................53 

StR Dr. Bertermann: .......................................................................................................................................55 

StR Ruff: .........................................................................................................................................................55 

StRin Wolf: ......................................................................................................................................................56 

StR Mittermaier: .............................................................................................................................................56 

StRin Nallinger: ..............................................................................................................................................58 

Herr Kunkel (Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie): .......................................59 

Herr Kutzner (Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie): .....................................61 

Herr Scheller (DB ProjektBau GmbH):............................................................................................................62 

StR Dr. Kronawitter: .......................................................................................................................................64 

StR Altmann: ..................................................................................................................................................65 

StRin Wolf: ......................................................................................................................................................65 

StRin Nallinger: ..............................................................................................................................................65 

StR J. Schmid: ................................................................................................................................................66 

StR Bickelbacher: ..........................................................................................................................................66 

Herr Scheller: ................................................................................................................................................66 

Herr Kunkel: ....................................................................................................................................................68 

Strukturreform in der Städtischen Klinikum München GmbH 

Besetzung der Geschäftsführung 

Dringlichkeitsantrag Nr. 2000 

der CSU-Fraktion vom 23.11.2010.......................................................................................................................72 

OBM Ude:........................................................................................................................................................72 

StR Dr. Mattar:................................................................................................................................................72 

OBM Ude:........................................................................................................................................................72 

Bfm. StR Lorenz:.............................................................................................................................................72 

OBM Ude:........................................................................................................................................................73 

StR J. Schmid:.................................................................................................................................................73 

StR Reissl:.......................................................................................................................................................75 

OBM Ude:........................................................................................................................................................76 

BM Monatzeder:..............................................................................................................................................76 

OBM Ude:........................................................................................................................................................77 

StR Dr. Mattar:................................................................................................................................................78 

StRin Caim:.....................................................................................................................................................78 

OBM Ude:........................................................................................................................................................78 

StRin Dietrich: ................................................................................................................................................78 

StR Akman: ....................................................................................................................................................79 

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Öffentliche Sitzung 

Beginn: 09:00 Uhr 

Vorsitz: OBM Ude, BMin Strobl 

OBM Ude: 

Ich muss eine protokollarische Übung freihändig vornehmen, weil ich von der Verwaltung nicht 

darauf hingewiesen worden bin. Nach sicheren Erkenntnissen, die aber verwaltungsseitig noch 

nicht abgestützt sind, hat die Kollegin Monika Renner heute Geburtstag. Ich gratuliere dazu sehr 

herzlich und wünsche alles Gute. - (Beifall des gesamten Hauses) - Möge Ihnen ein schöner 

Nachmittag beschert werden. Es würde auch alle anderen freuen. 

Wir kommen dann zum öffentlichen Teil der Tagesordnung. Hierzu habe ich eine Mitteilung und 

eine Frage. Zu den die S-Bahn betreffenden Punkten dürfen wir vom Bayerischen Staats- 

ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie Herrn Kunkel und Herrn Kutzner, von der DB 

ProjektBau GmbH Herrn Scheller und von den Stadtwerken München GmbH, Bereich Verkehr, 

Herrn Heipp begrüßen. An diese Experten können Fragen gestellt werden. 

Jetzt kommt die Frage, ob Sie die drei Tagesordnungspunkte, betreffend die S-Bahn-Stamm- 

strecke, die ja einerseits getrennt werden könnten, aber andererseits doch sehr verknüpft sind, 

gemeinsam behandeln wollen? 

Eine gemeinsame Behandlung der Tagesordnungspunkte A 1, A 2 und A 3 wird 

einstimmig beschlossen. 

Zum Dringlichkeitsantrag Nr. 2000 kann ich Ihnen eine Vorabinformation geben; behandeln wer- 

den wir ihn ja erst am Ende der Tagesordnung: 

Die Städtisches Klinikum München GmbH hat ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es handelt sich 

um einen Beschluss des Aufsichtsrates, dem bekanntlich alle großen Fraktionen des Hauses an- 

gehören. Dieser Auftrag wird neuerdings als Geheimpapier-Auftrag bezeichnet. So könnte man bei 

jedem Gutachten verfahren, das ein Aufsichtsrat in Auftrag gegeben hat. Dann hätten wir eben 

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einige hundert Geheimpapiere. Der Auftrag für das Gutachten ist von Roland Berger ausgeführt 

worden. Das Gutachten ist erstellt, und der Aufsichtsrat wird sich damit in seiner kommenden 

Sitzung beschäftigen. 

Nach Meinung der Rechtsabteilung ist der ordentliche Geschäftsgang so, dass sich der Aufsichts- 

rat als Auftraggeber und Inhaber des Gutachtens damit beschäftigt und dann eine Empfehlung an 

den Stadtrat abgibt. Eine Dringlichkeit ist nicht gegeben. Nachdem aber ohnehin bereits einige für 

eine Unterrichtung der Medien gesorgt haben, wie das beim Thema Klinikum üblich ist und einem 

langjährigen Brauch entspricht, empfehle ich, nicht den Eindruck zu erwecken, als sollte irgend- 

etwas geheim gehalten werden. Wir kennen diese Wege der Willensbildung. Trotzdem gibt es 

heute nach Auffassung der Rechtsabteilung keinerlei Grund, dringlich zu entscheiden, wie die 

Städtisches Klinikum München GmbH mit ihrem eigenen Gutachten, das sie selber im zuständigen 

Gremium noch nicht diskutieren konnte, umgeht. Die Empfehlung der Verwaltung ist also, dem 

Antrag die Dringlichkeit zu versagen, weil es eine solche überhaupt nicht gibt. Der Hauptzweck, 

dass die Presse berichtet, ist ja schon erreicht worden. 

Bestätigung von Ausschussbeschlüssen 

Die Anträge der Referentinnen und Referenten zu den Tagesordnungspunkten B 1, B 3, B 4, B 6 

bis B 8, B 10, B 11, B 15, B 17, B 18 und B 21 werden einstimmig beschlossen. (Aktensamm- 

lung Seite 3613 - 3646) 

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Änderung der Richtlinien für Veranstaltungen 

auf öffentlichem Verkehrsgrund 

Hürden für Flohmarktbetreiber auf öffentlichen 

Plätzen lebensnaher gestalten 

Antrag Nr. 641 der Stadtratsmitglieder Brannekämper, 

Burkhardt und Dr. Kronawitter vom 11.03.2009 

Aktensammlung Seite 3619 

Beschluss (gegen die Stimmen der FDP): 

Nach Antrag 

Messe München GmbH (MMG) 

Finanzierung der Messe München GmbH 

Konsortialvereinbarung mit dem Freistaat Bayern 

Kein Personalabbau oder Outsourcing 

bei der Messe München GmbH 

Antrag Nr. 1714 von DIE LINKE. vom 17.07.2010 


StR Akman: 

Ich stelle den Änderungsantrag wie im Ausschuss. 

Der Änderungsantrag von DIE LINKE. wird gegen deren Stimmen abgelehnt. 

Der Referentenantrag wird gegen die Stimmen von DIE LINKE. beschlossen. 

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Beratung und Unterstützung für ältere Lesben, 

Schwule und Transgender durch die 

Beratungs- und Vernetzungsstelle rosaAlter, 

Münchner Aids-Hilfe e.V. 


Beschluss (gegen die Stimme der BIA): 

Nach Antrag 

Haushaltskonsolidierung; 

4. Haushaltssicherungskonzept (4. HSK) 


Beschluss (gegen die Stimmen von FDP und DIE LINKE.): 

Nach Antrag 

Finanzdaten- und Beteiligungsbericht 2010 



Beschluss (gegen die Stimmen der FDP): 

Nach Antrag 

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Übernachtungssteuer: Prüfung des Bescheides 

der Regierung von Oberbayern 

Antrag Nr. 1924 der Stadtratsmitglieder 

Reissl, Schmid, Tausend, Kaplan, Benker, 

Dietrich und Dr. Roth vom 27.10.2010 


StR Altmann: 

Beschluss (gegen die Stimmen von CSU und FDP): 

Nach Antrag 

Erklärung wie im Ausschuss. 

Revisionsamt 

Umsetzung des 4. Haushaltssicherungskonzepts 2007 bis 2011 


Ziffer 2 des Referentenantrages wird gegen die Stimmen von CSU und DIE LINKE. 

beschlossen. 

Die übrigen Ziffern des Referentenantrags werden gegen die Stimmen von DIE LINKE. 

beschlossen. 

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Kuratorium der Stahlgruber-Stiftung 

Änderung bei der Besetzung 


Beschluss: 

Nach Antrag 

SC Amicitia e.V. Errichtung eines Betriebsgebäudes 

Änderung des MIP 2010 - 2014 


Beschluss: 

Nach Antrag 

Prüfungsfeststellungen des Rechnungsprüfungsausschusses 

- Bekanntgabe - 


Die Bekanntgabe wird zur Kenntnis genommen. 

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- BMin Strobl übernimmt den Vorsitz - 

Ertüchtigung des Bahnknotens München: 2. Stammstrecke 

und 

Planfeststellung nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz 

für den Neubau einer 2. S-Bahn-Stammstrecke in München 

und 

S-Bahn-Stammstrecke, Ratsbegehren zur Ergreifung aller 

rechtlichen Möglichkeiten gegen den geplanten 2. S-Bahn-Tunnel 

Empfehlung Nr. 662 der außerordentlichen 

Bürgerversammlung des Stadtbezirks 05 

Au-Haidhausen am 14.09.2010 

Aktensammlung Seite 3599 - 3604 

OBM Ude: 

Ich frage die Gäste, sowohl jene vom Verkehrsministerium als auch Herrn Scheller von der 

DB ProjektBau, ob Sie einführende Erklärungen abgeben wollen. Das ist nicht der Fall. Sie sind 

hier, um Fragen zu beantworten - verstehe ich das richtig? Gut, vielen Dank. 

StR J. Schmid: 

Frau Bürgermeisterin, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich sage es gleich vorweg. Wir werden 

zu den Tagesordnungspunkten 1 und 2 Änderungs- respektive Ergänzungsanträge einbringen. 

Diese werden auch bereits verteilt. Es wird dabei bleiben, dass die CSU-Stadtratsfraktion bis auf 

die Kollegen Dr. Kronawitter, Pretzl und Wittmann der 2. S-Bahnstrecke grundsätzlich zustimmen 

wird. 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir sehen, was zwischen der letzten Befassung im März 

und heute mittlerweile an weiteren Tatsachen oder Nichttatsachen - wenn ich an die Finanzierung 

denke - bekannt geworden ist, wenn ich mir anschaue, wie in der Beschlussvorlage auf einzelne 

wichtige Punkte oder sogar auf grundsätzliche Fragen eingegangen wird, dann sage ich ganz ehr- 

lich, dass wir dieser eigentlich nicht zustimmen könnten. Ich bin wirklich leicht zornig darüber, was 

dem Stadtrat hier vorgelegt und zugemutet wird. - (Beifall von der CSU) - Hier stelle ich gleich die 

erste konkrete Frage an Sie, Herr Ude: Welche Funktion haben Sie als Oberbürgermeister eigent- 

lich in der Stadtspitze, wenn diese Beschlussvorlagen bei Ihnen abgestimmt werden und uns so 

etwas vorgesetzt wird? 

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Fangen wir an mit der Beschlussvorlage zu TOP 1, Ertüchtigung des Bahnknotens München, 

2. Stammstrecke: Zum Thema 2. Stammstrecke wird uns seit Jahren - zwei Jahre sind es be- 

stimmt, ich habe schon langsam das Zeitgefühl verloren - seitens der Bahn immer wieder gesagt, 

der Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung stehe unmittelbar bevor. Verehrte Kolleginnen und 

Kollegen, es freut mich, dass ich zumindest in der Gestik bei den Grünen Zustimmung finde. Es 

war bei der Debatte im März ein ganz zentrales Argument von Ihnen, Herr Ude, dass man ein ge- 

schlossenes Votum brauche, um die Finanzierungsverhandlungen schnell führen zu können. Auf 

Seite 9 der Vorlage heißt es jetzt vielsagend zum Thema Finanzierung: 

Es ist daher für die 2. Stammstrecke von entscheidender Bedeutung, so bald wie möglich 

eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund zu treffen sowie einen Bau- und 

Finanzierungsvertrag mit der DB abzuschließen. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, warum diese Finanzierungsvereinbarung bis jetzt noch 

nicht abgeschlossen wurde, wird nicht gesagt. Wann sie abgeschlossen wird, fehlt ebenso. Ich 

sage es ganz deutlich: Für uns in der CSU-Stadtratsfraktion war es mit das entscheidende Argu- 

ment, den Verhandelnden - das ist der Verkehrsminister Zeil, der nicht der SPD angehört, das ist 

der Ministerpräsident, das sind aber auch Sie, der diesem Haus vorsteht und der sich massiv ein- 

gebracht hat, wobei ich schon einmal fragen muss, was daraus geworden ist - den Rücken zu 

stärken. 

Wir haben heute wieder keine Finanzierung. Ich empfinde das als höchst unbefriedigend. Aber es 

ist ein altbekanntes Thema, dass man von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr vertröstet wird. 

Es ist für mich schon sehr beachtlich - ich bin gespannt, was die Grünen heute dazu sagen -, wenn 

wesentliche Bedingungen, die wir mit unserem positiven Votum für die 2. Stammstrecke gestellt 

haben, mittlerweile als irgendetwas, was gesondert betrachtet werden müsse, nicht von besonde- 

rer Bedeutung sei und als fünftes Radl am Wagen gesehen werden. 

Damit meine ich die Frage der Regionalverkehrstauglichkeit. Es war eine klare Aussage, dass die 

2. Stammstrecke regionalverkehrstauglich sein soll. Wenigstens soll ein Zugtyp, den es schon gibt, 

durch die 2. Stammstrecke passen. Man hat das Ganze EMM-Express genannt. Hier stellt sich für 

uns schon die Frage, was es mit dieser EMM-Tauglichkeit auf sich hat, wenn diese in der Vorlage 

irgendwie läppisch behandelt und nicht als echte Bedingung zur Verwirklichung der 2. Stamm- 

strecke genannt wird und wenn wir zwischenzeitlich erfahren dürfen, dass der Tunnelquerschnitt 

bei den weiteren Planungen um 40 cm verringert wird. Es ist noch eine Frage, die ich stelle, aber 

eigentlich ist es schon fast keine Frage mehr, sondern nur noch Ausdruck der persönlichen Ent- 

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täuschung und Verzweiflung darüber, wie mit einem wichtigen Gesichtspunkt dieses Hauses um- 

gegangen wird. 

Dann hat die CSU-Stadtratsfraktion eine Reihe von sogenannten netzergänzenden Maßnahmen, 

die nach unserer Meinung und auch nach Ansicht vieler Experten notwendig sind, um das gesamte 

System MVV in München zu verbessern, vorgeschlagen. Die Mehrheit davon haben Sie über- 

nommen. Jetzt lese ich zur Sendlinger Spange, die für uns auch eine wichtige Bedingung war: 

Für die übrigen Elemente des Ausbaus der Sendlinger Spange liegen bereits Planungen 

bei der Deutschen Bahn vor, mit der vom Freistaat Bayern hinsichtlich der weiteren 

Schritte Gespräche geführt werden. 

Für uns war das ein Schritt, um mit den Planungen für die 2. Stammstrecke etwas gemeinsam auf 

den Weg zu bringen. In der nächsten Zeile heißt es: 

Die Sendlinger Spange ist jedoch nicht Gegenstand des Vorhabens 2. Stammstrecke und 

hat auch noch keinen entsprechenden Planungsstand erreicht. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich weiß nicht, wie Sie es sehen. Wir haben es damals 

eindeutig anders gesehen. Für uns waren diese Maßnahmen eine Bedingung, die man auf den 

Weg bringen muss, und zwar zeitgleich hinsichtlich der Realisierung. Es ist nicht als etwas anzu- 

sehen, was man nebenbei mitbehandelt. - (Beifall von der CSU) 

Weiter geht es mit dem Ausbau der Bahnstrecke Pasing-Eichenau. Auch dieser war für uns ein 

ganz wichtiger Punkt, genauso wie die Bahnstrecke Daglfing-Johanneskirchen. Hier geht es jetzt 

um Machbarkeitsstudien und dass man gemütlich irgendwelche Berechnungen anstellt. Meine 

sehr geehrten Damen und Herren, wer die Sprache solcher Vorlagen kennt und etwas Feingefühl 

hat, der weiß, dass mit solchen Formulierungen der Stadtrat hingehalten wird. Das war nicht in 

unserem Sinne! 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es geht weiter mit dem Bau des Regionalzughaltes 

Poccistraße mit der Option S-Bahn-Halt bei einem Störfall und dem weiteren Gleis für den S-Bahn- 

Betrieb am Ostbahnhof. Ich möchte nur sagen: Es ist völlig unbefriedigend, was in der Vorlage 

vorgetragen wird. Unser Kollege Dr. Kronawitter wird noch im Einzelnen darauf eingehen. 

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Es ist absolut nicht zufriedenstellend, was wir in dieser Vorlage zu jenen Gesichtspunkten, die 

diesem Haus zur 2. Stammstrecke besonders wichtig waren, vorgetragen bekommen. Aber wir 

werden Ihnen, Herr Oberbürgermeister, sowie Herrn Zeil und Herrn Seehofer den Rücken für die 

Verhandlungen stärken, nachdem Sie in diesem Haus und an anderer Stelle erklärt haben, es sei 

dringend erforderlich, dass eine breite Mehrheit zustimmt, um dieses Projekt aufs Gleis zu bringen. 

Warten wir's ab. Wir stärken Ihnen nach wie vor in einer Art Verantwortungsethik den Rücken. 

Ich habe es bewusst als Verantwortungsethik bezeichnet, weil wir auch beim Tagesordnungs- 

punkt 2 zustimmen werden. Allerdings konnte ich am Montag nur noch den Kopf schütteln und 

habe mich gefragt, ob ein Stadtrat einer Beschlussvorlage und damit einem Vorhaben zustimmen 

darf, wenn die eigene hundertprozentige Tochter Stadtwerke München GmbH im Schreiben vom 

15.11.2010 Vernichtendes und Grundsätzliches gegen die Art und Weise der Planung vorbringt. 

Die Stadtwerke München GmbH sind nicht die Kadertruppe der Stammstreckengegner, sondern 

hier handelt es sich um ein hundertprozentiges Tochterunternehmen dieser Stadt, in dem die 

Fachleute für den MVV sitzen. Die Stadtwerke München GmbH schreiben in ihrer Stellungnahme 

vom 15.11.2010: 

Absehbare Unterdimensionierung der baulichen Anlagen der S-Bahn und der Über- 

gangsbereiche zu den anderen Verkehrsanlagen auf Basis inkonsistenter Verkehrs- 

mengengerüste mit zu geringer Prognosewirkung. Der Prognosehorizont ist unter Be- 

rücksichtigung der drei Planfeststellungsabschnitte PFA 1 mit PFA 3 neu mit 2015 und 

2020 erstens nicht einheitlich für die Planungen gewährleistet und zudem nicht sach- 

gerecht. 

Der Planungshorizont 2020 ist also zu kurz gegriffen, er muss als nicht aussagekräftig angesehen 

werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf welcher Basis entscheiden wir uns denn für ein sol- 

ches Mammutprojekt mit entsprechenden Kosten? Offensichtlich auf der Basis nicht aussage- 

kräftiger Zahlen! Ich glaube, das versteht jeder: Ein Gremium wie der Stadtrat der Landeshaupt- 

stadt München kann doch nicht bei einem Projekt, bei dem es letztendlich um Milliarden Euro geht, 

auf der Basis nicht aussagekräftiger Zahlen entscheiden! Wo kommen wir denn hin, wenn es 

künftig Usus wird, dass wir auf der Basis derartiger Beschlussvorlagen solche schwerwiegenden 

Entscheidungen treffen? - (Beifall von der CSU) 

Es liegen für den Übergang von der S- zur U-Bahn keine Nachweise für deren verkehrliche 

Leistungsfähigkeit in Form von Personenstromanalysen vor. Das muss man sich einmal auf der 

Zunge zergehen lassen! Der Satz als solcher ist schon ein Hammer! Wir erinnern uns an die 

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Debatte, in der die CSU, die Grünen und auch die FDP unter viel Spott, Häme und der Schelte des 

Oberbürgermeisters sowie der SPD dargelegt haben, was sich von den Planungen 2001 bis zu 

den Planungen 2010 alles geändert hat und dass z. B. die 2. Stammstrecke nicht mehr so viele 

Haltepunkte wie die 1. Stammstrecke im innerstädtischen Bereich hat. Damals wurde uns gesagt, 

das macht nichts aus. Es reichten die drei Haltepunkte Hauptbahnhof, Marienplatz und Ostbahn- 

hof, denn die Menschen wollten hauptsächlich von außerhalb Münchens in die Stadt hinein und 

würden dann schon umsteigen. Hier wird die Fähigkeit des Haltepunktes Hauptbahnhof, kompati- 

bel mit den U-Bahnhöfen zu sein, infrage gestellt. Das heißt, die Verknüpfung mit dem restlichen 

MVV-Netz ist überhaupt nicht gegeben. 

Dann heißt es in dem Schreiben weiter: 

Die Bahnsteige an den U-Bahnhöfen sind heute schon zu eng, und während der Bauzeit, 

die nicht kurz sein wird, ist die Verkehrssicherheit des Umsteigens nicht mehr gewähr- 

leistet. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist einfach der totale Hammer und normalerweise 

ein Aus für jede Zustimmung zur Vorlage. Ich erspare Ihnen jetzt den weiteren Vortrag über Rest- 

durchgangsbreiten, Überlastung und nicht sicheres Betreiben. Es steht alles in der Vorlage. Herr 

Kollege Reissl hat es anscheinend gelesen. Ich bin gespannt, was er nachher dazu sagen wird. 

Also, es ist frappierend, was uns hier zum Planfeststellungsabschnitt West vorgetragen wird. 

Dann ist am Montag noch ein kleiner Nachtrag gekommen. Hierbei geht es um den Planfest- 

stellungsabschnitt Ost. Das ist jener, der zuletzt mit heißer Nadel umgeplant wurde. Hier heißt es 

von den Stadtwerken: 

Darüber hinaus stellt sich für die Stadtwerke München GmbH ein Konflikt im Hinblick auf 

die Anbindung des aktuellen Planfeststellungsabschnitts 3 neu an den Planfeststellungs- 

abschnitt 2 dar: Ein Abgleich mit den Planunterlagen zum PFA 3 alt ergibt eine 

Achsverschiebung der beiden neu zu errichtenden Streckentunnel im PFA 3 neu. Wegen 

dieser neuen Achslage sowie der unterschiedlichen Elementfolge ist aus unserer Sicht 

eine Inkompatibilität mit der durch Planfeststellungsbeschluss vom 24.08.2009 fest- 

gestellten Planung in PFA 2 gegeben. Da uns von der Einleitung eines Planänderungs- 

verfahrens zum PFA 2 nichts bekannt ist, führt die genannte Inkompatibilität dazu, dass 

die Planung für den Planfeststellungsabschnitt 3 Haidhausen neu aus Sicht der Stadt- 

werke derzeit nicht planfeststellungsfähig ist. 

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, was wird uns hier an Planung vorgelegt, und welche 

Bedeutung hat es im Hinblick auf die Zeit? Es war ja immer ein entscheidendes Argument, dass 

der Stadtrat endlich entscheiden muss und es wahnsinnig pressiert. Was soll es bedeuten, wenn 

uns so etwas am Montag als Nachtrag zu Gesicht kommt? Auf was sollen wir denn unsere Ent- 

scheidung stützen können? Ich möchte das einmal wissen. 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben immer deutlich gemacht, dass wir die U-Bahn- 

Verlängerung von Laim nach Pasing haben wollen. Deshalb werden wir das auch heute noch ein- 

mal einbringen. Für uns ist es eine "Sowieso-Maßnahme", eine Maßnahme, die wir dringend brau- 

chen, um unser Personennahverkehrssystem aufrecht zu erhalten. Ich weiß, dass dieses von der 

Mehrheit angesichts der vorbehaltlosen Tram-Euphorie in diesem Haus nicht so gesehen und 

immer stiefmütterlich behandelt wird. Wir sind ja froh, dass mittlerweile zumindest gewisse Fort- 

schritte bei der Planung der U 5 erreicht worden sind. Diese Maßnahme gehört für uns auch dazu, 

wenn es um das ÖPNV-System im Ganzen geht. 

Ich fasse noch einmal zusammen: Bis auf jene drei Kollegen, die schon letztes Mal abweichend 

gestimmt haben, werden wir weiterhin diesem Vorhaben grundsätzlich zustimmen und dem Ober- 

bürgermeister den Rücken stärken, aber das, was uns mit dieser Vorlage zugemutet und an 

Fragen gerade von den Stadtwerken aufgeworfen wird, ist mehr als frappierend. Eigentlich 

müssten wir eine Vertagung beantragen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass bis zum 

01.12.2010 eine Stellungnahme vorliegen muss, da sonst eventuelle Rechte später nicht mehr 

geltend gemacht werden können. Deshalb beantragen wir keine Vertagung und behelfen uns mit 

Änderungsanträgen, mit denen wir gewisse Dinge verstärken und diese Kritik auch noch einmal 

zum Ausdruck bringen. Eigentlich aber ist es eine Frechheit, was uns als Beschlussvorlage unter- 

breitet wird. Es ist auch eine Frechheit, wie die Planung weiter betrieben wurde. 

StR Dr. Mattar: 

Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren! In der Tat sind diese Vorlagen eine Zumutung 

für den Stadtrat, wobei der Grund natürlich nicht beim Planungsreferat, sondern insbesondere an 

der „grottenschlechten“ Arbeit der Bahn liegt. Das muss man einmal klar sagen. Hier braucht man 

dem, was Stadtrat Josef Schmid gesagt hat, nichts hinzuzufügen. Man muss fast den Eindruck 

haben, dass die Bahn prinzipiell solche Planungen vorlegt. Wenn dann erklärt wird, man könne 

alles wieder heilen, so ist dieses mehr als erstaunlich. 

Sehr deutlich muss man auch sagen, dass ein Prinzip dahintersteht, um hier in diesem Stadtrat 

eine Mehrheit zusammenzubasteln. Die CSU wurde über den Ministerpräsidenten zu dieser Ent- 

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scheidung gelockt, und die Grünen wurden vom Oberbürgermeister mit der Regionalverkehrstaug- 

lichkeit, die von vornherein unrealistisch war, unter Druck gesetzt. Sie haben sich hier einkaufen 

lassen. - (StR Benker: Geschwätz!) - Das ist kein Geschwätz, sondern Ihr Machterhalt geht Ihnen 

über alles. Das haben wir auch bei Olympia gesehen. Ihnen geht es nur darum, dass Sie dabei 

sind. In der Sache könnten Sie es gar nicht mittragen, weil es "völlig daneben“ ist. 

