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Einkaufsspass am sonntag - Dortmunder & Schwerter Stadtmagazine

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heißt die Devise und die Hörder Lutherkirche<br />

soll daraus ihren Nutzen<br />

ziehen.<br />

Angesichts leerer Kassen der Kirche<br />

Dortmund-Lünen sind nun Eigeninitiativen<br />

der Gemeinden gefragt.<br />

Kirchen, Gemeindehäuser, Orgeln<br />

und Kunstwerke, sind alles<strong>am</strong>t wertvolles<br />

Erbe und wichtiges Kulturgut.<br />

Für die Erhaltung und Unterhaltung<br />

setzt die Kirche viel Geld ein – Geld,<br />

das immer knapper zur Verfügung<br />

steht. Viele Gemeinden können bereits<br />

heute die finanziellen Lasten<br />

der Gebäudeunterhaltung kaum oder<br />

nicht mehr tragen. In letzter Zeit<br />

sind die Fördermittel des Landes,<br />

besonders für kleine Kirchen, drastisch<br />

gesunken.<br />

„Wenn die historisch wichtigen Gebäude<br />

nicht gesichert werden, stehen<br />

wir in der Zukunft vor Trümmern<br />

statt vor unserem Kulturleben,“<br />

warnt das Kultur- und Städtebau-<br />

Ministerium in Nordrhein-Westfalen.<br />

Im Bereich der Evangelischen Kirche<br />

in Dortmund und Lünen gibt<br />

es 40 denkmalswerte Kirchen und<br />

Gemeindehäuser. Die Kirchenkreise<br />

in Dortmund und Lünen haben nun<br />

gemeins<strong>am</strong> die „Stiftung denkmalswerte<br />

Kirchen“ ins Leben gerufen.<br />

Mit den Erträgen des Stiftungsvermögens<br />

sollen Reparaturen und Instandhaltung<br />

der Kirchengebäude<br />

und der Innenausstattung auf Dauer<br />

gewährleistet werden.<br />

Eine Stiftung ist ein „selbstständiges<br />

Vermögen“.<br />

Mit dem Stiftungsvermögen wird<br />

dauerhaft ein zuvor festgelegter<br />

Zweck verfolgt.<br />

Oberster Grundsatz ist, dass das von<br />

den Stiftern eingebrachte Vermögen<br />

in seiner Substanz nie angetastet<br />

wird. Für den Stiftungszweck eingesetzt<br />

werden nur die mit dem Vermögen<br />

erzielten Erträge (Zinsein-<br />

Anstiften zum Stiften...<br />

nahmen). Zweck der Stiftung ist die<br />

langfristige Erhaltung der denkmalswerten<br />

Kirchen.<br />

Die Stiftung ist mit einem Startkapital<br />

von 00.000,- EURO ausgestattet.<br />

Sie wird als Solidarstiftung ihre Verantwortung<br />

für alle denkmalswerten<br />

Kirchen der Evangelischen Kirche in<br />

Dortmund und Lünen wahrnehmen<br />

und zugleich durch die Einführung<br />

von Stiftsfonds Unterstiftungen für<br />

einzelne Objekte einrichten. D<strong>am</strong>it<br />

ist gewährleistet, dass die in den<br />

Gemeinden eingehenden Gelder<br />

auch direkt der Unterhaltung des<br />

denkmalswerten Gebäudes vor Ort<br />

zufließen.<br />

Die Gemeinden werden Mitglied in<br />

der Stiftung, indem sie je 5.000,-<br />

EURO in die Stiftung und in den zu<br />

ihrer Gemeinde gehörenden Stiftungsfonds<br />

einzahlen.<br />

Die Stiftung will langfristig und<br />

nachhaltig die Unterhaltung denkmalswerter<br />

Kirchen in Dortmund sicherstellen.<br />

Mit der Solidargemeinschaft<br />

können auch Maßnahmen<br />

an einzelnen Kirchen durchgeführt<br />

werden, mit denen die jeweiligen<br />

Kirchengemeinden überfordert sind.<br />

Die Stiftung soll garantieren, dass<br />

auch in Zeiten zurückgehender Kirchensteuer-Einnahmen<br />

die Bauunterhaltung<br />

der denkmalswerten Kirchen<br />

gesichert bleiben.<br />

Es soll mit dem Vorurteil aufgeräumt<br />

werden, Stiftungen seien nur etwas<br />

für besonders wohlhabende Menschen.<br />

Stattdessen soll zukünftig<br />

gelten: „Mit wenig können wir viel<br />

erreichen.“<br />

Gesucht werden Menschen, die der<br />

