mitteilungen 11/11 - Gemeinde Eglisau
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PORTRAIT aktuell<br />
Liebevolle Begleitung in der letzten Lebensphase<br />
Seit vier Jahren engagiert<br />
sich Gitta Jakob als<br />
Begleiterin von schwerkranken<br />
und sterbenden<br />
Menschen beim Rufnetz<br />
Rafzerfeld. Sie arbeitet<br />
in einem Pflegezentrum<br />
für ältere Menschen<br />
und ist bei ihrer Arbeit<br />
oft mit dem Tod konfrontiert.<br />
Die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Endlichkeit<br />
ist die Voraussetzung für<br />
ihr freiwilliges Engagement und<br />
ihre Arbeit.<br />
kann niemanden<br />
begleiten, wenn man sich<br />
«Man<br />
nicht mit dem eigenen<br />
Sterben und Tod auseinandersetzt»,<br />
sagt Gitta Jakob. Die Physiotherapeutin<br />
und Teamleiterin Therapien arbeitet<br />
im «Kompetenzzentrum Pflege und<br />
Gesundheit Zürcher Unterland», dem<br />
die Pflegezentren Embrach, Kloten<br />
und Bächli in Bassersdorf angehören.<br />
In ihrem täglichen Umfeld ist Gitta<br />
Jakob oft mit dem Thema Tod konfrontiert.<br />
Die vorwiegend älteren Menschen<br />
verbringen in den Pflegezentren<br />
ihren Lebensabend. «Wenn ich weiss,<br />
dass jemand, der von mir behandelt<br />
wurde, bald sterben wird, verabschiede<br />
ich mich von ihm», sagt Gitta<br />
Jakob. Sie geht dann ins Zimmer und<br />
wünscht dem Sterbenden eine gute<br />
Reise oder dass er loslassen kann, um<br />
die letzte Reise getrost anzutreten.<br />
Sie nimmt wenn möglich auch<br />
Abschied von Verstorbenen, wenn die-<br />
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se während ihrer Abwesenheit verstorben<br />
sind. Sie geht dann ins Zimmer<br />
und verweilt dort, um sich in Gedanken<br />
vom Bewohner oder der Bewohnerin<br />
zu verabschieden. Gitta Jakob<br />
glaubt, dass mit dem Tod nicht alles<br />
vorbei ist. «Diese Hoffnung gilt für<br />
alle Menschen, egal ob sie glauben<br />
oder nicht», sagt sie – und dieses Vertrauen<br />
wünscht sie allen Menschen.<br />
Betroffene und Angehörige entlasten<br />
Als Begleitperson beim Rufnetz Rafzerfeld<br />
hat Gitta Jakob einen Grundkurs<br />
absolviert, in dem die eigenen<br />
Vorstellungen und Erfahrungen mit<br />
Leben, Sterben und Tod sowie die<br />
Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />
Sterben thematisiert wurden. Aber<br />
auch die Praxis der Sterbebegleitung<br />
wurde vermittelt, die eigenen Möglichkeiten<br />
und Grenzen aufgezeigt<br />
sowie der Prozess der Trauerarbeit<br />
oder die Spiritualität des Begleitens<br />
kennen gelernt. «Gewisse Themen der<br />
Ausbildung gingen mir sehr nah»,<br />
sagt Gitta Jakob. Durch Gespräche in<br />
der Gruppe, mit ihrem Partner und mit<br />
Freunden konnte sie die Themen verarbeiten.<br />
«Man muss die Konfrontation<br />
mit dem Sterben und Tod aushalten»,<br />
sagt sie. Als grossen Gewinn der<br />
Ausbildung bezeichnet sie die Tatsache,<br />
dass sie heute über das Thema<br />
sprechen könne. Sie habe viel dazu<br />
gelernt.<br />
Gitta Jakob macht vor allem Einsätze<br />
in der Nacht und entlastet damit