Es ist noch einmal klar zu sagen: Wir als FDP-Fraktion werden mit Ausnahme des Kollegen 

Dr. Bertermann, der in einer ähnlichen Situation wie die Kollegen der CSU ist, heute zustimmen. 

- (StR Benker: Widerlicher Machterhalt von Herrn StR Dr. Bertermann!) 

Ich habe das sehr genau differenziert. - (StR Benker: Ja, ja.) - Die CSU wurde vom Herrn Minister- 

präsidenten, und der Kollege Herr Dr. Bertermann von unserem Wirtschaftsminister davon zu 

überzeugen versucht, dass dieses Konstrukt sinnvoll ist. - (Zwischenrufe von StR Benker und 

StRin Dietrich) - Nur ihr bei den Grünen, ihr wart nie davon überzeugt. Es gibt ja immerhin drei aus 

der Fraktion der Grünen, die dem nicht gefolgt sind und es abgelehnt haben. Aber es gab auch 

mehrere unter Ihnen, die sich nur aufgrund der Regionaltauglichkeit zu einem Votum für die zweite 

Stammstrecke gewinnen ließen. Heute wissen wir, dass dies nur eine Chimäre ist. Das Gleiche gilt 

für weitere Dinge, wie z. B. die Sendlinger Spange. Diese wird einfach weggeschoben - in ein ge- 

trenntes Planfeststellungsverfahren. 

Wir sehen genau, dass der Ausbau der Außenäste auf der Strecke bleibt. Wir wissen alle, dass die 

Probleme auf der Stammstrecke zu 80 % im Bereich der Außenäste entstehen. Und nun wird ganz 

locker gesagt: „Wir müssen erst einmal die 2. Stammstrecke schaffen und anschließend die 

Außenäste bauen.“ Leider haben wir anschließend kein Geld mehr. Das wissen wir genau, deshalb 

stocken doch diese Verhandlungen. Der Bahnknoten München befindet sich zwar auf der höchs- 

ten Prioritätsstufe. Nur umfasst diese Stufe Projekte im Umfang von 26 Mrd. €. Bundesweit stehen 

8 Mrd. € zur Verfügung. Wir wissen ganz genau, dass es um die entscheidende Frage der Priori- 

tätensetzung geht. Hier täuschen wir uns - oder wir befinden uns in einem Wolkenkuckucksheim 

und glauben, dass wir dies alles realisieren können. Nein, ich denke, wir müssen Prioritäten 

setzen. 

Die Entscheidung für den Ausbau der S 8 zum Flughafen haben wir mitgetragen, weil wir dies 

- auch in städtebaulicher Hinsicht - für eine sinnvolle Maßnahme halten. Ich würde gerne von den 

Vertretern des Verkehrsministeriums und der Bahn wissen, wann wir denn endlich mit dem Gut- 

achten rechnen können, das die Untertunnelung betrifft, bzw. wie die lärmoptimierte Lösung aus- 

sehen und was sie kosten wird. Dies wäre eine rein sachliche Frage an die Vertreter des 

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Ministeriums und der Bahn. 

Die Änderungsanträge, die von CSU und Grünen eingebracht werden, sind inhaltlich deckungs- 

gleich. Wir sehen diese als sinnvoll an und werden sie auch unterstützen. Wir werden aber bei 

unserer grundsätzlichen Haltung zur 2. Stammstrecke bleiben. 

Zum letzten Punkt, zu der Frage Ratsbegehren bzw. Bürgerbegehren. Die Bürgerversammlung in 

Haidhausen hat dies vorgeschlagen. Auch wir haben versucht, mit Ihnen, den Fraktionen, ins Ge- 

spräch zu kommen. Sie haben es abgelehnt, darüber zu diskutieren. Die einen meinten, es würde 

rechtlich nicht gehen, die anderen sagten: Das wollen wir alles inhaltlich nicht. Die Vorlage ist der 

reinste „Pirouettentanz“. Man sagt, dieses Bürgerbegehren zum Transrapid sei kein Bezugsfall, 

weil der Transrapid nur für die Münchner Bevölkerung war und nie irgendeine regionale Funktion 

hatte. Das ist lächerlich hoch drei! - (Beifall der FDP) - Denn gerade der Transrapid hatte eine weit 

über die Stadt hinausreichende Funktion. Für jeden der in Garmisch, in Augsburg oder am Haupt- 

bahnhof ankommt, hätte der Transrapid einen Vorteil geboten. Wenn überhaupt, dann hätte man 

dies sicherlich nie in München entscheiden dürfen, sondern nur regional. Aber nun zur 2. Stamm- 

strecke zu sagen, dies könne man nur regional lösen, das ist absolut lächerlich. - (Beifall der FDP) 

Wir sehen, dass durch die 2. Stammstrecke keine Verbesserungen in der Region stattfinden. Die 

Außenäste werden nämlich eben nicht ausgebaut, wie z. B. die Bereiche Pasing, Eichenau oder 

die Strecke vom Ostbahnhof nach Markt Schwaben. Daher ist diese Begründung vorgeschoben. 

Es ist politisch nicht gewollt, die Bürger einzubeziehen. Wir sagen, es ist wirklich der letzte Mo- 

ment, um dies zu tun. Aber wir wissen ja aus Stuttgart, dass besonders die SPD so etwas dann 

fordert, wenn die Sache gelaufen ist. - (Beifall der FDP) - Ich erwarte nichts anderes von der 

Landes-SPD, als dass sie im Jahre 2012 einen Bürgerentscheid für München fordert. Etwas Ähn- 

liches nehme ich auch bei der grünen Basis an, die ebenfalls dazu neigt, Entscheidungen zu 

treffen, wenn alles schon gelaufen ist - siehe Olympia. Ein Bundesparteitagsbeschluss, wenn alle 

Gremien zugestimmt haben, ist nur lächerlich. - (Beifall von StR Prof. Dr. Hoffmann) - Aber dies 

wird wahrscheinlich bei Ihnen auch im Hinblick auf den Bürgerentscheid passieren: Sie werden im 

Jahre 2012 oder 2013, wenn Wahlen anstehen, diese Forderung erheben. Nur, dann sind Sie 

wirklich absolut unglaubwürdig. 

Jetzt würde noch die Möglichkeit bestehen, dies durchzuführen. Es ist wirklich die allerletzte Mög- 

lichkeit. Auch ein Sammeln von Unterschriften bringt nichts, weil es eine Verzögerung bis in den 

Sommer oder Herbst gäbe. Es wäre nur durch ein Ratsbegehren möglich, dies noch im ersten 

Quartal des nächsten Jahres umzusetzen. Wenn dies von Rot-Grün und leider auch von der CSU 

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politisch nicht gewollt ist, dann bedauern wir das sehr, und wir haben damit diese Chance vertan. 

Denn wir sehen ja in Stuttgart, was diese Schwierigkeiten bringen. Ich möchte jeden unserer 

Ehrenbürger davor bewahren, hier als Schlichter auftreten zu müssen. Dieses sollten wir ihnen 

wirklich nicht antun. Wir sollten jetzt eine Befragung durchführen. Deshalb werden wir der dritten 

Vorlage nicht zustimmen. - (Beifall der FDP) 

OBM Ude: 

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die beiden oppositionellen Redner haben wirklich eine derart 

kabarettistische Qualität an den Tag gelegt, dass ich mich dafür bedanke, dass dies mittlerweile 

als Stilmittel anerkannt wird. - (Zwischenrufe - Heiterkeit - StR Dr. Mattar: Dafür sind Sie doch zu- 

ständig!) - Aber den Vorwurf der Zumutung an die Adresse des Planungsreferates kann ich wirklich 

nicht im Raum stehen lassen. Hier ist schon so viel vernebelt worden, dass man an die tatsäch- 

lichen Grundbedingungen erinnern muss. 

Der Kollege J. Schmid hat so getan, als ob das Planungsreferat und der Oberbürgermeister für die 

S-Bahn-Planung zuständig wären und dabei mangelhafte Arbeit ablieferten. Das ist wirklich un- 

fassbar! - (Zwischenruf von StR J. Schmid) - Wenn es nicht als komödiantischer Auftritt verstanden 

werden sollte, sondern wirklich als politische Meinungsäußerung, dann muss man hier einige Tat- 

sachen in Erinnerung rufen. Es handelt sich um ein seit über zehn Jahren versprochenes Projekt 

der nunmehr schwarz-gelben Staatsregierung. Die CSU hat im halben Jahrhundert ihrer Allein- 

herrschaft versäumt, den Ausbau der S-Bahn zeitgerecht zustande zu bringen. Nach jahrzehnte- 

langen Versäumnissen der CSU-Alleinregierung haben wir es jetzt mit dem größten Infrastruktur- 

Projekt der schwarz-gelben Regierung zu tun, wie sie selbst sagt. Ich empfehle die Lektüre der 

Presseerklärung zum Ministerratsbeschluss. Es ist das größte und bedeutendste Infrastruktur- 

Projekt für die verkehrliche Leistungsfähigkeit der ganzen Region. 

Für die Finanzierung ist der CSU-Verkehrsminister einer schwarz-gelben Bundesregierung zu- 

ständig. In der Tat laufen die Verhandlungen zwischen der schwarz-gelben Regierung in München 

und der schwarz-gelben Regierung in Berlin sehr schleppend. Das kann man bedauern. Man kann 

auch versuchen, Stichworte und Argumente für einen baldigen Erfolg dieser Finanzverhandlungen 

zu liefern. Aber es ist doch wirklich nicht nur Chuzpe, sondern schon absurdes Theater - um nicht 

zu sagen: Schmierentheater -, wenn der Sprecher der CSU hier sagt, der schleppende Verlauf der 

Finanzverhandlungen zwischen der schwarz-gelben Regierung Bayerns und der schwarz-gelben 

Regierung in Berlin sei dem sozialdemokratischen Oberbürgermeister vorzuwerfen! - (Beifall von 

SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) - Ich begrüße es durchaus, wenn Sie sich mit mir auf dem 

Gebiet des Kabaretts messen wollen, aber Sie sollten dies nicht bei der Vollversammlung ver- 

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suchen, sondern vielleicht einmal bei Tollwood. - (Zwischenruf von StR J. Schmid) - Das war ab- 

surdes Theater: „Herr Oberbürgermeister, wo bleibt die Finanzierung?“ Das ist Verhandlungs- 

thema - ich sage es noch einmal - zwischen dem FDP-Verkehrsminister Bayerns und dem CSU- 

Verkehrsminister des Bundes. Wenn Sie der Meinung sind, dass die schwarz-gelbe Regierung im 

Freistaat und im Bund nichts zusammenbringt, dann sagen Sie es ruhig. - (Zwischenruf von StR J. 

Schmid) - Aber machen Sie nicht den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, der seit 15 Jahren 

den Ausbau der S-Bahn fordert, für das eigene Total-Versagen verantwortlich! - (Beifall von SPD 

und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) 

Ich gehe in der Tat mit den Regierungen etwas fairer und sorgfältiger um als Sie. - (StR Quaas: Ha 

ha!) - Das ist beim Thema S-Bahn inzwischen schon ein langjähriger Brauch. Ich weiß, wie schwer 

es für den Freistaat ist, bei knapper werdenden Haushaltsmitteln große Investitionsvorhaben finan- 

ziert zu bekommen. Ich begrüße deshalb eine Viel-Parteien-Koalition für dieses wichtige Infra- 

struktur-Projekt. Ich versuche, die Staatsregierung zu unterstützen. Wir haben mit der Olympia- 

Bewerbung ein ganz wichtiges Argument geliefert, um vielleicht sogar eine Sonderfinan-zierung zu 

bekommen. - (StR Dr. Mattar: Dann sollte es auch vorher fertig werden!) - Ich halte es für absurd, 

einerseits auf eine Sonderfinanzierung zu hoffen - was ich mit der Bayerischen Staatsregierung tue 

- und gleichzeitig dauernd zu betonen: Eigentlich, liebe 15 Bundesländer, die es in Deutschland 

auch noch gibt, halten wir das Projekt selbst für Quatsch. Das ist die Vorgehensweise der CSU- 

Fraktion. Sie sagen: „Eigentlich, wenn wir nach unserer Meinung und Überzeugung abstimmen 

dürften, was wir aber leider nicht dürfen, dann wären wir auch gegen dieses Projekt.“ Ich kann nur 

sagen, ein so trostloses Bild hat bei der Vertretung regionaler Interessen noch keine Kommunal- 

fraktion abgegeben. - (Beifall der SPD) 

Stellen Sie sich einmal vor, beim Windhundrennen von 16 Bundesländern, die alle die schnellsten 

sein wollen, kommt einer daher und sagt: „Wir halten unser überdimensional großes Projekt, das 

teurer ist als alle Projekte anderer Bundesländer, selbst für grottenschlecht“ - das sagt Herr Dr. 

Mattar - „bzw. für eigentlich abstimmungsbedürftig“ - das sagt Herr J. Schmid. - (StR Dr. Mattar: 

Die Planung! - StR Prof. Dr. Hoffmann: Die Planung ist schlecht, das sagen sogar die Stadtwer- 

ke!) - „Grottenschlecht“ war die Charakterisierung des Projekts, der Planung. Damit kann man 

einem Finanzwunsch natürlich richtig Nachdruck verleihen: Liebe 15 Bundesländer, verplempert 

Milliarden-Beträge für eine grottenschlechte Planung! Darum bittet Euch Schwarz-Gelb im Münch- 

ner Rathaus. - (Zwischenrufe aus den Reihen der FDP) - Sie haben das Thema „Wie kann man 

den finanziellen Erwartungen Nachdruck verleihen?“ selbst zur Sprache gebracht. Ich sage: Düm- 

mer hat noch keine Stadt versucht, an Bundesmittel zu kommen, als CSU und FDP es hier im 

Haus tun. Sie distanzieren sich von einem Projekt der schwarz-gelben Regierung in Bayern, die 

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zur Zeit Gelder der schwarz-gelben Regierung im Bund bekommen möchte. - (Zwischenruf von 

StR Prof. Dr. Hoffmann) - Das ist schwarz-gelbes Kasperltheater zulasten der Fahrgäste des 

Münchner Verkehrsverbundes. - (Beifall der SPD) 

Außerdem kritisieren Sie, dass Sie hingehalten werden. Das kritisieren wir, mit Verlaub, seit 15 

Jahren. Aber dann benennen Sie doch die politische Verantwortung! Sie tun hier so, als ob der 

Vorwurf, die S-Bahn-Fahrgäste würden seit Jahren hingehalten, ein Vorwurf gegen das Münchner 

Planungsreferat oder den Münchner OB wäre. Hingehalten werden Sie seit 15 Jahren von der 

Bayerischen Staatsregierung. Wobei ich sage: Ich weiß, mit wie vielen Widersachern sie schon in 

den eigenen Reihen zu kämpfen hat, so dass man ihr den langsamen Fortgang nicht zum Vorwurf 

machen kann. Aber ausgerechnet diejenigen, die das Projekt als Heckenschützen bekämpfen, 

beklagen jetzt, dass es nicht schnell genug über die Bühne gehe. Das ist schon eine besondere 

Chuzpe. 

Es ist wahr, dass in den Vorlagen und den Anlagen heute auch kritische Themen angesprochen 

werden. Aber dazu kann ich nur sagen: Die Stadt versucht hier, in konstruktiver Weise zu Ver- 

besserungen zu kommen. Der Kollege J. Schmid hat die Regionalverkehrstauglichkeit angespro- 

chen. Ihnen ist doch aus der Vorlage bekannt, dass der Vorschlag, den Tunnel regionalverkehrs- 

tauglich auszugestalten, von der Stadtratsmehrheit unterstützt wird! Ihnen ist bekannt, dass ich 

- übrigens auf Anregung der Kollegin Nallinger - den Verkehrsminister auch noch einmal brieflich 

gebeten habe, sich persönlich einzuschalten, damit die Regionalverkehrstauglichkeit tatsächlich 

beachtet wird. Ich komme mir hier langsam wirklich wie auf einem Karnevalsfest vor: CSU und 

FDP beschimpfen mich, weil meine Forderungen und Briefe vom Bayerischen Verkehrsminister 

und vom Bundesverkehrsminister nicht schnell genug aufgegriffen und in die Tat umgesetzt wer- 

den. - (StR Dr. Mattar: Die Regionalverkehrstauglichkeit war eine Täuschung!) - Die Regional- 

verkehrstauglichkeit ist keine Täuschung, sondern dies ist ein Projekt. Es ist das einzige große 

Projekt, das die FDP in Bayern hat, nämlich der leistungsfähige Ausbau der S-Bahn. Dies sagt ihr 

Minister selbst. - (StR Dr. Mattar: Er hat gleich gesagt, dass die Regionalverkehrstauglichkeit so 

nicht machbar ist!) - Er hat mir brieflich bestätigt, dass der Freistaat dies sicherstellen wird, und ich 

vertraue darauf, dass er dies tut. 

Dann gibt es Einwendungen, die sich auf Fachebene bei den Tochtergesellschaften ergeben ha- 

ben. Sie sind nicht so bedeutsam beim Gasteig, aber sehr gewichtig bei der Münchner Verkehrs- 

gesellschaft. Und nun erleben wir hier das „Überraschungsei“, dass die CSU sich als Sprachrohr 

der Münchner Verkehrsgesellschaft gegen den Freistaat Bayern andient. Dies ist eine Über- 

raschung. Wir haben diese Bedenken längst auf Fachebene vortragen lassen. Das ist den Pla- 

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nungsbeteiligten von der Stadt München und ihrer Tochtergesellschaft mitgeteilt worden. Kritisie- 

ren Sie doch, dass Ihre Staatsregierung dies nicht aufgegriffen hat, und reden Sie nicht davon, 

dass die Beschlussvorlage des Planungsreferates eine Zumutung sei! - (StR J. Schmid: Sind Sie 

nun für die Beschlussvorlagen verantwortlich?) - Nein, hier darf ich eine kommunalrechtliche Nach- 

hilfeunterrichtseinheit einbauen: Für die Beschlussvorlagen sind die berufsmäßigen Stadträte zu- 

ständig, die nicht an ein Weisungsrecht gebunden sind. Aber die Beschlussvorlagen haben meine 

volle Unterstützung, weil ich dafür bin, dass das Projekt des S-Bahn-Ausbaus, das Schwarz seit 

15 Jahren und Gelb seit 2 Jahren den Bürgern versprochen hat, wirklich realisiert wird. 

Deswegen haben ich schon vor Monaten die DB ProjektBau GmbH und den Freistaat eingeladen, 

um in Dienstbesprechungen sicherzustellen, dass die Bedenken der MVG aufgegriffen werden. 

Dies ist in der Tat noch nicht in voll befriedigender Weise geschehen. Hier muss unserer Meinung 

nach nachgebessert werden. Aber ich verwahre mich wirklich gegen Josef Schmids Kasperltheater 

- dass die CSU sich erdreistet, die Kritik der Stadt München an Planungsprozessen des Freistaa- 

tes Bayern parteipolitisch ausschlachten zu wollen. Das ist doch dreist, was Sie hier versucht ha- 

ben, nämlich die Zerrissenheit Ihrer Fraktion, die keine einheitliche Meinung hat, zu kaschieren, 

indem Sie auf dem Planungsreferat herumhacken. Dieses hat hier im Sinne der Münchner Bürger- 

schaft und der Fahrgäste eine sachliche Stellungnahme zur Planung des Freistaates Bayern ab- 

zugeben. Mit nichts anderem haben wir es zu tun. Ich darf also feststellen, was hier geäußert wird 

- etwa an Kritik der Stadtwerke -, haben wir längst brieflich und bei Dienstbesprechungen in mei- 

nem Amtszimmer mit der Erwartung vorgetragen, dass es auch noch aufgegriffen werden möge. 

- (Zwischenrufe) - Außerdem haben wir auch die Wünsche nach Regionalverkehrstauglichkeit in 

Stadtratsbeschlüssen und in Oberbürgermeister-Briefen vorgetragen. Sie werden es nicht schaf- 

fen, sich als Urheber von Initiativen der Stadtverwaltung und der von Ihnen so geliebten Stadt- 

werke München darzustellen. Sie haben zur Kenntnis genommen, was wir längst durchgeführt 

haben. Kritik gibt es allenfalls - wenn es sie gibt - an den Verantwortlichen. Das ist, parteipolitisch 

betrachtet, Ihre „Hausnummer“ und niemand sonst. 

Damit wäre ich am Ende, wenn Herr Dr. Mattar nicht auch einen kabarettistischen Beitrag geleistet 

hätte. Sie haben immerhin - das rechne ich Ihnen hoch an - daran erinnert, dass es gar keine Pla- 

nung des Planungsreferates ist, sondern der DB ProjektBau GmbH. Dies war schon einmal be- 

merkenswert. - (StR Dr. Mattar: Und diese ist grottenschlecht. Da sind wir uns doch einig!) - Gut, 

sie hat noch einzelne Mängel, die im Planfeststellungsverfahren behoben werden müssen. Das ist 

übrigens bei jeder Planung der Fall. - (Zwischenrufe) - Es ist doch absurd! Einerseits fordern wir 

ein Planfeststellungsverfahren, damit noch Zehntausende Bürgereinwendungen aufgegriffen 

werden können. Andererseits heißt es: Wenn noch Wünsche da sind, die aufgenommen werden 

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müssen, kann man im Umkehrschluss sagen, die ganze Planung war schlecht. Dann müssen Sie 

sagen, dass Sie mit der einen Röhre zufrieden sind und keine zweite wollen - auch für die nächs- 

ten Jahrzehnte nicht. - (Zwischenruf) - Ich sehe das mit den Landräten der CSU, mit der Staats- 

regierung und mit dem Bundesverkehrsminister anders. Ich sage, wir brauchen eine zweite Röhre. 

Wenn eine Straße täglich aus den Nähten platzt, dann baut man auch eine neue Spur und sagt 

nicht, sie solle für die nächsten Jahrzehnte ausreichen. - (Zwischenrufe) - Dies ist bei jeder Auto- 

bahn, und jetzt sogar bei der Verkehrsanbindung Garmisch-Partenkirchen, wirklich der Stand der 

Technik. 

Herr Kollege Dr. Mattar, bei Ihnen hat mich eines fasziniert: Sie trauen sich wirklich - das ist schon 

wieder als Mut bewundernswert -, der grünen Fraktion Vorwürfe zu machen, weil Sie hier anders 

abstimmt als im Landtag. - (StR Dr. Mattar: Das habe ich nicht gesagt!) - Was haben Sie die Grü- 

nen beschimpft, dass sie bei dem Olympia-Votum bleiben, dass sie bei ihrer Überzeugung bleiben, 

obwohl andere Parteiebenen anders abstimmen. - (StR Dr. Mattar: Die Basis!) - Das haben Sie 

furchtbar angeprangert. Und heute reden Sie über die S-Bahn-Röhre, die von Ihrer Landtagsfrak- 

tion ebenso einhellig - ich komme gleich auf die Feinheiten - befürwortet wird. - (Beifall von SPD 

und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) - Herr Dr. Mattar, ist Ihnen diese Absurdität bewusst, dass Sie 

über die Grünen sagen, es ist schändlich, wenn man im Münchner Rathaus anders abstimmt als 

anderswo? Das sagen Sie ausgerechnet beim Thema S-Bahn, wo Sie entgegengesetzt zur FDP 

im Bayerischen Landtag abstimmen. So kann man auch Politikverdrossenheit erzeugen: indem 

man moralische Gesetze verkündet ... - (Zwischenruf von StR Dr. Mattar - Beifall von SPD und 

Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) - Sie verkünden ein moralisches Gesetz, gegen das Sie im gleichen 

Atemzug verstoßen. - (Zwischenruf von StR Dr. Mattar - StR Reissl: Herr Dr. Mattar, seien Sie 

doch nicht so aufgeregt! - Unruhe) 

Am dollsten kommt das in Gestalt des Kollegen Dr. Bertermann zum Ausdruck, den ich ja sehr 

schätze. Ist denn das Kasperltheater der FDP in Fragen der S-Bahn noch zu übertreffen? - (Zwi- 

schenrufe - anhaltende Unruhe) - Ich wüsste nicht einmal gedanklich, wie man es übertreffen 

könnte. Sie sind im Landtag einstimmig dafür, und Sie wären gerne im Stadtrat einstimmig dage- 

gen. Sie haben jetzt aber das Problem, dass ein Stadtrat auch im Landtag sitzt. Deswegen haben 

Sie leider keine Einstimmigkeit, weil Herr Dr. Bertermann im Rathaus und im Landtag nicht unbe- 

dingt entgegengesetzt abstimmen kann. Davor habe ich großen Respekt. Aber Sie sagen dann, 

jemand, der anders abstimmt, als seine Partei, dem gehe es ja nur um Machterhalt und niedrigste 

Beweggründe. Also bitte, wägen Sie ihre Worte ab. Sie sitzen hier nicht in einem, sondern in 

mehreren Glashäusern. - (Beifall von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) 

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Jeder Stein, der von Schwarz oder Gelb oder beiden heute geworfen wird, trifft die Bayerische 

Staatsregierung, den Bayerischen FDP-Verkehrsminister oder den CSU-Bundesverkehrsminister. 

Wenn Sie bei diesem Thema sagen würden - solche Themen haben wir auch: „Die Lage ist un- 

übersichtlich und unerfreulich, lassen wir es möglichst schnell über die Bühne gehen!“, dann hätte 

ich dafür volles Verständnis. Aber dass Sie hier großes Kasperltheater inszenieren, kann man 

Ihnen nicht durchgehen lassen. - (Beifall von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) 


Herr Oberbürgermeister, habe ich Folgendes in diesem exaltierten Wortschwall voller Polemik 

richtig herausgehört? Sie haben bei der letzten Debatte noch eindringlich auf alle eingepeitscht, 

wenn nicht eine große Mehrheit dafür sei, gebe es gar kein Projekt. Gehen Sie selbst nun von 

keiner Finanzierung bzw. - das war mir etwas unklar in ihren Ausführungen - nur noch von einer 

Finanzierung im Rahmen eines Sonderbudgets für Olympia aus? Dies ist die erste Frage. 

