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552<br />

Online-Marktforschung im Umbruch<br />

7<br />

Christian Michael, André Führer<br />

Mehr Online-<br />

als Telefon-<br />

Interviews<br />

Hohe Reichweite,<br />

keine Interviewer-<br />

Beeinflussung<br />

Noch nicht<br />

vollständig<br />

bevölkerungsrepräsentativ<br />

Die Online-Marktforschung hat sich in den letzten zehn Jahren vom zunächst<br />

häufig belächelten Randphänomen zur wohl wichtigsten Nutzungsplattform<br />

für Marktforschung und Marketinganalysen entwickelt. Während im Jahr 2000<br />

lediglich drei Prozent aller Marktforschungsumfragen online durchgeführt wurden,<br />

hat sich deren Anteil zehn Jahre später bereits auf 38 Prozent erhöht. So wurden<br />

im Jahre 2010 erstmals mehr Interviews online durchgeführt als am Telefon. Die<br />

Onlineumfrage ist somit Stand heute zur meistgenutzten Erhebungsplattform für<br />

Marktforschungsstudien avanciert [1].<br />

Die Gründe für diese Erfolgsgeschichte sind vielfältiger Natur. Grundlegende<br />

Voraussetzung war natürlich, dass sich mit der zunehmenden Verbreitung des<br />

Internet auch das Reichweitenpotential für Onlinebefragungen deutlich erhöht<br />

hat. Darüber hinaus bot erst das Internet die Möglichkeit, Umfragen ohne tageszeitliche<br />

Beschränkung, in vorher ungekannter Geschwindigkeit sowie dennoch<br />

vergleichsweise günstig durchzuführen. Doch neben derartigen, eher pragmatischen,<br />

Aspekten bringen online durchgeführte Studien auch diverse handfeste methodologische<br />

Vorteile mit sich. So sind Onlineumfragen – ein gelungenes Fragebogendesign<br />

vorausgesetzt – frei von jedweder Interviewer-Beeinflussung.<br />

Auch Aspekte sozialer Erwünschtheit spielen aufgrund der vom Teilnehmer<br />

wahrgenommenen Anonymität in der Befragungssituation nur eine marginale bis<br />

gar keine Rolle. Spätestens mit der flächendeckenden Verbreitung von Breitband-<br />

Internetanschlüssen konnten Onlineumfragen mit vielfältigen audiovisuellen<br />

Möglichkeiten angereichert werden. Dadurch war die Möglichkeit der Illustration<br />

von Produkten oder Werbekampagnen gegeben.<br />

An dieser Stelle darf jedoch nicht verschwiegen werden, dass sich auch die<br />

Online-Marktforschung mit bestimmten Einschränkungen und Problemstellungen<br />

auseinandersetzen muss. So kann eine Onlineumfrage bisher noch nicht vollständig<br />

bevölkerungsrepräsentativ sein. Bestimmte Zielgruppen sind nach wie<br />

vor online unterrepräsentiert. Trotz spürbarer Zunahme der so genannten „Silver<br />

Surfer“, sind Menschen von über 75 Jahren deutlich seltener online. Auch ist<br />

die Aufmerksamkeitsspanne bei einer Onlinebefragung in aller Regel kürzer als<br />

zum Beispiel bei einem Face-to-Face- oder Telefoninterview. Daher ist große<br />

Vorsicht im Hinblick auf zeitintensive Befragungen geboten: Marktforschungsunternehmen<br />

sollten sehr penibel darauf achten, Onlinefragebögen inhaltlich nicht<br />

zu überfrachten.<br />

http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Christian-Michael<br />

http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Andre-Fuehrer

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