Kirche in Dortmund oder einer einzelnen<br />

Gemeinde verbunden und außerdem<br />

bereit und in der Lage sind,<br />

einen Teil ihres eigenen Vermögens<br />

für den Erhalt der Kirchen zur Verfügung<br />

zu stellen. Dies kann beispielsweise<br />

durch Geldzuwendungen oder<br />

durch Nachlassverfügungen geschehen.<br />

Stifterbriefe können zu je 50,-<br />

EURO erworben werden. Wer insges<strong>am</strong>t<br />

vier oder mehr Stifterbriefe<br />

erwirbt (was einer Zustiftung von<br />

mindestens .000,- EURO entspricht),<br />

erhält, sofern er keine Einwände<br />

erhebt, einen persönlichen<br />

Eintrag auf der Stiftertafel. Die Stiftertafel<br />

wird in der Reinoldikirche<br />

aufbewahrt. Natürlich werden auch<br />

kleinere Beträge ges<strong>am</strong>melt und<br />

dann der Stiftung zugeführt.<br />

Schon bei der umfangreichen Restaurierung<br />

der Hörder Lutherkirche<br />

hat die ortsansässige Bevölkerung<br />

ihre Verbundenheit mit dem Gotteshaus<br />

eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt.<br />

„Nun wollen wir in die Zukunft<br />

schauen,“ so Superintendent, Klaus<br />

R. Wortmann, „und den Erhalt unserer<br />

Kirche sichern. Dazu soll die<br />

eigene Teilstiftung dienen. Alle<br />

Beiträge, die hier gestiftet werden,<br />

kommen ausschließlich der Erhaltung<br />

und Pflege unserer Lutherkirche<br />

zugute.“<br />

Kleine Geschichte der Lutherkirche:<br />

Die im neugotischen Stil gestaltete<br />

Lutherkirche wurde 889 fertig gestellt.<br />

Sie ist Nachfolgerin der 600<br />

Jahrhundert im Renaissancestil erbauten<br />

Alten Kirche an der Alfred-<br />

Trappen-Straße, die nach der Union<br />

zwischen Reformierten und Lutheranern<br />

zu klein geworden war. Ihr<br />

Baustil entsprach der Begeisterung<br />

für vorangegangene Stilelementen,<br />

die sich seit Beginn des 9. Jahrhunderts<br />

parallel zum Klassizismus<br />

entwickelt hatte. Bei den Kirchenneubauten<br />

beider Konfessionen<br />

wurde in dieser Zeit auf romantische<br />

und gotische Formen zurückgegriffen.<br />

Während des letzten Bombenangriffs<br />

auf Dortmund <strong>am</strong> . März 945<br />

wurde die Lutherkirche fast völlig<br />

zerstört. Nur der 68 Meter hohe Turm<br />

und Teile der Außenwände überdauerten<br />

den letzten Weltkrieg.<br />

95 wurde mit dem Wiederaufbau<br />

begonnen und bereits <strong>am</strong> . Advent<br />

954 konnte die Gemeinde die Wiedereinweihung<br />

der Kirche feiern.<br />

Der Wiederaufbau geschah mit den<br />

bescheidenen Mitteln der Nachkriegszeit;<br />

der jetzige Zustand ist<br />

außen und innen durch Restaurierungsarbeiten<br />

der neunziger Jahre<br />

erreicht worden.<br />

Für die Innengestaltung konnte<br />

die Malerin und Bildhauerin Elisabeth<br />

Altenrichter-Dicke gewonnen<br />

werden. Die Arbeiten wurden 995<br />

durchgeführt und zum . Advent mit<br />

einem feierlichen Gottesdienst abgeschlossen.<br />

Die Gemeinde ist sehr<br />

froh, ein festliches, liebevoll restauriertes<br />

Zentrum zu besitzen, in<br />

dem neben der Gottesdienste auch<br />

Ausstellungen und Kirchenkonzerte<br />

durchgeführt werden, die im Gemeindeleben<br />

einen großen Stellenwert<br />

haben.<br />

Für Fragen zur Stiftung denkmalswerter<br />

Kirchen in Dortmund und<br />

Lünen im allgemeinen und Fragen<br />

zur Pflege und Erhalt der Hörder<br />

Lutherkirche im besonderen, steht<br />

als Ansprechpartner Superintendent<br />

Klaus R. Wortmann, Kanzlerstraße<br />

8, in 44 6 Dortmund, Rufnummer:<br />

0 /4 70 77, gern zur Verfügung.<br />

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