Die zweite Frage lautet: Habe ich richtig gehört, dass Sie gerade zum Schluss noch einmal betont 

haben, dass es für Sie lediglich kleine Mängel der Planung gebe, die die Zustimmungsfähigkeit 

überhaupt nicht berührten? Es wurde festgestellt, dass eine Inkompatibilität besteht, dass die Pla- 

nung derzeit nicht planfeststellungsfähig ist, dass die Planungshorizonte nicht aussagefähig sind, 

dass keine ausreichenden Personenstromanalysen vorliegen, dass die U-Bahn-Anlagen überlastet 

und nicht sicher zu betreiben sind usw. Ich muss die Frage stellen, ob dies für Sie kleine Mängel 

sind? - (Beifall der CSU) 

OBM Ude: 

Ich gehe von der Aufrichtigkeit der Bayerischen Staatsregierung aus: Sie hat wiederholt und auch 

in schriftlichen Erklärungen bekanntgegeben, dass die Finanzverhandlungen auf einem guten Weg 

seien und die Olympia-Bewerbung sogar die Chance einer Sonderfinanzierung eröffne. Ich komme 

mir aber auf Dauer komisch vor, wenn ich hier als der letzte Verteidiger, der den Erklärungen der 

Staatsregierung Glauben schenkt, hingestellt werden sollte. Diese Zerrüttungen der Verhältnisse 

auf Stadt- und Landesebene könnten mich irgendwann überfordern. Solange ich kann, werde ich 

die Bayerische Staatsregierung gegen die Fraktionen von CSU und FDP im Münchner Stadtrat in 

Schutz nehmen. - (Beifall der SPD-Fraktion - StR Quaas: 

Landesbank?) - Bei der Landesbank 

kann und will ich es nicht! Es erstaunt mich jedoch, dass Sie auch dieses Thema hier einbringen. 

Sie scheinen sich im Moment in einem masochistischen Lustrausch zu befinden. - (Heiterkeit im 

Saal; StR Quaas: Wir haben gelernt …) - Zur zweiten Frage: Ich halte die Bedenken für so gravie- 

rend, wie gerade ausgeführt, dass ich deswegen die DB ProjektBau GmbH und das Verkehrs- 

ministerium zu Dienstbesprechungen in mein Amtszimmer eingeladen habe, weil noch Bedenken 

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der Stadtwerke ausgeräumt werden müssen. Dies ändert für mich jedoch nichts an der Notwendig- 

keit und Richtigkeit der zweiten Röhre, die grundsätzlich befürwortet und befördert werden muss. 

StRin Nallinger: 

Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, dass ich demnächst einen 

Antrag auf Quotierung der Rednerliste stelle, nachdem sich so viele Stadtratskolleginnen und 

-kollegen hier hineindrängen und den Ablauf ein wenig durcheinanderbringen. 

Herr Dr. Mattar, Sie haben heute ausgeführt, dass wir Grünen lediglich von unserem Koalitions- 

partner SPD getrieben und unter Druck gesetzt worden seien, weshalb wir uns noch schnell haben 

die Regionalzugtauglichkeit einfallen lassen. Nein, Herr Dr. Mattar, es war völlig anders! Anfang 

dieses Jahres wäre ansonsten das größte Nahverkehrsprojekt der Bundesrepublik Deutschland an 

die Wand gefahren worden. Sie hätten das zusammen mit Ihrer Fraktion zu verantworten gehabt. 

- (Beifall von Bündnis 90/Die Grünen/RL) - Das war unsere Motivation. 

Ich glaube, dass in diesem Hause oder auch in der Öffentlichkeit niemand daran zweifelt, dass wir 

die Partei sind, die für den Ausbau des Umweltverbundes und des öffentlichen Verkehrs steht. Sie 

werden doch hoffentlich Verständnis dafür haben, dass wir im Stadtrat beim größten Nahverkehrs- 

projekt der Bundesrepublik Deutschland nicht zusehen können, wie dieses Projekt an die Wand 

gefahren wird. Wir haben jedoch immer Stellung bezogen und betont, dass wir als wesentliche und 

beste Maßnahme den Ausbau des Südrings sehen. Wir haben allerdings auch klar und deutlich 

dargestellt, wenn wir hierfür keine Mehrheit finden, bringen wir uns konstruktiv bei diesem Projekt 

ein und haben seit März 2010 Nachbesserungen eingefordert. 

Sehr geehrter Herr Dr. Mattar, ich bin natürlich schon skeptisch, wenn uns gerade von der FDP 

vorgeworfen wird, dass wir den Ausbau des Nahverkehrs nicht ernst nehmen würden. Ich glaube, 

sowohl in der Stadt München als auch auf anderen Ebenen sticht Ihre Partei nicht gerade dadurch 

hervor, für den Ausbau des Nahverkehrs und des Umweltverbundes einzutreten. Vielmehr wollen 

Sie den Autoverkehr fördern. Bei Ihrem Vorgehen - und damit dem Inkaufnehmen, dass wir eines 

der wichtigsten Nahverkehrsprojekte an die Wand gefahren hätten - kann man schon über Ihre 

wahren Gründe spekulieren. Warum setzen Sie sich für ein Projekt ein, das derzeit politisch tot ist? 

Zu unseren Forderungen vom März dieses Jahres gebe ich den Vorrednern insofern recht, dass 

wir mit unseren Forderungen im März klar zum Ausdruck gebracht haben, wie wir den Tunnel 

unterstützen: Wir sind dafür, wenn er verkehrlich sinnvoll ist, der zukünftigen Nachfrage gerecht 

wird, die wirkliche Verkehrsverpflichtung widerspiegelt und dieses Konzept umsetzt. Für uns war 

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deutlich, dass es hier ausdrücklich auch um die europäische Metropolregion geht und deswegen 

erhebliche Nachbesserungen vorgenommen werden müssen. Wir waren nicht einverstanden mit 

dem Starterkonzept von Staat und Bahn, nämlich mit diesem wenig ambitionierten Konzept, das 

ungefähr 10 % mehr Fahrten in den neuen Tunnel bringt. Für drei zusätzliche Fahrten pro Stunde 

lohnt sich der bauliche Aufwand nicht. Wir werden ein solches Konzept nicht unterstützen und 

auch nicht mittragen. 

Ich muss auch feststellen, dass wir seit März bis zum heutigen Tag vom Freistaat - aber auch von 

der Bahn - keine nachvollziehbaren und plausiblen Weiterentwicklungen und Nachbesserungen für 

einen regionalzug- oder regionalverkehrstauglichen Tunnel feststellen konnten. Es ist sogar viel 

schlimmer, die Forderungen in unseren Stadtratsbeschlüssen - Sofortmaßnahmen und die Er- 

tüchtigung der Außenäste sofort einzuleiten - werden auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. 

Ich bin der Meinung, wer A sagt, muss auch B sagen. D. h: Wer Ja zum Tunnel sagt, muss auch 

zur Ertüchtigung der Außenäste stehen. Die derzeitigen Störungen im S-Bahn-System sind auf die 

nicht ausgebauten Außenäste zurückzuführen. Wenn wir von Herrn Minister Zeil hören, dass die 

Außenäste umgesetzt und angegangen werden, sobald der Tunnel gebaut ist, können wir das 

nicht nachvollziehen. Wir kämpfen entschieden dafür, die Sofortmaßnahmen auch sofort einzu- 

leiten. Ansonsten würden wir in der Innenstadt riesige Kapazitäten und ein Tunnelbauwerk auf- 

bauen und müssten uns dann fragen, welche Fahrten durchgeführt werden sollen. 

Der Freistaat und die Bahn haben auf unseren Vorschlag der Regionalzugtauglichkeit insofern 

reagiert, dass sie alle Probleme fahrzeugseitig lösen wollen. Wir haben gesagt, zeigt uns plausibel 

auf, ob das funktioniert. Bis zum heutigen Tag haben wir jedoch keine verbindlichen Aussagen 

dazu erhalten. Wir wissen nicht, wie die Fahrzeugindustrie die Probleme lösen will und auf die 

Herausforderung der Bahnsteighöhen von 76 cm bzw. 96 cm eingegangen werden soll. Wir stellen 

allerdings fest, wir haben kein Geld für die Außenäste. Ich frage mich auch, wie die Fahrzeuge 

bezahlt werden sollen, denn wir haben auch keine Mittel für diese. Es scheint auch so zu sein, 

dass wir kein Geld für ein vernünftiges Verkehrskonzept haben. Es kann jedoch nicht sein, dass 

wir heute Milliarden in Beton gießen und nachher kein Geld für die neue Infrastruktur haben, um 

mehr Züge durch den Tunnel fahren zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei einem 

normalen Bauherrn ebenso ablaufen würde. Man überlegt sich in der Regel vorher, welche Funk- 

tionen erfüllt und welche Räume gebaut werden sollen. Niemand baut und probiert anschließend 

aus, was hineinpasst. Das ist eine klare Absage an die derzeitige Sparvariante von Bahn und 

Staat. 

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Ich sage Ihnen noch einmal deutlich, wir unterstützen nicht jeden Tunnel. Wir haben im März klar- 

gemacht, es muss ein verkehrlicher Mehrwert entstehen, um die Verkehrsprobleme zu lösen. Die- 

se Probleme betreffen leider nicht mehr nur den MVV-Raum, sondern die größere Umlandregion. 

Die Bahn und der Freistaat müssen uns erklären, wie sie das Betriebskonzept bewerkstelligen und 

die Regionalzugtauglichkeit von der Terminseite her lösen wollen. Ich meine, wenn man die Vor- 

teile eines Projektes nicht aufzeigen und den Mehrwert nicht darstellen kann, wehren sich die 

Bürgerinnen und Bürger gegen ein Projekt. 

Die Forderungen zur Sendlinger Spange und zum Regionalzughalt Poccistraße, die CSU hat sie in 

ihren Antrag aufgenommen, werden wir unterstützen. Die Sendlinger Spange, die sogar im Land- 

tag mehrheitlich beschlossen worden ist, wird nach offiziellen Aussagen von Bahn und Freistaat 

auch wieder verschoben. Das kann nicht sein, und wir werden das nicht mittragen! Ebenso ergeht 

es uns mit dem Thema minimale Dimensionierung, sowohl beim Brandschutz als auch bei der 

Umsteigebeziehung Hauptbahnhof. Es kann nicht sein, dass Bahn und Freistaat mit Prognose- 

horizonten von 2015 arbeiten, wenn wir schon wissen, dass 2015 kein Zug fahren wird. Wir wissen 

auch, dass wir steigende Fahrgastzuwächse bekommen. Es kann nicht sein, dass mit diesen 

Prognosen gearbeitet wird, weil heute schon klar ist, Nachrüstungen werden notwendig. Auch da- 

gegen wehren wir uns. 

Zum Ratsbegehren: Herr Dr. Mattar, die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL steht zur Bürger- 

beteiligung. Natürlich ist es charmant, ein Ratsbegehren anzustreben. Wir wissen jedoch, das ist 

kein Projekt, das nur die Münchnerinnen und Münchner betrifft. Sie schlagen uns doch nur Kirch- 

turmpolitik vor. Sie wollen die Bürgerinnen und Bürger hier befragen, aber die Nutzer in der Re- 

gion, die von diesem Nahverkehrsprojekt ebenso betroffen sind, lassen Sie außen vor. Wie wollen 

Sie die erreichen? Deswegen sagen wir deutlich, dass wir in diesem Fall das Ratsbegehren ab- 

lehnen. Es ist die falsche Ebene, und man würde nur die Hälfte der Bevölkerung befragen. 

- (StR Reissl: Volksentscheid!) - Sie haben recht, Stuttgart ist ein Fernverkehrsprojekt, aber in 

Stuttgart wird langfristig fast die gesamte Stadt umgebaut. - (StR Prof. Dr. Hoffmann: Bundesweiter 

Volksentscheid!) 

Zu unseren Anträgen: Wir fordern beim Tagesordnungspunkt 1, das Planungsreferat wird zukünftig 

aktiv unsere Forderungen der Regionalzugtauglichkeit der EMM-Expresse einfordern. Das in Auf- 

trag gegebene Gutachten soll uns vorgestellt werden. Wir fordern auch eindringlich, die Sendlinger 

Spange und den Regionalzughalt Poccistraße aktiv einzufordern, ebenso wie die Umweltverbund- 

röhre gemeinsam mit der Sendlinger Spange. Wir verlangen, dass die Einwände der städtischen 

Beteiligungsgesellschaften berücksichtigt werden und ihnen auch Geltung verschafft wird. 

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Ich bitte Sie, unsere Anträge zu unterstützen und bedanke mich. - (Beifall der Fraktion Bündnis 90/ 

DIE GRÜNEN/RL) 

StRin Wolf: 

Frau Bürgermeisterin, Kolleginnen und Kollegen, viele der Kritikpunkte wurden schon benannt. Ich 

will nur noch auf einige eingehen. Herr Dr. Mattar und Herr Schmid, ich finde, die Vorlagen aus 

dem Planungsreferat sind keine Zumutung, sie sind eher erschreckend. Oberbürgermeister Ude 

hat manchmal recht und in diesem Fall besonders, wenn er sagt, ein Planfeststellungsverfahren ist 

dazu da, die Knack- und Kritikpunkte abzuklären. Man muss aber festhalten, dass die Planung im 

PFA 1-West bereits die Überplanung darstellt. Es handelt sich schon um die zweite Planung der 

DB ProjektBau GmbH. Obwohl sie schon einmal geändert wurde, bestehen immer noch gravieren- 

de Probleme mit Brandschutz, Querschnitten und Dimensionen. Das ist tatsächlich erschreckend. 

Obwohl der Planungsabschnitt 3 Ost, also Haidhausen 3, schon zum dritten Mal umgeplant wurde, 

passen die Anschlüsse zum Planungsabschnitt 2 nicht. Der fertige Abschnitt muss jetzt wahr- 

scheinlich noch einmal umgeplant werden. Erschreckend ist auch, dass die Qualität der Planung 

der Aufgabe nicht angemessen ist. Ich kann jedoch nicht sagen, das Planungsreferat sei daran 

schuld, sondern ich bedanke mich, dass Sie Ihre Vorlage so abgefasst haben, sodass die Proble- 

me sichtbar geworden sind. Natürlich gäbe es auch eine Verwaltungssprache, dies im Untergrund 

verschwinden zu lassen. 

Für mich zeigt die Vorlage eindeutig, dass die Kritik von FDP, Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL und 

von DIE LINKE., wonach der zweite Tunnel alle öffentlichen Ressourcen schlucken wird, berechtigt 

ist. Alle weiteren Wünsche an den Bahnknoten, wie Sendlinger Spange, Umweltverbundröhre Laim 

oder auch Regionalhalt Poccistraße, werden nach hinten geschoben, bis wieder Ressourcen zur 

Verfügung stehen. Besonders putzig ist, dass Staatsminister Zeil meint, die Stadt München müsse 

endlich die U 5 weiter planen, weil der Landtag auch dafür sei. Aus dem Planungs- und Baureferat 

hören wir jedoch immer wieder, vor der Klärung des zweiten Tunnels äußert die Bahn nicht, ob sie 

das Gleis für die Anbindung der U-Bahn zur Verfügung stellen kann. Da stockt die städtische Pla- 

nung, weil die Bahn selbst die Prioritäten setzt: Gibt es den Tunnel oder nicht? Es ist rein fachlich 

auch einigermaßen nachvollziehbar, dass man bei einem großen Projekt erst klären muss, ob es 

kommt, und wenn ja, wie es liegt. Das ist auch ein Grund für uns zu sagen, der Nutzen des Be- 

darfskonzeptes, Stadträtin Nallinger hat es schon erwähnt, ist zu gering. 

Dieses Bonbon der Grünen, die Regionalzugtauglichkeit, ist eindeutig in der Vorlage beschrieben: 

Sie ist deutlich gescheitert. Der Staatsminister spricht von S-Bahn-ähnlichen Verkehren. Dann 

kann man sich natürlich darauf berufen, es sei mehrmals in dieser Form ausgeführt worden. Wird 

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der Querschnitt zu klein, kommen die Zuggarnituren gar nicht durch. Beispiel Pendelverkehr Augs- 

burg-München: Sobald der vierspurige Ausbau endlich fertig sein wird, ist es nützlich, wenn die 

S-Bahnen nach Augsburg weiterfahren, damit sie schnell durch den zweiten Tunnel kommen. 

Vorher haben sie aber eine Stunde auf dem Weg von Augsburg nach München verloren. Aus 

diesem Grund sind diese Überlegungen müßig. Ebenso, wie weit man mit S-Bahn-ähnlichen Ver- 

kehren in die Region gehen will. Das ist einfach Quatsch. D. h., wie es jetzt geplant ist, wird kein 

Regionalverkehr durch den Tunnel fahren. Ich sehe auch nicht, dass der Auftrag zur Umplanung 

irgendwann erteilt wird. Dieser müsste tatsächlich vom Ministerium oder auch vom Landtag in Auf- 

trag gegeben werden. Auch da, denke ich, wird nichts vorangehen. 

Finanzierung durch einen Sondertopf für Olympia: Ich teile die Auffassung des Oberbürger- 

meisters, dass es bis auf den Olympia-Topf möglicherweise kein Geld geben wird. Das mit der 

Olympia-Bewerbung zu verknüpfen, ist eine Täuschung, ein Täuschungsversuch des Bundestags 

und auch der Öffentlichkeit. Nur ein kleines Beispiel dazu: Der Tiefenbahnhof Ostbahnhof, Haid- 

hausen 3, hat eine Bauzeit von 6 ½ Jahren. Unter der Voraussetzung, dass die U 5 während 

dieser Zeit fährt, muss der Ausbau auch bei der S-Bahn im laufenden Betrieb darunter durchge- 

führt werden. Dann kann man natürlich behaupten, das ließe sich beschleunigen. Das funktioniert 

jedoch nur, wenn man die U-Bahn und auch die S-Bahn stoppt, um den Bahnhof zu bauen. 

6 ½ Jahre Bauzeit bei einem frühesten Baubeginn ab dem Jahr 2012! Die Anhörung der Bürger 

dauert bis April 2011. Der Planfeststellungsbescheid wird vermutlich Ende 2011 ergehen, und 

danach beginnt die Klagefrist. Klagen wird es geben, egal ob mit oder ohne Baustopp. D. h. bis 

Ende 2017 oder bis zu den Olympischen Spielen 2018 wird diese S-Bahn nicht rollen. Jetzt kann 

man sagen, das ist mir egal: Um an Geld zu kommen, nehme ich dieses Argument trotzdem zu 

Hilfe. Es mag auch sein, dass der Bundestag dem zustimmt, weil ihm das egal ist - das wäre 

denkbar und möglich. Das bedeutet jedoch, den öffentlichen und motorisierten Verkehr in Mün- 

chen lahmzulegen. Es wird nicht anders gehen, jedenfalls nicht in vernünftigem Maß. 

Zum Thema Ratsbegehren stelle ich einen kurzen Änderungsantrag. - (Zwischenruf: Schriftlich!) - 

Nein, das kann man auch mündlich zu Protokoll geben. Das wird uns nicht überfordern, wir haben 

schon über ganz andere Anträge mündlich abgestimmt. In Punkt 1 der Beschlussvorlage heißt es: 

„Der Empfehlung … wird nicht entsprochen.“ Ich beantrage, dieses Wort „nicht“ zu streichen, damit 

der Empfehlung entsprochen wird. Ich denke, das werden wir schaffen, denn wir sind darin geübt. 

Noch einige Argumente: Natürlich ist es eine rein politische Frage, ob das Ratsbegehren für ein 

solch massives Infrastrukturproblem nützlich ist. Wir von DIE LINKE. sind dafür, die repräsenta- 

tiven Gremien mehr durch direkte Beteiligungsverfahren zu ergänzen. Ich erinnere z. B. daran, 

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dass der Gotthard-Tunnel in der Schweiz, der sehr viele Ressourcen frisst, von denen beschlossen 

werden muss, die es anschließend durch ihre Steuern finanzieren. In der Schweiz wird das bei 

allen großen Vorhaben so durchgeführt. Das ist eigentlich ein sehr befriedendes Vorgehen. Das 

haben Sie damals mit dem Fußballstadion auch so gemacht. Wenn man wirklich Steuerressourcen 

in dieses Münchner Projekt stecken will, wäre es tatsächlich positiv, abzufragen, ob die Menschen 

das auch so wollen. Davon abgesehen bindet es die Region eben nicht an, und es wird viele 

Städte in der Region geben, die nicht besser angebunden sein werden. Das ist nicht nur ein 

münchnerisches Projekt, sondern ein gesamtbayerisches. Z. B. kann der Freistaat die Mittel für 

den S-Bahn-Verkehr in München nicht mehr in Nürnberg oder anderswo ausgeben. Auch diese 

Dinge sollten wir bedenken. Es wäre gut, wenn sich der Stadtrat zu einem Ratsbegehren durch- 

ringen könnte, allein schon wegen der politischen Legitimation, unabhängig vom Ausgang. Wenn 

der Stadtrat dem zustimmt, will ich mich gerne an der Formulierung beteiligen, um die Zustimmung 

abzufragen. Nachdem das aber nicht den Anschein hat, belasse ich es bei meinem kleinen Ände- 

rungsantrag, das Wort „nicht“ zu streichen. 

StR Bickelbacher: 

Herr Oberbürgermeister, Kolleginnen und Kollegen, findet man ein suboptimales Projekt vor, 

nachdem wir unser Projekt Südring nicht bekommen haben, gibt es zwei Möglichkeiten: 

1. Das Projekt zu reformieren und zu verbessern 

oder 

2. das Projekt abzulehnen. 

Eine Minderheit der Grünen-Fraktion lehnt dieses Projekt wegen der bekannten Einzelheiten ab: 

• Tieflage, 

• Schaffung neuer Umsteigebeziehungen, 

• Betriebskonzept usw. 

Ich denke, die Gründe sind klar. Dieses, unserer Meinung nach suboptimale, Projekt wird jetzt 

auch noch handwerklich schlecht gemacht. Das verstärkt unsere Ansicht leider noch. Es ist eine 

Tektur, denn es ist nicht neu, und die Anregungen der Stadtwerke hätten eigentlich berücksichtigt 

werden müssen. Die Stadtwerke fordern diese Zugänge schon seit Jahren. Eine Verbesserung ist 

nicht erreicht worden, deshalb ist es sehr bedauerlich, dass unsere Einwände nicht aufgegriffen 

worden sind. Man versucht natürlich, die Kosten gering zu halten. Dadurch ist dieses Projekt an 

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genau den wichtigen Stellen nicht zukunftsfähig, wenn jetzt schon die S-Bahn und die U-Bahn „auf 

Kante“ gerechnet sind. Wir wollen eigentlich ein System, das größere Fahrgastmengen aufnimmt. 

In diesem Saal fand gestern die Abschlussveranstaltung Ökologie statt, dabei hat Herr Schindler 

von der LBST noch einmal dargestellt, dass Peak-Oil bereits erreicht wird. Wenn der Wirtschafts- 

aufschwung anzieht, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Ölpreise steigen. Dann werden wir 

mehr Fahrgäste im öffentlichen Verkehr befördern müssen. Gerade deshalb ist es so schade, dass 

bei diesem Schwachpunkt des Münchner Systems, der S-Bahn, so wenig vorwärtsgeht. Ich 

komme später noch einmal auf die notwendigen Sofortmaßnahmen zurück. 

Diese Tektur ist leider nicht zukunftsfähig; ob es eine erneute Tektur geben wird, ist fraglich. Dies 

wäre eigentlich die Chance gewesen, die Bedenken der Stadtwerke einzuarbeiten. Außerdem 

verbauen wir uns mit diesem Nukleus ein weiteres Projekt. Es gab schon einmal, auch wenn man 

das Wort vielleicht nicht mehr in den Mund nehmen darf, ein Projekt München 21. München 21 war 

allerdings ein klügeres Projekt als Stuttgart 21, denn wir hätten den Kopfbahnhof nicht unterirdisch 

verlegt, sondern einige Gleise - ebenso wie in Zürich - durchgeleitet. Unser Entwurf war schon 

damals klüger, weiser oder auch besonnener als Stuttgart 21. Dieser Nukleus verbaut zum Teil 

das Projekt München 21, das muss man auch bedenken, obwohl es wegen der zukünftig höheren 

Ölpreise mehr Verkehr über die Schiene bewältigen könnte. 

Zum Ratsbegehren wurde schon viel gesagt. Ich teile die Auffassung von Stadträtin Nallinger, dass 

man eigentlich die gesamte Region darüber abstimmen lassen müsste. Dazu haben wir jedoch 

keine Möglichkeit, deshalb sind das unsere Hauptbedenken gegen dieses Ratsbegehren. Käme 

vonseiten der Bürgerinnen und Bürger ein Bürgerbegehren, könnte man sich dem nicht ver- 

schließen und sollte es auf jeden Fall betreiben. 

Zu den Sofortmaßnahmen: Ich habe vorhin schon erwähnt, es droht eine abrupte Erhöhung der 

Erdölpreise mit der Folge von sprunghaft steigendem Fahrgastaufkommen. Damit stellt sich die 

Frage, wie in der Vorlage dargestellt, ob wir abwarten oder die Sofortmaßnahmen tatsächlich so- 

fort in Angriff nehmen wollen. Die weitere Möglichkeit ist, die Maßnahmen werden erst nach dem 

Tunnel begonnen. Wenn man die Finanzierungschancen betrachtet, bedeutet dies, sie kommen 

nie. Die Finanzierung wurde dargestellt, es sind 8 Mrd. € an Forderungen im Topf, 2,6 Mrd. € sind 

vorhanden. Eine Sonderfinanzierung Olympia könnte logischerweise erst nach dem Zuschlag kom- 

men. Das wäre Juli 2011, und d. h., wir verlieren wieder ein halbes Jahr. Damit ist es sehr un- 

wahrscheinlich, dass unsere Maßnahme zu den Olympischen Spielen fertiggestellt werden kann. 

Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Aus diesem Grund ist die Finanzierung sehr schwierig, 

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und meiner Meinung nach ist sie fast unmöglich. Wir haben damals schon die Sofortmaßnahmen 

beantragt, um in einem überschaubaren Zeitrahmen vielleicht doch Verbesserungen erreichen zu 

können. Ich erinnere Sie daran, diese Sofortmaßnahmen haben eine hundertprozentige Zustim- 

mung gefunden, der Tunnel wurde von 80 % der Stadtratsmitglieder befürwortet. 

Der wichtigste Punkt der Sofortmaßnahmen wäre, den Bahnhof Laim viergleisig auszubauen. Die- 

se Maßnahme lässt sich allein nicht finanzieren, daher meine Frage an die Vertreter von Ministe- 

rium und Bahn, ob es möglich wäre, die Sendlinger Spange und den Bahnhof Laim herauszulösen 

und vorzuziehen. Damit hängt die mögliche Vorfinanzierung durch den Freistaat zusammen und 

auch die Chance, einen Wert über 1,0 zu erreichen. Mit diesen beiden Maßnahmen hätte man 

tatsächlich die Möglichkeit, die S-Bahn bis zum Heimeranplatz zu führen. Dort entstünde dann eine 

Anbindung an das U-Bahn-Netz. Diese wäre im Störfall die erste Möglichkeit, einzugreifen, um die 

Verbindung in den Münchner Westen zu verbessern. 

