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Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg

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40 quadrat 11/2012 � kulinaria<br />

Backen wir’s an!<br />

vOm grundnahrungSmittel Zum lifeStyle-prOdukt: brOt iSt längSt SalOnfähig –<br />

niCht nur bei SpitZenkOCh JOhann lafer<br />

gutes Brot mit Butter und Schnittlauch nicht<br />

schätzt, viel Verständnis für das Essen überhaupt<br />

entwickeln kann.“ Der Mann, der das sagte,<br />

trägt keine Bäckerhose in Schwarz-Weiß-Pepita,<br />

er trägt Mütze und heißt Johann Lafer. Der Fernsehkoch<br />

und Chef vom „Val d’Or“ muss es wissen,<br />

denn unter seinem Namen wurde noch bis Mitte<br />

letzten Jahres ein Treffbrot (Treff ist Zwerghirse<br />

aus Äthiopien) von der Wiener Feinbäckerei Heberer<br />

bundesweit verkauft. Die Wiener Feinbäckerei<br />

unterhält über 450 Filialen und gehört mit Kamps<br />

und Steinecke zu den großen Back-Filialisten hierzulande.<br />

Morgens um drei ist die Nacht vorbei. Dann zieht<br />

sich der Bäcker eine karierte Hose an, begibt sich<br />

in die Backstube und bearbeitet mit geschickten<br />

Händen den vorbereiteten Teig. So war das früher.<br />

Aber die Welt des Bäckers hat sich verändert. Von<br />

Lounge-Stil, Wohlfühlatmosphäre und der Erlebniswelt<br />

Bäckerei ist inzwischen die Rede. „Frontbaking“<br />

nennt man das Neudeutsch. In Großstädten<br />

dominieren die Back-Shops – so genannte Schnellbäcker.<br />

Allein in Berlin gibt es 800 davon.<br />

foto: fotolia.com © grecaud paul Ich zweifele daran, dass einer, der eine Scheibe<br />

Wie wichtig den Deutschen das Brot ist, zeigt ein<br />

Blick in die Statistik: Jeder Bundesbürger verzehrt<br />

pro Jahr mehr als 80 Kilogramm und kann dabei<br />

aus einem reichhaltigen Angebot schöpfen. In<br />

keinem anderen Land der Welt ist die Vielfalt der<br />

Backwaren so groß: 1.200 Sorten Brötchen, Hörnchen,<br />

Brezeln und Stangen sowie mehr als 300<br />

verschiedene Brotsorten kommen täglich frisch<br />

duftend auf die Frühstückstische, werden als<br />

Zwischenmahlzeit verzehrt oder sind Grundlage<br />

eines herzhaft-kernigen Abendbrots.<br />

Während die Kunden im Osten der Republik saftigwürzige<br />

Roggenbrote bevorzugen, greift man im<br />

Norden gern auf Schwarzbrot zurück. Die Süd-<br />

deutschen bevorzugen hellere Teigwaren wie das<br />

Schwaben- oder Frankenbrot.<br />

Das Grundnahrungsmittel Brot hat eine lange<br />

Geschichte. Laut ägyptischer Sage schuf der Gott<br />

Osiris die Landwirtschaft und seine Frau Isis<br />

machte Brot aus Gerste und Weizen. Die Griechen<br />

übernahmen das Brotbacken von den Ägyptern und<br />

verfeinerten die Technik. So waren denn auch die<br />

ersten professionellen Bäcker in Rom griechische<br />

Sklaven. Am Ende des Römischen Reiches genoss<br />

der Beruf sogar Beamtenstatus, weil der Versorgung<br />

der Bevölkerung mit Brot eine so große Bedeutung<br />

beigemessen wurde. Dann fielen die germanischen<br />

Vandalen vor rund 1.500 Jahren in Rom ein, die<br />

ernährten sich noch hauptsächlich von Grütze –<br />

und so setzte in Europa eine Rückentwicklung in<br />

Landwirtschaft und Lebensmitte erzeugung ein.<br />

Das Wissen um Getreideanbau, Mahlen und Backen<br />

überlebte nur in großen Klös tern, in Frankreich<br />

taucht der Beruf des Bäckers erst anno 1260 mit<br />

laut ägyptiSCher Sage SChuf der gOtt OSiriS die landWirtSChaft und<br />

Seine frau iSiS maChte brOt auS gerSte und WeiZen.<br />

einer königlichen Charta wieder auf – und mit dem<br />

Zunftwesen verbreitete sich die Brotkultur allmählich<br />

wieder. Etymologisch bezeichnet Brot<br />

ursprünglich das Gegorene; das kann mit Bierhefe,<br />

Weinhefe oder Sauerteig geschehen. Letzterer wird<br />

traditionell besonders bei Roggenbrot verwandt:

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