mitteilungen 11/11 - Gemeinde Eglisau
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Familienangehörige. Der Partner oder<br />
die Partnerin kann dann wieder einmal<br />
richtig durchschlafen. Im Zimmer der<br />
kranken Person steht meist ein zweites<br />
Bett. Gitta Jakob kann sich zwischendurch<br />
auch hinlegen. Im Halbschlaf<br />
hört sie, wenn der kranke<br />
Mensch sie braucht. In der Nacht führt<br />
sie wenig Gespräche. «Ich bin einfach<br />
da und gebe dem Menschen Vertrauen<br />
nicht allein zu sein», sagt sie. Mit den<br />
Angehörigen bespricht sie, bei welchen<br />
Vorkommnissen sie geweckt werden<br />
möchten. Abmachungen sind<br />
wichtig, damit für beide Seiten klar<br />
ist, wofür die Begleiterin zuständig<br />
ist und wofür nicht.<br />
Gitta Jakob findet auch die Gespräche<br />
mit den Angehörigen wichtig. Es gäbe<br />
Themen, welche die Angehörigen oder<br />
der Kranke mit einer aussenstehenden<br />
Person besprechen möchten. Kranke<br />
und Angehörige glaubten oft, sie<br />
dürften ihr Gegenüber nicht mit Fragen<br />
belasten, die sie in der letzten<br />
Lebensphase beschäftigten. «Es wäre<br />
schön, man könnte rechtzeitig<br />
besprechen, ob man eine Erdbestattung<br />
oder Kremation wünscht», sagt<br />
sie. Aber auch welche Kleider man<br />
zuletzt tragen möchte oder ob man<br />
einen Gegenstand mitnehmen möchte<br />
auf die letzte Reise sind Fragen, auf<br />
die es zu Lebzeiten eine Antwort<br />
bräuchte. Doch Gitta Jakob weiss aus<br />
Erfahrung, dass dies heikle Themen<br />
sind. Es brauche Menschen, die offen<br />
seien für das Thema, sonst funktioniere<br />
es nicht. Für die Angehörigen wäre<br />
es jedoch nach dem Tod des geliebten<br />
Menschen eine grosse Entlastung, die<br />
letzten Wünsche des Betroffenen zu<br />
Rufnetz Rafzerfeld<br />
(Verein zur Begleitung schwerkranker<br />
und sterbender Menschen<br />
im Zürcher Unterland) Telefon<br />
079 813 08 72, Montag bis Freitag<br />
9 bis 12 Uhr.<br />
Die Dienstleistung erfolgt als<br />
Ergänzung zu medizinischer, pflegerischer<br />
und seelsorgerlicher<br />
Betreuung. Sie ist eine Ergänzung<br />
zur Betreuung durch Angehörige,<br />
Spitex oder stationäre Pflegedienste.<br />
Die persönliche Begleitung<br />
von Schwerkranken und<br />
Sterbenden wird von Personen<br />
geleistet, die freiwillig Zeit im<br />
Dienst eines anderen Menschen<br />
einsetzen. Sie werden auf ihre<br />
Tätigkeit seriös vorbereitet und<br />
mit regelmässigen Treffen und<br />
Weiterbildungen begleitet. Sie<br />
unterstehen der Schweigepflicht.<br />
Das Rufnetz Rafzerfeld bietet in<br />
keiner Form Sterbe- oder Suizidbeihilfe<br />
an und fühlt sich der<br />
Palliative Care verpflichtet, der<br />
umfassenden Begleitung und<br />
Betreuung von unheilbar kranken<br />
Menschen unter Einhaltung von<br />
grösstmöglicher Lebensqualität<br />
bis zuletzt.<br />
kennen. Gitta Jakob wünscht sich,<br />
dass sich Angehörige frühzeitig beim<br />
Rufnetz Rafzerfeld melden. «Der<br />
Begleitdienst entlastet Betroffene. Sie<br />
sind mit ihren Fragen und Ängsten<br />
nicht allein», sagt sie.<br />
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