Erst kürzlich haben wir erfahren, dass der viergleisige Ausbau nach Fürstenfeldbruck-Buchenau 

nicht kommen wird. Damit hängen aber Verbesserungen für den Fernverkehr in die Schweiz zu- 

sammen, Stichpunkte: Gotthard-Tunnel, Güterverkehr usw. Es ist wirklich bedauerlich, dass an 

diesen Dingen gespart wird und viele Vorhaben durch den Münchner Tunnel in Bayern blockiert 

werden. 

Zu den Abstimmungen: Die drei Stadträtinnen und Stadträte unserer Fraktion, die den Tunnel ab- 

lehnen, werden sich jeweils gegen Punkt 1 der Vorlagen aussprechen, insgesamt jedoch zustim- 

men. Entsprechend verfahren wir mit den Änderungsanträgen, die diese Punkte betreffen. Danke! 

StR Reissl: 

Frau Bürgermeisterin, Kolleginnen und Kollegen, nach wie vor bin ich ratlos, auch aufgrund der 

Nachfragen, die Sie, Herr Stadtrat J. Schmid, an den Oberbürgermeister gestellt haben. Ich weiß 

eigentlich immer noch nicht, was Sie uns damit sagen wollten. - (Zwischenrufe) - Eigentlich haben 

Sie keine klare Position bezogen. Sie haben an mindestens zwei Stellen Ihres Vortrages gesagt: 

Eigentlich würden Sie nicht zustimmen, aber Sie stimmen zu! - (StR Quaas: Mehr kann man nicht 

sagen. - StRin Wolf: Staatstragend!) - Was ist mit dem Wörtchen „eigentlich“ gemeint? Eigentlich 

würde ich mich gerne etwas anderes trauen, oder was steckt dahinter? - (StR J. Schmid: Wichtige 

Fragen werden nicht beantwortet.) 

Warum stimmen Sie zu? Sie haben so viele Einwände vorgetragen, nach denen Sie glauben, dass 

die Vorlage schlecht ist, dass das Vorhaben schlecht ist, dass das Vorhaben verkehrt ist. So kann 

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man eigentlich Ihre Einlassungen verstehen. - (Unruhe im Hause) - Herr Offman, haben Sie gere- 

det oder Herr J. Schmid? Vielleicht habe ich mich da getäuscht. Es kann sein, dass nicht 

Herr Schmid vorne gestanden ist, sondern Herr Offman. Aber vielleicht ist es auch so, dass 

Herr Schmid gar nicht seine Meinung, sondern irgendetwas gesagt hat, um dieses Sammelsurium 

an Meinungen, das in der CSU-Fraktion vorhanden ist, irgendwie zur Seite zu schieben, damit 

nicht deutlich wird, wie unklar die Haltung der CSU in dieser Frage mittlerweile geworden ist. 

Das war vor zwei Jahren noch vollkommen anders. Da hat derselbe Kollege Schmid Rot-Grün im 

Münchner Rathaus gemahnt und an den Pranger gestellt, Rot-Grün verzögere dieses wichtige 

Vorhaben. Und nur, wenn man sich das in Erinnerung ruft, dann weiß man, warum Herr Schmid 

sich heute als erster Redner zu Wort gemeldet hat. Ich habe mich ja gewundert, dass er sich ge- 

drängt hat, als erster Redner überhaupt aufzutreten, damit er wirklich für seinen Eiertanz die aller- 

größte Aufmerksamkeit des Vormittags bekommt. Herr Kollege Schmid, das hat mich wirklich ge- 

wundert. Es wäre viel eleganter gewesen und bestimmt nicht auf so große Aufmerksamkeit ge- 

stoßen, wenn Sie sich vielleicht erst als Vierter oder Fünfter gemeldet hätten. Aber es hat Sie ja 

gedrängt, vor allen Dingen aufzudecken, wie uneinig, wie unentschieden die CSU mittlerweile in 

dieser Frage ist. Und vermutlich ist es noch nicht einmal eine böse Unterstellung, die ja heute auch 

schon gesagt worden ist: Das ist Ihnen angeschafft worden. Sie müssen dafür sein aus staats- 

politischer Räson oder Parteiräson. Aber eigentlich - und das haben Sie uns heute mindestens an 

zwei Stellen Ihres Vortrags mitgeteilt - möchten Sie lieber dagegen sein. Das ist die Position der 

CSU in dieser Frage. 

Kolleginnen und Kollegen! Wir haben hier ein Anhörungsverfahren als Stadt zu einem Vorhaben 

der Deutsche Bahn AG und des Aufgabenträgers Freistaat Bayern. Diese beiden haben ein Pro- 

jekt definiert, haben es begutachtet und festgestellt, es gibt für die Ertüchtigung der S-Bahn im 

Stadtgebiet eine Lösung - alle anderen erfüllen nicht die Voraussetzungen, um überhaupt bezu- 

schusst zu werden -, und das ist dieser 2. Stammstreckentunnel. Natürlich kann die nicht zustän- 

dige Stadt mit ihrem Hauptorgan Stadtrat auch noch alle möglichen Dinge fordern als Sofortmaß- 

nahmen, als zusätzliche Maßnahmen usw. Das mag auch sinnvoll sein, aber doch bitte nicht mit 

dem Duktus, dass, wenn der Vorhabenträger und der Aufgabenträger darauf nicht eingehen, dann 

auch das eigentliche Projekt, über das wir hier seit 15 Jahren miteinander beraten, überhaupt 

nichts mehr wert ist. Kolleginnen und Kollegen, beachten wir doch ein bisschen die Gewichtung. 

Herr Dr. Mattar, Sie haben es in einem Zwischenruf gesagt, und da frage ich Sie ausdrücklich, ob 

der Zwischenruf ernst gemeint war. Sind Sie wirklich der Meinung, dass man im Stadtgebiet - ich 

meine nicht die Außenäste in der Region -, für die Ertüchtigung der S-Bahn in den nächsten 

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20 Jahren nichts tun muss? - (StR Dr. Mattar: Sie kennen unsere Vorschläge, dass wir an vielen 

Stellen etwas ändern und zusätzlich machen wollen! Diese Frage ist polemisch!) 

Bisher war in der inneren Stadt die Frage zugespitzt auf die Alternative, es gibt den Tunnel in der 

Innenstadt oder den Südring um die Innenstadt herum. Es sei denn, man hängt nach wie vor der 

Chimäre an, man lässt einfach auf dem Südring hinter dem ohnehin vorhandenen Verkehr hin und 

wieder einmal eine S-Bahn fahren. Wenn man dieser Chimäre weiterhin anhängt, dann kann man 

natürlich erklären, dass das billiger und eine sinnvolle Lösung ist. Aber alle bisherigen Unter- 

suchungen haben ergeben, das ist nicht der Fall. Es müssen Milliardenbeträge ausgegeben wer- 

den, um sinnvollerweise einen S-Bahn-Verkehr zu ermöglichen, der nicht nur eine S-Bahn-Linie 

darstellt, sondern wirklich auch diese sogenannte Bypasslösung ergeben kann. 

Herr Dr. Mattar, bedeutet das unter Betrachtung der Diskussion, die wir seit 15 Jahren führen, 

dass die FDP sagt, in der Innenstadt braucht's das nicht? Das kann eine Gewichtung sein. Es ist 

wenigstens eine ehrlichere Einstellung zu sagen, wir gewichten es anders und glauben, der Aus- 

bau zwischen Pasing und Eichenau ist wichtiger. Es kann sein, dass man zu einem solchen Er- 

gebnis kommt. Es ist unter Berücksichtigung des Umstands, dass beim Bund, beim Land und bei 

der Stadt, die Gott sei Dank hier nicht mitfinanzieren muss, die Mittel knapp sind, wenigstens eine 

eindeutige Aussage. 

Eine gar nicht eindeutige Aussage ist, wir wollen dieses Projekt, aber wir wollen nicht, dass des- 

wegen andere wichtige Projekte in der Reihenfolge nach hinten kommen. Kolleginnen und Kolle- 

gen, das ist doch eine unaufrichtige Haltung. Wir wissen alle aus unserer reichlichen politischen 

Erfahrung, dass der Ausbau von Verkehrssystemen hintereinander funktioniert und die Finanzen 

aller öffentlichen Hände in der Bundesrepublik Deutschland ohnehin an der Grenze ihrer 

Leistungsfähigkeit sind. Aber da kämen wir in eine grundsätzliche steuerpolitische Debatte, die will 

ich heute nicht führen. Wir wissen, dass die Mittel knapp sind, und deswegen wissen wir doch 

auch aus Erfahrung, dass große Verkehrsprojekte nacheinander realisiert werden können. Das 

haben wir ganz banal beim Mittleren Ring auch so gemacht. Nach 1996, nach dem Bürgerent- 

scheid, wo sogar in dem Entscheid gestanden ist, die drei Tunnel werden Zug um Zug und nicht 

gleichzeitig gebaut, mit Rücksicht auf die finanzielle Leistungsfähigkeit ... 

Also, noch einmal: Wenn Sie sagen, Verbesserungen im Netz, auf den sogenannten Außen- 

strecken, halten Sie für wichtiger - ich komme zu einer anderen Gewichtung, ich komme zu einer 

anderen Abwägung als Sie. Aber ich erkenne an, sollte das Ihre Haltung sein, dann ist es 

wenigstens eine klare, die man nachvollziehen kann. Eine unaufrichtige Haltung ist, zu sagen, es 

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muss alles auf einmal finanziert werden, und nur, wenn man das eine finanziert, dann ist man 

schuld daran, dass alles andere nicht finanziert und nicht realisiert werden kann. Kolleginnen und 

Kollegen, das ist und bleibt unaufrichtig. 

Ja, der Oberbürgermeister hat sich selbst zur Wehr gesetzt, als der Kollege J. Schmid ihn für die 

Finanzierungsvereinbarung in die Verantwortung nehmen wollte. Ich habe in allen Debatten ge- 

sagt, ich kann mir vorstellen, dass es für Herrn Zeil eine harte Nuss bedeutet, diese Finanzierungs- 

vereinbarung mit dem Bund zustande zu bringen. Es ist auch nie in den Debatten in diesem Stadt- 

rat von irgendjemandem behauptet worden, dieses Vorhaben zu finanzieren sei eine Selbstver- 

ständlichkeit und ohne Probleme zu bewältigen. Das haben wir doch immer gewusst. Das war nie 

eine andere Geschäftsgrundlage. Ich wünsche nach wie vor Herrn Zeil viel Erfolg und viel Glück 

dabei, diese Finanzierungsvereinbarung zustande zu bringen. Aber sollte er sie nicht zustande 

bringen: Was ist denn die Alternative? Es wird gerade so getan, als bliebe dann die Stadt München 

von einem fürchterlichen Projekt verschont. Nein, dann passiert gar nichts! Dann gibt es keinen 

Stammstreckentunnel, aber auch keine Südring-Ertüchtigung, weil auch eine Südring-Ertüchtigung 

Geld kostet. Also wünschen wir doch bitte gemeinsam Herrn Zeil viel Glück. Unterstützen wir Herrn 

Zeil dabei, jedenfalls, wenn man der Meinung ist, diese Lösung „2. Tunnel unter der Münchner 

Innenstadt“ ist eine sinnvolle Lösung und ein wesentlicher Teil der Ertüchtigung des Münchner 

S-Bahn-Systems. Es ist mit Sicherheit nicht der einzige Teil, aber es ist der wesentliche Teil. 

Ich habe an die DB Projekt Bau GmbH und an den Freistaat Bayern die dringende Bitte, zumindest 

den Einwand der Münchner Verkehrsgesellschaft bezüglich der Übergänge von der U-Bahn zur 

S-Bahn, von der S-Bahn zur U-Bahn wirklich ernst zu nehmen. Wer nicht glaubt, dass das schwie- 

rig sein kann und wie schwierig es vor allen Dingen sein würde, im Nachhinein zu korrigieren, der 

schaut sich ganz einfach die Situation am Sendlinger-Tor-Platz an. Die Entscheidung hinsichtlich 

der Übergänge von der einen U-Bahn-Linie zur anderen U-Bahn-Linie ist vermutlich damals falsch 

entschieden worden, und zwar vom Münchner Stadtrat, von der Landeshauptstadt München. 

Daran gibt es gar nichts zu deuteln. Wenn man solche Erfahrungen gemacht hat, dann sollte man 

aus diesen Erfahrungen auch die richtigen Lehren ziehen. 

Jetzt war die Rede davon, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft feststellt, dem Vorhaben fehlt 

die Planfeststellungsfähigkeit. Das halte ich für eine etwas weitgehende Interpretation und auch für 

eine weitgehende Einschätzung der eigenen Zuständigkeit. Ich denke, das Eisenbahnbundesamt 

wird zu entscheiden haben, ob die Planfeststellungsfähigkeit gegeben ist. Ich weiß nicht, ob der 

Hinweis der Einzige war oder ob die Projektbeteiligten das nicht auch selbst erkannt haben. Ich 

hatte eigentlich zumindest bisher soviel Vertrauen in unsere technisch planenden Behörden, dass 

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sie keine Tunnel bauen, die sich dann nicht treffen. - (Heiterkeit und Zurufe) - Dazu wird es sicher- 

lich auch noch eine Stellungnahme geben. 

Die Frage der Regionalverkehrstauglichkeit dieses Tunnels, also das Thema insgesamt mit diesem 

überregionalen Flughafenexpress, ist ja gar nicht hier im Münchner Stadtrat erfunden worden. Es 

kam aus dem Ministerium vor ziemlich genau einem Jahr, als das Gutachten vorgestellt wurde. Wir 

kennen die Probleme vor allen Dingen um die Bahnsteighöhen. Bei der Bahnsteighöhe ist klar: Es 

ist ein S-Bahn-Tunnel, und deswegen wird man die Bahnsteighöhen für die S-Bahn bauen. Wenn 

die Anlage vielleicht und hoffentlich 2018 in Betrieb geht, sollten wir nach wie vor darauf bestehen, 

dass tatsächlich Regionalverkehr möglich ist. 

U-Bahn nach Pasing: Die SPD-Fraktion hat beantragt, dass für eine Verlängerung der U-Bahn 

nach Pasing die standardisierte Bewertung wiederholt wird, und zwar auch unter der Maßgabe, 

dass die S-Bahn in der Münchner Innenstadt ertüchtigt ist und dieser 2. Stammstreckentunnel ge- 

baut wird. Ich weiß nicht, wie eine solche standardisierte Bewertung für die U 4/U 5 nach Pasing 

tatsächlich ausginge. Denkbar ist, sie fällt unter 1 - sie war ja nur knapp über 1 in der ursprüng- 

lichen standardisierten Bewertung ohne Berücksichtigung dieser S-Bahn-Planungen. Es kann sein, 

dass durch die Intensivierung des S-Bahn-Verkehrs die Umsteiger zur U-Bahn tatsächlich zuneh- 

men, sodass es vielleicht sogar einen besseren Wert über 1 gibt. Es kann aber auch sein, das 

verbesserte Angebot der S-Bahn in Pasing ist so attraktiv, dass die Nutzung der U-Bahn in Pasing 

so weit zurückgeht, dass die Bewertung unter 1 fällt. Wir machen es schlicht und einfach davon 

abhängig, ob die standardisierte Bewertung für die U-Bahn nach Pasing über 1 geht oder unter 1 

fällt. Wenn sie unter 1 ist, wird die Stadt die U-Bahn nicht bauen können, auch Herr J. Schmid 

nicht, denn dann kriegt er vom Freistaat Bayern und vom Bund kein Geld dafür. 

Zum Bürgerentscheid: Herr Dr. Mattar, ich kann Ihnen nicht aus vollem Herzen widersprechen, 

wenn Sie die Vermutung äußern, ob vielleicht die Bayern-SPD im Jahr 2012 auch noch auf aben- 

teuerliche Ideen kommt. Ich kann Ihnen nicht von Herzen und aus Überzeugung widersprechen. 

Die Bayern-SPD wird dann sicherlich keinen Bürgerentscheid in München verlangen. Nachdem es 

ein regionales Verkehrsprojekt ist, kann man die Debatte führen, ob es darüber einen Volksent- 

scheid gibt, ob Bayern für München das ausgeben will oder nicht. Ich hielte den Weg für gefährlich; 

denn im Rest des Landes Stimmung gegen München zu machen ist immer relativ einfach. 

Zur Frage Bürgerentscheid haben die beiden Kollegen, Frau Nallinger und Herr Bickelbacher, ge- 

sagt, was ich auch sagen wollte: Die Münchner alleine könnten und sollten nicht darüber abstim- 

men. Wenn der Stadtrat ein Ratsbegehren herbeiführt, wird natürlich eine Mehrheitsentscheidung 

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für die Formulierung eines Ratsbegehrens nur lauten können, ob die Bevölkerung der Meinung ist, 

dass der Stadtrat richtig entschieden hat, nämlich diesem Vorhaben des Freistaats Bayern zuzu- 

stimmen. Eine andere Fragestellung ist überhaupt nicht möglich. Aber wozu eine Befragung, eine 

Abstimmung über ein positives Ziel, das dieser Stadtrat seit Jahrzehnten, ursprünglich sogar ein- 

mütig, vertreten hat? - (StR Dr. Mattar: Das war ein anderer Tunnel!) - Na ja, ein ganz anderer war 

es nicht. 

Abschließend habe ich noch eine Frage an Frau Nallinger: In dem einen Änderungsantrag zu 

Tagesordnungspunkt A1 gibt es den Punkt 4 neu: „Das Planungsreferat wird beauftragt, die zeit- 

nahe Realisierung der Umweltverbundröhre Laim und die damit verbundene Realisierung der 

Sendlinger Spange sicherzustellen.“ Wie meinen Sie das? Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das 

Planungsreferat das sicherstellen soll. - (StRin Nallinger: „zu ermöglichen und einzufordern!“) - 

(BMin Strobl: Genau, das ist der Neue!) - Dann habe ich vielleicht eine frühere Version; das kann 

schon sein. Es ist also so gemeint, dass das Planungsreferat beauftragt wird, die zeitnahe Reali- 

sierbarkeit der Umweltverbundröhre Laim zu ermöglichen und die damit verbundene Realisierung 

der Sendlinger Spange einzufordern. Ich habe noch eine weitere Frage, wie es gemeint ist, auch, 

wenn es jetzt noch einmal neu formuliert ist. Danke. - (Beifall von der SPD) 

StR Dr. Kronawitter: 

Sehr verehrter, lieber Herr Oberbürgermeister! Sehr verehrte Frau Bürgermeisterin! Liebe Kolle- 

ginnen und Kollegen! Wieder einmal spielt das Projekt 2. S-Bahn-Tunnel in München hier eine 

große Rolle. Ich hatte eigentlich die Rede etwas anders vorbereitet. Dass der Oberbürgermeister 

meinte, unbedingt schon an dritter Stelle auf die Äußerungen und auf die Stellungnahmen der 

Stadträte J. Schmid und Dr. Mattar eingehen zu müssen - und das in seiner bewährten Art wieder 

auf Tollwood-Ebene und als kabarettistischen Ausflug -, zeigt, dass er nichts kapiert hat. Er hat 

nichts kapiert! - (Beifall von der CSU) 

Es tut mir leid, Frau Renner, dass wir an Ihrem Geburtstag heute so kontrovers diskutiert haben, 

aber Sie waren wenigstens in den Bürgerversammlungen in Haidhausen immer da. Herr Reissl hat 

auch einmal eine Einwohnerversammlung geleitet. Er hätte doch dem „Sonnenkönig Ude“ berich- 

ten können, wie es in Haidhausen zugeht. (BMin Strobl: Das tun wir ja auch!) Gesperrte Säle, weil 

die Bürger kommen. Und das sind keine eingeschworenen CSU-Wähler, sondern das ist das auf- 

geklärte Klientel, das in der Regel mehr Kreuzchen bei Ihnen als bei uns macht. Wenn der Herr 

Oberbürgermeister wenigstens einmal zuhören könnte an dieser Stelle! Er hat auch schon das 

Stuttgart 21-Syndrom der Nomenklatura. Wenn er sich das hätte berichten lassen … - (Bmin 

Strobl: Das finde ich wirklich witzig!) -, dann hätte er doch mitbekommen, dass es in Haidhausen 

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nicht mehr so wie vor fünf Jahren nur um die Probleme in der Kirchenstraße gegangen ist, sondern 

dass sich die Münchener Bürgerschaft heute als Souverän an der Stelle, wo sie es machen konnte 

- nämlich bei den Einwohnerversammlungen und Teilbürgerversammlungen -, mit den verkehrs- 

politischen Konsequenzen auseinandergesetzt und an den Stadtrat Empfehlungen formuliert hat. 

Da kann es überhaupt nicht durchgehen, dass ein Herr Oberbürgermeister eine Beschlussvorlage 

pinseln lässt zu Tagesordnungspunkt 3, wo den Bürgern vorgeworfen wird, dass sie nicht einer 

unfreiwilligen Komik entbehren. Wo sind wir denn, dass der Herr Ude hier die Bürger in Haidhau- 

sen zitiert? - (Beifall der CSU) - Wenn bei Herrn Ude solche Fehlleistungen vorkommen, zeigt das 

natürlich, wie tief der Stachel sitzt. 

Es ist natürlich nicht angenehm, wenn ihm nach der vorletzten Bürgerversammlung von Herrn 

Kollegen Reissl berichtet wurde, dass mit einstimmigem Beschluss der Bürgerversammlung eine 

Empfehlung an den Oberbürgermeister und an Herrn Reissl ergangen ist, sie sollten doch bei mir 

einmal verkehrspolitischen Nachhilfeunterricht nehmen. Das ist unangenehm und passt nicht in 

das Beuteschema vom Herrn Oberbürgermeister, aber er muss es zur Kenntnis nehmen. Es ist ein 

Hilfeschrei der Bürgerschaft, ein Hilfeschrei, den die CSU aufgegriffen hat, den DIE LINKE. auf- 

gegriffen hat, den die Grünen und die Freie Wähler aufgegriffen haben und den auch die FDP 

aufgegriffen hat. Nur bestimmte “Betonpolitiker“ auf einer anderen Seite meinen, dass es seit 

Jahren einfach immer nur heißt: Wir heben unsere Hand und negieren alles, was links und rechts 

passiert. Es ist unser großer Vorteil hier im Rathaus, dass wir diese Diskussion führen können 

unter Beteiligung der Bürger. Die Zunahme an Einsprüchen zeigt, das brennt den Bürgern hier in 

München wirklich auf den Nägeln. Es geht nicht bloß um ein paar Hausbesitzer in der Kirchen- 

straße usw. 

Wogegen wir von der CSU uns massiv verwehren, ist dieses oberbürgermeisterliche schulmeister- 

liche Denkverbot. - (Beifall von der CSU) - Wir hören doch, seit es praktisch den großen Schwenk 

bei der S-Bahn-Planung gegeben hat, nichts anderes als: Bitte ja nicht irgendwo herumtrödeln, ja 

keine Fragen stellen, sondern einfach schauen, dass das Geld herkommt und gebaut wird. Es lag 

nicht an der CSU hier im Stadtrat, auch an den anderen nicht, dass das Projekt nicht genehmi- 

gungsfähig war, und deswegen natürlich auch unter SPD-Verkehrsministern in Bonn kein Geld ge- 

flossen ist, obwohl sie 11 Jahre die Macht im Bundesverkehrsministerium hatten. Herr Ude ver- 

gisst an der Stelle immer zu sagen, dass wir erst seit einem Jahr das Bundesverkehrsministerium 

in München haben. Das zum Thema! 

Ich darf ankündigen, dass der Haidhauser Stadtratskollege Mario Schmidbauer aus Solidarität mit 

den örtlichen Bürgern in Punkt 3 gegen die Vorlage stimmen wird. Wir von der CSU, wie auch von 

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42 -


unserem Vorsitzenden schon angekündigt, werden aus Konsequenz, weil wir auch bei dem Trans- 

rapid natürlich auf diese Hinterfotzigkeit verwiesen haben … Wenn uns Bürgerbegehren recht sind, 

machen wir es, wenn sie uns nicht ins Konzept passen, weil der „Gottkönig Ude“ von der Bürger- 

versammlung eine „dumme“ Empfehlung gekriegt hat, unterlassen wir es. Dieses Spielchen 

machen wir nicht mit! - (Beifall von der CSU) - Die Nachhilfe kann jetzt nicht direkt stattfinden, aber 

es ist ja mittlerweile im Internet-Protokoll nachzulesen. Soll es ihm halt jemand aus seinem Vor- 

zimmer vorlesen, das ist ja kein Problem. Fangen wir doch einfach einmal an. 

Stadtrat J. Schmid hat schon darauf hingewiesen, dass es sachliche Gründe gab, warum die Be- 

fassung stattfindet. Wenn das alles in trockenen Tüchern gewesen wäre, hätte es 2005 einen Be- 

schluss gegeben. 2010 wäre das „Ding“ gefahren, und wir würden schon längst irgendwo mit- 

fahren. Aber es war eben nicht so! Wir haben ein Mandat von den Bürgern, das besagt: Leute, Ihr 

seid privilegiert, weil Ihr 80 plus Oberbürgermeister Eure Stimme abgeben dürft! Aber wir müssen 

das Mandat auch ernst nehmen. Dann kann es nicht heißen: Egal, was die Bürger da draußen 

meinen, das zählt erst wieder 2014. Dazwischen wird also nicht der Bürgerwunsch aufgegriffen, 

obwohl es solche Manifestationen gibt. Ich darf daran erinnern: Was ist denn passiert? Zuerst hieß 

es bei dem Projekt: Der wichtigste Bestandteil im Osten ist der Hauptast nach Giesing. Der war 

wichtig, damit diese zwei Giesinger S-Bahnen nicht „Kopf machen“ müssen. Dem hat der Stadtrat 

zugestimmt, das ist in Ordnung, und das versteht man. „Kopf machen“ ist nicht so bequem, aber 

wenn es gut geht, ist es wunderbar. 

Dann sind auf einmal die Kosten explodiert und das Projekt war nicht zuschussfähig. Dann kam 

eine Verschlimmbesserung in Haidhausen mit Haidhausen 2, und diese Verschlimmbesserung war 

so stark, dass sie noch nicht einmal in die Planfeststellung gekommen ist: Sie ist schon vorher den 

Behördentod gestorben. Wie das passiert ist, ist doch auch wieder typisch, und zeigt, wie man mit 

dem Stadtrat umgeht. Wir von der CSU sagen es, die FDP, die Grünen und DIE LINKE. sagen es 

auch, aber andere Leute hier wollen das nicht so gesagt haben. 

Man hat immer noch dieses wirklich verkorkste Projekt Haidhausen 2 überall verteidigt und mit 

PowerPoint-Präsentationen vorgeführt, aber schon längst intern einen kompletten weiteren Para- 

digmenwechsel, einen zweiten, vorgenommen, und hat dann plötzlich der überraschten Öffent- 

lichkeit ... Ich weiß es noch genau, weil ich nämlich der Erste war - ich muss es leider sagen -, der 

es bemerkt hat. Bei der ersten Präsentation vom Flughafengutachten am 28. Januar 2009 ist mir 

aufgefallen: Auf einmal gibt es einen Haidhauser Tiefbahnhof. Dann frage ich die Gutachter, die 

sagen: Ja, Herr Kronawitter, das sind die neuesten Planungen. Die können Sie noch nicht kennen. 

Dann frage ich: Sollen wir dann mit der Faust in der Tasche alles durchwinken? Die Planer dürfen 

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43 -


ändern, wann sie wollen, wie sie wollen! Aber wir wissen: natürlich mit unserem Geld, dem der 

Steuerzahler. Das dürfen wir schon wissen. Aber wann das Herrschaftswissen herauskommt, das 

bestimmen die Herren Planer mit irgendwelchen anderen Beamten. Das ist ja alles sehr wichtig. 

Das war dieses kommunikative Desaster, das wir hier in Haidhausen erlebt haben und erst wieder 

zur Mobilisierung geführt hat. Die Haidhauser haben gesagt: Moment einmal, innerhalb von fünf 

Jahren ändert sich der verkehrliche Zweck um mindestens 135 Grad, und wir sollen alles genau so 

glauben wie das, was wir vorher geglaubt haben. - (Beifall der CSU) 

Herr Kollege Reissl hat zurecht darauf hingewiesen: Am 23. November 2009 ist der Vorhang über 

die Flughafenanbindung gelüftet worden, und da kamen sie, die ÜFEXE, die Tunnelretter. Warum? 

Weil der Tunnel natürlich nach wie vor, worauf die Grünen ja immer zurecht verweisen, mit drei 

zusätzlichen S-Bahn-Zügen - 10 Prozent mehr Züge! - nicht dieses berauschende Mehrangebot 

auf dem S-Bahn-Sektor darstellt, dass man locker 2 Milliarden Euro dafür ausgeben würde. Das 

hat jeder hier verstanden, auch die SPD-Kollegen, wenn sie es sagen dürften. 

Was hat man herausgezaubert? Die ÜFEXE, „Überregionaler Flughafenexpress“, klingt gut. Dage- 

gen kann man zunächst einmal überhaupt nichts sagen, auch die CSU nicht. Wir haben dazu 

einen Änderungsantrag für das Frühjahr dieses Jahres verfasst. - (OBM Ude begibt sich zu den 

Fraktionssitzen im hinteren Teil des Raums) - Danke, Herr Oberbürgermeister, dass Sie mich so 

direkt beobachten. Das ist wunderbar, dann brauche ich mich nicht ständig umzudrehen, das ist 

sehr angenehm. 

Wir hatten also im März dieses Jahres einen konsequenten Änderungsantrag gestellt, der leider 

bei Rot-Grün durchgefallen ist. Wir haben gesagt, wenn wir ÜFEXE einbauen und wenn sich die 

Grünen in ihrer Basisabstimmung, die ich auch als Beobachter erleben durfte, für diese EMM-“Ge- 

schichte“ aussprechen, dann machen wir doch Nägel mit Köpfen und bauen am Hauptbahnhof 

zwei Bahnsteigkanten, was bei jedem vernünftigen System in Mitteleuropa vorgesehen ist. Sie 

können nach Antwerpen gehen, nach Bologna oder nach Zürich - es werden an einer solchen 

Stelle unter dem Hauptbahnhof mindestens zwei Bahnsteigkanten gebaut. 

Unser Antrag ist leider heruntergebügelt worden. Warum? Weil die „Betonköpfe“ in einer gewissen 

Fraktion gesagt haben: Um Gottes willen, es darf ja nicht umgeplant werden, das wollen wir nicht. 

Wir stimmen bei den Grünen mit als Seniorpartner - wobei man manchmal fragen muss, ob von 

den Seniorpartnern schon gewisse geistige Fähigkeiten zu den Grünen gewandert sind, damit sie 

frischen Wind hereinbringen. Aber das ist Euer Problem. Ich will an der Stelle nur sagen: Das war 

die Situation im März dieses Jahres: Wir - Rot-Grün, vor allem Rot - stimmen also der grünen Idee 

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mit dem EMM zu, aber es darf nichts an dem Tunnel geändert werden, weil schon wieder eine Um- 

planung folgt. Dann sind wir schon im Jahr 2018, wenn wir die Olympiade haben, aber der Tunnel 

fehlt. 

Was ist jetzt passiert? Plötzlich, im Spätsommer dieses Jahres, erfahren wir: Es gibt eine Tektur 

zum ersten Planfeststellungsabschnitt. 

Und was erfahren wir am 25. Oktober abends um 19:17 Uhr in diesem Saal vor erlesenem Publi- 

kum? Es wird präsentiert, dass der Tunnel nicht nur als S-Bahntunnel so bleibt, sondern sogar 

noch um 40 cm im Durchmesser auf das rechtlich noch mögliche minimale Maß eingedampft wird. 

Diese sogenannte Stillhalteklausel der SPD - wir stimmen nur zu, wenn nichts geändert wird! - 

wurde wieder einmal von den Planern ad absurdum geführt. Wenn ich 40 Jahre jünger wäre, wür- 

de ich sagen: Wir sind wieder einmal vera... worden. Sie können das Wort selbst ergänzen. In 

meinem Alter nimmt man solche Worte bewusst nicht mehr in den Mund. Aber wie müssen sich die 

Befürworter vorkommen? Zuerst heißt es: Ja nichts ändern! Dann erfährt man, dass eine kom- 

plette Tektur gemacht wird, von der hier im Stadtrat nichts angekommen ist. 

Wenn man sich diese regionale Verkehrstauglichkeit anschaut, muss man sagen, Herr Scheller hat 

natürlich vollkommen recht. Er als Planer sagt, dass er nie etwas anderes als Auftrag bekommen 

hat, als einen Tunnel zu planen. Mir liegt ein Schreiben der Europäischen Kommission vom 

25. Oktober an einen Bürger aus Oberbayern vor. Ich gebe gerne danach die Drucksache be- 

kannt. Sie ist anonymisiert. In dem Schreiben hat sich dieser Bürger beschwert, dass hier ein 

Tunnel gebaut wird, der nicht freizügig zugänglich ist für andere Betreiber, sondern wahrscheinlich 

wieder nur von der DB-Regio betrieben werden kann. Nach Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit 

wird geschrieben: „Für die Beschaffenheit von Bahnanlagen gelten grundsätzlich die Bestimmun- 

gen der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung. Für Strecken, auf denen ausschließlich Stadt- 

schnellbahnfahrzeuge (S-Bahnen) verkehren, sind vermindernde Planungsparameter zugelassen.“ 

- Das ist nichts anderes als das, was Herr Scheller schon immer gesagt hat. - „Das Netz der 

Münchner S-Bahn ist als regionales Netz für den Stadtschnellbahnverkehr geplant und gebaut. 

Infrastrukturen, für die die erleichterten gesetzlichen Vorschriften für S-Bahnen in Anspruch ge- 

nommen worden sind, dürfen nicht nachträglich unter Missachtung der diesen Vorschriften zu- 

grunde liegenden Sicherheitsvoraussetzungen für andere Verkehre zugelassen werden.“ - Das 

schreibt die EU auf der Basis der geltenden Rechtslage. Folglich sind dort andere Fahrzeuge als 

solche, die den besonderen S-Bahn-Bedingungen entsprechen, grundsätzlich ausgeschlossen. 

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Herr Scheller hat in diesem Punkt immer die hundertfünfzigprozentige Wahrheit gesagt. Trotzdem 

bleibt es ein politischer Skandal, dass man so peu à peu einen Paradigmenwechsel mit Blick auf 

den 2. S-Bahn-Tunnel durchführt. Mit der Erweiterung zum Regionalverkehr hätte man durchaus 

eine Zukunftschance eröffnet, die eingeschworenen Gegnern wie mir es erlaubt hätte zu sagen: 

Unter den Bedingungen ist vielleicht ein Tunnel sinnvoll, aber dann bitte ein voll regionalzugtaug- 

licher! Und wir erfahren hier, dass es den nicht geben wird. 

Schauen Sie doch einmal die heutigen EMM-Expresse an! Wir haben sie doch schon längst! Was 

ist denn eine EMM-Region? In Rosenheim, Ingolstadt, Regensburg, Landshut, Augsburg und Gar- 

misch fahren lauter Doppelstockzüge, weil wir Gott sei Dank schon so viele Kunden gewinnen 

konnten. Es ist der positiven Politik des Freistaates Bayern geschuldet, dass es immer mehr Bahn- 

kunden gibt. Wir setzen seit 15 Jahren zunehmend Doppelstockzüge ein, bauen aber jetzt einen 

Tunnel, der genau diesen Erfolgstyp, der noch dazu invariant gegenüber Bahnsteiglängen ist, 

überhaupt nicht durchlässt. Man kann sagen, da muss man schneller aus- und einsteigen. Da 

sage ich Ihnen: Wir dünnen den Verkehr ohnehin so stark aus, dass man insgesamt höchstens 

eine Zugfolge von drei Minuten in beiden Tunnel hat. Das ist genau die Zugfolge in Zürich, wo der 

Einsatz des Doppelstockwagens bei der S-Bahn funktioniert. 

Die CSU hat dazu immer klipp und klar gesagt: Wenn, dann brauchen wir an der Stelle ordentliche 

Bahnsteigkanten, dann können wir auch mit Doppelstockzügen durchfahren. Das ist unsere Ziel- 

vorgabe gewesen. Leider sind Sie uns dabei nicht gefolgt. Herr Oberbürgermeister, ich hätte mir 

wirklich gewünscht, Sie hätten in den letzten fünf Jahren mehrfach die Spitzen in Ihr schönes OB- 

Büro zitiert und gesagt: „Leute, das ist ein Projekt, das massiv auch an die Landeshauptstadt ge- 

bunden ist, denn ohne uns bräuchte man es nicht; deshalb möchten wir uns auch in diesen Aspek- 

ten wiederfinden, mit denen eine Zukunftsfähigkeit für die Stadt verbunden ist - und nicht nur ab- 

deckeln und absegnen müssen“. Leider haben Sie bis heute nicht gesagt, dass Sie das gemacht 

haben. Das ist genau einer der Kernvorwürfe der CSU: Es geht nicht an, auf Sachbearbeiterebene 

irgendwelche Stadtratsbeschlüsse hinüberzuschieben und zu warten, ob man einschlägt oder nicht 

einschlägt, sondern es geht darum, auf Spitzenebene ein solches Thema genauso zu behandeln 

wie das Thema „Olympiabewerbung 2018“. - (Beifall der CSU) 

Ich komme zum nächsten Punkt: Bezüglich der Sendlinger Spange hatten wir hier eine hundert- 

prozentige Zustimmung. Auch der Landtag stimmt zu. Jetzt erfahren wir, die Sendlinger Spange 

hat eigentlich mit der 2. S-Bahn-Stammstrecke nichts zu tun. So gut kennen wir uns doch alle in 

München aus, dass jeder weiß, wie die Umgebung von Laim ausschaut. Es gibt im Norden eine 

S-Bahn-Station, aufgebaut auf vier Gleisen. In Laim gibt es auch eine riesige Bahnüberführung, 

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um verschiedene Gleise vom heutigen Südring, der aber nur für den Güterverkehr und ICE-Bereit- 

stellungsverkehr genutzt wird, zu überspannen. Es soll mir doch einer erklären, wie man eine 

Sendlinger Spange kostengünstig und technisch perfekt anbinden will, ohne sie vor Laim in die 

S-Bahn einzuführen. 

Auch hierzu bleibt Ihre schöne Vorlage „still“, wobei Sie sich aufgeregt haben, weil Josef Schmid 

deutlichste Worte gefunden hat, die jedoch nicht verkehrt waren. Die Stadt nimmt es einfach hin, 

wenn es heißt: „Im Übrigen wissen wir, dass es ein anderes Projekt ist, da wird etwas anderes 

geplant. Dann machen wir das irgendwann einmal.“ Was heißt das? Entweder wir haben jetzt eine 

Chance, diese offene Tür auch für die Sendlinger Spange an der kritischen Stelle zu öffnen. Kri- 

tische Stelle bedeutet, dass die Sendlinger Spange östlich von Laim in die bestehenden S-Bahn- 

Gleise eingebunden werden muss. Oder wir machen das „Ude-Verfahren“ und sagen: „Schau'n wir 

mal, dann seh'n wir 's schon.“ Mit diesem Spruch ist einer sogar Fußballweltmeister und FIFA- 

Vizepräsident geworden. Aber das ist nicht die Antwort, die wir an dieser Stelle als Stadt München 

geben dürfen. Wir müssen antworten: „Liebe Leute, schaut, dass ihr eine belastbare Studie erar- 

beitet, in der dargestellt wird, wie wir den Vorschlag von VIEREGG-RÖSSLER realisieren können.“ 

Der ist Ihnen bekannt durch die Veröffentlichung im Münchner Forum, das man hier ausdrücklich 

loben muss. Seit März dieses Jahres liegt dieser Vorschlag auf dem Tisch. Ich frage mich: Wann 

fand das Gespräch im Vorzimmer von OBM Ude statt, bei dem es geheißen hat: „Schaut euch das 

an, macht eine belastbare Planskizze!“? Zahlen Sie dann halt einmal 50.000 € dafür! Es wäre uns 

doch heute viel lieber gewesen, wenn wir wüssten, was passiert, und wir eine qualifizierte Unter- 

lage hätten. 

Als Stachel im Fleisch müssen Sie hinnehmen, dass die CSU ihren Antrag aufrechterhalten wird, 

diesen Vorschlag von VIEREGG-RÖSSLER, nämlich die geniale Drei-Wege-Situation im Ostkopf 

von Laim. Wir wollen, dass der Stadtrat heute darüber abstimmt, und hoffen, dass wir eine aus- 

sagekräftige Mehrheit bekommen. Dann muss es ein zeitnahes Gespräch - am besten noch vor 

Weihnachten - bei Ihnen im Büro geben. 

Als nächster Punkt eine kleine Korrektur: Irgendwann ist durch ein redaktionelles Versehen, auch 

vom Staatsministerium, immer von einem Ausbau von Pasing nach Eichenau die Rede gewesen. 

Eigentlich geht es aber um den Ausbau von Pasing nach Buchenau. Warum? Buchenau liegt hin- 

ter Fürstenfeldbruck. Es wäre doch ein Wahnsinn, den 10-Minuten-Takt nicht bis zur Kreisstadt 

Fürstenfeldbruck zu führen. Sie sind doch so begeistert mit den Landräten zugange. Die freuen 

sich sicherlich, wenn ihre Kreisstadt einen 10-Minuten-Takt bekommt. Daher hat die CSU-Stadt- 

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ratsfraktion heute diese Korrektur vorgenommen. Es heißt „Pasing - Buchenau“ und nicht „Pasing - 

Eichenau“. 

Die CSU hat gleich nach der Änderung des Bundesverkehrswegeplanes eine Reihe von Fragen 

gestellt. Die sind leider nicht aufgegriffen worden, obwohl sie natürlich etwas mit dem Bahnknoten 

zu tun haben. Es steht nur ein verschämter Satz drin, dass es Anträge dazu gibt. Schauen Sie sich 

einmal Seite 9/252 an. Schauen Sie sich an, was es bedeutet! Ich weiß nicht, wo mein Oberbür- 

germeister gerade sitzt und ob er zuhört. - (Heiterkeit und Zuruf: Er sitzt hinter Ihnen!) - Diese 

Unterlagen bekommt jeder, der sie möchte, in einem Geheimumschlag. Sie finden sie natürlich 

auch im Internet. Was steht drin? 

Das letzte Betriebskonzept von dem Bahnknoten München mit den ÜFEXEN lautet: Die S 8 wird in 

Hallbergmoos enden. Wenn Sie sich das anschauen, wissen Sie, was das bedeutet. Es bedeutet, 

dass die heutige S-Bahn-Stammstrecke keine umsteigefreie Verbindung mehr zum Flughafen 

haben wird. Es wird weder über den Westast eine umsteigefreie Verbindung geben noch über den 

Ostast. Warum? Weil vier ÜFEXE den Flughafen-Bahnhof „zumachen“. Man bringt in dem ein- 

gleisigen Abschnitt in einer Viertelstunde immer nur einen ÜFEX unter. Das heißt, die ÜFEXE 

kanibalisieren die Münchner Flughafen S-Bahn S 8. Schauen Sie sich an, wo die ÜFEXE teilweise 

starten! Der ÜFEX 41 startet in Gessertshausen. Da kann ich nur sagen: Eine Super-EMM-Region. 

Vom Stachus kommt man nicht mehr zum Flughafen, auch nicht vom Isartorplatz. Da gibt es keine 

umsteigefreie Verbindung mehr. Aber dafür haben wir jetzt von Gessertshausen her den ÜFEX 

zum Flughafen. - (Beifall der CSU und der FDP) 

Herr Oberbürgermeister, ich glaube, Sie haben mitbekommen, warum die unendliche kollektive 

Weisheit der Haidhauser Bürger gesagt hat, Sie sollten bei mir Nachhilfeunterricht nehmen. Ich 

nehme auch Herrn Reissl mit. Sie können sich dann rächen, indem Sie mich zu Tollwood einladen. 

Ich folge dieser Einladung gerne. Wir können dann Themen aufgreifen, z. B. innerparteiliche 

Demokratie in der SPD-Fraktion. - (Heiterkeit im Hause - Beifall von CSU und FDP) 

Ich verspreche Ihnen, dass ich meine Trompete nicht mitnehmen werde, damit Waffengleichheit 

herrscht. Aber ich nehme das Angebot an. Einmal Nachhilfe am Samstag Nachmittag bei mir 

daheim. Meine Frau wird kochen. Sie brauchen nur zu sagen, was Sie essen und trinken wollen. 

Das ist kein Problem. Das Angebot steht. Wir als Stadtrat müssen es als kollektive Aufgabe be- 

trachten, den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, dass wir wirklich alle Facetten aufnehmen. 

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Herr Oberbürgermeister, ich vermute, dass viele Mitarbeiter in der Verkehrsabteilung der HA I 

einen großen Teil ihres Gehaltes mittlerweile als Schmerzensgeld empfinden, wenn sie das alles 

schreiben müssen, was Sie verlangen, damit es wieder eine Vorlage in dem Stil wird, wie sie heute 

vorliegt. Es kann nicht sein, dass ausgewiesene Fachleute, die an anderen Stellen brillieren, plötz- 

lich bei der Erstellung solcher Vorlagen, wenn es um die 2. S-Bahn-Stammstrecke geht, nur noch 

komische Formulierungen finden. 

Die Politikverdrossenheit hängt vielleicht auch von dem Umgang mit solchen Themen ab. Wir 

haben mittlerweile eine Reihe von Beschlüssen von Bürgerversammlungen. Aber auch der BA 1 

(kein CSU-geführter BA) und der BA Pasing-Obermenzing (auch kein CSU-geführter BA mehr) 

fordern ganz klar die Stadt auf: Macht etwas mit der U 5! Es ist ein urstädtisches Projekt. Die grei- 

fen auch unsere Ideen auf, die die CSU hier seit zwei Jahren massiv einbringt. Sie sagen: Denkt 

daran, dass die U-Bahn vor 40 Jahren so konzipiert wurde, dass sie auch einmal ins Umland 

hinausfahren kann. Wir tun das! Schauen Sie doch nach Garching! Das ist eine klassische 

S-Bahn-Bedienung dort am Stadtrand. Vor dem Zweiten Weltkrieg wäre es eine S-Bahn geworden. 

Jetzt fährt die U-Bahn dort hinaus. Haben die Garchinger ein Problem damit, dass sie in blaue 

Wagerl einsteigen? Nein, das haben sie nicht. Es gibt weder in S-Bahnen Toiletten noch in 

U-Bahnen. Offensichtlich ist es eine adäquate Anbindung im XXL-Bereich. Ob sie in einem roten 

Wagerl hinfahren oder in einem blauen, ist den Leuten im XXL-Bereich egal. Jetzt haben wir die 

superschönen neuen C-Wagen, da werden die Leute noch viel lieber in diese Designerwagen ein- 

steigen. 

Wenn ich weiß, dass die U-Bahn längst auch ein Regionalverkehrsmittel in Garching geworden ist 

und auch vom Freistaat hochgradig unterstützt wird, können wir von der CSU es nicht akzeptieren, 

dass so getan wird, als sei die U-Bahn eigentlich nichts anderes als eine Unterpflasterstraßen- 

bahn. Die Diskussion über die Unterpflasterstraßenbahn hatten wir Anfang der 60er Jahre. Gott sei 

Dank ist so ein Ding nie als Unterpflasterstraßenbahn gebaut worden. - (Vereinzelt Beifall der 

CSU) 

Die U-Bahn hat natürlich ein innerstädtisches Verteilpotenzial wie die Stammstrecke. Schauen Sie 

sich doch einmal die Abstände der Haltestellen auf der Stammstrecke an! 450 Meter zwischen 

Stachus und Hauptbahnhof, das ist der klassische Abstand zwischen U-Bahn-Haltestellen. Tun wir 

doch nicht so, als ob wir nicht wüssten, was unsere Vorväter Gott sei Dank in den 60er-Jahren ge- 

plant haben! Sie haben damals die U-Bahntunnel um 55 cm höher ausgelegt, damit sie zukunfts- 

trächtig sind. Ich frage Sie, was wir erreicht haben. Vor 40 Jahren ist die Landeshauptstadt Mün- 

chen vom Freistaat Bayern ausdrücklich gelobt worden, dass sie 6 Mio. DM mehr in die Hand ge- 

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nommen hat, um größere U-Bahntunnel zu bauen, zukunftsträchtig zu sein und vielleicht einmal 

die Nachrüstung mit Oberleitungen zu erlauben. Da haben unsere „Vorstadtmütter“ und „-väter“ 

6 Mio. DM in die Hand genommen und gesagt: Wir müssen zukunftsfähig sein. Heute bauen wir 

mit 2 Mrd. € einen 2. S-Bahntunnel, der entgegen dem Willen der CSU noch stärker eingedampft 

ist und noch kleiner wird als der alte S-Bahn-Tunnel, durch den bekanntlich schon einmal Doppel- 

stockwagen durchfahren konnten. Man muss einmal die Schizophrenie in der Weiterentwicklung 

bedenken. 

Herr Oberbürgermeister, damit kann ich den Bogen zu Ihnen schließen. Sie werden sicher einmal 

als großer Oberbürgermeister in die Annalen dieser Stadt eingehen. Darüber brauchen wir nicht zu 

reden, das ist mit Seppi Schmid abgesprochen. - (Allgemeine Heiterkeit und Beifall) - Aber wie im 

Märchen Schneewittchen muss ich leider wie der Spiegel an der Wand sagen: Leider, lieber 

Christian Ude, gibt es einen größeren in diesem Land, und das war Dr. Hans-Jochen Vogel. Vor 

dem kann ich nur den Hut ziehen. Dem wäre dieses Fiasko, das wir seit 2005 mit der Stamm- 

strecke haben, nicht passiert. Der hätte die Burschen stramm gezogen und hätte den städtischen 

Willen durchgesetzt. Die U 5 wäre längst fertig. Lesen Sie einmal das Buch: „Eine Stadt geht in 

den Untergrund“ von Klaus Zimniok! Damals war ein anderer Anspruch vorhanden. Es ging nicht 

darum, der CSU irgendetwas überzubraten, und weil es so schön ist, bekommt auch Dr. Mattar 

noch etwas mit ab. Das ist nicht das Niveau, mit dem die Stadt in den 60er Jahren einen 

phänomenalen öffentlichen Nahverkehr zustande gebracht hat. 

Herr Ude, Sie haben doch vor zwei Monaten auch voller Stolz gesagt, dass der ADAC festgestellt 

hat, es sei der beste Nahverkehr in Mitteleuropa. Zu dem besten Nahverkehr gehört die vom Frei- 

staat Bayern maßgeblich geförderte S-Bahn dazu. Die CSU verwahrt sich dagegen, dass Sie die 

S-Bahn als Sanierungsfall hinstellen, obwohl sie ein super Verkehrsmittel geworden und sukzessi- 

ve verbessert worden ist, und zwar auf 30 Züge pro Stunde - (OBM Ude: Von lauter Dilettanten 

ausgebaut!) -, durch den Einsatz von Mitteln des Freistaats im Jahr 2005 ausgebaut wurde und als 

solches ihresgleichen sucht. Sie werden leider in dem Punkt Herrn Dr. Vogel nie erreichen. Sie 

müssen mit der zweiten Position vorliebnehmen. Ansonsten kann ich Ihnen nur empfehlen: Stim- 

men Sie den Änderungsanträgen der CSU zu, dann geht es wenigstens jetzt konstruktiv voran. 

- (Beifall der CSU) 

OBM Ude: 

Habe ich Sie richtig verstanden, dass der gesamte Vortrag von Ihnen in folgendem Satz zusam- 

mengefasst werden kann: Der Freistaat Bayern ist in Nahverkehrsfragen total unfähig und soll die 

Kompetenzen deshalb der Landeshauptstadt München übertragen? 

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Lieber Herr Oberbürgermeister, da hätten Sie mich natürlich vollkommen falsch verstanden. Aber 

wenn ich im Zentrum einer Metropolregion überall verkehrspolitisch „mitschnabeln“ will, muss ich 

mich adäquat und auf gleicher Augenhöhe einbringen. Viele im Stadtrat haben es getan. Wir wün- 

schen, dass Sie das auch tun. - (Beifall der CSU und der FDP) 


Frau Bürgermeisterin, meine Damen und Herren! Lieber Herr Kollege Reissl, Sie haben mich zwar 

direkt angesprochen, letztlich war aber Ihre Rede insbesondere den Grünen gewidmet. Sie haben 

heute klipp und klar gesagt, es ging, es geht und es wird immer nur um einen 2. S-Bahn-Tunnel 

gehen. Das, was Regionalzüge anbelangt, ist ein Traum der Grünen gewesen und bleibt auch ein 

Traum. Frau Nallinger gestehe ich zu, dass sie ernsthaft diese Hoffnung auf einen Versuch gehabt 

hat, dort Regionalzüge fahren zu lassen. Aber es war doch von vornherein klar, dass es maximal 

S-Bahnen mit Toiletten sein werden. Ich brauche nicht zu wiederholen, was Herr Dr. Kronawitter 

gesagt hat. Der Gedanke der ÜFEXE war ein Versuch der Rettung, dass die Sinnhaftigkeit des 

Tunnels etwas erhöht wird. Aber es war von vornherein klar, dass keine Regionalzugtauglichkeit 

erreicht werden wird. Das wurde auch vom Staatsministerium und vonseiten der Bahn immer klar 

betont. 

Sie fragten mich, was wir dagegenzusetzen hätten. Wir haben immer gesagt: Unser Ziel ist der 

10-Minuten-Takt bei der S-Bahn. Das setzt voraus, dass wir etwas an den Außenästen verbes- 

sern. Es setzt voraus, dass wir die gesamte Kapazität auf der bestehenden Stammstrecke nutzen 

müssen. Wir fahren doch immer noch mit Vollzügen statt mit Langzügen, auch morgens und 

abends in der Rush Hour. Die Kapazität ist noch nicht voll ausgenutzt. Andere Länder machen uns 

vor, dass auch Zugfolgen in 90-Sekunden-Takten möglich sind und damit erheblich mehr Züge 

durch einen Tunnel fahren können. Hier bauen wir die Kapazität von 30 auf 20 ab. Jeder, der am 

Hauptbahnhof auf die alte Stammstrecke umsteigt, wird mehr Zeit brauchen und von daher eine 

Verschlechterung mit dem neuen Tunnel haben. 

Das war der Grund, warum wir gesagt haben: Wir sind nicht gegen Großprojekte oder gegen 

Tunnel an sich, aber so, wie dieser Tunnel abgespeckt worden ist, macht er keinen Sinn. Wir ha- 

ben weiter gesagt, dass wir die U-Bahn nach Pasing und nach Englschalking ausbauen wollen, 

damit wir einen gewissen Bypass haben. Wir wollen zumindest eine Teilertüchtigung des Südrings, 

nicht den Vollausbau, der nach dem Gutachten „tot“ war. Das habe ich auch im März gesagt. Aber 

wir wollen noch Notfallkapazitäten schaffen und dann in ein Projekt einsteigen, das wirklich eine 

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Lösung für die nächsten 50 Jahre bietet. Das kann ein irgendwie gearteter Nordtunnel sein, es 

kann z. B. „München 21“ sein. 

Eines ist klar: Keiner soll glauben, dass wir nach einem 2. S-Bahn-Tunnel in diesem Jahrhundert 

noch einen weiteren Tunnel bekommen. Wir werden nur eine Lösung finden. Wenn wir eine sub- 

optimale realisieren, werden wir auf dieser sitzen bleiben. Das ist unsere Kritik an diesem Vorha- 

ben. Deshalb wollte ich auf das geschickte Tricksen und Täuschen des Oberbürgermeisters ein- 

gehen. Ich habe überhaupt nicht die Landtagsfraktion der Grünen angesprochen, weil es natürlich 

auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Meinungen gibt. Aber es ist etwas anderes, wenn 

es eine Stadtratsfraktion gibt, die nirgendwo mehr Rückhalt in der Partei und auf anderen Ebenen 

hat. Das ist der Unterschied zu unserer Stadtratsfraktion. Die Münchner FDP steht zu unserer Po- 

sition. Wir haben darüber ausführlich diskutiert. - (OBM Ude: Deswegen ist Herr Dr. Bertermann 

dafür?) - Herr Dr. Bertermann hat sich loyal der Meinung der Landtagsfraktion angeschlossen. Das 

ist eine schwierige Entscheidung. Er wird vielleicht auch noch etwas dazu sagen. - (OBM Ude: Da 

ist die Basis wurst!) - Das ist eine Loyalität, die man akzeptieren kann, wobei es auch unter Libe- 

ralen anders als bei der SPD anscheinend möglich ist, dass man eine Minderheitsmeinung vertritt. 

Bei den Grünen ist das möglich und auch bei der CSU. - (Zuruf von StRin Dietrich) - Liebe Lydia 

Dietrich, ich bin froh und glücklich, dass Du weiterhin gegen diese Art des 2. S-Bahn-Tunnels bist. 

Es war für mich sehr beachtlich, als einige Äußerungen der Kollegen Bickelbacher und Nallinger 

kamen, dass man im Grunde schon auf dem Weg des Absetzens des Projektes ist. - (Beifall der 

FDP) - Wenn man sagt, man will offenhalten, und wenn es Bürgerproteste gibt, aufspringen, wie es 

in Stuttgart und sonst wo der Fall ist, finde ich das schon sehr bemerkenswert. Das wird auch so 

kommen. Ich bin überzeugt, Ihr werdet sicherlich zum Thema 2. S-Bahn-Tunnel eine Mitglieder- 

versammlung bekommen. - (StRin Dietrich: Hatten wir schon!) - Ihr habt auch zum Thema „Olym- 

piabewerbung“ mehrfach abgestimmt. Ihr werdet auch zu diesem Thema noch einmal eine Mit- 

gliederversammlung bekommen. Da ist die innerparteiliche Demokratie ähnlich lebhaft wie bei der 

FDP. Ich sage Euch voraus, es wird zu einer Ablehnung dieses Projektes kommen. Dann werdet 

Ihr Euch natürlich in den Bürgerprotest eingliedern. Wir wollten verhindern, dass man erst dann 

etwas macht, wenn alle Verträge geschlossen sind, wenn alle Planfeststellungsverfahren gelaufen 

sind. Völlig unglaubwürdig ist das Argument, beim Transrapid konnten wir ein Ratsbegehren ini- 

tiieren, aber bei der 2. Stammstrecke ist es völlig unmöglich, denn da sind ganz andere betroffen. 

Nein, das ist völlig unglaubwürdig und eine politische Haltung, die kein Bürger versteht. 

- (OBM Ude: Doch, knapp 90 %!) 

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Herr Oberbürgermeister, im März wurden wir gerade von Ihnen bedrängt, dass sich der Münchner 

Stadtrat positiv äußern müsse, weil der Tunnel sonst nicht käme. Wenn also die Meinung hier in 

München so wichtig ist, wäre auch die Meinung der Bevölkerung wichtig. Sie abzufragen wäre der 

sicherlich der richtige Weg gewesen. Dies haben Sie leider vertan. Wir werden deshalb weiter be- 

obachten, welche Projekte zu realisieren sind. Auch dazu war die Anmerkung von Herrn Reissl 

sehr bemerkenswert, als er auch an die Grünen gerichtet gesagt hat: Ihr wisst doch alle, dass 

Projekte nacheinander realisiert werden. Wenn man erst den Stammstreckentunnel hat, schauen 

wir einmal, ob wir noch für anderes Geld haben. Das heißt, all das, was dann mit hundertpro- 

zentiger Mehrheit im Stadtrat beschlossen worden ist, kommt irgendwann in 20, 30 Jahren. - 

(Beifall der FDP) 

StR Altmann: 

Frau Bürgermeisterin, Kolleginnen und Kollegen! Allein wenn man heute in die Zeitung blickt, kann 

man lesen, dass es gestern drei Störfälle gab, eigenartigerweise nicht in der Röhre, sondern auf 

den Außenästen. Es ist leider immer so: Die hier seit Monaten und Jahren geführten Diskussionen 

und Anregungen, die Außenäste zu ertüchtigen, verhallen. Hier wird nur ein Augenmerk auf die 

2. Stammstrecke, den 2. Tunnel, gelegt. Das führt an der Sache vorbei. Um die Zukunftsfähigkeit 

der S-Bahn zu gewähren, braucht man draußen mit Sicherheit die Ertüchtigungen, und man hätte 

im Bereich der Stadt München genügend Möglichkeiten, das ohne die 2. Stammstrecke, den 

2. Tunnel, zu machen. 

Wir haben heute schon mehrfach die Generaldebatte geführt. Sie wird uns auch noch öfter er- 

reichen. Ich persönlich möchte nur auf die Stellungnahme der Stadtwerke München zurück- 

kommen. Ich hätte gerne die Auskunft, um welchen Kostenfaktor es sich bei dem handelt, was die 

Stadtwerke einbringen. Ist dieser Kostenfaktor bereits eingerechnet? Wird es eine Ausweitung der 

Kosten und des Budgets sein? Wenn man liest, dass allein die Umverlegung von Versorgungs- 

leitungen eine Vorlaufzeit von 2,5 Jahren braucht, stellt sich die Frage, welche Kosten enthalten 

sind. Sind sie in dem Betrag von 1,6 Mrd. € enthalten? Wir wissen alle, dass es mit dieser Summe 

mit Sicherheit nicht getan ist, sondern der Betrag wesentlich höher sein wird. Hierzu hätte ich 

gerne Ausführungen gehört. 

Mich bewegt natürlich auch, dass nicht nur die immer wieder geäußerten Bürgerängste im Raum 

stehen. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Auch die Gasteig München GmbH hat dementspre- 

chende Ängste. Ich hätte es gerne näher erläutert, wie damit umgegangen wird. 

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Zu den Anträgen von CSU und Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste: Für mich nicht zustimmungs- 

fähig ist die Ziffer 1 beider Anträge, weil Sie nach wie vor dieser 2. Stammstrecke zustimmen 

wollen. Dennoch führen Sie in den weiteren Ziffern sinnvolle Projekte an, die für die Stadt 

München schnellstmöglich umgesetzt werden sollten, z. B. die U 5 nach Pasing. Auf das heutige 

Abstimmungsverhalten bin ich gespannt: ob Sie Ihren Worten auch Taten folgen lassen und 

Ziffer 1 nicht zustimmen, falls die anderen Ziffern abgelehnt werden. 

Zum Antrag der FDP, das Ratsbegehren betreffend: Beim Thema Transrapid gab es andere Mei- 

nungen und Mehrheiten als heute. Rot-Grün war gegen den Transrapid und Schwarz-Gelb dafür. 

Jetzt ist es anders. - (OBM Ude: Wie ist es jetzt? Sie sagen, es sei umgekehrt. Das habe ich nicht 

verstanden!) - Damals waren Sie gegen den Transrapid. Jetzt gibt es hier mit Rot-Grün und 

Schwarz eine große Mehrheit für die 2. Stammstrecke. In Sachen Ratsbegehren geht es eben 

auch um den Bürgerwillen der Bürgerversammlung Haidhausen. In der Vorlage steht, dem könne 

nicht entsprochen werden. Man will also ein solches Ratsbegehren hier nicht durchführen. 

Das ist eine Parallele zum Thema Transrapid: Auch da gab es über Jahre immer wieder Vorlagen 

und Diskussionen. Damals wollten Sie ursprünglich kein Ratsbegehren. Wir von den Freien Wäh- 

lern haben dann dieses Bürgerbegehren angeregt, hier im Rathaus beantragt und angefangen, 

Unterschriften zu sammeln. Als Sie gemerkt haben, dass die Bürgerinnen und Bürger bei uns un- 

terschreiben und ein solches Bürgerbegehren gerne hätten, haben Sie gesagt, wenn Sie es für 

richtig hielten, dann „nähmen Sie es uns weg“. So haben Sie es dann auch gemacht. - (StRin Wolf: 

Das war ja für eine gute Sache!) - Selbstverständlich war es eine gute Sache! Wir sind froh, dass 

es so gekommen ist. Kurz vor den Wahlen wurden die entsprechenden Pläne von der Regierung 

zurückgezogen, so dass wir dieses Ratsbegehren gar nicht mehr brauchten. - (OBM Ude: Richtig! 

Optimal!) 

Ein solches Ratsbegehren fordere ich auch jetzt. Als Stadtrat von München vertreten wir die 

Münchner Bürgerinnen und Bürger und sollten auf ihre Rufe hören, denn sie wollen hier gerne 

eingebunden werden. Es wird immer wieder eingefordert, dass die Bürger hier in München beteiligt 

werden, mitreden können usw. Doch es gibt nur Lippenbekenntnisse. Wenn es zum Schwur 

kommt, werden Ausreden über Ausreden gesucht, um es nicht durchführen zu müssen. Ich fordere 

noch einmal, wie bereits angeregt, den Antrag zu ändern und „wird nicht entsprochen“ zu ersetzen 

durch „wird entsprochen“. Danke. 

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StR Dr. Bertermann: 

Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich mache es kurz. Erstens: Wir müssen 

endlich in der politischen Realität ankommen, dass wir nur noch vier Wochen Zeit haben. In die- 

sem Zeitraum wird nämlich der Vertrag mit der Bundesbahn geschlossen. Dann werden Realitäten 

festgezurrt. Ich weiß nicht, was wir bis dahin noch ändern wollen. 

Zweitens: Öffentlichkeitsinformation und Öffentlichkeitswirkung sind in der Vergangenheit sträflich 

vermisst worden. Deshalb hat das Wirtschaftsministerium jetzt auch über ein Bürgerbüro, über 

einen Internetauftritt und über eine Hotline versucht, das wieder gutzumachen, was wir meiner 

Meinung nach in der Vergangenheit versäumt und falsch gemacht haben. 

Drittens: Lieber Herr Oberbürgermeister, Sie haben gesagt, Ihnen käme es vor wie Kasperltheater. 

Bei all Ihrer exzellenten Kabarettfähigkeit vermisse ich den Titel dieses Stückes Kasperltheater. Ich 

freue mich darauf, wenn Sie im Rahmen von Tollwood eine Vorstellung geben und mir den Titel 

dann nennen werden. - (OBM Ude: Schwarz-Gelb!) 

StR Ruff: 

Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren! Es wird Sie nicht verwundern, dass ich mich 

als Vertreter der ÖDP hier für eine direkte Bürgerbeteiligung, also für ein Ratsbegehren, aus- 

spreche. - (OBM Ude: Also immer!) - Ich möchte aber vorwegschicken, dass ich kein dezidierter 

Tunnelgegner bin. Ich hatte zunächst Sympathien für den Südring. Nachdem sich im Verlauf der 

Gespräche und der Abstimmung jedoch herausgestellt hat, dass er nicht realisiert wird, habe ich 

mich dann für die 2. Stammstrecke ausgesprochen. Ich tue dies auch heute, begleite das Projekt 

gleichzeitig kritisch und werde die Änderungsanträge von Schwarz und Grün mittragen. 

Apropos Ratsbegehren: Es geht mir gar nicht darum, die 2. Stammstrecke zu verhindern. Ein 

Ratsbegehren ist die letzte und einzige Möglichkeit, Bürger direkt zu beteiligen, Ihnen das Wort zu 

geben, das Thema zu befrieden und einen Konflikt wie in Stuttgart, Gorleben oder bei ähnlichen 

Projekten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es geht darum, sich selbst ein Stück weit zurück- 

zunehmen und so der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. 

Auf die Frage, warum sich die Bevölkerung von der Politik abwende, erhält man oft die Antwort: 

Egal, wen ich wähle -, alle machen das Gleiche! Hier haben wir wieder einmal ein Beispiel dafür: 

Egal, ob Rot-Grün oder Schwarz-Gelb im Bund an der Regierung ist -, sie sind für die 2. Stamm- 

strecke. Der Verkehrsminister ist dafür. Egal, ob Schwarz oder Schwarz-Gelb im Land regiert -, sie 

sind für die 2. Stammstrecke. Auch auf Stadtebene sind die Regierenden für die 2. Stammstrecke, 

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und überall finden Sie in der Opposition wesentlich kritischere Stimmen. Auch dies ist also ein Bei- 

spiel dafür, dass sich die Regierenden - egal welcher Couleur - auf allen Ebenen für ein Projekt 

aussprechen. 

Warum geben wir nicht mitten in der Legislaturperiode dem Bürger das Wort und die Möglichkeit, 

seine Meinung kundzutun und direkt Einfluss zu nehmen? Ein Gegenargument lautet, das Rats- 

begehren fände nur auf Münchner Ebene statt, und das Umland wäre nicht einbezogen, da es kein 

Volksbegehren wäre. Wenn wir diesem Argument folgen würden, dann müssten wir auch diese 

Debatte, die nur auf Stadtebene stattfindet, abbrechen. - (StR Müller: Ja, dann machen wir das 

doch bitte!) - Wir diskutieren aber bereits das zehnte Mal darüber und halten es alle für wichtig. 

Diese Debatte auf Stadtebene schafft nicht mehr Planungssicherheit, und wir werden den Tunnel 

weder verhindern, noch voranbringen oder beschleunigen. 

Eine Entscheidung durch das Ratsbegehren hätte die gleiche Legitimation wie eine Stadtratsent- 

scheidung. - (OBM Ude: Eben nicht!) - Damit entfällt für mich das Hauptargument, das in der Be- 

schlussvorlage gegen das Ratsbegehren angeführt wurde. Die Entscheidung des Stadtrates würde 

aufgehoben, es gäbe einen Beschluss, und die Stadt müsste dagegen klagen. Wir hätten eine 

zweite Chance, um Fehler zu korrigieren und den Tunnel unter verbesserten Bedingungen und 

Auflagen genehmigt oder eben nicht genehmigt zu bekommen. 

Ich bitte Sie deswegen, sich heute etwas zurückzunehmen, dem Bürger das Wort zu erteilen und 

für das Ratsbegehren zu stimmen. 

StRin Wolf: 

Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte vorhin vergessen, zu sagen, dass wir verschiedene Verbesse- 

rungsvorschläge der einzelnen Änderungsanträge unterstützen werden, aber die Vorlagen in ihrer 

Gesamtheit natürlich nicht, weil sie insgesamt eine grundsätzlich positive Würdigung enthalten. 

Deswegen möchte ich darum bitten, die Änderungsanträge von CSU und Bündnis 90/Die Grünen/ 

Rosa Liste jeweils punktweise abstimmen zu lassen, damit wir unsere Position in der Abstimmung 

dokumentieren können. Außerdem möchte ich an meinen kleinen Änderungsantrag erinnern. 

Danke. 

StR Mittermaier: 

Herr Oberbürgermeister, Kolleginnen und Kollegen! In der Debatte ist Vieles gesagt worden, was 

man so nicht stehen lassen kann. Deshalb möchte ich für die SPD-Fraktion dazu Stellung nehmen. 

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Herr Dr. Kronawitter hat davon gesprochen, dass die drei Umplanungen in Haidhausen ein „Ver- 

murksen“ seien und auf die Arroganz der Planer zurückzuführen wären. Herr Dr. Kronawitter, ich 

frage Sie: Wessen Schuld ist es denn, dass hier mehrfach umgeplant worden ist? Wer trägt denn 

dafür die Verantwortung? Ich kann Ihnen die Antwort geben: Die Bayerische Staatsregierung ist 

daran schuld, weil sie - gegen alle Bedenken von Fachleuten - unbedingt am Transrapid festhalten 

und diesen „durchboxen“ wollte, auch als Geschenk an Herrn Stoiber. Aber dieser Traum ist zer- 

platzt, und ich möchte noch einmal betonen, dass der Transrapid der Grund für die Umplanungen 

war, die Haidhausens Bürgerinnen und Bürger betroffen haben. Von einer Arroganz der Planer 

kann keine Rede sein. - (Beifall von der SPD) 

Weiter wurde kritisiert, die Planungen zur 2. Stammstrecke seien nicht schnell genug und nicht 

vehement genug vorangetrieben worden. - (OBM Ude: Unglaublich!) - An einem Beispiel möchte 

ich verdeutlichen, wer dafür die Verantwortung trägt: Gerade die CSU-Fraktion hat gefordert, dass 

wir noch einmal ein vergleichendes Gutachten zum Südring durchführen sollten. Wir haben diesem 

Gutachten um des Friedens willen auch zugestimmt, damit hier keine Legende entsteht, dass der 

Südring doch tatsächlich billiger sein könnte. Aber auch dieses Gutachten hat letztendlich zu einer 

Verzögerung geführt! Das muss man, denke ich, noch einmal betonen. 

Zur Frage der Regionalzugtauglichkeit und der Verringerung des Tunnelquerschnitts: Es wird von 

vielen Rednern als Tatsache hingestellt, diese Einschränkung des Tunnelquerschnitts führe dazu, 

dass eine Expresszugtauglichkeit nicht mehr gegeben sei. Ich habe bisher allerdings von nie-man- 

dem gehört, warum. Vorhin habe ich Herrn Scheller danach gefragt, der mir bestätigt hat, dass die 

Lichthöhe im Tunnel und natürlich auch die Regionalzugtauglichkeit erhalten bleibe. - (StRin Wolf: 

Ist gar nicht vorhanden!) - Allerdings müssen wir anerkennen, dass Doppelstockzüge für die 

2. Stammstrecke tatsächlich nicht geeignet sind, weil der benötigte schnelle Fahrgastwechsel nicht 

gegeben ist. Liebe Kolleginnen und Kollegen, dieses Argument müssen wir einfach zur Kenntnis 

nehmen. - (Zwischenruf von StR Pretzl) - Eine Nachfrage beim Hearing im Bayerischen Landtag 

hat im Übrigen ergeben, dass für die Regionalzüge, die durch den Tunnel fahren sollen, eine Neu- 

bestellung erfolgen soll - auch wegen der Bahnsteighöhe und des Alters der derzeitigen Regional- 

züge. Diese neuen Züge werden dann natürlich im Hinblick auf den Tunnel entsprechend geplant 

werden. Aber ich denke, Herr Scheller wird zu dieser Frage noch einmal Stellung nehmen. 

Beim Thema Sendlinger Spange verstehe ich die Aufregung nicht. Die Sendlinger Spange ist ein 

eigenes Projekt, zu dem separate Planungen und Genehmigungsverfahren durchgeführt werden. 

Teilplanungen zur Sendlinger Spange befinden sich bereits in einem eigenen Planfeststellungs- 

verfahren. Hier haben wir ein Anhörungsverfahren für die 2. Stammstrecke und sollen dazu eine 

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städtische Stellungnahme abgeben. Herr J. Schmid, wenn die CSU sagt, sie habe diesem Tunnel 

nur deshalb zugestimmt, weil auch die Sendlinger Spange realisiert werde, dann missachten Sie 

die Bedeutung dieses Tunnels total. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man dem wichtigsten 

Verkehrsprojekt in der Region München nur wegen der Sendlinger Spange zustimmt. Außerdem 

gehe ich davon aus, dass die Bayerische Staatsregierung ihre Zusagen einhält und die Planungen 

für die Sendlinger Spange weiterführt. 

Die Ausführungen zu einem Regionalzughalt Poccistraße leuchten mir ein. Ziel war es, einer Stör- 

anfälligkeit der Stammstrecke entgegenzutreten. Wenn dieser Halt aber auch nicht schneller zu 

realisieren ist als der 2. Stammstreckentunnel, dann macht er keinen Sinn, denn der Tunnel ist das 

wesentlich bessere Mittel gegen die Störanfälligkeit der 1. Stammstrecke. Auch das muss man 

einfach zur Kenntnis nehmen. 

Abschließend zu den Außenästen: Es wird gesagt, die Außenäste wären wichtiger als die Stamm- 

strecke, weil dort 90 % der Störfälle passieren. Das mag rein rechnerisch richtig sein, aber die 

einzelnen Störungen betreffen unterschiedlich viele Personen. - (StR Dr. Mattar: Aber sie strahlen 

auf die Stammstrecke aus. Das ist doch das Problem!) - Wenn in Freising eine Weiche klemmt, 

dann sind vielleicht 4.000 Personen an diesem Außenast davon betroffen. Wenn aber die 

1. Stammstrecke zum Erliegen kommt, dann können bis zu 800.000 Fahrgäste nicht mehr die 

Innenstadt erreichen. Das wiederum wirkt sich auf alle Äste aus, und im Prinzip wird so der 

gesamte S-Bahn-Verkehr stark beeinträchtigt. - (Zwischenruf von StR Quaas) - Die beiden Zahlen 

unterscheiden sich um den Faktor 200! Insofern muss man hier die Kirche im Dorf lassen, und dies 

ist kein Argument gegen die 2. Stammstrecke. Beim Thema Störanfälligkeit muss man nicht nur 

die Zahl der Störfälle, sondern auch die Zahl der betroffenen Fahrgäste betrachten. 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, aus diesem Grund werden wir dem zweiten CSU-Antrag nicht 

zustimmen. Dem Änderungsantrag der CSU zu Tagesordnungspunkt 2 und auch den Änderungs- 

anträgen von Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste hingegen werden wir zustimmen. Herzlichen 

Dank. - (Beifall von der SPD) 


Frau Bürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Dr. Mattar, Sie tun sich mit dem Rats- 

begehren natürlich leicht, weil Ihre Fraktion mehrheitlich gegen dieses Projekt ist. Ehrlich gesagt, 

wie müsste denn die Frage des Ratsbegehrens aussehen? Liebe Bürgerinnen und Bürger, wollt Ihr 

diesen Tunnel, oder wollt Ihr überhaupt keinen S-Bahn-Ausbau? - (Beifall von Bündnis 90/ 

Die Grünen/Rosa Liste) - Diese Frage müssten wir ehrlicherweise stellen. Ihr Verkehrsminister Zeil 

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hat erst letzte Woche verkündet, dass er mit einer S-Bahn durch die Stadt fahren will, um die Bür- 

gerinnen und Bürger vor Ort zu informieren. Wenn Sie sich hier mit einer Art Misstrauensvotum 

gegen ihn stellen, dann habe ich den Verdacht, dass Sie letztendlich nur Rot-Grün als bürger- 

feindlich vorführen wollen! - (StR Benker: Das ist das einzige Interesse!) - Aber wir haben uns sehr 

ernsthaft mit dem Thema befasst, und halten Sie mir zumindest zugute, dass die Regionalzug- 

tauglichkeit von uns ehrlich gemeint ist! 

Herr Mittermaier, Sie haben gesagt, dass es durch die von uns geforderte erneute Vergleichsun- 

tersuchung von Tunnel und Südring zu Verzögerungen gekommen ist. Da möchte ich vehement 

widersprechen. Sie hat nicht zu einer Verzögerung geführt, sondern wir wollten im Gegenteil mehr 

Klarheit über die beiden Projekte. Ich möchte nicht mehr lamentieren, aber wir waren über das 

Gutachten, das halbherzig angefangen und zu Ende geführt worden ist, nicht gerade glücklich. 

Herr Reissl, Sie haben darauf hingewiesen, dass Sie Ziffer 4 aus unserem Änderungsantrag zu 

Tagesordnungspunkt 1 nicht mittragen können. Deswegen möchte ich Ziffer 4 wie folgt um- 

formulieren: „Das Planungsreferat wird beauftragt, die zeitnahe Realisierbarkeit der Umweltver- 

bundröhre Laim und die damit verbundene Realisierung der Sendlinger Spange einzufordern.“ Die 

Worte „zu ermöglichen und“ werden also gestrichen. Ich hoffe, so kann auch Herr Reissl unserem 

Änderungsantrag zustimmen. Vielen Dank! - (Beifall von Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste) 

Herr Kunkel (Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie): 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren! Mein Name ist Kunkel, 

ich spreche für das Bayerische Wirtschaftsministerium und bin hauptsächlich mit 

Finanzierungsfragen beschäftigt. Deswegen werde ich jetzt auf diese Fragen eingehen. Mein 

Kollege, Herr Kutzner, wird an-schließend zu den verkehrlichen Fragestellungen etwas sagen und 

Herr Scheller vom Vorhabens-träger zu den technischen Fragen. 

Zum Projekt an sich werde ich jetzt keine grundsätzlichen Anmerkungen mehr machen. Ich glaube, 

das wurde oft genug getan. Es gibt im Münchner Stadtrat und im Bayerischen Landtag klare 

Mehrheiten für das Bahnknotenkonzept der Staatsregierung. 

Zu den Finanzierungsverhandlungen mit Bund und Bahn: Ich schaffe hier tatsächlich den Spagat, 

sowohl Herrn Dr. Mattar als auch Herrn J. Schmid, als auch dem Oberbürgermeister Recht geben 

zu können. - (OBM Ude: Genau! Ist so!) - Herr J. Schmid, es stimmt, es wäre für das Projekt sehr 

befruchtend, wenn der Bau- und Finanzierungsvertrag bereits abgeschlossen wäre. Es wäre aber 

auch einfacher, gegenüber dem Bund noch mehr Druck auszuüben, wenn wir in der Region eine 

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einheitliche Haltung von allen Betroffenen hätten. Da gebe ich dem Oberbürgermeister Recht. 

Herr Dr. Mattar, dass wir - wie von Ihnen gefordert - bei den Finanzierungsverhandlungen Priori- 

täten setzen müssen, ist auch richtig. 

Zu den Fragen im Einzelnen: Da dieses Projekt, wenn es realisiert ist, wahrscheinlich fast 2 Mrd. € 

Volumen umfassen wird, sind die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, die kein einfacher Ver- 

handlungspartner ist, natürlich auch nicht einfach. Aber wir treffen uns jede Woche und kommen 

recht gut voran. Wir sind nun soweit, dass wir über die wesentlichen Fragestellungen Einigkeit er- 

zielt haben, und rechnen damit, bis zum Ende des Jahres den Bau- und Finanzierungsvertrag 

unterzeichnen zu können. Der unterzeichnete Bau- und Finanzierungsvertrag wiederum ist 

Voraussetzung für das Stellen eines Antrags gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz 

(GVFG) durch die Bahn als Vorhabensträger. Sobald dieser Antrag gestellt ist, werden auch die 

Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund eine weitere Dynamik erhalten, weil der Bund erst 

dann eine klare Aussage zur Finanzierung treffen kann. 

Angesichts der Unterfinanzierung im GVFG-Bundesprogramm müssen wir auf jeden Fall die Karte 

Sonderfinanzierung Olympia ausspielen, um hier zu einer Finanzierung zu gelangen. Das hat 

Herr Dr. Kronawitter ja auch dem ehemaligen Oberbürgermeister Herrn Dr. Hans-Jochen Vogel so 

hoch angerechnet. All die damaligen Nahverkehrsprojekte wurden durch die Olympiabewerbung 

1972 beflügelt, und so stellen wir es uns heute wieder vor. Herr Bickelbacher meinte, dass wir auf 

die Entscheidung im Juli warten müssten, um dann die Weichen zu stellen. Das wäre aber zu spät, 

denn der Zeitplan ist eng. Um eine Sonderfinanzierung zu erlangen, müssen wir das Projekt bis 

zur Olympiade in Betrieb genommen haben. D. h., wir müssen jetzt die Weichen stellen, was wir 

unabhängig von den Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund auch tun. Der Vorhabensträger 

hat einen Zeitplan mit einem Bauablaufkonzept ausgearbeitet, das eine Inbetriebnahme bis zur 

Olympiade möglich macht. Auch für die rechtlichen Fragestellungen im Rahmen des Bau- und 

Finanzierungsvertrages haben wir eine Konstruktion gefunden, die eine Unterzeichnung dieses 

Vertrages schon heute ermöglicht. 

Zu den Vorwürfen, dass wir andere Projekte, die Bestandteil des Bahnknotenkonzepts der Staats- 

regierung und von Beschlüssen des Münchner Stadtrates sind, nicht umsetzen bzw. den Aufträgen 

nicht nachkommen: Das ist nicht richtig. Die Sendlinger Spange wird als eigenständiges Projekt 

geplant und ist nicht zwangsläufig in Verbindung mit der 2. Stammstrecke zu sehen. Es gibt dort 

ein eigenständiges Gleis, und wir sind in laufenden Gesprächen mit der Deutschen Bahn, die die 

Planungen durchführt. So kommen wir den Aufträgen des Bayerischen Landtags und des Münch- 

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ner Stadtrates durchaus nach. Die Sendlinger Spange wird weiter geplant und realisiert werden. 

Dieser Vorwurf ist also unberechtigt. 

Im Zusammenhang mit der Strecke Pasing-Eichenau wurde einiges durcheinandergebracht. Die 

von Herrn Dr. Mattar geforderte Priorisierung macht es erforderlich, manche Projekte erst einmal 

nach hinten zu schieben. Genau dies sieht das vom Bayerischen Landtag beschlossene Bahn- 

knotenkonzept der Staatsregierung vor. Erste Priorität haben die 2. Stammstrecke, die schnelle 

Flughafenanbindung, der Erdinger Ringschluss und die S 7, zweite Priorität die Strecke Pasing- 

Eichenau. Wir haben den klaren Auftrag erhalten, das Projekt so weiter zu planen, dass direkt im 

Anschluss an die Realisierung der 2. Stammstrecke mit der Realisierung der Strecke Pasing- 

Eichenau begonnen werden kann. Diesen Auftrag erfüllen wir. 

Das Projekt der Strecke Johanneskirchen-Daglfing wurde in der Bedarfsplanüberprüfung am 

11. November in den Titel München konkret aufgenommen, der im vordringlichen Bedarf des 

Bundesverkehrswegeplans enthalten ist. Bund und Bahn sind für die Finanzierung des Bedarfs- 

plans zuständig. Es liegt nun an ihnen, dieses Projekt voranzutreiben und zu realisieren. Wir 

werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen. Nicht umsonst ist dieses Projekt in der ersten Priorität 

des Bahnknotenkonzepts. 

An dem Gutachten zur Tunnellösung wird weiterhin gearbeitet. Die Landeshauptstadt ist Mitauf- 

traggeber und hat verschiedene zusätzliche städtebauliche Aspekte in die Aufgabenstellung für 

den Gutachter eingebracht. Sie werden derzeit behandelt, und wir rechnen damit, dass wir im 

Frühjahr des nächsten Jahres Ergebnisse erhalten. 

Soweit zu den Finanzierungsfragen. Ich übergebe jetzt an meinen Kollegen Herrn Kutzner, der Ihre 

Fragen zum Thema Regionalverkehrstauglichkeit etc. beantworten kann. 

Herr Kutzner (Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie): 

Herr Bürgermeister! Herr Oberbürgermeister! Verehrte Stadträte! Herr Kunkel hat schon um- 

fassend über viele angesprochene Themen informiert. Deswegen werde ich versuchen, mich kurz 

zu fassen. Offen geblieben ist noch das Thema Prognosehorizont aus den Stellungnahmen der 

Stadtwerke München zu den Planfeststellungsabschnitten 3 und 1: Hier wird darauf hingewiesen, 

dass die Planungen, die jetzt im Rahmen der Planfeststellung vorliegen, unterschiedliche 

Prognosehorizonte aufweisen. Darauf möchte ich dahingehend antworten, dass natürlich im 

Rahmen der jetzigen Planung zur 2. Stammstrecke eine gesamte Bewertung im Rahmen der 

Nutzen-Kosten-Untersuchung unter dem Prognosehorizont 2020 erfolgte. Dementsprechend 

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stehen für alle Abschnitte auch entsprechende Zahlen zur Verfügung, die diesen Horizont berück- 

sichtigen. Das Thema, warum nur bis 2020 prognostiziert ist, ist zum einen der standardisierten 

Bewertung, also dieser Nutzen-Kosten-Untersuchung, geschuldet. Es ist eine Vorschrift des 

Bundes, hier diesen Prognosehorizont zugrunde zulegen. Zum andern können wir auch nur das 

prognostizieren, wofür wir Strukturzahlen zur Verfügung haben. Unsere Gutachter haben, auch in 

Abstimmung mit der Landeshauptstadt München, derzeit Strukturzahlen zur Verfügung, die eine 

Prognose bis 2020 zulassen. 

Zum Thema der Regionalzugtauglichkeit darf ich auf das Schreiben unseres Ministers zurück- 

greifen, der gesagt hat, diese Fragestellung wird im Rahmen der Untersuchung zum Bahnknoten 

abgearbeitet werden. Wir werden da auch aufzeigen, welche Nutzbarkeiten die 2. Stammstrecke 

haben wird. Aber die Diskussion, die hier heute sehr intensiv zu diesem Thema geführt wird, führt 

bei mir eher zu dem Gedanken, dass noch infrage gestellt wird, mit welcher Spurweite wir den 

zweiten Tunnel planen: Ich darf Ihnen versichern, Herr Dr. Kronawitter, so wie der heute beste- 

hende S-Bahn-Tunnel ein Lichtraumprofil hat, durch das sogar Doppelstockzüge passen - der Test 

in den 80er Jahren hat das gezeigt -, wird es auch bei der 2. Stammstrecke sein, dass nämlich ein 

Doppelstockfahrzeug, wenn man es durchschickt, am anderen Ende auch ohne Schrammen und 

Beulen herauskommt. 

Herr Scheller (DB ProjektBau GmbH): 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Damen und Herren! Vielleicht noch ein paar 

Ergänzungen, die der Richtigstellung dienen. Ich habe heute auch in diesen drei Stunden nichts 

wesentlich Neues erfahren. Insofern sei es mir gestattet, noch einmal auf ein paar Dinge hinzu- 

weisen: Es macht hier den Eindruck, dass wir im Zuge der Planungen in den letzten sieben Jahren 

so und so oft unseren Tunnelquerschnitt und damit das Lichtraumprofil verändert hätten. Es ist 

richtig, dass wir den Tunnelquerschnitt ständig in einem Optimierungsprozess an das Lichtraum- 

profil angepasst haben. D. h., die Züge, die 2004 nach unserer Planung durchgepasst haben - das 

sind vornehmlich S-Bahnzüge -, passen auch heute noch durch. Wenn wir jetzt in der Über- 

arbeitung der Planungen den Durchmesser um 40 cm verkleinern konnten, ändert sich das Licht- 

raumprofil überhaupt nicht. Es ist dasselbe. Das habe ich auch am Abend des 25. Oktober hier 

ausführlich erklärt. Die Verkleinerung war deshalb möglich, weil wir den Notweg anheben und 

somit das Kreisprofil verkleinern konnten. Änderungen in Sachen Lichtraumprofil gab es bei 

unserer Planung nicht. 

Ein zweiter Punkt: Es wird heute verschiedentlich darauf hingewiesen, die Planung sei nicht voll- 

ständig, nicht genehmigungsfähig usw. Vom ersten Tag an hatten wir immer eine vollständige 

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Planung beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Eine unvollständige Planung über nur einen 

Planfeststellungsabschnitt ohne einen Teil A, den allgemeinen Teil, der sich auf das gesamte 

Projekt bezieht, wird das Eisenbahnbundesamt gar nicht bearbeiten. Das heißt also, die Haid- 

hausen 1-Lösung, die unsere ursprüngliche Lösung war, war vollständig eingereicht. Die zwei- 

stufige Lösung ist nicht, so wie Sie, Herr Dr. Kronawitter, ausgeführt haben, irgendwo versumpft 

und verschlafen worden, sondern diese Lösung wurde dann verworfen, nachdem das Aus des 

Transrapid kam. Dann kam erst die Lösung Haidhausen 3 mit einer Station am Ostbahnhof, die wir 

jetzt geplant haben. Unsere Planung war also immer durchgängig, immer durchgeplant und somit 

auch genehmigungsfähig. 

Nächster Punkt: Wenn Sie die vollständigen Unterlagen, die es zu diesem Projekt gibt, hätten ein- 

sehen können, dann hätten Sie feststellt, dass wir auch zum Planungsabschnitt 2, der bis zum 

westlichen Isarufer reicht, im Zuge der Planungen für Version 3 eine Anpassung vorgenommen 

haben. Das kommt dadurch zustande, dass wir die beiden Röhren in der Höhe verschwenken, um 

eine Abzweigstelle für spätere Baulichkeiten zur Verfügung zu haben. Dieser Höhenversatz, der 

mit 1 m Verschiebung zustande kommt und sich mittlerweile auf eine Länge von 150 m erstreckt, 

ist beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Es handelt sich um eine geringfügige Tektur, wodurch 

die Betroffenheiten der Privaten deutlich verringert werden und jene der Landeshauptstadt Mün- 

chen in Bezug auf die Grundstücke geringfügig erhöht wurden. 

Zu den anderen Themen ist ausführlich diskutiert worden. Das Thema LZB war heute auch zum 

fünften Mal auf der Agenda. Unser Projekt kann ich hier noch einmal bestätigen, wie bereits am 

25.10. 2010. Die Grundlage unserer Planung ist die LZB wie auch im ersten Stammstreckentunnel, 

und bei Ausfall der LZB fahren wir nach den herkömmlichen Steuerungs- und Lenkungsmethoden, 

die auch bei der 1. Stammstrecke stattfinden. Ein Weglassen von Signalen, wie dies geäußert 

worden ist, kann ich also bei unserer Planung nicht finden. 

Noch der letzte Hinweis: München 21 ist, sollte das irgendeinmal in nachfolgenden Generationen 

geplant und durchgeführt werden, machbar. Seinerzeit wurde eine Studie im Auftrag der Landes- 

hauptstadt München und des Wirtschaftsministeriums angefertigt, die eine Alternative für die Lage 

von München 21 unter der Bayerstraße auf dem Niveau der 2. Stammstrecke enthält. Genauso ist 

es theoretisch möglich, München 21 auf der ursprünglich geplanten Höhenlage von minus 14 m 

zentral durch den Bahnhof zu bauen. Es müsste allerdings dann der Nukleus erheblich umgebaut 

werden. Aber er besitzt jetzt schon die Grundfläche, dass wir außerhalb der Ebene der Ausstiegs- 

bahnsteige den Weg nach oben führen können. Dies noch einmal zum Thema München 21. An- 

sonsten, glaube ich, brauchen wir nichts mehr ergänzen. 

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- (StR Benker: Die Frage der Regionalzugtauglichkeit!) - Das ist doch heute x-mal angesprochen 

worden! Die Regionalzugtauglichkeit wird gewährleistet durch eine Anpassung der Züge, wie sie 

zum späteren Zeitpunkt gebaut werden. - (StR Benker: Die Frage der Bahnsteighöhe!) - Die Frage 

der Bahnsteighöhe ist eine Sache, die technisch an die Züge angepasst werden muss, um bei den 

96 Bahnsteigen aussteigen zu können. - (Zwischenrufe) - Nein! Wir haben den Zustand momentan 

auch im Netz, dass es unterschiedliche Bahnsteighöhen mit unterschiedlichen Lösungen gibt. Aber 

für nachfolgende Zuggenerationen muss man das auf der technischen Seite anpassen. - (Zwi- 

schenrufe) - Das ist eine Sache des späteren Anforderungskatalogs an den Zug und nicht der 

Grundlage der Planungen für die 2. Stammstrecke. Dort ist die Bahnsteighöhe auf 96 cm definiert 

und dabei bleibt sie. 


Herzlichen Dank, Herr Scheller! Ich bitte nur mehr um eine klare Auskunft: Wie ist es mit der Nach- 

rüstbarkeit eines punktförmigen Signalsystems, wenn man also kompakte ortsfeste Lichtsignale 

hat und in die 2. Stammstrecke einbauen will, damit auch Fahrzeuge durchfahren können, die 

nicht mit der hoch speziellen Münchner LZB ausgestattet sind? Ich darf daran erinnern, ein norma- 

ler Stuttgarter DT 423 schaut genauso aus wie ein Münchner S-Bahnzug, kann aber wegen Feh- 

lens dieser LZB nicht durch den zweiten Tunnel durchfahren. Daher würde mich Folgendes inter- 

essieren, weil ich die Ausführungen vom 25.10 2010 anders in Erinnerung hatte: Durch die Ver- 

kleinerung des Tunnelquerschnitts passen zwar die Züge durch, aber wir haben - so habe ich das 

wahrgenommen - keine Reserven mehr, um dieses Lichtsignal noch irgendwo in dem Tunnel un- 

terzubringen. Mich erinnert das - Sie wissen es genau - an die Story, die der Stern vor zwei Mona- 

ten aufgedeckt hat, nämlich dass es bei der Planung in Stuttgart genauso war, so dass dort jedes 

Fahrzeug 300.000 € mehr kosten wird, weil es dieses European Train-Controllsystem - egal in 

welcher Fassung - haben muss. Das ist damals durch einen Mitarbeiter von Ihnen aufgedeckt 

worden, der anonym geblieben ist und gesagt hat: Um Gottes willen, die Tunnel in Stuttgart sind so 

knapp bemessen, dass wir noch nicht einmal ein kompaktes Lichtsignal nachrüsten können! Das 

möchte ich auch hier gerne zu Protokoll geben. 

Darf ich an dieser Stelle ein Lob an Herrn Kutzner loswerden, dass wir nämlich jetzt auch von 

Ihnen das Doppelstockthema positiv genannt bekommen haben. Wir werden rechtzeitig darauf 

zurückkommen. Das finden wir sicher auch im Protokoll. 

Dann habe ich noch eine Frage an Herrn Kunkel zur Sendlinger Spange: Ich weiß, dass ich Ihre 

Nerven strapaziere, aber es geht um etwas Wichtiges! Schauen Sie doch bitte einmal auf unseren 

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Änderungsantrag. Wir haben dieses schöne Schema von VIEREGG-RÖSSLER extra in den An- 

trag mit aufgenommen. Jetzt sagt Herr Kunkel, das mit der Sendlinger Spange ist alles kein 

Problem, da haben wir das Gleis im Süden. Aber das ist doch genau das, was wir aus städtischer 

Sicht nicht wollen! Denn das zementiert genau die Lösung mit Durchrauschen bis Pasing an einem 

abgelegenen Bahnsteig. Das verbaut uns die oberirdische Führung der U-Bahn nach Pasing. Das 

sind doch zwei Killerargumente für unsere städtischen Interessen! Daher muss man klar sagen: 

Dies war jetzt sehr erhellend. Diese Sendlinger Spange ist eine Mogelpackung hoch drei. Wir 

wollen die Sendlinger Spange, die unter Ausnützung der heutigen Geometrien wirklich auf die 

normale S-Bahn führt. 

StR Altmann: 

Ich stelle die Frage noch einmal, weil sie mir nicht beantwortet wurde. Aufgrund der Stellungnahme 

der Stadtwerke München möchte ich gerne wissen, wie hoch die Umlegungskosten von Versor- 

gungsleitungen sind, ob das bereits in den jetzigen Kosten beinhaltet ist oder noch hinzu kommt. 

StRin Wolf: 

Ich habe auch eine Frage an Herrn Scheller: Auf der Bürgerversammlung in Haidhausen hieß es 

eindeutig, die Bauzeit für den Tiefenbahnhof Ostbahnhof beträgt sechseinhalb Jahre. Das Argu- 

ment, an zusätzliche Finanztöpfe im Bund heranzukommen, hängt daran, dass bis Ende 2017 die 

Strecke gebaut und betriebsfähig ist; denn die Olympischen Spiele sollen schon Ende Februar 

2018 stattfinden. Ich möchte wissen, ob die damalige Aussage, dass nämlich die U 5 weiterfahren 

und auch die bisherige S-Bahn-Strecke weiter im Betrieb sein muss, zu Umplanungen in den 

Zeitabläufen führt oder ob die Aussage bestehen bleibt, für den Bau des Tiefenbahnhofs Ost- 

bahnhof brauche man sechseinhalb Jahre. Ich denke mir, der Bau am Hauptbahnhof, was man 

heute sieht, ist auch nicht einfach, weil die bisherigen S-Bahnen nebenher weiter betrieben werden 

müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das aufgehen kann. 


Ich habe eine Nachfrage zur Regionalzugtauglichkeit: Alles, was ich hierzu gerade an Antworten 

von Ihnen bekommen habe, finde ich sehr unbefriedigend. Mir geht es vor allem darum, wie die 

Fahrzeug- und auch die Betriebskonzepte aussehen. Ich möchte sie gerne einmal sehen und er- 

klärt bekommen. Ich empfinde es als eine Hinhaltetaktik. Ich kann nur sagen, wir werden hier 

kritisch nachfragen. So lassen wir uns nicht weiter abspeisen. 

- 

65 -



Frau Bürgermeisterin! Kolleginnen und Kollegen! Ich habe jetzt extra Herrn Dr. Kronawitter gefragt, 

ob mir etwas entgangen ist. Aber ich habe bis jetzt noch kein einziges Wort zu den Einwendungen 

der Stadtwerke München gehört. Das sind massive Einwendungen. Ich möchte jetzt einen etwas 

ausführlicheren Vortrag hören, wie man gedenkt, am Hauptbahnhof die Kompatibilität zur U-Bahn 

herzustellen und am Ostabschnitt die beiden Röhren in Einklang zu bringen. 

StR Bickelbacher: 

Auch nur eine kurze Frage, weil mich das vorher Gesagte - wie Herrn Dr. Kronawitter auch - 

stutzig gemacht hat: Planen Sie ernsthaft eine Sendlinger Spange, die den Bahnhof Laim nicht 

miteinbezieht? Das wäre wirklich eine Mogelpackung. Dann müssten wir einiges neu klarstellen. 

Herr Scheller: 

Zum Thema Signaltechnik: Vielleicht habe ich mich dazu nicht so ausgedrückt, wie Sie es gerne 

gehört hätten. Die 2. Stammstrecke hat grundsätzlich die konventionelle Signaltechnik und die 

LZB. Die konventionelle Signaltechnik ist Grundvoraussetzung, um darauf die LZB aufsetzen zu 

können. D. h., wenn die LZB ausfällt, ist das System mit der alten Technik grundsätzlich funktions- 

fähig. Die Situation, wie Sie sie von Stuttgart geschildert haben, kenne ich nicht. Ich kann Ihnen 

nur das sagen, was bei der 2. Stammstrecke Planungsgrundlage ist. Ich wollte damit nur die 

Irritation ausräumen, die einmal im Raum gestanden ist, wir hätten nur die LZB und keine kon- 

ventionelle Signaltechnik. 

Dann gab es eine Frage zur Umverlegung in Sparten: Die Kosten für die Sparten, die wir umzu- 

legen haben, sind grundsätzlich in den Baukosten enthalten. - (Zwischenfrage von StR Altmann) - 

Nein. Die Kosten für die Spartenverlegung Dritter betreffen in erster Linie Sparten der Landes- 

hauptstadt München: Gas, Wasser usw. Dann gibt es auch noch fremde Sparten wie Telekom 

usw. Die Verlegungskosten dieser Sparten sind in unseren Gesamtkosten mit eingerechnet. Die 

kommen nicht hinzu. Es gab auch einen Abstimmungsprozess in der Planungsphase, den wir mit 

den Stadtwerken durchgeführt haben, um an die Kosten heranzukommen. 

Zum Thema Bauzeit: Frau Wolf, Sie haben immer wieder auf die Betriebsunterbrechung von 

U-Bahn und S-Bahn verwiesen. Wir unterbrechen keinen S-Bahn- und auch keinen U-Bahn-Be- 

trieb. Die beiden Systeme bleiben unabhängig voneinander voll funktionsfähig. 

- 

66 -


Es war auch die Zielsetzung unserer Planung, dass wir keine Betriebsunterbrechungen für die 

U-Bahn haben wollen. Das war einmal am Anfang bei der U 3 und U 6 im Gespräch. Aber wir 

tasten die Funktionsfähigkeit nicht an. 

Zur Bauzeit am Ostbahnhof: Die Bauzeit für das gesamte Projekt ist mit sechseinhalb Jahren be- 

ziffert. Darin enthalten sind die Arbeiten vom ersten Spatenstich bis zur letzten Gehsteigplatte, 

grob gesagt. Ich habe in der anderen Veranstaltung schon darauf hingewiesen, wir sind bemüht 

- und die Abstimmungen laufen momentan in vollem Gange -, dass bestimmte Maßnahmen als 

Vorwegmaßnahmen - man bezeichnet sie auch als Baufeldfreimachung - möglichst vorgezogen 

werden können, um die Hauptbaumaßnahme - die Begrifflichkeiten werden Ihnen noch öfter be- 

gegnen - termingerecht beginnen zu können. Ich habe an anderer Stelle auch darauf hingewiesen, 

ich bin mir sicher, dass die Bauabläufe unter bestimmten Randbedingungen auch noch optimierbar 

sind, so dass wir von der Terminschiene her unser Ziel erreichen werden. Der Ostbahnhof ist von 

der Gesamtkonzeption her nicht unbedingt problematisch. Der Hauptbahnhof ist derjenige, der uns 

am meisten beschäftigt, weil diese Station voll funktionsfähig ist und auch unter Betrieb gehalten 

werden muss. 

Herr Schmid (CSU), Sie haben noch einmal das Thema Stadtwerke München angesprochen. Ich 

hatte den Eindruck, dass die Themen hier behandelt worden sind. Der Herr Oberbürgermeister hat 

sehr ausführlich Stellung bezogen, nämlich dass er derjenige war, der eine sogenannte Taskforce 

unter der Zusammenarbeit der Stadtwerke mit uns ins Leben gerufen hat, damit wir die noch 

offenen und unklaren Punkte weiter entwickeln. Diese Arbeitsgruppe ist tätig. Es ist auch gesagt 

worden, dass wir noch nicht so weit sind, wie wir eigentlich gerne sein wollten. Das sind typische 

Themen, die im Planfeststellungsverfahren aufgearbeitet werden. 

Hier möchte ich auf die Bemerkung von vorher verweisen, die gelautet hat: Die Sicherheit ist nicht 

gewährleistet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Genehmigungsbehörde ein Projekt in 

dieser Größenordnung genehmigt, bei dem die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Das sind The- 

men, die wir noch auf den Weg bringen müssen, bei denen es unterschiedliche Auffassungen zu 

Einzelpunkten gibt. Das ist genau die Eigenschaft des Erörterungsverfahrens, dass die Betroffe- 

nen, ob es nun der private Einwender ist oder die Stadtwerke München sind, ihre Einwendungen 

bringen können. Dann können wir sie zu Ende diskutieren. Deswegen dauert eine Erörterung nicht 

zwei Stunden, sondern es sind einige Wochen dafür vorgesehen. Hier ist ausreichend Zeit, um die 

einzelnen Punkte in epischer Breite zu behandeln. Das ist dann die Grundlage für die Genehmi- 

gungsbehörde, um sich ein Bild darüber zu machen und abzuwägen, auf welcher Seite die richtige 

Lösung anzusiedeln ist. Das ist ein ganz normales Verfahren. 

- 

67 -


Sie haben noch einmal wiederholt, die Röhren im Osten passten nicht zusammen. Ich habe aus- 

geführt, dass eine Anpassung der Trassierung der Röhren auf eine Länge von 150 m bereits in der 

Tektur beim Eisenbahnbundesamt eingereicht worden ist, wo aber das Projekt als solches hin- 

sichtlich seiner Genehmigungsfähigkeit und Vollständigkeit der Planung nicht angezweifelt werden 

kann. Das nur an dieser Stelle zur Richtigstellung. 

Herr Kunkel: 

Zur Sendlinger Spange scheint tatsächlich ein unterschiedliches Verständnis zu bestehen: Unser 

Ansatz ist es, die Sendlinger Spange auch als Ableitung für Störfälle zwischen Pasing und Laim 

zur Verfügung zu haben. Das halten wir für sinnvoll, gerade auch im Hinblick darauf, dass irgend- 

wann die 2. Stammstrecke als Ableitung für Störfälle ab Laim realisiert sein wird. 

Zu den Fahrzeugkonzepten für die Regionalverkehrsnutzung: Dazu ist heute die Aussage erfor- 

derlich, dass diese Fahrzeugkonzepte grundsätzlich gegeben sind. Das haben wir geprüft, diese 

sind möglich. Die konkreten Fahrzeugkonzepte müssen dann im Hinblick darauf, wann diese ge- 

nutzt werden sollen, erarbeitet werden. Das wird mit dem Bau der Überleitungsverbindung nach 

Pasing 2019 der Fall sein. Bis dahin werden diese Fahrzeugkonzepte erarbeitet. Deswegen 

können wir jetzt noch keine konkreten Aussagen machen, das Fahrzeug ist 206 m lang, soundso 

schwer, hat solche Erschütterungswirkungen ... Aber die Grundsatzaussage besteht, solche Fahr- 

zeugkonzepte sind entwickelbar. 

Dann will ich auch noch etwas zu den Einwendungen der Stadtwerke sagen: Diese Einwendungen 

werden im Planfeststellungsverfahren erörtert werden. Das ist Sinn des Planfeststellungsverfah- 

rens. Dem können wir heute hier nicht vorgreifen. 

Auf Antrag von StRin Wolf werden die beiden Änderungsanträge zu TOP 1 punkteweise abge- 

stimmt. 

BMin Strobl stellt die Präsenz fest. 

• CSU: 23 

• FDP: 5 

• DIE LINKE.: 3 

• Einzelstadträte: 4 

• Bündnis 90/Die Grünen/RL: 12 incl. BM Monatzeder 

• SPD: 32 und OBM Ude 

- 

68 -


BMin Strobl: 

Beschluss zu TOP 1: 

Der Änderungsantrag der CSU zu Ziffer 2 neu wird mit den Stimmen von CSU, FDP, 

DIE LINKE., StR Altmann, StR Ruff, StR Progl sowie neun von zwölf Stimmen von 

Bündnis 90/Die Grünen/RL (insgesamt 43 Stimmen) beschlossen. 

Die Ziffer 3 neu des Änderungsantrags der CSU wird mit den Stimmen von CSU, FDP, 

DIE LINKE., StR Altmann, StR Ruff, StR Progl, StR Richter sowie zwölf Stimmen von 

Bündnis 90/Die Grünen/RL beschlossen. 

Der Änderungsantrag der CSU in Ziffer 4 neu wird einstimmig beschlossen. 

Aus meiner Sicht ist der Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen/RL in den Ziffern 1, 2 und 3 

mit der Annahme des Änderungsantrags der CSU erledigt. 

Ziffer 4 neu des Änderungsantrags von Bündnis 90/Die Grünen/RL in der neuen 

Fassung, dass die Worte „zu ermöglichen und“ gestrichen werden, wird einstimmig 

beschlossen. 

In der Gesamtabstimmung wird der insofern modifizierte Antrag der Referentin 

gegen die Stimmen von StR Dr. Kronawitter, StR Pretzl, StRin Wittmann, FDP 

(mit Ausnahme von StR Dr. Bertermann), DIE LINKE., StR Altmann, StR Progl, 

StR Bickelbacher, StR Dr. Vogel und StRin Dietrich beschlossen. 


Der Änderungsantrag der CSU wird in dem Teil, der nicht die Anlage berührt, gegen die 

Stimmen von StRin Wittmann, StR Pretzl, StR Dr. Kronawitter, FDP (mit Ausnahme von 

StR Dr. Bertermann), DIE LINKE., StR Altmann, StR Progl, StRin Dietrich, 

StR Bickelbacher und StR Dr. Vogel beschlossen. 

- 

69 -


Der Änderungsantrag der CSU mit dem Bestandteil der Anlage wird gegen die Stimmen 

von CSU, FDP, DIE LINKE., StR Richter, StR Progl, StR Altmann und StR Ruff 

abgelehnt. 

Der Änderungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen/RL zu den Ziffern 1, 2, 3 und 4 wird 

einstimmig beschlossen. 

In der Gesamtabstimmung wird der insofern modifizierte Antrag der Referentin gegen die 

Stimmen von StR Pretzl, StR Dr. Kronawitter, StRin Wittmann, FDP (mit Ausnahme von 

Dr. Bertermann), DIE LINKE., StR Progl, StR Altmann, StRin Dietrich, StR Dr. Vogel und 

StR Bickelbacher beschlossen. 


Die Änderungsanträge von DIE LINKE., ÖDP und FDP, das Wort "nicht" in Ziffer 3 zu 

streichen, werden gegen die Stimmen von FDP, DIE LINKE., StR Schmidbauer, 

StR Progl, StR Altmann und StR Ruff abgelehnt. 

In der Gesamtabstimmung wird der Antrag des Referenten gegen die Stimmen von FDP, 

DIE LINKE., StR Schmidbauer, StR Progl, StR Altmann und StR Ruff beschlossen. 

- 

70 -


- OBM Ude übernimmt den Vorsitz - 

Strukturreform in der Städtischen Klinikum München GmbH 

Besetzung der Geschäftsführung 

Dringlichkeitsantrag Nr. 2000 

der CSU-Fraktion vom 23.11.2010 

OBM Ude: 

Die Rechtsauffassung dazu habe ich Ihnen bereits mitgeteilt. Die Rechtsabteilung ist der Ansicht, 

dass die Dringlichkeit nicht gegeben ist, weil dieses Gutachten Eigentum der Städtischen Klinikum 

GmbH ist. Sie muss dieses erst einmal in der Sitzung zur Kenntnis nehmen und darüber entschei- 

den, was sie der Gesellschafterin vorschlägt. Dafür stehen auch weitere Sitzungen zur Verfügung. 


Bedeutet dies, dass im Aufsichtsrat der Kliniken bis zur Befassung städtischer Gremien keine Ent- 

scheidungen getroffen werden, wie z. B. die Verkleinerung und Vergrößerung der Geschäftsfüh- 

rung oder eine Umstrukturierung anderer Art? Erfolgt also nur eine Diskussion im Aufsichtsrat, und 

dann wird die Gesellschafterin befasst? 

OBM Ude: 

Vielen Dank. Das ist in der Tat noch eine Tatbestandsfrage zur Stellungnahme der Verwaltung. Ich 

bin davon ausgegangen, dass bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats das Gutachten zur 

Kenntnis genommen und eine Empfehlung geäußert wird, wie man weiter verfährt, dass aber noch 

keine Wahl erfolgt. Das ist nur eine Sachverhaltsaufklärung. 

Bfm. StR Lorenz: 

Ich gehe auch davon aus, dass das Gutachten in der nächsten Sitzung, die ja schon übermorgen 

stattfindet, nicht abschließend behandelt werden kann. Es gibt sehr differenzierte Vorschläge für 

die erste und zweite Führungsebene. Aber es ist selbstverständlich, dass der Aufsichtsrat zu allen 

Angelegenheiten, in denen der Gesellschaftsvertrag betroffen ist, bestenfalls eine Empfehlung 

abgeben kann. Diese Empfehlung wird dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Das heißt, 

zu allen für die Gesellschafter relevanten Angelegenheiten werden - nicht am Freitag, sondern in 

späteren Sitzungen - Empfehlungen gegeben, die abschließend im Stadtrat behandelt werden. Wir 

werden dann natürlich - wenn es notwendig ist - den Gesellschaftsvertrag ändern. Wenn es nicht 

notwendig ist, werden wir ihn nicht ändern. In der Frage zur Anzahl der Geschäftsführer ist keine 

- 

71 -


Änderung des Gesellschaftsvertrages erforderlich: Im Vertrag steht, dass die Geschäftsführung 

aus mindestens zwei und höchstens vier Geschäftsführern besteht. Jede Anzahl zwischen zwei 

und vier ist also durch den jetzigen Gesellschaftsvertrag abgedeckt. Von daher ist auch hier keine 

Befassung des Gesellschafters erforderlich - derzeit. 

OBM Ude: 

Vielen Dank. Dies war nur die Sachverhaltsaufklärung zur Einschätzung der Rechtsabteilung, dass 

dies nicht dringlich sei. Es folgt die Rede für die Dringlichkeit, und dann darf jemand dagegen 

sprechen. 


Herr Oberbürgermeister, auch ich darf zum Sachverhalt noch einmal etwas klarstellen. Es ist in der 

Tat so, wenn zwei Dinge sichergestellt sind, nämlich zum einen, dass der Aufsichtsrat keine Per- 

sonalentscheidung trifft … - (Zuruf von bfm. StR Lorenz - StRin Dietrich: Entschuldigung, was ist 

denn die Aufgabe des Aufsichtsrats?) - Lassen Sie mich einmal ausreden, dann werde ich unser 

Verhalten davon abhängig machen. Aussagen wie diese sind es nämlich, die uns von der Dring- 

lichkeit überzeugen. Ich betone jetzt noch einmal für die CSU-Stadtratsfraktion: Unser Antrag ist in 

der Tat nicht dringlich, wenn 

a) keine Personalentscheidung im Sinne einer Berufung eines oder mehrerer 

Geschäftsführer erfolgt, bevor der Stadtrat nicht noch einmal damit befasst 

wurde - ich begründe gleich, warum es einer Stadtratsbefassung bedarf - 

b) auch für den Fall, dass die Mehrheit im Aufsichtsrat der Meinung ist, dass wir 

den Gesellschaftsvertrag nicht ändern müssen, eine Stadtratsbefassung 

stattfindet. 

Wenn Sie also heute zusagen können, dass Sie den Stadtrat in jedem Fall befassen, auch wenn 

die Empfehlung lautet, keine Änderung des Gesellschaftsvertrages vorzunehmen, und in jedem 

Fall, bevor eine Personalentscheidung herbeigeführt wird, dann können wir den Dringlichkeits- 

antrag sogar zurückziehen. 

Wenn Sie dies aber nicht tun, dann erkläre ich Ihnen jetzt, warum die Angelegenheit dringlich ist. 

In § 7, Abs. 1 der Satzung steht: 

Die Gesellschafterin - 

- 

72 -


Das ist die Landeshauptstadt München. 

- beschließt insbesondere über folgende Angelegenheiten: 

[...] 

4. Grundsätzliche Vorgaben zur Unternehmensstruktur 

4.1 Festlegung der grundlegenden Organisationsstruktur 

4.2 Geschäftsverteilung und Geschäftsordnung für die Geschäftsführung 

Meine Damen und Herren, die Geschäftsverteilung hängt selbstverständlich davon ab, wie viele 

Geschäftsführer berufen werden. Natürlich muss über solche Fragen entschieden werden, bevor 

die Personen berufen werden. Diese müssen ja wissen, ob es sich um einen, zwei oder drei Ge- 

schäftsführer handelt, was der Stadtrat dazu sagt, und für welche Aufgabenverteilung sie eigent- 

lich berufen werden. Dies ergibt sich eigentlich schon logisch, ist aber erst recht juristisch begrün- 

det. Dann geht es weiter mit einer Reihe von Punkten, die hier nicht einschlägig sind. 

Das ist für mich ein handfester Grund, die Dringlichkeit in diesem Sinne zu bejahen. Sollte geplant 

sein in der Aufsichtsratssitzung morgen, übermorgen oder am 8. Dezember solche Entscheidun- 

gen zu treffen, dann ist dieser Antrag dringlich. Dann müssen wir natürlich hier ein Meinungsbild 

erstellen, darüber debattieren und äußern, was wir als Hauptorgan der Gesellschafterin wollen. Wir 

müssen dazu natürlich auch die Empfehlungen des Gutachtens kennen. Liebe Kolleginnen und 

Kollegen, wir würden Perlen vor die Säue werfen, wenn wir hier ohne Kenntnis des Gutachtens 

diskutieren. - (Beifall der CSU) 

In diesem Zusammenhang möchte ich auch an den Antrag erinnern, den wir ebenfalls gestellt 

haben. Stadtratsanträge werden meines Wissens immer noch im Stadtrat behandelt und nicht in 

irgendwelchen Aufsichtsräten. Unser Antrag vom 22.09.10 lautet, dass die Geschäftsführung aus 

zwei Mitgliedern bestehen soll. Wir sind aber lernfähig. Das Gutachten der Unternehmensberatung 

Roland Berger empfiehlt drei, wie ich der Zeitung entnehmen kann. Wir würden uns gerade auch 

deswegen dringlich mit dem Gutachten befassen wollen. Wir können dann gerne unsere Position 

zur Zahl der Geschäftsführer verändern. Dann steht in Punkt 2 unseres Antrags, dass … Dies be- 

trifft genau die Punkte, die ich gerade vorgelesen habe: Festlegung der grundlegenden Organisa- 

tionsstruktur und der Geschäftsverteilung. Wir sind der Meinung, dass eine schlanke Geschäfts- 

führung sich in erster Linie mit strategischen Fragen zu befassen hat, weil wir wollen, dass die 

Entscheidungskompetenz in den städtischen Krankenhäusern ausgeweitet und gestärkt wird. Dies 

betrifft insbesondere den medizinischen Bereich, aber auch die Hygiene gehört dazu. Wir haben 

- 

73 -


uns weiter dazu geäußert - und können nun der Zeitung entnehmen, dass Roland Berger offen- 

sichtlich auch zu diesem Ergebnis gekommen ist -, dass entsprechende … - (Zwischenruf von 

StR Benker) - Herr Benker, ich erkläre es Ihnen ja gerade. Wenn Sie mir jetzt schon sagen, dass 

Sie der Dringlichkeit im Hinblick auf diese Entscheidungen zustimmen, dann brauche ich es nicht 

weiter auszuführen. Aber vielleicht verstehen Sie es ja, wenn ich Ihnen vortrage, um welche 

Punkte es geht. 

Wir haben gesagt, dass auch bei den Chefärzten eine Stärkung der Kompetenzen erfolgen muss 

- also in den Häusern. Dies war der Antrag vom 22.09.10. Und auch ein anderer Antrag soll nicht 

durch irgendeine Entscheidung des Aufsichtsrats unberücksichtigt bleiben. Unter Bezug auf § 7, 

Abs. 1, Nr. 4 der Satzung - das betrifft die Kompetenzen der Gesellschafterin - haben wir bean- 

tragt: 

Gesellschaftsvertrag Städtische Klinikum GmbH: Vor einer Neubesetzung der Geschäfts- 

führung der Städtischen Klinikum München GmbH wird der Gesellschaftsvertrag ins- 

besondere hinsichtlich der Struktur der Geschäftsführung und der Berichtspflichten an 

den Aufsichtsrat überarbeitet und dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt. 

Dies ist einer der Anträge aus dem Antragsbündel, das wir zu jenem Zeitpunkt gestellt haben, als 

der Oberbürgermeister uns vorgeworfen hat, wir würden reine Polemik betreiben. Sie sehen, 

welche Sachaussagen wir hier getätigt bzw. welche Sachforderungen wir gestellt haben. Des- 

wegen wiederhole ich es noch einmal: Dieser Antrag ist seit mehreren Wochen in der Verwaltung 

„eingespeist“. Ich würde es als grobe Missachtung eines Stadtratsantrages betrachten, wenn der 

Aufsichtsrat sagt, wir brauchen den Stadtrat nicht zu befassen, das erledigen wir einfach selbst. 

- (Beifall der CSU) - Der Antrag für den Stadtrat, das Hauptorgan der Gesellschafterin, ist gestellt. 

Deshalb ist die Angelegenheit dringlich, wenn solche Entscheidungen hinsichtlich des Personals 

und organisatorische Entscheidungen tatsächlich getroffen werden sollen. - (Beifall der CSU) 

StR Reissl: 

Herr Oberbürgermeister, Kolleginnen und Kollegen, durch Rückfrage habe ich mir versichern 

lassen, dass auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung am Freitag keine Personalent- 

scheidung steht. - (Zwischenruf von StR J. Schmid) - Vielleicht kann der Aufsichtsratsvorsitzende 

das bestätigen. Ich glaube, wir begehen dabei noch keinen Geheimnisverrat - von Interna aus 

Aufsichtsratssitzungen. - (StR J. Schmid: Am 8.12. soll sie getroffen werden!) 

- 

74 -


Unabhängig von der Empfehlung der Unternehmensberatung Roland Berger wird es jetzt ohnehin 

gar keine eindeutige Entscheidung über die Größe einer Geschäftsführung geben können, weil 

dazu noch zu viele Fragen ungeklärt sind. - (Zwischenruf) - Es gibt einen Geschäftsführer, der 

einen Vertrag hat. Dies steht fest. Nun kommt es darauf an, ob die weiteren Aufgabenstellungen, 

die eine solche Geschäftsführung hat, mit drei oder mit vier Köpfen zu bewerkstelligen sind. Dazu 

gehört auch der Anspruch, unter der Voraussetzung der Einigungsfähigkeit der Gewerkschaften im 

Haus einen Arbeitsdirektor zu bestellen. Dies kann der Aufsichtsrat gar nicht beschließen, sondern 

es muss geklärt werden, ob die beiden Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund auf diesen 

Anspruch bestehen bzw. ob sie sich einigen können. Dies wird auch nicht bis zum Freitag passie- 

ren. Es gibt all diese Abhängigkeiten, beispielsweise: Gelingt es, einen Sprecher oder eine Spre- 

cherin der Geschäftsführung zu finden, der oder die medizinische Fachlichkeit mitbringt? Es gibt 

die feste Vorstellung, dass in der Geschäftsführung vollkommen unabhängig davon auf alle Fälle 

jemand medizinische Kompetenz besitzen muss. Allein, wenn man diese Forderungen bzw. Fest- 

legungen betrachtet, weiß man, dass es entweder drei oder vier Personen sein werden. Und das 

wird bis zum Freitag nicht zu klären sein, deswegen kann der Aufsichtsrat das abschließend gar 

nicht beschließen, und deswegen ist es aus unserer Sicht nicht dringlich. - (Zwischenrufe - Un- 

ruhe) 

OBM Ude: 

Vielen Dank! Jetzt ist pro und contra die Dringlichkeit gesprochen worden. Weil der Sachverhalt 

ein wenig komplizierter ist als bisher ausgesprochen, lasse ich aber die Sachverhaltsaufklärung 

- und nur diese - noch zu. Dazu der Aufsichtsratsvorsitzende. 

BM Monatzeder: 

Kolleginnen und Kollegen, zur Sachverhaltsaufklärung: Es ist vorgesehen, am kommenden Freitag 

das Gutachten von Roland Berger wie bereits in der letzten Aufsichtsratssitzung weiterhin zu dis- 

kutieren. Das Gutachten wurde uns in der letzten Sitzung vorgestellt. In das Gutachten, und auch 

in die Überlegungen, wie es künftig weitergehen soll, sollten die Diskussionen, die dazu geführt 

werden, mit einfließen. Deswegen wird dieses Gutachten kommenden Freitag noch weiter erörtert 

werden. 

Wir haben aber parallel dazu - das war auch meine Aufgabe -, dafür zu sorgen, schnellstmöglich 

eine Geschäftsführung für das Klinikum zu installieren. Dies war der Auftrag. Im Aufsichtsrat war 

auch klar, dass es sich dabei zunächst um die Sprecherrolle handelt: Von der Sprecherrolle bzw. 

von der Qualifikation dieser Person ist die Frage abhängig, wie ein weiteres Mitglied der Ge- 

schäftsführung zu wählen ist. Es steht im Raum, ob die Kompetenz … - (Zwischenrufe - Unruhe) - 

- 

75 -


Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich dies doch bitte ausführen! Ich möchte auch noch auf 

die anderen Schwierigkeiten hinweisen, die sich damit ergeben. Da so klar wird, wie die weiteren 

Positionen zu besetzen sind, hat man sich auch darauf verständigt, nur die Sprecherfunktion zu 

wählen. 

Kolleginnen und Kollegen, jetzt zu der Problematik, die dahinter steckt: Ich glaube, wir alle wollen 

- zumindest will ich das - für die Geschäftsführung der Krankenhäuser die kompetenteste Person 

finden. Ich denke, das ist der Wunsch von uns allen. Der Markt der kompetenten Personen ist sehr 

überschaubar. Das sind keine Menschen, die momentan auf der Straße stehen, weil sie keinen 

Job haben, sondern das sind Krankenhausleitungen, die im Beruf stehen und die natürlich auch 

etwas zu verlieren haben. Deswegen ist es für diese Personen sehr wichtig, dass der Aufsichtsrat 

der Städtischen Klinikum München GmbH schnell eine Entscheidung findet. Bei einer Entschei- 

dung, die sich über Monate hinzieht, ist die Möglichkeit nicht mehr gegeben, auf diese Personen 

zurückzugreifen. - (Zwischenruf von StR Podiuk) - Dies haben die Personen auch deutlich ge- 

macht. Deswegen lautet die Vorstellung, am 7. Dezember eine letzte vertiefende Runde mit den 

derzeitigen Bewerberinnen und Bewerbern zu führen, um dann im Aufsichtsrat am 8. Dezem-ber 

über die Sprecherfunktion zu entscheiden. - (Zwischenrufe - Unruhe) 

OBM Ude: 

Meine Damen und Herren, Sie bestehen immer auf Einhaltung der Geschäftsordnung, und dies 

tun wir jetzt auch. Ob etwas dringlich ist oder nicht, entscheidet nur der Stadtrat, und zwar durch 

die jetzt folgende Abstimmung. - (Zwischenruf von StR Podiuk) - Die Frage ist nur, ob er es auch 

tun darf. - (Zwischenrufe - Unruhe) - Dazu würde ich sagen, die Auffassung, dass es zulässig ist, 

ist durchaus vertretbar. Wenn jemand der Meinung ist - aber nur dann -, dass der Stadtrat das 

Gutachten diskutiert haben soll, bevor er hinnimmt, dass der Aufsichtsrat eine Wahl trifft, wäre eine 

Intervention erforderlich: Die nächste reguläre Sitzung des Gesundheitsausschusses ist erst im 

neuen Jahr, während die Bekanntgabe des Gutachtens vorzeitig erfolgen müsste. Wer hingegen 

der Meinung ist, dass es bei der einstimmigen Beschlussfassung des Aufsichtsrats bleiben soll, 

dass dort ein Sprecher oder eine Sprecherin der Geschäftsführung bestimmt wird - unabhängig 

davon, was das Gutachten für die Organisationsstruktur im Übrigen sagt -, der kann die Dringlich- 

keit ablehnen. - (Zwischenrufe) - Diese Entscheidung bleibt jedem von Ihnen überlassen. - (Zwi- 

schenrufe - Unruhe) - Es ist selbstverständlich so, dass der Stadtrat entscheidet, ob etwas, das 

rechtlich für dringlich erklärt werden kann, auch dringlich behandelt werden soll. 

- 

76 -


Dem Dringlichkeitsantrag wird die Dringlichkeit gegen die Stimmen von CSU, FDP, 

DIE LINKE., BP, FW, ÖDP und BIA nicht zuerkannt. 

- (Zwischenrufe aus den Reihen der CSU - StR Podiuk: Glatter Rechtsbruch! - starke Unruhe) - 

Wenn Sie der Meinung sind, dass die Abstimmung über einen Dringlichkeitsantrag rechtswidrig ist, 

wenden Sie sich bitte an die Rechtsaufsichtsbehörde. Diese wird Sie auf die Vorschriften hin- 

weisen. - (Anhaltende starke Unruhe) 

Erklärungen zur Abstimmung: 


Ich möchte hier noch einmal betonen, dass wir für die Dringlichkeit gestimmt haben, weil wir davon 

ausgegangen sind, dass der Wille der Mehrheit hier im Stadtrat vorhanden sei, die Krankenhäuser 

aus den Schlagzeilen zu nehmen und einen Konsens zu finden. - (Heiterkeit bei OBM Ude) - Wir 

stellen fest, dass in Bezug auf die Krankenhäuser bewusst kein Konsens mehr gesucht wird. 

StRin Caim: 

Herr Oberbürgermeister, ich erkläre hier, dass Sie in der Sache nicht vollständig ausgeführt haben, 

dass es bei einer Bestellung um einen Geschäftsführer, nicht um eine Sprecher- oder Vorsitzen- 

denrolle geht. Dies sind zwei völlig verschiedene Dinge. - (Beifall der CSU) 

OBM Ude: 

Ich habe mich gemeldet, um - wie so viele - das Abstimmungsverhalten zu erklären. Dies ist neu 

bei Dringlichkeitsanträgen. Aber ich erkläre gerne, dass ich dem Dringlichkeitsantrag nicht zuge- 

stimmt habe, weil ich hier den eindeutigen und durch die Presseberichterstattung bereits bewiese- 

nen Versuch sehe, das Klinikum „auf Teufel komm raus“ in die Schlagzeilen zu bringen. - (Zwi- 

schenrufe: Oh! Oh! - Beifall von SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL) 

StRin Dietrich: 

Wir haben gegen die Dringlichkeit gestimmt, weil wir am kommenden Freitag keine Personalent- 

scheidung treffen. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat einen Auftrag ausgeführt, der ihm einstimmig 

vom Aufsichtsrat erteilt wurde. 

- 

77 -


Nachdem am Freitag keine Personalentscheidung fällt, erkennen wir keine Dringlichkeit. - (Zwi- 

schenrufe und Beifall) - Ihr Verhalten ist ausgesprochen schwierig, wenn Sie im Aufsichtsrat zu- 

stimmen und hier anders votieren. - (Zwischenrufe CSU-Fraktion) 

StR Akman: 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren, die jetzige Leitung des Klini- 

kums hat bei allen Parteien um Vertrauen und Schutz des Klinikums gebeten. Dem wollten wir 

nachkommen und tun das auch. Wir haben darauf geachtet, dass keine negativen Schlagzeilen 

über das Klinikum erscheinen. Mit Ihrer Abstimmung haben Sie das Gegenteil ... - (OBM Ude: Das 

ist keine Erklärung zur Abstimmung!) - Doch, das ist meine Erklärung zur Abstimmung. Sie hinter- 

lassen den Eindruck, dass etwas hinter verschlossenen Türen geschieht, und das ist sehr traurig. 

- Ende der öffentlichen Sitzung um 13:16 Uhr - 

- 

78 -


München, 24. November 2010 

U d e 

Oberbürgermeister 


Protokoll 

- 

79 -

Wortprotokoll Vollversammlung des Stadtrates der ... - RIS

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